SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Warme Kleidung - Fotografieren bei Kälte (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=175657)

WildeFantasien 12.12.2016 00:48

Warme Kleidung - Fotografieren bei Kälte
 
Hallo zusammen,

das kennen sicher viele von euch: Man steht wartend neben der Kamera, und in der kalten Jahreszeit fängt man schon sehr bald an zu frieren. Entweder bekommt man durch das Stehen auf der Stelle kalte Füße, oder der Wind sorgt dafür, dass man sein Geraffel oft wieder einpackt, bevor es richtig losgegangen ist.

Ich durfte mir letztens anhören: „Wundert mich nicht, dass du frierst, denn du trägst ja auch keine richtige Winterjacke.“ :roll:

Da ich aktuell wirklich keine richtig warme Kleidung besitze, eine Investition in warme Kleidung aber sicher keine schlechte Idee ist, würde ich gerne mal wissen, welche Kleidung tragt ihr, wenn ihr im Winter fotografiert?

Haben wir Fotografen unter uns, die im Winter stundenlang auf den richtigen Moment oder das richtige Licht warten? Wie kleidet ihr euch, um der Kälte zu widerstehen? Es muss ja nicht gleich der Expeditions-Overall, für eine 8000er-Besteigung sein, aber welche Kleidung hält über einen längeren Zeitraum richtig warm?

PS:
Ich bin mir nicht sicher, ob das Thema in dieser Rubrik richtig aufgehoben ist. Falls nicht, dann bitte verschieben! Danke.

Reisefoto 12.12.2016 01:33

Kopf: Mütze
Oben: Daunenjacke dick, ggf. darunter zweite, dünne Daunenjacke (650g) oder nur diese.
Unten: Lange Jeans, lange Unterhose (Merino). Bei Bedarf darüber wattierte Skihose.
Handschuhe: Fleece Handschuhe von the Thermal Company, bei denen alle Fingekuppe (inkl Daumen!) öffenbar sind. darunter ggf. noch dünne Baumwollarbeitsschutzhandschuhe oder nur diese (reicht oft aus).
Ganz unten: Warme Winterstiefel / Snowboots ggf. zusätzlich dicke Wollsocken. In kalten Gegenden richtige Polarstiefel.

Schrank 12.12.2016 07:45

Das hänt bei mir immer vom Einsatzgebiet ab. Aber in der Regel:

Jägersocken und gute Bergschuhe. Damit habe ich die Füße bis -20 Grad schön warm
Lange Merino Unterhose und eine warme Skihose. Das reicht mir auch bis -20 Grad.
Merino T-Shirt, Langes Merino Shirt, eine warme Unterjacke (Softshell oder gefüttert) und eine Hardshell oben drauf. Geht auch bis -20 Grad. Wenn es nicht so kalt ist lasse ich Schichten weg.
Mütze (winddicht)

Da ich viel im den Bergen fotografiere habe ich zusätzlich noch Wechselklamotten dabei wenn ich einen anstrengenden Aufstieg hinter mir habe. Es ist zwar ekelhaft sich bei kalten Temeraturen auf dem Gipfel umzuziehen. Aber feuchte oder nasse Klamotten isolieren nicht sehr gut. Damit sollte man aber warten bis man mit schwitzen aufgehört hat. Sonst ist die neue Schicht auch gleich weider nass.

aidualk 12.12.2016 08:45

Bergschuhe/-stiefel sind, im Gegensatz zu Thermostiefeln, nicht ausreichend für lange, unbeweglichen Winterstunden geeignet. Sie sind dafür viel zu wenig gefüttert.
Was 'Reisefoto' beschreibt, kann ich auch aus mehreren Herbst- und Wintertouren nach Schottland und Nord-Norwegen so empfehlen:

- Thermostiefel (ich habe 'Lowa Yukon Ice' in zwei Varianten), damit kann man in etwa auch so laufen, wie mit leichten bis mittel-schweren Bergstiefeln (davon habe ich auch zwei verschiedene Varianten). Viele andere, wie z.B. Kamik Polarstiefel, sind mir zu klobig (habe ich auch mal einen Winter benutzt).
- Thermohose, darunter lange Unterhose, bei scharfem Wind noch eine übergroße Sporthose darüber (auf dem Bild nicht dabei)
- Thermounterhemd, Sweatshirt, 300er Fleecejacke, Daunenjacke
- Fleecemütze, darüber die Daunenmütze der Jacke, ggf. Gesichtsschutz bei scharfem Wind.
- Handschuhe mit zu öffnenden Fingern, ggf. dünne Baumwollhandschuhe drunter (die leichten weißen, die man im 10er Pack bekommt um keine Fingerabdrücke auf seine Bilder zu machen ;) )

