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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LAN-Kabel im Haus verlegen


bjoern_krueger
27.11.2020, 16:10
Moin Leute!

Ich hätt' da mal ne Frage an die Handwerker unter uns...

Und zwar habe ich seit gestern eine 500MBit-Leitung bei mir liegen, allerdings gibt es ein Problem: Der Übergabepunkt ist im EG, die Fritzbox steht in der 1. Etage.
Ich müsste also das Kabel nach oben zur Fritzbox verlängern. Das geht prinzipiell auch, ich habe mal probehalber ein 25m LAN-Kabel einfach so durch die Wohnung gelegt, und an einen PC angeschlossen, da kommen noch die vollen 500Mbit an.

Nun muss ich das Kabel aber so verlegen, dass es nicht mitten durch die Wohnung verläuft. Das geht auch relativ einfach durch vorhandene Ritzen und unter den Fußleisten entlang.

OK, soweit also alles klar.

Aber: Nun ist die Frage, welche Art von Kabel ich nehmen kann. Es gibt ja so schön flache Kabel, die wären ideal. Allerdings finde ich die nur fertig konfektioniert mit Steckern, und das passt dann nicht durch die vorhandenen Ritzen.

Daher die Frage: Kann ich den Stecker einfach abschneiden, so dass noch ein Stück Kabel am Stecker verbleibt, und hinterher die 8 einzelnen Kabel wieder sauber zusammenlöten?

Dann hätte ich zwar auf ein paar cm keine Abschirmung mehr, aber das sollte doch nicht so viel ausmachen, oder?

Oder sollte man lieber Kabel ohne Stecker kaufen, und dann Stecker dranmontieren? Dann bräuchte ich allerdings noch das passende Werkzeug dazu, um die Stecker ordentlich am Kabel zu befestigen.

Am liebsten wäre mir die "abscheiden-und-wieder-dranlöten"-Lösung, das wäre schnell gemacht und unter 50€ sehr preiswert.

Wir haben hier doch bestimmt viele Hobby-Handwerker, die diese Frage beantworten können!

Danke und viele Grüße,

Björn

joker13
27.11.2020, 16:18
Das geht doch viel einfacher über das vorhandene Stromnetz mit DLan

https://www.mediamarkt.de/de/product/_avm-fritz-powerline-540e-wlan-set-1809388.html?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=PLA+-+bluePortal+3+Smart&gclid=CjwKCAiA5IL-BRAzEiwA0lcWYuXOJeGf2mh4dH9itW8W2n4_-jAxScOp-TZCXQ1BeoiqKpjHKmAagxoCwxYQAvD_BwE&gclsrc=aw.ds

ha_ru
27.11.2020, 16:19
Hallo

such mal nach RJ45 Stecker toolless, das könnte dein Problem lösen.

Kabel abschneiden und nachher am Ende den Stecker neu "auflegen". Oder bei einem Fachbetrieb eine Auflegezange und passende Stcker ausleihen.

Hans

Enzian
27.11.2020, 16:26
In meinem Haus hab ich 50 m verlegt. Den vorhandenen Stecker ebenfalls wegen Durchschieben abgeknipst. Nur hatte ich das Glück, dass mir mein Sohn einen neuen Stecker anbringen konnte. Wenn ich mich recht entsinne, hatte er dafür eine spezielle Zange. Die könntest du dir ja ausleihen (da, wo es das Kabel gibt)

bjoern_krueger
27.11.2020, 16:39
Das geht doch viel einfacher über das vorhandene Stromnetz mit DLan

https://www.mediamarkt.de/de/product/_avm-fritz-powerline-540e-wlan-set-1809388.html?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=PLA+-+bluePortal+3+Smart&gclid=CjwKCAiA5IL-BRAzEiwA0lcWYuXOJeGf2mh4dH9itW8W2n4_-jAxScOp-TZCXQ1BeoiqKpjHKmAagxoCwxYQAvD_BwE&gclsrc=aw.ds

Genau sowas hab ich hier in unserem Haus auch schon in Betrieb. Die Bandbreite ist aber sehr schlecht, jedenfalls mit meiner derzeitigen 100MBit-Leitung.

Ich habe eine Powerline 1220E an der Fritzbox (7590) hängen, mein Sohn hat in seinem Zimmer einen Powerline 546E, und daran hat er seinen PC per LAN-Kabel dran. Die Übertragungsraten sind sehr schlecht. Konfiguriert ist eigentlich alles ganz sauber, Mesh funktioniert und es gibt keine Fehlermeldungen.
Ich hatte dazu heute ein längeres Gespräch mit dem AVM-Support, da wurde mir gesagt, dass die Powerline-Geräte in Verbindung mit einem DSL-Anschluss etwas problematisch wären, weil sie hin und wieder zu Abbrüchen der Verbindung führen würden.

Mit meinem neuen Zugang soll das besser sein.

Ein LAN-Kabel zur Fritzbox ist mir aber sympathischer, dann muss ich praktisch nichts ändern. Und auch nix neues kaufen.

Ich werd' mal so ein flaches Kabel kaufen, an einer Seite den Stecker abknipsen und dann versuchen, wie es funktioniert, wenn ich das Kabel wieder dranlöte. Oder sonst wie vorgeschlagen so eine Zange nehmen, kann ja auch nicht die Welt kosten.

bjoern_krueger
27.11.2020, 16:43
Hallo

such mal nach RJ45 Stecker toolless, das könnte dein Problem lösen.

Kabel abschneiden und nachher am Ende den Stecker neu "auflegen". Oder bei einem Fachbetrieb eine Auflegezange und passende Stcker ausleihen.

Hans

Ah, das ist cool. Ist nur die Frage, welches Kabel man dann wo hinpackt. Beim Zusammenfrickeln des zuvor durchgeknipsten Kabels kann man einfach die Farben passend wieder verbinden und fertich ;o)

Schlimm, wenn man keine Ahnung hat... Also ich jetzt!

