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wus 20.07.2012 17:32

Die meisten Probleme wurden ja schon genannt - stürzende Linien, verzerrte Gesichter am Rand, unnatürliche (verglichen mit unserer normalen Sehweise) Tiefenstaffelung und Größenwirkungen.

In der Landschaftsfotografie kommt wenn man mit dem Licht fotografiert ganz gern mal der eigene Schatten ins Bild, und weil er im Vordergrund ist, ist er im Vergleich zu weiter entfernten Landschaftsteilen (die wie beschrieben dann schnell sehr klein abgebildet werden) überdimensional groß und entsprechend störend.

Die meisten UWWs haben außerdem bei offener Blende relativ starke Randabschattungen.

turboengine 20.07.2012 17:42

Hi,

normalerweise bin ich kein grosser Fan von Ken Rockwell, aber dieser Beitrag ist prima:

http://www.kenrockwell.com/tech/how-...ide-lenses.htm

Hansevogel 20.07.2012 22:47

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1343155)
Hi,

normalerweise bin ich kein grosser Fan von Ken Rockwell, aber dieser Beitrag ist prima:

http://www.kenrockwell.com/tech/how-...ide-lenses.htm

Siehe Beitrag #11 ;)

Blues 22.07.2012 00:36

Besten Dank an alle für die vielen sachdienlichen Ausführungen zu meinem Thema!

Blues

turboengine 22.07.2012 01:21

Zitat:

Zitat von Hansevogel (Beitrag 1343295)
Siehe Beitrag #11 ;)

Ahh, Ok. :oops: Dann sind wir ja schon zwei Bewunderer des Chuck Norris der Fotografie...

der_knipser 23.07.2012 00:02

Der Unterschied zwischen Tele- und Weitwinkelfotografie liegt ganz oft in der Methode begründet. Beim Tele ist es wichtig, dass man einen interessanten Bildausschnitt erzielt, indem man mit der Kamera in die richtige Richtung zeigt. Nur wenige Grad daneben gezielt, ergibt ein völlig anderes Bild.
Bei Weitwinkelaufnahmen ist es viel wichtiger, wohin man die Kamera positioniert, so dass Vordergrund und Hintergrund in einem aussagekräftigen Zusammenhang stehen. Hält man die Kamera nur einen halben Schritt daneben, kann das Bild seinen gesamten Reiz verlieren. Das exakte Zielen spielt hier nicht so eine große Rolle.

Man 23.07.2012 08:58

Ich mache u. a. Bilder von Häusern und Innenräumen. Standardobjektiv dafür ist bei mir das 11-18 mm Tamron – und die meisten Aufnahmen entstehen dabei mit 11 mm.

Erstaunlich ist die Bildwirkung: „popelige“ Vorgärten mutieren zu großzügig angelegten Parkanlagen, das 12 qm Kinderzimmer zum Ballsaal usw.
Fast immer müssen nachträglich stürzende Linien korrigiert werden. Die Verzerrung von Objekten m Rand ist (leider) gigantisch: aus einer runden Uhr wird eine Ellipse, aus einer quadratischen Kachel ein Rechteck bis Trapez usw.
Bei Landschaftsaufnahmen machen sich diese Fehler vermutlich weniger stark bemerkbar, da die abzubildenden Objekte weit (bei 11mm wirken 5m Entfernung schon weit weg) weg sind.
Große Entfernungsunterschiede der abzubildenden Objekte (Vorder-/Hintergrund) gibt es dann nicht mehr, Objekte im Nahbereich allerdings auch nicht – der Weitwinkeleffekt „großzügige Raumdarstellung“ fällt dann in demselben Maße weg.
Auch werden bei Landschaftsaufnahmen meist keine strengen, geometrischen Figuren (insbesondere gerade, bildbeherrschende Linien am Bildrand), an denen die Verzeichnung zu sehen wäre, abgebildet.
Es ist ein deutlicher Unterschied, ob sich eine Gebirgsformation oder eine Badezimmerkachel am Bildrand befindet. Das objektiv verzeichnet immer gleich viel (oder wenig), aber bei der Badezimmerkachel sieht man es deutlich, bei der unregelmäßig geformten Gebirgsformation gar nicht.

Am besten probierst du einfach mal aus, ob solch ein Objektiv zu dir passt. Da du Bonn als „Heimathafen“ angegeben hast und ich in der Nähe wohne, habe ich dir mal eine PN geschickt.

vlG
Manfred

cgc-11 23.07.2012 10:19

Zitat:

Zitat von Blues (Beitrag 1343069)
Wie groß, auffällig, oder "kriegsentscheidend" ist der Unterschied zwischen 11 und 17 mm dann am Ende tatsächlich? Dass das Tokina sicherlich brillantere/schärfere Bilder liefern kann als das Sigma, ist mir dabei schon klar, aber halt nicht das einzige Entscheidungskriterium für mich.

