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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SEL100-400 und Vorfokussieren/Fokuskorrektur


Magic55
28.07.2021, 08:57
Hallo zusammen,

ich bin grade auf E-Mount umgestiegen und habe das SEL100-400GM.

Beim A-Mount 70-400 konnte ich, wenn der Fokus nicht stimmte, oder kein Fokuspunkt gefunden wurde, per Hand am Fokusring des Objektivs drehen um den Autofokus in die richtige Richtung zu "stupsen" (z.B. beim Fotografieren durch Geäst - da findet es selten auf Anhieb das Motiv, das ich auch möchte). Oder anhand der Entfernungsskala an dem Objektiv die ungefähre Entfernung voreinstellen und Kamera und Objektiv haben dann den Rest gemacht.

Beim 100-400 bewirkt Drehen am Fokusring leider nur etwas, wenn ich die Kombi auf MF gestellt habe. Ich vermute mal, dass das normal ist (das Objektiv hat ja auch keine Entfernungsskala).

Wenn ich bei der A1 auf MF schalte geht aber auch gleich die Fokuslupe mit an und ein schnelles "Fokusstupsen" geht nicht, weil ich in der Lupenansicht erst mal wieder die Orientierung finden muss. Die Lupe finde ich prinzipiell gut und ich möchte sie auch nicht grundsätzlich ausstellen, weil ich beim echten manuellen Fokussieren nur ungern auf sie verzichten möchte.

Wie löst ihr das? Oder hab ich eine Einstellung noch nicht gefunden?
Die Taste am Objektiv habe ich übrigens noch nicht belegt, sie könnte also in eine Lösung mit eingebaut werden ;)

Danke und Gruß

Marc

kiwi05
28.07.2021, 09:06
Glückwunsch zum FE 100-400.:top: Gute Wahl.;)
Beschäftige dich mal mit dem AF-Modus DMF. Bei sich nicht bewegenden Motiven eine gute Option.
Wenn ich aber AF-C benötige, was bei mir meistens der Fall ist, wähle ich mir in der von dir beschriebenen Situation einen Gegenstand mit hohem Kontrastumfang in einer ähnlichen Entfernung, wie das „eigentliche Motiv“.
Dann schwenke ich wieder zurück auf mein gewünschtes oder auch erwartetes Motiv (z.B. Vogel ist noch nicht da, wird aber an dieser Stelle erwartet).
Bei mir und meiner A7RM3 funktioniert diese Methode.

Magic55
28.07.2021, 10:00
Hallo Peter,

danke und danke für den Tipp :) Ich werd DMF mal testen.

Allerdings ist es bei mir auch häufig der Vogel, der im Gebüsch hockt mein Ziel. Daher ist AF-C auch meine erste Wahl. Wenn ich da viel verschwenke ist der Vogel weg :(

Wenn ich mir das so richtig überlege, könnte auch die Kombination aus kleinem mittlerem Fokusfeld und Vogel-Augen AF zum Ziel führen. Aber das muss ich mal testen.

Habe die Kombi ja erst eine Woche und wir müssen uns erstmal kennenlernen :D

Grüße

Marc

Reisefoto
28.07.2021, 10:18
Ich kenne das Problem vom 200-600. Um solche Fälle zumindest zu minimieren, habe ich drei Fokusmodi, zwischen denen ich in Sekundenbruchteilen wechseln kann:

Es lassen sich ja gesammelte Kameraeinstellungen auf Knöpfe legen. Im Normalbetrieb läuft die Kamera am Tele mit AF-C, erweitertem flexible Spot und Tracking. Für den von Dir geschilderten Fall der Sicht durch Geäst habe ich auf die Taste AEL eine Einstellungskombination gelegt, die u.a. AF Spot mit AF-S und ohne Tracking umfasst (DMF wäre in diesem Fall eine gute Ergänzung, das werde ich vielleicht noch so ändern). So habe ich sofort alle diese Einstellungen verfügbar, wenn es beim Fokussieren räumlich eng wird. Ich muss dafür nur die AEL-Taste gedrückt halten.

