Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieviele "gelernte Fotografen" gibt es hier?


Daydreamer
28.02.2007, 08:06
Warum interessiert mich das?

Als ich gestern im Fotoladen war, nach größerer Tasche schauen, grinst mich doch nicht erstmal ein Schild an: "Wir bilden aus: Lehrling gesucht" - weil ich das früher aus Prinzip (mache nie dein Hobby zum Beruf) abgelehnt und damit nicht weiter drüber nachgedacht habe, beschäftigt mich das grad voll. Ich bin zwar nicht gut, aber für ein halbes Jahr habe ich viel gelernt finde ich. Und ne Ausbildung is ja zum lernen da, nicht zum können. Und überhaupt und sowieso.

Alles in einem denke ich, dass Lernwille und Arbeitsbereitschaft (neben Begabung, die aber je nach Metier nicht unbedingt notwendig ist :mrgreen: ) am wichtigsten sind, bei mir definitiv vorhanden. Und nun unabhängig davon dass ich garnicht weiss, ob der gute Mann mich überhaupt nehmen würde (die Beschränkungen die aus der Website ersichtlich waren waren nur "Sehr guter Realschulabschluss oder Abitur [check - in ein paar Monaten], eine eigene Kamera bedienen zu können [check - zumindest im technischen Sinne ;)] und den Zusammenhang zwischen Blende, Verschlusszeit und Empfindlichkeit zu kennen [check, auch wenn die Blendenreihe schon wieder zur Hälfte vergessen wurde] - glaub' ich irgendwie nicht so ganz): sagt mir jetzt bitte "lass' das", sonst komm' ich noch auf solche Ideen wie meine Schwester, die gerade Gesang, Skandinavistik und noch irgendwas studiert, um sich später ihren Traum, in England als Deutsch- und Musiklehrerin zu leben, erfüllen zu können ;)

BadMan
28.02.2007, 10:28
Und ne Ausbildung is ja zum lernen da, nicht zum können.

Hilft Dir zwar nicht unbedingt bei der Beantwortung Deiner Frage, aber da kommt mir direkt ein User eines anderen Forums, in dem ich als Mod tätig bin, in den Sinn.
Er ist zwar kein Profi, aber mit seinem ersten Posting macht er direkt mal mächtig Werbung für die Workshops ("Einstieg in die Fotografie", "Blick für das Motiv"), die er anbietet.
Dabei sind die Bilder auf seiner Seite sowas von grottig, davon wäre bei mir fast jedes in der Tonne gelandet und ich behaupte mal, daß ich nicht die allerhöchsten Ansprüche habe. Und die Seite strotzt teilweise vor haarstreubenden Fehlern (technische Erklärungen etc).
Daher bezweifele ich mal stark, daß die Leute, die beim ihm den Workshop machen (ist glaube ich ein 3-stündiger Zoobesuch :shock: ), hinterher wirklich fotografieren können, wahrscheinlich werden sie nicht mal was lernen.

Daher hast Du natürlich Recht, Lenen heisst nicht unbedingt auch Können.

Basti
28.02.2007, 10:32
Morgen,
was bildet der denn aus? Kann ja auch zum Groß- und Einzelhandelskaufmann sein....
Basti

PeterHadTrapp
28.02.2007, 10:40
Wenn es Dich reizt und er tatsächlich zum fotografen ausbildet, dann mach doch mal ein Erstgespräch und hör Dir an was er sich vorstellt und wie das ablaufen soll.
Danach kannst Du sicher eine für Dich sinnvolle Entscheidung treffen.

Gruß
PETER

Anaxaboras
28.02.2007, 10:42
Hallo Daydreamer,
ich kenne das Metier nur ein wenig aus der Ferne. Aber ich würde jetzt nicht unbedingt beim erstbesten Fotografen einen Lehrvertrag unterschreiben. Wenn der nur Passfotos macht und ab und zu mal ein Hochzeitsbild, kann die Lehrzeit ganz schön öde werden.
Vielleicht fragst du, ob du erst einmal 1 bis 2 Monate Praktikum machen kannst. Das bindet dann nicht so und du kannst nach dem Praktikum eher sagen, ob's passt.
Praktikantenstellen gibt es oft auch bei "bekannteren" Fotografen. Ich weiß aber von einem Fall, wo die Praktikantin bei einem bekannten Werbefotografen nur Kaffee kochen durfte, den ganzen Tag Schlafsäcke bügeln musste (wurden gerade fotografiert) und in zwei Monaten nicht eine Kamera in die Hand bekam.

