marfil
28.12.2009, 13:35
Hallo,
das ist mein erster Beitrag hier in diesem Forum.
Vor rund einem Monat habe ich wegen bevorstehender Buchprojekte die 850 samt Zubehör zusätzlich zu Nikon und Olympusausrüstung angeschafft.
Die Entscheidung für die 850 fiel relativ leicht, da sie (meines Erachtens) bauglich zur 900 ist, lediglich 3 statt 5 fps (firmware???) als Einschränkung hat- aber einige Hunderter billiger ist.
Der Hauptgrund war jedoch, dass ich für den Preis der D3x eine komplette, hochwertige Ausrüstung bekommen habe.
Die ersten Eindrücke im prof. Einsatz haben zu nahezu ausschließlich positiven Eindrücken geführt.
Die Bedienung ist hervorragend gelöst, das Menü (oder besser gesagt die Programmierung) hat allerdings einige "Stolpersteine" integriert:
So ist beispielsweise die Rauschunterdrückung auch im RAW-Format aktiv, worauf man erst mal kommen muss....
Die Spiegelvorauslösung lässt sich nicht mit dem SA kombinieren, stattdessen ist sie automatisch beim 2 Sekunden SA eingebaut (ohne, dass darauf hingewiesen wird).
Die Bildqualität ist insgesamt sehr stark vom Raw-Converter abhängig.
Lightroom 2 oder Beta3 sind für hohe Auflösungen unbrauchbar, da eine künstliche Pixelstruktur erzeugt wird, der Schärfealgorithmus ist ein schlechter Witz, ebenso das Farbrauschen mit Version 2.
Erstaunlicherweise bringt die BETA 3-Version bei Einstellung des "alten" Converters bessere Ergebnisse, als mit der aktuellen Version (2).
Erheblich besser ist C1, wo aber die Rauschunterdrückung sehr stark greift- und bei höheren ISO viel verschenkt, wenn man nicht manuell eingreift.
Die beste Qualität erreicht man mit Aperture, das die 850 zwar noch nicht unterstützt, aber via DNG keine Probleme bereitet.
Ebenso hervorragend ist der Irident Raw Developer, der jedoch ein vollständig anderes Bedienkonzept (und keine Datenbank) bietet.
Nachdem ich heute einige Beiträge gelesen habe, wo auf diverse Tests in Zeitschriften Bezug genommen wird, möchte ich dazu meine Erfahrungen bringen.
Gerade das 24/70 wird beispielsweise in CoFo als sehr schlecht bezeichnet und nur mit rund 60% der Punktezahl vergleichbarer Objektive (Canon, Nikon) bedacht.
Da ich die "Vergleichsobjektive" ebenfalls aus eigener Erfahrung kenne, stellt sich mir die Frage, wie viel die Hersteller dieser Objektive bezahlt haben, um solche Testberichte in Zeitschriften zu erhalten.
Das Zeiss 24/70 weist eine immer wieder erstaunliche Auflösung, selbst bei offener Blende auf. Ebenso ist der Kontrast hervorragend.
Leider muss man es bis 11 abblenden, um auch die alleräußersten Ecken (diagonal) scharf abzubilden- was allerdings auch bei der Konkurrenz notwendig ist- und normalerweise auch keine Einschränkung darstellt (da diese Bereiche nur wenige % des gesamten Bildfeldes ausmachen).
Der AF ist hervorragend, schnell und leise, die Fassung ebenfalls hervorragend.
Eine mehr als lohnenswerte Anschaffung- und in Verbindung mit der 850/900 ein "Pflichtobjektiv".
Das 70/400 hat die meines Erachtens beste optische Leistung, die ich je bei einem Telezoom gesehen habe (auch im Vergleich zum 200/400 Nikkor).
Leider entspricht die Fassung nicht dem Preisniveau.
Der Innentubus ist aus (vermutlich hochwertigem) Plastik, ebenso die Geli.
Es dürfte auch nicht wirklich abgedichtet sein.
Die Stativgondelauflage ist relativ kurz.
Die Naheinstellgrenze (und die dabei erzielbare Leistung) sind phänomenal.
Ebenso ist der AF. Schnell, perfekt sitzend, leise.
Enttäuschend ist das 100mm Makro.
Bei der Naheinstellgrenze hält sich die Auflösung in Grenzen- hier wird viel Leistung verschenkt.