Mangfalltaler
27.11.2020, 16:47
Hallo Björn,

die Empfehlung mit dem Abschneiden und Aufbringen der RJ45-Stecker ist die beste Lösung, idealerweise kennst Du aber jemanden, der das schon mal gemacht hat. Die Pinbelegung ist standardisiert und es müssen immerhin 8 Pole aufgelegt und richtig angeschlossen werden, weiterhin muss die Schirmung des Kabels (sofern vorhanden) ebenfalls untergebracht werden.

Somit benötigst Du für ein Kabel 2 x RJ45 Stecker und eine RJ45-Crimpzange. Die Stecker sind Cent-Artikel und die ersten wirst Du in den Sand setzen, also einfach mehr davon kaufen.

Falls Du niemanden kennst der eine Zange hat und Du auch keine kaufen willst, könnte ich Dir meine Zange leihen. Sind dann eben Portokosten für Dich.

Grüße Ralf

Mangfalltaler
27.11.2020, 16:51
Beim Zusammenfrickeln des zuvor durchgeknipsten Kabels kann man einfach die Farben passend wieder verbinden und fertich ;o)

Richtig, am besten aufschreiben welches Kabel welche Farbe hat und genauso wieder in den neuen Stecker einbauen, beide Seiten identisch!

Manchmal ist es schwierig, die Farben zu identifizieren, da viele Kabel die Farben grün und grün-weiß, blau und blau-weiß, braun und braun-weiß sowie orange und orange-weiß verwenden.

Mehr hierzu auch unter https://de.wikipedia.org/wiki/TIA-568A/B

Pittisoft
27.11.2020, 17:01
Genau sowas hab ich hier in unserem Haus auch schon in Betrieb. Die Bandbreite ist aber sehr schlecht, jedenfalls mit meiner derzeitigen 100MBit-Leitung.

Ich habe eine Powerline 1220E an der Fritzbox (7590) hängen, mein Sohn hat in seinem Zimmer einen Powerline 546E, und daran hat er seinen PC per LAN-Kabel dran. Die Übertragungsraten sind sehr schlecht.

Ich kann Dir diese Geräte von Devolo empfehlen (https://www.devolo.de/devolo-gigagate)

Günstiger Preis für ein Set GigaGate (https://www.real.de/product/323827140/?kwd=&source=pla&sid=23672592&gclid=CjwKCAiA5IL-BRAzEiwA0lcWYo1y2tRLf0NOQ9nnNzfv3zajzL5NraIH_qHHuY Db_TpvOIK40BY0-RoC_WQQAvD_BwE)

Das sind meine Geschwindigkeiten in unserer Wohnung mit 120qm, leider haben die Geräte nur Giga-Lan verbaut, aber als Kabelersatz für mich sehr gut geeignet. ;)

6/Devolo_1560_.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=346526)

matti62
27.11.2020, 17:57
Hast Du die Chance einen Switch zu installieren?

Durch Löten vermute ich einen Leistungsabfall.

Ich habe gerade auch 1 GB Patchkabel verlegt und WLAN reduziert bzw. die Powerlines verkauft, weil die echt ein Murks sind.

120Mbit ist das Beste was ging, allerdings sehr schwankend, manchmal auch 20mbit. . Für mein Home Office total ungeeignet....

Sogar mein Amazon Stick und mein Denon Heimanlage läuft über LAN.

steve.hatton
27.11.2020, 18:00
Seit ich ubiquity im Haus habe gibt`s nur noch Ausfällt wenn die Telekom mal wieder einen Ausfall hat - ansonsten flutsch es absolut reibungslos.

Der ganze alte Krempel wanderte in die Tonne.

wus
27.11.2020, 19:11
@Björn, vermutlich weißt Du das schon, aber da es noch nicht erwähnt wurde: achte beim Kabelkauf darauf dass es mind. Cat6-fähig ist. Noch zukunftsfähiger wäre Cat6a, ich weiß aber nicht ob es das flach und 25m lang gibt.

Rudolfo
27.11.2020, 19:29
Ich habe ein LAN-Kabel vom Router am Übergabepunkt im Keller bis in mein Arbeitzimmer im ersten Stock verlegt. Um für die Zukunft gerüstet zu sein habe ich ein hochwertiges CAT7-Kabel, eine Crimp-Zange und Westernstecker gekauft. Ohne jetzt die genauen Übertragungsdaten der einzelnen Konfektionen nachzuschlagen, würde ich mindestens ein CAT5e-LAN-Kabel vorschlagen. Das Anpressen eines Steckers an ein LAN-Kabelende heißt "Crimpen" Natürlich habe ich das Crimpen erst mal geübt und prompt einen Stecker versemmelt, bevor ich das ganze fertiggestellt habe.

Wenn du nach "LAN-/ Patch-/ RJ45 Kabel crimpen" sucht, bekommst du eine Menge Do-It-Your-Self-Anleitungen. Da du dir das Löten zutraust, kannst du auch Crimpen. Nach dem Löten musst du die Abschirmung irgenwie wieder herstellen, sonst sehe ich schwarz für die Zukunft. Eine Crimpzange kostet nicht die Welt und bekommst du bereits in gut sortierten Baumärkten. Es ist die sauberste Lösung. (Auf den Kauf eines speziellen Kabeltesters habe ich verzichtet.)

Beispiele:
Netzwerkkabel crimpen – so wird's gemacht (https://www.giga.de/tipp/netzwerkkabel-crimpen-so-wirds-gemacht/)

Crimpen von RJ45_Netzsteckern
(http://blackstrom.derschwarz.de/artikel/rj45/Crimpen_von_RJ45.pdf)

Netzwerkkabel mit RJ45 (Hirose-)Stecker selber crimpen (http://www.adapter-kabel.de/netzwerkkabel-rj45-stecker-crimpen.html)

erich_k
27.11.2020, 19:32
Moin Leute!

Ich hätt' da mal ne Frage an die Handwerker unter uns...

Und zwar habe ich seit gestern eine 500MBit-Leitung bei mir liegen, allerdings gibt es ein Problem: Der Übergabepunkt ist im EG, die Fritzbox steht in der 1. Etage.
Ich müsste also das Kabel nach oben zur Fritzbox verlängern. Das geht prinzipiell auch, ich habe mal probehalber ein 25m LAN-Kabel einfach so durch die Wohnung gelegt, und an einen PC angeschlossen, da kommen noch die vollen 500Mbit an.