Auf dem AF-on Taster habe ich übrigens AF-C mit breitem Feld und ohne Tracking. Da drücke ich drauf, wenn ich schnell einen Vogel am Himmel oder gut abgesetzt vor einem entfernten Hintergrund "pflücken" will. Dann kann ich die Kamera schnell in die Richtung des Motivs herumreißen, muss es aber nicht annähernd punktgenau treffen und der AF erreicht seine maximale Geschwindigkeit, jedenfalls an der A7rIV.

Diese schnelle Wechselmöglichkeit zwischen situationsangepassten Modi ist ein riesiger Vorteil der E-Mount Kameras. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, Einstellungen auf den Speicherpätzen auf dem Moduswahlrad abzulegen, aber das Umstellen damit ist in vielen Fällen zu langsam.

kiwi05
28.07.2021, 10:25
Zur A1 kann ich keine Erfahrung beisteuern, aber beim Vogel im Geäst ist doch meist neben dem Motiv immer ein kontrastreicher „Störenfried/Ästchen“.
Da musst du doch nicht weit verschwenken, um anschließend leicht den Vogel wiederzufinden.
Außerdem ist es für mich bei einer neuen Kamera meist hilfreich, die Reaktionsfähigkeit des Spots zu testen.
Dazu halte ich die Kamera gen Himmel, Fokus unendlich, und schwenke dann Richtung z.B. Schornsteinkante eines nahen Hauses.
Da kann man dann gut sehen, wann der AF greift.
Das entsprechende Feld ist meist kleiner, als der im Display angezeigte Spot.

awdor
28.07.2021, 11:05
Zur A1 kann ich sagen, dass Meisen, Rotkehlchen usw am Auge meistens scharf sind, wenn sich der Kopf sogar direkt hinter Zweigen oder Blättern befindet.
Probiert mit dem 70-200 2,8 und TK1,4 in 10 m Abstand, auch in der Dämmerung.

Grüße
Horst

fritzenm
28.07.2021, 11:15
Die Lupen-Funktion bei MF sollte sich auch deaktivieren lassen, ebenso Anfangsvergrösserung konfigurieren.

Bei meiner A6400 ist das im Kamera-1-Menü auf Seite 13.

Magic55
28.07.2021, 12:13
Danke euch!

Ich werde mir mal eine "Vogel-im-Geäst" Einstellung mit Spot-Feld usw. auf die Taste am Objektiv oder AEL legen und gucken ob das für mich praktikabel ist. Die AF-On Taste ist schon mit der "BIF-Panik" -Einstellung belegt.

..., aber beim Vogel im Geäst ist doch meist neben dem Motiv immer ein kontrastreicher „Störenfried/Ästchen“.
Da musst du doch nicht weit verschwenken, um anschließend leicht den Vogel wiederzufinden...

Das bringt dir leider nur etwas, wenn man mit einem kleinen AF-Feld unterwegs ist. Beim breiten Feld z.B. findet die Kamera garantiert einen kleinen Ast relativ weit von der Fokusebene des Vogels entfernt --> leidvolle Erfahrung, wenn auch nicht unbedingt mit der A1

Die Lupen-Funktion bei MF sollte sich auch deaktivieren lassen, ebenso Anfangsvergrösserung konfigurieren....

Die Lupe wollte ich ja grundsätzlich nicht ausschalten, meistens mag ich die ja ;) Nur in dieser Situation stört sie.

usch
28.07.2021, 13:27
Beim 100-400 bewirkt Drehen am Fokusring leider nur etwas, wenn ich die Kombi auf MF gestellt habe.
Das Problem gab es schon beim A-Mount mit den Stangenobjektiven ;). Da lässt sich der Fokusring ja gar nicht drehen, solange der AF-Antrieb eingekuppelt ist (bzw. nur mit Gewalt unter der Gefahr, das Getriebe zu beschädigen). Nur bei den SSM-Objektiven konnte man jederzeit manuell in den AF eingreifen.

