Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Projekt 22: Photographer's Playbook
Roland_Deschain
05.01.2022, 19:46
Da ich mich sowohl beruflich als auch privat doch sehr auf die Fotografie von Menschen eingeschossen habe, möchte ich mich in diesem Jahr ein wenig selbst herausfordern und neue Dinge ausprobieren.
Als Inspiration dient mir dabei mein Geburtstagsgeschenk, das „Photographer's Playbook“. Darin werden von mehr oder minder bekannten Fotograf*innen Aufgaben vorgeschlagen, denen man mit der Kamera nachgehen kann. Über 300 an der Zahl, aber manchen davon sind auch längere Projekte.
Ich werde nun versuchen, jede Woche eine dieser Aufgaben umzusetzen.
Los ging es diese Woche mit der Aufgabe „Parameters“ von Christopher Anderson:
Aufgabe war es, sich selbst Beschränkungen aufzuerlegen, die bestimmen, unter welchen Bedingungen das Bild entsteht: Kameraeinstellungen, Ort, Zeitrahmen und was einem sonst noch so einfällt. Da mir das nun nicht so kompliziert erschien, habe ich mich bewusst aus meiner Komfortzone entfernt und folgende Parameter gesetzt:
Thema: „Street Fotografie“ (weil ich mich das für gewöhnlich nicht traue)
Brennweite: 35mm (weil ich sonst eher mit langen Linsen arbeite)
Bildformat: Hoch (weil mir das für Street eher untypisch scheint)
Zeit: 30 Minuten (meine Mittagspause)
Erkenntnisse:
mit 35mm muss man nah rah
Street ist in Deutschland echt schwierig (Passantenreaktionen)
30 Minuten sind verdammt wenig
man kommt immer zehn Sekunden zu spät für das gewünschte Bild
Dennoch gelang fünf Minuten vor Ablauf der Zeit dieses Bild, mit dem ich sehr zufrieden bin. Mission accomplished!
1484/DSC04618-2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362184)
Fortsetzung folgt!
Roland_Deschain
16.01.2022, 12:13
Die zweite Woche:
Aufgabe: Extract the Magic von Elspeth Diederix
Die Schönheit im Alltag finden. Aufgabe war es, aufmerksam durch den täglichen Trott zu gleiten und ein Objekt zu entdecken, welches man üblicherweise nicht beachten würde und darin etwas Schönes oder Magisches zu finden.
Dazu habe ich mir meinen alltäglichen Arbeitsweg vorgenommen und bin mit viel mehr Zeit als Üblich dort entlang gegangen.
Erkenntnisse:
- Wenn man sich die Zeit nimmt und mit offenen Augen durch die Gegend wandert, findet sich überall Magie. Sei es das Grün, welches durch den Asphalt bricht, sei es die Hecke, die aus der richtigen Perspektive dem Graffiti eine Frisur aufsetzt oder die maroden Mauersteine, die sich im richtigen Licht in den Grand Canyon verwandeln.
Da ich aber eine Vorliebe für Verfall habe, habe ich mich am Ende für dieses Bild entschieden. In der abblätternden Farbe und Putz einer Hauswand habe ich die Ruinen einer längst vergessenen Zivilisation entdeckt:
873/RKP04507.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362560)
Und so unscheinbar sieht es eigentlich aus:
873/RKP04511.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362561)
Vera aus K.
19.01.2022, 17:23
Tolles Projekt! Und direkt zwei gute Ergebnisse! :top:
Es braucht schon eine gute Portion Selbstdisziplin, sich diesen Vorgaben zu unterwerfen.
Deine beiden ersten Projektfotos zeigen aber schon, dass es sich durchaus lohnen kann, die eigene Komfortzone mal zu verlassen und ganz gezielt unter spezifischen fotografischen Bedingungen zu arbeiten. Ich habe ähnliche Projekte bisher nur unter den Bedingungen von Forentreffen oder unter dem Aspekt von Monatsthemen umgesetzt und war dann auch jedes mal überrascht, wie sich die Wahrnehmung verändert.
