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TONI_B 19.08.2008 07:06

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 696802)
...Ich sagte ja, mit der Objektiv-Justage hat das nicht mehr viel zu tun...

Doch gerade darum geht es! Das war doch die Fragestellung des TO: "Kann man eine "Gurke" justieren" D.h. kann eine Service-Stelle durch Messen und Verändern im Inneren eines Objektivs dessen Leistung (wieder) verbessern.

NetrunnerAT behauptet JA - sagt aber nicht wie! Und das "ärgert" mich ein wenig...

Denn mich würde ja als Physiker interessieren, wie das gehen soll. Denn so einfach stelle ich mir das nicht vor. Auch Jens hat schon mehrfach Zweifel angemeldet, ob das so einfach möglich ist.

rcc 19.08.2008 12:28

Also übern PC geht da schonmal nichts. In Minolta-AF-Objektiven ist ein PROM bzw. ein kleiner, festprogrammierter µC drin, der abhängig von der Brennweite die nötigen Daten an die Kamera liefert (die Brennweite bei Zooms wird über Schleifringe ermittelt, die kann man nachstellen, wenn der AF Probleme macht und es daran liegt). Elektronikdefekte werden in D normalerweise durch Tausch des gesamten Flex samt PROM behoben bzw. diagnostiziert (da rummessen um dann festzustellen, dass man es doch tauschen muss wäre sinnlos).
Mechanisch habe ich an den Zooms die ich bisher zerlegt habe nicht viel gefunden, wo man etwas nachstellen könnte, bis auf die Abstandsbleche z.B. beim Bajonett. Die einzelnen Linsengruppen sind verklebt - die kann man wohl nur im Ganzen tauschen wenn sie was abbekommen haben.

Bei alten MF Objektiven könnte es noch anders ausschauen, da wurde sicher nichts geklebt, da könnte sich schonmal eine Linse in der Fassung verschieben, das ist aber Spekulation meinerseits.

Tom 19.08.2008 12:56

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 696817)
Doch gerade darum geht es!

Das weiß ich doch.
Und meine Antwort, die sich nur auf NetrunnerAT's Beitrag bezog, hat mit Austausch von von Chips (ICs) zu tun. Das ist reine Elektronikreparatur und keine Justage. Folglich hat mein Beitrag (und auch Netrunners) nicht viel mit dem Ursprungsthema Justage zu tun.
Das wollte ich damit ausdrücken - nicht mehr und auch nicht weniger.;)

Zitat:

Zitat von rcc (Beitrag 696943)
In Minolta-AF-Objektiven ist ein PROM bzw. ein kleiner, festprogrammierter µC drin, der abhängig von der Brennweite die nötigen Daten an die Kamera liefert (die Brennweite bei Zooms wird über Schleifringe ermittelt, die kann man nachstellen, wenn der AF Probleme macht und es daran liegt).

Naja, in SSMs ist noch ein wenig mehr drin, nämlich ein Controller für die Ansteuerung des Piezomotors des AF-Antriebs. Ich nehme an, daß Netrunner sich vielleicht darauf bezog oder auf Objektive der Konkurrenz.
Beim 100-300 APO ist aber mit Sicherheit auch nicht mehr drin, als der "(P)ROM".

Zitat:

Zitat von rcc (Beitrag 696943)
Elektronikdefekte werden in D normalerweise durch Tausch des gesamten Flex samt PROM behoben bzw. diagnostiziert (da rummessen um dann festzustellen, dass man es doch tauschen muss wäre sinnlos).
Mechanisch habe ich an den Zooms die ich bisher zerlegt habe nicht viel gefunden, wo man etwas nachstellen könnte, bis auf die Abstandsbleche z.B. beim Bajonett. Die einzelnen Linsengruppen sind verklebt - die kann man wohl nur im Ganzen tauschen wenn sie was abbekommen haben.

Sag ich doch...;)

Jens N. 19.08.2008 13:35

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 696817)
Denn mich würde ja als Physiker interessieren, wie das gehen soll. Denn so einfach stelle ich mir das nicht vor. Auch Jens hat schon mehrfach Zweifel angemeldet, ob das so einfach möglich ist.

Äh, nö ich glaube da hast du was falsch verstanden. Ich weiß eigentlich, das solche Justagen grundsätzlich möglich sind. Allerdings abhängig vom Objektiv nicht OB und vor allem WIE, speziell bezogen auf aktuellere oder komplexere Objektive. Genau das würde mich aber auch interessieren.