Björn

Ich weis jetzt nicht, wie das Kabel zu dir ins Haus kommt. Bei DSL sind es ja nur 2 Dräht, die benutzt werden. Wenn das bei dir ähnlich ist, dann kannst du ggfs. den Übergabe punkt zur Fritzbox verlegen. Wenn das natürlich anders ist oder Glasfaser sein sollte, kannst du auch mal schauen, ob es hier nícht auch die Möglichkeit gibt.

cbv
28.11.2020, 01:23
Seit ich ubiquity im Haus habe gibt`s nur noch Ausfällt wenn die Telekom mal wieder einen Ausfall hat - ansonsten flutsch es absolut reibungslos.

:top:

Fuexline
28.11.2020, 07:51
Das Devolo Zeugs hat so viel Abrieb und verliert so oft Verbindungen das ich die gar nicht mehr gerne kaufe

Die Fritz 1000E Dlan Adapter mit Gigabit sind sehr gut und schnell mit der Fritzbox gepaart - geht per Knopfdruck, der Abrieb ist dank diverser Techniken sehr gering, von 1 GB bekomme ich ca 866 Mbits - deiner eine Adapter kommt per Lan an die Fritzbox und in die Steckdose, der andere kommt in das EG in die Steckdose und bietet dann eben einen LAN Port zur freien Verwendung.

Die Einrichtung ist einfach oben 3 Sekunden den Pair Knopf drücken dann unten das gleiche tun und 1 min warten an den Lan Port unten noch einen kleinen 5 Port Switch gesteckt und fertig ist das ganze

Gepard
01.12.2020, 20:10
Ich hab das auch mit einem Toolless-Stecker gemacht, funktioniert prima. Den Stecker hab ich damals von Conrad gekauft. Man isoliert das Kabel ab, steckt es in den Stecker und klappt ein Teil drüber. Fertig.
War dieser:
https://www.conrad.de/de/p/rj45-steckverbinder-werkzeugfrei-stecker-gerade-cat-6-tru-components-1610347-1-st-1610347.html
Die Einzeladern nicht abisolieren!

bjoern_krueger
01.12.2020, 20:39
Und das geht auch für flache Kabel?
Man kann da ja auch noch die Version auswählen, wobei CAT 6 und CAT 6a zur Auswahl steht. Ich hab nun aber CAT 7 Kabel bestellt, macht das einen Unterschied?

Ich frage mich, wie man es schafft, das man die richtigen Farben an die richtigen Kontakte anschließt. Ich werde nachher mal ein Bisschen bei Youtube stöbern, da jibt es ja für alles Mögliche Anleitungen.

Ohje, ich hab echt keine Ahnung von den Zeug...
Ich denke ja immer noch, dass es mit dem Löten eigentlich auch gehen müsste, wobei hier ja davon abgeraten wurde.

Eine andere Idee wäre, das Kabel hochzulegen, und dann eine Aufputz-Steckdose zu legen. Da könnte ich dann ein normales LAN-Kabel anschließen. Aber auch da muss man ja das richtige Kabel mit dem richtigen Kontake verbinden.

Ich hätte mal aufpasen sollen, als der Techniker die Dose unten installiert hat. Das ging ruckzuck.

HaPeKa
04.12.2020, 14:53
Ohje, ich hab echt keine Ahnung von den Zeug...
Da du ja Abonnent des c't Magazins bist, schau mal in die aktuelle Ausgabe:

Alles Kabel! Grundwissen Heimnetzverkabelung: Von Notlösung bis professionell (https://www.heise.de/select/ct/2020/26/2010612214215639557)

bjoern_krueger
04.12.2020, 20:47
Das ist ja schon fast unheimlich. Ich überlege, mir einen PC zu kaufen, es erscheint eine c't mit Bauanleitung für einen PC.
Ich muss Kabel bauen und verlegen, es erscheint eine c't mit dem Thema Heimverkabelung...

Unglaublich. Wie gut, dass ich schon zwei Kinder habe, und nicht plane, noch weitete anzuschaffen

matti62
04.12.2020, 21:13
eventuell ist das noch was für Dich?: Sockelleistensystem von Hager

cbv
05.12.2020, 13:11
Wie gut, dass ich schon zwei Kinder habe, und nicht plane, noch weitete anzuschaffen

Don't count your chicken before they hatch...

bjoern_krueger
05.12.2020, 20:44
Don't count your chicken before they hatch...
Nä, ich hab zwei, das reicht. Und mit 54 muss das nicht nochmal sein

herby1961
06.12.2020, 08:41
Hallo,

Vorausgeschickt ich beschäftige mich seit fast 40 Jahren mit Netwerktechnik. Zwar nicht auf Verkabelungsebene, erlebe aber immer wieder die Auswirkungen nicht Normgerecht verarbeiteter Verkabelung. Es hat schon seinen Messtechnischen Grund und ist nicht nur der Arbeitsgeschwindigkeit geschuldet das Netzwerkkabel an den Wanddosen aufgelegt und mit Spezialwerkzeug in die Kontakte reingedrückt werden und nicht gelötet. Dies gilt auch für die Patchkabel von den Wanddosen zu den Endgeräten wo die Stecker durch sogenanntes Crimpen mit Spezialwerkzeug die Verbindung zwischen Kabeladern und Steckerkontakten hergestellt wird. Dabei gibt es genaue Anleitungen wie weit die Verdrillung des jeweiligen Adernpaares aufgemacht werden darf um die Grenzwerte der Abschließenden Messung nicht zu verletzen. Eine Lötstelle würde das für die Übertragung der Daten nötige Signal wahrscheinlich komplett ausserhalb der Norm bringen. Warum wahrscheinlich, ich habe noch nie ein gelötetes Kabel gemessen, aber schon genug scheinbar ordnungsgemäß aufgelegte Kabel gesehen wo dann die Verdrillung z. B. Zu weit geöffnet wurde. Und ein durchschneiden und löten würde jetzt nicht nur an den Enden sondern auch an einer dritten Stelle die Verdrillung öffnen. Ganz abgesehen das das Löten die Signalausbreitungsparameter des Kabels verändert. Zusammengefasst wenn Du ein Ordnungsgemäß funktionierendes LAN Kabel möchtest bitte nicht löten.