-Anaxaboras

Jan
28.02.2007, 14:13
Sprich doch mal mit GPO, der ja Profi ist und einen kritischen Blick auf die Entwicklung dieses Berufsstandes hat, vor allem kämpft er offensichtlich mit / gegen Amateure, die mit Top-Ausrüstung und viel Zeit (schließlich ist es Hobby und muss sich nicht rechnen, Selbstausbeutung) in seine Bereiche hineispielen und die Preise verderben.

Es gibt noch andere hier, die gewerblich fotografieren, mir fallen spontan enjoy und photopeter ein.

Der Hinweis, genau auszusuchen, wo man seine Lehre macht, ist sicher wichtig.

Grüße
Jan

Daydreamer
28.02.2007, 17:41
Basti: Er bietet auch Fotografie an. Auf der (lange nicht mehr aktualisierten) Website steht zwar "ggf.", aber bei nem Beratungsgespräch zur neuen Tasche empfohl er mir Crumpler, u.A. mit dem Argument dass er und seine Lehrlinge sie benutzten. Entweder bildet der tatsächlich mehrere Fotografen aus oder ist immernoch so Praxisnah, dass sogar die Einzelhandels-Jungs (die er tatsächlich auch anbietet) auf Fotografieren kommen ;)

Die Idee mit dem Praktikum ist auf jeden Fall gut, meine (bisherige ;) ) Planung sah eh so aus, dass ich erst zum SSM '08 studiere und bis dahin u.A. ein Praktikum am Fraunhofer Institut mache. Dann kommt aber das Fotopraktikum zuerst, zumal ich gute Kontakte ans Fraunhofer habe und daher kein Problem, dort unterzukommen.

Rein Intuitiv ist mir der Mann symphatisch, wer zum Fotografieren mit dem Fahrrad durch den Urwald düst und bei der Tasche anpreist, dass sie nach dem Sturz keinen Schlamm in den Innenraum ließ, hat den Grad Verrücktheit, den ich mag ;)

Aber alles andere ist fürs Erste eh nur planloses Rumgerede, nun gilt es wohl wirklich, sich prinzipiell vertieender in die Richtung schlau zu machen, sowohl was alternative Ausbildungsstätten als auch die generelle Frage betrifft. Ich werd' euch aber auf dem Laufenden halten.

Gruß,
Florian.

Lostname
28.02.2007, 17:54
Eine Ausbildung macht leider niemanden zum Könner, egal ob Berufsausbildung,Studium oder schulische Ausbildung. Klar kann man sich Texte zum bestehen von Prüfungen auswendig in die Birne trichtern und schafft so mit etwas Glück auch nen Abschluss, aber dass man das gelernte dann auch wirklich verstanden hat und es umsetzen kann impliziert das leider nicht.

Ich habe in den neunzigern Fotofach Verkäufer gelernt mit Fotofach Schule Kiel. Leider nicht bis zum Schluß weil ein Unfall dazwischen kam.

Daydreamer
28.02.2007, 18:00
Um das nochmal klarzustellen:
Ich würde (ist ja nix entschieden) mich dem Glauben hingeben, dass mich die "Ausbildung zum Kenner macht". Aber ich bin Lernwillig und betrachte die Ausbildung prinzipiell als Möglichkeit, von einem erfahrenen Mentor in vieles eingewiesen zu werden und so besser an mir selbst arbeiten zu können, ausserdem als Einstieg "in die Szene", ich gehe eigentlich davon aus, dass eine abgeschlossene Berufsausbildung (zusammen mit Referenzen) einen Vorteil im "Kampf" um einen Arbeitsplatz ausmachen kann. Naja wie gesagt, was das betrifft werde ich mich in nächster Zeit erstmal mit den Fotografen selber unterhalten.

joki
28.02.2007, 18:03
Eine Ausbildung macht leider niemanden zum Könner, egal ob Berufsausbildung,Studium oder schulische Ausbildung. Klar kann man sich Texte zum bestehen von Prüfungen auswendig in die Birne trichtern und schafft so mit etwas Glück auch nen Abschluss, aber dass man das gelernte dann auch wirklich verstanden hat und es umsetzen kann impliziert das leider nicht.

