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miki 11.02.2005 20:56

Wenn man nur Bilder mit einer Soligor-Scherbe und Anfangblende 5,6 gemacht hat, merkt man von dem Backfokus natürlich wenig oder nichts.
Auch an einer digitalen SLR. Und so kann man jahrelang fotografieren.
Hat man dann endlich ein Porträt mit einem „G-Serie“ Objektiv und Blende 1,4-2,8 gemacht, und auf dem Bild nicht die Augen sondern die Ohren scharf sind.
Was dann? Dann wird getestet.

U.Schaffmeister 11.02.2005 21:02

@Rheinlaender

Ich gebe Dir insoweit Recht das das Testen um des Testen willens nichts bringt. Es gab und gibt Fotografen die Testen ihre Ausrüstung seit JAhren auf das Zonensystem ein, ohne zu erkennen, dass das bekannteste Amsel Adams Bild ein Schnappschuss, ohne vorheriges auf Zonen einmessen, ist.

Andererseits darf man von einem Autofokus erwarten das er im überwiegenden Teil der Bilder korrekt scharfstellt. Wenn man dann merkt das irgend etwas nicht stimmt ist systematisches Testen angesagt, ansonsten ist die Fehlerquelle nicht zu finden (und somit auch keine Lösung).
Es gibt natürlich Aufnahmen die mehr oder weniger Glückssache werden - ob mit oder Autofokus. Beruhigend finde ich dann aber das es anderen Fotografen (mit N oder C bewaffnet), genau die gleichen Probleme haben.
Beispiel: Action bei schlechten Lichtverhältnissen, zudem noch nicht vorhersagbare Weiterbewegung der Aufnahmeobjekte (Tänzer z.B.)

Ich habe mit der D7D inzwischen rund 7000 Aufnahmen gemacht und es gibt immer wieder Bilder bei denen ich nicht nachvollziehen kann wieso diese unscharf sind, bzw. die Schärfe vollkommen daneben liegt. Meine derzeitige Lösung besteht darin auf die Objektive, von denen ich meine das sie gut funktionieren, auszuweichen. Falls ich demnächst Zeit habe, werde ich die Objektive allerdings systematisch testen.
Gegenüber der D7i ist die Ausschussquote allerdings rapide gesunken.
[Zudem beachte ich inzwischen auch wieder die alte Fotografenregel: Wenn du auf dem Bild nichts erkennen kannst, dann warst du zu weit weg).

Bei dem schon vor längerer Zeit durchgeführten Rausch-TEst ist als Nebenergebnis herausgekommen das die Bilder mit zunehmender ISO-Zahl dunkler werden. Was für mich dann als Lösung bedeutet bei höheren ISO Zahlen vorab eine höhere Pluskorrektur vorzunehmen.

A2Freak 11.02.2005 23:44

Zitat:

Zitat von miki
Dan wir getestet.

:?:

jrunge 12.02.2005 02:35

Eigentlich wollte ich ja gar nicht, aber ich melde mich jetzt auch mal zu Wort: nicht als Korinthenkacker, aber vielleicht als Rosinenschieter (Gruß aus dem Norden der Republik).
Meine D7D hat definitiv auch ein Backfokus-Problem, das mir im „normalen“ Gebrauch bislang noch nicht aufgefallen war.
Im Nahbereich zeichnen alle Objektive scharf, egal ob Minolta oder Tamron und auch unabhängig vom Alter: getestet mit Bastis Testchart ergibt sich aber bei Entfernungen ab 1 Meter und bei ca. 2 Meter dann besonders ausgeprägt eine Verlagerung der Schärfe nach hinten.
Ich habe die Aufnahmen jeweils mit +/- 45° mit Stativ und Fernauslöser gemacht, der Fokus lag immer im Bereich 2 mm bis 10 mm hinter der optimalen Fokussierung. Den Bereich oberhalb 2 Meter Entfernung habe ich noch nicht getestet, aber warum soll’s da besser werden.
Zur Kontrolle habe ich dann nochmals manuell fokussiert, das Ergebnis war auch nicht anders.
Es mag ja sein, dass wir im Zeitalter der Digis viel zu viel testen :oops: (es kostet ja auch keinen Film mehr), aber ich erwarte von einer AF-Kamera wie der D7D schon, dass bei einem Porträt das Auge der abgelichteten Person, auf das ich fokussiere, scharf abgebildet wird und nicht die Härchen im Ohr dahinter (na gut, die kann man dann ja mit PS wegretuschieren) ;) .

PS: Auch MC- und MD-Objektive habe ich vor vielen Jahren schon unter viel größerem Aufwand auf ihre Verzeichnungen getestet, aber trotzdem steht das Fotografieren nach wie vor für mich im Vordergrund (Deckeltests müssen nicht sein).
Und hier im Forum sind wirklich viele tolle Fotos, geschossen mit der D7D, zu besichtigen. :top:

An dieser Stelle noch mein Dankeschön an Basti für seinen Testchart, die Idee war schon genial, da hierdurch wirklich ein anscheinend systematischer Fehler relativ einfach erkannt werden kann.