Bei diesem selfie war es zwar nur ca. -8 Grad aber es ging ein sehr scharfer Wind.
Bei Bedarf kommen dann noch heat-packs in die Stiefel (habe ich bis jetzt aber nur 2x benutzt, meine Frau etwas öfter).
So ausgestattet kommt man auch über eine lange Winter Nacht in Nord-Norwegen.

kiwi05 12.12.2016 08:49

Mal abgesehen von der passenden Kleidung, wobei ich immer das Zwiebelprinzip bevorzuge:
Wenn man nicht gerade in einer Ansitzlaube sitzt hilft vor allem Bewegung. Und die Thermoskanne mit dem Heißgetränk der Wahl nicht vergessen, vor allem wenn man ansitzt.
Und wenn man einen schweißtreibenden Anmarsch hatte ist Wechselkleidung ganz wichtig.

aidualk 12.12.2016 08:59

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 1875148)
Und die Thermoskanne mit dem Heißgetränk der Wahl nicht vergessen, vor allem wenn man ansitzt.

Da hast du mich erinnert: Ein wenig frischer Ingwer (kein Teebeutel!) ist immer auf einer Wintertour bei uns dabei. 3-4 dünne kleine Scheiben in eine Kanne heißes Wasser gibt einen sehr wärmenden Tee. Der Ingwer ist wie eine Wärmekur von innen (man sollte aber nicht zuu viel davon trinken, sonst läuft man aus).
Auch wenn man 'eingefroren' zurück kommt, bringt er am schnellsten die innere Wärme zurück.

Conny1 12.12.2016 10:34

In der Regel trage ich bei kalten Temperaturen hier an der Küste Merino-Unterwäsche, den guten alten Troyer., Oelzeug oder Wollmantel und Wollmütze und Wollhandschuhe, deren Finger sich einzeln öffnen lassen.Außerdem nehme ich, je nach Temperatur, bis zu vier japanische Taschenöfen (Peacock) mit. Ich bin nach allen möglichen Versuchen mit moderner Kleidung, von No name bis Canada Goose, wieder bei althergebrachter Seemannskleidung gelandet. Für mich ist sie optimal.

Schrank 12.12.2016 10:46

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1875146)
Bergschuhe/-stiefel sind, im Gegensatz zu Thermostiefeln, nicht ausreichend für lange, unbeweglichen Winterstunden geeignet. Sie sind dafür viel zu wenig gefüttert.

Das würde ich so pauschal nicht sagen. Wie gesagt ich bin bis -20° mit Bergschuhen unterwegs. Wichtig ist, dass die Schuhe wasserdicht sind. Wenn Feuchtigkeit eindringt wird es schnell sehr kalt. Zusätzlich habe dafür dann die dicken Jägersocken (dicke dicht gestrickte Wollkniestrümpfe) an. Diese insolieren auch sehr gut. Es hängt natürlich immer vom eigenen Kälteempfinden ab. Auch ist es davon abhängig ob man mehrer Stunden unbeweglich an einer Stelle steht oder ob man sich beim Fotografieren selbst noch ein wenig bewegt.

WildeFantasien 12.12.2016 20:03

Erstmal danke für die Rückmeldungen.

Was kann ich denn mit den Temperaturangaben bei Stiefeln anfangen? Was bedeutet bis -25 bzw. bis -40 Grad Celsius? Halten solche Stiefel bis -25 Grad auch noch warm, wenn man sich nicht bewegt, oder heißt das nur, dass einem die Zehen bis zu dieser Temperatur nicht abfrieren?

Den Hinweis auf die Taschenöfen finde ich übrigens gut. Danke. ;)

Ich glaube ich werde mich die Tage mal bei Globetrotter in Frankfurt umsehen.

Norbert W 12.12.2016 20:42

Hallo Stephan,

Wenn du bei Globetrotter bist frag' mal nach Heizsohlen für Stiefel. Die gibt es mit Batterie- / Akkubetrieb. Bei -20 Grad C und rumstehen sicher hilfreich.

Mando.68 12.12.2016 20:58

Was macht Ihr mit Fotoausrüstung, wenn Ihr wieder zuhause seid im warmen???
Laut Tokina, Objektiv im Beutel lassen wegen Temperaturanpassung, Kondenswasser.

Schrank 12.12.2016 22:52

Ich hol die Karte raus. Dann lass ich die Ausrüstung im Rucksack über Nacht stehen.