Die offene Blende ist bestenfalls als "Einstellblende" zu gebrauchen- aber nicht zum Fotografieren.
Im Unendlichbereich ist es besser, hier wird die Leistung des Sensors ausgereizt.
Eine Offenbarung ist das Blitzgerät (58???).
Ich hatte bis jetzt kein einziges fehlbelichtetes Bild zu beklagen, was mir noch mit keinem System in ähnlicher Weise geglückt ist.
Der Batteriegriff ist ebenfalls ein Pflichtzubehör. Da die Akkuleistung nicht gerade überragend ist- und das Aufladen EXTREM lange dauert, sollte man die Kamera immer mit 2 Akkus bestückt haben, was auch dem Handling mit den doch relativ schweren Objektiven zugute kommt.
Insgesamt fällt bei allen Geräten auf, dass die Haptik von Nikon NICHT erreicht wird (mit Ausnahme der Zeiss Objektive). Die Klappen der Kamera sind scheinbar nicht gedichtet, und aus Plastik- also insgesamt relativ fragil.
Auch ist das Kameragehäuse insgesamt sehr leicht, was mich schon irgendwo stört.
Das Akkusystem ist im Pro-Bereich ein Witz, da viel zu klein und zu langsam.
Man kann auch die Akkuschiene mit den beiden Akkus nicht schnell (blind) in die Kamera "schießen", da eine Sperrvorrichtung im Batterieteil integriert ist.
In diesen Bereichen muss Sony unbedingt nachbesser, wenn sie im Pro-Segment tatsächlich Fuß fassen wollen.
Von den sonstigen Eigenschaften (Bildquaität, Gehäusestabilität, AF....) spielt die 850/900 jedenfalls in der ersten Liga bereits mit, die Zeiss-Objektive sind dem Rest überlegen- und auch das 70/400 ist optisch ein Traum.
Aber auch bei der G-Serie gilt: Nachbessern bei der Fassung. Jahrelanger Pro-Einsatz hinterlässt sehr schnell seine Spuren. In dieser Hinsicht (Fassungsqualität) ist (und bleibt) Nikon unangefochten.
Soweit meine ersten Eindrücke.
MfG, Martin
das ist mein erster Beitrag hier in diesem Forum.
Vor rund einem Monat habe ich wegen bevorstehender Buchprojekte die 850 samt Zubehör zusätzlich zu Nikon und Olympusausrüstung angeschafft.
Die Entscheidung für die 850 fiel relativ leicht, da sie (meines Erachtens) bauglich zur 900 ist, lediglich 3 statt 5 fps (firmware???) als Einschränkung hat- aber einige Hunderter billiger ist.
Der Hauptgrund war jedoch, dass ich für den Preis der D3x eine komplette, hochwertige Ausrüstung bekommen habe.
Die ersten Eindrücke im prof. Einsatz haben zu nahezu ausschließlich positiven Eindrücken geführt.
Die Bedienung ist hervorragend gelöst, das Menü (oder besser gesagt die Programmierung) hat allerdings einige "Stolpersteine" integriert:
So ist beispielsweise die Rauschunterdrückung auch im RAW-Format aktiv, worauf man erst mal kommen muss....
Die Spiegelvorauslösung lässt sich nicht mit dem SA kombinieren, stattdessen ist sie automatisch beim 2 Sekunden SA eingebaut (ohne, dass darauf hingewiesen wird).
Die Bildqualität ist insgesamt sehr stark vom Raw-Converter abhängig.
Lightroom 2 oder Beta3 sind für hohe Auflösungen unbrauchbar, da eine künstliche Pixelstruktur erzeugt wird, der Schärfealgorithmus ist ein schlechter Witz, ebenso das Farbrauschen mit Version 2.
Erstaunlicherweise bringt die BETA 3-Version bei Einstellung des "alten" Converters bessere Ergebnisse, als mit der aktuellen Version (2).
Erheblich besser ist C1, wo aber die Rauschunterdrückung sehr stark greift- und bei höheren ISO viel verschenkt, wenn man nicht manuell eingreift.
Die beste Qualität erreicht man mit Aperture, das die 850 zwar noch nicht unterstützt, aber via DNG keine Probleme bereitet.
Ebenso hervorragend ist der Irident Raw Developer, der jedoch ein vollständig anderes Bedienkonzept (und keine Datenbank) bietet.
