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Tom 15.11.2010 13:57

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1102306)
Bei meinem alten Sigma 75-250 (SR-Bajonett) läuft im Brennweitenbereich von 75 bis 100mm die hintere Linsengruppe sogar gegenläufig zum Zoomring, während die vordere sich mit dem Zoomring zusammen bewegt. Im Bereich von 100 bis 250mm dagegen bewegt sich die hintere Linsengruppe zusammen mit dem Zoomring, und die vordere wird mit zunehmender Brennweite immer langsamer.
...
Das sind also durchaus komplexe Bewegungen, die da ablaufen. Allerdings sieht es so aus, als würde als allererstes die Schiebebewegung durch eine flache Schnecke in eine Drehbewegung eines innen liegenden Zylinders transformiert, der dann seinerseits wieder über Schneckengänge die Linsengruppen bewegt. In dem Fall ist natürlich die Schiebekonstruktion sogar aufwendiger als ein reines Drehzoom.

Das ist interessant!

Die Kontruktion ist dann ja fast identisch mit einem Drehzoom, mit dem Unterschied, daß man bei dem Schiebezoom den "Griff" am Tubus angebracht hat, der dann eine intern Schnecke verdreht, während es bei dem Drehzoom genau umgekehrt ist.

Hatte mal eine Dimage 7i mit gebrochenem äußerem Zoomring (serienmäßige Schwachstelle). Bis zur Reparatur konnte man das fest angebaute Objektiv noch als "Schiebezoom" verwenden, indem man den Tubus einfach rein oder rausgezogen hat...;)
Dabei hatte ich aber immer ein mulmiges Gefühl, und die Befürchtung, irgendwann die Einzelteile in der Hand zu haben.

dey 15.11.2010 14:11

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1102306)
Das wiederum kann ich nicht bestätigen. Bei meinem alten Sigma 75-250 (SR-Bajonett) läuft im Brennweitenbereich von 75 bis 100mm die hintere Linsengruppe sogar gegenläufig zum Zoomring, während die vordere sich mit dem Zoomring zusammen bewegt...

So spektakulär scheint mir das nicht zu sein: bei meinem Komi1870 ist die kompakteste Position auch nicht bei 18mm, sondern irgendwo bei 30mm. Bdeutet, wenn 18mm eingestellt sind ist Tubus leicht darußen. Wenn ich jetzt Richtung 70mm drehe fährt der Tubus erst komplett rein um danach maximal rauszufahren.
Wie es jetzt drinnen oder hinten aussieht, weiss ich nicht. Sieht also wohl so aus, dass die Berennweite zum einen durch den Abstand zur Sensorebene und zum anderen durch den Abstand der Linsengruppen zueinander vestellt wird.
Oder zweiteres ist eine optische Korrektur.

bydey

usch 15.11.2010 14:14

Ist das auch ein Schiebezoom?

dey 15.11.2010 14:18

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1103443)
Ist das auch ein Schiebezoom?

Neee,
es ging mir nur um das "seltsame" verhalten des Tubus und der rückseitigen Linsengruppe.
Aber vielleicht habe ich Tom's Antwort auf deine Bewegungsbeschreibung ja fehlinterpretiert!?

bydey

usch 15.11.2010 14:28

Naja, bei einem Drehzoom können sich die Linsen ja eh bewegen, wie sie wollen. "Seltsam" bzw. überraschend fand ich halt, daß sich bei einem Schiebezoom die Linsen nach hinten bewegen, wenn man den Zoomring nach vorne schiebt.

Jens N. 15.11.2010 15:24

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1103451)
Naja, bei einem Drehzoom können sich die Linsen ja eh bewegen, wie sie wollen. "Seltsam" bzw. überraschend fand ich halt, daß sich bei einem Schiebezoom die Linsen nach hinten bewegen, wenn man den Zoomring nach vorne schiebt.