Vielen Dank, dass du uns teilhaben lässt und auch von den Rahmenbedingungen erzählst! Das macht Laune und inspiriert! :)
Tafelspitz
20.01.2022, 08:04
Ich stimme da Vera 100% zu :top:
Ich bin sehr darauf gespannt, was du uns noch zeigen wirst. Die beiden bisherigen Aufgaben sind dir jedenfalls sehr gut geglückt! :top:
Andronicus
20.01.2022, 11:11
Auch wenn hier wohl nur wenige Antworten solltest mit Deinem Projekt weitermachen.
Mir gefällt es Deinen Text (und Deine Erfahrung und Erklärung) zu lesen und dann Deine Bilder zu betrachten.
Insofern: Weiter so :top:
Robert Auer
20.01.2022, 12:38
Interessante Vorgehensweise! Bild 1 gefällt mir sehr gut! :top:
ps.: Aber wohl eher nicht so ganz mein Ding bzgl. Disziplin und Selbstbeschränkung. Meine Selbstbeschränkung ist ohnehin immer mit an Bord und steht hinter der Kamera und wird durch die altersbedingt kleine Größe meiner Fototasche zusätzlich limitiert. Aber mal mit nur einem einzigen FB-Objektiv loszuziehen ist alleine schon spannend, da sich mein Blick dabei auf so erreichbare Motive reduziert. :crazy:
der_knipser
20.01.2022, 12:48
... ist alleine schon spannend, da sich mein Blick dabei auf so erreichbare Motive reduziert. :crazy:
Mein Blick reduziert sich nicht auf solche Motive, sondern er intensiviert sich darauf. Das mache ich gerne und oft.
Roland_Deschain
22.01.2022, 12:15
Danek euch für die Kommentare! Schön, dass sich der Thread doch noch ein wenig belebt :D
Interessante Vorgehensweise! Bild 1 gefällt mir sehr gut! :top:
ps.: Aber wohl eher nicht so ganz mein Ding bzgl. Disziplin und Selbstbeschränkung. Meine Selbstbeschränkung ist ohnehin immer mit an Bord und steht hinter der Kamera und wird durch die altersbedingt kleine Größe meiner Fototasche zusätzlich limitiert. Aber mal mit nur einem einzigen FB-Objektiv loszuziehen ist alleine schon spannend, da sich mein Blick dabei auf so erreichbare Motive reduziert. :crazy:
Bei mir kann es ganz unterschiedliche Auswirkungen haben, wie ich jetzt schon merke. Im Alltag wäre es auch nicht mein Fall, aber in dieser Projekt-Situation kann es auch sehr kreativ anregend sein. Bei Thema 1 hat es sehr viel Spass gemacht und Kreativität freigesetzt. Aber es kann auch wirklich sehr einschränken und Stress verursachen (mehr dazu beim Thema dieser Woche).
Roland_Deschain
22.01.2022, 14:19
Diese Woche gab es wieder was mit Vorgaben, ein wenig eine Mischung aus #1 und #2
#3: Lessons Learned from Failed Attemps von Lewis Chaplin
(den Titel hätte ich mir besser mal genauer angesehen ... :D)
Eine Aufgabe aus analogen Zeiten, die ich so gut es geht an die digitale Welt angepasst habe. 6 Regeln:
1) Nutze deine älteste noch funktionierende Kamera und lege einen Film ein
Da das bei mir die A7 ist, beschränke ich mich einfach auf 24 Bilder. Dazu dann mein vermutlich ältestes Objektiv, ein nicht besonders gutes manuelles 24/2.8, mit dem schon mein Vater unterwegs war.
2) Klebe eine Uhr auf die Kamera (siehe 4)
3) Gehe aus dem Haus und dann Richtung Norden
Nicht gerade meine bevorzugte Richtung, aber das ist vermutlich Sinn der Sache.
4) Nimm jedesmal ein Foto auf, wenn der Sekundenzeiger oben ist.
Das hab ich auch wieder digital adaptiert und mein Handy so eingestellt, dass es jede Minute piepst.
5) Nimm die Kamera nicht ans Auge!
Also Display aus und kein Blick durch den Sucher.
6) Spaziere so für 24 Minuten.
OK, auf geht's!
Im Sinne der Analogie habe ich am Objektiv Blende 8 eingestellt und auf unendlich fokussiert.
