Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches RAW-Format ?
DonFredo
04.11.2023, 12:27
Hi zusammen,
auch ein Moderator weiß nicht alles und muss mal eine Frage stellen:
Bei den neueren Sony-Kameras gibt es insgesamt 5 verschiedene Formate für die RAW-Dateien.
6/20231104_104450.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=384459)
Auf die Schnelle nur ein Handy-Foto.
Welches Format nutzt ihr bei den Aufnahmen und welches Format ist eurer Meinung nach das optimale Format zwischen (Speicher-) Größe und Qualität für eine weitere Bearbeitung?
Für welche Kamera?
Ich nutze meist 'VerlustfKom L' - nach meinen bisherigen Tests habe ich keinen Unterschied in der BQ gesehen zu unkomprimiert.
Wenn man die max. Geschwindigkeit bei Dauerfeuer haben möchte, so liefern die meisten Kameras (z.B. A7IV und A7RV) nur bei 'Komprimiert' die höchste fps, aber mit dem Nachteil, dass das Sucherbild nicht immer aktuell ist (ggf. Probleme beim Mitziehen) und ein Rückgang auf 12-Bit RAW (ggf. Dynamikreserve).
Für timelapse mit der A7RV nutze ich auch mal die kleineren RAW Formate, einfach weil es mir dann für einen 4K Film ausreicht (wobei die weniger Dynamikreserven haben - sind kein 'echtes' RAW mehr, weil in der Kamera schon 'debayert').
Bei der A1 kann das anders aussehen - aber das weiß ich nicht.
Da ich die 10 B/s eigentlich nie nutze habe ich mich bei meiner A7rV für lossless compressed entschieden in größter Auflösung
Ich bin mit den kleineren Abstufungen eher unzufrieden von der Größenwahl dass ich eher das Bild nachträglich verkleinere
lossless compressed entschieden in größter Auflösung
Du kannst bei lossless compressed noch versch. Auflösungen einstellen? :eek:
Ja, das kommt auf die Kamera an - z.B. schau auf das Bild von Manfred oben. Da gibt es 'lossless compressed' in 3 Größen (L - M - S). Bei der A7RV z.B. wäre das dann 61MP - 26MP - 15MP.
Man sollte vielleicht auch erwähnen, dass einige Programme mit Lossless(M) und Lossless(S) manchmal Mühe bekunden. So können zur Zeit Adobe Lightroom Classic und DxO PureRAW LL(M) und LL(S) nicht entrauschen, da muss man auf Topaz ausweichen.
Ich mache auch alles mit Lossless(L), da ich Wildlife standardmässig mit 5B/s nutze.
:mad:Ja, das kommt auf die Kamera an - z.B. schau auf das Bild von Manfred oben. Da gibt es 'lossless compressed' in 3 Größen (L - M - S). Bei der A7RV z.B. wäre das dann 61MP - 26MP - 15MP.
Ich denke, dass diese 3 lossy sind.
Nö, die Diskussion hatten wir ja schon ...
Offiziell nennen sich die 3 Modi:
Lossless Comp (L) / VerlustfKom(L)
Lossless Comp (M) / VerlustfKom(M)
Lossless Comp (S) / VerlustfKom(S)
Im Manual wird das so erklärt:
Nicht komprim.:
Bilder werden im unkomprimierten RAW-Format aufgezeichnet. Wenn [Nicht komprim.] für [RAW-Dateityp] gewählt wird, ist die Dateigröße des Bilds größer als bei Aufzeichnung im Format [VerlustfKom] oder [Komprimiert].
VerlustfKom(L)/VerlustfKom(M)/VerlustfKom(S):
Zeichnet Bilder im verlustfreien Komprimierungsformat mit hoher Komprimierungsrate ohne Verschlechterung der Bildqualität auf*. Die Dateigröße des Bilds ist kleiner als bei Aufzeichnung mit [Nicht komprim.].
Sie können L/M/S als Bildgröße auswählen. Die Anzahl der Pixel nach der Entwicklung mit einer Sony-Anwendung ist die gleiche wie die Größe L/M/S für JPEG/HEIF-Bilder.
Die Größe L kann nur beim Aufnehmen im Vollbildmodus gewählt werden. Beim Aufnehmen mit der Größe M oder S ändert sich die Pixelzahl nicht für Vollbildaufnahmen oder Aufnahmen im APS-C-Format.
*Die Größe M und die Größe S verringern die Bildgröße, so dass die Bildauflösung niedriger als die der Größe L ist.
Komprimiert:
Bilder werden im komprimierten RAW-Format aufgezeichnet. Die Dateigröße des Bilds ist etwas halb so groß wie mit der Einstellung [Nicht komprim.].
Ich fand's, als die Funktion neu kam, auch verwirrend, oder zumindest unglücklich ausgedrückt ...
Ich denke, dass diese 3 lossy sind.
In der vollen Größe (L) habe ich bei meinen Vergleichen keine Einschränkung zu unkomprimiert finden können, also wohl tatsächlich 'lossless'.