Und was die Flachbandkabel betrifft die werden normal nur als Patchkabel von Wanddosen zu Endgeräten eingesetzt und sind deshalb nur konfektioniert erhältlich. Und da ist aufgrund der kompakten flachbauweise alles aus einem Guss. Kabel und Stecker. Ich habe noch nie so einen Stecker abgeschnitten. Ich wüßte auch garnicht wie man bei so einen Kabel wo die einzelnen Adern in den Mantel eingegossen sind den Mantel soweit entfernen kann um danach einen Stecker neu crimpen zu können.

Also klassischen LAN Kabel der Kategorie 5/6/7 und die Stecker sauber crimpen. Wobei alles über Cat5/5e eigentlich die Spezifikationen nur erreicht wenn Stecker Kabel Dosen Patchkabel nur vom selben System und teilweise nur vom Systemhersteller zertifizieren Montagewerkzeug durchgeführt wird. Wir reden hier aber dann auch schon von Geschwindigkeiten jenseits der 1 Gb/s und den dafür notwendigen Frequenzen, die Störungsfrei nur bei genauem Zusammenspiel und Verarbeitung aller Komponenten erreicht werden kann. Was da genau gemessen wird kann man mit Messprotokoll cat5 als Suchergebnisse im Internet finden.

Ich hoffe das hilft weiter.

bjoern_krueger
06.12.2020, 09:17
Moin!

Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Ich werde nicht löten, sondern wie folgt vorgehen:
Das flache Kabel wird an einer Seite abgeschnitten, und dann von der Fritzbox nach oben verlegt. Dort wird es in einer Netzwerkdose enden, entsprechendes Auflegewerkzeug hab ich mir gekauft.
Von der Netzwerkdose lege ich dann ein Patchkabel zum Repeater (Fritz!Repeater 3000), den ich entsprechend als LAN-Brücke konfiguriert habe. An den Repeater kommt ebenfalls per Kabel ein kleiner switch, an dem ich dann TV, Av-Receiver und google Chrome anschließe.
Die synology kommt nach unten an die Fritzbox.

Die Patchkabel für die Verbindung der Geräte werde ich auf die jeweils richtige Länge selbst konfektionieren. Ich hab mir ein Werkzeug-Set mit Abisolierer, Crimpzange, Aufsetzwerkzeug und Kabeltester gekauft, damit sollte ich das gut hinbekommen.

Hab mir dazu ein paar Videos angeschaut, dass ist ja nun wirklich keine Raketentechnologie.

Einzige Schwachstelle bei der ganzen Sache könnte das Flachkabel sein, und dessen Verbindung mit der Netzwerkdose. Aber es gibt dazu keine Alternative, denn ein normales Kabel bekomme ich nicht unsichtbar verlegt. Es passt auch nicht durch die vorhandenen Ritzen, und durch die Decke bohren weil ich nicht. Da sind Fliesen und Laminat, der Aufwand ist mir zu groß.
Ich muss also das flache Kabel nehmen und es abschneiden.

Werde berichten, wie es gelaufen ist, heute mache ich mich an die Arbeit.

Viele Grüße,

Björn

herby1961
06.12.2020, 09:32
Hallo,

Poste eventuell ein Foto vom abgeschnittenen Kabel und wie Du die Adern aus dem Mantel weit genug aus dem Mantel heraus gebracht hast um den Stecker zu crimpen. Da sehe ich noch eine Herausforderung. Und würde mich echt interessieren wie das Innenleben eine Flachbandkabel aussieht.

Beste Grüße und viel Erfolg beim Bauen
Herbert

Mangfalltaler
06.12.2020, 14:24
Hallo Björn,

obwohl ich Herberts Ausführungen nur unterstreichen kann, wirst Du mit Deinem aufgeschnittenen und wieder vercrimpten LAN-Flachkabel keine großen Probleme haben, da bin ich mir sicher. Die aufgeführten Spezifikation Cat 5/6/7 gehen immerhin von einer funktionieren Kabellänge von 100m im Patchbereich aus. Ich vermute mal, dass Du deutlich hier drunter sein wirst.

Grüße,
Ralf

bjoern_krueger
06.12.2020, 16:49
Moin allerseits!

So, inzwischen bin ich soweit, dass ich die Patch-Kabel konfektionieren will, habe dazu aber nun doch noch eine Frage.
Und zwar habe ich mir so Stecker gekauft, die man ohne Crimp-Zange zusammenbauen kann.
Was ich mich dabei aber frage, was ist da mit der Masse?? Ich habe mir schon einige Videos angeschaut, und da wurde immer Wert drauf gelegt, dass man diese Folienschirmung herunterfummelt, dann um den Kabelstumpf wickelt, und das dann in den Stecker steckt, sodass beim spätern Crimpen mit der Zange dann die Schirmung mit dem Steckergehäuse in Kontakt kommt.

Und das ist es, was ich nicht verstehe. Die Stecker, die ich habe haben ein Kunststoffgehäuse, da bringt es absolutz nichts, dass man die Metallfolie dort mit einfummelt.

Die Schirmung geht also am Stecker verloren.

Ich habe mir mal die verschiedenen Tool-less-Stecker angeschaut, es gibt welche aus Metall, und welche aus Kunststoff. Bei letzteren geht die Schirmung verloren.

Braucht man die Schirmung im Stecker denn nicht??

Mein Kabeltester hat für die Schirmung eine eigene LED, und die leuchtet natürlich bei meinem selbst gebastelten Kabel nicht. Weil ja keine Verbindung besteht.

Nun habe ich mal ein paar fertig gekaufte Kabel mit dem Tester geprüft, bei einigen gibt es eine Masse-Verbindung, bei anderen nicht. Die flachen Kabel, die z.B. bei den Fritz-Geräten beiliegen, gibt es keine Masse-Verbindung.
Ich gehe also davon aus, dass man die offenbar nicht unbedingt braucht.

Das abgeschnitte Flachkabel sieht schon innen drin recht merkwürdig aus, ich stelle gleich mal ein Foto davon ein.

