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...sind wir. Oder nicht?
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Ich freue mich auf Eure Kommentare.
perfekt die Stimmung eingefangen!!:top:
perfekt die Stimmung eingefangen!!:top:
Danke! Freut mich, wenns gefällt. Aber perfekt ist doch ein ziemlich großes Wort - da glaub ich nicht dran, schon gar nicht bei einem Bild von mir.;)
Schade, dass sich sonst keiner äußert. Woran liegts? Thema zu schwer, Bild zu kitschig, nicht bunt genug, ausgelutscht und tausend mal gesehen? Oder einfach völliges Desinteresse, niemand kann damit was anfangen?
come_paglia
26.10.2009, 22:24
Hey Ralf,
Schade, dass sich sonst keiner äußert. Woran liegts? Thema zu schwer, Bild zu kitschig, nicht bunt genug, ausgelutscht und tausend mal gesehen? Oder einfach völliges Desinteresse, niemand kann damit was anfangen?
oder es ist schwierig zu greifen, warum der Funke nicht 100%ig überspringt. Schlecht ist Dein Bild ganz sicher nicht, die Farben sind herbstmäßig gedämpft, zu kitschig finde ich es nicht, ausgelutscht ist das Thema meiner Ansicht nach auch noch nicht. Was also könnte die Begeisterungsstürme verhindern?
Mir selber fällt es auch schwer, die Wirkung in Worte zu fassen, ich beschreibe einfach mal ein wenig, was mir auffällt und welche Gedanken mir dabei durch den Kopf gehen - vielleicht hilft es Dir ja weiter.
Zum Einen könnte man sich schwer damit tun, ein klares Hauptmotiv auszumachen: das Buch im Vordergrund, die Statue links oben, der Sockel rechts oben?
Der Schärfeverlauf arbeitet es für mich nicht klar heraus, der Sockel rechts hebt sich durch den starken Kontrast zu seiner Umgebung (den arg dunklen Bäumen) stark ab. Sollte es kein eigentliches Hauptmotiv geben, so sind für mich die Blickpunkte ein wenig zu sehr "inselartig" verteilt, ich kann nicht so einfach durch das Bild hindurchspazieren.
Auch die Linienführung fällt mir dabei auf: Die Statue in der linken Bildhälfte blickt nach links, der Buchstein im Vordergrund zieht nach rechts und der Sockel hinten weist ebenfalls wieder nach rechts. Ich denke, mir entsteht dadurch zuviel Unruhe im Bild.
Vielleicht einen anderen Ausschnitt, mit offenerer Blende fotografieren?
Der Kommentar zum Bild klingt jetzt vielleicht arg negativ, ist aber nicht so gemeint - ich hoffe Du verstehst mich nicht falsch.
LG, Hella
Hi Ralf
finde die Bildkomposition ist gut gelungen. Was mir fehlt, ist die Schärfe auch auf der Statue. Der 'Block' unten dominiert mir das Bild zu sehr, da er voll in der Schärfeebene liegt. .
Grüsse René
Hi Hella,
ein Mod erbarmt sich.:top: Prima!
Der Kommentar zum Bild klingt jetzt vielleicht arg negativ, ist aber nicht so gemeint - ich hoffe Du verstehst mich nicht falsch.Aber nein, im Gegenteil ist er für mich hochinteressant - deshalb habe ich es hier doch eingestellt! Von Applausstürmen lernt man nichts. Vielen Dank für Deine ausführlichen Anmerkungen.
oder es ist schwierig zu greifen, warum der Funke nicht 100%ig überspringt.
Das Bild ist sperrig - das find ich schon mal gut!
Zum Einen könnte man sich schwer damit tun, ein klares Hauptmotiv auszumachen: das Buch im Vordergrund, die Statue links oben, der Sockel rechts oben? Der Schärfeverlauf arbeitet es für mich nicht klar heraus, der Sockel rechts hebt sich durch den starken Kontrast zu seiner Umgebung (den arg dunklen Bäumen) stark ab. Da hast du auf jeden Fall ein paar Knackpunkte am Wickel. Die Reihenfolge, in der du die Elemente Buch, Statue, Grabstein nennst, scheinen mir darauf zu deuten, dass deine Wahrnehmung der beabsichtigten Blickführung folgt.
Sollte es kein eigentliches Hauptmotiv geben, so sind für mich die Blickpunkte ein wenig zu sehr "inselartig" verteilt, ich kann nicht so einfach durch das Bild hindurchspazieren.
