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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Euer fotografischer Stil


DeepBlueD.
30.01.2008, 10:49
Hi Leute!
Ich bin gerade am Lesen von Fotobüchern und mache mir gerade Gedanken über MEINE Art zu fotografieren.
Mich würde mal folgendes interessieren:
Wenn ich mir Bilder verschiedener aber bestimmter Fotografen ansehe, so ist deutlich jeweils deren eigenen Stil in den Bildern zu erkennen. Jeder hat seine eigene Art, Bilder zu machen und Bilder sprechen zu lassen. Man liest ja auch immer darüber, dass jeder seinen eigenen Stil hat.
Klar, es gibt gewisse Faustregeln, die man beim Schießen eines Bildes beachten sollte. Doch das alleine macht natürlich noch lange kein gutes Bild aus, schon gar nicht lässt es einen eigenen Stil erkennen. Wie gehts es euch dabei, wie würdet ihr euren eigenen Stil beschreiben und wie war euer Weg dahin, bis ihr euren Stil gefunden habt?
Mir fällt es da selbst teilweise schwer: in manchen Momenten bin ich voller Ideen, im nächten fällt mir wieder nichts ein, wie ich ein gutes Bild machen könnte. Oder es läuft manchmal so ab, dass ich mir ein gewisses Bild vorgenommen habe, im Geiste schon gemacht habe und dann hapert es aber bei der Umsetzung - es kommt kein für mich zufriedenstellendes Bild dabei raus.
Oder ich bin unterwegs, voller Ideen, mache jedes Bild überlegt und durchdacht, beim Duchschauen der Bilder daheim kommt dann aber die ernüchterung - irgendwie sind die Ergebnisse doch langweilig geworden. Man überlegt, woran es liegt und versucht, es das nächste mal besser/anders zu machen.
WIe geht es euch? Habt ihr euren Stil gefunden, an welchem man erkennt, dass die Bilder auch von euch sind?
Als Beispiel nehme ich mal Ron, da er in der letzten Zeit ja in seiner "dunklen" Phase ist. Man merkt den Bildern an, dass sie durchdacht und geplant sind, erkennt genau Rons Handschrift. Bei Rays Bildern aus Island geht mir das genau so. Und die Bilder finde ich stark.
Man kann sich natürlich von solchen Bildern inspirieren lassen, aber wo bleibt dann der eigene Stil?
Darüber mache ich mir in letzter Zeit viele Gedanken.
Würde mich freuen, wenn ihr schreibt, wie es euch geht.

gpo
30.01.2008, 12:42
Moin,

das mit dem ...Stil...ist so eine Sache,
nicht einfach erklärbar und hat aber auch nix mit ...Ideen haben... zu tun!

bin mir ziehmlich sicher, das die meisten "Fotografen" gar nicht "gemerkt haben"
das sie einen "Stil" haben...

sondern Fotografie ist einfach wie auch komplex....alles gehört zusammen,
läst sich nicht trennen!!!

das heißt, du bist "gefangen" in deiner Technik und letztlich in deinen Tagträumen,
nennt man auch Phantasie!

um das zu überwinden...must du SEHEN lernen...
z.B in anderen Bildern, in der Natur oder Studio und...

erkennen, das du es kannst oder nicht:roll:

...auch das "Nichtkönnen"...ist ein Stil!!!
Mfg gpo

Echidna
30.01.2008, 14:03
Genau! Und der "eigene" Stil wird auch durch den Erfolg geprägt. Verkauft sich für einen Profi eine besondere Art von Bildern auch besonders gut, wird er bei dem Stil bleiben, der ihm die Geldbörse füllt. Hier bestimmt die Nachfrage den Stil. Gibt es in der Musik ja auch. Nicht alle Schlagersänger wollen Schlager singen, aber sie wollen halt gut essen. Also...

Gruß

Echidna

eggett
30.01.2008, 14:19
Ich sehe es wie mit der Musik:

in den 80ern hat man Lieder oder die Interpreten, nach den ersten paar Takten erkannt. Heute ist es meist Einheitsmatsch.

