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-   -   Dimâge 7i: Akkuproblem D7i gelöst (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=28763)

Tom 31.01.2007 14:43

Hallo Uwe,
Deine Messungen sind vom Ansatz her gut, der 2 Ohm Lastwiderstand spiegelt jedoch nicht die tatsächliche Last beim Einschalten wider.
Die Stromlast in einem uC-System (und das ist eine Digicam) sind natürlich immer Impulslasten (Taktung, Speicherzugriffe etc.), die gerade beim Einschalten besonders hoch sind (Aufladung sämtlicher Kondensatoren -> deutlich über 2 Ampere!). Die Messung der Betriebsspannung wird aber bereits in dieser Phase ausgewertet und führt dann u.U. schon zu dem roten Batteriewarnsybol im Display.

Um hier mittels Lastwiderstand einen einigermaßen verwert- und vergleichbaren Klemm-Spannungswert zu messen würde ich einen Lastwiderstand von 0,68 oder sogar nur 0,5 Ohm und eine Kontaktierung über einen speziellen Batteriehalter mit starken Blattfederkontakten verwenden.

Meine Messungen der MINDEST-EINSCHALTSPANNUNG bei verschiedenen D7i/Hi lagen alle zwischen 4,70 und 4,75V, also 1,175 bis 1,1875V pro Zelle. Diese Werte sind Klemmspannungen direkt an den Batteriekontakten der Kamera während des Betriebs.

Mit Deinen gemessenen 1,196 Volt bist Du nur 9-21mV von meinen Meßwerten entfernt!
Ich bin mir sicher, daß das durch Meßtoleranzen und in der geringeren Belastung während Deiner Messung begründet ist.

Diese ganze theoretische Abhandlung halte ich aber für den "normalen" D7/i/Hi-Fotografen für irrelervant.
Denn den interessiert nur: wieviele Bilder kann ich jetzt mit einem Akkusatz (mehr) machen.
Aussagekräftiger ist natürlich eigentlich die Laufzeit, da der Grundverbrauch der D7i schon bei etwa 0,9 A liegt (im Betrieb mit Display etwa 1,4A beim AF und Auslösen mit CF-Beschreiben kurzzeitig noch mehr, beim Blitzladen deutlich über 2A).

Mach doch mal bitte meinen folgenden Standardtest (kann um die 3 Stunden dauern!):

Einstellungen der Kamera:
5 Megapixel, JPG, Einzelbildmodus, Display ein, Sofortwiedergabe aus, Zoom auf 200mm, Fokussierung AF, möglichst große, leere CF-Karte (wenn voll, Bilderzahl notieren, rausnehmen und im PC-Kartenleser leeren).

Akkus vorher definiert entladen (auf ca. 1V), z.B. im AT-3 und komplett neu aufladen (logisch ;-) ).

Dann alle 5-10 Sekunden ein Bild mit AF aufnehmen und die Kamera alle 10 Bilder aus und wieder einschalten. (Bei Verwendung eines Microdrives ist zusätzlich alle etwa 300-400 Bilder eine Abkühlpause des herausgenommenen MDs von etwa 5-10 min erforderlich)

Daß dieser Test-Modus nicht der Praxis entspricht (und die Kamera stark belastet), ist mir völlig klar, um vergleichbare Aussagen zu erhalten gibt es jedoch keine Alternative als standardisierte Tests.

Tom

gsjochen 31.01.2007 17:45

Hallo,

meine Eneloops habe jetzt immer so knapp 1 Volt (meist 0.95 - 1.05 Volt)
wenn die 7i ausschaltet.

gruß

Uwe B. 31.01.2007 18:11

Scheinbar hat der Umbau vom Prinzip her geklappt. Ich habe ja noch ein Bild mit den Akkus machen können. Auf der Karte ist eine Datei abgelegt. Diese ist aber leer (0 kb).

Normalerweise schaltet die Cam sauber vor dem Ende des Stromes aus. Hier ist offensichtlich während einer Aktion (Schreiben) die Spannung zusammen gebrochen. Ergo arbeitet die Kamera so wie in der Beschreibung angegeben.

Den Akkuzustand kann ich jetzt nicht mehr weiter ermitteln, da sie zwischenzeitlich aufgeladen sind.

Nach der Beschreibung dürften genau die Eneloops recht standfest sein, was die Belastung angeht. Sanyo gibt einen sehr niedrigen Innenwiderstand an. Ob sie allerdings auch impulsfest, also schnell genug sind, weiss ich natürlich nicht. Der getestete Satz ist entweder gänzlich neu oder max. 1x aufgeladen. Auf jeden Fall war er für 100 Bilder gut, teilweise geblitzt. Es wäre ja möglich, dass auch die eneloops entgegen den Werbeaussagen ein Training brauchen für eine saubere Entladung.

Für den 3 Stunden Test hab ich ehrlich gesagt nicht die Muße. Ich verknipse aber sicherlich zeitnah meinen aktuellen Akkusatz. So kann ja auch schon eine Aussage zur Standfestigkeit gegeben werden.