Nachdem ich heute einige Beiträge gelesen habe, wo auf diverse Tests in Zeitschriften Bezug genommen wird, möchte ich dazu meine Erfahrungen bringen.
Gerade das 24/70 wird beispielsweise in CoFo als sehr schlecht bezeichnet und nur mit rund 60% der Punktezahl vergleichbarer Objektive (Canon, Nikon) bedacht.
Da ich die "Vergleichsobjektive" ebenfalls aus eigener Erfahrung kenne, stellt sich mir die Frage, wie viel die Hersteller dieser Objektive bezahlt haben, um solche Testberichte in Zeitschriften zu erhalten.
Das Zeiss 24/70 weist eine immer wieder erstaunliche Auflösung, selbst bei offener Blende auf. Ebenso ist der Kontrast hervorragend.
Leider muss man es bis 11 abblenden, um auch die alleräußersten Ecken (diagonal) scharf abzubilden- was allerdings auch bei der Konkurrenz notwendig ist- und normalerweise auch keine Einschränkung darstellt (da diese Bereiche nur wenige % des gesamten Bildfeldes ausmachen).
Der AF ist hervorragend, schnell und leise, die Fassung ebenfalls hervorragend.
Eine mehr als lohnenswerte Anschaffung- und in Verbindung mit der 850/900 ein "Pflichtobjektiv".
Das 70/400 hat die meines Erachtens beste optische Leistung, die ich je bei einem Telezoom gesehen habe (auch im Vergleich zum 200/400 Nikkor).
Leider entspricht die Fassung nicht dem Preisniveau.
Der Innentubus ist aus (vermutlich hochwertigem) Plastik, ebenso die Geli.
Es dürfte auch nicht wirklich abgedichtet sein.
Die Stativgondelauflage ist relativ kurz.
Die Naheinstellgrenze (und die dabei erzielbare Leistung) sind phänomenal.
Ebenso ist der AF. Schnell, perfekt sitzend, leise.
Enttäuschend ist das 100mm Makro.
Bei der Naheinstellgrenze hält sich die Auflösung in Grenzen- hier wird viel Leistung verschenkt.
Die offene Blende ist bestenfalls als "Einstellblende" zu gebrauchen- aber nicht zum Fotografieren.
Im Unendlichbereich ist es besser, hier wird die Leistung des Sensors ausgereizt.
Eine Offenbarung ist das Blitzgerät (58???).
Ich hatte bis jetzt kein einziges fehlbelichtetes Bild zu beklagen, was mir noch mit keinem System in ähnlicher Weise geglückt ist.
Der Batteriegriff ist ebenfalls ein Pflichtzubehör. Da die Akkuleistung nicht gerade überragend ist- und das Aufladen EXTREM lange dauert, sollte man die Kamera immer mit 2 Akkus bestückt haben, was auch dem Handling mit den doch relativ schweren Objektiven zugute kommt.
Insgesamt fällt bei allen Geräten auf, dass die Haptik von Nikon NICHT erreicht wird (mit Ausnahme der Zeiss Objektive). Die Klappen der Kamera sind scheinbar nicht gedichtet, und aus Plastik- also insgesamt relativ fragil.
Auch ist das Kameragehäuse insgesamt sehr leicht, was mich schon irgendwo stört.
Das Akkusystem ist im Pro-Bereich ein Witz, da viel zu klein und zu langsam.
Man kann auch die Akkuschiene mit den beiden Akkus nicht schnell (blind) in die Kamera "schießen", da eine Sperrvorrichtung im Batterieteil integriert ist.
In diesen Bereichen muss Sony unbedingt nachbesser, wenn sie im Pro-Segment tatsächlich Fuß fassen wollen.
Von den sonstigen Eigenschaften (Bildquaität, Gehäusestabilität, AF....) spielt die 850/900 jedenfalls in der ersten Liga bereits mit, die Zeiss-Objektive sind dem Rest überlegen- und auch das 70/400 ist optisch ein Traum.
Aber auch bei der G-Serie gilt: Nachbessern bei der Fassung. Jahrelanger Pro-Einsatz hinterlässt sehr schnell seine Spuren. In dieser Hinsicht (Fassungsqualität) ist (und bleibt) Nikon unangefochten.
Soweit meine ersten Eindrücke.
MfG, Martin