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Heinz_W 12.08.2013 14:57

Hallo,
Es ist immer wieder beeindruckend welche Vergleichsaufnahmen @Stuessi einstellt.
Dazu folgende Fragen. Wie hast Du die Dias abfotografiert?
Wie lautet DEIN Fazit ?
Dann interessiert mich jetzt doch noch folgendes:
Warum ist das Abfotografieren eines projizierten Dias gar keine Option?
Als ich das mit meiner Reisezoom machte, waren die Schärfeergebnisse schlechter als von
dem externen Scanergebnis. Aber zumindest die Farben waren nah am Original.
Ich habe ein Dia bei dem in einer Ecke Werbetafeln sind. Die Schrift ist beim Scan nicht
lesbar. Beim abfotografiertem Dia mit der Nex ( Objektiv mit achrom. Vorsatzlinse Sigma )
ebenfalls nicht. Ich kann die Schrift im Sucher/Display auch gar nicht scharf stellen.
Beim projizierten Bild ist jedoch wesentlich mehr lesbar. Möglicherweise würde ich beim
abfotografieren schärfere Ergebnisse erhalten. Ich habe es noch nicht probiert weil ich nicht
mehr ein genügend großes weißes Malpapier habe.

LG

Heinz_W 13.08.2013 17:01

Hallo,
Ich kann meine Frage, warum nicht die projizierten Dias abfotografieren, jetzt selbst beantworten. Habe es vorhin versucht. Dabei habe ich auf ein DIN-A2 Fotopapier projiziert,
weil ich dachte, die Körnigkeit der Leinwand beeinträchtigt das Ergebnis. Vermutlich ist aber die 150 Watt Birne zu hell. Hatte auch Schwierigkeiten die Kamera auf einem Stativ nahe der optischen Achse zu positionieren. Ich musste also aus der Hand fotografieren.
Ergebnis: Sonnige Partien sind maßlos zu hell und glänzen. Die Randabschattung ist deutlich. Die Auflösung ist schlechter als beim mit dem Diaduplikator abfotografierten Dia.
Für einzelne Dias ist der Duplikator akzeptabel und noch einigermaßen händelbar. Größere Bestände lassen sich damit nicht digitalisieren. Dort ist wohl nur die Lösung mit dem umgebauten Diaprojektor oder prof. Scanner sinnvoll.

Gruß

mrieglhofer 13.08.2013 18:50

Zitat:

Zitat von Heinz_W (Beitrag 1476561)
Hallo,
Ich kann meine Frage, warum nicht die projizierten Dias abfotografieren, jetzt selbst beantworten. Habe es vorhin versucht. Dabei habe ich auf ein DIN-A2 Fotopapier projiziert,
weil ich dachte, die Körnigkeit der Leinwand beeinträchtigt das Ergebnis. Vermutlich ist aber die 150 Watt Birne zu hell. Hatte auch Schwierigkeiten die Kamera auf einem Stativ nahe der optischen Achse zu positionieren. Ich musste also aus der Hand fotografieren.
Ergebnis: Sonnige Partien sind maßlos zu hell und glänzen. Die Randabschattung ist deutlich. Die Auflösung ist schlechter als beim mit dem Diaduplikator abfotografierten Dia.
Für einzelne Dias ist der Duplikator akzeptabel und noch einigermaßen händelbar. Größere Bestände lassen sich damit nicht digitalisieren. Dort ist wohl nur die Lösung mit dem umgebauten Diaprojektor oder prof. Scanner sinnvoll.

Gruß

Es gibt von Elinchrom und Multiblitz Standgerätenals Duplikatoren. Damit kann man problemlos auch Mengen digitalisieren, da sie über einen präzisen Anschlag, Einstelllicht und eingebautem Blitz verfügen, mit einer tetheringfähigen Kamera gibts nicxphts schnelleres. Das ist nicht zu vergleichen mit den billige handhalte Duplikatoren.

