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Stefan Horn 08.03.2014 15:40

Tiefenschärfe
 
Hallo,
letztens war ich mal endlich wieder unterwegs um mich mit meiner Kamera zu beschäftigen.

Dieses Motiv wollte mir einfach nicht gelingen:



Verwendet hab ich die A58 mit dem 18-55 Kit-Objektiv. Blende f4 bzw. f4,5 bei ISO200 bei 1/400 s bzw. 1/500 s. Es ist direkt aus dem RAW entwickelt, lediglich für Monitor geschärft.

Die Freistellung empfinde ich zu gering, mit welcher Blende hättet ihr das geschossen?

Was gibt es sonst an Verbesserungsmöglichkeiten?

Welches Format findet ihr besser?

(das größte Manko der A58 stellt für mich der Sucher dar, es dringt mir viel zu viel Licht ein, so dass ich große Probleme habe z.B. Schärfe am Motivrand zu erkennen)

Vielen Dank für eure Zeit :top:

screwdriver 08.03.2014 16:22

Zitat:

Zitat von Stefan Horn (Beitrag 1557534)
Hallo,
letztens war ich mal endlich wieder unterwegs um mich mit meiner Kamera zu beschäftigen.

Dieses Motiv wollte mir einfach nicht gelingen:...
Die Freistellung empfinde ich zu gering, mit welcher Blende hättet ihr das geschossen?

Das kann es auch nicht wirklich.
Der als scharf empfundendene Bereich ist bei diesen Brennweiten (24mm u. 30mm) viel zu gross.

"Spiele" mal ein wenig mit dem Schärfentieferechner (click mich).
Mit einem Trick und Inkaufnahme einer insgesamt etwas grösseren Unschärfe hätte man etwas Freistellung erreichen können: Nämlich mit der (manuellen) Fokussierung auf einen deutlich vor dem Objekt liegenden Punkt.

Ganz grob umrissen ist tendenziell mit möglichst offener Blende (kleine Blendenzahl) bei grösstmöglicher Brennweite das grösste Freistellungspotenzial erreichbar.

Leider ist die Offenblende bei diesem Kitobjektiv bei längerer Brennweite schon sehr weit "zu" und damit eine Freistellung nur unbefriedigend möglich.

Zitat:

Welches Format findet ihr besser?
Reine Geschmacksfrage und der Intention des Fotografen geschuldet.

Stefan Horn 08.03.2014 19:12

Das ist ein Super Tipp mit dem Rechner, vielen Dank an dich und den Urheber!

An das Fokussieren vor dem Objekt hätte ich im Leben nicht gedacht (Fokus ist sogar manuell gesetzt :roll:), das werde ich ausprobieren, auch dafür vielen Dank!

Ich verstehe richtig, dass mein Fehler hierbei war, die Brennweite so gering zu wählen? Der Turnschuh-Zoom und meine 50 mm (f1,8) Festbrennweite wären wohl die bessere Wahl gewesen?

Habe ich schon wieder etwas gelernt, die Brennweite hab ich bisher nicht richtig beachtet, werde ich doch noch etwas kaufen müssen :lol: (wie schade :crazy:)

Nach wie vor würde ich mich dennoch über Anregungen freuen.

screwdriver 08.03.2014 20:01

Zitat:

Zitat von Stefan Horn (Beitrag 1557583)

Ich verstehe richtig, dass mein Fehler hierbei war, die Brennweite so gering zu wählen?

Ja, aber das Teleende hätte hier auch nicht viel gerettet mit Anfangsblende 5,6 bei 55mm.

Zitat:

Der Turnschuh-Zoom und meine 50 mm (f1,8) Festbrennweite wären wohl die bessere Wahl gewesen?
Ja, absolut.
Probier doch einfach mal mit einem Testmotiv mit vielen Details über das ganze Bild (z.B. Blumenwiese) aus, wie sich der Schärfebereich bei verschiedenen Blendeneinstellungen (und Brennweiten) verändert.