Ich habe mit Netrunner mittlerweile ein paar PNs ausgetauscht. Ich kann auch ein wenig verstehen, daß er hier nicht alles genau erklären kann, nur ich habe ihm auch gesagt, daß er sich mit den Andeutungen dann vielleicht besser auch zurück hält. Sowas kann halt schnell auch zu Missverständnissen führen, wie schon gesagt.

TONI_B 19.08.2008 20:37

Dass Justieren (Zentrieren) prinzipiell an einer Optik möglich ist, ist schon klar. Mein Fernrohr muss ich alle paar Monate zentrieren. Aber da sind es nur zwei optische Elemente (Spiegel), deren optische Achsen zur Übereinstimmung gebracht werden müssen. Das geht über drei Inbusschrauben am Sekundärspiegel in ein paar Minuten an einem hellen Stern - wenn man es kann. :lol:

Nur bestehen unsere Objektive aus sehr vielen optischen Elementen, die dann sehr oft zu Linsengruppen zusammengefasst sind und Justierschrauben sind selten...

Vorallem wie kontrolliert man die Änderungen? Da bräuchte man ein MTF-Meter, um das quasi "online" überprüfen zu können.

Gerade weil wir hier so herumrätseln, wäre es ja interessant Infos von Insidern zu bekommen, was wirklich Sache ist.

Dass man ein Back-/Frontfokusproblem lösen kann (aber eher an der Kamera als am Objektiv!) ist leicht verständlich, aber ein dejustiertes Objektiv wieder "gerade" zu biegen?

fallobst 21.08.2008 21:48

Ich hatte heute Zeit, verschiedene Werkstätten anzurufen und nach Reparatur- bzw Justiermöglichkeiten für Zoomobjektive nachzufragen. Die Antworten waren alle ähnlich und bestätigen einzelne Aussagen aus diesem Thread.
Wie bei allen mechanischen Bauteilen können sich einzelne Teile durch den Gebrauch etwas lösen und lockern. Solche Dinge kann man relativ leicht beheben. Das wird auch hier in Deutschland gemacht. Was darüber hinaus geht, muss nach Japan geschickt werden. Transport, Versicherung und Service kostet für so ein Zoom dann zwischen 300-400€. Bei Second-Hand Preisen von um die 300€ ist so etwas absurd.
Ich war dann doch einmal in eine Werkstatt gefahren. Der Servicemitarbeiter hat mein Objektiv dann mit einem Colimeter oder ähnlich überprüft. Das Fadenkreuz war in allen Brennweiten scharf. Mechanisch ist mein Objektiv in Ordnung. Er fand keine mechanischen Mängel. Es bleiben die Unzulänglichkeiten im langen Brennweitenbereich. Das würde bei diesem Objektiv wohl bedeuten, dass eininge Linsengruppen von Beginn an in in optimaler Position waren und eigentlich ein Fall für Reklamation. Leider hat das zu gegebener Zeit keiner überprüft.
Für weitere Aussagen hätte er gern meine Testaufnahmen gesehen, die ich leider nicht dabei hatte.
Ich kann mich nun entscheiden, mit den Unzulänglichkeiten auszukommen oder mich davon trennen und einen neuen Kaufversuch für so ein Objektiv zu unternehmen.
Das SAL 70300G ist im Moment von Sony nicht lieferbar und hat einen Listenpreis von 889€. Das ist mir im Moment zu viel.

NetrunnerAT 21.08.2008 22:14

Wenn er ein Colimeter hat ... welche FIrma ist das ... wär gut zu wissen.

Tom 21.08.2008 22:26

Was macht man mit einem Collimeter und wie funktioniert es?

fallobst 21.08.2008 23:03

So wie ich den Mann verstanden habe, wird damit das genaue Focussieren überprüft.
Die Werkstatt ist Kamera-Service Ostkreuz in Berlin; Neue Bahnhofstr. 6.

NetrunnerAT 21.08.2008 23:10

Jup stimmt ... das ist des wichtigste Gerät um Fokus zu Testen und zu Justieren. Ohne dem geht Absolut gornix.

TONI_B 22.08.2008 08:08

"Colimeter" gibt es keines! Es gibt nur einen "Kollimator"!

http://de.wikipedia.org/wiki/Kollimator

Damit können Optiken getestet werden.

