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Welches Dateiformat archivieren: AWR oder DNG?
Hallo,
seit mehr als 1,5 Jahren fotografiere ich nur noch im RAW-Format, früher mit der :alpha:100, jetzt mit der :alpha:550. Entwickelt werden die arw-Datein nur mit dem Adobe RAW-Converter: Ansehen mit Adobe Bridge und Vergabe von Meta-Informationen, Öffnen mit ARC, Weiterverarbeiten in Photoshop und abspeichern als jpg- oder tif-Datei. Bisher habe ich die Original-arw-Dateien und die xmp-Dateien auf einer externen Festplatte archiviert. Nachteilig ist, dass die Meta-Informationen nicht in der arw-Datei, sondern der xmp-Datei abgespeichert werden und nur über Adobe Bridge ausgewertet werden können (Suchen). Zwischenzeitlich, als ich noch kein PS CS5 hatte, konvertierte ich die arw-Dateien der :alpha:550 mit dem Adobe-Konverter 5.2 zu dng-Dateien, die ich dann mit PS CS3 und ARC weiter bearbeiten konnte. Vorteilhaft war, das die Meta-Informationen direkt in die dng-Dateien geschrieben wurden. Allerdings dauert das Überschreiben der ca. 15 MB großen Datei auch seine Zeit. Wie ist Eure Ansicht: arw-Dateien archivieren oder erst zu dng konvertieren und nur diese archivieren? |
Es wird auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort geben. Die verhaltene Resonanz auf diese Frage zeigt das wohl auch.
Wer alles in DNG umwandelt, setzt derzeit wohl vorwiegend ADOBE-Produkte ein und vertraut darauf, dass er auch in Zukunft ADOBE-Programme einsetzen wird. Wer auf alternative Programme umsteigen möchte, könnte dann Probleme haben. Beispiel: Die Objektiv-Korrektur mit DXO funktioniert nicht mit DNG, sondern nur mir MRW- bzw. ARW- Dateien. Ich wandle mittlerweile aber auch alles in DNG um, da ich nicht davon ausgehe, dass auch in ein paar Jahren z.B. die MRW-Dateien meiner D7D noch von den dann neuen RAW-Konvertern unterstützt werden. Das ist natürlich Spekulation. Glaskugelalarm... Die lästigen Sidecar-Dateien wird man mit DNG - wie Du bemerkt hast - ja auch ganz schnell los. |
Ich zitiere mich einfach mal selbst :)
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Ganz genau das ist das Problem mit allen Dateien unterschiedlicher Programme.
Mit jedem Update (Hardware und Software) wächst die Gefahr, daß die Daten vom neueren Programm nicht mehr gelesen werden können. Hier müssen Werbeagenturen mit jedem Programmupdate die erhaltenswerten Daten in die neuere Version konvertieren..ein irrer Aufwand! Daher neigen viele dazu mindestens einen alten Computer (auf dem die alte Software "noch" läuft) zu behalten. Als sicherste erweisen sich die gängigen Bildformate wie JPEG und TIF. Doch wer alle Bildinformationen (Kamerainformationen) mitspeichern möchte steht schon in wenigen Jahren vor einem Problem...sie lassen sich nicht mehr auslesen. Meine Frage ist, ist es wirklich nötig ein RAW länger als 2 Jahre aufzuheben? Selbst bei den professionellen Bildbearbeitern werden diese nicht aufgehoben sondern finden den Weg nach der endgültigen Bearbeitung, abgespeichert als TIF in höchster Auflösung, auf eine Festplatte. Zusätzlich kann man natürlich noch das unbearbeitete Original als TIF mitsichern. Im Grunde genommen ein sehr interessantes Thema...Datensicherheit. Ein Buch lässt sich noch in hundert Jahren lesen...eine Datei nur mit sehr viel Glück und Aufwand. Die Menschheit löscht durch den Computergebrauch zwangsläufig wichtige Zeitdokumente... Die Menschen in 500 Jahren werden Mühe haben etwas aus unserer Zeit zu erfahren...wenn sich nicht etwas entscheidendes ändert: Die Anpassung der Daten in immer aktuellere Daten. Oder wer von Euch hat noch einen Videorekorder, Schallplattenspieler...ich schätze mal die wenigsten ;-) |
Nur DNG
... ich vertraue auf Adobe und konvertiere alle Raws mit Lightroom in DNG.