So ähnlich ist es auch in der Fotografie. Bis auf künstlerische Einflüsse, Rahmengestaltung, technische Spielereien, bevorzugte Reiseziele etc. sind die Stile nicht mehr einfach zuzuordnen. Dafür hat die Digitaltechnik gesorgt. Kein Nachteil übrigens.

OlafT
30.01.2008, 14:31
Hi Dennis,
ich schließe mich gpo an, denn alleine von Ideen kommt kein Stil zustande.
Bei mir sieht das folgendermaßen aus: Ich fotografiere leidenschaftlich, allerdings nicht alles und immer und überall, z.B. keine Auspüffe von Autos oder irgendwelche Salzstangen :shock:, nur weil ich gerade nix zu tun habe. Da fasse ich mich irgendwo an den Kopf!
Ich habe fotografische Vorlieben (in der Hauptsache Gebäude, Industrie, Ruinen und Maschinen aus den letzten beiden Jahrhunderten). Die Bilder werden später nachbearbeitet und zwar so, dass diese MIR gefallen. Und da kommt mein eigener Stil zum Vorschein, nämlich WIE ich die Bilder bearbeite und WELCHE Aussage da rüber kommt.
Im Moment habe ich eine Ausstellung mit 18 meiner Bilder aus genau dem Bereich, jeder kann unschwer erkennen, dass die allesamt von einem Fotografen, eben von mir, stammen.
Als weiteres Beispiel sei Helmut Newton (der große Meister - Verehrung!) genannt, ebenfalls mit sehr eigenem Stil. Sein Stil kommt wohl auch daher, dass er seine Motive bzw. Frauen SO sieht und sehen will und nicht anders.
Und dann kommt natürlich auch der Kommerz hinzu, ist eine klare Sache, wie Echidna geschrieben hat. Nicht immer ist das, was man selber schön findet, auch für andere geeignet (siehe Diskussion um die Nase der Schlange!).
Gruß
Olaf

konzertpix.de
30.01.2008, 17:49
Ich sehe es wie mit der Musik:

in den 80ern hat man Lieder oder die Interpreten, nach den ersten paar Takten erkannt. Heute ist es meist Einheitsmatsch.


Ist das nicht heute auch noch der Fall :roll: bzw. noch schlimmer: heutzutage wird doch das Zeugs von damals durch die Einheitsbrei-Mühle von heute gequält und nur noch ideenlos recycled (siehe DSDS, Popstars uva.) :twisted:

Ansonsten stimmt ich OlafT und damit gpo zu. Die Bilder, die ich mache und die Art, wie ich sie nachbearbeite, gefallen in erster Linie zunächst mir. Und genauso, wie manche Leute meine Bilder gut finden, gibt es immer auch Leute, denen meine Art zu fotografieren nicht so richtig zusagt. So what ? ;)

LG, Rainer

About Schmidt
30.01.2008, 18:21
Hallo,

dieser, deiner Frage bin ich auch schon nachgegangen. Mein Resümee ist, genau wie das Motiv, kommt der Stil zu dir und nicht du zu ihm. Lass Dich leiten von den Eindrücken die auf dich einwirken. Sei es beim Betrachten von Gebäuden, beim Durchwandern von Landschaften oder durch schlichtes Beobachten. Intuition ist gefragt.

Ich fotografiere gern Natur und in der Natur. Eigentlich wollte ich immer Tiere vor die Linse bekommen und nun ist es ganz anders gekommen, auch durch die Digitalisierung. Ich habe meinen Stil gefunden, allerdings einen, den ich selbst nie erwartet hätte. Ich nenne es abstrakte Naturfotografie. Dinge so zeigen, wie sie sind und eigentlich doch nicht. Schwer zu erklären.

Meist entdecke ich Motive im vorbeigehen, unbewusst, doch schon beim Blick durch den Sucher wird mir klar, was zu Hause daraus wird. Natürlich passiert es mir, dass ich ganze Karten voller Bilder einfach lösche. Dann war halt nicht mein Tag.

Ich finde diesen Thread sehr interessant und bin gespannt auf weitere Meinungen.

