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aidualk 18.10.2018 17:03

Vergleich: Sony FE 24mm/1.4 GM vs. Zeiss Batis 25mm/2.0
 
Mein Sony FE 24mm/1.4 GM ist angekommen.
Wow, was für ein Objektiv. War das Batis vor 3 Jahren schon ein Traum von Objektiv, von dem man früher wirklich nur träumen konnte, kann das GM das tatsächlich noch mal etwas toppen. Aber es ist, natürlich, auch nicht perfekt und nicht ohne Schwächen.

Es ist etwas größer und schwerer als das Batis, klar, eine Blende lichtstärker, aber es ist noch problemlos praktikabel händelbar und auf keine Fall kopflastig an der A7RII. Als Ergänzung, ausser Konkurrenz, noch mein Lieblingsweitwinkel der letzten Jahren, das Loxia 21mm


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Mein Exemplar ist sehr gut zentriert, aber nicht ganz perfekt. Eine minimal schwächere obere rechte Ecke kann man bei Offenblende im direkten Vergleich zu den anderen Ecken erkennen. Für ein WW bei Bl. 1.4 aber sehr gut und das ist dann schon pixelpeepen.


Bildwinkel (und Streulicht):

Das Batis 25mm hat einen minimal größeren Bildwinkel als das Sony 24mm. ;)
Das Sony GM hat etwas Probleme mit sehr hellem Streulicht, das direkt vom Bildrand kommt. Das Batis weniger und das Loxia überhaupt nicht. Direkt in die Sonne konnte ich aktuell noch keine Tests machen. 7 Monate blauer Himmel und heute ist es leicht diesig.



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Auflösung Bildmitte:
Das Sony hat bei Bl. 1.4 fast keine sphärische Aberration, das ist extrem stark.
Ich würde es schon bei Offenblende in der Bildmitte auf dem Niveau des Loxia einstufen. Das Batis hat bei Offenblende eine leichte, erkennbare Schwäche.


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Auflösung Bildrand:

Der Bildrand ist bei allen 3 Objektiven als sehr gut zu bezeichnen. Sie liegen hier wirklich sehr dicht beieinander. Für Bl. 1.4 ist der Bildrand des Sony wirklich mehr als brauchbar. Hier ist das Sony dem Batis bei Bl. 2 nur ganz leicht überlegen.


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Auflösung äusserste Bildecke:

Es ist beeindruckend was das Sony hier zeigt. Ich würde es in den Ecken eine Blende stärker als das Batis einstufen, und das ist schon sehr gut.


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LoCA (ist nicht durch ein Profil korrigierbar, muss u.U. 'per Hand' gemacht werden):
Sehr lichtstarke Objektive sind oft anfällig für LoCAs. Auch das Sony ist keine Ausnahme. Aber ich würde es als 'im Rahmen des normalen' einstufen.


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Bildfeldwölbung:

Ich kann keine nennenwerte Bildfeldwölbung erkennen. Testmotiv nahe Unendlicheinstellung.


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Blendenshift: An der Nahgrenze kann ich einen ganz leichten Blendenshift erkennen. Die Schärfentiefe dehnt sich beim abblenden etwas weiter nach vorne als nach hinten aus. Die Schärfenebene bleibt aber im Rahmen der Schärfentiefe. Im Fernbereich kann ich davon nichts erkennen. Das geht mit Sicherheit in der Schärfentiefe durch die große Entfernung unter. Alles gut. ;)


Das Objektiv fokussiert an der A7RII mit Offenblende, an der A7SII und der A7R I mit Arbeitsblende (alle live-view Einstellungen 'ein').


Das ist der erste Eindruck. Nachtaufnahmen, Blendensterne, Flare- und Komavergleich folgen natürlich noch. ;)


Bokehbilder habe ich jetzt keine gemacht. Man findet sie in fast allen anderen Vergleichen. Mit WW machen ich persönlich sehr wenig davon. ;) Wenn es aber gewünscht wird, würde ich auch dazu einen Vergleich einstellen.

