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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : raw , jpeg?


kolegga
05.11.2008, 23:11
mal eine blöde frage, is es besser bilder in jpeg oder raw zu speichern. wo liegt der unterschied? ist es so, dass man es bei raw noch besser nachbearbeiten kann oder is die qualität generell nochmal besser?

vielen dank schonmal^^

fhaferkamp
06.11.2008, 00:53
Die Datenkomprimierung des jpg-Formats ist verlustbehaftet, beim RAW-Format wird normalerweise nicht komprimiert, nur cRAW hat ebenfalls eine Komprimierung eingebaut, die aber wohl weitgehend verlustfrei ist. Das jpg-Format reduziert deshalb deutlich stärker die Dateigröße, erreicht dieses aber nur dadurch, dass feine Strukturen im Bild mit schlechterer Qualität dargestellt werden. Deshalb gibt es bei jpg auch verschiedene Stufen der Komprimierung, so dass man auf die Qualität einen gewissen Einfluss nehmen kann.

Der zweite Unterschied ist, dass die RAW-Daten weitgehend den Rohdaten entsprechen, die der Sensor in der Kamera aufgenommen hat, während bei jpg-Bildern bereits eine Vorverarbeitung in der Kamera stattfindet (Rauschreduktion, Weißabgleich etc.). Diese Verarbeitung kann/muss man an RAW-Dateien dann später am PC machen und kann eventuell mehr aus den Rohdaten herausholen als die Automatik das vermag. Das hängt allerdings dann auch vom eigenen Können ab. Als Anfänger sollte man vielleicht zunächst jpg-Bilder machen, oder man kann auch beide (RAW+jpg) parallel aufzeichnen und nur dann das RAW-Bild entwickeln, wenn einem das jpg-Bild nicht gefällt und man versuchen möchte, mehr daraus zu machen.

oc2
06.11.2008, 08:39
Schön und gut, aber ....

Ich habe bei meinen ersten Bilderserien immer beide Formate auf der Karte gehabt und diese auch verglichen.
Mein Auge hat im direkten Vergleich bei 100% crop (1:1) keinen wirklichen Unterschied bemerkt. Somit kann man doch sagen, wenn Du aus einem Bild ein grosses Poster machen möchtest und das Bild zusätzlich bearbeiten möchtest, dann macht es Sinn die Bilder als RAW vorliegen zu haben. Ansonsten macht RAW in meinen Augen keinen Sinn und ist bloss platzverschwendung.

hf

eggett
06.11.2008, 08:50
Ich kann nur raten, sofort mit RAW anzufangen. Wenn man eine Kamera bedienen kann, wird man es auch noch schaffen, 2-3 Regler in einem Programm zu verschieben. Anfänger ist also nicht.

Ergänzung zu den Vorposts: der Unterschied RAW/Jpeg ist schlicht der, dass beim Jpeg nicht eingestellte Parameter nicht mit abgespeichert werden.

Man stellt z.B. Schärfe 5, Weißabgleich 5.700° Kelvin ein. Im Jpeg wird nun die Information für die Berechnung von Schärfe 1-4 gelöscht, die Information für bis 5699° Kelvin (und jeweils die folgenden Werte beider Parameter) ebenfalls. Sie sind verloren, können nur mühsam per Bildbearbeitung imitiert werden. Folge: Tonwertabrisse, Farbstiche etc. Dafür sind die Bilder kleiner, denn Jpeg ist ein Dateiformat, dass den Sinn hat, Bilder zu komprimieren, nichts weiter.

Das RAW nun, hat alle Informationen noch im Hintergrund vorhanden. Die Einstellungen, die man in der Kamera gemacht hat, werden je nach Kameramarke mal mehr mal weniger übernommen. Man muss sich das also nicht so vorstellen, dass man hinterher alles einstellen muss. Man kann aber die Werte hinterher nach Belieben verändern, abspeichern, wieder aufrufen, erneut abspeichern.

=> ist ein Jpeg durch perfekte Kameraeinstellungen für eine Situation in Ordnung, braucht man das RAW nicht. Jede kleine Änderung der Lichtsituation aber kann RAW sinnvoll machen. Man stellt den Weißabgleich auf "Sonne", dreht sich nur einmal, und sieht ein Motiv im Schatten. Im RAW kann man nun den Weißabgleich auf "Schatten" einstellen, im Jpeg geht das nicht mehr ...

