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Karsten in Altona 09.10.2014 15:50

Und jetzt fehlt noch das Video, wie das Rohmaterial zum fertigen Bild wird... :P:top::cool:

jolini 10.10.2014 10:35

Zitat:

Zitat von Karsten in Altona (Beitrag 1631575)
..., wie das Rohmaterial zum fertigen Bild wird... :P:top::cool:

... ah, natürlich - hier das von der Agentur aufbereitete und vom Kunden als Poster freigegebene Motiv von diesem Shooting ...


Bild in der Galerie

ISO 200, Belichtung 218 Sekunden, Blende 11 (während der Aufnahme manuell verändert), Brennweite 28mm; Leider kommen in der Galeriedarstellung alle die feinen Details der originalen 36 MP Auflösung nicht zum Ausdruck.

Fortsetzung folgt

mfg / jolini

jolini 16.10.2014 11:13

Tokyo Nights
 
Teil V, Shooting_3


Zojoji Temple (35° 39’ 27’’ N 139° 44’ 52’’ E)

Der eindrucksvolle buddhistische Zojoji Tempelbereich mit Ursprüngen aus dem 16.Jahrhundert beherbergt das älteste erhaltene Bauwerk in Tokio (das 1622 erbaute hölzerne Sangedatsumon Haupttor) und liegt in einer kleinen Parkanlage. Diese ist umgeben von modernen Hochhäusern und wird bei Tage überragt - und bei Nacht überstrahlt - von dem nur wenige Meter entfernten 333m hohen Tokyo Tower .



Bild in der Galerie

Von allen drei Shooting-Nächten war diese klimatechnisch die härteste: bisher waren wir außerhalb des Stadtkerns in Wassernähe auf Dächern, wo eine angenehme Brise wehte tätig. Aber diese Location lag mitten in der Stadt, umgeben von aufgeheiztem Beton und kein Lüftchen rührte sich. Um Mitternacht hatten wir 30°C Außentemperatur. Wir konnten gar nicht soviel Flüssigkeit nachgießen wie wir wieder ausschwitzten.

Dazu kam die Lichtsituation: der Tempel selbst und alle Nebengebäude lagen im Dunkeln aber außen um den Park herum standen viele hellerleuchtete Bürohäuser und Hotels – vom taghell strahlenden Tokyo Tower selbst gar nicht zu reden.

Wie wir beim Scouting am ersten Tage gesehen hatten gab es eigentlich nur eine mögliche Perspektive für unser Bild. Für den Aufnahmeort hatte die Tokyo Crew schließlich auch die Genehmigung erhalten – unter allerlei Auflagen. Unter anderem durfte nicht laut geredet werden und wir mußten um 4 Uhr morgens fertig sein.

Hier kam JanLeonardos neues Stativ Gitzo Systematics mit 2,77m Überkopfhöhe zum Einsatz. Damit konnten wir den Bildausschnitt so festlegen, dass wir die gröbsten Störlichtquellen eliminierten. Außerdem setzen wir wieder den sehr hilfreichen Camranger für Fernbedienung der Kamera und Bildkontrolle ein.


Bild in der Galerie

Der Plan war, die Zweirad-Performance in dem dunklen Tempelbereich zu machen und anschließend die Tempelfassade mit starken LED-Taschenlampen wieder so aufzuhellen, dass die Gebäudestrukturen wieder zu sehen sind. Da wir die Performance schon mehrfach zu Hause erfolgreich geprobt hatten erwarteten wir keine Schwierigkeiten. Sehr schnell zeigte sich aber, dass durch den erhöhten Kamerastandort alle Merkpunkte wie Neigung und Abstand der Räder, Lenkwinkel, Lage der Achsen usw. verändert waren und wir mit der Ausrichtung Schritt für Schritt von vorne anfangen mußten, so dass wir das erste Gesamtbild erst weit nach Mitternacht hatten.


Bild in der Galerie

Der Art Director wollte zusätzlich etwas Geschwindigkeit symbolisierendes wie Streifen im Bild haben. Außerdem sollte die Licht Performance mehr im Vordergrund stattfinden. Also Reset und Neustart ….


Bild in der Galerie


Es war schon deutlich nach 4 Uhr und der Morgen dämmerte bereits als wir endlich eine alle zufriedenstellende Aufnahme auf der CF-Karte hatten.


Bild in der Galerie


ISO 125, Belichtungszeit 391 Sekunden, Blende 11, Brennweite 28 mm


Bis wir alles aufgeräumt und eingepackt hatten dauerte es noch mal gut eine Stunde und kurz nach Sonnenaufgang gab es für das ganze Team erstmals ein Erfolgs-, Erleichterungs-, Abschluß-, Freuden-, Abschieds-, Dankeschön-Bier.