Gruß Wolfgang

alberich
30.01.2008, 18:42
Der fotografische Stil ist. wie man die Welt sieht und seinen eigenen Empfindungen Gestalt verleiht.
Wie man eben das zeigt, was man gar nicht sehen kann.
Wenn man die Welt auf eine bestimmte Weise sieht und diese Sicht eine "ehrliche" ureigene Sicht ist, dann wird man, wenn man sein Protfolio über die Jahre betrachtet einen Stil erkennen.
Wenn man natürlich ständig Anhaltspunkte bei anderen Bildern sucht und immer versucht ist eine bestimmte Mode zu verfolgen oder einen Hype mit zu machen, dann wird es kaum zu einem eigenen Stil führen. Dann macht man im besten Falle gute Fotos, weil man gelernt hat, wie man ein gutes Foto macht, aber das ist noch kein eigener Stil, das ist lediglich Handwerk.

Das Auge sucht nur das Motiv, aber das Herz findet es.

Wenn man den Mut hat seinem Herz zu vetrauen hat man die Chance auf einen ganz eigenen Blick auf die Welt, und wenn alles gut läuft und man den Kontakt zu seiner inneren, eigenen Wahrheit nicht verliert, wird daraus auch irgendwann mal ein eigener Stil. Ein Prozess der ein ganzes Leben dauert. Das macht es ja so wunderbar.

DeepBlueD.
30.01.2008, 19:19
Danke euch für eure Kommentare:top:
Wobei ich ab und an den Eindruck hatte, etwas mißverstanden geworden zu sien. Ich wollte euch hier nicht um Rat oder Tips beten, sondern vielmehr wollte ich wissen, wie ihr zu der ganzen Sache steht, was in euch vorgeht, wie euer Werdegang bisher war um an diesem Punkt anzukommen, wo ihr euch jetzt befindet (aus fotografischer Sicht).
Aber trotz allem waren alle Kommentare sehr interessant, mal sehen ob noch mehr etwas schreiben, würde mich sehr interessieren.

ansisys
30.01.2008, 19:37
Dein eigener Stil ist Deine Art, Dinge zu sehen. Das lernst Du nicht aus Fotobüchern, dort lernst Du die Technik und einige Regeln, die Du befolgen kannst oder auch nicht. Wenn Du Dich intensiver mit Fotografie befaßt, dann werden Deine Augen geschult. Du siehst die Welt nicht mehr so wie vorher, sondern du siehst Motive, denkst, oh, Kamera nicht dabei, wie schade. Irgendwann entwickelst Du bestimmte Vorlieben, sei es bei der Aufnahme oder sei es bei der Entwicklung und legst Dein Herzblut mit hinein. Daraus entwickelt sich Dein persönlicher Stil. Den können nun andere mögen oder nicht mögen, er gehört zu Dir und ist das, was Du in Bildern gesehen hast.

Es gibt große Künstler, z. B. Bert Stern (Marilyns Last Sitting), um nur einen zu nennen, die wären hier für einige Werke gnadenlos abgekanzelt worden, denn es gibt immer andere Sichtweisen und Geschmäcker, Zeitgeist, "kulturelle Sehgewohnheiten" (lach!), oder überhaupt Gewohnheiten, genauso viele wie die Menschen unterschiedlich sind. Wenn Du es schaffst, Deine Richtung weiterzuverfolgen, ohne Dich dem Strom aus kommerziellen Gründen anpassen zu müssen und dann auch noch Beachtung findest, dann hast Du Glück gehabt.

Um überhaupt einen eigenen Stil zu entwickeln, braucht man schon etwas Selbstbewußtsein, muß bereit sein, Regeln zu brechen und darf nicht auf Leute hören, die da sagen "das macht man aber so". Das, was alle so machen, ist nämlich kein eigener Stil sondern Brei. Die, die sich davon freigeschwommen haben, stehen dann zwar als Paradiesvögel und Exoten da, werden aber beachtet, wenn sie ihren eigenen Stil gefunden haben und können sogar dann "modern" "in" oder "stylisch" sein. Manchmal lockt dann der Kommerz und es kann in die Hose gehen (L. Riefenthal) oder man taucht wieder in der grauen Masse unter.

