7D
19.11.2005, 05:03
Muss ich mir vorkommen wie Imelda Marcos, weil ich binnen kurzer Zeit zwei Fototaschen gekauft habe? Die neue ist eine Tenba D12.
Nach der Kiesel, von der ich immernoch sehr begeistert bin, brauchte ich auch noch eine etwas kleinere Tasche. Die Kiesel ist erste Sahne, um ALLES mitzunehmen und auf Reisen auch noch ne Zeitung und saemtlichen Reisekleinbedarf zu packen. Aber sie ist zu gross, um sie einen Nachmittag durch Paris oder Rom zu tragen. Und auf einer Vernissage will ich damit sicher nicht in die Leute stossen.
Das war genau der Grund meiner Freundin, mir zu raten, mich nach einer Tasche umzusehen, in die ich einfach die Kamera reinsinken koennte, damit die Leute nicht dagegen rennen (passiert fast auf jeder Vernissage; ich bin noch nie in meinem Leben gegen eine Kamera gerannt. Wie koennen die Leute nur so doof sein?). Die Prioritaet war also leichter Zugriff und guter Schutz. Die Lowepro Slingshot 200 AW sah so aus, als waere sie genau richtig. Leider war sie nicht gross genug, um die 7D samt Griff und 70-200 / 2.8 unterzubringen.
Die Tenba D12 sollte es also werden. Preis mit Shipping 100 Euro. Weshalb habe ich mich gerade fuer diese Tasche entschieden? Sie ist super leicht zugaenglich, sehr gut gepolstert und mit Wasserschutz wie die Lowepro, aber ich kriege problemlos ein 70-200 rein eventuell sogar mit Geli. Nur ist es halt nicht so eine praktische slingshot Loesung. Aber die Slingshot haengt im Endeffekt auch nur diagonal ueber die Schulter genau wie die Tenba.
Material und Verarbeitung sind topnotch. Der (oder das?) Cordura Nylon sind noch dicker als bei der Kiesel, was sich allerdings auch im Gewicht niederschlaegt. Der Stoff glaenzt sehr schoen und ist wasserabweisend. Der Tragegurt ist sehr breit und das Gurtpolster vorgeformt und mit einem keilfoermigen Kissen ausgestattet. Die Rutschsicherung funktioniert tadellos. Aussen ist alles schwarz. Innen ist alles hellgrau. Das Klettmaterial ist so ziemlich das aggressivste, was mir untergekommen ist. Die Unterteiler, von denen eine Unmenge in verschiedener Groesse mitgeliefert wird, sitzen fast schon zu fest. Wenn man die Einteilung aendern will, ist etwas Fingerspitzengefuehl und Kraft gefragt. Tenba bedeutet in Tibet wohl stark oder stabil, habe ich gelesen. Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Die D12 hat eine etwas ungewoehnliche aber sehr schoene und ausgefallene Form, die leicht an eine Pyramide erinnert. Sie ist an der Basis breiter als oben und der Deckel ist wie ein assymetrisches Giebeldach. Wie eine regulaere Kameratasche sieht sie jedenfalls nicht aus, was ich ganz gut finde. Teuer sieht sie allerdings trozdem aus; wird also gegen Diebe wohl kaum helfen. Aussendimensionen sind ca. 34x34x29 cm. Der Knueller ist, dass diese im Innenraum trotz der dicken Polsterung fast ganz erhalten bleiben. Der dachfoermige Deckel ist der Trick. Dadurch ist es moeglich, die D7 an den Unterteilern sozusagen aufzuhaengen. Der Body sitzt also hoeher als die Reissverschlusskante, wodurch man ihn auch sehr gut greifen kann. Von der RV-Kante bis zum Taschenboden hat man dann noch satte 25cm Platz fuer ein nettes Tele an der Kamera. Die Tiefe der Taschenoeffnung passt genau fuer die D7 mit Griff (sie ist ja dann fast quadratisch von der Displayseite aus gesehen). Die Tasche haelt also problemlos eine D7 mit Griff und angesetztem Tele plus ein 24-70/2.8 und ein 15-30 Sigma. Ein 5600 Blitz hat auch locker Platz. Eventuell, und wenn man es geschickt anstellt, sollte man auch noch eine Film SLR mit 50mm reinkriegen. Fuer so eine relativ kompakte Tasche ist das eine sehr gute Platzausbeute.
Die Frontklappe hat diverse der ueblichen Klarsichtnetztaschen mit Reissverschluessen sowie Karteneinschuebe, Stift und PDA-Halter und einen kleinen Karabiner-Haken fuer Schluessel. Vorne auf der Frontklappe sind zwei asymmetrische RVs, die ideal sind fuer Ausweise, Konsertkarten oder Lenscaps oder WB-Karten.
