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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Monitor- u. Druckerprofilierung: ich geb's auf!


Koenigsteiner
14.01.2007, 18:04
Also, ES REICHT!

Sorry Leute, muß jetzt mal meinen Frust von der Seele schreiben... :(

Plage mich seit gestern damit rum einigermaßen farbverbindlich auszudrucken, also das der Druck mit dem Monitorbild übereinstimmt.
Aber jetzt geb ich auf...

Zur Vorgeschichte
Der eine oder andere wird wissen, das ich seit geraumer Zeit mit einem Epson R800 drucke.
Für mich ein ausgezeichneter Drucker, macht exzellente Bilder!

Als technisch interessierter Mensch überlegt man trotzdem ob es nicht noch einen Zacken besser geht.
Hätt ich bloß nicht damit angefangen :roll:
Bereits vor einem Jahr hab ich mir ein Tool (Color Plus) zum Monitorkalibrieren geholt
um wenigstens erstmal eine farbverbindliche Anzeige auf dem Monitor zu bekommen.
Das damit erstellte Monitorprofil gibt Farben sehr gut wieder
und ich verwende nur noch dieses..
Nun war der Drucker dran.
Nachdem ich mit diversen Herstellerprofilen probiert habe und nie so richtig zufrieden war,
hab ich mir extra ein Profil anfertigen lassen, nur für eine Papiersorte.
Natürlich vergleicht man dann mit anderen Profilen, z.B. den originalen Epson-Profilen zum passenden Papier.
Und ja, es gibt Unterschiede!
Nur ist es mittlerweile so, das die Originalprofile die Farben besser wiedergeben als das angefertigte Profil!
Sicher: die Unterschiede sind gering, aber sichtbar!
Mein erstelltes Profil druckt sichtbar zu rot!
Und jedes andere Profil hat einen anderen "Farbstich", ich kann mir nun den raussuchen, der mir am besten gefällt :roll:

Hm... und dann sind die "fotobegeisterten" Verwandten und Bekannten,
von denen hört man dann solche Sprüche wie:
(meine Freunde im Dialog)
"Och...das ist mir aber zu bunt!..."
"Findest Du? Also ich mag bunte(!) Bilder!"
"Schöne Bilder"
"Das hast du aber fein gemacht"

Ich kommentiere das mal nicht, stell mir aber die Frage:
wozu eigentlich der ganze Kalibrierungs-und Profilierungskram???
Wenn jeder eh seinen eigenen Geschmack hat kann man sich doch die ganze Arbeit sparen...

So, das mußte jetzt mal sein :!:
Und jetzt drucke ich nur noch ;)

Mike_T
14.01.2007, 18:44
Jeder Farbfilm hat seinen Farbstich: Agfa, Kodak und Fuji - um nur mal 3 zu erwähnen. ;)

joki
14.01.2007, 18:48
Tja - so ist das halt mit den Gschmäckle!

Aber die Farbverbindlichkeit ist ja auch eher was für das Verhältnis Auftraggeber - Auftragnehmer also Druckerei. Für den Heimbereich halte ich das ganze getue darum für leicht überkandidelt :roll:

Zum Farbverbindlichen betrachten gehört übrigens immer ein standartisiertes Licht. Ohne das ist das eh alles Mummpitz...

Und beim Drucken natürlich ein standartisiertes Papier. Hattest Du?

Dazu wird Dir aber gpo, Winsoft und andere sicher eingehenderes sagen können.

Im privaten Bereich gehen halt die Gschmäckle vor. ;)

WinSoft
14.01.2007, 18:54
Oh, das kenne ich! Manche mögen es knallig bunt à la Fuji Velvia, andere wiederum gedeckt, pastellartig, luftig, gar nur schwarz-weiß. Dann kommen noch Druckereien, die noch nie etwas von Farbmanagement gehört haben und mit AdobeRGB-Dateien nichts anfangen können (wirklich erlebt!). Andere wollen sRGB-Dateien in großformatigen Hochglanzprospekten drucken lassen...

Was tun? Am besten seinen eigenen Weg gehen und alle Nörgler ignorieren! Schließlich will man selber zufrieden sein, wenn man nicht unbedingt mit Bildern Geld verdienen muss.

So mache ich es! Ich drucke die Bilder auf dem vom Dienstleister profilierten Drucker (Epson R2400) nach meiner Bearbeitung auf dem kalibrierten und profilierten Monitor bis A3+. Wer die aus meiner Sicht perfekten und natürlichen, dem abgebildeten Objekt im Tageslicht gleichenden Farben nicht mag, soll sich an jemand anderes wenden, z.B. Schlecker & Co., basta!