Damit schien die Aufgabe jetzt erstmal relativ einfach, aber da habe ich mal sowas von falsch gelegen! Ich habe also diesen kleinen Spaziergang gemacht und jede Minute ein Bild gemacht. Dafür habe ich mir beim Piep nur einen kurzen Moment (1-2 Sekunden) gegönnt, um die Umgebung zu erkunden und etwas Fotografierenswertes zu entdecken.
Das hatte verschiedene Effekte. Erstmal hat mich dieses Vorgehen ziemlich gestresst. Darüber habe ich dann teilweise alle Regeln der Fotografie vergessen und die Hälffte der Bilder verwackelt. Nach einer Weile fing ich dann an, schon im Gehen immer die Augen nach etwas Fotografierenswertem aufzuhalten, für den Fall, dass es klingelt. Hat aber auch nur bedingt geholfen, da ich ja auch nicht durch den Sucher schauen durfte und so, trotz Weitwinkel, selten das erwischt habe, was ich wollte. Auch hätte ich mir erlauben sollen, zumindest zu versuchen, den Fokus richtig einzustellen.
Entsprechend sind die Bilder insgesamt eher nichtssagend. Erst habe ich daher gedacht, Aufgabe verkackt, aber wenigstens trotz Stress großen Spass dabei gehabt!
Ein näherer Blick auf den Titel brachte mich aber auf den Gedanken, dass es vielleicht genau so sein soll.
Daher: Lessons Learned:
Auch wenn ich dachte, ich kann es einigermaßen, bin ich weit davon entfernt, die Kamera blind bedienen zu können.
Lerne deine Brennweiten kennen. Ich bin sehr selten mit Weitwinkel unterwegs, daher konnte ich ohne den Blick durch den Sucher kaum einschätzen, was auf dem Bild landet.
Es gibt eine Entfernungsskala auf dem Objektiv! Nutze sie, falls AF gerade nicht geht. (Bonuslesson: Die Entfernungsskala ist in Feet und Meter, nicht verwechseln! :lol:)
Gehe mit offenen Augen durch's Leben, es gibt viele Motive zu entdecken.
Kein Stress! Man kann ein Foto nicht erzwingen.
Die Ampeln in Leipzig haben zu lange Rotphasen. Vier Bilder musste ich an einem Punkt machen.
Die Bilder könnte ich euch in dieser Woche fast ersparen, aber ich denke gerade in diesem Thread muss auch das Versagen gezeigt werden. Um den Forenserver nicht unnötig zu belasten, habe ich sie aber zumindest zusammengefasst.
Aus der Aufgabe ergab sich für mich, dass eine Bearbeitung nicht erlaubt ist. Also Bilder wie geschossen nur mit Filter importiert, kein Geraderichten, kein Beschnitt, keine sonstige Beschönigung.
1484/1-3.jpg Minute 1-3 (https:../galerie/details.php?image_id=362695)1484/4-6.jpg Minute 4-6 (https:../galerie/details.php?image_id=362696)1484/7-9.jpg Minute 7-9 (https:../galerie/details.php?image_id=362697)1484/10-12.jpg Minute 10-12 (https:../galerie/details.php?image_id=362698)
1484/13-15.jpg Minute 13-15 (https:../galerie/details.php?image_id=362699)1484/16-18.jpg Minute 16-18 (https:../galerie/details.php?image_id=362700)1484/19-21.jpg Minute 19-21 (https:../galerie/details.php?image_id=362701)1484/22-24.jpg Minute 22-24 (https:../galerie/details.php?image_id=362702)
davidmathar
26.01.2022, 10:12
Ich finde gerade diese Serie interessant. Einige zeigen doch spannende, fast grafische Perspektiven :top: Das ist wirklich eine cooles kleines Fotoprojekt, dass du hier zeigst.
Schau dir doch mal bei der nächsten Abschlussklassen Ausstellung in der HGB die Fotosachen an. Da würde die Serie hier als kleines Projekt sicher nicht auffallen ;)
Andronicus
26.01.2022, 10:57
... Das ist wirklich eine cooles kleines Fotoprojekt, dass du hier zeigst. ...
