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Zwischen 69. und 70. Grad Nord - Polarlichttour im November
Wir haben uns im November erneut nach Nord-Norwegen aufgemacht um unseren Urlaub im Dunklen, kurz vor der Polarnacht, zu verbringen und zu versuchen, nochmal Polarlichter zu fotografieren.
Die Frage war, kann man die Erlebnisse und die Bilder der Kurztour vom November 2014 noch erreichen, vielleicht sogar toppen? Um das möglicherweise zu realisieren, sind wir diesmal 12 Tage dort geblieben, nicht nur 5 wie im letzten Jahr. Das Sonnenaktivitätsmaximum, in seinem ca. 11-12 jährigen Zyklus, wurde ja bereits 2014 überschritten, und so dachten wir, entweder jetzt oder erst wieder in den 20er Jahren. ;) Aber ich kann es vorweg nehmen. Es waren ein paar unglaubliche und unvergessliche Tage. In der ersten Woche liefen die Nächte durchweg zwischen KP4 und KP6 und auch in der zweiten Woche war der KP oft noch zwischen 3 und 4. Und auch an den sehr kurzen Tagen hatten wir ein paar interessante Begegnungen. In der ersten Woche hatten wir eine Hütte am Ersfjord. Da wir Abends erst in Tromsö ankamen, blieben wir die erste Nacht in unserem bekannten Hotel um am nächsten Morgen gemütlich Richtung Hütte zu fahren, einzukaufen, was wir benötigen und uns dann dort einzurichten. Aber gleich in der ersten Nacht lief durchgehend ein KP 4 am Himmel ab. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie auch das Samyang 8mm Fisheye kam erstmals zum Einsatz: ![]() → Bild in der Galerie Dann wurde es schwächer, aber in einer Serie ging glatt eine Sternschnuppe über uns hinweg, glühte und die letzten paar Prozent des sichtbaren Glühens gab es Funken wie eine kleine Wunderkerze. Es ist an der Spitze auf dem Bild ein wenig zu erkennen. Man wartete förmlich darauf, dass man es zischen hört. :lol: ![]() → Bild in der Galerie |
Jo, natürlich :top:
Einzig bei deinen Bildern vom letzten mal besser gefallen hat mir, dass die Landschaft besser zu erkennen war. Ich hatte auf Island ja auch schwarze Berge, fand das aber nicht so prickelnd. Ein wenig Mondschein finde ich da mittlerweile doch ganz gut. Der Sternenhimmel auf dem letzten Bild kommt sehr gut rüber. Und wegen der Aurora brauche ich jetzt nichts zu sagen - purer Neid ;) |
:top:
Ja, irgendwann muss ich das auch mal versuchen. Kommt ihr aber auch dazu, das Spektakel zu erleben und genießen? Geht mir manchmal so, dass ich so in die Fotografie vertieft bin und erst danach merke, wie toll das Erlebnis doch eigentlich war. |
Zitat:
Die Bilder ohne Mond haben einen ganz anderen Character. Beides ist nicht immer einfach zu fotografieren. Ich habe dann auch öfter das 14er Superweitwinkel im Rucksack gelassen, weil eine eigentliche Landschaftsaufnahme doch nicht immer so einfach ist, und bin mit dem 25er und auch oft mit dem 55er, je nach Motiv und Gelegenheit, auf engere Bildwinkel gegangen und mich etwas mehr auf Details konzentriert (Bilder folgen noch). Aber es stimmt natürlich: Je heller das Polarlicht umso dunkler wird dann die Landschaft ohne zusätzlicher Beleuchtung. ;) Zitat:
Gelegentlich hatte ich auch eine Kamera mit timelapse-App automatisch laufen lassen und die andere manuell bedient mit gelegentlichem Objektivwechsel. |
Als wir dann zurück zum Hotel kamen, freuten wir uns, dass wir bereits in der ersten Nacht tolles Polarlicht hatten, wollten gerade rein gehen, da ging es nochmal vom feinsten los. Also runter an den Strand:
![]() → Bild in der Galerie Hier hatte ich die Kamera senkrecht nach oben gerichtet (mit dem 14er): ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Herrlich anzuschauen und schön, dass ihr soviel Aktivität hattet! Das Senkrechte gefällt mir am besten, es hat noch eine schön surreale Komponente, als ob man gleich seinen Hyperspace-Antrieb anwerfen würde.:top:
Gruß, raul |
:top:
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Einfach toll! Norwegen an sich ist ja schon toll, aber dann noch mit diesem Naturschauspiel. Herrlich.
Schön, dass ihr das auch genießen konntet. |
Unglaublich schön, das hat sich mehr als gelohnt :top:
Bernds Lieblingsbild ist auch meines. Die Lichter der Stadt sind dezent genug, tragen aber zur Stimmung bei. Das Lichtspiel im Himmel ist einfach nur genial. |
Eure Novembertour hat sich ja richtig gelohnt! Schade, dass noch nicht mehr Schnee gelegen hat, dann wäre die Ladschaft etwas heller gewesen. Ich bin gespannt, was Du mit dem 50er angestelt hast. Ich tippe mal auf Corona.
