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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verwirrung Makro


artzuk
04.06.2010, 16:31
Hallo,

im Netz findet man sehr viele Möglichkeiten, wie man preisgünstig Makros machen kann. Aber was sind eure Erfahrungen, wie kann man am Besten preisgünstig hier einsteigen?

Meine erste Erfahrung habe ich mit Nahlinsen gemacht. Echt günstig zu kaufen und die ersten Ergebnisse haben mir super gefallen. Aber mittlerweile fehlt mir da echt die Schärfe. Wenn ich so Falterbilder hier im Froum sehe, das würde ich auch gern machen, aber die Nahlinsen nehmen einiges an Schärfe und lassen helle Stellen stark verschwimmen. Auch das Boukeh ist voll im Eimer.

Retroadapter habe ich auch schon probiert. Mit dem KIT Objektiv gehts gar nicht, ich kriege die Blende nicht auf und ich seh schon durch den Sucher nix. Dann habe ich es auf einen Maginon 70-200 probiert, ist noch mit alten MD Anschluss. Aber das geht gar nicht. Brennweite kann ich nicht variieren. Wenn ich die Brennweite ändere, ändert sich nur der Fokuspunkt, mehr nicht.

Jetzt habe ich die Zwischenringe ins Auge gefasst. Sind für manuelle Einstellungen sehr günstig zu bekommen. M Modus ist ok, dafür gibt es ja die Anzeige im Display. MF ist bei Makro auch ok. Aber bei den Zwischenringen verliert man Blendenwerte. D.h. ich würde mein Minolta Rokkor 50mm f1.7 (komplett manuell und MA Anschluss) nehmen und dafür einen linsenlosen Adapter kaufen. Und dann dazwischen die Zwischenringe. Aber bevor ich das alles kaufe die Frage an euch, macht das Sinn?

So viele Wege, die ich gehen könnte. Aber ich will nicht ungefragt was probieren und dann die Geldausgabe bereuhen. Soll ich also
1. bessere Nahline kaufen?
2. Retroadapter "richtig" einsetzen?
3. Zwischenringe kaufen und das manuelle Objektiv nehmen? (ich glaub das ist mein Favorit. Hatte auch eine Internetseite gesehen, wo dabei gute Ergebnisse heraus kamen)
4. Was anderes?
5. doch ein Makroobjektiv kaufen, da alles andere nichts bringt.

twolf
04.06.2010, 17:14
Makro Objektiv, vor einiger Zeit habe ich das Cosina immer wieder ins Spiel gebracht, leider sind die zeiten Vorbei das man die Kaffeemühle für wenig geld bekommen hat !

Sparcky
04.06.2010, 18:55
Wenn man sich ernsthaft mit der Materie beschäftigen will, und erste Ergebnisse hast du sicher auch schon, kommt du an einem "echten" Macro nicht vorbei.
So teuer sind die Dinger ja nun auch nicht. Gute Gebrauchte gibt es hier auch immer wieder. Dann wird halt etwas gespart.
Welches nun genau in Frage kommt hängt von deinen "Vorlieben" ab. Sie nehmen sich alle nicht viel und in den Brennweiten (bis auf das 180er Sigma) unterscheiden sie sich auch nur geringfügig. Dazu kommt, das jeder so seinen "Lieblingshersteller" hat.

Die Idee mit der "Kaffeemühle" anzufangen ist nicht schlecht. Aber bei den Preisen, und mit AF ist es auch nicht mehr neu zu bekommen, legt man etwas drauf und kauft sich ein gutes gebrauchtes.

hitfidelity
04.06.2010, 20:17
Hallo artzuk,

wenn Zwischenringe dein Favorit sind, dann fang doch einfach mal damit an, denn das macht ja in mehrerlei Hinsicht Sinn. Du kannst dein 50er oder was auch immer nehmen und die Teile mit einiger Aussicht auf Erfolge einsetzen, und wenn du mal ein Macro kaufen solltest, sind sie immer noch hilfreich. Ich muss allerdings sagen, dass ich meine nur noch sehr selten einsetze...sollte ich aber vielleicht mal wieder!
Ich komme immer wieder auf mein schönes 90er Macro zurück, weil es damit einfach richtig Spaß macht. Ein 180er ist natürlich noch feiner - aber auch noch teurer - da wird es dir wahrscheinlich wie mir gehen...man braucht ja noch Träume...nur von den ganz kurzen Versionen würde ich abraten - das ist meiner Ansicht nach ein fauler Kompromiss, wenn man schon tiefer in die Tasche greift.
Und am Anfang habe ich auch erstmal mit ner Nahlinse probiert-mit gar nicht so schlechten Resultaten, wie ich fand...ist eben (wie so oft) am ehesten eine Sache von Spaß am guten Werkzeug, wenn man sich ein Macro kauft.
Schreib´mal, wofür du dich entschieden hast!