Der Ruecken der Tasche ist sehr gut gepolstert und mit einem Netzmaterial versehen damit man nicht schwitzt, wenn die Tasche lange am Koerper liegt. Der Koerper sollte allerdings nicht zu gross und dickleibig sein, zumindest wenn man die D12 diagonal schultern will. Der Gurt koennte bei Herren der Groesse 60 dann etwas eng werden. :P
Wenn Ihr meine Ausfuehrungen bis hierhin ertragen habt, kommt jetzt das Beste. Das ist der Reissverschlussmechanismus. Es sind rund um die Top-Klappe VIER RVs bzw. ein doppelter Zweiwege Reisser angebracht. Es ist also moeglich, den Deckel in jedwede Richtung zu oeffnen. Man kann ihn von sich wegklappen, wenn man Zugang moechte waehrend man die Tasche traegt oder hochkant klappen, wenn man die Tasche zum Beispiel zwischen Sitzen in einer schmalen Luecke abgestellt hat (Flieger, Zug, Auto, Schrank). Natuerlich laesst sich der Deckel auch noch normal nach hinten oeffnen. In dem Fall muss auf der Vorderseite ein einziger Schnellverschluss (die Plastiksteckdinger in Gabelform) betaetigt werden. Die Vorderklappe fuer Utensilien etc. ist so gemacht, dass sie nicht haltlos wegklappt, sondern man sie auch benutzen kann, waehrend man die Tasche an der Schulter hat. Ausserdem sind an der Seite der Haupttasche nochmal zwei Klappen, um an Objektive oder Blitz direkt ranzukommen, ohne die grosse Top-Klappe aufmachen zu muessen.
Intelligente Kerlchen, die Jungs und Maedels von Tenba. Die D12, die es auch als 10, 15 und 17 Model und auch mit Computertasche gibt, ist wirklich gut durchdacht. Das einzige was fehlt sind Schlaufen fuer ein Stativ oder Einbein. Da sie aber offensichtlich fuer den sehr mobilen, aus der Huefte schiessenden Fotografen konzipiert ist, kann man das verstehen. Ausserdem sollte sich sicher eine Moeglichkeit finden, ein Einbein mit Karabiner an der Gurthalterung oder dem abnehmbaren Tragegriff einzuhaken.
Morgen und uebermorgen ist der erste Grosseinsatz des neuen Stuecks. Ich werde dann aus der Praxis berichten. Fotos kommen auch noch.
Taschentick Till :cool:
Nach der Kiesel, von der ich immernoch sehr begeistert bin, brauchte ich auch noch eine etwas kleinere Tasche. Die Kiesel ist erste Sahne, um ALLES mitzunehmen und auf Reisen auch noch ne Zeitung und saemtlichen Reisekleinbedarf zu packen. Aber sie ist zu gross, um sie einen Nachmittag durch Paris oder Rom zu tragen. Und auf einer Vernissage will ich damit sicher nicht in die Leute stossen.
Das war genau der Grund meiner Freundin, mir zu raten, mich nach einer Tasche umzusehen, in die ich einfach die Kamera reinsinken koennte, damit die Leute nicht dagegen rennen (passiert fast auf jeder Vernissage; ich bin noch nie in meinem Leben gegen eine Kamera gerannt. Wie koennen die Leute nur so doof sein?). Die Prioritaet war also leichter Zugriff und guter Schutz. Die Lowepro Slingshot 200 AW sah so aus, als waere sie genau richtig. Leider war sie nicht gross genug, um die 7D samt Griff und 70-200 / 2.8 unterzubringen.
Die Tenba D12 sollte es also werden. Preis mit Shipping 100 Euro. Weshalb habe ich mich gerade fuer diese Tasche entschieden? Sie ist super leicht zugaenglich, sehr gut gepolstert und mit Wasserschutz wie die Lowepro, aber ich kriege problemlos ein 70-200 rein eventuell sogar mit Geli. Nur ist es halt nicht so eine praktische slingshot Loesung. Aber die Slingshot haengt im Endeffekt auch nur diagonal ueber die Schulter genau wie die Tenba.