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Ein paar Tage später ging der Schnee dann fast bis ins Tal runter.
Mit dem 55er habe ich mich dann bei KP2 (und 3) versucht, wenn das Licht eher schwächer und nur an einer kleineren Stelle konzentriert war. Damit erreicht man auch bei geringerem Polarlicht noch recht gute Bilder. Für eine Corona braucht man doch eher ein stärkeres Weitwinkel. ;) |
Ihr wart wirklich zu einer super Zeit da.
Tolle Bilder, so ein paar Wolken sind gar nicht so schlecht, belebt durchaus noch die Szenerie. Bin ja mal gespannt wo sich das noch hin steigern soll. :) |
Ich schließe mich Bernds Meinung an.
Das Bild ist sehr, sehr gut geworden. Die Diagonale beim Polarlicht, der schön sichtbare Höhenübergang von grün Richtung violett und das mit sichtbarer Stadt am Fjord, ein paar Wolken und schneebedeckte Berge mit Sternenhintergrund... Einfach ein Bild zum Genießen!:top: Gruß, Dirk |
Danke euch.
Das Bild ist auch eines meiner Favoriten für eine große Ausbelichtung an die Wand. |
Hab ich das jetzt überlesen? Aber vielleicht kannst du noch das Objektiv und die Blende dazuschreiben. Bei den Samys wird es nicht angegeben, und du hast ja drei davon soweit ich weiß - okay, das Fisheye erkennt man :top:
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Von Samyang hatte ich nur das Fisheye und das 14mm dabei. Wenn in den exifs keine Brennweite drin steht und es keine Fisheye Aufnahme ist, ist es das 14er bei Blende 3.5 oder 4. Ich habe immer ganz leicht abgeblendet, weil es an der A7R (II) dann nochmal erkennbar in der BQ zulegt. Öfter hatte ich dann auch das 25mm Batis und das 55mm Sony-Zeiss im Einsatz. Da steht dann jeweils die Brennweite unter den Bildern.
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Am nächsten Tag sind wir dann in unsere Hütte am Ersfjord eingezogen.
Ein kurzer Stopp unterwegs, noch vor Sonnenaufgang. ![]() → Bild in der Galerie Der Ersfjord: ![]() → Bild in der Galerie Ein Pano von einem erhöhten Standpunkt: ![]() → Bild in der Galerie von der gleichen Stelle am Abend, etwas nach rechts gedreht. Am Ende des Fjords sieht man noch den Rest Tageslicht: ![]() → Bild in der Galerie unsere Hütte: ![]() → Bild in der Galerie |
Ah genial.
Ersfordbotn ist ne super schöne Stelle. Die Hütte habe ich glaube ich auch schon gesehen. ;) In der Woche war es auch so heftig, dass es sobald es dunkel wurde, das Leuchten anfing, nichts mit bis 2 Uhr in der früh warten. ;) Die Auswahl fürs groß ausbelichten wird sicherlich nicht einfach. :top: |
Auch auf die Gefahr hin, das ich nicht in den Genuß kommen werde, diese Lichter live zu erleben,
sag ich einfach mal danke für diese genialen Bilder :top: |
einfach großartig Oliver!:top::top:
was für tolle Polarlichtaufnahmen; da kommt man ins Grübeln mal nach Nordnorwegen zu reisen... Danke für´s Herzeigen! |
Am nächsten Tag war am Nachmittag ein durchschnittlicher KP6 und wir wurden schon nervös, ob es bis Abends anhält. Sehr früh sind wir schon los und es war auch noch sehr starkes Polarlicht.
Aber ohne zusätzliches Mondlicht ist es nicht einfach, vernünftige Landschaftsaufnahmen zu erhalten. Diese sind von Frau aidualk. (A99 mit 14mm Samyang bei Blende 3.5) ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Mit dem Fisheye: ![]() → Bild in der Galerie |
Das letzte finde ich besonders gut. :top:
Da passt das Fischauge. |
Gerade das genial grün schimmernde Wasser, wirkt doch prima. :top:
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Boah, ich freu mich gerade, dass wir demnächst bei euch sind und ich die Bilder in GROOOOOSS genießen darf! :D
Wunderbar!!! |
Was mir auffällt: Das Grün ist unterschiedlich. Das kühlere vom Fischauge gefällt mir besser.
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für mich wäre nur schon das Polarlicht als solches schon ein riesen Erlebnis :top:
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Danke.