WildeFantasien 13.12.2016 00:27

Zitat:

Zitat von Norbert W (Beitrag 1875403)
Wenn du bei Globetrotter bist frag' mal nach Heizsohlen für Stiefel. Die gibt es mit Batterie- / Akkubetrieb. Bei -20 Grad C und rumstehen sicher hilfreich.

Diese Idee gefällt mir auch gut. Allerdings bin ich etwas skeptisch. Funktioniert das denn auch. Die Rezensionen bei Amazon sind ziemlich gemischt.

Reisefoto 13.12.2016 03:21

Zitat:

Zitat von Mando.68 (Beitrag 1875407)
Was macht Ihr mit Fotoausrüstung, wenn Ihr wieder zuhause seid im warmen???

Im geschlossenen Rucksack lassen oder draußen in eine Plastiktüte einwickeln und mit rein nehmen. Die Speicherkarte nehme ich schon draußen raus.

Zitat:

Zitat von WildeFantasien (Beitrag 1875453)
Diese Idee gefällt mir auch gut. Allerdings bin ich etwas skeptisch. ... Die Rezensionen bei Amazon sind ziemlich gemischt.

Deswegen verwende ich im Bedarfsfall Heatpacks. Forumskollege nobody23 hat elektrische Heizeinlagen, aber ich erinnere mich nicht, wie seine Erfahrungen damit waren.

Die Füße sind bei großer Kälte der kritischste Punkt. Deswegen bin ich bei meinen Polarlichttouren von Snowboots auf Polarstiefel von Baffin umgestiegen. Seitdem brauche ich keine Heatpacks mehr.

Norbert W 13.12.2016 06:20

Naja, ich habe die Schuhwärmer noch nicht selbst getestet, wohl aber gehört bei entsprechendem Preis tun sie schon guten Dienst.
Persönlich würde ich mir aber eher so etwas wie Reisefoto schrieb leisten, sprich extrem gute Stiefel.

aidualk 13.12.2016 06:54

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1875469)
Die Füße sind bei großer Kälte der kritischste Punkt. Deswegen bin ich bei meinen Polarlichttouren von Snowboots auf Polarstiefel von Baffin umgestiegen.

Genau solche hat meine Frau seit 2 Jahren auch und ist damit zufrieden.

Irmi 13.12.2016 19:01

Hallo,

bei der Frau normale Unterwäsche ;)
Funktionsshirt, dünner Fleece-Pulli, Softshelljacke, evtl. noch Wetterjacke drüber.
Dünne Sportstrümpfe, Meindl Wanderschuhe, meine Füße sind immer warm ;)
Enge Leggins Funktionsunterhose lang, Jeans.
Hände, bis minus 2° nichts, dann die besten Handschuhe der Welt: http://www.theheatcompany.com/de/han...3/heat-3-smart
Kopf: Mütze windundurchlässig, Halstuch, bei ganz kalt Sturmhaube unter Mütze.

Dazu bei Bedarf Heat-Packs http://www.theheatcompany.com/de/waermepads

Aber bei mehr als -10° war ich noch nicht fotografieren.

Kamera im Rucksack lassen, im kalten Flur und aklimatisieren lassen.

Conny1 13.12.2016 20:10

Zitat:

Zitat von WildeFantasien (Beitrag 1875385)


Den Hinweis auf die Taschenöfen finde ich übrigens gut. Danke. ;)


.

Gern geschehen, aber halte Dich an Peacock. Die Taschenöfen von der Firma verdienen,
nach meiner Erfahrung im Gegensatz zu Produkten anderer Hersteller (inkl. der Artikel von The Heat Company, Zippo sowie Knickkram etc.),
eine klare Kaufempfehlung. Die Standard Version
reicht übrigens vollkommen aus, sofern man sich nicht länger als 12 Stunden am Stück
in der Kälte aufhält.

wwjdo? 13.12.2016 20:19

Zwei Körperregionen sollten unbedingt warm gehalten werden: der Kopf, über den sonst die Wärme verloren geht und die Füße. Letztere kann man, vorausgesetzt das Schuhwerk ist groß genug, auch mit Neopren Socken wunderbar warm halten! :top:

Sechs Stunden Helgoland im Winter bei Windstärke 6-8 sind so ausgestattet durchaus erträglich.

WildeFantasien 14.12.2016 00:39

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1875469)
Die Füße sind bei großer Kälte der kritischste Punkt. Deswegen bin ich bei meinen Polarlichttouren von Snowboots auf Polarstiefel von Baffin umgestiegen.

