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matze4311 18.06.2011 18:58

SONY 85mm f1.4 Carl Zeiss vs. MINOLTA 100mm f2.0
 
Hallo erst mal an alle Vollformatkollegen.

Ich würde mich über Erfahrungswerte der folgenden 2 Objektive freuen.
!!! Bitte nur wenn diese auch am Vollformat verwendet werden. Und bitte nur brauchbare Kommentare abgeben :flop: !!!

Ich bin gerade vor einer sehr schwierigen Entscheidung welches der beiden Objektive besser ist. Ich hätte eventuell die Möglichkeit mir das Minolta zu kaufen, gebraucht natürlich.

Vor einigen Wochen habe ich mir von "Stephan Kölliker" Das Buch "Das Sony Alpha Vollformat - System" gekauft. In diesem Buch wurden einige Objektive an der :a:900/850 getestet und das 100mm f2.0 von Minolta soll demnach etwas Schärfer als das Zeiss sein. Das 100mm soll auch an die Schärfe vom 135mm f1.8 Zeiss rankommen. Stimmt das?

Heute war ich bei meinem Fotofachhändler des Vertrauens und habe diesen mal dazu befragt (schwierig zu deuten, der will ja ein Geschäft mit mir machen): Dieser hat gemeint das Zeiss sei ohne Frage das bessere. Ist ja für die Digitalen Kameras gerechnet worden.

Was meint Ihr dazu?

LG Matze

meph!sto 18.06.2011 19:32

"Für die digitalen Kameras gerechnet..."

Mich würde da mal brennend interessieren, in wie fern die Objektivberechnung für analoge Kameras sich von der für digitale Kameras unterscheidet.

stevemark 18.06.2011 20:50

Zitat:

Zitat von matze4311 (Beitrag 1188507)
Hallo erst mal an alle Vollformatkollegen.

...

Vor einigen Wochen habe ich mir von "Stephan Kölliker" Das Buch "Das Sony Alpha Vollformat - System" gekauft. In diesem Buch wurden einige Objektive an der :a:900/850 getestet und das 100mm f2.0 von Minolta soll demnach etwas Schärfer als das Zeiss sein.

Oh, hab ich das ...:shock:??? Ich kann mich nicht erinnern ... und ich hab's gerade nochmal nachgeschlagen - finde nichts dergleichen ...;)

Sowohl das MinAF 1.4/85mm als auch das SAL/ZA 1.4/85mm wurden/werden nur ausgeliefert, wenn sie die Auflösungs-Spezifikationen der A900 (real 65 LP/mm) deutlich übertreffen. Die entsprechenden Werte beim Minolta waren 100 LP/mm, beim Zeiss 125 LP/mm.

Zitat:

Zitat von matze4311 (Beitrag 1188507)
Das 100mm soll auch an die Schärfe vom 135mm f1.8 Zeiss rankommen. Stimmt das?

Am Sensor der A900: ja. Wie es bei höher auflösenden Sensoren (z. B. 24 MP APS-C) aussehen wird, sei dahingestellt. Es ist gut möglich, dass das Zeiss dann einen Vorteil haben wird ...

Zitat:

Zitat von matze4311 (Beitrag 1188507)
Heute war ich bei meinem Fotofachhändler des Vertrauens und habe diesen mal dazu befragt (schwierig zu deuten, der will ja ein Geschäft mit mir machen): Dieser hat gemeint das Zeiss sei ohne Frage das bessere.
LG Matze

Denke ich auch (ohne Beweise zu haben - siehe oben). Aber real an der A900 sieht man - korrekte Fokussiereung vorausgesetzt!! - keine wesentlichen Unterschiede. Einzig das "color fringing" des MinAF 2/100mm ist stärker als beim ZA 1.8/135mm @ f2. Aber auch das Zeiss zeichnet offen eine Spur weicher als bei f2.5!

Gr Steve

stevemark 18.06.2011 21:13

Zitat:

Zitat von meph!sto (Beitrag 1188521)
"Für die digitalen Kameras gerechnet..."

Mich würde da mal brennend interessieren, in wie fern die Objektivberechnung für analoge Kameras sich von der für digitale Kameras unterscheidet.

Nun - die üblichen Filme hatten bei Auflösungen über 20LP/mm einen deutlichen Kontrastverlust, ab ca. 50LP/mm sogar einen SEHR deutlichen Kontrastverlust. Viele (aber nicht alle!!) Optikrechner zogen es ab den 1950er Jahren wegen des aufkommenden Farbfilmes vor, die Auflösung auf ca. 50 LP zu beschränken, aber den im Bereich 20LP-40LP erzielbaren Kontrast zu maximieren - damit man auf dem Film möglichst noch was von dieser Auflösung sah.

Bei Sensoren wird der Kontrast bis zum theoretisch erzielbaren Maximum relativ gleichmässig übertragen; dann geht er aber auf "null" zurück. Hochauflösende APS-C-Sensoren bringen bis gegen 150 LP/mm, also WEIT mehr als übliche Farbfilme. Optiken sollten also so ausgelegt werden, dass auch hohe Auflösungen dargestellt werden; der von den Optiken erzielte Kontrast ist weniger wichtig, da man den bei Bedarf softwaremässig "aufbohren" kann.

Minolta legte bei vielen Festbrennweiten Wert darauf, eine hohe Auflösung bei relativ niedrigem Kontrast zu erreichen. Zu Filmzeiten war das eher kontraproduktiv (ausser, man arbeitete mit dem Technical Pan 2415 oder ähnlichen hochauflösenden s/w-Filmen). Heute, an digitalen DSLRs, machen sich diese Linsen abgeblendet überraschend gut - trotz ihres Alters. Dasselbe gilt für viele alte Zeiss-Linsen - das winzige Biotar 2/5.8 cm von 1936 kann an der A900 problemlos mit dem riesigen "digitalen" Sigma 1.4/50mm mithalten, wenn man bei beiden die optimale Blende wählt.

Nikon soll den umgekehrten Weg gegangen sein, was viele Nikonians dazu veranlasst, die alten "analogen" Objektive relativ gering zu schätzen. Ich betone aber, dass das nicht meine eigene Erfahrung ist, sondern nur "Hörensagen". Vielleicht kann da jemand etwas fundierter dazu schreiben?

Gr ;) Steve

matze4311 19.06.2011 09:23

Danke mal an stevemark :top:


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