TONI_B 18.10.2018 17:29

Ein seriöser, sehr gut gemachter Test!
Ich habe früher ja auch viel getestet, nur habe ich in letzter Zeit eher große, schwere Dinger gekauft, die man nicht so leicht unter normalen Bedingungen testen kann. ;)

aidualk 18.10.2018 17:32

Ja, deine Objektive brauchen inzwischen einen zementierten Betonklotz als Stativ. :crazy: :lol: ;)

Reisefoto 18.10.2018 17:46

Danke für den interessanten Test! Abgesehen von den LoCAs sagenhaft gut! Ein Kunde von mir, der im März mit auf die Lofoten fährt, hat es auch diese Woche erhalten und mir Testbilder vom Sternenhimmel geschickt (100% Crops aus der Mitte und den Ecken an der A9). Auch in den Ecken sehen die Sterne schon bei f1,4 ausgezeichnet aus, praktisch kein Koma. Da hat Sony wohl nicht zuviel versprochen!

aidualk 18.10.2018 20:47

Na ja, Komafrei ist es nicht. Es zeigt bei schwachen Sternen noch kein Koma, aber schon bei mittel hellen bis Bl. 2.0 ein sichtbares Koma. Ich habe hier bei mir zu Hause einen zu hellen Himmel um richtig "Druck" auf die Belichtung zu geben. Dann würde das Koma noch deutlicher heraus kommen (besonders am 42MP Sensor). In wie weit es in der Praxis dann störend wirkt, muss ich noch austesten. Aber z.B. das ebenfalls hervorragend für Astro geeignete 18mm Batis ist auch nicht ganz Komafrei. Es kam aber nie störend in den Vordergrund und den meisten fällt es nicht mal auf. ;) Von daher mal abwarten.

Ein erster vorsichtiger Vergleich, gerade eben bei mir im Garten. ;)


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TONI_B 18.10.2018 21:05

Also ich würde das Sony bei f/2,8 verwenden, weil ich ohnehin sehr selten weniger als 3min Einzelbelichtungen mache...:cool:
Dann wäre es super für Widefields geeignet. :top:

turboengine 18.10.2018 21:18

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 2026618)

LoCA (ist nicht durch ein Profil korrigierbar, muss u.U. 'per Hand' gemacht werden):
Sehr lichtstarke Objektive sind oft anfällig für LoCAs. Auch das Sony ist keine Ausnahme. Aber ich würde es als 'im Rahmen des normalen' einstufen.


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Vielen Dank für den ausführlichen Test.

Ein Hinweis: was du als LoCA bezeichnest sind „normale“ CA (Farbquerfehler) und lassen sich sehr gut automatisch korrigieren.

aidualk 18.10.2018 21:22

nöö - die normalen CAs sind bei dem Objektiv grün und rot (Aussen- und Innenseite) und werden schon über das RAW korrigiert. Man sieht sie nur im jpg ooc, wenn man die Kamera interne Korrektur deaktiviert. Ausserdem reduzieren sie sich nicht mit Abblenden, im Gegensatz zu den LoCAs, wie hier im Beispiel.

matti62 18.10.2018 21:35

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 2026618)


Bokehbilder habe ich jetzt keine gemacht. Man findet sie in fast allen anderen Vergleichen. Mit WW machen ich persönlich sehr wenig davon. ;) Wenn es aber gewünscht wird, würde ich auch dazu einen Vergleich einstellen.

Habe ich auf der Photokina gemacht. Ist wunderschön, erkennbar besser als das Batis.

TONI_B 19.10.2018 05:08

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2026691)
Ein Hinweis: was du als LoCA bezeichnest sind „normale“ CA (Farbquerfehler) und lassen sich sehr gut automatisch korrigieren.

Nö, Klaus. Da hat Oli schon recht: das sind Farbfehler höherer Ordnung, die auch Gaussfehler oder Sphärochromatismus genannt werden.


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