Das sehe ich genauso. Danke für die Nennung eines Herstellernamens. :top: Ich hatte heute die Möglichkeit mir ein Paar Stiefel dieser Marke (Modell Shackleton) bei Globetrotter anzusehen. Der Verkäufer meinte, selbst wenn man bei -10 Grad nur rumsteht wären diese Polarstiefel aber vollkommen überdimensioniert und viel zu warm. Ich bin jetzt etwas verunsichert.

Hast du deine Polarstiefel schon mal bei typisch deutschen Wintertemperaturen also knapp unter 0 Grad getragen? Sind sie für solche Temperaturen wirklich zu warm?

Als Alternative wurden mir diese Stiefel von Meindl empfohlen: http://www.gebrueder-goetz.de/meindl...52&atin=502945

Die Stiefel von Meindl waren nicht in der richtigen Größe auf Lager, machten aber dennoch einen sehr bequemen und hochwertigen Eindruck. Angeblich halten diese Stiefel bis -30 Grad die Füsse warm. Irmi hat ja bereits bestätigt, dass ihre Füsse in Meindl-Wanderschuhen noch nie gefroren haben. Kann das sonst noch jemand bestätigen? Gilt das auch, wenn man längere Zeit stehenbleibt?

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 1875731)
... dann die besten Handschuhe der Welt: http://www.theheatcompany.com/de/han...3/heat-3-smart

Danke, solche Tipps habe ich gesucht. :top:

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 1875756)
... aber halte Dich an Peacock.

Mache ich, danke. :top:

Zitat:

Zitat von wwjdo? (Beitrag 1875758)
... Neopren Socken wunderbar warm ...

Gehört habe ich davon auch schon, aber was ist denn daran so besonders?

Bei Globetrotter hatte ich leider nur ein Stündchen Zeit. Viel zu wenig, um sich beraten zu lassen. Gekauft habe ich noch nichts. Was ich aufgeschnappt habe war:
  • Zwiebelprinzip: Lieber mehrere dünne Schichten, als eine dicke Schicht tragen, damit man wenn es zu warm ist eine Schicht ausziehen kann.
  • Synthetikunterwäsche und darüber Unterwäsche aus Merino-Wolle.
  • Hard-Shell und Soft-Shell blablabla … ich habe irgendwann geistig abgeschaltet. :roll:

Wer sich mit dem Thema auskennt, der darf darüber gerne etwas erzählen. ;) Auch wenn ich nicht immer sofort antworten kann, lese ich mit. Es gibt hier wahrscheinlich auch noch genug andere, die einfach nur interessiert mitlesen.

Irmi 14.12.2016 22:41

Die peacock Taschenöfen passen aber nicht in Schuhe und Handschuhe. ;)

Gerhard55 15.12.2016 01:15

schau doch mal dort:

http://www.wildnissport.de/

Die Firma hat 'ne Menge Zeug für den Winter, z.B. Kälteschutz-Overalls für Jäger oder auch Baffin Boots.

Meine bisherige persönliche Ausrüstung, wenn ich im (richtigen, kalten) Winter draußen unterwegs bin: normale kurze Unterwäsche (Unterhemd durchbrochen), darüber lange Merino-Unterwäsche, und wenn es sehr kalt ist alternativ oder darüber noch die Odlo-Skiunterwäsche für große Kälte. Gefütterte Hose (z.B. Seglerhose, Skihose, immer hochgeschnitten mit Träger, atmungsaktiv). Funktions- oder Vliesrolli je nach Temperatur, falls nötig darüber noch einen Vlies- oder Wollpullover, keine Baumwolle. Strümpfe knielang, normal hochwertige Trekkingstrümpfe mit Wollanteil. Jacke atmungsaktiv und gefüttert, je nach Vorhaben und Witterung entweder Segel- oder Skianorak, Daunenparka oder Bergsteiger-Anorak mit ausknöpfbarem Vliesfutter und immer mit ordentlicher Kapuze. Mütze mit Thermolite-Isolierung (wenn's ganz dick kommt hätte ich auch noch eine "Russenmütze" mit Fellfutter). Als Stiefel haben mir bisher immer meine Trekking- oder Bergstiefel genügt (beide innen und außen Leder mit dünner Zwischenpolsterung). Handschuhe bevorzugt mit GoreTex-Membran und ordentlicher Isolierung (ich hab' da seit einiger Zeit Skihandschuhe, die auf der Innenseite zwei Einschlupfmöglichkeiten haben, wärmend oder mit besserem Griff). Aufbau immer im Zwiebelprinzip, dass ich mich den Temperatur- und Witterungsverhältnissen anpassen kann. Es kommt auch immer darauf an, wie viel ich mich voraussichtlich bewege.