Es hilft schon, wenn man versucht, unvoreingenommen an Dinge heranzugehen, die Augen offen zu halten und Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein. Ist man erst mal festgefahren, kommt man so schnell nicht wieder heraus. Ich hab' alles über Bord geworfen, Job gekündigt, Umgebung gewechselt, mich selbständig gemacht und tanze auf vielen Hochzeiten. Ein Weg wird ans Ziel führen, so oder so.

Fotografieren lernen kann man. Man kann die Technik erlernen, das "Sehen" kann man nicht aus Büchern abschauen, das ist gegeben oder nicht.

rmaa-ismng
30.01.2008, 19:42
Fast jeder gewinnt gerne einen Preis.
Der Preis bringt Glamour, und Glamour bringt Umsatz.
Doch Vorsicht!
Auszeichnungen werden von Jurys vergeben die sich auf den Konsens des Bekannten stützen.

Kurz: Es gewinnt was gerade Trend ist.

Aber: Originalität kann nie im Trend sein.
Denn sie wurde noch nicht von einer Jury bewertet.
Versuche nicht, einer Mode zu folgen!

Geh Ehrlich mit Deinem Thema um!
Dann wirst Du viel eher etwas wirklich Zeitloses schaffen.

Das ist wahre Kunst.

(Paul Arden)

Weil es hier gut passt an dieser Stelle, denke ich.

DeepBlueD.
30.01.2008, 19:51
KLar kann man keinen eigenen Stil aus Büchern lernen und auch nicht sehen lernen! Das habbich ja auch nicht geschrieben oder gesagt, dass ich das glaube. Ich habe ja nach eurem Empfinden, Werdegang etc. gefragt.
Wenn ich schon Bücher höre in der Art "der fotografische Blick" oder so....Den kan einem kein Buch beibringen. Wie du sagt, man schult sein Auge und entweder man hat den Blick oder eben nicht.
Trotzdem lese ich gerne bestimmte Fotobücher - z.B. mit Tips zu Bereichen, in denen ich mich noch nicht versucht habe (Studio, Licht oder sowas). Denn nur mit Probieren klappt eben auch nicht immer alles, manche Tips sind schon nicht schlecht und sorgen für ein Aha-Erlebnis. SO ist es ja mit dem Forum auch, sicher JEDER hier hat durch das Forum schon noch einiges dazugelernt.

DeepBlueD.
30.01.2008, 19:54
Fast jeder gewinnt gerne einen Preis.
Der Preis bringt Glamour, und Glamour bringt Umsatz.
Doch Vorsicht!
Auszeichnungen werden von Jurys vergeben die sich auf den Konsens des Bekannten stützen.

Kurz: Es gewinnt was gerade Trend ist.

Aber: Originalität kann nie im Trend sein.
Denn sie wurde noch nicht von einer Jury bewertet.
Versuche nicht, einer Mode zu folgen!

Geh Ehrlich mit Deinem Thema um!
Dann wirst Du viel eher etwas wirklich Zeitloses schaffen.

Das ist wahre Kunst.

(Paul Arden)

Weil es hier gut passt an dieser Stelle, denke ich.

Du bringst es auf den Punkt:top:
Ich habe an andere Stelle hier vor längerer Zeit ja auch schon geschrieben:
Ich muss nicht mit der Fotografie Geld verdienen, es ist (m)ein Hobby - somit mache ich Bilder, weil es mir SPass macht und ich mache sie, damit sie MIR gefallen. Wenn sie dann auch noch anderen gefallen, schön! Aber wichtig sind die Bilder für MICH und die Geschmäcker sind nun mal (zum Glück) verschieden.

Justus
31.01.2008, 02:33
WIe geht es euch? Habt ihr euren Stil gefunden, an welchem man erkennt, dass die Bilder auch von euch sind?