Dem kann ich nur zustimmen. Insbesondere die letzte Bildreihe und die dazu gehörenden Erklärungen finde ich cool! :top:
Ellersiek
26.01.2022, 11:08
Eigentlich sollte man in Coronazeiten locker Zeit für so ein tolles Projekt haben.
Wo sind eigentlich meine Aufgabenkarten...kram...wühl...Mist, noch nicht gefunden!
...
1484/DSC04618-2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362184)
Fortsetzung folgt!
:top:
Hattest Du auf Einzelaufnahme stehen? 100 ms früher wäre noch perfekter gewesen.
Memo an mich: Bei der nächsten Streetaktion unbedingt auf mehrere Bilder/Sekunde stellen.
Lieben Gruß und weiterhin viel Spaß dabei
Ralf
Roland_Deschain
27.01.2022, 12:21
Eigentlich sollte man in Coronazeiten locker Zeit für so ein tolles Projekt haben.
Wo sind eigentlich meine Aufgabenkarten...kram...wühl...Mist, noch nicht gefunden!
:top:
Hattest Du auf Einzelaufnahme stehen? 100 ms früher wäre noch perfekter gewesen.
Memo an mich: Bei der nächsten Streetaktion unbedingt auf mehrere Bilder/Sekunde stellen.
Lieben Gruß und weiterhin viel Spaß dabei
Ralf
Da legst du den Finger in die Wunde. Es wäre so toll gewesen, wenn der Hund genau in dem weißen Rahmen gewesen wäre ... Ich war zwar auf Serienbild, aber das war das erste Bild der Serie. Da ich auch an dem Tag mit der A7 unterwegs war, wäre er beim Bild davor aber wahrscheinlich noch gar nicht im Bildausschnitt gewesen :lol:
Eine wirklich tolle Aktion!
Das "Minikleine sichtbar machen" ist immer toll und einige der Dreiergruppen sind auch echt gut gelungen. Da werde ich sicher oft reinschauen!
Schade, dass es im Forum inzwischen so "leer" ist, dass man kaum Antworten bekommt, wenn man mal was einstellt, aber ich könnte mir vorstellen, dass sich dieser Thread gut etabliert und auch anderen Motivation und Ideen bietet. =)
Roland_Deschain
28.01.2022, 21:38
Dem Auftrag der Woche konnte ich mich heute schon widmen:
#4 Death von Sam Falls
Ziemlich gradlinige Sache, was fällt dir fotografisch zum Thema Tod ein.
Da ich immer noch an keinem Feld mit verwelkten Sonnenblumen vorbeifahren kann, war das natürlich mein erster Gedanke. Winter, überall Laub, verwelkte Blumen, die Klassiker. Aber dabei wollte ich es natürlich nicht belassen. Also habe ich einen ausgedehnten Spaziergang gemacht und geschaut, was sich so im großen und kleinen entdecken lässt.
Diese Art von Aufgabe lag mir definitiv mehr als letzte Woche. Schon Danas kleine Runde (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=200193) hat mich daran erinnert, dass ich einfach mal wieder mit der Kamera auf Entdeckungstour gehen sollte. Nun eben mit Thema.
Los ging es etwas schleppend, aber irgendwann war ich dann im Flow und fand den Tod an jeder Ecke. Mal mehr, mal weniger direkt interpretiert. Daher nun einfach die Ergebnisse in chronologischer Reihenfolge:
Auch wenn ich genau das eigentlich nicht machen wollte, fand ich natürlich direkt in der Nachbarschaft diese traurige Gestalt. Also habe ich sicherheitshalber ein Foto gemacht, falls ich sonst so gar nichts Inspirierendes finden sollte.
Left for Dead:
1360/RKP07956.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362928)
Danach ging es etwas abstrakter weiter. Während ich eigentlich auf der Suche nach „toten“ kleinen Details war, kam ich an diesem ehemaligen Wagenplatz vorbei, der geräumt wurde, um Platz für neuen Wohnraum zu machen.
Tod eines Lebensraums:
1360/RKP07967.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362929)
Und dann kam doch noch was Kleines, ein Überbleibsel von Silvester.
Ausgebrannt:
1360/RKP07969.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362930)
Als nächtes folgte dann etwas, womit ich bei diesem Auftrag eigentlich nicht gerechnet hatte, eine tatsächliche Begegnung mit dem Tod, bzw. dem, was übrig blieb.