Sicher dauert die Umwandlung, dennoch: der Aufwand lohnt sich gegenüber den doppelten Dateien (arw + xmp). |
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Viele der Freeware-Betrachter können mittlerweile auch DNG anzeigen, so wie zum Beispiel der Faststone Image Viewer, der übrigens immer eine Empfehlung wert ist. Häufig bleibt einem auch gar keine andere Wahl, als in ein anderes Format zu konvertieren. Ich fotografiere für ein Magazin, welches grundsätzlich nur Bilder im Format CR2, NEF oder DNG akzeptiert. Keine JPEGS, keine TIFF, keine MRW, keine... Unnötig zu erwähnen, dass da draußen häufig unter 10 Megapixel gar nichts mehr geht und die Dateien sonst zurückgewiesen werden :(... Aufgrund des offenen Formats und der tadellosen Dokumentation hege ich große Hoffnung, dass ich auch in 10-20 Jahren noch ein DNG öffnen kann und sei es nur zu meiner Belustigung. Nur mal ein Beispiel: Ich habe 1985 einen Schneider CPC 6128 gehabt, der auch schon Bilder abspeichern konnte (ein simpler Hexdump des Grafikspeichers) und vor längerer Zeit habe ich entdeckt, dass der XN-Viewer dieses Format tatsächlich noch öffnen kann. (Beispieldateien gibt es im Netz, man kann aber auch die alten 3"-Laufwerke am PC anschließen. Lötkolben und Schaltplan reicht :)). In diesem Sinne, weniger Gedanken machen, alles in DNG aufheben und lieber mehr Zeit mit der eigentlichen Fotografie verbringen. See ya, Maic. |
Also wenn ich mir die Diskussion durchlese stelle ich doch bitte schön fest dass einige Sachen gar nicht berücksichtigt werden.
1. Eine Konvertierung ist immer eine Verschlechterung (mal mehr mal weniger). Es wird wohl jedem klar, dass der Konverter vom Hersteller immer am besten eigenes Format kennt. 2. Heute eine Datei *.mrw *.arw in DNG zu konvertieren ist vielleicht keine schlechte Idee aber die Originaldateien MUSS man behalten. Es kann nämlich durchaus passieren, dass der DNG Konverter in späterer Version die Konvertierung viel besser durchführen kann als der heute 3. Fakt das DNG ein offenes Standard ist, ist noch keine Garantie, dass eine Datei die heute erstellt worden ist, noch in X Jahren lesbar sein muss. Ist schon in EDV ausreichen oft vorgekommen :( 4. Mit heutigen Techniken ist es kein Problem zumindest in privaten Bereich dieses Thema - Kompatibilität in X Jahren zu vernachlässigen. Virtualisierung macht es möglich. |
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So kann ich in 20 Jahren noch prima meine Daten virtuell konvertieren. Warum jetzt ausgerechnet 20 Jahre? Ich habe vor ein paar Tagen erfolgreich mein altes Windows 3.0 virtuell installiert und dieses "OS" ist immerhin von 1990 ;) Ich werfe übrigens meine Original-Dateien gnadenlos weg, da ich keinen Unterschied zwischen Original und Kopie erkennen kann. Gerade bei verbeiteten Formaten wie CR2 und NEF sollte sich Adobe doch bestens auskennen und mir kann keiner erzählen, dass Herr Canon und Frau Nikon nicht mit Adobe zusammenarbeiten. Die drei Platzhirsche werden den Markt schon schön regulieren ;). See ya, Maic. |
Beachten sollte man aber durchaus diese Kriterien.
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Hallo,
eine ähnliche Diskussion hat vor kurzem im Bibble Forum stattgefunden [http://support.bibblelabs.com/forums...7664&hilit=DNG, englisch] und ein paar Argumente daraus könnten allgemein interessant sein. Bibble unterstützt einige Kameras, die DNGs als Raw schreiben, aber keine DNGs, die vom Adobe Konverter erzeugt werden. Natürlich wäre es besser wenn Bibble das auch tun würde und es steht auch auf der to-do Liste der Entwickler (aber ich glaube die Liste ist lang und es steht weit unten :)) aber die spannend fand ich die Aussagen warum es noch nicht implementiert ist: Ein von einer Kamera geschriebenes DNG ist wie jedes Raw-Format fest definiert (nur von der Kamerafirmware abhängig) und insofern ein Original und kann von unabhängigen Konvertern eingemessen und unterstützt werden. Der Adobe Konverter ist hingegen eine "BlackBox", dessen Ausgabe nicht konstant ist, sondern sich mit den Version des Konverters ändern kann. Außerdem gehen Informationen verloren oder werden zumindest so transformiert, dass man sie anderes einlesen muss, weshalb eine voll DNG Unterstützung einen großen Aufwand bedeuten würde. Soweit die Aussage der Bibble Entwickler (in meinen Worten), was ich mich frage, und vielleicht hat sich da ja schon jemand eingelesen: Wie ist es eigentlich mit den Farbprofilen? Jede Kamera hat ihren eigenen, in der Regel recht großen, kameraspezifischen Farbraum, weshalb die Rawkonverter immer auch Farbprofile für die unterstützten Kameras mitliefern. Capture One kann sogar Bilder im Kamerafarbraum ausgeben, was zumindest bei 16bit Tiff sicher eine interessante Option zur Weiterverarbeitung ist. Was passiert damit bei der dng Konvertierung? Bleibt der Kamerafarbraum erhalten, oder wird schon alles nach z.B. ProPhotoRGB konvertiert? beste Grüße, Alison |