Hallo,
ich habe mich ja dieses Jahr verstärkt mit Naturfotografie beschäftigt, wobei der Frühling fast nur durch Reiher-Fotos und der Rest des Jahres fast nur durch Reh-Fotos bestimmt war.
Am Anfang bekam ich immer zu hören, daß meine Bilder "dunkel" und "grün" seien, und ich habe auch versucht dieser Meinung später etwas gegenzusteuern; denn: Meine Bilder müssen zwar in erster Linie mir gefallen, aber ich versuche trotzdem gerne, mich dem Mainstream anzupassen. Ich beneide immer wieder eine Reihe Kollegen hier, die ihre Bilder grundsätzlich in wunderbaren Farben und knackiger Schärfe präsentieren. Wenn das Mainstream ist bin ich gerne dabei.

Dennoch mache ich eigentlich keine großartigen Klimmzüge bei der Bearbeitung meiner Bilder. Sie sind tendenziell eher dunkel, aber mehr als eine Drittelblende sollte es im Regelfall eigentlich nicht sein. Dazu per RAW-Konvertierung etwas mehr Farbe und Kontrast (das was ich durchaus als im üblichen Rahmen liegend empfinde) und anschließend auf das Ausgabefoto eine möglichst "gute" Schärfung angewendet.

Einige User scheinen dennoch in meinen Bildern (auch nach einem Kamerawechsel) die "typischen Rehflüsterer-Farben" wiedererkennen zu können, wobei ich das eher noch als technische Unzulänglichkeit ansehen würde. Wenn es einen erkennbaren Stil darstellen soll - ist mir recht (zumindest wenn er positiv aufgenommen wird ;)). Beabsichtigt ist das nicht. Die Motivwahl, also fast nur Rehe in freier Wildbahn mag allerdings auch zu der Annahme verleiten, daß es eine typische Farbgebung meiner Bilder sei, weil es so gehäuft vielleicht keine Rehbilder zu sehen gibt. Zudem sind die Fotos typischerweise mit langen Brennweiten und großer Blendenöffnung aufgenommen, dann auch eher im höheren ISO-Bereich, was wohl alles normalerweise auch keiner alltäglichen Bildwiedergabe entspricht. Und wenn man technisch rangeht, dann wäre es auch nicht auszuschließen, daß meine üblichen Linsen zudem eine eigene Farbwiedergabe liefern. Aber beurteilen kann ich das nicht, ich kenne ja kaum was anderes.

Eine Interessante Frage wäre dabei aber für mich, ob meine Fotos auch diese typische Farbgebung haben, wenn ich mal ein Portrait, eine Nachtaufnahme, also generell eher etwas untypisches von mir präsentiere. Ich denke da würde niemand mehr einen durchgehenden Stil erkennen. Von daher ist es wohl auch eine Frage der Motivwahl, was einen Stil ausmachen kann. Bei Rons Landschaftsbildern der "dunklen Phase" ist das leicht zu erkennen. Ich denke die meisten davon hätte ich ihm ohne Namensnennung zuordnen können. Aber wenn er ein hübsches Mädel oder eine Langzeitbelichtung des Brandenburger Tors in dem "Stil" gezeigt hätte!? Ich hätte es wohl nicht wiedererkannt.

Von daher mischt sich in die Fragestellung "Stil" wohl auch das Moment der Motivwahl. Ist sie ein gesonderter Faktor, oder macht sie - im anderen Extrem - einen Großteil des persönlichen Stils aus?

Gruß
Justus

simply black
31.01.2008, 11:39
Moin,
...auch das "Nichtkönnen"...ist ein Stil!!!
Mfg gpo

Das will ich hoffen, denn darauf habe ich mich spezialisiert :lol:


Es gibt große Künstler, z. B. Bert Stern (Marilyns Last Sitting), um nur einen zu nennen, die wären hier für einige Werke gnadenlos abgekanzelt worden, denn es gibt immer andere Sichtweisen und Geschmäcker, Zeitgeist, "kulturelle Sehgewohnheiten" (lach!), oder überhaupt Gewohnheiten, genauso viele wie die Menschen unterschiedlich sind. Wenn Du es schaffst, Deine Richtung weiterzuverfolgen, ohne Dich dem Strom aus kommerziellen Gründen anpassen zu müssen und dann auch noch Beachtung findest, dann hast Du Glück gehabt.