Jetzt fehlt nur noch ein Farbabmusterungsplatz von Just Normlicht, um die letzten Nörgler zu überzeugen...

joki
14.01.2007, 18:56
;)


.

WinSoft
14.01.2007, 18:58
Tja - so ist das halt mit den Gschmäckle!
Vorsicht joki! "Gschmäckle" hat im alemannischen Sprachraum eine ziemlich negative Bedeutung mit geradezu Schimpfwortcharakter! "Der hat 'en Gschmäckle": Der riecht unangenehm (nach Schweiß)... :)

Sonnenkind
14.01.2007, 20:07
Tja - so ist das halt mit den Gschmäckle!
Vorsicht joki! "Gschmäckle" hat im alemannischen Sprachraum eine ziemlich negative Bedeutung mit geradezu Schimpfwortcharakter! "Der hat 'en Gschmäckle": Der riecht unangenehm (nach Schweiß)... :)

...oder es bedeutet "Vetternwirtschaft" (Beigeschmack)

Koenigsteiner
14.01.2007, 20:34
Ah ja, ich sehe schon: es beschäftigt auch andere ;) *ein klein wenig froh bin*

Jeder Farbfilm hat seinen Farbstich: Agfa, Kodak und Fuji - um nur mal 3 zu erwähnen. ;)
Ist das nun beruhigend :?: :!: *schulterzuck*

Für den Heimbereich halte ich das ganze getue darum für leicht überkandidelt
Ja: genauso kommt es mir mittlerweile auch vor,
man darf sich da wohl nicht verrückt machen lassen...
Schließlich verdient eine ganze branche damit Geld :?

Zum Farbverbindlichen betrachten gehört übrigens immer ein standartisiertes Licht. Ohne das ist das eh alles Mummpitz...
Ja, ist klar, aber ich kann doch nun nicht immer eine D50-Lampe mit nehmen
und bei Oma reinschrauben, nur damit richtiges Licht herrscht.
Andere ziehen sich zum Bilder ankucken wieder in eine Ecke zurück
wo überhaupt keine Lampe ist :roll:

Und beim Drucken natürlich ein standartisiertes Papier. Hattest Du?

Ja, alles Epson-Originale, konkret gehts um das "Premium Glossy".

Was tun? Am besten seinen eigenen Weg gehen und alle Nörgler ignorieren! Schließlich will man selber zufrieden sein, wenn man nicht unbedingt mit Bildern Geld verdienen muss.

Eine weiße Aussage :top:
Vor wem muß man sich eigentlich rechtfertigen :roll:

Jetzt fehlt nur noch ein Farbabmusterungsplatz von Just Normlicht, um die letzten Nörgler zu überzeugen...
NÖ! ;)
DOOF ;)
Dagegen ;)

gpo
15.01.2007, 00:29
moin...
ja viel wurde gesagt...aber alles???

Klaro eine Super-immer-passt alles-Lösung...habe ich auch nicht,
obwohl winsofts Ansätze ja genau beschreiben waren, ich sie vom Prinzip her auch so mittrage...


hätte ich noch eine "Bastellösung"....

die ging so, alles wie üblich kalibriert und profiliert bis auf den Drucker!

gedruckt wurde dann ausschließlich durch Corel Draw per Corel Druckvorschau.

diese Druckvorschau ist nähmlich in der Lage den Druckertreiber "auszutricksen"....

heißt nix anders, als dass man dort "andere" Einstellungen zusätzlich vornehmen kann...als Profile hergaben.

ich hatte das gemacht für meine eigene Mappe
verwendet wurden Bilder aller Art mit Texten arranggiert auf einem A3+ und auf Epson semigloss ausgedruckt.

Messtechnisch(habe nie gemessen) wäre es vielleicht nicht korrekt...
aber es sah gut aus:))
Mfg gpo

bianchifan
16.01.2007, 10:08
Nur ist es mittlerweile so, das die Originalprofile die Farben besser wiedergeben als das angefertigte Profil!
Das ist aber auch nur Dein rein subjektiver Eindruck.
Epson hat seine Profile auch nicht nach der Farbpräzision entwickelt, sondern nach den Sehgewohnheiten.
Der R800 wird in Europa z.B. mit anderen Profilen geliefert als in Amerika oder Japan, mach ein R800-Besitzer ist z.B. mit den amerikanischen glücklicher und manche amerikanischen Fotografen mögen diese überhaupt nicht.
Wenn Du mit den mitgelieferten glücklicher wirst, dann nimm sie.
Wenn Du dagegen in tiefschwarzen Flächen noch Zeichnung finden möchtest, überlege es Dir genau. Es gibt kein Profil, welches alle Anforderungen abdeckt.
Bei Verwendung von farbverbindlichen Profilen hast Du! die Möglichkeiot, mit einer farbmangemantfähigen Bildbearbeitung die Farbwiedergabe so zu steuern, dass aus dem Drucker etwas farbneutrales rauskommt.

