ISO-Werte und Tiefenschärfe
 

Hallo zusammen,
von einem mir bekannten (Profi?)-Fotografen hörte ich neulich die Meinung, dass er grundsätzlich mit möglichst geringen ISO-Werten fotografiert, weil dies dem Bild mehr Tiefenschärfe einbringen würde.
Nun widerspricht das aber meinem (begrenztem) Wissen, ich hatte eigentlich gedacht, dass höherer ISO-Wert = kleiner Blende (bei gleicher Belichtung) = mehr Tiefenschärfe gilt.

Kann jemand vielleicht meine Weltbild in Ordnung bringen?


Danke schonmal.

Grüße Fingolfin

Falls das Thema hier falsch ist, bitte verschieben...leider habe ich keinen Bereich für Grundsatzfragen des Fotens gefunden..

Ich sehe das ähnlich wie du. Vielleicht sollte der Fotograf noch einmal erläutern, was er meinte.

Streiche "Tiefen", dann stimmts einigermassen. Weniger ISO = weniger Rauschen = mehr Schärfe.

Vielleicht meinte er das sinngemäß genau andersrum: Mit großen Blenden kann man mehr mit der Schärfentiefe arbeiten.

Ich denke auch, daß er dies in Bezug auf das Rauschen gemeint hat, wobei das auch wieder nicht unbedingt stimmt, da die D7D bzw. D5D ja bei ISO 200 weniger rauschen soll als bei ISO 100..
Das da:
ist grundsätzlich richtig, aber die ISO-Zahl beeinflußt ja nicht wirklich die Tiefenschärfe direkt, sonder "zwingt" Dich zu einer kleineren Blende.

Das tut sie sicherlich nicht. Das Aufkommen dieses Gerüchtes kann ich mir bis heute nicht erklären. Aber das ist OT.

Das kannst du im D7D Review bei Dpreview nachlesen (laut dem einen Graphen dort liegt zumindest das Luminanzrauschen bei ISO 400 sogar noch unter dem bei ISO 100). Ob's stimmt kann man vielleicht diskutieren, jedenfalls erklärt das den Ursprung des "Gerüchts".

Eben die "Messungen" aus eigentlich vertrauenswürdigen Quellen haben mich verwundert. Das Rauschen liegt in den unteren Bits und je höher die ISO-Empfindlichkeit steigt, desto stärker fließen sie in das endgültige Bild ein. Vielleicht hatte jemand die native Empfindlichkeit des Chips im Kopf und dachte, das Rauschen müsse mit zunehmendem Abstand stärker werden. Vermutlich eine Verwechslung mit dem Dynamikumfang?

Das Rauschen der Sensordaten kann von ISO 200 auf ISO 100 nicht zunehmen. Vielleicht entrauscht die D7D ihre JPEGs bei ISO 200 und bei ISO 100 nicht. Oder der mitgelieferte RAW-Konverter tut es. An den Sensordaten liegt es jedenfalls nicht.

Ich vermute, der Fotograf meinte die Detailschärfe in den "Tiefen", also in dunklen Bildbereichen wo das Rauschen bei hohen ISO-Werten zuerst sichtbar wird.
Dann wäre seine Aussage ja sinnig.

Ich denke auch, dass er es wohl so gemeint haben wird - nur sollte der gute Mann nicht Tiefenschärfe dazu sagen. Vielleicht gab es aber auch nur ein akustisches Übertragungsproblem zwischen dem Fotografen und Fingolfin.

Durchaus möglich. Es waren ein paar Bierchen im Spiel... darum hab ich auch keine Diskussion an Ort und Stelle angefangen.

Ich bin auch erst wieder darauf gekommen, als ein Dritter Beteiligter mich am nächsten Tag deswegen angerufen hat...und wollte hier nur nochmal sichergehen dass nicht ist was nicht sein darf.

Danke Euch allen!

Die Erklärung ist ganz einfach: Ab ISO 200 setzt die Rauschunterdrückung ein, weshalb die D7D da tatsächlich weniger rauscht, bei JPGs. Bei RAWs ist die Welt noch in Ordnung und ISO 200 rauscht mehr als ISO 100.