Hallo,
Ich habe es selbst noch nicht überprüft, aber werden im DNG die herstellerspezifischen EXIF Erweiterungen von Minolta und Sony mitkopiert? Außerdem kann in DNG das original RAW mit eingebettet werden, worduch dann die Datei mindestens doppelt so groß wird. Ob das Sinn macht? Gruß, Wolfram |
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Probiere es aus. Benenne ein DNG in TIFF um und fast jede Software zeigt auf einmal ein Vorschaubild an ;). Bezüglich der EXIFs bei KoMiSo kann ich nicht viel sagen, bei Canon wird aber alles mit weggespeichert. Selbst so Sachen wie die Seriennummer des Gehäuses, mit dem die Aufnahme angefertigt worden ist. Was übrigens sehr praktisch ist, da man dann mit Lightroom die Bilder auch nach Fotograf sortieren lassen kann, selbst wenn es mehrere 7D oder 50D im Feldeinsatz gibt :top:. Die Farbtiefe sollte übrigens immer 16 Bit sein, wobei ich es von einigen Leica-Kameras kenne, kann diese ein sogenanntes komprimiertes DNG abspeichern, wobei wohl die Farbtiefe auf 8 Bit abgesenkt wird. Desweiteren ist der DNG-Converter so clever, Daten die er nicht dekodieren kann, gleich unverändert mit ins DNG zu schreiben. Sollte irgendwann einmal die Spezifikation des Herstellers vorliegen, so können zukünftige Varianten diese Werte dann auslesen. Von irgendwelchen Qualitätsverlusten (technisch beweisbar) habe ich im übrigen noch nie etwas gesehen. Ganz davon abgesehen, dass die heutigen Sensoren so eine Datenflut liefern, dass selbst mit jeder Anfänger-DSLR heute schon Bildmaterial für die Druckvorstufe hergestellt werden kann und ein Verlust selbst im Prozentbereich zu verschmerzen wäre. (Solch einen Verlust hätten aber "unabhängige" Tester bestimmt schon aufgedeckt ;) ). Ich habe den Schritt nie bereut, meinen ganzen Datenbestand zu DNG migriert zu haben und sollte irgendwann einmal der Tag kommen, an dem Adobe pleite geht, ja dann kaufe ich einfach eine 5 Terabyte-Platte (die es bis dahin geben wird) und lasse meine letzte Lightroom-Version den ganzen Katalog als TIFF, JPEG2000 etc. exportieren :). See ya, Maic. |
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der in der Kamera eingestellte Farbraum spielt bei RAW keine Rolle, nur für evtl. gleichzeitig abgespeicherte jpg-Dateien. Dass man diese bei den :a: einstellen kann, ist eigentlich ein Fehler in der Firmware der Kamera. Bei "nur RAW" müsste dies Option deaktiviert sein. Erst beim Entwickeln einer RAW-Datei wird ihr ein Farbraum zugeordnet. Übrigens haben die derzeitigen RAW-Dateien drei 12-Bit-Farbkanäle, die als "16-Bit-Farbtiefe" weiterverarbeitbar sind. |
Hallo,
noch ein Hinweis von mir: * bei den arw-Dateien der :a:100 und auch nach dng-Konvertierung (mit Adobe DNG Converter 5.6) sind Adobe Bridge CS3 und CS5 (ARC 6.2) nicht in der Lage den verwendeten Objektivtyp anzuzeigen, wohl der Sony-Konverter für die :a:100 diesen richtig wiedergibt, er also enthalten ist. * bei den arw-Dateien der :a:550 werden die Objektivtypen jedoch mit Bridge CS5 angezeigt. |
Solange es keinen offenen DNG Konverter auf Linux gibt und solange es keinen Konverter gibt, der aus einem DNG wieder ein ARW macht, behalte ich lieber das original ARW.
Wenn ein Rawkonverter mein ARW nicht unterstützt, dann konvertiere ich mit dcraw in ein gängiges 16 Bit Tiff Format, welches die Eingabedatei für den zickigen Rawkonverter wird. Bisher hat das immer geklappt. |
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Gruß, Alison |
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DNG ist ein "Industriestandard" wie ihn sich neben Microsoft wohl wirklich nur Adobe ausdenken kann. In erster Linie mal ist es ein Containerformat, in welches man natürlich nahezu beliebige Infos speichern kann - aber ob sie von einem Drittprogramm dann auch verstanden werden ist mehr als fraglich. So ist es strittig, ob der Adobeconverter wirklich alle Daten der .ARWs übernimmt und ob Adobe bei Bugs wirklich etwas fixt. Adobe hat ja nicht umsonst den Ruf, eher progressiv neue Features zu bauen als endlich mal alte Bugs zu fixen. Ich halte es für praktikabler die originalen RAW-Dateien zu archivieren. Die RAW-Formate sind durch diverse OpenSource-Projekte gesichert - man wird immer an die Daten rankommen und kann so jederzeit in ein zeitgenössisches Format konvertieren. Zur Not legt man noch ein kleines VM-Image mit der dazu benötigten Original-Software ab. Gruß Jochen |
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