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Was mir immer ganz sauer aufstößt ist die Tatsache, dass immer mit zweierlei Maß gemessen wird. Einerseits muss ein Kreuz aus einer Schulklasse verschwinden, andererseits will eine Lehrerin mit Kopftuch unterrichten. Ist das Christentum, die orthodoxe Kirche, die Protestanten nicht auch ein Teil unserer deutschen Gesellschaft und haben sie nicht das gleiche Recht, wie die Trägerin eines Kopftuches? Ganz ehrlich, ich möchte nicht, dass Muezzin morgens um fünf von einem Turm gen Mekka brüllt. Es stört mich allerdings genau so, wenn ich um die gleiche Zeit von Kirchenglocken aus meinem wohl verdienten Schlaf gerissen werde. Gruß Wolfgang |
Moin Wolfgang,
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Dat Ei |
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Das Problem ist ein anderes: In einer Demokratie gilt es andere Meinungen und Äußerungen zu tolerieren, d.h. zu ertragen und auszuhalten. Diese Säule der Toleranz wurde von islamistischen Fundamentalisten auf bestialische Weise mit Füßen getreten. Da gibt es keinen Interpretationsspielraum und auch keine Relativierung, sorry. Letztlich geht es schon lange um den vor etlichen Jahren von Huntington dargelegten Kampf der Kulturen. Von welchen Impulsen und Überzeugungen bzw. Werthaltungen lassen sich Menschen in ihrem Handeln leiten? Diese Einstellungen gilt es zu erkennen, durchschauen und ihnen ggfs. mit Entschiedenheit entgegenzutreten |
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Ersteres halte ich für mehr als umstritten. Natürlich gehören Menschen, die sich als Muslime verstehen zu unserer Gesellschaft. Der Islam an sich ist aber höchstens in einer sekundären Weise von Bedeutung für die Entwicklung des christlichen Abendlandes gewesen. Andererseits sind die Erosionserscheinungen der bisherigen Fundamente der Gesellschaft unübersehbar, so dass sich zwangsläufig die Frage stellt, wie dieses Vakuum zukünftig gefüllt werden soll? |
Irgendwie driftet jetzt aber das Ursprungsthema gewaltig ab. Kruzifixe und Kopftücher haben damit nix mehr zu tun.
Bitte zum Thema zurückkehren. |
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Na gut, ich will nicht schon wieder über OT im Café anfangen. Hab ja genügend Prügel bezogen. Ich bin raus aus dem Thema. |
Moin Matthias,
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Über den Zustand heutiger Demokratien wollen wir jetzt hier nicht philosophieren. Das läuft aus dem Ruder und sprengt den Rahmen. Zitat:
Dat Ei |
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Ich sehe aber keinen anderen adäquaten Weg außer dies zu ertragen und so weit es in meinen Kräften steht auch durch Argumentation und Überzeugungsvermögen dagegenzusteuern. Zitat:
Es bleibt für mich dabei, dass der Mensch lernen muss, mit Zumutungen zu leben. Das Unterbinden bzw. Vermeiden von Leid, das in deiner Haltung mitschwingt, ist ein fernöstlich motivierter Ansatz, der m.E. nur bedingt praktikabel ist. Die Zumutung, die hier dem Einzelnen im Bereich der Motivation aufgebürdet wird, halte ich für noch erdrückender als die Übung der Toleranz - oder nenne es Nächstenliebe - im anderen "Denkmodell". Beiden ethischen Haltungen liegt aber eine hohe Anforderung zu Grunde. |
Nur zur Erinnerung. In Paris wurden Mitarbeiter von Charlie Hebdo erschossen, es ist Blut geflossen. Das ist in meinen Augen etwas ganz anderes als Tinte und Bleistift.
Und was ist mit den Opfern in dem jüdischen Supermarkt? Haben die sich vorher auch nicht richtig verhalten und damit die Gewalt heraufbeschworen? Man muss Satire nicht mögen aber in unserer Gesellschaftsform ist sie möglich und das ist gut so. Darauf mit Blutvergießen zu reagieren zeigt eine andere Gesellschaftsform auf, in der ich nicht leben möchte. Menschen, die davor unter Gefahren fliehen sind mir willkommen. Ihnen zur Begrüßung Gewalt zu wünschen oder anzudrohen ist eine Unverschämtheit und kein dummer Jungen Steich. Hiermit gehe ich nun raus. |
Moin Matthias,
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Genau von so einem Opfer oder jemandem aus dem Opferumfeld könnte das zweite Zitat stammen, und wir würden es vollkommen anders interpretieren, nicht als Befürwortung der Gewalt, sondern als Erfüllung der Ahnung oder Lebenserfahrung, dass Menschen früher oder später mit Gewalt reagieren, wenn ihr Weltbild zügellos mit Füßen getreten wird. Ein- und Rücksicht kann auf beiden Seiten körperliche wie seelische Gewalt verhindern. Dat Ei |
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Ich habe vor kurzem diese Seite an Facebook gemeldet und als Antwort erhalten dass die nicht gegen deren Richtlinien verstoßen würde. :flop: |
Dann haben wir hier in Deutschland bzw. in der EU die falschen Gesetze.
Gruß Wolfgang |
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Verwechselst du evtl. Freiheit mit Würde? Zum spannungsvollen Freiheitsbegriff im GG habe ich hier eine gut lesbare Seite aufgetan: http://www.fluter.de/de/freiheit/thema/4051/ |
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Mit Ein- und Rücksicht bin ich ganz bei Dir. Aber der IS z.B. nicht, dort wird Blut vergossen. |
Moin Joachim,
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Stell Dir nur einmal vor, Du wohnst ein paar Häuser neben der Redaktion von Charlie Hebdo. Du bekommst mit, wie sie immer wieder eine Bevölkerungsgruppe bis auf's Blut durch Karikaturen reizen. Du weißt auch, dass es eine Minderheit gewaltbereiter Extremisten in dieser Bevölkerungsgruppe gibt. Eines Tages kommt es zu einem Anschlag. Dann kann das obige Zitat durchaus den Charakter von "Ich hab's kommen sehen! Warum konnten sie diese Provokation nicht sein lassen?" annehmen, ohne dass damit die Tat und die Gewalt verherrlicht wird. Für das Verständnis dieses Zitates ist m.E. der Kontext ganz wesentlich. Zitat:
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Dat Ei |
Moin Frank,
streiten will ich mit dir eh nicht, nur diskutieren - im positiven Sinne. Ok, gehen wir mal von Deinem Szenario aus: Ich wohne neben Charlie Hebdo usw. ... das Attentat passiert ... Die Interpretation des Zitates kãme so nicht von mir - denn damit gäbe ich den Attentätern Legitimation. Von mir käme je suis Charlie - in Gedenken an sinnlos ermordete Menschen und für unsere freie Gesellschaft, zu der unter vielen anderen Werten auch die Freiheit der Satiere gehört und in der ich mit allen Vor- und Nachteilen leben will. Du bemerkst sicher die von mir gewählte Ich Form, nicht man. |
Moin Joachim,
die Frage ist doch nicht, wie Du Dich oder ich mich gegenüber der Gewalt positionierst, sondern ob es jemandem, der das zweite Zitat ausspricht, gerecht wird, ihm ohne Kenntnis des Kontextes zweifelsfrei eine Verherrlichung und Befürwortung der Gewalt anzukreiden. Dat Ei |
Moin Frank,
na dann empfehle ich Dir mal das Beziehungsohr von Friedeman Schulz von Thun und Du wirst bemerken, das es darauf keine objektive Antwort geben kann ... und dann bitte keine "man" Aussagen mehr. |
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