Eine gute wärmende Mütze ist unerlässlich, über einen ungeschützten Kopf verliert man über 30% der Gesamt-Wärmeabstrahlung!

WildeFantasien 21.12.2016 23:28

Ich habe mir am Wochenende mehre Sachen gekauft und konnte diese Gestern Abend bereits ausprobieren. Die Winterstiefel von Meindl haben meine Füße warm genug gehalten. Für kältere Temperaturen muss ich mir aber noch eine gefütterte Hose besorgen. Außerdem muss ich das nächste Mal dickere Handschuhe mitnehmen und darf die Mütze nicht vergessen. :roll:

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 1876208)
Die peacock Taschenöfen passen aber nicht in Schuhe und Handschuhe. ;)

Ich habe etwas gebraucht, um zu verstehen, dass man die Heatpacks in das „Handschuhfach“ stecken kann.
Werde mir diese Handschuhe von Heat auch noch besorgen, denn ich habe bisher nur dünne Handschuhe.

hpike 21.12.2016 23:53

In gut sortierten Angelshops gibt's immer ne recht gute Auswahl an Thermokleidung.

Ditmar 22.12.2016 10:44

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1875114)
Kopf: Mütze
Oben: Daunenjacke dick, ggf. darunter zweite, dünne Daunenjacke (650g) oder nur diese.
Unten: Lange Jeans, lange Unterhose (Merino). Bei Bedarf darüber wattierte Skihose.
Handschuhe: Fleece Handschuhe von the Thermal Company, bei denen alle Fingekuppe (inkl Daumen!) öffenbar sind. darunter ggf. noch dünne Baumwollarbeitsschutzhandschuhe oder nur diese (reicht oft aus).
Ganz unten: Warme Winterstiefel / Snowboots ggf. zusätzlich dicke Wollsocken. In kalten Gegenden richtige Polarstiefel.

Für die Arktis vielleicht in Ordnung, hier in unseren Breitengraden finde ich diese Ausstattung etwas überdimensioniert.
Mir reichen hier eine Winddichte gefütterte (Golf)Jacke , darunter T-Shirt und Pullover, in der Mitte eine Lange Elli ;) so wie eine Thermohose, und dazu nur an wirklich kalten Tagen eben Stiefel und Dicke Socken.
Und bewegen kann ich mich damit auch noch. ;)

steve.hatton 22.12.2016 12:14

Vielleicht sollte man den Titel änden...für arktische Breitengrade, oder so.

Hier reicht vieles des voran beschriebenen, allerdings kann es auch hier saukalt sein, sodass wir früher sogar beim Bogenschiessen im Frühjahr oder Herbst Taschenöfen benutzten, um keine klammen Finger zu haben.

Mir reichten fürs Photographieren, sodas auf dem Lusen bei deutlich unter 10° Minus* die folgenden Dinge:

Warme, lange Unterhose, Outdoor Hose, Timberland , Unterhemd, dicker Pullover, Fjaellraven Sibiria Jacke mit Kaputze, Woll-Mütze darunter und Fotohandschuhe mit abziehbarer Kappe...zudem Timberland Boots mit dicken Wollsocken.

Allerdings sind wir auch nicht stundenlang rumgestanden.

Ein Paar, im Bayerischen Wal auf der Foto-Tour dabei war, hatte tolle Dubarry Steifel http://www.dubarry.de/herrenschuhe/c...-damen-stiefel an, die ich mir dann auch besorgte :-) - aber nicht weil mir die Timberlands zu kalt gewesen wären, sondern weil man mit diesen zudem fast knietief durch Wasser kann.

Diese waren beim Libellenshooting im sumpfigen Bereich nahe Ingolstadt mit Wolfram ("Zwergfrucht" - Gott hab ihn seelig) Gold wert, da wir stundenlang in sumpfigem Gebiet unterwegs waren.... ebenso am Loch Coruisk auf Skye....

Wenn das ganze Zeug was taugen soll, sollte man lieber 2-3 € mehr ausgeben, denn Qualität hat ihren Preis ...aber das ist ja eigentlich immer und überall so !

der_knipser 22.12.2016 12:26

Nichts gegen warme Kleidung bei extrem kalten Temperaturen, aber die beste Wärme kommt immer noch von innen.
Ich habe viele Jahre in einer unbeheizten halboffenen Zimmereihalle gearbeitet, und es gab Tage, an denen Arbeiten getan werden mussten, die mehr Denken als körperliche Bewegung erforderten. Wenn man bei Minusgraden nichts anderes zu tun hat als Bleistiftrisse vom Plan auf das Holz zu übertragen, dann werden nicht nur die Finger klamm und steif, sondern auch der ganze Körper.
Lange Unterwäsche, 3 Pullis und eine Strickmütze helfen irgendwann nicht mehr, und so war ich auf die Idee gekommen, jede Viertelstunde 10-20 Kniebeugen zu machen. Das hat intensiver gewärmt, und eindeutig länger vorgehalten als der gelegentliche Gang in den beheizten Pausenraum.