RAW ist für Denjenigen sinnvoll, der mit den Einstellungen und der nachfolgenden Bildbearbeitung jonglieren will. Wer sagt, dass er gute Bilder aus der Kamera bekommen will, dafür lieber im Moment des Fotografierens die Werte einstellt, kann auf RAW verzichten. Genauso ist RAW für EBV-Muffel nicht so sinnvoll. Übrigens: nicht jeder Regler im RAW-Konverter muss zwangsläufig auch verstellt werden ;) Vorsicht damit, man kann ein Bild auch verschlimmbesssern.

Der höhere Speicherbedarf eines RAW ist kein Argument, denn die Speicherkarten sind lächerlich billig geworden. Zudem braucht man das RAW ja hinterher nicht zu behalten. Ordentlich einstellen + in Jpeg konvertieren + RAW löschen. Behalten sollte man nur ausgewählte Bilder, wenn man weiß, dass die eigene Art der Bearbetung sich vielleicht noch mal ändert. Ansonsten: warum ein RAW behalten, wenn das Endergebnis perfekt ist?

wwjdo?
06.11.2008, 09:06
Wer sich optimal auf die zu fotografierende Situation eingetsellt hat, kann m.E. weitestgehend auf RAW verzichten!
Das sage ich nach Unmengen RAW´s, die auf meinen Platten schlummern. ;)

Allerdings sollte man dann aber die Kamera wirklich gut kennen und auch entsprechende Belichtungskorrektuten im Vorfeld vorgenommen haben!

Bei Motiven, die einen hohen Objektkontrast haben und es darum geht, den Dynamikumfang möglichst stark zu erweitern, würde ich aber generell in RAW aufzeichnen.
Aber selbst hier kann das Ende der Fahnenstange schneller als man denkt erreicht sein: z.B. bei Wisenten bei strahlendem Sonnenschein im Schnee...:lol:

klaeuser
06.11.2008, 09:36
Wenn man die Bilder aus der Kamera laden will und dann keine großen weiteren EBV-Arbeiten mehr machen möchte, nimmt man JPEG. Dabei muss man aber penibel darauf achten das die Einstellungen richtig sind.

Wenn man sich Zeit für seine Bilder nimmt und möglichst immer das Optimum haben möchte, nimmt man RAW. Das sind die Daten die direkt vom Sensor kommen und die eröffnen einem mehr Möglichkeiten, wie z.B. eine größere Farbtiefe als eine JPEG-Datei.

Takami
06.11.2008, 10:32
Wenn ich bewusst schöne, eher 'wichtige' Fotos mache, speichere ich immer JPG und RAW. Die Bearbeitung der RAW-Dateien hat bei mir nahezu immer zu besseren Ergebnissen geführt, als bei den JPGs.

Wenn es sich um eher Unspäktakulers handelt (Familenfest oder so), speichere ich nur in JPEG (fine).

Bei Serienbildaufnahmen (Sport) kann RAW auch stören, da die Anzahl der möglichen Bilder/Sek. bei reinen JPG-Speicherung höher ist.

Harry

WinSoft
06.11.2008, 11:00
mal eine blöde frage, is es besser bilder in jpeg oder raw zu speichern. wo liegt der unterschied? ist es so, dass man es bei raw noch besser nachbearbeiten kann oder is die qualität generell nochmal besser?
Es gibt keine blöden Fragen, sondern nur blöde Antworten...

Wichtige, gute, unersetzliche Fotos sollte man in RAW aufnehmen und in diesem Format dauerhaft speichern. Das eröffnet die Möglichkeit, diese Fotos (auch noch Jahre später) in der optimalen Qualität zu haben und nachbearbeiten zu können. Sie können dabei mit diversen RAW-Konvertern experimentieren und den Bildern verschiedene Farbräume und Farbtiefen verpassen. Im RAW-Konverter kann man Fehlbelichtungen so gut wie verlustlos ausgleichen/korrigieren und Weißabgleich, Farbtemperatur und Farbton (falls notwendig) beliebig einstellen.