Bild in der Galerie

Alle Nächte zuvor waren wir strikt alkoholfrei geblieben aber nach dieser Nacht zischte es wirklich …. – und japanisches Bier schmeckt gar nicht schlecht.


Fortsetzung folgt

mfg / jolini

jolini 21.10.2014 16:38

Tokyo Nights
 
Teil VI, Freier Tag - Nachlese


…. und was war noch?

Ein bißchen Sightseeing, ein paar Souvenirs einkaufen, ein erstklassiges Thank-You-Dinner und eine traditionelle Teezeremonie, Kuriositäten, z. B.



Bild in der Galerie

Thermostatisch beheizte Klobrillen mit Multifunktions-Bedienpanel im Hotel.


Unser geschätzter Freund Masashi hatte sich bereit erklärt, den freien Tag mit uns zu verbringen und den Touristen- und Einkaufsführer zu spielen. Auf der Tagesordnung stand unter anderem eine traditionelle japanische Teezeremonie.


Bild in der Galerie


Mit Tagestickets des öffentlichen Nahverkehrsnetzes (ca. € 8,-) fuhren wir jeweils in Stadtteile, die bekannt waren für Geschäfte mit einem spezialisierten Angebot von Mangas, Messern, Fotoartikeln, und Lackdosen.



Bild in der Galerie


Generell kann man sagen, hochwertige handgeschmiedete japanische Küchenmesser mit Damaszenerklingen kosten rund die Hälfte im Vergleich zu hiesigen Preisen.

Dasselbe gilt für gute gebrauchte Objektive. Wir haben mehrere gekauft, mir lief z. B. ein wenige Monate altes Sony Vario-Tessar® T* FE 24–70mm F4 ZA OSS (mit Garantie) für weniger als 50% des Neupreises über den Weg. Dazu beträgt die Mehrwertsteuer nur 9% und gegen Vorlage des Reisepasses wird diese in vielen Geschäften auf Nachfrage direkt vom Verkaufspreis abgezogen.



Bild in der Galerie

Diese wunderschöne Lackdose in Top-Qualität, mit ca. 40 Schichten, wurde es leider nicht. Sie war schon um die Hälfte im Preis reduziert, sollte aber immer rund €1500,- kosten …. :shock:


Krönender Abschluß war die Einladung von Dentsu zu einem Thank-You-Dinner in einem Nobelrestaurant im Ginza-Distrikt: Korean Barbecue, japanese style.


Bild in der Galerie

Man sitzt um einen runden Tisch, auf dem ein Minigrill mit glühendheißen Kohlen steht. Direkt darüber ein sehr wirksamer, geräuschloser Abzug. Verschiedenste feingeschnittene Fleischsorten (ca. 3-5mm dicke Scheiben) und Gemüsearten werden mit einer Pinzette auf den Rost (vor-)gelegt und in Sekundenschnelle gegart (20-30 Sekunden). Das feinstmarmorierte Fleisch des Wagyu-Rindes schmilzt dabei wie Butter auf der Zunge. Ein tolles Geschmackserlebnis.


Und am nächsten Morgen ging’s dann schon wieder sehr früh mit einem Shuttleservice nach Narita und von dort über die Polarroute zurück nachhause.

Tokyo, wir kommen wieder. Ende

mfg / jolini

jolini 30.11.2014 18:35

Danksagung
 
Sorry JanLeonardo, falls es bisher nicht rübergekommen ist -
ein dickes Dankeschön, dass Du mich als Freund, Technischen Berater und Assisstenten mit auf diese unvergessliche Reise genommen hast! :beer: Cheers!

mfg / jolini

jolini 31.12.2014 15:01

Video
 
Der Link zum Video funktioniert auch wieder. :icon_biggrin_xmas:

Guten Rutsch / jolini

christkind7 31.12.2014 18:35

Danke, für das Video :top:.

jqsch 01.01.2015 20:14

Ganz großartig. Ich ziehe den Hut vor der Kreativität, der Planung und auch dem Durchsetzungswillen.

Gratuliere zum Erfolg

jolini 16.02.2015 18:56

Danke! Video jetzt auch auf youtube.

mfg / jolini

g.t.wolf 16.02.2015 20:16

Vielen Dank für diesen außergewöhnlich interessanten Bericht und die Klasse Bilder! Echt starke Arbeit.

Gruß
Gerhard


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