Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : vorn zu hell, hinten zu dunkel - was mach´ich falsch?
roland 44
22.05.2006, 07:07
Hi, liebes Forum. Mit der 7d und Metz 54 MZ4 habe ich folgendes Problem: Bei Aufnahmen in der Sporthalle wird der Vordergrund (die weissen Kuten) überbelichtet, während der Hintergrund zu dunkel ist. Bekommt man das nicht besser hin?
Ausrüstung:
D7D mit 54MZ4 und Sigma 70-300 APO
Ich habe mit folgenden Einstellungen erfolglos experimentiert:
Einstellungen:
Blitz auf A oder TTL/HSS
Zeitautomatik / Blende offen - 8, die Zeiten liegen zwischen 1/60 und 1/125
Wabenfeldmessung oder mittenbetont,
ISO 200 - 800
Blitz immer direkt und ohne Bouncer (sonst reicht die Leistung nicht)
Ich habe mir die Fotos von einem Kollegen zeigen lassen, der auch dort fotografiert hat: er hat schöne, gleichmäßige Belichtung, es ist kaum zu sehen, daß geblitzt wurde. Er hat eine 300d mit Kitobjektiv und Blitz 430EX.
Danke und Gruß
Roland
Diese Beispiel ist schon mir RAW Shooter bearbeitet, Belichtung verringert, Lichter verringert. Original ist das wesentlich krasser. Als JPG aufgenommen, wäre es Ausschuß.
http://www.foto.skomda.de/assets/images/db_images/db_PICT1659.jpg
Du machst gar nichts falsch. Kamera und Blitz belichten auf das Hauptmotiv, das ist ja auch okay. Da die Blitzleistung aber abnimmt, kann hinten nicht mehr die gleiche Leistung ankommen.
Einfach erklärt. ;)
Nachtrag: Du könntest eventuell mit längeren Verschlußzeiten arbeiten, um den Hintergrund aufzuhellen, kann aber unter Umständen bei diesem Motiv zu Problemen führen, da sich die beiden wahrscheinlich doch nicht gerade langsam bewegen.
Noch ein Nachtrag, Dein Tele schluckt auch Licht, im Gegensatz zum einfachen Kitobjektiv an der EOS.
Auch bei HSS-Betrieb wird die Blitzleistung geschluckt.
PeterHadTrapp
22.05.2006, 08:28
Sofern die Halle nicht so hoch ist, eine helle Decke hat und Dein Blitz die nötige Leistung ausspuckt, könntest Du versuchen indirekt zu Blitzen, das führt zu eine viel weicheren und weiteren Streuung des Lichts, sodass auch der Hintergrund mehr abbekommt, aber dafür reicht es wahrscheinlich nicht.
Du bekommst den Hintergrund immer dann heller, wenn Du versuchts mehr Umgebungslicht ins Foto mit einzubeziehen, dazu gibt es zwei Ansätze:
1. längere Belichtungszeit
da wirst Du Probleme mit verwischten Sportlern bekommen, denn da geht es wohl recht flott zu.
2. Höhere ISO-Zahl.
Probiere mal zum Spaß ISO 800, dann braucht es viel weniger Blitz in Relation zum Umgebungslicht sodass man den Bildern den Blitz erheblich weniger ansieht. Wichtig ist dann aber, möglichst korrekt zu belichten (nicht zu knapp) sonst sieht man das Rauschen zu sehr.
3. Lichtstarkes Objektiv anschaffen
Ich denke Du hättest mit Blende 2,8 in Verbindung mit ISO 400 viel schönere Ergebnisse, da weniger Blitzbelichtung nötig um das Vordergrundmotiv aufzuhellen, ergo fällt auch der Unterschied zum Hintergrund nicht so deutlich aus.
Die sind natürlich nicht billig...
Gruß
PETER
Das ist Physik!
- Der Einzelblitz ist praktisch eine Punktlichtquelle.
- Die Lichtintensität von Punktlichtquellen nimmt mit dem QUADRAT der Entfernung ab.
- Das heißt, bei SOPPELTER Entfernung hat man nur noch ein VIERTEL der ursprünglichen Lichtintensität.
- Das heißt, vorn (zu) hell, hinten (zu) dunkel!
Abhilfe:
- 1) Indirektes Blitzen gegen die Decke, falls die Decke hellweiß und nicht zu hoch ist.
- 2) Mehrere drahtlos gezündete/gesteuerte Blitze! Einige Blitze sollten nur den Hintergrund anstrahlen.
Nr. 2) mache ich regelmäßig bei Veranstaltungen in großen Räumen, bei denen die Decke entweder nicht weiß oder zu hoch ist. Dabei strahlen bis zu 4 Blitze nur den Hintergrund an, während die Hauptblitze die Akteure anblitzen. Das ergibt sehr gut und sehr gleichmäßig ausgeleuchtete Fotos.
Da sich die Akteure bei solchen Veranstaltungen meist auf einer vergleichsweise kleinen Fläche tummeln, kann man die Blitze vor der Schau gut positionieren und mit Probeschüssen mit Statisten optimieren. So mache ich es bei Modeschauen für den Laufsteg oder beim Bühnenauftritt einer Musik- oder Theatergruppe. Die Beteiligten sind meist gern bereit, VOR der Veranstaltung kurz Statisten zu spielen...