Das alles ist in JPEG entweder nur sehr begrenzt oder überhaupt nicht zu machen, verlustlos schon gar nicht! In JPEG sind bereits eine ganze Anzahl Türen für immer verschlossen! In JPEG liegen die Bilddateien bereits komprimiert und vorverarbeitet vor. Meist ist damit auch bereits ein Detailverlust verbunden, da ja ähnliche oder gleiche Details in Farbe und Gestalt unwiederbringlich zusammengefasst werden. Das alles ist nicht verlustfrei rückgängig zu machen!

Mit JPEG gibt man sehr viele, wenn nicht fast alle Bearbeitungsmöglichkeiten aus der Hand und überlässt sie dem Geschmack und der Willkür des Kameraherstellers. Der eigene Versuch, aus JPEGs wieder die ursprüngliche Bildqualität, wie sie der Sensor original produziert hat, zu erzeugen, muss prinzipiell scheitern! Dessen muss man sich voll im Klaren sein!

JPEGs sind so eine Art Einbahnstraße, eine Art "Mausefalle": Hinein geht's leicht und "bequem", heraus dagegen nicht mehr...

gpo
06.11.2008, 11:37
Moin,

eigentlich ist alles gesagt( vor allem von Freund winsoft:top:) ....aber:cool:

RAW wird in der Praxis(von Hobbyisten) total überschätzt!!!

nur mal als Beispiel mache ich für einen Großkunden...nur gute JPGs:top::cool:

Begründung ist einfach...ich kann belichten:top::top::top: gemeint ist hier,
1) die Kurven müssen stimmen,
2) das Histogramm muss verstanden werden,
3) die später immer kommenden "zusätzlichen Verluste" müssen berücksichtigt werden...
dann kann man problemlos auch...nur im JPG fotografieren!

und...wozu habt ihr alle einen ...Umschalter???
ich als Fotograf muss es im Uxxx haben, ob ich vor einer guten Serie stehe,
oder ob nur mal ein wenig "Wochenend-Beschäftigung" angesagt ist!

man muss nicht jedes Bild im RAW machen!

Allerdings hat es auch mit der Kamera zu tun...
meine DCS hat KEINEN AA Filter, ist automatisch scharf,
kontrolliertes Licht im Studio kann so eingerichtet werden,
das die Tonverteilungen weitgehend richtig sind,
innerhalb der "digitalen Möglichkeit" liegen
z.B habe ich diverse "Looks" als Voreinstellung
der WB ist genau einzustellen :cool::top:

am Beispiel Fuji S3Pro kann man ebenfalls sehen das es problemlos geht...
meine Allerweltsbilder, Events mit Blitz....kamen als fertige JPGs
in überragender Qualität( ebenso nachzulesen im DSLR Forum bei Fuji S5!!!)

Verluste....
die Verluste die im späteren Druck(CMYK) entstehen, bewerte ich mal mit 30%!!!
beim Bilder printen sind sie auch da, denn die Bildermacher(RGB) nutzen ihre Maschineneprofile....
und die nutzen eben auch nicht den "vollendeten Digitalumfang"!
Mfg gpo

kolegga
06.11.2008, 22:59
hui vielen dank für die zahlreichen antworten :) gut dann weiß ich jetzt bescheid. als fazit für mich: die normalen schnappschüssen mache ich weiterhin im jpeg format und wichtiges am besten in beiden formaten, so bin ich auf der sicheren seite. habe eine 4 gig karte, denke da is des ganz okay, zumal ich meistens eh gleich schlechte bilder lösche.

also wie schon gesagt danke, und euch einen schönen abend

lg André

A2Freak
06.11.2008, 23:08
Ich denke, daß kommt auch darauf an, was ich fotografiere und ob ich die Zeit dazu habe, mich auf die exakte Belichtung zu konzentrieren. Meine Motive zeichnen sich in der Regel durch einen hohen Kontrastumfang aus, da nutze ich lieber RAW. Ich habe in den letzten Wochen öfter daran gedacht, wieder mehr auf JPG zu gehen. Sicherlich würde das bei 60 - 70 % meiner Bilder ausreichen. Aber so bleibe ich bei einer Linie und habe noch ein paar Reserven im Notfall.