Das ist schon echt nicht soooo durchschaubar, wenn man es zum erstem Mal macht...

Aber bestimmt weiß hier jemand Rat!

Danke und viele Grüße,

Björn

bjoern_krueger
06.12.2020, 17:12
So, hier mal ein Bild von dem Kabel.
Man sieht, die Kabel sind schon sehr dünn, ich befürchte fast, dass ich die gar nicht in der Steckdose anbauen kann, weil die so dünn sind, dass sie von diesen Klemm-Schneiden nicht erfasst werden.
Ich krieg echt noch die Krise...

Und eine Schirmung ist da auch irgendwie nicht, obwohl es ja ein cat7-Kabel ist.

Die Kabel sind nenbeneinander angeordnet, wobei auffällig ist, dass nur das Paar grün/weiß und blau/weiß jeweils mit einer Metallfolie ummantelt sind (die hab ich fürs Foto entfernt.
Dann liegen dort noch 2 blanke verdrillte dünne Drähte neben dem grün/weiß Paar und dem blau/weiß Paar. Wozu die nun wieder sind weiß ich auch nicht.

ich will mal sehen, ob ich den Stecker, den ich abgeschnitten habe, auseinandergebaut bekomme, dann kann ich sehen, wie das da drin verbaut ist.

818/Zwischenablage01.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347006)

Gepard
06.12.2020, 17:43
Die Litzen sind die sogenannten Beilauflitzen. Die liegen mit in der Folienschirmung. Wenn die Folie mal reissen sollte, stellen sie sicher das die Schirmung trotzdem weiter da ist.
Gibt es in deinem Stecker eine Möglichkeit diese Litzen anzuschließen?
Ich hab bisher nur Rundkabel verarbeitet mit metalisierten Steckern. Die Stecker, die aussehen wie Metal sind oft auch aus Kunststoff, nur eben metalisiert, aber das reicht zur Abschirmung.
Die Fritzbox Kabel würde ich nicht als Maßstab nehmen, weil die nur sehr kurz sind.

bjoern_krueger
06.12.2020, 17:53
Habs gerade mal probiert, die Kabel von dem flachen Kabel sind schon sehr dünn, lassen sich aber mit dem Aufsetzwerkzeug noch in die Klemmen reindrücken.

Aber das ist mir zu unsicher. Nachher lösen sich die Kabel, und es kommt zu Ausfällen.

Der Grund, warum ich ein flaches Kabel genommen habe, ist ja, dass die Ritze zwischen Wand und oberster Treppenstufe, wo ich das Kabel entlang führe, zu schmal ist, dass da ein normales Kabel nicht durch passt.

Ich werde die Ritze jetzt aber soweit erweitern, dass da normales Netzwerkkabel durchpasst, und dann das normale Kabel nehmen. Den Pfusch mit dem flachen Kabel will ich mir nicht antun.

Ich muss schon sagen, mein erstes Projekt geht nicht so recht voran, aber wie man so schön sagt, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen...

Olinski
06.12.2020, 18:50
Hallo, es wurde schon viel richtiges gesagt und trotzdem noch meine Meinung: Flache Kabel haben keine so gute Schirmung, so das man nur CAT Kabel > 5 empfehlen kann. Bei CAT7 Kabeln ist die Schirmung am besten, dadurch kann man größere Frequenzen übertragen und damit größere Datenraten erzielen. Leider sind CAT-7 Kabel auch steifer und damit schwerer zu verlegen, aber bei CAT-5 oder CAT-5e geht das noch ganz gut. Alle anderen Übertragungsarten haben orgendwo ihre Nachteile. VG Ole

bjoern_krueger
06.12.2020, 19:03
Die Litzen sind die sogenannten Beilauflitzen. Die liegen mit in der Folienschirmung. Wenn die Folie mal reissen sollte, stellen sie sicher das die Schirmung trotzdem weiter da ist.
Gibt es in deinem Stecker eine Möglichkeit diese Litzen anzuschließen?
Ich hab bisher nur Rundkabel verarbeitet mit metalisierten Steckern. Die Stecker, die aussehen wie Metal sind oft auch aus Kunststoff, nur eben metalisiert, aber das reicht zur Abschirmung.
Die Fritzbox Kabel würde ich nicht als Maßstab nehmen, weil die nur sehr kurz sind.

Nein, die kann man nicht im Stecker befestigen. Ich kauf mir Montag ordentliche Stecker, die ich dann mit der Crimp-Zange zusammendrücke. Solche mit Einführhilfe, damit man da nicht lange rumfummeln muss. Dieser Pfusch bringt doch nichts.
Ich hab dann zwar ein Bisschen Kohle für Kabel und Stecker umsonst ausgegeben, aber es soll ja auch halten und ordentlich sein.

Inzwischen habe ich das Loch durch die Treppenstufe gebohrt, und das normale Rundkabel mit ordentlich dicken Drähten und Abschirmung nach oben geführt. Das kann ich dann ordentlich in der Steckdose anschließen und muss da nicht mit den kleinen haardünnen Käbelchen rumhantieren.

Ich glaube, wo wird ein Schuh draus.

herby1961
06.12.2020, 19:34
So, hier mal ein Bild von dem Kabel.
Man sieht, die Kabel sind schon sehr dünn, ich befürchte fast, dass ich die gar nicht in der Steckdose anbauen kann, weil die so dünn sind, dass sie von diesen Klemm-Schneiden nicht erfasst werden.
Ich krieg echt noch die Krise...

Und eine Schirmung ist da auch irgendwie nicht, obwohl es ja ein cat7-Kabel ist.

Die Kabel sind nenbeneinander angeordnet, wobei auffällig ist, dass nur das Paar grün/weiß und blau/weiß jeweils mit einer Metallfolie ummantelt sind (die hab ich fürs Foto entfernt.
Dann liegen dort noch 2 blanke verdrillte dünne Drähte neben dem grün/weiß Paar und dem blau/weiß Paar. Wozu die nun wieder sind weiß ich auch nicht.

ich will mal sehen, ob ich den Stecker, den ich abgeschnitten habe, auseinandergebaut bekomme, dann kann ich sehen, wie das da drin verbaut ist.