In einem anderen Forum empfand jemand kürzlich eine Farbtemtemperatur von 6500° K als zu warm, das entsprechende Monitorbild deklarierte er als bräunliche Matsche, auch noch nach einer Woche. Entweder hatte diese Person ein abweichendes Farbempfinden oder war durch jahrelange völlig falsche Monitoreinstellungen (waahrscheinlich im 9000er Bereich verzogen.
Es ist also auch möglich, dass Du einen Rotstich siehst, den andere nicht sehne.
Nebenbei: als ich vor über dreißig Jahren erstmals in einer Dunkelkammer stand empfand ich eine "Neutralgraukarte" auch als braun.
Sehen muss man lernen.

gpo
16.01.2007, 11:12
###Nebenbei: als ich vor über dreißig Jahren erstmals in einer Dunkelkammer stand empfand ich eine "Neutralgraukarte" auch als braun.
Sehen muss man lernen.###


nettes Beispiel....
noch soon alter Sack, herzlich willkommen im Club der Dinosaurier :top:
Mfg gpo

newdimage
16.01.2007, 14:56
Hallo Thomas,

ich verfahre seit geraumer Zeit so, das meine Bilder nur mir gefallen müssen ;) .
Mein Kalibrieren sieht so aus, das ich die Bilder am Rechner bearbeite, bis sie mir gefallen. Meist sieht der Druck dann ähnlich aus.

Man muß beim Digiknipsen immer eines bedenken:
Der Bildschirm nimmt RGB, der Drucker CYMK, da sind schon Unterschiede vorprogrammiert, die der Ottonormalverbraucher geflissentlich übersehen sollte.

Gruß
Frank, der das perfekte Bild nie bei sich selbst sondern immer nur bei anderen sucht.

bleibert
16.01.2007, 16:52
ich verfahre seit geraumer Zeit so, das meine Bilder nur mir gefallen müssen ;) .
Das ist soweit auch kein Problem. So kann man hervorragende Ergebnisse erzielen - im Extremfall auch bessere Ergebnisse, als mit standardisierten Verfahren. Der einzige Grund für diese ganze Kalibrierungs- und Profilierungsgeschichte ist der Datenaustausch. Wenn zwei Leute am gleichen Bild arbeiten, dann muss sichergestellt sein, dass beide das gleiche Bild sehen - sonst korrigiert jeder die vermeintlichen Fehler des Vorgängers.

Egbert
16.01.2007, 17:56
Hallo Thomas,

ich glaube auch das Du Dich zu sehr reingesteigert hast, denn Du willst ja mit Deinen Bildern nicht vorrangig Geld verdienen.
Ich drucke selber nicht sondern lasse die Bilder ausbelichten, wobei jeder Dienst, wenn man sehr genau hinsieht, auch kleine Fabnuancen liefert.
Übrigens denke mal an frühere Dias. Sie waren in Farbe doch von Film zu Film hatte man auch Unterschiede.

Koenigsteiner
17.01.2007, 08:26
Nur ist es mittlerweile so, das die Originalprofile die Farben besser wiedergeben als das angefertigte Profil!
Das ist aber auch nur Dein rein subjektiver Eindruck.
Epson hat seine Profile auch nicht nach der Farbpräzision entwickelt, sondern nach den Sehgewohnheiten.
Der R800 wird in Europa z.B. mit anderen Profilen geliefert als in Amerika oder Japan, mach ein R800-Besitzer ist z.B. mit den amerikanischen glücklicher und manche amerikanischen Fotografen mögen diese überhaupt nicht.
Das kommt mir bekannt vor: japanische Hersteller von Fernsehgeräten (z.B. Sony oder Panasonic)
halten das Bild bewußt etwas kühler, sprich blauer.
Es wirkt dadurch schärfer als bei deutschen oder europäischen Geräten.