Deswegen hatte ich immer schon die AF-Taste mit "AF/MF halten" belegt. Dann wechselt die Kamera auf MF, solange ich den Daumen auf der Taste habe, und geht sofort wieder auf AF, wenn ich sie loslasse.

Wenn ich bei der A1 auf MF schalte geht aber auch gleich die Fokuslupe mit an und ein schnelles "Fokusstupsen" geht nicht, weil ich in der Lupenansicht erst mal wieder die Orientierung finden muss. Die Lupe finde ich prinzipiell gut und ich möchte sie auch nicht grundsätzlich ausstellen, weil ich beim echten manuellen Fokussieren nur ungern auf sie verzichten möchte.
Die Lupe ist ja nicht komplett aus. Sie springt dann nur nicht mehr automatisch an und man muss eine Taste mit "Fokuvergrößerung" belegen, um sie manuell einzuschalten.

Beschäftige dich mal mit dem AF-Modus DMF.
DMF wäre für mich keine Lösung, weil da der MF erst freigegeben wird, nachdem der AF ein Ziel gefunden hat. Wenn der aber nur ziellos herumfährt, kommt man halt gar nicht erst zum manuellen Eingreifen (oder muss so lange warten, bis er endlich ergebnislos aufgegeben hat).

peter2tria
28.07.2021, 14:45
.....
DMF wäre für mich keine Lösung, weil da der MF erst freigegeben wird, nachdem der AF ein Ziel gefunden hat. Wenn der aber nur ziellos herumfährt, kommt man halt gar nicht erst zum manuellen Eingreifen (oder muss so lange warten, bis er endlich ergebnislos aufgegeben hat).

Echt ist das so - muss ich mal probieren.
Ich würde eine BenutzerTastenSpeicher mit DMF belegen.
Solange man diese drückt kann man manuell vor- bzw. nachfokussieren - das muss doch gehen.

usch
28.07.2021, 15:27
Echt ist das so - muss ich mal probieren.
Es ist sogar noch schlimmer ;). Du musst nicht nur warten, bis der AF – mit oder ohne Erfolg – fertig ist, bevor du manuell eingreifen kannst, du musst auch die ganze Zeit den Auslöser halb gedrückt halten, während du manuell fokussierst. Sobald du ihn loslässt, ist der Fokusring wieder gesperrt, und wenn du ihn dann neu drückst, rennt der AF wieder los und deine manuell eingestellte Position ist weg.

Ich würde eine BenutzerTastenSpeicher mit DMF belegen.
Solange man diese drückt kann man manuell vor- bzw. nachfokussieren - das muss doch gehen.
Mit DMF kann man nicht vorfokussieren. Das geht mit "AF/MF halten", was ich vorgeschlagen hatte.

peter2tria
28.07.2021, 16:54
Ok, habe es probiert.
Man muss also den Auslöser zuerst drücken - nur habe ich noch nie erlebt, dass bei der a1 der Fokus hinundher rennt, bis er was gefunden hat, es sei denn man ist zu nahe dran.
Trotzdem das ist natürlich nicht supergut so (für mich).
Ich werde den AF/MF am Objektiv lassen.

Magic55
28.07.2021, 19:27
Nochmal Danke für euren Input.

Ich werde das jetzt mal so versuchen zu lösen:

AEL=BIF Einstellungen
AF On = AF/MF Umschalten mit Lupe ("AF/MF halten" mag ich nicht so gerne, weil man dabei den Knopf gedrückt halten muss -> erschwert das Fokussieren, finde ich)
Button am Objektiv = Fokusfeld auf Spot S -> Damit sollte ich durch das Geäst kommen. Vielleicht nehm ich auch noch einen größeren Spot, damit der Augen AF mehr "Platz" hat. Aber das muss die Praxis zeigen.

Schönen Abend euch allen.

Marc