Bei den Größe M und S geht schon ein Stück Dynamik verloren, weil die Bilder in der Kamera schon debayert werden, was wohl auch der Grund ist, warum manche Programme damit nicht umgehen können/wollen. Also M und S sind schon ein wenig 'lossy', aber anders als (normal) 'komprimiert'.
Andronicus
06.11.2023, 08:04
...
Welches Format nutzt ihr bei den Aufnahmen und welches Format ist eurer Meinung nach das optimale Format zwischen (Speicher-) Größe und Qualität für eine weitere Bearbeitung?
RAW komprimiert. :top:
Zwar habe ich nur eine RIV, aber die unkomprimierten sind mir viel zu groß. Auch erkenne ich bei näherer Betrachtungsweise keinen großen Unterschied.
Speicher ist heute ja auch nicht mehr so kostenintensiv. ;)
Da Speichplatz heutzutage keine Rolle mehr spielt, nutze ich ausschließlich das RAW unkomprimiert. Auch wenn es am Ende vielleicht nur 1% mehr an Informationen enthält, besser haben als brauchen.
In der Bearbeitung in Lightroom hat es bei meinen Versuchen keinen Geschwindigkeitsvorteil gebracht eine kleinere Dateigröße zu wählen. Da scheint, zumindest an meinem PC, einzig die Auflösung Einfluss zu haben.
Eigentlich sollte ich mich hier nicht einmischen, da meine „alte“ A7R IV ja nur die Wahl zwischen RAW komprimiert und unkomprimiert bietet, aber ich würde generell Vorsicht mit dem Format „RAW komprimiert“ empfehlen, das betrifft auch die neuen Kameras.
Sonys alte, verlustbehaftete RAW-Komprimierung hinterlässt nämlich bei näherem Hinsehen sogar in scheinbar harmlosen Motiven (z.B. Architektur bei Tageslicht) deutliche Spuren – v.a. „bröckelige“ Ränder an Hell/Dunkel-Übergängen, rauschige Gebiete daneben. Die Unterschiede mögen erst mal klein aussehen, sie verringern das Potential für die Nachbearbeitung aber oft deutlich. Ich habe schon Stunden mit dem „Reparieren“ von durch Sonys RAW-Komprimierung verschandelten Bildern verbracht. Bei Bildern mit größeren dunklen Bereichen (z.B. Nachtaufnahmen, Innenaufnahmen) ist der Unterschied noch deutlicher, da sich hier der Dynamikverlust voll auswirkt.
Dagegen ist das neue verlustfrei komprimierte RAW-Format (in voller Größe) tatsächlich praktisch verlustfrei – ich habe mir Beispielfotos eines Kollegen, der eine A7R V benutzt, im Detail angesehen. Hier kann ich aidualks Einschätzung nur bestätigen. Daher würde ich an allen Kameras, die dieses Format unterstützen, 'VerlustfKom L' nutzen.
In der vollen Größe (L) habe ich bei meinen Vergleichen keine Einschränkung zu unkomprimiert finden können, also wohl tatsächlich 'lossless'.
Bei den Größe M und S geht schon ein Stück Dynamik verloren, weil die Bilder in der Kamera schon debayert werden, was wohl auch der Grund ist, warum manche Programme damit nicht umgehen können/wollen. Also M und S sind schon ein wenig 'lossy', aber anders als (normal) 'komprimiert'.
"VerlustfKom(L)" – was bei der α6700 einfach "VerlustfKom" heißt, ohne die Größenauswahl - ist 100% verlustfrei. Bei einer ZIP- oder RAR-Datei oder einem FLAC-Audiofile rätselt ja auch keiner, ob bei der Kompression nicht vielleicht doch irgendwas verloren gegangen ist.
Bei M und S muss man das "verlustfrei" als Adverb sehen, das sich auf das Komprimieren bezieht, nicht als Adjektiv für die Datei an sich. Beim Verringern der Auflösung geht natürlich etwas verloren, aber die anschließende Kompression erzeugt keine zusätzlichen Verluste mehr.
Aber selbst die Verluste beim Skalieren sind nicht riesig. Wir erinnern uns an den Bayer-Sensor ;) und dass zwei Drittel der vermeintlichen Bildinformation durch Interpolation beim Entbayern entstehen. In Wirklichkeit liefert ein 60MP-Sensor ja nur 15 Millionen rote, 15 Millionen blaue und 30 Millionen grüne Bildpunkte. Mathematisch gesehen wird beim Herunterskalieren im Rot- und Blau-Kanal also eigentlich nur Information eliminiert, die wir vorher beim Demosaiken selber dazu erfunden haben, lediglich der Grünkanal verliert tatsächlich etwas.
Das mit der Dynamik müsste man ggf. nochmal näher untersuchen. Meine Vermutung ist, dass die Dynamik an sich gar nicht leidet – 14 Bit bleiben 14 Bit – wohl aber die Fähigkeit des Raw-Konverters, bei nur einem überbelichteten Farbkanal die betroffenen Bildteile anhand der beiden intakten Kanäle zu rekonstruieren, was ja vor dem Demosaiken passieren müsste. Das sind aber Fälle, in denen man bei der Aufnahme den Dynamikumfang des Sensors schon überschritten hat. "I'll fix that in post" funktioniert dann eben nicht mehr.