Nicht einfach durchspazieren find ich wie gesagt schon mal gut. Schon der Einstieg in das Bild ist bewusst sperrig gestaltet: Wo wir gewohnt sind, von links oben nach rechts unten zu folgen, was durch die Schräge der Mauer auch begünstigt wird, soll der Blick schnell durch das vordergründige Buch gefangen werden, was von der Anordnung her dieser Gewohnheit diametral entgegengesetzt wird. Mit dem Buch kann man sich dann schon mal eine Weile beschäftigen. Es erzählt mir jedenfalls eine Menge.
Auch die Linienführung fällt mir dabei auf: Die Statue in der linken Bildhälfte blickt nach links, der Buchstein im Vordergrund zieht nach rechts und der Sockel hinten weist ebenfalls wieder nach rechts. Ich denke, mir entsteht dadurch zuviel Unruhe im Bild.Jau, vom Buch gehen mehrere Linien ab. Der Knick in der Buchmitte weist nach links oben, das ist die beabsichtigte Hauptlinie. Die obere Buchkante führt in die rechte Bildmitte, in Richtung Grabstein. Die Diagonale des Buches jedoch führt noch in eine andere Richtung, dieses Element scheint dir aber in seiner Bedeutung entgangen zu sein, denn es ist zentral für die Aussage.
Die Hauptlinie führt aber zunächst zur Statue, die mir wiederum eine Menge erzählt. Die trauernde Frau hält ihre Augen geschlossen, ihr Kopf schneidet ebensowenig zufällig wie die abgebrochene Statue ein wenig die Mauerkante, ebenso wie die bewusst dort schon einsetzende leichte Unschärfe. Wandert der Blick weiter nach rechts, stößt er ins Leere bzw. kehrt zurück auf die dominanter werdende Mauer, deren durch den starken Kontrast zum Himmel gekennzeichnete Kante und soll nun dadurch gelenkt den nächsten interessanten Punkt im Bild finden: den Grabstein.
Dieser ist jedoch durch die zunehmende Unschärfe und seine Größe als schon als relativ unbedeutend gekennzeichnet, einzig durch das Licht hervorgehoben ist das Engelsgesicht auf der Vorderseite und das Moos oben auf.
Hat man dieses Element aufgenommen, sollte die Blickrichtung rechts durch die dunklen Bäume abgeblockt werden - um zu einem weiteren wichtigen Element gelenkt zu werden - ab diesem Punkt scheint es aber bei dir nicht mehr zu funktionieren... Vielleicht habe ich da noch nicht plakativ genug gearbeitet.
Vielleicht einen anderen Ausschnitt, mit offenerer Blende fotografieren?Ich habe da schon eine Menge experimentiert, um genau den richtigen Winkel und die richtige Blende herauszufinden. Von insgesamt 30 Bildern haben es fünf hier hineingeschafft (DRI).
Es war sehr schwierig, die richtige Balance zwischen Schärfe im Vordergrund und zunehmender Softness in der Tiefe des Bildes zu finden, bei gleichzeitigem ausreichendem Detailerhalt auf den Kernelementen...
Das Bild leidet aber auch sehr unter der Verkleinerung und meiner nachfolgenden nachlässigen Schärfung. Im Original kommt der Schärfeverlauf klarer zum Tragen, seine Zunahme ist deutlicher.
Machen meine Ausführungen für irgendjemanden hier Sinn?
Hi Ralf
finde die Bildkomposition ist gut gelungen. Was mir fehlt, ist die Schärfe auch auf der Statue. Der 'Block' unten dominiert mir das Bild zu sehr, da er voll in der Schärfeebene liegt.
Hallo René,
hast du den 'Block' als mittig aufgeschlagenes Buch (mit Moos und ein paar gefallenen Blättern) erkannt? Wenn nicht, hatte das Bild bei dir leider keine Chance, zu funktionieren... Mist. Danke für Deine Anmerkung.
Hallo Ralf,
leider funktioniert bei mir das Bild nicht, weil ich es nie ganz sehen kann, sondern ständig herumscrollen muss. Ich bin sicher, dass es eine ganz andere Wirkung hätte, könnte ich es am Stück sehen. Wenn ich es auf eine Grösse verkleinere, bei der ich das ganze Bild auf dem Bildschirm habe, ist es zu klein.
Bei mir kann ich übrigens nicht sehen, dass die Augen geschlossen sind: ich sehe da einen schwarzen Fleck genau auf dem vorderen Auge, ob in 100, 150 oder 180% Vergrösserung. Bei 200% ist das ganze schon wieder so unscharf, dass das auch nix bringt. Man möchte dieses Bild wirklich gerne vollständig und in angemessener Grösse sehen! Erst dann wäre auszumachen, ob Dein Bild so funktioniert, wie Du es vorhast
Hallo René,
hast du den 'Block' als mittig aufgeschlagenes Buch (mit Moos und ein paar gefallenen Blättern) erkannt? Wenn nicht, hatte das Bild bei dir leider keine Chance, zu funktionieren... Mist. Danke für Deine Anmerkung.