Death of a Bird:
1360/RKP07991.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362932)
Das hätte es eigentlich sein können, irgendwie schien mir die Sache mit diesem Bild erledigt. Da ich aber (sicherheitshalber) den Weg zu einem wirklich wunderschönen Friedhof eingeschlagen hatte, habe ich einen weiteren Klassiker nicht nicht mitnehmen können:
Zu viele:
1360/RKP07995.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362931)
Und dort fand ich dann auch noch dieses wunderbar triviale und doch symbolische Motiv, bei dem ich leider dann auch einen alten Schwur brechen und den kitschigen Colourkey-Effekt setzen musste:
Am Ende ...:
1360/RKP07997.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=362936)
MacSource
28.01.2022, 22:36
Ein sehr interessantes Projekt! :top:
Auch zu #3: Lessons Learned from Failed Attemps finde ich, daß da einige Aufnahmen einen eigenen, interessanten “Low-Fi“-Charme haben.
Erst recht, wenn man bedenkt, was da “rauskommen“ könnte, wenn die 24mm Dir vertrauter wären!
Buch ist neugierigerweise bestellt. Mach weiter so!
Gruß aus HH,
Christian
Ellersiek
28.01.2022, 23:07
Left for Dead:
Hier ist mir zuviel Ablenkung im Spiel.
Tod eines Lebensraums:
Hier symbolisiert der Kran für mich mehr Aufbau als Ende.
Ausgebrannt:
Das beste der Serie: Die Freistellung und die nach unten hängenden, abgebrannten Wunderkerzen bieten viele Interpretationsmöglichkeiten:
Das Ende auf Erden eines leuchtenden Lebens.
Und das Leben als Wunder!
Death of a Bird:
Vielleicht sehe ich es nicht deutlich genug: Ich sehe viel Feder, aber wenig Vogel.
Zu viele:
Der Klassiker mit passender Lichtstimmung.
Nicht jeder hat so einen Friedhof in der Nähe.
Am Ende ...:
Bei dem bin ich mir unsicher: Wahrscheinlich ein Bio-Entsorgungsbehälter auf dem Friedhof und somit passend zum Thema. Aber ohne das vorherige Bild als Kontext fällt mir der Bezug zum Tod schwerer.
Vielen Dank fürs Zeigen.
Ich habe meine "see the bigger picture"-Karten wiedergefunden.
In vier bis fünf Wochen sollte ich auch die dazu erforderliche Zeit finden.
Dein Thread motiviert auf jeden Fall.
Lieben Gruß
Ralf
Roland_Deschain
30.01.2022, 11:53
Vielen Dank fürs Zeigen.
Ich habe meine "see the bigger picture"-Karten wiedergefunden.
In vier bis fünf Wochen sollte ich auch die dazu erforderliche Zeit finden.
Dein Thread motiviert auf jeden Fall.
Lieben Gruß
Ralf
Hallo Ralf, vielen Dank für die ausführlichen Kommentare! :top: Das motiviert nochmal zusätzlich. Kann ich alles soweit nachvollziehen bis auf das Federspektakel. Da hätte ich gedacht, in diesem vogellastigen Forum wäre das eine ganz eindeutige Zuordnung als Überreste eines Raubvogelopfers :lol:
Vielleicht doch zu wenig Schärfentiefe, mir gefiel diese Ansicht aber am besten, weil am Abstraktesten.
Roland_Deschain
08.02.2022, 13:09
Ein bisschen spät dran, obwohl ich mir für die graue letzte Woche eine schöne Indoor-Aufgabe ausgesucht habe...
#5 Unintended Consequences von Asha Schechter
Aufgabe war es, sich (innerhalb von 15 Minuten) durch die Bilder auf dem Smartphone zu scrollen und dabei 5 bis 10 Bilder zu finden, die unabhängig voneinander aufgenommen wurden, aber trotzdem als Serie durchgehen könnten.
Mein Smartphone benutze ich nur widerwillig zum Fotografieren und dann nur für Schnappschüsse und Erinnerungen. Es gibt also jede Menge Landschaften, teils von Ausflügen, teils als „Fotonotiz“, weil sie vielleicht für ein Shooting taugen.