Ich habe in den neunzigern Fotofach Verkäufer gelernt mit Fotofach Schule Kiel. Leider nicht bis zum Schluß weil ein Unfall dazwischen kam.

Der Unfall ist also jetzt ein Teenager und heisst wie? :lol:

webwolfs
28.02.2007, 22:09
Ich kenne Leute, die haben ihr Hobby zum Beruf gemacht (oder ihren Beruf zum Hobby). Ich habe aber noch keinen erlebt, der dabei unglücklich war. Gehört vielleicht in die Sparte "überflüssige Weisheiten"?

Hademar2
28.02.2007, 22:29
Ich kenne Leute, die haben ihr Hobby zum Beruf gemacht (oder ihren Beruf zum Hobby). Ich habe aber noch keinen erlebt, der dabei unglücklich war. Gehört vielleicht in die Sparte "überflüssige Weisheiten"?

Naja, wenn du mit dem Hobby, nachdem es zum Beruf geworden ist, deinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kannst, ist das wohl schon irgendwie unglücklich!

Ist mir persönlich schon passiert, allerdings nicht als Fotograf!

webwolfs
28.02.2007, 22:38
Naja, wenn du mit dem Hobby, nachdem es zum Beruf geworden ist, deinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kannst, ist das wohl schon irgendwie unglücklich!

Ist mir persönlich schon passiert, allerdings nicht als Fotograf!

Da hast Du natürlich Recht, aber das kann ja nur bei Selbständigkeit passieren. Ist aber trotzdem schade.

Lostname
01.03.2007, 00:30
Der Unfall ist also jetzt ein Teenager und heisst wie? :lol:

Kunstoff Kreuzbänder heisst Es ;)

gpo
01.03.2007, 13:14
Aufklärung ....
auf meine Art:))

nachdem ja mal wieder hier kreuz und quer gedacht wurde...
versuche ich mal ein paar Sachern auf die Reihe zu bekommen:

1) nach wie vor kann man FOTOGRAF als Lehre absolvieren(2-3Jahre) in einem Meisterbetrieb. Auch Schulungslehre ist möglich(Fachschulen usw.)

2) aber nachdem vor ca. 2 Jahren der "Meisterzwang" aufgegeben wurde...
kann jeder Trockenbauer eine Kamera in die Hand nehmen und Bilder machen...
sich dann wohl "Fotodesigner oder Fotojournalist" nennen:))

!!! was mir nicht gefällt...ist die Art und Weise wie ständig dieser Berufstand..."runtergeredet" wird!!!

...die Amateure kaufen sich bestes Equipment, reden nur von Technik und wie man in den Fotoforen sehen machen durchaus gute Bilder....nur sie müssen davon nicht leben!!!

...alles was an halb-semi Profis sich tummelt....sorgt indirekt dafür dass die Preise für Honorare extrem gesunken sind und wohl nie wieder aus dem Keller kommen!

Problem dabei....die meisten haben es nicht gelernt und beschränken sich auf den kleinen Bereich den sie gut können!

Genau das kann sich ein echter Profi nicht leisten.....
heißt im Klartext, früher bestand ein Job aus diversen Schwierigkeitsgraden, die alle von einen Mann erledigt wurden...logisch auch, dann gut bezahlt!!!

Heute nun werde(ich z.B.) wegen meinem Spezialwissen hofiert....
aber die "Verdienerjobs" fehlen komplett, damit fehlt aber auch die Grundlage für eine "gesunde Mischkalkulation"....
...es kommen dann also nur noch wenige Jobs die unendliche Vorbereitungen erfordern, spezielle Geräte brauchen und entsprechend teuer abgerechnet werden "müsten"...

genau an diesem Punkt stimmt in der Profifotografie nix mehr!

