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Man 15.07.2010 15:32

Jäger knallen nicht blind alles ab, was ihnen vor die Flinte kommt. Sollten sie jedenfalls nicht, denn das wäre das Gegenteil von dem, was zu tun sie vorgeben (Hege und Pflege).
Die Mehrheit der Jäger halte ich für durchaus vernünftig.

Manchmal kommen schon Zweifel auf. Wenn z. B. der Problembär Bruno wochenlang nicht gefunden werden kann (um ihn zu betäuben und lebend in ein geeignetes Revier zu bringen) aber sein Abschuss schon wenige Stunden (wenn es überhaupt mehrere Stunden waren) nach der Freigabe zum Abschuss erfolgt.
Auch wenn es fraglich gewesen wäre, ob der Bär tatsächlich betäubt hätte werden können (dafür muss man deutlich näher an das Tier herankommen, als wenn man ihn nur schießt), wenn man seinen Aufenthaltsort gekannt hätte: es bleibt ein unangenehmer Nachgeschmack.

Bildausstellung finde ich gut - in der Bildbeschreibung darf und soll dann meiner Meinung nach durchaus stehen, dass und wann die gezeigten Tiere geschossen wurden. Der Pächter (und der läuft in deiner unmittelbaren Nähe mit einer geladenen Flinte rum) wird darüber aber vermutlich nicht sehr erfreut sein - also doch besser erst mal das Gespräch suchen.

vG
Manfred

Alfisti 15.07.2010 15:46

Zitat:

Zitat von Man (Beitrag 1042784)
Der Pächter (und der läuft in deiner unmittelbaren Nähe mit einer geladenen Flinte rum)
Manfred

Der hatte ganz sicher keine Flinte sondern eine Büchse dabei!

werni1949 15.07.2010 17:54

Noch zu Bildausstellung...nur mal überlegen, dass der Schuß nicht nach hinten losgeht!
Aus dem Bundesjagdgesetz:
Zitat:

§ 19a Beunruhigen von Wild
Verboten ist, Wild, insbesondere soweit es in seinem Bestand gefährdet oder bedroht
ist, unbefugt an seinen Zuflucht-, Nist-, Brut- oder Wohnstätten durch Aufsuchen,
Fotografieren, Filmen oder ähnliche Handlungen zu stören. Die Länder können für
bestimmtes Wild Ausnahmen zulassen.

Schmalzmann 15.07.2010 18:57

ja, kann ich aus eigener Erfahrung sagen,darum stelle dich immer erst mit dem Jäger oder den Revierförster gut. Dann hat man keine Probleme und man bekommt sogar ein paar gute Tipps.
Ich suche mir immer den Jäger und spreche mit ihm, was ich so vor habe und wie seine Einstellung dazu ist und das klappt immer.

Aber nur der Pächter kennt seinen waren Wildbestand und entscheidet über Hege und Pflege. Dazu gehört auch nun mal leider der Abschuss eines Wildstücks. Das wird leider immer wieder passieren und man muss sich damit abfinden, so weh es einem auch tut.:(

cdan 15.07.2010 19:45

Zitat:

Zitat von Schmalzmann (Beitrag 1042853)
Aber nur der Pächter kennt seinen waren Wildbestand und entscheidet über Hege und Pflege.

Den Bestand hätte ich dir vorher bis aufs Reh genau nennen können; einige sogar mit Namen. Und da ich weiß welche Rehe vorzugsweise wo stehen, wo sie ihre Ruhezonen haben, wie alt sie ca. sind und welche sozialen Bindungen bestehen habe ich den drastischen Einschnitt sehr exakt registriert. Aus dem holen Bauch heraus hätte ich diesen Thread sonst nie angefangen. Da es sich um ein begrenztes Landschaftsschutzgebiet mit Wiesen Dickicht, Pferdekoppeln und Waldbestand handelt sehe ich auch den Zustand und den Wildverbiss, der sich absolut im Rahmen hält. Man muss also nicht unbedingt Jäger sein, um den Bestand in einem Gebiet zu kennen.

Dazu kommt die drastische Zunahme an Hochsitzen von vormals drei auf inzwischen acht durch den neuen Pächter. Einer davon mit Ausrichtung auf mehrere Wohnhäuser in ca. 70 Metern Entfernung. Auch zwei weitere Hochsitze unterschreiten die 200 Meter Marke eindeutig. Also wird ein Gespräch schon ganz angebracht sein, stressfrei und mit der gebotenen Höflichkeit.

Ich halte das was sich vor meiner Haustür abgespielt hat für eine Ausnahme und nicht die Regel. Es ist nur etwas anderes, wenn man den Wildbestand gekannt hat und viele Fotos der Tiere hat, sie aufwachsen gesehen, und sich das ganze Jahr an ihnen erfreut hat. Plötzlich durch fast leere Wiesen zu wandern tut weh.

Es ist genau der Konflikt, den hier schon einige User angesprochen haben. Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen und sein eigenes Handeln hinterfragen, ob nun Mountenbiker, Jäger, Naturfotograf oder Spaziergänger mit Hund.

Schmalzmann 15.07.2010 20:06

Das ist schon richtig, daß Du die Tierchen auf der Wiese alle kennst.
Aber wahrscheinlich wird die Pacht des Jägers nicht nur diese Wiese umfassen, evtl. sogar noch anderes Land beinhalten.

Die Hochstände werden nicht nur als Schießansitze genutzt, sondern auch zur Beobachtung.

Ich kann es andersherum aber auch nachvollziehen, daß Du jetzt traurig bist.

Diese Diskussionen u.ä. gab es schon in so vielen Foren, wo sich sogar die oberste Jagdbehörde eingeschaltet hat.
Deswegen ist Deine Idee gut, daß Du Dich in aller Sachlichkeit mit dem Jäger unterhalten möchtest - aber ändern wirst Du wahrscheinlich nichts, weil er das Gesetz auf seiner Seite hat.


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