SuperTex 16.08.2013 13:03

Ich hab jetzt mal eigene Versuche angestellt, weil ich demnächst wieder größere Mengen digitalisieren muss. Zur Auswahl stehen:
  • Konica Minolta DSE 5400 II
  • Nikon LS-4000
  • Multiblitz Duplikator mit Canon 1Ds III mit 100L

Vorweg: Scansoftware ist Silverfast Ai 6.6. Beide Scanner hab ich mit IT-8 Target profiliert, die Kamera noch nicht. Die Farbwiedergabe mit Adobe Profil Camera Neutral und WB auf Flash ist etwas zu warm. Profilierung ist ein bisschen Aufwand. Ich hab die Scharfeinstellung der Scanner sehr sorgfältig manuell vorgenommen, der AF haut manchmal daneben und muss in jedem Fall überwacht werden.

Die besten Ergebnisse liefert der DSE mit ausgeschaltetem ICE. Man kann die Farbstoffwölkchen klar erkennen. Etwas schwächer ist der LS-4000. Die Canon hat dagegen keine Chance, die Auflösung ist deutlich schlechter. Ich hab allerdings Schwierigkeiten mit der Belichtung: Der Multiblitz ist viel zu hell, ich hatte die Wahl zwischen Blende 29, ISO 50, und Blende 8, ISO 320 mit 64x Graufilter. Was anderes hatte ich kurzfristig nicht zur Verfügung. Mag sein, dass da noch ein kleines Verbesserungspotenzial vorhanden ist.

Mit eingeschaltetem ICE nimmt die Auflösung ab und die Farbstoffwolken werden glatt gebügelt, am wenigsten beim DSE, gefolgt vom LS-4000 ICE Standard und ICE Fine. Ich hätte erwartet, dass Fine besser als Standard ist, aber Fine bügelt alles glatt. Die Staubunterdrückung beim Nikon ist aber generell etwas besser als beim DSE.

Die Scans des Nikon mit ICE sind durchaus brauchbar, der DSE ist einen Zacken besser. Für kritische Dias durchaus eine Überlegung wert. Allerdings frist der Nikon 50 Dias auf einmal mit SF-200, der DSE nur 4.

Die Digitalisierung per Kamera ist erst mal vom Tisch.

Superwideangle 17.08.2013 15:28

So, - hier ein weiteres Ergebnis:
Ich habe mit einem improvisierten Aufbau das Dia, welches kürzlich mit dem Nikon-Scanner digitalisert wurde, mit einen 50mm/F2.8 Makro von Sigma und einen Abbildungsmaßstab von etwa 1:1,5 abfotografiert.
Das gerahmte Dia war dazu in einen Halter fixiert und wurde mittels weißem Papier und schräg seitlichem Auflicht eines LED-Makro-Ringlichts diffus beleuchtet.
Dann alles ausgerichtet auf dem Tisch, Kamera aufs Stativ und nahe ran, fertig.
Das jpg ooc habe ich nur kurz zugeschnitten, weil der Diarahmen noch mit auf dem Bild war. Farbe und Kontrast können sicher noch Feinschliff vertragen.
Die Nummerierung habe ich wie zuvor beibehalten und einfach ein Bild "0" links angehängt.
Nochmal kurz aufgelistet:
0: (NEU) Dia abfotografiert mit A900 & Makrolinse Sigma (gecropt, ca.16MP)
1: Diascan mit Nikon Coolscan5000, ca. 20MP
2: Diascan mit meinem alten Minolta Dimage ScanDual (aus 1999!), ca. 7 MP
3: ooc D5D, etwas EBV, nur geringe Nachschärfung
4: ooc A850, keine EBV an diesem Bild

Seht selbst: Detailauflösung und Mikrokontrast werden etwas besser und der Bildeindruck ist "näher an Volldigital". Das Bild wirkt klarer und wie befreit von einem Schleier. Auch wenn die Begrenzung durch die KB-Körnung weiterhin einen großen Abstand zu VFdigital bedeutet, finde ich dieses Ergebnis sehr ordentlich.
Ich denke es passt auch gut zu den Ergebnissen aus Stuessi´s sehr guten Testchart-Aufnahmen.
hier der Überblick aller 5 (alle ca. gleiche Vergrößerung)

dann im alleinigen Vergleich zum Nikon CoolScan 5000 :
Nikon rechts, Dia-A900 links ooc, Schärfung+1);
Achtung, hier ist der NikonScan auf der linken Seite.