3) digital...hat den gesamten Berufstand ebenfalls "runtergerechnet",
denn nachdem nun JEDER mit einer Knipse Bilder produzieren kann und in der EBV nachbereitet....kommt eben das bei raus, was heute überall zu sehen ist...künstliche Bilder:)) zu geringen Preisen!

4) Lernen und "sich beibringen"....
sind zwei paar Schuhe!!!...alleine beim kalkulieren eine Profijobs haben alle Semis reichlich Probleme!

habe im moment zwei konkrete Jobs in der Pipeline, wo ein Kunde gegen einen "Digitalfotografen" per Gericht klagt wegen unzureichender Arbeit und zu hohem Honorar!!!...heißt, dort haben sich Nichtkönner mit großer Klappe an Sachen gewagt ...die sie überfordert hat! das Problem nun, das Geld hängt bei Gericht, das Verfahren läuft seit über einem Jahr und der Kunde kann sich nicht einen "richtigen" Fotografen leisten um den Job sauber zu ende zu führen.

Fazit....
ich bin nach wie vor der Meinung das man einem Beruf "lernen" muss....
die heutige Art das "moderner" zu gestalten hat bisher überhaupt nicht zu den gewünschten Erfolgen geführt, höchstens zu Minimalpreisen und Honoraren...

das steht dem nach wie vor sauteurem Equipment gegenüber....was man sich damit nicht oder kaum leisten kann!!! Man kann schlicht sagen das Digitalfotos DOPPELT so teuer sind, wenn man kaufmännisch alles gegenrechnet!

erst wenn man genau in die Tiefen eines Berufes schauen kann, kann man auch die richtigen Entscheidungen treffen wie man einen Job angeht, kalkuliert, abrechnet...

Die heutige Entwicklung wo man Leuten mit ein wenig "learning by doing" für eine gewisse Zeit den Job schmackhaft macht....bring weder neue und stabile Arbeitsplätze, noch löst es irgendwelche wirtschaftlichern Probleme....
außer immer weniger Geld für die gleiche Leistung.
Mfg gpo

A100dude
28.07.2008, 11:41
Hallo Leute,

ich interessiere mich sehr dafür den Beruf Fotograf zu erlernen, da ich mich beruflich neu orientieren möchte. Worauf ich dabei allerdings Wert lege ist eine fundierte Ausbildung (mind. 2 Jahre - besser 3 Jahre) mit einem anerkannten Abschluß (mit Gesellenschein).

Da ich bisher meist nur private Einrichtungen gefunden habe, die sich die ganze Ausbildung sehr teuer bezahlen lassen, frage ich mich, wo man diesen Ausbildungsberuf bei irgendwelchen Firmen, Geschäften etc. machen kann.

Möglicherweise ist der Zeitpunkt für eine neue Ausbildung etwas zu spät gewählt, weil ich keine konkreten Angebote finde. :(

Wenn sich einer von euch mit der selben Problematik schon beschäftigt hat und mir einen nützlichen Hinweis (Webseite) sagen kann, wäre das ziemlich gut. Mich interessiert aber definitiv kein Foto/Fotodesignstudium an irgendeiner Einrichtung die dann irgendwelche Zertifikate o.ä. vergeben.

MfG A100dude!

joki
28.07.2008, 11:46
Frage doch mal bei der örtlichen Handwerkskammer. Die haben eine Liste der zugelassenen Ausbildungsbeitriebe. ;)

rmaa-ismng
28.07.2008, 11:52
Servus Florian,

Rede mit dem Mann. Der hat bestimmt einen Namen. Mit etwas Rechersche im Netz lässt sich da sicherlich einiges rausfinden, was der so macht und was nicht... ;)

Lernen ist nie verkehrt. Wenn man dann noch die Gelegenheit hat sein Hobby zum Beruf zu machen, ich würde nicht lange überlegen.
Entscheiden od Du gerade bei Ihm oder woanders lernst, das kannst nach einem Gespräch mit Ihm immer noch!