Das schien mir nun nicht so interessant. Entschieden habe ich mich daher für die kleinen Absurditäten des Lebens, die ich ebenfalls für gewöhnlich nur mit dem Smartphone dokumentiere. Erstaunlicherweise alle im Hochformat, was ich sonst eher selten verwende.
Ich nenne die Serie also „Unerwartet“
876/IMG_20160505_214719.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363284)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363285)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363286)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363287)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363288)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363289)
Zu den Bildern:
1) Muss ich wohl nicht viel zu sagen. Banane. Im Baum. Warum?
2) Erst beim Wurf auf das Feuer stellte sich heraus, dass diese übergroße Kabeltrommel so ein freundliches Wesen hat.
3) Ja, is klar. Meterhoch Schnee, aber der Frühling kommt. Auch vor Corona fieberten die Gastwirte schon der Freisitzsaison entgegen.
4) Szene von einer Hochzeit. Da es draußen etwas schlammig war, wurden die guten Schuhe erst im Haus angezogen.
5) Das Bild entstand an einem Second-Hand-Laden. Irgendjemand hat da wirklich gar nicht drauf geschaut, wie es von außen wirkt.
6) Das ist von einem Dorffest im wilden Osten. Mangels Riesenrad konnte man da tatsächlich für ein paar Euro mit dem Panzer fahren.
Roland_Deschain
14.02.2022, 22:03
#6: Letzte Woche gab es:
The Entirety of a Problem von Charlie White
Nichts geringeres als als ein persönliches, gesellschaftliches oder politisches Problem soll erfasst, auf die Essenz heruntergebrochen und bildlich dargestellt werden.
Das Thema war für mich eigentlich sofort klar, da es sowieso kaum ein anderes gibt und mich persönlich in meinem Leben auch sehr betrifft, die Corona Pandemie.
Puh. Kotroverse Sache, wie sich ja auch hier im entsprechenden Café D'Image-Thread zeigt.
Daher Vorweg: Die Diskussion über das für und wider von Maßnahmen bitte dort lassen. Ich stelle hier jetzt meine Meinung und meine Probleme damit dar, die ich versucht habe, mehr schlecht als recht in dieses Bild zu packen. Daher bitte nur die Umsetzung diskutieren und die dahinterliegende Politik an der geeigneten anderen Stelle.
Also. Abgesehen von persönlichen Verlusten wirkt sich die Pandemie für mich vor allem dadurch aus, dass ich viele Dinge, die ich gerne machen würde, nicht mehr machen darf. Oder möchte, da es zwar wieder erlaubt wäre, mir aber noch unverantwortlich erscheint. Das ist die eine Seite, die mir zu schaffen macht, der Verzicht auf Kulturelles, auf Freunde treffen, auf das Feierabendbier. Das ist aber letzten Endes meine eigenen Entscheidung, die mich einschränkt.
Die andere Seite ist, dass ich ein wenig an der Menschheit verzweifele, die jegliche Öffnung gleich als Einladung versteht, jetzt wieder volles Programm zu machen. Ist doch erlaubt und ich musste mich ja schon so lange einschränken, höre ich ständig. Und dieser absurde Mix aus: Es kotzt mich an, wie eingeschränkt das Leben durch die Pandemie ist, aber ich tue nichts dafür, dass sie bald mal vorbei ist. Ich bin ja geimpft, ich mag jetzt nicht mehr verzichten. Ich gehe jetzt auf jede Party ... Oh, angesteckt. Ist ja nur Omikron ... Ich lass mich nicht testen, keine Zeit für Quarantäne ...
OK, das klingt jetzt so, also wäre ich gerade zutiefst unzufrieden mit dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Das stimmt natürlich nicht. Ich habe nur mal versucht, zum Kern meines Frustes vorzudringen und habe das dann versucht, im Bild umzusetzen. So richtig perfekt ist das nicht geworden, aber es ist ein Versuch:
1360/RKP08164.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363467)
Tafelspitz
16.02.2022, 08:42
Ich finde, dieses Bild ist äusserst ausdrucksstark und vermittelt aus meiner Sicht deine niedergeschriebenen Gedanken dazu sehr gut :top: