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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DRO aus bei Belichtungsreihe für HDR?


bruno5
24.05.2009, 17:37
Habe in letzter Zeit damit begonnen, mich etwas näher mit HDR zu beschäftigen. Dazu eine technische Frage: Ist es besser, die DRO-Funktion an der Kamera ganz auszuschalten, wenn man die Belichtungsreihe macht (z.B. EV -2, 0 +2)? Ich habe den Eindruck gewonnen, dass man einen größeren Bereich abdeckt, wenn man DRO ganz ausschaltet.

Viele Grüsse

Bruno

Fritzchen
24.05.2009, 17:51
Habe in letzter Zeit damit begonnen, mich etwas näher mit HDR zu beschäftigen. Dazu eine technische Frage: Ist es besser, die DRO-Funktion an der Kamera ganz auszuschalten, wenn man die Belichtungsreihe macht (z.B. EV -2, 0 +2)? Ich habe den Eindruck gewonnen, dass man einen größeren Bereich abdeckt, wenn man DRO ganz ausschaltet.

Viele Grüsse

Bruno

DRO, nehme ich nur wenn ich ein Bild mache, wenn Serien anliegen, besonders vom Stativ, dann ist diese Sache aus.
Wobei diese Einstellung auch sehr gute Ergebnisse hervorbringen.

konzertpix.de
24.05.2009, 18:02
DRO grundsätzlich aus bei Serien !

Nur damit du ein Verständnis zum Hintergrund meiner Antwort auf deine Frage entwickelst:

Was ist eigentlich DRO ? Grob gesagt ist das folgendes: es dient in erster Linie dazu, ein Motiv, das der Kamera nicht optimal fotografiert erscheint, schon in der Kamera durch eine Optimierungsroutine laufen zu lassen, damit das Ergebnis "besser" erscheint. Diese Routine wirkt sich auf Lichter und Schatten unterschiedlich aus, es reagiert sozusagen je nach Bildinhalt unterschiedlich.

Was passiert hingegen in einer Belichtungsreihe ? Man nimmt absichtlich unterschiedliche Belichtungseinstellungen für ein und dasselbe Motiv auf - ein unterbelichtetes, ein normal belichtetes und ein überbelichtetes, wenn du eine Dreierserie anfertigst.

Was würde dann also DRO daraus machen ? Das unterbelichtete Bild würde in den Schatten aufgehellt werden, das normal belichtete je nach Gusto der Kamera aufgearbeitet und das überbelichtete würde in den Lichtern weniger hell erscheinen verglichen zu einem Bild, das ohne DRO fotografiert worden wäre.

Das bedeutet, daß du im Grunde durch DRO die Wirkung der Belichtungsreihe abschwächen würdest. Und wenn du Pech hast, würde sogar dreimal ein fast identisches Bildergebnis dabei herausspringen, weil dreimal die Kamera versuchen würde, ihr "Optimum" durch den adaptiven DRO-Einsatz zu erreichen. Also nichts da mit unter-, normal- und überbelichteten Bildern...

Das ganze gilt im übrigen natürlich nur, wenn in JPG fotografiert wird. RAW-Bilder sind von den DRO-Optimierungen nicht betroffen.

LG, Rainer

bruno5
24.05.2009, 18:36
@Rainer

Danke für die detaillierte Antwort. Ich hatte zu Anfang mehrfach den Fehler gemacht, DRO+ eingestellt zu haben (gehört zu meinen Standard-Einstelllungen) und es war tatsächlich so, daß der Belichtungsumfang der Reihe mit eingeschaltetem DRO deutlich geringer war als bei DRO aus. Da ich aber normalerweise immer sowohl eine JPEG als auch eine RAW-Datei abspeichere, kann ich das Problem also nachträglich durch die Verwendung der RAW-Dateien umschiffen?

Gehört eigentlich nicht genau zur ursprünglichen Frage, aber wäre es generell besser, für ein HDR-Bild mit Photomatix von TIFF-Bildern auszugehen, die aus den RAW-Dateien entwickelt wurden oder sind JPEGs "out of the cam" dafür prinzipiell genauso gut geeignet?

Nochmals vielen Dank!

Bruno

konzertpix.de
24.05.2009, 18:43
...Da ich aber normalerweise immer sowohl eine JPEG als auch eine RAW-Datei abspeichere, kann ich das Problem also nachträglich durch die Verwendung der RAW-Dateien umschiffen?

Vollkommen richtig, wie ich zuvor schon schrieb: "RAW-Bilder sind von den DRO-Optimierungen nicht betroffen.". Naja, nicht zu 100%, denn in das RAW eingebettet ist ja auch ein JPG, das die Kamera zur schnellen Darstellung auf dem Display statt den zig MB Rohdaten hernimmt. Und das hat dieselben Einstellungen aufgeprägt erhalten wie die JPG-Dateien, die die Kamera parallel zum RAW auf der Speicherkarte ablegt. Die reinen Sensordaten aber, die sich hinter dem kleinen Vorschau-JPG befinden, sind aber identisch, egal, ob mit oder ohne DRO.

Gehört eigentlich nicht genau zur ursprünglichen Frage, aber wäre es generell besser, für ein HDR-Bild mit Photomatix von TIFF-Bildern auszugehen, die aus den RAW-Dateien entwickelt wurden oder sind JPEGs "out of the cam" dafür prinzipiell genauso gut geeignet?