Bei den beiden Bildern habe ich Kamera senkrecht nach oben geschwenkt. Da ich ein so helles Licht und so sehr schnelle Bewegungen bisher noch nicht erlebt hatte, habe ich nicht extrem genug (mit den Zeiten) reagiert. Das ganze lief etwa in 30 Sekunden ab, dann war es vorbei. Das Fisheye hatte ich zufällig drauf. Ca. 20 Minuten später wiederholte es sich nochmal. Und obwohl ich mit den Belichtungszeiten dann bis auf eine halbe Sekunde runter bin, war es mir nicht möglich, die schnellen Bewegungen auch nur einigermaßen in Details festzuhalten. Ich denke hier wäre ein zehntel Sekunde angebracht gewesen oder Echtzeit filmen. Dennoch möchte ich 2 Beispiele davon zeigen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Mein Lieblingspolarlichtmotivberg. ;) ![]() → Bild in der Galerie |
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Danke allen für die Kommentare. |
Warum auch immer - aber ich habe diesen Thread erst jetzt entdeckt!
Wundervolle Bilder! :top::top::top: Mein Favorit ist die Nummer 16! |
Sonnenauf- und Sonnenuntergang gehen Mitte November nahtlos ineinander über. ;)
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Ein Luftfisch ![]() → Bild in der Galerie |
Eine faszinierende Reportage mit großartigen Bildern :top:
Aus der letzten Serie gefällt mir das Dritte (#24) besonders gut! Ruhe, Klarheit, Stimmung :top: |
Danke
---------------- Eine Bewegungsreihe. Das ganz lief etwa in 30 Sekunden ab. ![]() → Bild in der Galerie Mein Favorite aus dieser Serie: ![]() → Bild in der Galerie |
Ist das COOL...einfach da zu stehen und das zu sehen, muss auch schon etwas Großes sein.
Total toll. Danke, dass du uns dran teilhaben lässt! |
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Danke Dana.
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Am nächsten Abend ging dann wieder die Post ab am Himmel. Es zeichnete sich ab, dass es nochmal sehr schnell und hell werden würde.
Da mir immer noch die Gedanken im Kopf herum gingen, dass ich in der Nacht zuvor die Bewegungen nicht richtig einfangen konnte und mir auch die Lichter teilweise ausgebrannt sind, weil das Polarlicht sich nicht nur sehr schnell bewegte, sondern auch plötzlich extrem hell wurde und ich nicht auf ausreichend kurze Zeiten ging, wollte ich es heute anders machen. Ich habe die ISO etwas erhöht und, wenn es begann, sich schnell zu bewegen, die Zeiten 'rücksichtslos' verkürzt. Eine massive Unterbelichtung nahm ich dabei bewusst in Kauf. Mir war auch aufgefallen, dass am Rand der schnellen "Polarlichtstosswellen" für sehr kurze Zeit stark rote Ränder auftraten (man sieht es auch ein wenig auf dem Bild vom Vortag), die aber durch meine (zu) lange Belichtungszeit mit grün oder weiß, durch deren Bewegungsunschärfe, überschrieben wurde. Ich begann mit 1 Sekunde Belichtungszeit, was für Polarlicht eigentlich schon sehr kurz ist. Das war aber immer noch zu lange. Man kann den roten Rand nur erahnen. ![]() → Bild in der Galerie Ich bin auf eine halbe Sekunde gegangen. Man sieht das rot schon besser ![]() → Bild in der Galerie Dann bin ich sogar auf 1/5 Sekunde gegangen und damit kann man das rot erst richtig sehen. :cool: ![]() → Bild in der Galerie Dafür musste ich das Bild um fast 3 Blenden aufhellen. Es entspricht damit in etwa ISO 20.000. |
Wahnsinn!!! :top::top::top:
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:top:
Mir gefällt das zweite davon am besten. Beim dritten leiden die Farben finde ich schon deutlich. Bleibt die Frage wie das mit echten ISO 20000 ausgesehen hätte. Aber hätte wäre wenn ist leider nicht :top: Hättest du da nicht doch auch gerne eine A7S dabei gehabt? Vielleicht sogar astro-optimiert? |
Ja, beim letzten Bild ist die A7R eigentlich schon über der Grenze ihrer Möglichkeiten.
Ich wollte nicht zu hoch in der ISO gehen, um auf jeden Fall eine Überbelichtung zu vermeiden, dann lieber zu dunkel (so war meine Überlegung). Das Polarlicht hat sehr schnell in der Helligkeit gewechselt. Ich hatte zwar auch eine ganze Reihe so stark unterbelichteter Bilder bekommen, dass ich sie gelöscht habe, aber da meine Frau ja auch fotografiert hat, die 'normalen' Polarlichtbilder, konnte ich mir ein paar Experimente erlauben. ;) In speziell diesem Fall wäre die A7S mit Sicherheit von Vorteil gewesen, aber diese speziellen Fälle treten bei mir nur selten auf, und dann muss man genau im richtigen Moment auch die richtige Kamera mit dem richtigen Objektiv in der Hand haben. ;) Obwohl: Ich habe auch mal kurz ein paar Sequenzen Echtzeitfilme versucht. Da wäre die S auch von Vorteil. Da ich aber keine Erfahrung mit Video habe, habe ich mit Sicherheit nicht die besten Einstellungen gewählt und ich könnte das auch noch mit meiner Kamera deutlich verbessern. |
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