Letztendlich muß man selber ausprobieren, was einem besser taugt.

hansauweiler
06.11.2008, 23:57
Laßt mich auch mal eine Meinung abgeben:
Ich fotografiere immer in RAW+Jpeg mit der D7D.
Grund für Jpeg ist daß es keine Vergrößerungsmöglichkeit für RAW auf dem Kameradisplay gibt.
Alle Bilder werden bei mir bearbeitet und zwar erst als RAW (und meißt wird an Reglern geschoben) danach in PS CS2.
Die fertigen Bilder werden als Tiff gespeichert und für Verwendung in Foren Homepage oder mail in Jpeg verwandelt, da sonst zu große Datensätze.
Einiges kann ich definitiv nicht: Vorher wissen ob ich ein gutes Bild produzieren werde !
Auch einfach knipsen sollte man so, daß man das Beste aus dem Resultat machen kann.
Ich gehe allerdings auch selten raus und weiß schon genau was ich für Motive vor die Linse bekomme (ich hoffe nur darauf)
Wenn man also gerne fotografiert und eh einen Rechner benutzt, sollte man sich auch die Zeit nehmen gutes aus den Bildern zu machen (zu versuchen).
Meine Empfehlung ist daher RAW. Die Mär daß dies schwierig und nur für Könner ist kann ich nicht nachvollziehen.
Gruß HANS

AlexDragon
07.11.2008, 06:44
Wenn man also gerne fotografiert und eh einen Rechner benutzt, sollte man sich auch die Zeit nehmen gutes aus den Bildern zu machen (zu versuchen).
Meine Empfehlung ist daher RAW. Die Mär daß dies schwierig und nur für Könner ist kann ich nicht nachvollziehen.
Gruß HANS

Genau so ist das :top:

Schnitte
07.11.2008, 09:23
Ich würde Raw GERADE für Anfänger empfehlen, denn ich unterstelle mal, hier passieren die Fehler wie falsch belichtet, Weißabgleich daneben etc. am ehesten.

Um so größer ist die Freude, wenn diese Bilder hinterher am Pc gerettet werden können, und der Spaß an der (digitalen) Fotografie wird nicht gleich gestört.

Und,
- ich wette, einige von den "erfahrenen" Fotografen unter uns haben sich auch schon Bilder durch "vergessene" Einstellungen versaut. Ich geb's selber zu ;-)

- manchmal haut auch die Kameraautomatik daneben, z.B. Weißabgleich bei Mischlicht.

Wer will, kann die Raws ja später löschen wenn die Jpg gut geworden sind.

gpo
07.11.2008, 10:44
Ich würde Raw GERADE für Anfänger empfehlen, denn ich unterstelle mal, hier passieren die Fehler wie falsch belichtet, Weißabgleich daneben etc. am ehesten.


Moin,
ich streite nicht..."für nur JPG"
immerhin mache ich von Einzeljobs auch ein RAW.

aber den obigen Satz kann ich auf "dot und deubel" nicht ab, denn er ist vom Ansatz...falsch:cool:

man lernt fotografieren( also richtig belichten)...nicht durch den RAW-workflow:evil::roll::flop:

versaute Bilder haben so viel unterschwellige Macken drinne, die auch RAW nicht wirklich rausholen kann....
meist geht einher ein "erhöhtes Rauschen"...
das zu entfernen "bügelt Bilder glatt"....nicht mehr!!!

RAW wird...bevorzugt von Hobbyisten gerne als "echte Tuning-Maßnahme" angesehen...
es wird so getan als ob man seine Gurke mit 65 PS auf 180PS hochjagen kann:P:cool::lol:
Tatsache aber ist...RAW ist nur "wie einen Doppelrohrauspuff" anschrauben!

solange man im RAW Werte um die 10% korrigiert...ist alles in Butter,
aber auch RAW "Beschneidet" Kurven und schickt Pixel ins Nirwana,
mehr als ihr glaubt

wobei der WB gerade die Domaine ist, die moderne Digitalkameras...am besten können!!!
noch nie war es so einfach Mischlicht gut aufs Bild zu bekommen:top:

Umschalten....
da habe ich euch wirklich bei den Hacksen....
alle jüngeren fummel doch ständig in Menues rum, kommen damit meist sofort klar,
ist das liebste Spielzeug an der digitalen,

nur die RAW-Umschaltung zu JPG...finden plötzlich alle nicht, zum totlachen:evil::roll::cool:

es hat noch nie einer fotografieren gelernt, durch das bloße anglotzen von RAW und EXIF Daten...sach ich mal so locker:roll::lol::cool:

RAW+JPG gleichzeitig fahren...ist OK
weil man sofort vor Ort entscheiden kann was in den Müll kommt.

auch ja....fotografieren lernen...
ich mache es nun seit Urzeiten, glaube meine ersten bewusten SLR Bilder gingen mit 12 Jahren und....

ich lerne immer noch dazu, einfach weil Fotografie unendliche Möglichkeiten bereithält:top:
...jedes neue Linse, jeder neue Diffusor, jede neue Lampe, jeder neue Hintergrund...
und du fängst von vorne an wie eine Blindling:cool:
Mfg gpo

Jan
07.11.2008, 11:02
Es hängt natürlich auch von der PC-Ausstattung (Hard-/Software) ab, wenn der Workflow für Familienschnappschüsse durch raw nicht wesentlich ausgebremst wird, spricht m.E. nichts dagegen immer und nur raw aufzunehmen.

Bei meinem iMac landen alle Bilder als raw in iPhoto, durchsehen, beschneiden, drehen und weitere bearbeitung für 10x15-Albumbilder mache ich dort ebenso schnell wie bei den jpg's aus der Zweitkamera unserer Familie.

Bilder, mit denen ich mehr machen möchte (Präsentation im Forum, großer Ausdruck fürs eigene Ego oder ausbelichtung für die Wand, jage ich mit deutlich mehr Zeitaufwand durch den Rawkonverter (in meinem Fall NikonCapure NX2).

Jan

hansauweiler
07.11.2008, 11:48
Hallo !
Ich tu nochmal meinen Senf dazu:
gpo hat natürlich Recht damit daß RAW nicht alle Fehler ausbügelt.
Man sollte ein sehr gutes Hilfsmittel immer anwenden, das Histogram im Kameradisplay.
Darauf sehe ich immer zuerst nach jedem Auslösen (und danach bei vergrößerter Darstellung auf die Focussierung.) Mit entweder, neuer Aufnahme nach Messung auf anderen Bildteil oder (notfalls) Verstellung am Belichtungskorrekturrad kann man meißt verhindern zuviel am RAW Regler schieben zu müssen (Rauschgefahr).
Farbtemperatur Korrekturen sind für mich die Domäne von RAW. In PS bekomme ich das bei weitem nicht so gut (und einfach) hin.
Eines ist richtig:
Das beste Bild ist das bei dem überhaupt keine Korrekturen nötig sind, aber so ein Könner bin ich nicht.
HANS

eiq
07.11.2008, 11:53
Ich würde andersherum fragen: Warum jpeg?

Mag ja sein, dass jpegs kleiner sind als RAW-Dateien und dass man, wenn man mit jpegs fotografiert, gleich von der Speicherkarte drucken kann. Aber Speicherplatz ist billig wie nie und ob ich die RAWs erst aus dem Konverter exportieren muss oder gleich am Drucker drucke, dürfte sich in der letztendlichen Arbeitszeit nicht unterscheiden.
Ein weiterer Punkt: mir gefallen die Bilder, wie sie aus meinem RAW-Konverter kommen, viel besser als wenn sie aus der Kamera kommen. Sie werden nunmal anders verarbeitet, auch wenn man überhaupt nichts an den Reglern verändert.

Selbst wenn ich der Überfotograf wäre, der immer mit 100% richtigen Einstellungen arbeitet, würde ich RAWs nutzen, damit mir keine verlustbehaftete Komprimierung die Bilder kaputt macht. Denn egal wie gering man die Kompression einstellt, es geht immer etwas verloren - das ist schließlich Sinn und Zweck der Quantisierung. Und je nach Motiv sieht man das auch mehr oder weniger stark. Daher nehme ich jpegs ausschließlich für die Präsentation im Internet, da es hier eher auf schnelle Datenübertragung als auf Bildqualität ankommt.

Insgesamt wundere ich mich, dass viele Leute tausende Euro für die besten Objektive ausgeben und dann die Bilder als jpegs speichern. Eine günstigere Qualitätssteigerung als den Umstieg von jpeg zu RAW gibt es meines Erachtens nicht.

