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Web_Engel 21.09.2020 14:13

Neue Software zur Raw-Entwicklung? Welche?
 
Mahlzeit,

Nachdem mein LR 5.7 meine Sony A7iii nicht mehr kennt und kompatible LR-Versionen wohl nur noch als Abo verfügbar sind und ich eine Abo-Allergie habe, muss eine neue Software her.

Ich habe hier im Forum nach Software gesucht und einzelne Berichte gesehen, aber noch keinen vergleichenden Beitrag. Also fange ich mal an.

Ich selbst habe Win10 (ist gesetzt, kein Linux, kein Mac), bin IT-Profi. Als DAM (also Bildverwaltung) habe ich Imatch (Organisation, Metadaten, Gesichtserkennung, Selektionen, Export, Metadaten, Maps usw.) und bin damit sehr zufrieden. Die Raw-Software nutze ich also nur zur JPG-Konvertierung, nicht zur Verwaltung. Bildbearbeitung (Photoshop) mache ich nicht aus Zeitgründen.

90% meiner Tätigkeiten sind WB, Belichtung, Kontrast, Ausrichtung, Schnitt. Ab und zu lokale Korrekturen, Vignetten und automatisierte Objektivkorrektur (z.B. bei Weitwinkel). Ich bin kein Pixelpeeper und brauche nicht das letzte bisschen Rauscharmut. Zeit ist immer ein Thema, daher wäre eine Automatik nicht schlecht, wobei ich auch selten mehr als 20s pro Bild investiere. Himmel per AI austauschen wie bei Luminar ist für mich kein Thema. Ich brauche keine schicke UI, aber die Software sollte ausgereift sind, und da bin ich bei Freeware skeptisch (siehe Thunderbird, aber das gehört hier nicht hin)

Kandidaten sind:
  • C1 Sony Express (bzw. schon nicht mehr, siehe unten): 0€
  • C1 Sony 120 € (bzw. mit Gutschein 40% weniger)
  • DXO Photo Lab €130 (aber ohne "Tilt-Shift", mit teurer)
  • ON1 Photo Raw 80€
  • Luminar 70€
  • Darktable (free)


Wer kann Vergleiche beisteuern? Natürlich kann man sich von jeder Software die Testversion herunterladen, aber das kostet auch viel Zeit und Mühe.

Ich selbst fange mal an mit einem Vergleich:

C1 Express Sony im Vergleich zu Lightroom 5.7


- Nagware, will beim Start etwas verkaufen

- Export schlecht konfigurierbar, geht nicht mal in relative Verzeichnisse

- Objektivkorrektur wenig transparent (habe ich jetzt alles korrigiert oder nicht -- vielleicht verstehe ich das auch nicth)

- weniger Objektive? zumindest ein paar von meinen fehlen

- viele kleine Verzögerungen, z.B. beim Importprozess

- keine lokalen Korrekturen (Clone, heal, graduated filter usw)

- Regler nicht wie bei LR mit Tasten bedienbar
- Dateiübersicht/Browser ist unübersichtlich

+- XMP-Integration lesend und schreibend einwandfrei, Metadaten funktionieren einfach

+ Auto Adjust liefert wesentlich bessere Ergebnisse

+ relative Outputgröße (z.B. 50%, geht nicht bei Lightroom)

+ Details und Rauschen besser

Ich habe wenige Tage nach dem Download einen Gutschein für 40% auf C1 bekommen. Wird wahrscheinlich jeder kriegen.

Darktable:

kann weniger Objektive, zumindest das 24105 wird nicht unterstützt

Wer hat weitere Vergleiche? Oder Empfehlungen? Oder Warnungen?

rudluc 21.09.2020 14:50

Capture One Express ist stark funktionsbeschränkt.
Die Capture One Vollversion kann immerhin Lightroom-Kataloge importieren.
Du müsstest noch sagen, ob du eine datenbankbasierte Software haben willst oder eine, die direkt das Dateisystem ausliest.
Capture One gehört zur ersteren Kategorie, PhotoLab und Luminar zur zweiten.

cbv 21.09.2020 15:08

Ich hatte unter Windows lange Zeit Zoner am Laufen. Seit meiner Rückkehr zu FreeBSD nutze ich Darktable und vermisse nichts.