steve.hatton 22.12.2016 13:49

Gottlieb, die Frage ist, was es im Pausenraum so gab....

der_knipser 22.12.2016 14:16

Stühle. Tische. Heizung. :lol:

steve.hatton 22.12.2016 16:26

:top:

action-and-sports 22.12.2016 22:19

Lange Jahre als Sportfotograf waren drei Sachen wichtig.

Wirklich gute Muetze, wirklich warme Schuhe, und extremst gute Handschuhe, bei welchen die Finger immer noch beweglich sind und Gefuehl haben beim Ausloesen.

Ob es jetzt eine Merino Unterhose oder eine Polyamid Unterhose war, das war zweitrangig und den Temperaturen geschuldet.

Mark Twain 23.12.2016 09:36

Ich habe schon oft bei sehr kalten Temperaturen (~ -10°, dazu noch Wind) fotografiert, und ich finde, beim Gewand sollte man schlicht das Zwiebelprinzip anwenden - Schicht um Schicht bis es angenehm ist. Für mich die wichtigste Erkenntnis war, unter den Fotohandschuhen (die Dinger mit umklappbaren Fingekruppen) noch eine Schicht dünner Seidenhandschuhe anzuziehen. Und natürlich Thermoskanne mitnehmen :)

meshua 23.12.2016 12:08

Zitat:

Zitat von action-and-sports (Beitrag 1878972)
Lange Jahre als Sportfotograf waren drei Sachen wichtig.

Wirklich gute Muetze, wirklich warme Schuhe, und extremst gute Handschuhe, bei welchen die Finger immer noch beweglich sind und Gefuehl haben beim Ausloesen.

:top::top::top:

Jeder hat ein anderes Kälteempfinden. Am wichtigsten ist jedoch der Schutz der äußeren Extremitäten: Kopf - Hände - Füße. Während der Zeit bei der Army haben sich im Wintereinsatz bestens bewährt:
  • Kopf: Nicht chique aber effektiv: Fellmützen mit "Schlappeln" über den Ohren (oft auch "Russen-Chapkas" genannt).
  • Schuhe: Gute (gefütterte) Lederschuhe, dazu Wollsocken.
  • Handschuhe: zum Warmhalten dicke Fäustlinge (warm bis -25°C). Zum fotografieren jedoch nicht geeignet. :cry: Empfehlungen?
Einen Taschenofen, besser Magic Heat Gel-Wärmekissen. Bei kaltem Wind: eingecremtes Gesicht mit Skimaske geschützt. Alles im Einkauf nicht teuer - und für zentral-europäische Breitengrade i.d.R. auch völlig ausreichend.

Beste Grüße, meshua

Clon 23.12.2016 12:11

Hallo
Die Frage ist doch wo man sich befindet?
Zwiebelprinzip --> sehr gut.
In heimischen Wälder reicht das was beschrieben ist völlig aus.
Da ich gerne Wandere und auf der alb lebe ist das nur bedingt anzuwenden.
Hier mal meine Kombi:
Gortex Jacke, Marke ist völlig egal, Hauptsache Winddicht und Wasserdicht.
Midlayer habe ich mir die Haglöfs zugelegt
http://www.haglofs.com/de/de/Jacken/...N/p/603156.3JT
Die bauscht nicht so auf und ist auch Solo super zu tragen. Zudem hat sie eine DWR (Imprägnierung) und kann einfach gewaschen werden.
Handschuhe benutze ich die von Arctreyx, die sind jetzt nicht so warm, aber winddicht und schön eng anliegend, so das man noch gut die Kamera bedienen kann.
http://www.arcteryx.com/product.aspx...el=Venta-Glove
Hose: FjalRäven. Vorteil im Winter kann man sie mit Wachs imprägnieren so das sie Wasserabweisend ist und im Sommer durch Waschen kann das Wachs wieder ausgespült werden. Somit eine robuste Hose für den ganzjährigen Einsatz.
http://www.fjallraven.de/keb-trousers-regular
Auch gibt es da gefütterte Hosen.

Schuhe: Meindel Bergstiefel habe noch ein paar von Scarpa. Beide Wasserdicht und mit Falk Thermo Skisocken völlig ausreichend.
Unterwäsche: Lange Unterhose aus 260 Merinowolle. Oberteil 200 Merinewolle.
Mütze: Egal Hauptsache warm und Winddicht.

