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walt_I 06.08.2017 17:11

Hallo Carlo,

damit du nicht nur allein hier postest, eine kleine Anektote von mir:

Bei einem internationalen Meeting unserer Firma traf ich u.A. auch einen russischen Kollegen, der wollte mir als Deutschem etwas freundliches sagen und erzählte mir in holprigem Englisch:

"Alle sagen französische Weine wären die Besten, aber das stimmt nicht, am besten sind deutsche Weine wie z.B. "Liebfrauenmilch.""

Ich musste mir echt auf die Zunge beissen um nicht loszubrüllen :)

Gruß
Walt

cbv 06.08.2017 21:07

Zitat:

Zitat von walt_I (Beitrag 1936137)
Alle sagen französische Weine wären die Besten, aber das stimmt nicht

Der Teil stimmt zumindest.

carm 07.08.2017 07:58

@Walt 1,

naja, die Russen sind auch die absoluten Kenner ;)

Erfreulicherweise bringt die junge Generation der Winzer hervorragende Weine auf den Markt. :top: Und das betrifft Gottseidank nicht nur Frankreich.

FG
Carlo

carm 05.09.2017 09:10

Manchmal muss es Bordeaux sein. Und diesmal ein Weisser aus Pessac-Léognan. Château Carbonnieux 2008. War er vor 2 Jahren noch verschlossen, so präsentiert er sich heute in exzellenter Verfassung mit Noten von Citrus, frisch geschnittenem Gras, leicht minzig. Auch am Gaumen sehr ausgewogen. Macht Spass :top: Einige Flaschen liegen noch im Keller :D

FG
Carlo

carm 18.09.2017 10:44

Das Piemont ist für Weinliebhaber und Feinschmecker ein wahres Paradies. Ein 14-tägiger Aufenthalt kann da mal schnell mit ein paar Kg zuviel zu Buche schlagen. ;)

Und nicht nur die weltweit bekannten, gleichnamigen Weine aus Barolo und Barbaresco sind est wert, entdeckt zu werden. Auch der Dolcetto, der Barbera und der kleinere Bruder der beiden Grossen, der Langhe Nebbiolo, beweisen dass das Piemont zu den weltbesten Weinregionen gehört.


FG
Carlo

carm 20.09.2017 15:09

Dass das Piemont hervorragende Rotweine wie Barbaresco und Barolo, die zur Weltspitze gehören, herstellt, dürfte bekannt sein.

Ein wenig ins Abseits geraten ist die Rebsorte Arneis, die in der Roeroregion rund um Cuneo angebaut wird. Sie ergibt einen säurearmen mit Aromen von Mandel, grünem Apfel, Birne und Melonen riechenden und schmeckenden Weisswein. Arneis bedeutet im lokalen Dialekt des Piemonts "Die Schwierige" und in der Tat ist die Traubensorte nicht so einfach.

Der Roero Arneis 2016 von Bruno Giacosa begeistert mich und ist im Preisbereich von 16 Euro (Piemont) eine Suche wert.

FG
Carlo

guenter_w 20.09.2017 15:13

Was bin ich froh, mittendrin im Weinbaugebiet zu wohnen! Die Ernte 2017 ist in vollem Gange - leider gibt es auch hier immer mehr dieser vermaledeiten Vollernter! Wenn man Bescheid weiß, kauft man nur in den Weingütern, die noch richtig von Hand lesen.

carm 20.09.2017 15:19

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 1945347)
leider gibt es auch hier immer mehr dieser vermaledeiten Vollernter! Wenn man Bescheid weiß, kauft man nur in den Weingütern, die noch richtig von Hand lesen.

Ja, die Geiz ist geil Mentalität:roll: Da darf der Wein in der Herstellung nicht zu viel kosten. Eine Handlese ist aber für Qualität in meinen Augen unabdinglich. Gottseidank gibt es aber immer mehr Winzer, die eine höchstmögliche Qualität anstreben.:top: Und solche Weine machen einfach Spass.

Die deutschen Weine sind heute auf Weltniveau und die Rieslinge gehören mit zu den Besten.

FG
Carlo

badenbiker 20.09.2017 17:04

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 1945347)
Was bin ich froh, mittendrin im Weinbaugebiet zu wohnen! Die Ernte 2017 ist in vollem Gange - leider gibt es auch hier immer mehr dieser vermaledeiten Vollernter! Wenn man Bescheid weiß, kauft man nur in den Weingütern, die noch richtig von Hand lesen.

So einen Schwachsinn habe ich selten gelesen.
Ich kenne viele sehr gute Weingüter welche mit dem Vollernter arbeiten.
Es hängt natürlich viel vom Fahrer ab.
Winzer die auf Qualität wert legen gehen in schwierigen Jahren wie diesem vorab durch schneiden die Essigfaulen Trauben raus und fahren dann teilweise zweimal durch um erst die vollreifen Trauben und dann den Rest zu holen.
Wichtig ist natürlich eine schnelle Verarbeitung da die Trauben bereits entstielt sind.

Die Flexibilität schnell zu ernten wenn das wetter passt ist viel wert.

Und ich gehe jede Wette ein bei erzeugern welche beide Verfahren anwenden ist kein Unterschied feststellbar.

guenter_w 20.09.2017 17:54

Zitat:

Zitat von badenbiker (Beitrag 1945366)
So einen Schwachsinn habe ich selten gelesen.

Reiß dich mal zusammen mit der Ausdrucksweise!:flop:

Wenn man bedenkt, wieviel sorgfältige Handarbeit in einem Weinberg das Jahr über drin steckt, angefangen vom Triebe Aufbinden, mehrfachen Mulchen, Ausschneiden, Düngen, Spritzen (von Hand, nicht mit dem Hubschrauber!), Heften, Laub entfernen, Vorlesen bzw. überflüssige Trauben ausschneiden usw., dann darf man beim wichtigsten Schritt, nämlich der Lese, nicht mit brutaler Gewalt durch den Weinberg ziehen und die Beeren abrütteln. Erstens mal werden praktisch alle Beeren abgerüttelt (oder auch mal nicht), egal ob unreif oder faul, dann sind alle Beeren sofort offen und beginnen zu oxidieren - so schnell kann kein Traktor zur Kelter fahren, dass es keinen negativen Einfluss hat.

Handlese mit geschultem Erntepersonal geht auch ganz flott, die Trauben werden in die Kiste oder den Eimer gelegt, aber nicht bevor sie begutachtet und gereinigt wurden. Dann kommen sie in den Behälter auf dem Anhänger, aber so, dass die Trauben möglichst wenig verletzt werden. Das Abbeeren erfolgt nach dem Waschen in der Kelter, ab da ist der Kellermeister zuständig und steuert den weiteren Prozess.

Den Vollernterwein überlasse ich gerne anderen, meiner Meinung nach gehört diese Erntevergewaltigung auf die Weinflasche geschrieben. Übrigens ist mein Hauptlieferant mit seiner Handlese nicht teurer als die genossenschaftlichen Vollernterweine...


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