Diesen Berufsstand von Grunde auf zu erlernen statt wie wir Halbwissenden sich selbst beizubringen: ist ein riesen Unterschied!!
Du siehst einfach einen Unterschied zwischen den Profis und den Halbwissenden, ob sie sich jetzt Amateure schimpfen oder Semi-Profi oder wie auch immer!! Und wenn es nur der Unterschied ist wie sie eine Sache angehen, welche Überlegungen dabei eine Rolle spielen...

Du könntest nur davon profitieren!
Vorraussetzung ist natürlich das Du Dir vorher über Deine zumindest nähere Zukunft klar bist.... :top:

A100dude
28.07.2008, 13:28
@joki: Vielen Dank, werde mich mal mit der örtlichen IHK in Verbindung setzen!:)

FiBa
28.07.2008, 16:26
Aufklärung ....
auf meine Art:))

nachdem ja mal wieder hier kreuz und quer gedacht wurde...
versuche ich mal ein paar Sachern auf die Reihe zu bekommen:

1) nach wie vor kann man FOTOGRAF als Lehre absolvieren(2-3Jahre) in einem Meisterbetrieb. Auch Schulungslehre ist möglich(Fachschulen usw.)

2) aber nachdem vor ca. 2 Jahren der "Meisterzwang" aufgegeben wurde...
kann jeder Trockenbauer eine Kamera in die Hand nehmen und Bilder machen...
sich dann wohl "Fotodesigner oder Fotojournalist" nennen:))

!!! was mir nicht gefällt...ist die Art und Weise wie ständig dieser Berufstand..."runtergeredet" wird!!!

...die Amateure kaufen sich bestes Equipment, reden nur von Technik und wie man in den Fotoforen sehen machen durchaus gute Bilder....nur sie müssen davon nicht leben!!!

...alles was an halb-semi Profis sich tummelt....sorgt indirekt dafür dass die Preise für Honorare extrem gesunken sind und wohl nie wieder aus dem Keller kommen!

Problem dabei....die meisten haben es nicht gelernt und beschränken sich auf den kleinen Bereich den sie gut können!

Genau das kann sich ein echter Profi nicht leisten.....
heißt im Klartext, früher bestand ein Job aus diversen Schwierigkeitsgraden, die alle von einen Mann erledigt wurden...logisch auch, dann gut bezahlt!!!

Heute nun werde(ich z.B.) wegen meinem Spezialwissen hofiert....
aber die "Verdienerjobs" fehlen komplett, damit fehlt aber auch die Grundlage für eine "gesunde Mischkalkulation"....
...es kommen dann also nur noch wenige Jobs die unendliche Vorbereitungen erfordern, spezielle Geräte brauchen und entsprechend teuer abgerechnet werden "müsten"...

genau an diesem Punkt stimmt in der Profifotografie nix mehr!

3) digital...hat den gesamten Berufstand ebenfalls "runtergerechnet",
denn nachdem nun JEDER mit einer Knipse Bilder produzieren kann und in der EBV nachbereitet....kommt eben das bei raus, was heute überall zu sehen ist...künstliche Bilder:)) zu geringen Preisen!

4) Lernen und "sich beibringen"....
sind zwei paar Schuhe!!!...alleine beim kalkulieren eine Profijobs haben alle Semis reichlich Probleme!

habe im moment zwei konkrete Jobs in der Pipeline, wo ein Kunde gegen einen "Digitalfotografen" per Gericht klagt wegen unzureichender Arbeit und zu hohem Honorar!!!...heißt, dort haben sich Nichtkönner mit großer Klappe an Sachen gewagt ...die sie überfordert hat! das Problem nun, das Geld hängt bei Gericht, das Verfahren läuft seit über einem Jahr und der Kunde kann sich nicht einen "richtigen" Fotografen leisten um den Job sauber zu ende zu führen.