818/Zwischenablage01.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=347006)

Als Du von Flachkabel gesprochen hast hatte ich die flachen Patchkabel im Kopf. Die Du hier zeigst sollten mit den zum System passenden Dosen verarbeitet werden können.

bjoern_krueger
06.12.2020, 20:38
Als Du von Flachkabel gesprochen hast hatte ich die flachen Patchkabel im Kopf. Die Du hier zeigst sollten mit den zum System passenden Dosen verarbeitet werden können.

Dafür gibt es extra Dosen? Na, egal, das Kabel liegt jetzt oben.

bjoern_krueger
06.12.2020, 20:47
Noch eine Frage zu den Netzwerkdosen: Ich habe eine Unterputzdose gekauft, die hat vorne 2 Buchsen und hinten wie es aussieht 4 Kabelzuführungen (also diese Schellen, wo dann die Kabel-Außenisolierung zusammen mit der Schirmung festgeklemmt wird.

Ich habe ja nun nur ein einziges Kabel, und hätte vermutet, dass ich dann trotzdem beide Buchsen verwenden kann.

Das sieht bei der Dose irgendwie nicht so aus. Da gibt es ja auch "L" und "R". Die eine Seite führt zu Buchse "L" und die andere zu "R".

Gibt es denn keine Dosen, denen man zwar nur ein Kabel zuführt, aber beide Buchsen benutzen kann? Die müsste dann ja so eine Art Mini-Switch integriert haben.

Eine Buchse ist ja schon belegt, von der aus geht ein Kabel zum als LAN-Brücke konfigurierten Repeater. Da wäre es ja sinnvoll, wenn man die freie Buchse noch zum Anschließen eines Notebooks verwenden könnte.

Oder kann man die Kohntakte in der Dose einfach überbrücken, also mit kurzen Kabeln die Kontakte für "L" und "R" verbinden?

Beim nächsten Projekt weiß ich dann besser Bescheid...

Danke Euch und viele Grüße,

Björn

screwdriver
06.12.2020, 22:17
Ich habe ja nun nur ein einziges Kabel, und hätte vermutet, dass ich dann trotzdem beide Buchsen verwenden kann.


Um beide Buchsen zu nutzen brauchst du 2 Zuleitungen vom Router/ Switch.

Ob es tatsächlich UP- Einsätze mit integriertem Switch gibt, weiss ich nicht.
Der Einsatz müsste dann ja auch PoE*- fähig sein und der Router genauso.
Woher soll sonst die notwendige Stromversorgung kommen?

*) PoE= Power over Ethernet

Solche EinbauTeile mit RJ-45- Buchsen werden allerdings nicht nur für Netzwerk, sondern gerne auch für Telefonanlagen genommen. Da gelten ganz andere Verschaltungsregeln.

herby1961
06.12.2020, 22:24
Du kannst beide Anschlüsse in einer Doppeldose mit einer Zuleitung als sogenannte Sparverkabelung nutzen. Dann werden nur jeweils 4 Adern des Kabels pro Dose aufgelegt. Das funktioniert aber nur bis 100 Mb/s. Weil 1 Gb/s alle 8 Adern auf einer Dose benötigt. Das hat man früher gemacht um z. B. LAN Anschluss und Telefonanschluss mit einem Kabel zu führen. 2 PCs war auch nicht wirklich sinnvoll weil sich die beiden Anschlüsse gegenseitig stören konnten. Du musst Dir das in einer LAN Verkabelung so vorstellen das jedes Kabel zu einem zentralen Punkt in einen Verteilerschrank führt. Dort gibt es Dosen die auf sogenannten Patchpanels aufgereiht sind. Und dort wird normalerweise auch der Switch eingebaut der mittels Patchkabel mit den Anschlüssen auf den Patchpanel verbunden wird. Patchpanel, LAN Kabel und Wanddosen konnten bis CAT 5e von verschiedenen Herstellern problemlos gemischt werden. Ab CAT 6 sind die Toleranzen so eng auf Grund der immer höheren Frequenzen um immer höhere Geschwindigkeiten übertragen zu können, das die Komponenten eigentlich nur mehr von einem Hersteller verbaut werden. Gerade auch diese Flachbandkabel mit den dünneren Liezen benötigen abgestimmte Dosen und Patchpanel, da ja wie Du gesehen hast die Liezen mit Isolierung mit Spezialwerkzeug in die Kontakte gedrückt werden und sich diese durch die Isolierung schneiden um Kontakt zu den Liezen zu bekommen. Damit muß die Lieze eine gewissen Stärke haben und der Kontakt in seiner Aufnahme nicht zu weit sein. Das hat bis Kat 5 noch problemlos Systemübergreifend funktioniert.

bjoern_krueger
06.12.2020, 22:30
Dann macht es für mich ja keinen Sinn, eine Dose mit 2 Buchsen zu verwenden. Dann werde ich das Teil umtauschen und eine Dose mit einer Buchse nehmen. Ich kann dann ja ein Notebook oder sonstiges an den switch hängen, der an der LAN-Buchse des Repeaters hängt.

bjoern_krueger
06.12.2020, 22:35
Und ich denke, ich werde mir auch fertige patchkabel kaufen, für den Anschluss der Geräte an die Fritzbox. Die müssen ca. 3m lang sein, solche Kabel kosten nur ein paar Euro.
Bevor ich da ewig mit den Steckern rumwerke, ist das die schnellere und sicherere Lösung.

Und teurer ist das auch nicht, ordentliche Stecker kosten auch nicht wenig.

screwdriver
06.12.2020, 22:51
Dann macht es für mich ja keinen Sinn, eine Dose mit 2 Buchsen zu verwenden. Dann werde ich das Teil umtauschen und eine Dose mit einer Buchse nehmen.
Bei Bedarf kann man an die Buchse einen weiteren (ggf. WLAN- fähigen) Switch hängen.

So habe ich das bei mir, wo bis zu 3 Rechner parallel am I-Net hängen.
Und dazu bei Bedarf auch noch die Rechner gleichzeitig untereinender verbunden sind.

bjoern_krueger
07.12.2020, 11:00
Bei Bedarf kann man an die Buchse einen weiteren (ggf. WLAN- fähigen) Switch hängen.