Beste Grüße, Tobby

Seph
05.06.2010, 09:10
Ich habe als Einstieg in die Makro-Fotografie übers Forum glücklicherweise günstig ein Cosina 100mm mit Vorsatzachromat erhalten können, und bin damit sehr zufrieden.

Für den Anfang also auf jeden Fall empfehlenswert :top:

lüni
05.06.2010, 09:14
Hallo,
Welches Objektiv benutzt du denn bis jetzt?

Steffen

artzuk
06.06.2010, 14:24
Bis jetzt nutze ich das Sony 18-70, solang ich noch kein anderes mit 55 Querschnitt habe. Ist nicht gerade ein gutes Grundobjektiv, aber das Hauptproblem liegt glaube ich bei den Nahlinsen, helle Stellen verschwimmen so stark, als wenn man durch Milchglas schaut. Ab Blende 20 (!!) gehts langsam.

Nachtrag: Ein Ofenrohr 70-210 hatte ich nun auch mal in der Hand. Ist echt gut, aber auch da kriege ich mit den Nahlinsen erst ab Blende 20 einigermaßen das Problem weg. Das Ofenrohr allein genügt mir im Macro Modus noch gar nicht, Abbildungsmaßstab ist viel zu gering :(

lüni
06.06.2010, 14:29
Hallo,
Naja ich würde mal schauen ob ich eines der alten klassiker für wenig Geld bekomme.
Also 35-70 F4 oder ein 50 F1,7 oder so etwas in die Richtung.

Als Nahlinse empfehle ich die Raynox Achromaten oder minolta Nahlinsen.

viel Erfolg!
Steffen

artzuk
06.06.2010, 14:41
Das tendiert dann zu der Lösung, die mir imho die beste Leistung für den geringsten Preis bringt. Nämlich das Minolta Rokkor 50mm f1.7 mit linsenlosen Adapter nehmen und eine ordentliche Nahlinse drauf.

Wobei ein echtes Makroobjektiv immer noch verlockend ist. Aber auch mit einen Makroobjektiv (z.b. ein 50mm) muss man recht nah ran ans Objekt, oder? Wie fotografiert ihr denn dann immer die Falter usw.? Ich bin gestern vergebens Schmetterlingen hinterher gerannt und musste mit den Ofenrohr 70-210 nicht mal nah ran, aber die Dinger sind immer weg geflogen, eh ich sie im Fokus hatte. Naja und die Bilder, die geworden sind, reichen vom Abbildungsmaßstab gar nicht :(

lüni
06.06.2010, 16:25
Ja, Falter und Libellen sind einbisschen scheckhaft.
Geduld und Tele sind die Hilfsmittel ;) mit dem Ofenrohr sollte es aber schon gehen. Jedenfalls bei Schmetterling und große Libellen.

Für kleine Tiere sind 90mm oder noch mehr mit guter Naheinstellungsgrenze notwendig....

auch ein Telekonverter kann helfen....


Steffen

stevemark
06.06.2010, 16:40
...

Nachtrag: Ein Ofenrohr 70-210 hatte ich nun auch mal in der Hand. Ist echt gut, aber auch da kriege ich mit den Nahlinsen erst ab Blende 20 einigermaßen das Problem weg. Das Ofenrohr allein genügt mir im Macro Modus noch gar nicht, Abbildungsmaßstab ist viel zu gering :(

Vorschlag:

1) DSLR
2) linsenloser (!!)Übergangsring AF->MC/MD-Bajonett (ca. 30 EUR)
3) gebrauchtes Balgengerät für MC/MD (Minolta, Novoflex, ca. 30-50 EUR)
4) Umkehrring Minolta MC/MD auf 55mm Filtergewinde (ab 1 EUR)
5) gebrauchtes Minolta MC/MD 2.8/35mm mit 55mm Filter in Retrostellung daran (5-20 EUR)

=> ergibt Abbildungsmasstäbe bis ca. 4:1, d. h. Dein 2mm grosser Diamant wird auf dem Sensor viermal grösser (8mm) gross abgebildet und füllt damit schon einen wesentlichen Teil des Bildes aus !!!


