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wie manuellen Weißabgleich mit Graukarte machen ??
Hallo an alle, die eine A 57 besitzen
Da ich großen Wert darauf lege, Bilder aus der Cam zu bekommen, die dem gesehenen in Punkto Farbe entsprechen, möchte ich hin und wieder mit mit der Graukarte arbeiten, da mich die Geräteinternen Weißabgleichseinstellungen nicht wirklich überzeugen. Beispiel Foto nachmittags im Wald--auto: viel zu kalt, völlig daneben--Schatten: verfälschte Grüntöne usw. Wenn ich nun mit der Graukarte einen manuellen Weißabgleich mache, liegt das Blau des Himmels daneben. Wie macht Ihr es? Ich habe die Seculine Pro Disc mini-Graukarte mit Grauteil zum durchsehen, wenn ich allerdings das Durchscheinteil nehme, dann liegt alles noch mehr daneben. Und ja, mein Monitor ist mit Spider kalibriert. Habt Ihr spezielle Einstellungen beim Weißabgleich, um noch mehr rauszukitzeln?(In dem Feld, welches sich nach 2maligen Drücken der Weißabgleichstaste öffnet) Ich würde mich sehr über Antworten freuen, meine Objektive SAM 18135 und Sigma 10-20 sind an sich schon ganz gut, nur die Farben liegen eben daneben. Grüße an alle von tubser |
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Die Graukarte dient zum Abgleich der Bildhelligkeit. Für den Weissabgleich brauchst du eine WEISS-Karte. Aber für die naturgetreue Farbwiedergabe hilft dir das auch nicht. Eher ganz im Gegenteil. Es werden damit die tatsächlichen Farbverschiebungen durch "verfärbtes" Licht wieder neutralsiert. Um den "wahren" Farbeindruck zu erhalten fixiere den Farbabgleich einfach fest auf "Tageslicht" mit 5300 bis 5500K. Je nach Objektiv kann dieses selbst eine Farbverschiebung oder einen Farbstich verursachen. Um diese genau zu ermitteln sind Testfotos unter definierten Bedingungen mit genau spezifiziertem Licht (Stichwort: Spektrumanalyse) erforderlich. Das übersteigt normale Amateurmittel. Ich selbst fotografiere viel unter extremen Beleuchtungsbedingungen mit gefärbtem Licht: Konzertfotografie. Da stelle ich mir den Weissabgleich oft auf "Leuchtstoff Tageslicht" ein. Das erhält mir den Farbeindruck unter diesen Bedingungen am Besten ohne dass es zu grell wirkt. Das menschliche Hirn verfälscht von sich aus ja schon extreme Farbeinwirkung und macht einen "Weissabgleich". von daher ist eine "absolute Wahrnehmungsgleichheit für die Wiedergabe eines Fotos ziemlich unrealistisch und ziemlich individuell. Der von manchen Kollegen benutze oder bei der RAW-Entwicklung gewählte "automatische Weissabgleich" lässt dann eine rot angestrahlte weisse Fläche tendenziell einfach nur weiss (meist aber noch blassrot) erscheinen und "tötet" jede Lichtstimmung. Ich hoffe, dass ich dir die Problematik ein wenig verständlicher machen konnte. |
Bei mir haben sich die Voreinstellungen (Glühlampe, Tageslicht, Wolken, etc.) meist gut bewährt. Dann musst du die Lichtquelle aber genau kennen. Die schon angesprochene Konzertfotografie oder etwa Veranstaltungen mit buntem Kunstlicht sind eigentlich nur manuell vernünftig einstellbar. In schwierigen Situationen oder bei Mischlicht hat sich die manuelle Wahl der Farbtemperatur als am zuverlässigsten erwiesen.
Tipp aber abseits des technisch Richtigen: Experimentiere mal gezielt mit "falschem" Weißabgleich, besonders in Kombination mit "falschen" Belichtungszeiten. Du wirst teils sehr interessante Ergebnisse erreichen ;) |
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Farbtemperatur ist nichts Absolutes. Selbst das Sonnenlicht nicht. Nimm 2 Graukarten, lege eine in die Sonne, die andere in den Schatten, und fotografiere ein Bild, auf dem beide zu sehen sind. Und dann lass Dich mal überraschen, was die Pipette Dir anbietet. Ja richtig, es sind zwei unterschiedliche Farben. Das Ganze funktioniert natürlich auch mit einer Weißkarte. Da kannst Du etwas knapper belichten. Hundertprozentig echte Farben wirst Du mit einer Kamera nie reproduzieren können. Du kannst immer nur versuchen, der Realität möglichst nahe zu kommen, soweit der angewandte Farbraum das zulässt. Und was nützt Dir der reinste Weißabgleich, wenn die erlebte Stimmung dabei auf der Strecke bleibt? Den brauchst Du eigentlich nur, wenn Du Produkte für einen Katalog fotografierst, oder ähnlich farbkritische Motive. Das ist aber noch lange keine Garantie dafür, dass die Bilder beim Betrachter genauso original ankommen. Der eine schaut den Katalog bei Sonnenschein an, der nächste unter Halogenlicht, und Otto Normalverbraucher vielleicht unter einer Mischung aus Energiesparlampen, oder auf einem nicht kalibrierten Bildschirm. Und nun? |
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Selbstverständlich funktioniert der Weißabgleich mit einer richtigen Graukarte - genauso wie mit einer Weißkarte! Wenn dem nicht so sein sollte, stimmt entweder mit der Graukarte oder der Messung was nicht!
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Hallo liebes Forum,
ich benutze generell zur optimalen Farbdarstellung eine Graukarte in Verbindung mit dem benutzerdefinierten Weissabgleich der Kamera. Das funktioniert einwandfrei. Habe mir kürzlich den Spider Cube zugelegt, welcher auch Neutralgrauflächen (18%) besitzt und somit optimal zur Bestimmung des Weissabgleiches benutzt wird. Einfach Würfel mitfotografieren und in der RAW-Entwicklung die graue Fläche mit der Pipette anklicken und gut ist`s. Dietmar |
Zitat:
Genau das ist doch das, was der 'tubser' NICHT will. Der will nicht den "sterilen" Weissabgleich sondern die Farbwirkung, die er in Natura gesehen hat, "retten". Das ist genau das umgekehrte Szenario und das lässt sich nur sehr schwer und mit grossem Aufwand technisch einwandfrei umsetzen. Zudem ist die Farbwirkung nicht absolut sondern auch von der (unterschiedlichen) Beleuchtung am jeweiligen Standort der Bildbetrachtung abhängig. Am eigenen Monitor unter definierten (Licht-) Bedingungen mag das noch halbwegs gelingen. Nicht aber "irgendwo" als Bild an der Wand, geschweige denn am unkalibrierten Monitor der interessierten Betrachter. |
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