Auf jeden Fall schon mal ein dickes Dankeschön für die reichhaltige Hilfestellung.

Tom 01.02.2007 00:39

Zitat:

Zitat von Uwe B.
Nach der Beschreibung dürften genau die Eneloops recht standfest sein, was die Belastung angeht. Sanyo gibt einen sehr niedrigen Innenwiderstand an. Ob sie allerdings auch impulsfest, also schnell genug sind, weiss ich natürlich nicht. Der getestete Satz ist entweder gänzlich neu oder max. 1x aufgeladen. Auf jeden Fall war er für 100 Bilder gut, teilweise geblitzt. Es wäre ja möglich, dass auch die eneloops entgegen den Werbeaussagen ein Training brauchen für eine saubere Entladung.

Also ich würde grundsätzlich einen Akkusatz (egal von welchem Hersteller und mit welchen Versprechungen er verkauft wurde) mindestens 4-5mal kontrolliert Laden-Entladen, bevor ich da irgendwelche Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit ziehen würde.
So sensationell anders wird die Chemie in den Eneloops sich auch nicht von den aktuellen Standard-NiMh-Sanyos unterscheiden (vgl. meine Langzeittestergebnisse mit den 2500mAh-Standard-Sanyos/Energizern).

Die Sache mit dem zeitweisen Zustandekommen von 0-Byte Dateien bei zu schnellem Spannungseinbruch bei ganz schwachen Batterien ist bekannt und wurde hier im Thread von mir und anderen bereits mehrfach beschrieben. Die Dateien lassen sich problemlos in Kamera oder am PC löschen, so daß ich die Sache als harmlos einstufe.

Zitat:

Zitat von gsjochen
...meine Eneloops habe jetzt immer so knapp 1 Volt (meist 0.95 - 1.05 Volt) wenn die 7i ausschaltet.

Ja wunderbar, das ist doch genau richtig für die Akkus! Die Kapazität ist voll ausgenutzt und die Akkus noch nicht tiefentladen.
Lies mal genau was ich geschrieben habe im Vergleich zu dem was Du schreibst.....
(ein-aus-ein-aus-ein-aus-ein-aus-ein-aus-ein-aus-ein-aus-ein-aus-ein-aus-Schaltspannung) ;)


Tom

Uwe B. 01.02.2007 11:05

Zitat:

Zitat von Tom
So sensationell anders wird die Chemie in den Eneloops sich auch nicht von den aktuellen Standard-NiMh-Sanyos unterscheiden.

Doch, tun sie. Nach den hier geposteten Erfahrungen weichen sie in mehreren Parametern deutlich von den herkömmlichen NiMh Akkus ab. So schreibt zum Beispiel Akku-Selekt, dass diese nicht mehr selektiert werden brauchen, da die Abweichung der Zellen untereinander vernachlässigbar gering ist, wie ich es selber schon gemessen habe.

Zitat:

Zitat von Tom
Die Sache mit dem zeitweisen Zustandekommen von 0-Byte Dateien bei zu schnellem Spannungseinbruch bei ganz schwachen Batterien ist bekannt und wurde hier im Thread von mir und anderen bereits mehrfach beschrieben.

Dies sollte eigentlich ein Indiz dafür sein, dass der Umbau genau nach Anleitung erfolgt ist. Vorher hat sich die Cam ja herausgenommen, nicht mehr die Spannungsreserven komplett aufzubrauchen. Ein Problem sehe ich darin nicht.

Uwe B. 03.02.2007 16:05

Zwischenstand: Offensichtlich war der Umbau doch erfolgreich. Nach 340 Bildern, davon rund 100 mit Blitz zeigt die Ladestandsanzeige immer noch voll an. Leerlaufspannung aller Akus: 1,234 Volt.

Verwendete Akkus: Die guten Eneloops nach 3 wöchiger Ruhephase, einmal nach Kauf ent- und wieder geladen.

Uwe B. 03.02.2007 18:15

Endstand: 410 Bilder, über 150 Blitze, leider unter nicht standardisierten Bedingungen.

Meine 2500er Sanyos haben unter besten Bedingungen nur 250 Pics geschafft, die untrainierten 2000er Eneloops mit Modifikation fast das Doppelte.

Damit hat sich der Aufwand für mich gelohnt. Danke an das Forum mit all den Helfern.

Clou 08.02.2007 22:20

Hab mir von Tom blitzesschnelle die D7i umbauen lassen. Fazit: GENIAL! Das Ding läuft jetzt unendlich mit den 2700er Akkus von Ansmann.
Bin glücklich und danke Tom!
Gerd

Michi 10.02.2007 13:35

Umbau S414
 
Hallo,

ich habe auch ein Akkuproblem mit einer Minolta Dimage S414. Läßt sich die S414 auch umbauen?

Gruß
Michi

Uwe B. 10.02.2007 18:39

Deine Dimage ist leider ein völlig anderes Modell als die 7er Baureihe. Daher lässt sich die hier beschriebene Modifikation nicht auf Dein Modell übertragen. Möglicherwise gibt es auch für Dein Kameramodell eine Abhilfe bei Akkuproblemen.


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