Stefan Horn 08.03.2014 20:06

Vielen Dank für deine Antwort.
Die Brennweite ist jetzt erst in mein Bewusstsein gerückt, genau sowas brauch ich.
Ich werde mich morgen mal auf die Wiese legen und genau das machen.:top:

Hush 09.03.2014 10:14

Die 3 wichtigsten Punkte die man zur Gestaltung der Schärfentiefe beachten muss sind: die Blende, die Brennweite und der Abstand zum Motiv.
Hier als Grafik etwas verständlicher:


VG/Diethard

Markus_P 28.03.2014 15:15

Entfernung
 
Hallo liebe Gemeinde,

dazu habe ich dann eine Frage. Wenn ich diesen Rechner habe, dann fehlt mir aber die genaue Entfernung und die zeigt mir die Kamera (A99 / RX100) aber wohl nicht an, oder?

Ich mag meine beiden Kameras, aber meine alte analoge Canon EOS 650 hatte dafür ein schönes Programm: Depth 1 und Depth 2 - einmal aufs vordere Objekt halten und halb auslösen, einmal auf das hintere Objekt visieren und halb auslösen und dann das finale Foto und auslösen.

Warum geht das heute nicht mehr???

Wie kann ich die Entfernung genau bestimmen?

Die Abblendtaste zur Schärfentiefenkontrolle halte ich für keine große Hilfe.

Danke und Gruß Markus

lampenschirm 28.03.2014 19:53

Zitat:

Zitat von Markus_P (Beitrag 1565148)
Hallo liebe Gemeinde,

dazu habe ich dann eine Frage. Wenn ich diesen Rechner habe, dann fehlt mir aber die genaue Entfernung und die zeigt mir die Kamera (A99 / RX100) aber wohl nicht an, oder?

Ich mag meine beiden Kameras, aber meine alte analoge Canon EOS 650 hatte dafür ein schönes Programm: Depth 1 und Depth 2 - einmal aufs vordere Objekt halten und halb auslösen, einmal auf das hintere Objekt visieren und halb auslösen und dann das finale Foto und auslösen.

Warum geht das heute nicht mehr???

Wie kann ich die Entfernung genau bestimmen?

Die Abblendtaste zur Schärfentiefenkontrolle halte ich für keine große Hilfe.

Danke und Gruß Markus

warum brauchst diese Distanzangaben , in Zeiten von Autofocus? hättest dann auch eine Tabelle im Sack mit den Blenden bzw. entsprechender Schärfentiefe?

oder hast noch ausschliesslich Linsen mit den Schärfentiefen Angaben drauf?

Markus_P 01.04.2014 13:37

Entfernung
 
Danke für Deine Antwort. Na wenn ich den Autofokuspunkt habe und die Entfernung kenne, könnte ich den Schärfetiefenbereich mit einer Tabelle oder einer App ermitteln um das Fotoobjekt frei zu stellen und nicht schon die Ohren unscharf zu haben.

screwdriver 01.04.2014 16:51

Zitat:

Zitat von Markus_P (Beitrag 1566426)
....wenn ich den Autofokuspunkt habe und die Entfernung kenne, könnte ich den Schärfetiefenbereich mit einer Tabelle oder einer App ermitteln um das Fotoobjekt frei zu stellen und nicht schon die Ohren unscharf zu haben.

Tja, der Fotograf muss doch auch noch irgendwo seine Existenzberechtigung haben.
So genau ist bei "biologischen" Zielen nicht mal ein Laserentfernungsmesser.
Da hilft nur die Beurteilung im Sucher oder der Einsatz eines mechaniscben Messmittels. Ganz ohne Scherz. Das ist zB. in der professionellen Filmerei immer noch Stand der Technik für das punktgenaue Schärfeziehen.
Für die Ermittlung der Schärfentiefe alleine ist aber ein Schätzwert genau genug, wenn es mehr als ca 20fache Brennweite weg ist.
Nicht zuletzt ist diese Ungenauigkeit den Automatiken zu verdanken, auf die man ja nicht verzichten will.
Für mich persönlich ist der AF nur bei abgesetzer Bedienung oder wenn der Schärfebereich unkritisch und groß genug ist, das Mittel der Wahl.


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