Hi Ralf
wenn ich den 'Block' nicht im Zusammenhang mit dem offenen Buch und der Geschichte die du erzählen willst sehe, heisst das noch lange nix. Ab und zu hab ich bei so 'tiefen' Bilder meine liebe Mühe. Bin wohl ehrer einfach 'gestrickt' ;)
Grüsse René
Roland_Deschain
27.10.2009, 10:57
Ich find das Bild sehr gelungen. Ich treibe mich auch gelegentlich auf Friedhöfen rum, v.a. auf der Suche nach Statuen und dergleichen. Dabei gehe ich aber immer ziemlich nah an die Dinge ran.
Von deinem Bild konnte ich im Browser erst nur die obere Hälfte sehen und hab mir gedacht, schönes Motiv, aber warum so weit weg. Erst dann hab ich bemerkt, dass da noch mehr ist und im gesamten wirkt es dann wirklich super! Ich würd vielleicht oben noch ein bisschen wegschneiden, aber insgesamt ein tolles Bild.
Gerade jetzt im Herbst, mit dem vielen Laub, wird das Thema Vergänglichkeit noch mehr unterstrichen.
Ich würd vielleicht oben noch ein bisschen wegschneiden, aber insgesamt ein tolles Bild.
Gerade jetzt im Herbst, mit dem vielen Laub, wird das Thema Vergänglichkeit noch mehr unterstrichen.
Hallo Roland,
auch dir vielen Dank für Deinen Kommentar und Deinen Vorschlag. Allerdings ist mir gerade auch der obere Teil des Bildes wirklich wichtig. Ich versuche mal zu schildern, warum ich das so angelegt habe:
Vordergründig besteht das Bild aus den Symbolen der Vergänglichkeit. Das offene, nicht ausgelesene Buch deutet auf ein zu früh beendetes Leben, einen Unfall vielleicht oder einen andereren unerwarteten Schicksalsschlag. Gleichzeitig kann man darin ein Buch des Lebens schlechthin sehen, indem jede Seite für ein Schicksal steht - ein Schlaglicht also auf diesen einen Augenblick, eine Seite in einem dicken, vielleicht unendlichen Buch.
Wenn der Blick weiterwandert, trifft er auf die trauernde Frau an der abgebrochenen Säule. Was einst stark und mächtig erschien, eine Stütze für die Gesellschaft, die Familie, die Freunde oder den Partner, ist nun vergangen. Eine Ruine. Dennoch steht sie stumm und unberührt. Trauer und Schmerz hingegen bringt die Frau zum Ausdruck, die Angehörige, Zurückgelassene.
Der Grabstein steht als Denkmal für alles, was wir hinterlassen. Erinnerungen, Bauwerke, Texte, Fotografien, was auch immer. Doch trägt auch er die Vergänglichkeit in sich, tritt zurück, wird vom Leben zurückerobert. Der Gedanke des Heilsversprechens blitzt am Engelskopf auf, ist aber nur ein Detail von vielen, allerdings durch das Licht etwas hervorgehoben.
Bis jetzt ein weitgehend trostloses Bild. Es gibt Licht, die Betrachtung des Bildes soll damit kurz einsteigen, doch verliert sich später der Blick in den irdischen Details des unteren Teils, um später auf der Suche nach Trost immer wieder auf die Mauer zu stoßen, die den Blick versperrt. Was ist dahinter? Man kann es nicht sehen, nur erahnen. Licht und Schatten. Ein Baum, aufstrebend ins Licht und scheinbar alles überdachend. Doch der Teil des Bildes ist unscharf, schwer zu erkennen, kann viel bedeuten. Die Mauer ist dicht, man dringt nicht hindurch - aber ist da nicht eine Öffnung, direkt unter dem Baum? Eine Pforte gar? Man kann es nicht genau erkennen, erahnt es mehr.
Es gibt keine Sicherheit in der Erkenntnis. Man muss den Weg gehen, um ihn zu erfahren. Wir gehen ihn. Und wir werden wissen.
:oops:Diese Allegorie hat mich förmlich angesprungen, als ich vor Ort war. Leider scheint der Transport in das Foto nicht ganz gelungen. Wird das Bild durch die Erklärung griffiger und verständlicher?