Ähnliche Einstellungen mache ich auch für Archtekturfotos in sehr großen und langen Räumen. Da werden die drahtlos gezündeten/gesteuerten Blitze im Raum so verteilt, dass man eine einigermaßen gleichmäßige Ausleuchtung von vorn bis hinten hat. Das schafft keine verkabelte Studio-Blitzanlage mit nur einem oder 3 Blitzköpfen! Zudem würden die Kabel im Bild sehr stören.
A1-Chris
22.05.2006, 10:38
Dann frag doch mal Deinen Freund, welche Einstellung er für die Fotos verwendet hat, oder schau in den Exif-Daten nach... dann kannsst du es mit Deinen vergleichen...
Nachtrag: Du könntest eventuell mit längeren Verschlußzeiten arbeiten, um den Hintergrund aufzuhellen, kann aber unter Umständen bei diesem Motiv zu Problemen führen, da sich die beiden wahrscheinlich doch nicht gerade langsam bewegen.
Das wäre auch mein Mittel der Wahl. Dazu dann rear sync, damit die Leute wenigstens nicht ganz komisch verwischt sind.
Oder halt die Empfindlichkeit hochdrehen.
Tobi
Moin,
also hier driften mal wieder Wunschdenken und Technik erheblich von einander ab...
Winsoft+Co habens ja deutlich genug erklärt...
der Fragende ....."will aber was ganz anderes"....
und da liegt natürlich der Irrtum!
...gerade die "Hervorhebung" durch Licht...macht die Truppe überhaupt erst wichtig....der Hintergrund ist doch völlig egal!!!(nur Beiwerk)
soll heißen....
wenn ich die Fiffies hinten scharf und richtig haben will muss entweder:
1) er einen WW nehmen...
2)einen Diffursor verwenden...
3)die Matte nach hinten schieben...
4) beleuchten wie von den anderen beschrieben:)
ich würde ja mal sagen....damit das ganze ein/zum "BILD" wird...genau andersrum!
schieb die Matte vor eine völlig neutrale Hallenwand mit 5m Abstand
dann trennen sich die Kämpfer gut........optisch!
und die Pausenclowns auf den Bänken....
machst du im zweiten Gang...
immer schön dicht ran, max 3-4 Personen!(...damit auch die Typen erkennen kann!
Mfg gpo
@gpo:
und natürlich aufpassen, das einem die Jungs nach so einer Aktion nicht auf die Matte werfen, weil sie von den Aktivitäten des Fotografen genervt sind... :lol:
Ich finde das Bild eigentlich völlig okay, alles was wichtig ist, ist richtig belichtet.
seh ich ganz ähnlich, das bild ist doch gut. durch den spot auf die kämpfer tritt der unwichtige hintergrund wie bei selektiver tiefenschärfe zurück und lässt dem wichtigsten bildelement den vortritt. der blitz hat hier genau das geleistet was von ihm erwartet wird, daß angewählte motiv ausgeleuchtet.
man könnte halt noch mit blitzbelichtungskorrektur -1 arbeiten damit die anzüge nicht überstrahlt werden. ist bei objekten im nahbereich (3-10m) eh meine standardeinstellung des Metz.
joe-cool11
22.05.2006, 12:39
Sollten die physikalischen Gegebenheiten halbwegs gleich gewesen sein, dann gibt es noch einen weiteren Unterschied: Die KoMi-Zeitautomatik im Zusammenwirken mit Blitzlicht verhält sich anders als bei Canon!
Bei KoMi werden die Verschlusszeiten im Zeitautomatik-Modus und aktiviertem Blitz je nach Umgebungslicht ggf. verkürzt, um ein Verwackeln zu vermeiden. Dabei geht dann sehr häufig das Umgebungslicht flöten. Erst mit der Aktivierung der Langzeitsynchronisation wird das Umgebungslicht auf jeden Fall berücksichtigt.
Bei Canon wird im Zeitautomatik-Modus immer (!!!) eine Langzeitsynchronisation gemacht.
Viele Grüße,
Jörg
roland 44
22.05.2006, 19:25
Sollten die physikalischen Gegebenheiten halbwegs gleich gewesen sein, dann gibt es noch einen weiteren Unterschied: Die KoMi-Zeitautomatik im Zusammenwirken mit Blitzlicht verhält sich anders als bei Canon!
Bei KoMi werden die Verschlusszeiten im Zeitautomatik-Modus und aktiviertem Blitz je nach Umgebungslicht ggf. verkürzt, um ein Verwackeln zu vermeiden. Dabei geht dann sehr häufig das Umgebungslicht flöten. Erst mit der Aktivierung der Langzeitsynchronisation wird das Umgebungslicht auf jeden Fall berücksichtigt.
Bei Canon wird im Zeitautomatik-Modus immer (!!!) eine Langzeitsynchronisation gemacht.
Viele Grüße,
Jörg
Jörg, ich glaube, das ist es. Deshalb sehen auch meine alten Fotos von der 350d ganz anders aus.