Bei Verwendung von farbverbindlichen Profilen hast Du! die Möglichkeiot, mit einer farbmangemantfähigen Bildbearbeitung die Farbwiedergabe so zu steuern, dass aus dem Drucker etwas farbneutrales rauskommt.
Hm...nur was heißt dann farbneutral, wenn jeder seine eigenen Farben sieht... :?

ich verfahre seit geraumer Zeit so, das meine Bilder nur mir gefallen müssen .
Mein Kalibrieren sieht so aus, das ich die Bilder am Rechner bearbeite, bis sie mir gefallen. Meist sieht der Druck dann ähnlich aus.
Ich glaube, das ist die beste Lösung ;)
Und: _ähnlich_ , mehr nicht ;)

Wenn zwei Leute am gleichen Bild arbeiten, dann muss sichergestellt sein, dass beide das gleiche Bild sehen - sonst korrigiert jeder die vermeintlichen Fehler des Vorgängers.
Das wäre für mich auch der einzige Grund wo es Sinn macht!
Klar das Verlage und Druckereien farbverbindliche Bilder brauchen,
sonst ist das Geschrei, sprich Reklamation hinterher groß...

Hallo Thomas,
ich glaube auch das Du Dich zu sehr reingesteigert hast...
ja, kann schon sein, aber warum soll ich die Möglichkeiten die es gibt nicht nutzen :(

denn Du willst ja mit Deinen Bildern nicht vorrangig Geld verdienen.
Och... wollen würd ich schon :D

Ich drucke selber nicht sondern lasse die Bilder ausbelichten, wobei jeder Dienst, wenn man sehr genau hinsieht, auch kleine Fabnuancen liefert.
Das ist ja das Problem: fünf Ausbelichter --> fünf Farbunterschiede!

Übrigens denke mal an frühere Dias. Sie waren in Farbe doch von Film zu Film hatte man auch Unterschiede
Ja! Das war noch eine schöne Zeit!
Da hatt sich keiner einen Kopp über Farbunterschiede der einzelnen Filme gemacht, jedenfalls im Amatuerbereich.
Und 400%-Ansichten gab es auch nicht... :P

Sch....ß technischer Fortschritt :evil: ;)

newdimage
17.01.2007, 11:21
ich verfahre seit geraumer Zeit so, das meine Bilder nur mir gefallen müssen ;) .
Das ist soweit auch kein Problem. So kann man hervorragende Ergebnisse erzielen - im Extremfall auch bessere Ergebnisse, als mit standardisierten Verfahren. Der einzige Grund für diese ganze Kalibrierungs- und Profilierungsgeschichte ist der Datenaustausch. Wenn zwei Leute am gleichen Bild arbeiten, dann muss sichergestellt sein, dass beide das gleiche Bild sehen - sonst korrigiert jeder die vermeintlichen Fehler des Vorgängers.

Hallo Dennis,

korrekt. Da aber nur ich meine Bilder bearbeite, brauche ich mir um Kalibrierung zum Glück keine Gedanken machen.

Gruß
Frank

bianchifan
17.01.2007, 14:09
Hm...nur was heißt dann farbneutral, wenn jeder seine eigenen Farben sieht... :?
Übrigens denke mal an frühere Dias. Sie waren in Farbe doch von Film zu Film hatte man auch Unterschiede

:shock: :roll: :roll: :roll:

Die Fähigkeit, Farben wahrzunehmen ist nun einmal indivudell verschieden. Dann gibt es auch noch Leute mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Farbschwächen. Außerdem weiß niemend, ob das Farbempfinden tatsächlich gleich ist..Farbe ist Licht einer bestimmten Wellenlänge, die Empfindung eine Sache des Gehirns.
Und genau deswegen wird gemessen..

Unterschiede beim Film, ich kannte nur Kodakchrome 25 und S/W

Apropos moderne Technik..weshalb hatte man früher einen Farbmischkopf und (allerdings analoge) Colorspektrometer a la Wallner und Co.?

Hansevogel
17.01.2007, 20:04
Die Fähigkeit, Farben wahrzunehmen ist nun einmal indivudell verschieden.
Bei mir gibt es zudem noch einen augenärztlich bestätigten (kleinen) Unterschied zwischen re. und li. Auge.
Deutlich merke ich das, wenn ich mit dem re. bzw. li. Auge durch den EVF sehe. Meine Bilder hätten danach einen Rot- bzw. Blaustich.
Aber... der Stich sitzt bei mir woanders. :lol:

Gruß: Joachim