Reicht das ...?

Gr ;) Steve

BTW an den Balgen kannst Du natürlich - diesmal ohne Umkehrring - auch ein gebrauchtes Minolta 2.8/135mm (ca. 20-30 EUR) anschliessen und damit schreckhaftere Viecher bis ca Massstab 1:1 abbilden!!

hitfidelity
06.06.2010, 23:08
Wobei ein echtes Makroobjektiv immer noch verlockend ist. Aber auch mit einen Makroobjektiv (z.b. ein 50mm) muss man recht nah ran ans Objekt, oder? Wie fotografiert ihr denn dann immer die Falter usw.? Ich bin gestern vergebens Schmetterlingen hinterher gerannt und musste mit den Ofenrohr 70-210 nicht mal nah ran, aber die Dinger sind immer weg geflogen, eh ich sie im Fokus hatte.(

Deswegen hatte ich von einer Brennweite < 90mm entschieden abgeraten - diese Objektve eignen sich nur für festgefrorene oder noch schlafende Insekten - und Blömsche sowie leblose Objekte. Ein guter Kompromiss dürfte übrigens auch ein Telezoom mit Makrofunktion sein - von Sigma gibt´s z.B. ein 70-300 Apo mit Abbildungsmaßstab 1:2 (!), das ohne Pixelpeeping echt OK ist - und für sehr vieles zu gebrauchen. Aber am Ende hast du eh auch noch ein "echtes" Makro (unk unk)...
beste Grüße, Tobby

Itscha
07.06.2010, 09:09
Wobei ein echtes Makroobjektiv immer noch verlockend ist.
Nach meiner Erfahrung geht man mit den Bastellösungen (z.B. Retroadapter) optisch immer Kompromisse ein. Richtig gut wirds mit nem Makroobjektiv. Was jetzt richtig gut ist, ist eine Frage des Anspruchs. Die Ansprüche steigen aber dummerweise mit der Erfahrung... Für den Anfang kann natürlich ein vernünftiges Objektiv am Retroadapter (vorzugsweise eins mit manueller Blendensteuerung) ausreichend sein.

Aber auch mit einen Makroobjektiv (z.b. ein 50mm) muss man recht nah ran ans Objekt, oder? Wie fotografiert ihr denn dann immer die Falter usw.? Ich bin gestern vergebens Schmetterlingen hinterher gerannt und musste mit den Ofenrohr 70-210 nicht mal nah ran, aber die Dinger sind immer weg geflogen, eh ich sie im Fokus hatte. Naja und die Bilder, die geworden sind, reichen vom Abbildungsmaßstab gar nicht :(

Wenn Du mit dem Ofenrohr nicht nah genug ran kommst, um einigermaßen vernünftig Schmetterlinge zu fotografieren, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Du trampelst durch die Wiesen wie ne Horde Hunnen auf dem langen Weg zum Plumpsklo
2. Die Schmetterlinge hatten einfach keine Lust zum Stillsitzen.

Ich schließe Nr. 1 einfach mal aus. Ich fotografiere seit Jahrzehnten (so ungefähr 3 sind es schon) bei jeder sich bietenden Gelegenheit Schmetterlinge. Nicht professionell, aber ständig. Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Wenn man sich einigermaßen vernünftig annähert -und das muss nicht auf dem Bauch mit Tarndecke sein, es geht durchaus auch mal aufrecht mit bunten Klamotten- bleiben die Flattermänner sitzen, wenn sie nicht gerade was besseres vorhaben, wie z.B. die nächste Blüte aufzusuchen oder so was. Das hat dann weder mit Dir zu tun oder mit dem Makroobjektiv, sondern einfach mit "günstiger Gelegenheit" oder nicht. Ich habe schon (oft) Schmetterlinge auch aus wenigen Zentimetern (Abstand Frontlinse Schmetterling unter 10 cm) fotografiert. So schüchtern sind die meist nicht. Man braucht machmal etwas Geduld, bis sich die Biester mal richtig setzen und auch bleiben WOLLEN...

Für Schmetterlinge würde ich dir trotzdem ein 90er oder 100/105er Makro empfehlen (Sigma, Tamron, Sony, Minolta). Es macht die Sache schon einfacher, wenn man nicht auf 5cm ran MUSS. Und das freistellen ist einfacher.