Sorry, aber da fehlen mir Erfahrungswerte. Photomatix kann aber doch auch mit RAW-Daten umgehen (oder geht das nur in der Mac-Version - oder ist mir da sogar eine andere Software in Erinnerung ? Mein Schädel...), ich an deiner Stelle würde daher den vorangeschalteten (und zeit- sowie plattenplatzfressenden) Konvertierungsschritt erst gar nicht machen ;)

LG, Rainer

bruno5
24.05.2009, 19:01
Hallo Rainer,

Du erinnerst Dich schon richtig: Photomatix kann auch direkt mit den RAW-Dateien von Sony arbeiten (zumindest die Mac-Version, wird aber bei der PC-Version auch nicht anders sein). Allerdings erfolgt die Konvertierung in einer nicht zu durchschauenden Weise im Hintergrund ohne dass ich eine Möglichkeit gefunden hätte, diesen Prozess irgendwie zu kontrollieren. Daher meine Überlegung, evtl. zuerst mit einem der gängigen RAW Konverter zuerst 16 Bit TIFF-Dateien zu generieren und die dann als Ausgangsmaterial in Photomatix einzusetzen. Die Hoffnung wäre, dabei noch eine bessere Qualität zu erhalten.

Viele Grüsse

Bruno

konzertpix.de
24.05.2009, 19:21
Ok, ich fürchtete nur, daß mir an der Flut der Bilder der letzten drei Tage der Kopf so langsam platzen würde :lol: Glück gehabt ;)

Ich weiß nicht, aber ich glaube, das Entwickeln dürfte in den meisten Fällen unnötig sein. In den EXIFs stehen die Belichtungsdaten. Die stünden ja auch in einem der entwickelten TIFs. Die würdest du wahrscheinlich handoptimieren wollen, also so was ähnliches wie ein "DRO im RAW-Konverter" durchziehen. Also stünden in den TIF-Exifs zwar noch immer sowas wie Belichtungskorrektur -2 EV drin, aber ob das Histogramm nach der Entwicklung noch der Helligkeitsverteilung vor der RAW-Entwicklung entspräche ? Eher nicht.

Ich weiß, dir geht es mehr darum, sowas wie z.B. Rauschen im RAW-Konverter evtl. besser unterdrücken zu können, als es Photomatix machen würde. Da wäre Potential zu sehen, aber die Farben und die Verteilung der Helligkeitswerte sollten meiner Meinung nach im Konverter nicht beeinflusst werden, sonst könnte Photomatix, das sich ja an den Belichtungswerten orientiert und von Verschiebungen von Teilen des Histogramms in einem der Bilder der Belichtungsreihe nichts weiß, aus dem Tritt geraten.

Entsprechend nachgedacht sollte also Photomatix und Konsorten, die sich ja um eine Optimierung der Helligkeitsverteilung im endgültigen Bild kümmern sollen, mit bzgl. dem Histogramm möglichst unveränderten Daten gefüttert werden. Entrauschen wirkt sich dagegen im Histogramm meistens nicht aus, eine Entrauschung käme also möglicherweise einer Verbesserung des Ergebnisses zugute.

Das alles ist aber nur theoretisch überlegt und nicht an einem Praxisbeispiel belegt. Das dürfen gerne andere übernehmen, aber beim DRO bin ich ja auch nicht meilenweit daneben gelegen ;)

LG, Rainer

cgc-11
21.06.2009, 22:31
Also stünden in den TIF-Exifs zwar noch immer sowas wie Belichtungskorrektur -2 EV drin, aber ob das Histogramm nach der Entwicklung noch der Helligkeitsverteilung vor der RAW-Entwicklung entspräche ? Eher nicht.
Das ist vollkommen richtig. Ich würde niemals ein Bild in einem RAW-Konverter auf TIFF umwandeln und dann in Photomatix laden. Ebenso keine JPG`s - die haben ja zudem schon Komprimierungsverluste!
Ich weiß, dir geht es mehr darum, sowas wie z.B. Rauschen im RAW-Konverter evtl. besser unterdrücken zu können, als es Photomatix machen würde.
Ich denke nicht, dass man mit händischer Methode besser entrauscht als die Software. So viel ich weiß wendet eine HDR-Software beim Entrauschen keine globalen sondern lokale Algorythmen zur Entrauschung an. Dadurch wird immer nur dort entrauscht wo es notwendig ist - Bildteile, die nicht rauschen, werden dadurch nit unnötig "verunschärft"!
Entsprechend nachgedacht sollte also Photomatix und Konsorten, die sich ja um eine Optimierung der Helligkeitsverteilung im endgültigen Bild kümmern sollen, mit bzgl. dem Histogramm möglichst unveränderten Daten gefüttert werden. Entrauschen wirkt sich dagegen im Histogramm meistens nicht aus, eine Entrauschung käme also möglicherweise einer Verbesserung des Ergebnisses zugute.

Photomatix 3.1 hat eine wesentlich verbesserte Rauschunterdrückung die man ein- und ausschalten kann!

Ich denke jedoch, dass man u.U. auch einmal eventuell links oder rechts schauen (http://www.hdr-foto.at/software/kostenpflichtig/) sollte - die anderen Programmierer haben auch nicht geschlafen und es gibt nicht nur Photomatix!

LG Gerhard