Rucksack: Kann hier uneingeschränkt Ortlieb nennen. Absolut Wasserdicht.
So das wars. Klingt jetzt ein bisschen Verrückt, aber so gehe ich auf Tour in die Berge.

Irmi 24.12.2016 12:12

@meshua
Handschuhe, siehe oben, mein Link zu Heatcompany.

swivel 25.12.2016 08:23

Hi,

Kann hier Jemand mal die teuren Hosen mit unter 50€ Hosen aus einem Military Shop aus praktischer Erfahrung vergleichen?

edit: Ok, - ein paar Infos mehr:):

Was haltet ihr von Softshellhosen? Sind Thermohosen (Polyester Dämmung) ohne lange Unterwäsche wärmer als lange Unterwäsche plus "solide" Cargohose aus Cordura?

Ich bin auf der Suche nach der robusten, bequemen Hose für kaltes Wetter. Muss in jedem Fall "wasserdicht" sein. Und ich bin bisher eher kein Freund von Thermohosen, eher gute lange Unterwäsche, - wobe ich noch nicht mal Merino habe.

Softshell ist für Jacken ja der "ideale" Stoff :). Für Hosen weiß ich nicht..

McOtti 25.12.2016 19:33

Hallo

Ich hatte mir dieses Jahr für dem harzurlaub ( Januar) eine Jack Wolfskin Thermohose ( ca. 100€) gekauft und war sehr angenehm überrascht davon. Gerdade die winddichtheit ist auf dem Brocken nicht zu vernachlässigen (bei Böen von bis zu 120km/h) da muß man sich ordentlich festhalten oder sichern.... dazu trage ich Salomon Winterstiefel.

Gruß Uwe

WildeFantasien 26.12.2016 14:37

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1878738)
Vielleicht sollte man den Titel änden...für arktische Breitengrade, oder so …
… Allerdings sind wir auch nicht stundenlang rumgestanden. …

Fotografieren ist leider oft mit langem rumstehen verbunden, deshalb kann der Titel ruhig so bleiben wie er ist. Wenn ich mir schon die Zeit nehme in der kalten Jahreszeit zu fotografieren, möchte ich erst nach Hause gehen, wenn die richtigen Bilder im Kasten sind und nicht weil ich es vor Kälte nicht mehr aushalten kann.

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 1878745)
… war ich auf die Idee gekommen, jede Viertelstunde 10-20 Kniebeugen zu machen.

Das ist eine gute Idee. :top: Da hätte ich auch selbst drauf kommen können.

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 1879080)
Bei kaltem Wind: eingecremtes Gesicht mit Skimaske geschützt.

Ich habe mal irgendwo gehört, dass man sich dann nicht eincremen soll, weil die Feuchtigkeit in der obersten Hautschicht gefriert und das die Haut schädigt. Wenn man die Haut aber noch vor starker Sonneneinstrahlung schützen muss, ist das natürlich noch ein anderes Thema.

Zitat:

Zitat von swivel (Beitrag 1879525)
Kann hier Jemand mal die teuren Hosen mit unter 50€ Hosen aus einem Military Shop aus praktischer Erfahrung vergleichen?

Wer hat schon alle möglichen Kleidungsstücke und kann aus eigener Erfahrung berichten? Ich befürchte da hilft nur ausprobieren. Es muss nicht zwingend die teure Outdoor-Markenkleidung sein, wo man vor allem für den Namen bezahlt. Ich denke, dass Kleidung aus Military Shops sicher nicht schlechter ist, wenn sie aus dem gleichen Material gemacht ist. Dennoch würde ich immer das hier schon erwähnte Zwiebelprinzip anwenden. Das heißt lieber mehrere dünne Kleidungsstücke übereinander als ein dickes Kleidungsstück zu tragen.
Wer gute und preiswerte Sport- und Outdoorkleidung sucht, dem kann ich übrigens Decathlon empfehlen. Die Qualität ist super und die Preise, im Vergleich zu den Markenherstellern, günstig. :top:

Zitat:

Zitat von swivel (Beitrag 1879525)
Was haltet ihr von Softshellhosen?
Ich bin auf der Suche nach der robusten, bequemen Hose für kaltes Wetter. Muss in jedem Fall "wasserdicht" sein.

Softshell ist dehnbar aber nicht wirklich wasser- und winddicht und nur an verstärkten Stellen mechanisch belastbar. Bei entsprechender Imprägnierung ist das Material auf jeden Fall wasserabweisend. Wirklich dicht sind nur die dünnen aber robusten Hardshellsachen, die man als äußerste Schicht trägt.