Web_Engel 21.09.2020 15:15

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 2161184)
Die Capture One Vollversion kann immerhin Lightroom-Kataloge importieren.
Du müsstest noch sagen, ob du eine datenbankbasierte Software haben willst oder eine, die direkt das Dateisystem ausliest.
Capture One gehört zur ersteren Kategorie, PhotoLab und Luminar zur zweiten.

Kataloge brauche ich nicht, sie stören mich aber auch nicht. Wie erwähnt, mein Katalog ist in Imatch. Lightroom hatte zwar einen, den habe ich aber in der Praxis nicht benutzt.

Migrieren muss ich nichts. Was in Lightroom war, bleibt dort, alle neue Konvertierungen mache ich dann in der zukünftigen Software.

rudluc 21.09.2020 15:32

Wenn du für den Import der Fotos aus der Kamera und die Organisation in Ordner bereits eine Software besitzt, kannst du dir Capture One oder Lightroom sparen und zu günstigeren Produkten greifen.

Luminar und PhotoLab können jedenfalls keine Fotos importieren und in Ordner verteilen.
Du gibst bei ihnen einen oder mehr Pfade an und dann greifen die beiden Programme auf die schon vorhandene Ordnerstruktur zu und zeigen die Fotos an, bzw. du kannst sie bearbeiten.

PhotoLab legt ähnlich wie Lightroom nach irgendwelchen Änderungen eine Protokolldatei im gleichen Pfad an, Luminar an zentraler Stelle.

Für mich wäre aber noch ein Kriterium, ob die Software plattformübergreifend angeboten wird. Ich arbeite mit Macs und besitze auch einen Windows-PC. Da habe ich nicht so gerne Programme für Mac- oder Windows-only.

traeumerle 21.09.2020 15:38

Zitat:

Zitat von Web_Engel (Beitrag 2161179)
Darktable:

kann weniger Objektive, zumindest das 24105 wird nicht unterstützt

Wer hat weitere Vergleiche? Oder Empfehlungen? Oder Warnungen?

Unter Linux gibt es ein Script "lensfun-update-db"

http://lensfun.sourceforge.net/manua...date-data.html

Ich habe zumindest das Sony FE 24-105 F4 in der Liste drin (weiß aber nicht ob durch das Update oder vorher schon).

Ebenfalls das Script "lensfun-add-adapter" um Mount-Adapter in die lokale Datenbank einzupflegen und somit A-Mount, EF etc. auswählbar zu machen.

rolandk989 21.09.2020 16:10

Nachdem ich viele Jahre C1 erfolgreich mit meinen Olympus-Kameras betrieben habe, habe ich nach Umstieg auf Sony auch Lightroom, Darktable und Luminar ausprobiert.

Ich bleibe bei C1.
Insgesamt gesehen das beste Preis-/Leistungsverhältnis.

Luminar sehr gut bei Landschaften, aber sonst eher unschöne Ergebnisse.
Darktable nur, wenn man viel Zeit investieren möchte. Ist eher ein Bastel-Produkt als ein Werkzeug.

C1 kann inzwischen auch lokale Anpassungen und hat teilweise PS-ebenbürtige Retuschewerkzeuge.

Merke: Leistung, gute Qualität und Stabilität gibt es nicht umsonst!
Wenn ich 2500€ für eine Kamera hinlegen kann, sollten 300€ für ein gutes Stück Software nicht zuviel sein!

LG
Roland

Web_Engel 21.09.2020 17:37

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 2161192)
Wenn du für den Import der Fotos aus der Kamera und die Organisation in Ordner bereits eine Software besitzt, kannst du dir Capture One oder Lightroom sparen und zu günstigeren Produkten greifen.

Na ja, C1 für Sony ist auch nicht teurer als Luminar oder DXO PhotoLab. Nur die Vollversion für alle Kams haut rein!

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 2161192)
PhotoLab legt ähnlich wie Lightroom nach irgendwelchen Änderungen eine Protokolldatei im gleichen Pfad an, Luminar an zentraler Stelle.

Die zentrale Datei ist natürlich für Sicherungszwecke etwas einfacher zu handhaben, dafür braucht sie für Backup natürlich auch mehr Speicher. Ist letztlich zweitrangig.

rudluc 21.09.2020 18:14

Zitat:

Zitat von Web_Engel (Beitrag 2161221)
Na ja, C1 für Sony ist auch nicht teurer als Luminar oder DXO PhotoLab. Nur die Vollversion für alle Kams haut rein!