So habe ich das bei mir, wo bis zu 3 Rechner parallel am I-Net hängen.
Und dazu bei Bedarf auch noch die Rechner gleichzeitig untereinender verbunden sind.

Ja, genau, ich schließe an die Dose ja den Fritz!Repeater 3000 an, der als Accewss-Point (LAN-Brücke) konfiguriert ist. Und dieses Teil hat 2 LAN-Ports, an einen davon kommt mein 8-Port-Switch, der andere bleibt erstmal frei, da kann man dann bei Bedarf ein Notebook o.ä. anschließen. Eine Steckdose in der Wand wäre eleganter, aber so geht's auch. Gibt's nicht einen Mini-Unterputz-Switch, der in eine normale Steckdosen-Wandöffnung passt? Das wär's. Mit einem kurzen Unterputz-Verbindungskabel und fertig.

Viele Grüße,

Björn

kk7
07.12.2020, 11:44
Gibt's nicht einen Mini-Unterputz-Switch, der in eine normale Steckdosen-Wandöffnung passt?

Hier: https://www.elektro4000.de/Datennetzwerktechnik/Netzwerkkomponente/Switch/Netzwerk-Switch/Rutenbeck-Unterputz-Switch-POF-UAE-23180104070::1075047.html

Oder hier: http://www.wizlan.com/WizLan/Templates/showpage.asp?DBID=1&TMID=108&FID=122&PID=189&IID=247

wus
07.12.2020, 11:47
Masse im eigentlichen Sinn gibt es bei LAN Kabel nicht. Die AderPAAR(!)e führen ja symmetrische / differentielle Signale. In USA, wo diese Technik ursprünglich her kommt, sind geschirmte LAN Kabel weitestgehend unbekannt, weil unnötig.

bjoern_krueger
07.12.2020, 12:17
Masse im eigentlichen Sinn gibt es bei LAN Kabel nicht. Die AderPAAR(!)e führen ja symmetrische / differentielle Signale. In USA, wo diese Technik ursprünglich her kommt, sind geschirmte LAN Kabel weitestgehend unbekannt, weil unnötig.

Das ist ja mal interessant.
Ich habe ein Video gesehen, in dem erklärt wurde, wie man eine LAN-Dose mittels Auflegewerkzeug anschließt, und dabei wurde peinlich genau darauf geachtet, dass auch ja nicht die Abschirmung einen unnötigen Millimeter zu viel entfernt wurde. Man sollte sogar die Verdrillung der Adernpaare bis möglichst unmittelbar vor den Klemmen bestehen lassen.

Und jetzt steht auf einmal die Bemerkung im Raum, dass die Abschirmung insgesamt gar nicht nötig ist.

Das wundert mich doch sehr. Die Abschirmung ist doch auch ein entscheidendes Kriterium, in welche CAT-Kategorie ein Kabel fällt.
Je höher die KAtegorie, desto aufwändiger die Abschirmung.

Wobei, das 30 m Flachkabel, das ich gekauft hatte, ist ein CAT-7-Kabel, und eine besonders aufwändige Abschirmung konnte ich da nun wirklich nicht finden.
ob es eine Masse-Verbindung hat, kann ich leider nicht mehr messen, weil ich es ja zerschnitten habe.

Alles nur ein Marketing-Gag?

Dat Ei
07.12.2020, 12:27
Alles nur ein Marketing-Gag?

Nein, ganz bestimmt nicht. Jede Dose, jeder Stecker und jeder Meter Kabel geht zu Lasten des Signals. Die max. Kabellängen reduzieren sich drastisch, wenn unsauber installiert wird.

Ich hatte zuletzt den Effekt in der Firma, dass Telefonate über SIP-Telefone jäh unterbrochen wurden, wenn jemand die Steuerung der Außen-Jalousie betätigt hat. Mir ist das eher zufällig aufgefallen, weil ich apriori den Zusammenhang nicht gesehen hätte. Das Übersprechen des Impulses auf der Stromleitung durch den Anlaufstrom des Motors auf die Netzwerkinfrastruktur ließ das Telefon denken, es hätte ein "Hook up"-Signal bekommen.

Das Netzwerk wurde von Elektrikern verlegt und mit Prüfprotokollen belegt.


Dat Ei

cbv
07.12.2020, 13:05
@DatEi
Avaya?

Dat Ei
07.12.2020, 13:09
Nein, Jabra-Headset gekoppelt an ein Yealink.

Dat Ei

screwdriver
07.12.2020, 16:57
Hier:

Oder hier:

Ersteres braucht Netzspannung in der Montagedose.
Zweiteres braucht PoE.

PoE ist eine sehr elegante Lösung.
Man braucht nur eine passende Einspeiseweiche oder einen Switch/ Router, der das direkt mitbringt.

wus
08.12.2020, 02:27
Gibt es denn keine Dosen, denen man zwar nur ein Kabel zuführt, aber beide Buchsen benutzen kann? Die müsste dann ja so eine Art Mini-Switch integriert haben.Solche Dosen sind seit der Zeit Standard wo LAN meistens nicht schneller war als 10 oder allenfalls 100 Mbit/s. Dafür reichten 2 Aderpaare, so konnte man 1 LAN-Kabel für 2 unabhängige Links verwenden.

Switch braucht's da keinen. Wäre auch schwierig weil ein Switch ja eine Stromversorgung braucht und PoE längst nicht überall zur Verfügung steht.

Für das heute übliche Gbit LAN werden alle 4 Aderpaare benötigt, deswegen werden in Firmen heute häufig Zwillings-LAN-Kabel verlegt. Damit machen die Doppeldosen auch weiterhin Sinn.

Ich habe ein Video gesehen, in dem erklärt wurde, wie man eine LAN-Dose mittels Auflegewerkzeug anschließt, und dabei wurde peinlich genau darauf geachtet, dass auch ja nicht die Abschirmung einen unnötigen Millimeter zu viel entfernt wurde. Das ist der typisch deutsche (Handwerker-, Über-) Perfektionismus. Die Amis sind da entschieden hemdsärmeliger. Dort gibt's auch öfter mal Stromausfälle. Und hast Du schon mal einen am. E-Herd gesehen?