Gruß, eiq

eggett
07.11.2008, 12:45
Das beste Bild ist das bei dem überhaupt keine Korrekturen nötig sind, aber so ein Könner bin ich nicht.


Es gibt, je nach bevorzugtem Motivgebiet, diverse Versionen, die man aus einem Bild hervor bringen kann. Eine zu 100% stimmige Einstellung gibt es demnach gar nicht. Besonders bei Kunstlicht ist es so, dass man nicht sagen kann, welcher Weißabgleich denn nun das Optimum ist. Ich erinnere mich daran, dass ich von einem Mittelaltermarkt mit Feuertanz-Aufführung hinterher um die 10 verschiedene Versionen von einem Bild hatte. Nur allein durch den Weißabgleich ergaben sich wunderschöne Farbkombinationen, von denen ich keine missen will. In sofern: das hat gar nicht so viel mit Können zu tun, sondern mit dem Beschnitt der eigenen Möglichkeiten. RAW als Fehlerretter - das hat dieses Format nicht verdient.

Abgesehen davon: meine Frau hat von vornherein mit RAW angefangen, und ist immer wieder begeistert, was man für Möglichkeiten hat. Sie kennt überhaupt keine Bearbeitung in Jpeg out of Cam :lol:

Dat Ei
07.11.2008, 12:56
Einen Weißabgleich kann man aus zwei Motivationen heraus vornehmen:

1.) Ein "technischer" Weißabgleich, um eine möglichst farbtreue Darstellung zu erreichen. Dabei ist dann der manuelle WB oder eine Testaufnahme mit einem Referenzobjekt vor Ort gefragt.

2.) Ein "künstlerischer" Weißabgleich als Stilmittel, um dem Bild eine eigene Farbgebung, Farbstimmung oder Atmosphäre zu verleihen.

In beiden Fällen bietet RAW die Möglichkeit, die endgültige Entscheidung zum Weißabgleich oder die Korrektur des gewählten Weißabgleiches an den Schreibtisch zu verlagern. Allein deswegen photographiere ich durchgängig mit RAW. Hinzu kommen andere Aspekte wie höhere Farbauflösung (pro Farbkanal 8bit jpg vs. 12-14bit RAW), Reserven im Dynamikumfang (Schatten und Lichter) sowie der Wunsch nach einem unverarbeitetem, digitalen Negativ.


Dat Ei

Kopernikus1966
07.11.2008, 14:21
Ich bin kein Profifotograf, außer in dem Sinn, dass ich für eine unserer Lokalzeitungen schreibe und daher regelmäßig für Artikel Bilder abliefern muss.
RAW RULEZ!!!

Natürlich ist es besser, wenn die Zeit vorhanden ist ein sorgfältig ausgeleuchtetes Gruppenbild mit nicht zu hohen Kontrasten und sorgfältigem Weissabgleich zu machen, nur leider spielt´s das halt nicht...

Sehr oft (ich wohne im Weinviertel) muß ich Bilder in Weinkellern, Heurigen und bei Abendveranstaltungen machen, mit langen Belichtungszeiten, Lampen, die mir ins Glas leuchten, hohen Kontrasten, finsteren Ecken und ähnlichen Problemen.

Nachdem aber ein Bild in die Zeitung *muß*, habe ich gerne noch Reserven, wie die höhere Farbtiefe, die Änderungsmöglichkeiten im RAW-Konverter u.ä.

P.S. Seit Photoshop Elements 7.0 die Photomerge Gruppenbild Option hat, schlafe ich wieder etwas besser :-)

StefH
07.11.2008, 22:03
Ich schließe mich eiq an. Die A100 produziert winzige JPGs. Mir fehlen gerade bei Makros die Details. Selbst wenn ich die RAWs einfach nur konvertiere, sind die Bilder detailreicher.
Ich fotografiere meist in RAW+JPG, es gibt Motive die mir als JPG reichen, dann verwende ich die.

kolegga
08.11.2008, 17:01
habe heute meinen neuen blitz abgeholt und bissel in beiden formaten rumfotografiert und aus den raw konnt ich echt noch viel mehr rausholen. werde wohl mehr in raw fotografienen

André 69
08.11.2008, 17:30
Hallo

Ich hatte in einem anderen Fred schon mal ein Beispiel gebracht JPEG oder doch besser RAW.

http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=58391

Ich schalte durchaus die Kamera zwischen JPEG /JPEG+RAW/RAW um, da ich mittlerweilen die Situationen ganz gut einschätzen kann, was Out of Cam gut wird, oder doch ein wenig Tuning braucht.