Luminar gibt es immer wieder in Aktionen supergünstig. Bei DxO muss man insbesondere für die sogenannte Elite-Version deutlich tiefer in die Tasche greifen. Und bei C1 sollte man nicht vor Dezember zuschlagen, sonst kauft man zweimal. Ist mir leider passiert. Im Oktober die Version 12 und im Dezember die Version 20.

Aber eigentlich wollte ich in erster Linie gar nicht auf den Preis anspielen (ich weiß, das habe ich gemacht, insofern muss ich noch etwas nachschieben...).
Bei PhotoLab und Luminar brauchst du nur den/die Bilderordner anzugeben und schon wird der Inhalt automatisch rekursiv dargestellt, auch nach Änderungen, also nach dem Hinzufügen oder Löschen von Bildern. Das ist natürlich superbequem, wenn du ohnehin ein anderes Programm zum Importieren und Verwalten deiner Fotos im Dateibaum verwendest.
Auch wenn ich persönlich C1 verwende (auch zum Importieren) und damit auch absolut zufrieden bin, wirst du in deinem Fall die Fotos auch dort ein weiteres Mal importieren müssen, da die Pfade nicht automatisch ausgelesen werden. Es wäre für dich also etwas umständlicher.

Zitat:

Die zentrale Datei ist natürlich für Sicherungszwecke etwas einfacher zu handhaben, dafür braucht sie für Backup natürlich auch mehr Speicher. Ist letztlich zweitrangig.
Für eine Cloudsynchronisation sind dann wieder viele kleine Dateien besser geeignet als eine größere zentrale Datei oder gar ein riesiger Katalog wie bei C1.

Web_Engel 21.09.2020 19:15

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 2161227)
Bei DxO muss man insbesondere für die sogenannte Elite-Version deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Mir ist noch nicht ganz klar geworden, ob ich die Elite-Version brauche. Die Funktionen sagen mir erst einmal nicht viel. Wenn man Elite braucht, ist man schon bei €200, und wenn man dann noch die Perspektivenkorrektur braucht, landet man bei 280€. Die Perspektivkorrektur war bei LR 5.7 enthalten, sicher nicht so professionell und ohne die anderen Gimmicks von DXO, aber zum Aufrichten eines Gebäudes hat es gereicht.

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 2161227)
Und bei C1 sollte man nicht vor Dezember zuschlagen, sonst kauft man zweimal. Ist mir leider passiert. Im Oktober die Version 12 und im Dezember die Version 20.

Garantiert einem aber niemand, dass das dieses Jahr ähnlich ist.

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 2161227)
Bei PhotoLab und Luminar brauchst du nur den/die Bilderordner anzugeben und schon wird der Inhalt automatisch rekursiv dargestellt, auch nach Änderungen, also nach dem Hinzufügen oder Löschen von Bildern. Das ist natürlich superbequem, wenn du ohnehin ein anderes Programm zum Importieren und Verwalten deiner Fotos im Dateibaum verwendest.

Das wäre in der Tat praktischer. Mein Workflow sieht aber so aus:

Bewerten der Fotos (*-Schema) und Notwendigkeit zur Bearbeitung (Label lila: Jpg ooc ist gut. Label hellblau: Bearbeitung nötig). Nur die Vereinigungsmenge aus Bildern mit vielen Sternen und Bildern mit hellblauem Status wird überhaupt bearbeitet. Bei allen anderen lösche ich die Raw-Dateien langfristig.

Das heißt, bei mir geht nur ein Bruchteil meiner Dateien an den Raw-Converter. Nur diese importiere ich in LR.

Bei DXO würde ich dann meinen gesamten Fotoorderner einbinden müssen. Ok, wenn DXO nichts mit den Dateien macht, bis ICH entscheide, eine Raw-Datei zu bearbeiten, ist der Ansatz wirklich besser für mich.

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 2161227)
aber Für eine Cloudsynchronisation sind dann wieder viele kleine Dateien besser geeignet als eine größere zentrale Datei oder gar ein riesiger Katalog wie bei C1.

Richtig, aber meine Bilder sind nicht in der Cloud, sondern nur lokal und auf Backup-Platten. Die Kataloge sichere ich zusätzlich auf separaten Partitionen.

Martin


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