Du hast nun schon viele Argumente für und gegen SWW bekommen. Ich habe an meiner A700 als Standard-Objektiv das Sigma 24-70/2.8 verwendet. Sehr oft bin ich damit an die Grenzen gestoßen, weil man nicht immer weit genug vom zu fotografierenden Objekt weg sein kann.
An meine A77 nutze ich nun das 16-50/2.8 und das ist entscheidend besser für meine Einsätze geeignet.
Ich bin zwar kein Event-Fotograf, aber bei unserem lokalen Theatersommer muss ich diverse Fotos mit dieser Kombination machen. Allerdings ist auch die Verzeichnung in den Ecken schon extrem:
http://www.alpha-foto.at/fileadmin/d...C00326_800.jpg
Wenn man hier die Köpfe der Leute links und rechts oben betrachtet, haben die ganz schöne Verzerrungen mitzumachen und 16mm sind hier schon hart an der Grenze!
Ganz anders ist es, wenn ich in der freien Natur bin. Da mache ich meist - auch freihändig - ein paar Aufnahmen nebeneinander und hänge diese zu einem Panorama zusammen. Das ergibt einen ganz anderen Eindruck als wenn ich dafür das ebenfalls vorhandene FF-taugliche 12-24/4.5-5.6 von Sigma nehme. Obwohl natürlich auch das seine Reize hat ...
Schwieriger wird es in Innenräumen, aber es geht. Dieses Bild eines Lokales hat 180° und ist ebenfalls mit dem Sigma 12-24 aufgenommen - allerdings mit der Kamera hochkant am Stativ und 6 Aufnahmen überlappend zu einem Panorama. Ich stand schon an der Mauer und deshalb sind die Hocker und oben die Flaschen angeschnitten:
http://www.alpha-foto.at/fileadmin/d...iller_1000.jpg
OK, ich hätte ein zweireihiges Pano machen können, macht aber hier für den Vergleich nix. Du siehst also, viele Wege führen nach Rom - allerdings sieht man Rom dann auch von verschiedenen Seiten ... :cool:

LG Gerhard

Blues 24.07.2012 12:35

Zitat:

Zitat von Man (Beitrag 1343877)
nicht.

Am besten probierst du einfach mal aus, ob solch ein Objektiv zu dir passt. Da du Bonn als „Heimathafen“ angegeben hast und ich in der Nähe wohne, habe ich dir mal eine PN geschickt.


Vielen Dank. Da komme ich, sobald sich der Bedarf konkretisieren sollte, gerne darauf zurück.

Blues 24.07.2012 12:39

Zitat:

Zitat von cgc-11 (Beitrag 1343912)
Du hast nun schon viele Argumente für und gegen SWW bekommen. Ich habe an meiner A700 als Standard-Objektiv das Sigma 24-70/2.8 verwendet. Sehr oft bin ich damit an die Grenzen gestoßen, weil man nicht immer weit genug vom zu fotografierenden Objekt weg sein kann.
An meine A77 nutze ich nun das 16-50/2.8 und das ist entscheidend besser für meine Einsätze geeignet.
Ich bin zwar kein Event-Fotograf, aber bei unserem lokalen Theatersommer muss ich diverse Fotos mit dieser Kombination machen. Allerdings ist auch die Verzeichnung in den Ecken schon extrem:
http://www.alpha-foto.at/fileadmin/d...C00326_800.jpg
Wenn man hier die Köpfe der Leute links und rechts oben betrachtet, haben die ganz schöne Verzerrungen mitzumachen und 16mm sind hier schon hart an der Grenze!
Ganz anders ist es, wenn ich in der freien Natur bin. Da mache ich meist - auch freihändig - ein paar Aufnahmen nebeneinander und hänge diese zu einem Panorama zusammen. Das ergibt einen ganz anderen Eindruck als wenn ich dafür das ebenfalls vorhandene FF-taugliche 12-24/4.5-5.6 von Sigma nehme. Obwohl natürlich auch das seine Reize hat ...
Schwieriger wird es in Innenräumen, aber es geht. Dieses Bild eines Lokales hat 180° und ist ebenfalls mit dem Sigma 12-24 aufgenommen - allerdings mit der Kamera hochkant am Stativ und 6 Aufnahmen überlappend zu einem Panorama. Ich stand schon an der Mauer und deshalb sind die Hocker und oben die Flaschen angeschnitten:
http://www.alpha-foto.at/fileadmin/d...iller_1000.jpg
OK, ich hätte ein zweireihiges Pano machen können, macht aber hier für den Vergleich nix. Du siehst also, viele Wege führen nach Rom - allerdings sieht man Rom dann auch von verschiedenen Seiten ... :cool:

LG Gerhard

Danke für diese Vergleichsbilder. An die Erstellung von Panoramen als Alternative hatte ich noch garnicht gedacht. Damit werde ich mich sicherlich auch mal intensiver auseinandersetzen, da ich die Idee sehr reizvoll finde. Und über die evtl. Nachteile bei Personenfotos mit einem UWW hatte ich auch noch nicht nachgedacht. Danke für diesen Hinweis!

Blues


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