Erstens hast Du Recht und zweitens wirst Du Sehgewohnheiten als gegebnen hinnemen müssen :)
Wir werden genauswenig anfangen, unbefangen Regenwürmer und Schnaken zu essen, was in Asien an der Tagesordnung und völlig normal sein kann.

ansisys
31.01.2008, 11:51
Das will ich hoffen, denn darauf habe ich mich spezialisiert :lol:



Erstens hast Du Recht und zweitens wirst Du Sehgewohnheiten als gegebnen hinnemen müssen :)
Wir werden genauswenig anfangen, unbefangen Regenwürmer und Schnaken zu essen, was in Asien an der Tagesordnung und völlig normal sein kann.

Ich würd' sie zumindest mal probieren, vielleicht ist es ja eine Delikatesse :lol:

simply black
31.01.2008, 12:04
So offen bin ich in dieser wie in optischer Hinsicht, bekenne aber, dass meine ästhetischen Empfindungen sich nicht über die Ratio steuern lassen :P

amateur
31.01.2008, 13:03
Hi,


Es gibt große Künstler, z. B. Bert Stern (Marilyns Last Sitting), um nur einen zu nennen, die wären hier für einige Werke gnadenlos abgekanzelt worden

Kunstwerke generieren Ihren "Wert" und Ihre Qualitäten immer in Bezug zu Ihrer Entstehungszeit. Deswegen zieht das (gerne vorgebrachte) Argument nur teilweise.

Zum fotografischen Stil: Es gibt einige wenige Leute hier im Forum (z.B. der Funster Sven), die einen sehr eigenen Stil entwickelt haben. Bei anderen ist das eher die bunte Mischung.

Für mich selbst habe ich entdeckt, dass häufiger dann bessere Bilder entstehen, wenn das Fotografieren im Fluss ist, ich Ruhe dazu habe und ich mich wohl fühle (z.B. in einer mir zusagenden Umgebung). Wenn ich dagegen etwas unbedingt erreichen will oder mich gehetzt fühle, dann kommen meistens viele mittelmäßige Bilder dabei heraus.

Und das ist dann vielleicht der Unterschied zum Profi, der sich ein genaues Ziel setzt und dieses dann anschließend in seiner Arbeit so umsetzen kann, dass es auch meistens erreicht wird.

Viele Grüße

Stephan

gpo
31.01.2008, 13:40
Moin,

ein paar Bemerkungen dazu habe ich noch...

einer sagte etwa...Zitat
Dafür hat die Digitaltechnik gesorgt. Kein Nachteil übrigens.

doch Nachteil und zwar heftig!!!
denn wie man weiterlesen konnte in den Beiträgen kamen ja einige Namen aufs Tablett!?

genau diese genannten Leute Beispiel Newton...stammen aber aus der anlogen Zeit!
haben ihren "Stil" an eine ganz bestimmte Technik angepaßt...die nur er beherrschte!
....alle Nachahmer und es gab genug...versagten!
Für Fotobücher gilt das gleiche, das meiste stammt aus analogen Zeiten!

Durch meinen "Altmeister" habe ich einen gewissen Stil z.B. Industrieaufnahmen erlangt,
habe das dann sehr erfolgreich jahrelang durchsetzen können, auch gutes Geld damit verdient, der Witz ist,
bis heute, auch digital hats keiner wirklich besser gemacht:cool:

Im Team mit meinen Stylisten Damen habe ich ebenfalls einen Stil in Sachen Legemode durchsetzen können,
auch hier haben ständig Mitbewerber versucht es "gleich machen" zu können...
es hat Jahre gedauert bis wirklich "gleiches" dabei rumkam.
###

Digital-Stil...
damit habe ich mittlerweile so einige Probleme...
man kann es hier sehen, in der FC sowieso...

es ist die Anhäufung von EBV-Stilen, die alleine durch das massenhafte Auftreten,
wie HDR/DRI/Panos usw...genau das Gegenteil auslösen!!!

wenn es "alle können" ...ist es kein Stil mehr, dann ist es "Standard"

und ich behaupte mal dieser Trend wird sich "demokratisch"...gnadenlos fortsetzen:roll:
Mfg gpo