Tom 22.08.2008 13:38

Danke für den Link zum Kollimator.
Wie man damit ein Objektiv prüfen, kann ist mir trotzdem noch unklar...

fallobst 22.08.2008 15:39

Danke für den Link, als ich gesehen hatte, dass ich mir die Apparatbezeichnung nicht richtig gemerkt hatte, war mir auch klar, warum ich gestern mit keiner Suchmaschine eine Erklärung für dieses Gerät gefunden hatte.
Ich war heute noch einmal bei der Servicewerkstatt, dieses Mal mit den Testfotos.
Die Schwächen bei der Schärfe bei 300mm und bei der Farbbrillanz kann man wohl ohne einen Versand nach Japan nicht ändern. Ein Telefonat bei PEGO in Bad Schwartau hat auch wie bei den Werkstätten gestern nichts anderes ergeben.
Auf meine Frage welches Objektiv denn generell besser sei, das 75-300 oder das 100-300APO, bekam ich die Antwort, das 75-300 erste Generation ist das beste. Das gute Ofenrohr! Damit war klar was kommen wird. Habe sogleich gesucht und das passende Stück gekauft. 201€, naja noch das Porto für den Versand aus den Staaten. Wenn ich es dann hier habe, werde ich mal zum Spass einen Test gegen mein 100-300 vornehmen.Dann werde ich mich wohl vom 100-300 verabschieden. Wenn ich es ungefähr den Preis bekomme, den ich bezahlt habe, dann habe ich sogar etwas übrig.
Auf die ADI Funktion kann ich verzichten. Wenn man wirklich im Telebereich arbeitet dann bleibt der Blitz ja wohl aus, oder? Die Schnelligkeit des Autofocus will ich auch erst einmal mit dem jetzt vorhandenen testen, bevor ich urteile.
Die meisten meiner letzten Teleaufnahmen habe ich sowieso manuell focussiert, das der Autocus stets auf der Suche war.
Jetzt geht es erst einmal in Urlaub. Danach hoffe ich mein Ofenrohr vorzufinden.
Bis dahin allen gutes Licht vor der Linse.

TONI_B 22.08.2008 16:54

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 698474)
Danke für den Link zum Kollimator.
Wie man damit ein Objektiv prüfen, kann ist mir trotzdem noch unklar...

Da gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Autokollimator: man schickt zB. ausgeweitetes Laserlicht durch die Optik auf einen hochgenauen Referenzspiegel. Die reflektierten Lichtwellen interferieren (werden überlagert) mit den ursprünglichen Wellen. Dabei entsteht ein charakteristisches, meist Linienmuster, aus dem gewissen Bildfehler herausgelesen werden können.

2. "Normaler" Kollimator: man schickt einen einfachen Laserstrahl auf der optischen Achse durch den Prüfling. Durch Rotieren des selben können einfachen Dezentrierungen festgestellt werden.

3. Projektionsmethode: ein Muster (meist Hell-Dunkel-Strukturen bzw. Sinusförmige-Grauverläufe) werden mit Hilfe der zu prüfenden Optik auf eine große Leinwand projeziert und vermessen. Auch hier kann durch Verdrehung/Verkippen der ganzen Optik oder vonTeilelementen Messungen durchgeführt werden.

fallobst 11.09.2008 23:08

groovenet hat sich noch nicht geäußert, wie es mit seinem Objektivtest weiterging.
Hast du noch einmal getestet und hast du bei deiner Servicefirma etwas anderes/neues heraus bekommen als ich?
Inzwischen ist mein Ofenrohr aus den USA eingetroffen. Das Objektiv macht einen sehr guten Eindruck kein Staub, keine Mängel irgeneiner Art und sehr wenig Gebrauchsspuren.
Der erste Test war sofort bei 300mm, da wo das APO gegenüber dem 75-300 schlechter war. Ersten Ergebnisse waren erschreckend.
Das Ofenrohr ist noch einmal schlechter.
Ich habe mir inzwischen Testcharts besorgt, da ich mit den wilden Aufbauten und Motiven aus vielen Tests im Hinblick auf reproduzierbare Aufnahmen nichts anfangen konnte. Auch hier war bei einem ersten Test heute das Ofenrohr bei 100mm bei allen Blenden deutlich schlechter.
Wenn ich mir überlege, dasss mein Entschluß nach dem Frust mit dem APO Exemplar ein großes Ofenrohr zu kaufen durch überschwengliche Berichte und Lobpreisungen von vielen "Testern" entstand, da frage ich mich, was sie wohl für ein Objektiv hatten. Das ich auch hier wieder eine "Gurke" erwischt habe ist möglich, aber auch wahrscheinlich?
Ich werde bei passender Gelegenheit meine Tests gründlich und gewissenhaft durchführen, dann wird sich wohl kein neuer Eindruck einstellen, aber dann kann ich eindeutig und mit "Beweisen" meine Ergebnisse postulieren.