Bedenkt man, wie simpel mein Testaufbau war (und das Ergebnis sicher noch per EBV gesteigert werden kann), besteht für mich kein Zweifel mehr, dass im Vergleich zum direkten Dia-Abfotografieren die Scanner (mal abgesehen vom sehr teuren Trommelscanner) unterlegen sind.

Aleks 19.08.2013 17:07

Zitat:

Zitat von Superwideangle (Beitrag 1463627)
Hallo zusammen,
ich hab´ ein paar Fragen zum Thema Scannen von Dias:

- Taugen die automatischen Korrekturprogramme (ICE oder ?) was?
- oder ist umfangreiche Nacharbeit mit Retusche unumgänglich?
- Welche Ergebnisse liefert der Magazinscanner von Reflecta (6000)?
- oder besser gleich vom Profi mit Coolscan 5000 inkl. ICE Korrektur machen lassen?
- wie würdet Ihr die beste erzielbare Qualität im Vergleich zu Digital aktueller Stand einordnen?

Das Thema ist ja schon fast am aussterben ;), aber einige von Euch haben sicher Erfahrung & Tipps!
Im Voraus vielen Dank!

Hallo Helmut,

für meinen eigenen Anwendungszweck scheiden Scanner ebenfalls aus, da mir das viel zu langsam geht.
Es kommt ganz auf den Anwendungszweck an - bei 20.000 Vorlagen wäre ich mit einem Scanner niemals fertig geworden, mal abgesehen davon, dass noch größere Formate als 24x36mm da waren.

Du hast "ein paar hundert" Dias zu digitalisieren, da könnte man eventuell doch über einen hochwertigen(!) Scanner nachdenken. Aber egal ob Leih-Scanner, gebrauchtes oder neues Gerät, die Einarbeitung und Optimierung kostet auch ihre Zeit. Wenn ich es richtig verstanden habe, fotografierst du nicht mehr analog und möchtest das Kapitel abschließen. Es ist die Frage, ob sich der Einarbeitungsaufwand für Dich lohnt, um damit anschließend "nur" ein paar Tage zu arbeiten.

Da du auch den Zeitfaktor nennst, klingt es so, als wäre es für dich am besten das Ganze durch einen professionellen Service machen zu lassen. Wenn du die Velvias mit X700 und Festbrennweiten belichtet hast und diese im guten Zustand sind (wenig Staub, nicht gewellt, usw.), kann man da sicher eine Menge rausholen. Gute Dienstleister können das. Rossmann & Co natürlich nicht.

Wenn Du Spaß an der Technik hast, oder die Unikate (für mich ein wichtiger Punkt) nicht aus der Hand geben möchtest, dann bleibt nur eine Lösung am heimischen PC: scannen oder wie auch immer abfotografieren...
Die von dir erwähnte "beste erzielbare Qualität" - da ist die Skala nach oben so ziemlich offen und ein eigener Diskussionspunkt. ;)

Letztendlich ist alles ein Kompromiss und du musst selbst herausfinden, welches die "hinreichende" Qualität ist. Für den einen reicht ein 100 EUR-Scanner, für den anderen...

Sobald ich dazu komme, stelle ich meine eigenen Vergleiche der verschiedenen Optiken online, mit denen ich meine Dias abfotografiert habe.

Gruß, Aleks

P.S. Ich denke das Thema ist noch lange nicht am Aussterben ;)

Aleks 19.08.2013 17:29

Zitat:

Zitat von Stuessi (Beitrag 1463875)
Eine Lampe mit 250 Watt erwärmt das Dia zu stark! Der Umbausatz von Fotonovum enthielt (vor einigen Jahren) eine viel schwächere Lampe (ohne Watt-Angabe), die war mir aber wieder zu schwach. Geblieben bin ich dann bei der 150 Watt Lampe des Pradovit Color Projektors.

Übrigens habe ich meine Nikon Coolscan IV und V Projektoren wieder verkauft, da deren Schärfentiefe nur äußerst gering ist. Nun fotografiere ich Filmvorlagen (kleine Minox Bildchen ... 6x6cm²) nur noch mit der A900 ab. Die Durchleuchtung erfolgt mit Blitzlicht durch den aufgeschnittenen Boden eines Leuchtpults hindurch.