Und jetzt warte ich erst einmal, was von KoMi zu diesem Thema noch kommt. :lol:

Gruß
Jürgen

miki 12.02.2005 10:33

@jrunge

Genau so ist das. 50 % User im „normalen Gebrauch“ merken nichts vom Backfokus, 30% wissen nicht wovon hier geredet wird (z.B.Test??? oder Hier) und der Rest testet noch. Fakt ist, dass Backfokus ein allgemeines Problem der D7D ist.

drei-im-weckla 12.02.2005 12:50

Hat sich irgendjemand eigentlich schon die Mühe gemacht, daß ganze Testprozedere mit einer analogen SLR durchzuziehen?

Wie miki schreibt: 50% merken nichts von Backfokus, 30% wissen gar nicht was das ist. Macht ergo 80% haben keine Probleme bemerkt. Am Ende besteht das Problem schon seit es SLR Kameras gibt. Hat halt nur noch niemand gemerkt.

Ich fotografiere jetzt seit fast 20 Jahren mit verschieden SLR-Kameras. Wollte jetzt eigentlich auf Digital umsteigen. Muß jetzt aber ehrlich sagen das ich durch die ganze Testerei der verschiedenen User etwas verunsichert bin.

12.02.2005 13:42

Zitat:

Hat sich irgendjemand eigentlich schon die Mühe gemacht, daß ganze Testprozedere mit einer analogen SLR durchzuziehen?
Ja, ich. Die Ergebnisse sind noch nicht da... Nun ein paar Worte zum

T E S T C H A R T

Dieser Testchart zeigt nur eines: daß die 7D bei geringer Aufnahmedistanz korrekt fokussiert. Und genau das ist das verhängnisvolle: man benutzt diesen Testchart und glaubt, die 7D funktioniert einwandfrei, und dann sucht man bei sich selbst die Schuld, wenn serienweise jedes Bild beispielsweise statt auf den Augen auf den Ohren scharf wird. Denn die Backfocusprobleme der 7D sind komplexer. Meine 7D z.B. besteht den Testchart glanzvoll, und mit denselben Objektiven entstehen dann Bilder, auf denen die Schärfe weit über einen Meter zu weit hinten liegt, und zwar reproduzierbar. Daraus folgt, daß der Testchart das sehr spezielle Backfocusproblem der 7D nicht zu erfassen imstande ist, mit anderen Worten: alle Leute mit Backfocusproblemen sollten den Testchart vergessen, denn er ist verwirrend, weil man glaubt "meine 7D fokussiert ja eh perfekt", nur was sind dann das für Bilder, die alle zu weit hinten scharf werden?!

Noch was: es liegt definitiv am Body. Oder glaubt jemand im Ernst, daß wir früher alle mit unseren analogen Kameras nicht gemerkt haben, wenn jedes Bild zu weit hinten scharf wird?! Außerdem: wenn es an den Objektiven liegen würde, dann wäre es doch wohl kaum möglich, daß dieselben Objektive an einer D9 korrekt scharf stellen, oder. Schließlich funktioniert der AF-Sensor auf dieselbe Art und Weise, auch wenn die Randbedingungen bei digitalen SLRs ein wenig weniger tolerant sind...

Ich habe im Geschäft 3 weitere Exemplare ausprobiert, mit verschiedenen Objektiven (analoge und digitale), die hatten alle Backfocus. Da muß ich nicht jahrzehnte lang herumtesten, daß mir auffällt, wenn jedes Bild unscharf wird, OK?!

Siehe dieses Foto

Fazit: Bitte Bitte Bitte reden wir nicht mehr darüber, ob es sein könnte, daß die 7D eigentlich in Ordnung ist - - ich finde ja auch, daß sie ein super Produkt ist, sonst hätte ich sie nicht gekauft... Jeder, der hier nicht an den Backfocus der 7D glaubt, würde sehr schnell daran glauben, wenn er selbst betroffen wäre. Und schließlich geht es doch um die Leute, die das Problem haben, und nicht um die, die es nicht haben.

Ich werde wohl aufs Firmwareupdate warten, bevor ich die 7D einschicke, aber bis es erscheint, sollten wir die Zeit gemeinsam nutzen und einigen Fragen auf den Grund gehen:

1.) Bei meiner 7D defokussieren alle Sensoren, nur der ganz links unten in der Ecke trifft einigermaßen genau (leider kann man diesen Sensor nicht manuell anwählen, aber testen läßt sich das ja trotzdem). Ich weiß von mehreren 7Ds, bei denen das auch so ist, daß einer (oder mehrere) der Ecksensoren korrekt fokussiert (fokussieren). Das ist ein Hinweis darauf, daß das AF-Modul schief hängt, oder?

2.) Wie kann man ausschließen, daß der CCD nicht-paralell zur Objektivebene hängt und dadurch Bilder an einem Rand schärfer werden als am anderen? Denn dadurch könnte ja ebenfalls Backfocus entstehen. Kann sich jemand zu einem Testchart Gedanken machen, der diese Frage zweifelsfrei beantwortet?