frame 12.09.2008 10:22

Zitat:

Zitat von fallobst (Beitrag 709394)
Inzwischen ist mein Ofenrohr aus den USA eingetroffen. Das Objektiv macht einen sehr guten Eindruck kein Staub, keine Mängel irgeneiner Art und sehr wenig Gebrauchsspuren.
Der erste Test war sofort bei 300mm, da wo das APO gegenüber dem 75-300 schlechter war. Ersten Ergebnisse waren erschreckend.
Das Ofenrohr ist noch einmal schlechter.

Na Klasse - ich habe vor wenigen Monaten ein grosses Ofenrohr hier im Forum für 150€ im Bestzustand verkauft und es kaum losgekriegt und ihr kauft die Dinger jetzt schon in den USA :)

Meiner Meinung nach muss man diesen ganzen Ofenrohr-Hype (der eigentlich in aktuellen Postings eher abgeklungen ist) relativieren - die Dinger sind 20 Jahre alt, wieso sollen die heute alle die gleiche Leistung bringen und die soll auch noch toll sein?
Selbst manche aktuelle Linsen haben grössere Schwankungen in der Qualität und je nachdem wie so ein Ding behandelt wird in den 20 Jahren kann sich da vieles tun. Dann noch der unsanfte Transport ...

Mein grosses Ofenrohr war gut, in der Schärfe vergleichbar zu meinem 100-300APO, allerdings merklich mehr CAs. Dazu viel schwerer und grösser. Und mein 75-300 Plastikding ist auch nicht soo viel schlechter, die Schärfe ganz wenig, halt auch CAs aber die nicht so wie sie das Ofenrohr hatte.
ciao
Frank

groovenet 14.09.2008 22:54

Ich bin ein paar Mal mit dem APO los gezogen und habe drauflos fotografiert. Dasselbe habe ich mit meinem 75-300 gemacht. Da brauche ich keine Tests mehr zu machen um zu sehen, dass mein APO meinem 75-300 das Wasser nirgends reichen kann.
Die Zeit nutze ich lieber für richtige Fotos.

Es stimmt schon, dass auch viele Ofenrohre im Umlauf sind, die die Erwartungen qualitativ nicht erfüllen. Zumindest hier in der Schweiz sind so viele davon in Umlauf, dass sich ein gutes Exemplar ohne Probleme finden lassen sollte. Vielleicht hatte ich ja Glück, aber ich habe mit dem ersten Versuch gleich einen Volltreffer gelandet. Punkto optische Qualität ist mein Ofenrohr ganz klar in einer eigenen (Zoom-)Liga. Mein 24-105 kommt da nicht ganz heran.

NetrunnerAT 15.09.2008 02:29

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 698558)
Da gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Autokollimator: man schickt zB. ausgeweitetes Laserlicht durch die Optik auf einen hochgenauen Referenzspiegel. Die reflektierten Lichtwellen interferieren (werden überlagert) mit den ursprünglichen Wellen. Dabei entsteht ein charakteristisches, meist Linienmuster, aus dem gewissen Bildfehler herausgelesen werden können.

2. "Normaler" Kollimator: man schickt einen einfachen Laserstrahl auf der optischen Achse durch den Prüfling. Durch Rotieren des selben können einfachen Dezentrierungen festgestellt werden.

3. Projektionsmethode: ein Muster (meist Hell-Dunkel-Strukturen bzw. Sinusförmige-Grauverläufe) werden mit Hilfe der zu prüfenden Optik auf eine große Leinwand projeziert und vermessen. Auch hier kann durch Verdrehung/Verkippen der ganzen Optik oder vonTeilelementen Messungen durchgeführt werden.

Was anderes hab ich auch nie behauptet. Genau so ists.


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