-> Bild in der Galerie

Gruß,
Stuessi

Das richtige Licht ist ein ziemlich kritischer Punkt bei der Digitalisierung.
- Ist die Lichtquelle zu schwach - kann es zu Verwacklungen durch lange Belichtungszeiten und den Spiegelschlag kommen.
-Ist der Projektor zu stark (zu hell - kommt tatsächlich vor), Verschlußzeit und ISO bereits am Limit, muss die Blende weiter geschlossen werden und es kann nicht mit der optimalen Blende (höchste Schärfe) gearbeitet werden.
-Einige Projektoren kann man runterdimmen, allerdings ist dann das Farbspektrum zu sehr ins Rot verschoben.

@Stuessi: Wenn ich deine Installation richtig interpretiere, verwendest du eine Leuchtbox als Einstelllicht?
Daneben liegt ein Blitz (5400er Minolta?) mit Macro-Lichtleitern. Der Blitz liefert schöne 6300 Kelvin, eignet sich also hervorragend zum Abfotografieren und löst die o.g. Nachteile.
Wie sieht das in der Anwendung aus, führst du die Lichtleiter zur Leuchtbox und schaltest das Einstelllicht vor jeder Aufnahme aus?

Gruß, Aleks

cf1024 19.08.2013 18:30

http://www.ebay.de/itm/Color-Dia-Dup...item3384bb7b13

Hier die passende Maske:

http://www.ebay.de/itm/Multiblitz-Di...item2c71947060


-> Bild in der Galerie

Ich habe meine Dias und Negative mit diesem Gerät digitalisiert. Dafür gibt es verschiedene Masken, passend für Dias 24x36; 6x6 cm und für Negative. Der Blitz im Gerät lässt sich über den Synchronanschluss der Kamera ansteuern. Mit meinem 90er Macro war das kein Problem und die Qualität hat überzeugt. Ganz zu schweigen von der Geschwindigkeit.


-> Bild in der Galerie

Noch mehr Einstellmöglichkeiten hat der Bowens Illumitran.

http://www.ebay.de/itm/Bowens-Illumi...item4ac7710310

Stuessi 19.08.2013 20:11

Hallo,

das Leuchtpult dient nur zum Einstellen. Der Boden ist teilweise durchbrochen, ebenso die Halterung darunter. Beleuchtet wird mit dem Makro-Ringblitz von Minolta.
Dies sieht man hier besser:


-> Bild in der Galerie

-> Bild in der Galerie

Diesen Aufbau brauche ich aber nur, wenn ich aus mehreren Teilbildern ein Panoramabild mache oder kleinere Formate (Minox, Rollei 16 ...) abfotografiere.

Gruß,
Stuessi

Aleks 20.08.2013 12:48

Zitat:

Zitat von Stuessi (Beitrag 1478807)
Hallo,
das Leuchtpult dient nur zum Einstellen. Der Boden ist teilweise durchbrochen, ebenso die Halterung darunter. Beleuchtet wird mit dem Makro-Ringblitz von Minolta.

Hallo Stuessi,

die Installation ähnelt meiner, wobei ich mit einer Halogen-Lichtquelle mit 3200K arbeite:


-> Bild in der Galerie -> Bild in der Galerie

Ich habe aber noch nicht verstanden, wie du Einstelllicht bekommst. Hat deine Leuchtbox (erste Installation) noch eine eigene Fluoreszenzlampe oder hast du die Box entkernt? Falls mit Lampe - wird diese vor jedem Foto abgeschaltet oder ist die Leuchtkraft so niedrig, dass du sie während der Aufnahme eingeschaltet lässt sie vom Blitz überlichtet wird?

Wie groß ist der Abstand der Vorlage zur Mattscheibe? (damit diese nicht von der Schärfentiefe erfasst wird)

Auf der zweiten Installation mit dem Mikroskopständer sehe ich keine Mattscheibe. Ist sie direkt unter dem Dia versteckt?
Wie bekommst du hier das Einstelllicht?

Gruß, Aleks

P.S. Ich sehe auf dem Foto das APO-Rodagon-D 75/4. Das ist genau die Optik, mit der ich bei Vollformat die absolut besten Ergebnisse erziele. Es ist für 1:1-Abbildung optimiert. Bei Abbildungsmaßstäben von 1:2 und kleiner wird es bereits spürbar schlechter, da kommt dann das 100er Makro zum Einsatz.


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