Gruß André

Schnitte
09.11.2008, 23:37
Moin,
ich streite nicht..."für nur JPG"
immerhin mache ich von Einzeljobs auch ein RAW.

aber den obigen Satz kann ich auf "dot und deubel" nicht ab, denn er ist vom Ansatz...falsch:cool:

man lernt fotografieren( also richtig belichten)...nicht durch den RAW-workflow:evil::roll::flop:

versaute Bilder haben so viel unterschwellige Macken drinne, die auch RAW nicht wirklich rausholen kann....
meist geht einher ein "erhöhtes Rauschen"...
das zu entfernen "bügelt Bilder glatt"....nicht mehr!!!

RAW wird...bevorzugt von Hobbyisten gerne als "echte Tuning-Maßnahme" angesehen...
es wird so getan als ob man seine Gurke mit 65 PS auf 180PS hochjagen kann:P:cool::lol:
Tatsache aber ist...RAW ist nur "wie einen Doppelrohrauspuff" anschrauben!

solange man im RAW Werte um die 10% korrigiert...ist alles in Butter,
aber auch RAW "Beschneidet" Kurven und schickt Pixel ins Nirwana,
mehr als ihr glaubt

wobei der WB gerade die Domaine ist, die moderne Digitalkameras...am besten können!!!
noch nie war es so einfach Mischlicht gut aufs Bild zu bekommen:top:

Umschalten....
da habe ich euch wirklich bei den Hacksen....
alle jüngeren fummel doch ständig in Menues rum, kommen damit meist sofort klar,
ist das liebste Spielzeug an der digitalen,

nur die RAW-Umschaltung zu JPG...finden plötzlich alle nicht, zum totlachen:evil::roll::cool:

es hat noch nie einer fotografieren gelernt, durch das bloße anglotzen von RAW und EXIF Daten...sach ich mal so locker:roll::lol::cool:

RAW+JPG gleichzeitig fahren...ist OK
weil man sofort vor Ort entscheiden kann was in den Müll kommt.

auch ja....fotografieren lernen...
ich mache es nun seit Urzeiten, glaube meine ersten bewusten SLR Bilder gingen mit 12 Jahren und....

ich lerne immer noch dazu, einfach weil Fotografie unendliche Möglichkeiten bereithält:top:
...jedes neue Linse, jeder neue Diffusor, jede neue Lampe, jeder neue Hintergrund...
und du fängst von vorne an wie eine Blindling:cool:
Mfg gpo



Also, nicht das ich falsch verstanden wurde: ich meine natürlich raw+jpeg zusammen, nicht NUR raw. Aussortieren vor Ort ist ja gerade eines der Dinge, die erst mit der Digiknipse möglich wurden (von den Test-Polas mal abgesehen).

Ansonsten: Einspruch, Meister :)

Es geht ja nich' drum schlechte Bildkompositionen oder hässlich Models zu kompensieren :lol:

Frage:
hast Du deine belichteten Filme zum Labor gegeben und gesagt: "macht mir mal je einen Abzug 20x30 und die Negative könnt ich gleich vort Ort wegschmeißen" - ok, jetzt nich' jaulen Du hast alles selber in der Duka usw.. - aber genau das ist meiner Meinung nach die Empfehlung, ausschließlich jpgs zu schiessen.

Rauschen:
das Entfernen von Rauschen bekommt man gerade mit entsprechender Software und Kenntnissen besser hin als jede Kamera interne Verarbeitung.

Weißabgleich: ...dann leih' dir mal 'ne A700 und probier dein Glück bei Mischlicht...
hab' vom WoE Sportaufnahmen in 'ner Halle mit großen Oberlichtern und Lichtbändern aus Leuchtstofflampen, dazu bunter Hintergrund... Die Gesichter sehen aus wie auf 'ner Kutterfahrt bei Windstärke 8 :oops:
WB auf Graukarte half auch nix: alle paar Meter eine andere Lichtfarbe.