Ich hätte mir diese Hose geholt, wenn sie denn in meiner Größe vorrätig gewesen wäre:
https://www.decathlon.de/wanderhose-...FfEA0wodR2AGTA

Ich konnte letztens neu gekaufte Kleidung bei ca. 0 Grad und wenig Wind ausprobieren. Ich muss dazu sagen, dass ich ca. 2,5 Stunden praktisch nur rumgestanden bin. Dass ich Kamera und Stativ etwas durch die Gegend getragen habe, um andere Perspektiven auszuprobieren, zähle ich nicht wirklich als Bewegung. Die meiste Zeit habe ich nur neben der Kamera gestanden und den Kabelfernauslöser bedient.

Was habe ich getragen:
Mit Lammfell gefütterte Winterstiefel von Meindl in Kombination mit dicken Wandersocken aus Merino-Wolle. Zum Ende hin, wurden die Füsse dann aber doch etwas kühl. Es war aber noch erträglich.
Eine dünne Wanderhose in Kombination mit einer langen Sportunterhose. Hier war ich mir nicht sicher, ob das reicht. Es war aber ok. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich bei kühleren Temperaturen und oder mehr Wind, zusätzlich noch eine lange Laufhose (Tights) oder doch lieber eine dickere Wanderhose verwenden soll.
Mein Oberkörper war am wärmsten eingepackt. Während der Fahrt zur Fotolocation habe ich keine Jacke getragen und sogar die Heizung im Auto abgeschaltet, um nicht zu schwitzen. Zwei lange Sportunterhemden, wobei eines davon auf der Innenseite angerauht war, um die Wärme besser am Körper zu halten. Darüber eine Fleecejacke, dann eine dünne Steppjacke und als äußerste Schicht eine Hardshelljacke. Ich war mir nicht sicher, ob das nicht zu warm wird, allerdings waren später die Reißverschlüsse aller Jacken komplett geschlossen und ich trug auch beide Kapuzen. Von daher habe ich nichts falsch gemacht.

Wirklich gefroren habe ich nicht. Kalt war es nur im Gesicht und an den Händen. Ich muss mir noch die Handschuhe von Heat besorgen und das nächste Mal eine Mütze nicht vergessen. Da ich gerne mit dem Kabelfernauslöser bzw. unterschiedlichen Belichtungszeiten experimentiere, muss ich auch mal versuchen, ob ich meine Armbanduhr über der Jacke tragen kann.

swivel 26.12.2016 16:54

Zitat:

Zitat von WildeFantasien (Beitrag 1879717)
...

Vielen Dank für deine ausführlichen, sehr hilfreichen Infos!

Gerhard55 26.12.2016 19:55

Hallo Stephan,

Du hast geschrieben:

Zitat:

Ich habe mal irgendwo gehört, dass man sich dann nicht eincremen soll, weil die Feuchtigkeit in der obersten Hautschicht gefriert und das die Haut schädigt. Wenn man die Haut aber noch vor starker Sonneneinstrahlung schützen muss, ist das natürlich noch ein anderes Thema.
Mit Creme hast Du Recht. Je kälter (+windiger) es ist, desto geringer muss der Wassergehalt sein, sonst riskierst Du tatsächlich Erfrierungsschäden der Haut (auch schon bei Lufttemperaturen über 0°C bei stärkerem Wind!). Es gibt spezielle Kälteschutzcremes, z.B. Cold Cream von Roche Posay (Apotheke) oder Weleda Cold Cream (Dro-Markt, Apotheke), oder notfalls reines weißes Vaselin. Darf ruhig in dickerer Schicht auftragen werden, muss aber dann wieder abgewaschen werden, sobald Du daheim bist.

Falls Sonnenschutz ebenfalls erforderlich ist, spezielle Sonnencremes für den Wintersport verwenden.

Wichtig ist auch, dass Du die Produkte mindestens eine Viertelstunde bevor Du in die Kälte gehst aufträgst, damit das restliche Wasser noch wegverdunsten kann.

Nochmals kurz zum Thema Kleidung:

Die Devise ist: Außen mechanisch belastbar, winddicht, wasserdicht, atmungsaktiv ("Hardshell", z.B. mit Gore-Tex-Membran oder ähnlichem). Innen wärmend (ruhende Luft isoliert) und Feuchtigkeit von der Haut abtransportierend. Feuchte Kleidung isoliert nicht mehr, sondern leitet Kälte weiter. Da muss aber jeder seinen persönlichen Weg finden.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:51 Uhr.