Material und Verarbeitung sind topnotch. Der (oder das?) Cordura Nylon sind noch dicker als bei der Kiesel, was sich allerdings auch im Gewicht niederschlaegt. Der Stoff glaenzt sehr schoen und ist wasserabweisend. Der Tragegurt ist sehr breit und das Gurtpolster vorgeformt und mit einem keilfoermigen Kissen ausgestattet. Die Rutschsicherung funktioniert tadellos. Aussen ist alles schwarz. Innen ist alles hellgrau. Das Klettmaterial ist so ziemlich das aggressivste, was mir untergekommen ist. Die Unterteiler, von denen eine Unmenge in verschiedener Groesse mitgeliefert wird, sitzen fast schon zu fest. Wenn man die Einteilung aendern will, ist etwas Fingerspitzengefuehl und Kraft gefragt. Tenba bedeutet in Tibet wohl stark oder stabil, habe ich gelesen. Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Die D12 hat eine etwas ungewoehnliche aber sehr schoene und ausgefallene Form, die leicht an eine Pyramide erinnert. Sie ist an der Basis breiter als oben und der Deckel ist wie ein assymetrisches Giebeldach. Wie eine regulaere Kameratasche sieht sie jedenfalls nicht aus, was ich ganz gut finde. Teuer sieht sie allerdings trozdem aus; wird also gegen Diebe wohl kaum helfen. Aussendimensionen sind ca. 34x34x29 cm. Der Knueller ist, dass diese im Innenraum trotz der dicken Polsterung fast ganz erhalten bleiben. Der dachfoermige Deckel ist der Trick. Dadurch ist es moeglich, die D7 an den Unterteilern sozusagen aufzuhaengen. Der Body sitzt also hoeher als die Reissverschlusskante, wodurch man ihn auch sehr gut greifen kann. Von der RV-Kante bis zum Taschenboden hat man dann noch satte 25cm Platz fuer ein nettes Tele an der Kamera. Die Tiefe der Taschenoeffnung passt genau fuer die D7 mit Griff (sie ist ja dann fast quadratisch von der Displayseite aus gesehen). Die Tasche haelt also problemlos eine D7 mit Griff und angesetztem Tele plus ein 24-70/2.8 und ein 15-30 Sigma. Ein 5600 Blitz hat auch locker Platz. Eventuell, und wenn man es geschickt anstellt, sollte man auch noch eine Film SLR mit 50mm reinkriegen. Fuer so eine relativ kompakte Tasche ist das eine sehr gute Platzausbeute.
Die Frontklappe hat diverse der ueblichen Klarsichtnetztaschen mit Reissverschluessen sowie Karteneinschuebe, Stift und PDA-Halter und einen kleinen Karabiner-Haken fuer Schluessel. Vorne auf der Frontklappe sind zwei asymmetrische RVs, die ideal sind fuer Ausweise, Konsertkarten oder Lenscaps oder WB-Karten.
Der Ruecken der Tasche ist sehr gut gepolstert und mit einem Netzmaterial versehen damit man nicht schwitzt, wenn die Tasche lange am Koerper liegt. Der Koerper sollte allerdings nicht zu gross und dickleibig sein, zumindest wenn man die D12 diagonal schultern will. Der Gurt koennte bei Herren der Groesse 60 dann etwas eng werden. :P
Wenn Ihr meine Ausfuehrungen bis hierhin ertragen habt, kommt jetzt das Beste. Das ist der Reissverschlussmechanismus. Es sind rund um die Top-Klappe VIER RVs bzw. ein doppelter Zweiwege Reisser angebracht. Es ist also moeglich, den Deckel in jedwede Richtung zu oeffnen. Man kann ihn von sich wegklappen, wenn man Zugang moechte waehrend man die Tasche traegt oder hochkant klappen, wenn man die Tasche zum Beispiel zwischen Sitzen in einer schmalen Luecke abgestellt hat (Flieger, Zug, Auto, Schrank). Natuerlich laesst sich der Deckel auch noch normal nach hinten oeffnen. In dem Fall muss auf der Vorderseite ein einziger Schnellverschluss (die Plastiksteckdinger in Gabelform) betaetigt werden. Die Vorderklappe fuer Utensilien etc. ist so gemacht, dass sie nicht haltlos wegklappt, sondern man sie auch benutzen kann, waehrend man die Tasche an der Schulter hat. Ausserdem sind an der Seite der Haupttasche nochmal zwei Klappen, um an Objektive oder Blitz direkt ranzukommen, ohne die grosse Top-Klappe aufmachen zu muessen.
Intelligente Kerlchen, die Jungs und Maedels von Tenba. Die D12, die es auch als 10, 15 und 17 Model und auch mit Computertasche gibt, ist wirklich gut durchdacht. Das einzige was fehlt sind Schlaufen fuer ein Stativ oder Einbein. Da sie aber offensichtlich fuer den sehr mobilen, aus der Huefte schiessenden Fotografen konzipiert ist, kann man das verstehen. Ausserdem sollte sich sicher eine Moeglichkeit finden, ein Einbein mit Karabiner an der Gurthalterung oder dem abnehmbaren Tragegriff einzuhaken.
Morgen und uebermorgen ist der erste Grosseinsatz des neuen Stuecks. Ich werde dann aus der Praxis berichten. Fotos kommen auch noch.
Taschentick Till :cool: