PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Digitaleffekte", Natural+ und RAW


FlorianLausB
28.02.2007, 00:36
Hi,

wirken sich die Digitaleffekte und Natural+ auf's RAW aus?
Und verändert Adobe-RBG was am RAW?

Oder ist das RAW wirklich so roh, dass gar keine Kameraeinstellung (welche sich auf's JPEG auswirkt) was ändert?

Gruß

Flo

baerlichkeit
28.02.2007, 00:40
Hi,
bei Dynamikoptimierung ist es jedenfalls so. Die macht nix mit RAWs. Ich gehe schwer davon aus bei anderen Einstellungen die das Bild nachbearbeiten ist es das gleiche... sonst müsste es ja wohl auch irgendwie halb-Raw heißen :D

Grüße Andreas

SirSalomon
28.02.2007, 15:53
Ich hab mal meinen Freund WIKI gefragt. Es gibt wesentliche Gestalltungsparameter, die das Bild "manipulieren": Es ist die Belichtungszeit, die Blende und der ISOWert. Alles Angaben, die halt auch im analogen Verfahren Einfluss haben.

Andere Werte, wie Weißabgleich, Farbsättigung, Kontrast, Schärfe usw. finden bei RAW erst im Konverter ihre Anwendung. Also ab einem Zeitpunkt, an dem der Benutzer eingreifen kann.

Genau aus diesem Grund sollte man nie das RAW-Bild direkt bearbeiten, sondern im Vorfeld eine Kopie davon haben. Oder man nimmst eine Software, die eine Art Maske mit den geänderten/angepassten/gewünschten Werten auf das RAW-Bild legt (Aperture macht sowas z.B.).

amateur
28.02.2007, 17:20
Hi,


Genau aus diesem Grund sollte man nie das RAW-Bild direkt bearbeiten, sondern im Vorfeld eine Kopie davon haben. Oder man nimmst eine Software, die eine Art Maske mit den geänderten/angepassten/gewünschten Werten auf das RAW-Bild legt (Aperture macht sowas z.B.).

welcher RAW-Konverter manipuliert denn die RAW-Datei selbst? Ich kenne keinen.

Viele Grüße

Stephan

A2Freak
28.02.2007, 17:24
Wenn ich eine RAW-Datei öffne, bearbeite und sie als JPG abspeichere, bleibt doch das RAW theoretisch unangetastet?

baerlichkeit
28.02.2007, 17:41
Hi,
also bisher sind mir drei Raw-Konverter untergekommen:
Bibble, Lightroom und Camera Raw. Keiner hat was an den eigentlichen Dateien verwurschtelt, sondern immer alles in einer Datenbank (LR) oder Bilddateien (Bibble) gespeichert.
Alles andere wäre ja auch hochgradiger Unfug, ein Dia hat ja auch keiner angerührt... :)

Grüße Andreas

FlorianLausB
28.02.2007, 17:43
Ich benutze Aperture. Und die Kamera scheint ein paar der Einstellungen im RAW zu vermerken, z.B. die von der Kamera empfohlene Farbtemperatur stellt Aperture auch ein.
Ich werd mal rumexperimentieren, ob die Digitaleffekte etc. auch im RAW vermerkt werden, so zu sagen als Tipp an den Konverter.

Basti
28.02.2007, 17:50
Wenn ich eine RAW-Datei öffne, bearbeite und sie als JPG abspeichere, bleibt doch das RAW theoretisch unangetastet?
Ja, das RAW bleibt unangetastet. Aber die Anzeige die du siehst wird von vielen RAW Konvertern bereits anhand der Aufnahmedaten entsprechend geändert.
Basti

A2Freak
28.02.2007, 19:09
Ich muß ja ehrlich zugeben, ich habe mich immer gegen RAW gewehrt, aber seit 4 Wochen und dem simplen Nikon View-Programm habe ich da auch Spaß dran. Arbeitet mit den RAW´s meiner D50 ganz fix, notfalls ist auch noch Photoshop 7.0 da.

Wild!
28.02.2007, 22:54
RAW ist wie das Belichtete, aber noch nicht entwickelte Negativ. Wie früher im Labor kann man mit dem unentwickelten Negativ bei der Entwicklung viel manipulieren. Ist es dann entwickelt, kommt der Positivprozess, also die eigentliche Bildbearbeitung.
So viel zur Theorie.

In der Praxis sieht es so aus, dass die RAW-Datei die "nackte" Bilddatei mit den Rohdaten aus dem Kamerachip ist. Keine Bildprozess der Kamera nimmt Einfluss auf dieses Bild, denn der käme in der Kamera nach dem RAW, und dann das JPG und das RAW wird wieder gelöscht.

Eine RAW-Datei ist immer offen parametrisiert, d.h. mit einem passenden Konverter kann man zwar viele Bildparameter ändern und das Bild speichern, aber es wird nicht das geänderte Raw gespeichert, sondern die Originaldatei und die jeweiligen Bildparameter. So kann man das Bild unzählige Male vaiieren, ohne die Originaldatei zu verändern. Das Negativ bleibt immer im "unentwickelten" Zustand beim Speichern.

Wenn man eine guten RAW-Konverter hat (ich nenne da mal Lightroom oder Camera-Raw vom neuen CS3 als meine Favoriten), sind viele Einflussmöglichkteiten vorhanden. Neben der Belichtung und dem Weißabgleich stehen umfangreiche Funktionen für Farbmanipulation und -anpassung, Kontrastmanagement, CA's, Vignettierung, Schärfe, Bildrauschen zur Verfügung. Man ist gerade als RAW-Neuling immer versucht, erst einmal am Belichtungsregler zu zerren, aber wenn man mit der Gradationskurve arbeitet, ist es relativ einfach möglich, den Dynamikumfang eines Bildes deutlich zu steigern, ohne andere Parameter wie z.B. Bildrauschen merklich zu verändern. Lichter und Schatten haben plötzlich Zeichnung, und die orginal etwas einseitige Tonwertkurve wird schön gespreitzt und hat an den Rändern keine Lücken mehr.

Achtet mal ganz unten auf der Seite auf das unterste Diagramm, da kann man schön sehen, was in einem RAW steckt.
http://www.dpreview.com/reviews/sonydslra100/page21.asp

Ein gut entwickeltes RAW ist eigentlich schon fast fertig. Wenn man es jetzt in ein verlustfreies Format wie TIF oder PSD speichert, kann man letzte Korrekturen wie Bildschnitt oder eben weitere Bildbearbeitung vornehmen. Merkt man im Workflow, dass man mit der Datei in eine Sackgasse geraten ist, dann nimmt man eben nocheinmal das RAW vor und ändert die Parameter entsprechend.

Für mich gibt es eigentlich keine Alternative zum RAW, man kann auch nach Jahren noch (wenn man vielleicht etwas mehr Kenntnisse der EBV hat) die alten Dateien wieder hervorkramen und die Bilder besser bearbeiten. Ich ärgere mich immer wieder über die alten JPG-Zeiten. Da hab ich viele schöne Bilder einfach aus Unkenntnis in der EBV vermurkst. Oder von der Kamera vermurksen lassen. Währen es RAW's gewesen, könnte ich jetzt noch etwas vernünftiges daraus machen.
Sicher sind RAW-Dateien etwas größer als JPG's (zwischen 6 und 9 Mb bei der Alpha), dafür gewinnt man aber den kompletten Zugriff auf sein Bild. Und das ist es immer Wert!

Gerhard-7D
28.02.2007, 23:47
Ich bin zwar noch ziemlicher Raw-Neuling :oops:
aber auch bei mir stellt sich langsam aber sicher die Erkenntnis ein, daß ein gutes Foto (oder eines das es mal werden könnte) zusätzlich in Raw archiviert werden sollte, um sich später nicht zu ärgern.

Naja nach Kauf meiner 2. 2GB Speicherkarte (incl. Raw-Converter) steht dem eigentlich nichts mehr im Weg. :top: Ausser etwas mehr Arbeit beim aussortieren.

Mfg. Gerhard

ingobohn
01.03.2007, 08:26
In der Praxis sieht es so aus, dass die RAW-Datei die "nackte" Bilddatei mit den Rohdaten aus dem Kamerachip ist. Keine Bildprozess der Kamera nimmt Einfluss auf dieses Bild, denn der käme in der Kamera nach dem RAW, und dann das JPG und das RAW wird wieder gelöscht.

Hm, meines Wissens stimmt das so nicht ganz streng. Es gibt einige Kameras, deren RAW-Dateien bereits kameraintern "bearbeitet" sind. Spontan fällt mir gerade die M8 und ihr RAW-Format ein (es gibt noch andere), dort wird z.B. das 16bit Bild in ein 12bit RAW umgerechnet, und dieses wird dann auf der Karte gespeichert (in der LFI ist ein Artikel darüber, warum Leica so vorgeht).

Wild!
01.03.2007, 22:33
Na,die werden schon ihre Gründe dafür haben!
Ach die Aufnahmechips sind ja nicht nur reine Lichtfänger, so ein wenig machen die auch schon an der Datei herum.
Aber trotz allem ist RAW DAS Bildformat meiner Wahl....ich verlasse mich auf keine Kamera, was Belichtung, Kontrast und Weißabgleich angeht.
Meist geht es gut, nur leider nicht immer.