Grundsätzlich dürfte das auch bei einem Drehzoom aufwendiger zu konstruieren sein als eine rein lineare Bewegung aller Linsen(gruppen). Schließlich dreht man den Ring auch in eine Richtung und dennoch können sich Linsen in verschiedene Richtungen bewegen.

erwinkfoto 15.11.2010 15:26

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1103442)
So spektakulär scheint mir das nicht zu sein: bei meinem Komi1870 ist die kompakteste Position auch nicht bei 18mm, sondern irgendwo bei 30mm.

Bei meinem Minolta 35-70 f3.5-4.5 ist ein ähnliches Verhalten zu erkennen...

Also nicht nur der 18-70 wäre ein "komplexes Zoom" ;)

Ich bin mir sicher, einige (ältere) Suppenzooms haben eine ähnliche Bauweise, kann es sein?

Jens N. 15.11.2010 15:32

Viele Objektive zoomen so, das ist nix besonderes.

usch 15.11.2010 16:47

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 1103482)
Grundsätzlich dürfte das auch bei einem Drehzoom aufwendiger zu konstruieren sein als eine rein lineare Bewegung aller Linsen(gruppen). Schließlich dreht man den Ring auch in eine Richtung und dennoch können sich Linsen in verschiedene Richtungen bewegen.

Nö, das ist gar kein Thema. Machst du eine Linksschnecke und eine Rechtsschnecke oder bei Bedarf auch noch eine Zickzackschnecke.

Schwierig würde es erst, wenn die Linsengruppen über Kreuz ihre Plätze tauschen sollten, aber der Fall wird hoffentlich schon bei der Berechnung verhindert. ;)

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 1103489)
Viele Objektive zoomen so, das ist nix besonderes.

Bei Drehzooms, ja. Sag ich doch.

Tom 16.11.2010 00:36

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1103445)
Neee,es ging mir nur um das "seltsame" verhalten des Tubus und der rückseitigen Linsengruppe.

Das ist bei einem Drehzoom durchaus nichts ungewöhnliches.
Vorderer Tubus, Hinterlinse und eventuell noch Linsengruppen in der Mitte können durch verschiedene "Gänge" auf der Zoomschnecke fast beliebig hin und hergefahren werden.

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1103445)
Aber vielleicht habe ich Tom's Antwort auf deine Bewegungsbeschreibung ja fehlinterpretiert!?

Ich fürchte, das hast Du...

Was die Mechanik der Schiebezooms betrifft, habe ich meine beiden Exemplare nochmals näher angesehen:

- Beim uralt Sigma 35-135/3,5-4,5 ist es so, daß man den Tubus scheinbar komplett mit allen Linsen gleichzeitig verschiebt (ähnlich einer Auszugsfokussierung). Zusätzlich ist die Frontlinsengruppe noch durch den Fokusring verstellbar.
Dabei bleibt die Blende, soweit das durch die sich verschiebende Hinterlinse überhaupt zu beurteilen ist, etwa in konstantem Abstand zum Bajonett.

http://www.sonyuserforum.de/galerie/...s/6/35135a.jpg

- Beim Tamron 200-400/5,6 wird die Schiebebewegung des Tubus innen auf eine Kulissenhülse ("Schnecke") übertragen, die dann wie bei jedem "normalen" Drehzoom die anderen Linsengruppen bewegt. Die etwa 100mm Schiebeweg am Tubus werden auf etwa 50mm an der Hinterlinse umgesetzt (gleiche Bewegungsrichtung, annähernd linear).

http://www.sonyuserforum.de/reviews/...00_f5_5_01.jpg

Wie man sieht, ist es bei jedem Objektiv anders, und auch beim Schiebezoom ist fast alles möglich, was beim Drehzoom möglich ist.

Eine Konstellation, wie beim 18-70 Kit-Objektiv, mit kürzester Länge irgendwo im mittleren Brennweitenbereich, ist natürlich nicht in einem Schiebezoom umsetzbar...;)


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