Danke auch an die anderen!
-Sigma 70-200 2.8 ist geplant, nur noch nicht finanziert :)
-das mit den Slave-Blitzen werde ich probieren - habe zwei 40er mit Slave-Adapter hier :top:
-Den Blitz hatte ich schon auf -1; ich werde auch mal weiter ´runter gehen.
-Mit dem zweiten Vorhang muß ich noch experimentieren - hört sich nach interessanten Fotos an.
-DIE legen den Fotografen garantiert nicht auf die Matte - der hat ca. 80kg Gewichtsvorteil und mal Football gespielt (Landesliga) :) :)
Nochmal Danke und Gruß!
Roland
Sollten die physikalischen Gegebenheiten halbwegs gleich gewesen sein, dann gibt es noch einen weiteren Unterschied: Die KoMi-Zeitautomatik im Zusammenwirken mit Blitzlicht verhält sich anders als bei Canon!
Bei KoMi werden die Verschlusszeiten im Zeitautomatik-Modus und aktiviertem Blitz je nach Umgebungslicht ggf. verkürzt, um ein Verwackeln zu vermeiden. Dabei geht dann sehr häufig das Umgebungslicht flöten. Erst mit der Aktivierung der Langzeitsynchronisation wird das Umgebungslicht auf jeden Fall berücksichtigt.
Bei Canon wird im Zeitautomatik-Modus immer (!!!) eine Langzeitsynchronisation gemacht.
Viele Grüße,
Jörg
Da kann ich dir nicht soo ganz zustimmen, das kann man im Menü einstellen :cool:
@ a2freak, das Kitobi der Canon hat auch nur 3,5-5,6, da kann man nicht von Lichtstark reden .....
ICh würds mal mit Iso 400 oder 800 probieren, Blitz würd ich eh auf den 2. Verschluß stellen und dann die Zeit verlängern, 1/90, dann mal 1/60 etc .... auch 1/30 kann sehr dynamisch wirken.
Aber bei Sportfotos versucht man meist eh den Hintergrund etwas dunkler zu halten als das Motiv, zur zusätzlichen unterstüzung :top:
So gesehen ist das Bild ja in ordnugn, da stört mich der Bildauschnitt eher ...
@ Winsoft, wenn sie die Blitze die sie wireles auslösen nicht im Bild sehen, dann würdensie auch das Kabel nicht sehen. Außerdem könnte man sowas ja auch per Funk auslösen, oder gleich mit der Fotozelle aus dem Studioblitz .....
@ Winsoft, wenn sie die Blitze die sie wireles auslösen nicht im Bild sehen, dann würdensie auch das Kabel nicht sehen. Außerdem könnte man sowas ja auch per Funk auslösen, oder gleich mit der Fotozelle aus dem Studioblitz .....
Das ist zum Teil richtig!
Jedoch "sehe" ich Probleme beim Ausleuchten von bis zu 25 m langen Räumen mit Studio-Blitzanlagen. Wieviele Blitzköpfe müsste man da verkabeln, um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erhalten, und zu welchen Kosten?
Ich denke, dass für solche Extremfälle kleine, drahtlos gezündete Kompaktblitze flexibler einzusetzen sind. Kürzlich hatte ich mehrere schwierige Gebäude von außen und von innen zu fotografieren. Bei den Außenaufnahmen des Gebäudes sollte das Innere hell erleuchtet sein. Eine installierte Innenbeleuchtung gab es nicht.
Hier eine Klopfsäge ( http://www.schulacc.de/Bilder/47-Klopfsaege-1a.jpg ), an der Kante 6 Kompaktblitze Metz 54 MZ-4i mit SCA 3083 als Slaves auf deren Standfuß ohne Stativ gleichmäßig verteilt direkt auf dem Boden aufgestellt, drahtlos ausgelöst durch den Master Metz 54 MZ-4i auf der Leica R9 + DMR.
Oder eine Hofkapelle ( http://www.schulacc.de/Bilder/46-Hofkapelle-2.jpg ), innen 3 gleiche Kompaktblitze wie oben, drahtlos ferngezündet wie oben. Von außen zwei zusätzliche Blitze zur Aufhellung der Frontseite im Gegenlicht. Für die Auslösung von der Kamera aus nicht sichtbarer, versteckter Blitze reicht in relativ dunklen Räumen der Blitz der anderen Blitze aus.
Allein schon der Aufbau wäre rein zeitlich mit verkabelten Studioblitzen nicht zu machen gewesen.
Flexibler ist man, das merk ich ja selber immer :top:
joe-cool11
23.05.2006, 11:34
Da kann ich dir nicht soo ganz zustimmen, das kann man im Menü einstellen :cool:
Goose, richtig, danke für die Ergänzung. Dann sollten wir der Vollständigkeit halber aber auch festhalten, dass es dann immer sogar nur eine Verschlusszeit, nämlich die kürzest mögliche, gibt. Insofern ist dieser Modus in meinen Augen absolut überflüssig (kann ich ja gleich alles manuell einstellen) und bei mir auch deaktiviert. :)
Viele Grüße,
Jörg