3.) Das Ausmaß, um wieviel der Fokus daneben liegt, ist unterschiedlich, je nach Brennweite und Aufnahmedistanz. Wenn am Backfocus wirklich der Body Schuld ist, dann müßte man doch vorhersagen können, um wieviel die Schärfe zu weit hinten liegt, wenn von ein oder zwei Testaufnahmen die Daten bekannt sind. Ich meine das so: auf Bild1 liegt die Schärfe um 90cm zu weit hinten, das sind x Prozent der Aufnahmedistanz mit der und der Brennweite; auf Bild2 liegt die Schärfe um 160cm zu weit hinten, das sind y Prozent der Aufnahmedistanz mit einer anderen Brennweite; daraus folgt, daß bei einer Distanz von 3 Metern und einer Brennweite von 85mm der Backfokus genau bei z liegen müßte. Also, wenn wir das wirklich durchschauen könnten, wärs grandios, und erst dann könnten wir einen Testchart erfinden, der das Problem wirklich erfasst. Und so können wir auch feststellen, ob es an einer Fehljustage des AF-Moduls liegt, oder ob es ein Softwareproblem ist!

Herzliche Grüße von Jun

P.S.: miki, schau Dir mal bitte meine Testfotos in Ruhe an und sag mir dann, ob ich keine Ahnung davon hab, worüber wir hier reden.

drei-im-weckla 12.02.2005 14:15

Hallo jpk73,

da bin ich ja mal gespannt auf Deine analogen Ergbenisse. Ich glaube aber hier nicht an Probleme. Wie gesagt, ich fotografiere seit fast 20 Jahren mit diversen SLR-Kameras und hatte nie Probleme.

Wieso kannst Du das linke untere AF-meßfeld nicht maunell auswählen? Jedes dieser 9 Felder kann man manuell auswählen und sperren.

Irgendwie versteh ich nicht wieso Du die Kamera nicht zum Service schickst? In dem von Dir beschriebenen Zustand ist die Kam unbrauchbar.

Auch die ganze Testerei würde ich mir sparen. Backfokus ist Backfokus, egal mit welcher Brennweite und bei welcher Entfernung und inakzeptabel.
Es ist Aufgabe von Komi das zu beheben. Und zwar schnell. Ich habe auch ne kleine "Minoltabrille" auf, aber wenn sie es nicht gebacken kriegen das die Kamera ordentlich fokusiert, können sie sie behalten.

U.Schaffmeister 12.02.2005 22:19

So nun habe ich es nicht lassen können und eine Sigma 21-35 Scherbe getestet, von der ich weiss das sie scharfe Aufnahmen (und manchmal auch unscharfe) macht.

Heute nachmittag bei Tageslicht war alles ok, und jetzt bei Kunstlicht stimmt es fast nicht mehr.

Zum Testaufbau: Die Testchart im 45° Winkel auf dem Tisch, die Kamera so ausgerichtet das der schwarze Balken in der Mitte des mittleren Sensor liegt.
Aufnahmeentfernung laut Zollstock 1,5 m.

Die D7D stellt unter den geänderten Lichtbedingungen mal scharf mal nicht. Liegt es vielleicht am Objektiv?

Zum Test habe ich dann die 800si entstaubt und ebenfalls den mittleren Sensor genutzt. Jeweils scharfstellen, Entfernung ablesen, Hand vors Objektiv damit der AF sich verstellt, Hand weg und sehen bei welcher Entfernung das Objektiv zum stehen kommt. Resultat: es bleibt bei 1,5 m.

Das gleiche nochmal mit der D7D. Resultat: Es klappt eher zufällig, meistens landet die Entfernung bei 6m.
Also den AF so eingestellt das er automatisch auswählen kann. Resultat: Trefferquote erhöht sich, ist aber immer noch nicht so sicher wie die 800si.

Nächster Test: Statt des Charts eine beschriftete Verpackung, so das dem AF neben horizontalen auch vertikale Linien zur Verfügung stehen. Resultat: eine drastische Erhöhung der Trefferquote, allerdings erreicht die D7D bei weitem nicht die Sicherheit und Reproduzierbarkeit der 800si.

Unter diesen Bedingungen springt die 800si in den scharfen Punkt, die D7D fährt zuweilen erst einmal darüber hinaus und kommt bei Zurückfahren zu spät zum stehen.

Quintessenz: Ein Resultat das ich so nicht erwartet habe, der AF der D7D ist unsicherer als der einer 800si.
Der AF der D7D scheint von der Lichtquelle abhängig zu sein (vielleicht gibt es unempfindlichere Sensoren?)


Frage: Ist eventuell mit der Verkleinerung des Spiegels auch die Meßbasis verkleinert worden?

Nachtrag: Die Fokusresultate der D7D lassen sich verbessern wenn man auch bei statischen Motiven den C Modus nutzt und nach der ersten (meist falschen Fokussierung) den Auslösknopf los läßt um erneut zu fokussieren.

Cougarman 12.02.2005 22:57

Möglicherweise sollte wir dazu übergehen, die nächsten 10 Jahre manuell zu fokussieren.
Mal nachfragen ob man die Mattscheibe nicht gegen eine mit Schnittbildindikator austauschen kann.
;)


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