Fazit....
ich bin nach wie vor der Meinung das man einem Beruf "lernen" muss....
die heutige Art das "moderner" zu gestalten hat bisher überhaupt nicht zu den gewünschten Erfolgen geführt, höchstens zu Minimalpreisen und Honoraren...

das steht dem nach wie vor sauteurem Equipment gegenüber....was man sich damit nicht oder kaum leisten kann!!! Man kann schlicht sagen das Digitalfotos DOPPELT so teuer sind, wenn man kaufmännisch alles gegenrechnet!

erst wenn man genau in die Tiefen eines Berufes schauen kann, kann man auch die richtigen Entscheidungen treffen wie man einen Job angeht, kalkuliert, abrechnet...

Die heutige Entwicklung wo man Leuten mit ein wenig "learning by doing" für eine gewisse Zeit den Job schmackhaft macht....bring weder neue und stabile Arbeitsplätze, noch löst es irgendwelche wirtschaftlichern Probleme....
außer immer weniger Geld für die gleiche Leistung.
Mfg gpo

Wow, das sind doch mal Themen, die wirklich interessant und wichtig sind!
Vielen Dank für Deinen Text!
Ich erkenne das allgemeine Problem "Digitalisierung" sofort auch in einem anderen, mir bekannten Metier wieder: Es geht um DJs, die in Clubs/Discotheken Musik spielen:
Es Gibt seit einigen Jahren ebenfalls eine Digitale Methode MP3s auf einem Laptop anzusteuern, indem nur noch zwei sog. Timecode-Vinyl-Platten auf den zwei Plattenspielern benutzt werden. Somit kann nun auch JEDER, der einen Laptop mit MP3s und das besagte Modul besitzt sich als "DJ" schimpfen und somit die mühsame Anschaffung eines großen (schweren) Vinyl-Repertoires umgehen.
Die DJ-Gagen sind ebenfalls in den Keller gesunken, die Fähigkeiten dieser "Quereinsteiger" sind Teilweise als "blutige Anfänger" zu bezeichnen und die Audio-Qualität von MP3s auf Clublautstärke möchte ich gar nicht erst erwähnen. Nur sehr wenige Kollegen kaufen sich trotzdem noch Vinyl und digitalisieren die Lieder dann selbst...

In der Clubszene gibs es teilweise zum glück eine Art Wertschätzung für genau die jenigen DJs, die noch konventionell Vinyl zum Gig schleppen und somit oft auch unbekanntere Musik, die es nicht im Netz als MP3s gibt, anzubieten haben.

Bei Fotografen wird das, denke ich, weniger der Fall sein dürfen...
Ein ähnliches Thema ist ja auch allgemein die Rolle des Fotografen als selbständiger, kreativer Gestalter.
Während früher ein Fotograf auf viele Faktoren eines Auftragswunsches Einfluss nehmen konnte/musste, gibt es heute Artdirectoren etc, die schon längst Kulisse, Models, Aufmachung, Licht etc geplant haben, so dass ein Profifotograf sich ziemlich blöd vorkommen muss, wenn er nur noch gebraucht wird um eine fertig aufgebaute Kamera per Fingerdruck auszulösen. (das ganze ist jetzt etwas überspitzt)

Ich würde allgemein auch zu einem vorherigen Praktikum raten, denn "Hobby -> Beruf" sollte gut überlegt sein!
Keiner meiner angehenden ausgebildeten Fotografenfreunde hat noch Zeit/Lust auf private unbeschwerte Fotosessions, da jeder froh ist, wenn er nach der Arbeit/Studienprojekte den Apperat nicht mehr sehen muss... sehr traurig. Deswegen fotografiere ich auch nur als Hobby mit meiner trotzdem "teuer gewesenen" alpha 700. :P

Sorry, für das "Fass aufmachen", aber bei gpo's anregendem Text musste ich mich äußern =)

Viele Grüße!

zzratlos
02.08.2008, 10:29
Salvete!

Ich bin ein gelernter Fotograf. Habe mir vor 32 Jahren meine erste SLR gekauft und damit begonnen, fotografieren zu lernen. :P Bin aber noch immer nicht fertig damit.

Gruß rudi