Man sollte sogar die Verdrillung der Adernpaare bis möglichst unmittelbar vor den Klemmen bestehen lassen.Das ist allerdings in der Tat wichtig! Die Verdrillung (übrigens pro Aderpaar mit unterschiedlichen Schlagzahlen) sorgt zusammen mit dem symmetrischen Signal dafür, dass Einstrahlungen von außen sich über die Länge des Kabels nahezu aufheben und somit keinen Einfluss auf das Differenzsignal haben. Dröselt man die Verdrillung zu weit auf ergibt sich an dieser Stelle eine erhöhte Empfindlichkeit für solche Einstrahlungen.

Die Abschirmung ist doch auch ein entscheidendes Kriterium, in welche CAT-Kategorie ein Kabel fällt.Das wäre mir neu. Gemessen werden bei den Abnahmemessungen professioneller Installationen eigentlich immer nur die Übertragungseigenschaften des Kabels (inklusive der Buchsen in den Dosen, wenn es sich nicht um Patchkabel sondern Festinstallationen handelt) von einem Ende zum anderen, und zwischen den Aderpaaren in der Leitung.

Ich hatte zuletzt den Effekt in der Firma, dass Telefonate über SIP-Telefone jäh unterbrochen wurden, wenn jemand die Steuerung der Außen-Jalousie betätigt hat. Solche Sachen sind zwar selten, aber es gibt sie natürlich. Und die dürften wohl auch der Grund dafür sein, dass hierzulande doch überwiegend geschirmte Kabel zum Einsatz kommen.

Wobei jetzt interessant wäre, ob in dem beschriebenen Fall geschirmte oder ungeschirmte Kabel liegen, und falls letzteres, ob geschirmte dann tatsächlich eine Abhilfe brächten.

Wobei, das 30 m Flachkabel, das ich gekauft hatte, ist ein CAT-7-Kabel, und eine besonders aufwändige Abschirmung konnte ich da nun wirklich nicht finden.Auf Deinem Foto sieht es so als hätten zumindest 2 Aderpaare Metallfolienschirmung.

ob es eine Masse-Verbindung hat, kann ich leider nicht mehr messen, weil ich es ja zerschnitten habe.Du könntest ja mal prüfen ob es zwischen der Beilauflitze und dem äußeren Gehäuse des am anderen Ende verbliebenen Steckers (egal ob aus Blech oder aus metallisiertem Kunststoff) Durchgang gibt. Ich würde es schon annehmen.

Dat Ei
08.12.2020, 09:41
Moin, moin,

Solche Sachen sind zwar selten, aber es gibt sie natürlich. Und die dürften wohl auch der Grund dafür sein, dass hierzulande doch überwiegend geschirmte Kabel zum Einsatz kommen.

Wobei jetzt interessant wäre, ob in dem beschriebenen Fall geschirmte oder ungeschirmte Kabel liegen, und falls letzteres, ob geschirmte dann tatsächlich eine Abhilfe brächten.

die Netzwerkverkabelung wurde im Sommer 2017 installiert. Wenn ich mich recht entsinne, wurde mindestens mit CAT6 verkabelt. Ich habe gute und interessante Diskusisonen mit dem Jabra-Support geführt, denen das Ühänomen bekannt war. Er berichtete u.a. von einem Kunden, dem immer dann die Telefonate wegbrachen, wenn jemand die angrenzende Toilette besuchte und sich über den Bewegungsmelder das Licht einschaltete. Man musste dann eine Dauerbeleuchtung einbauen, die aber dank moderner Leuchtmittel sparsamer als die bedarfsgeschaltete Beleuchtung war.

Unsere Lösung bestand letztendlich darin, dass wir die kabelbasierte Kopplung von SIP-Telefon und Headset-Funkbasis durch eine Bluetooth-Verbindung ersetzt haben.


Dat Ei

Ellersiek
08.12.2020, 10:32
Noch eine Frage zu den Netzwerkdosen: Ich habe eine Unterputzdose gekauft, die hat vorne 2 Buchsen und hinten wie es aussieht 4 Kabelzuführungen (also diese Schellen, wo dann die Kabel-Außenisolierung zusammen mit der Schirmung festgeklemmt wird....

Da wir hier in einem Fotoforum sind: Kannst ein paar Fotos der Dose beisteuern?

BTW: In deinem Kabelfoto ist die Isolierung des orangenen Drahtes (und evt. auch des grünen Drahtes) in Mitleidenschaft gezogen. Da solltest Du beim Abisolieren etwas vorsichtiger sein.

Gruß
Ralf

bjoern_krueger
08.12.2020, 20:52
So, fertich.

Wollte mal kurz berichten...

Ich muss das mal alles runterschreiben, damit ich mir vor meinem geistigen Auge klarmache, was ich da eingentlich gemacht habe. Besonders WIE ich es gemacht habe...
Und das wird ein laaaaanger Text werden!


Vorab zusammengefasst: Effektiv war das nicht!

Also:
Erst das flache Kabel nach oben verlegt, dann festgestellt, dass man die dünnen Drähte nicht an der LAN-Dose anschließen kann.
Daraufhin ein Loch für ein normales rundes Kabel gebohrt. Dann mittels Laserentfernungsmesser grob ausgemessen, wie lang das Kabel sein muss, dabei eher großzügig kalkuliert, will ja nicht doppelte arbeiten. Ok, knapp 16m.
Ich hatte noch 2 ursprünglich fertig konfektionierte 20 m Kabel, vom einen hatte ich aber schon mal ein Stück abgeschnitten, wäre doch gut, wenn ich das noch verwenden könnte, und das komplette 20 m Kabel behalten könnte. Ist ja eine nützliche Sache, wenn man mal bei Bedarf kurz ein Kabel durch die Wohnung legen kann.
Also die Länge des Kabels gemessen => 16 m, super.
Also Kabelkanäle unter der Decke angebracht, Kabel schön drin verlegt, nach oben gezogen, unter der Kommode lang, hinterm Sofa bis zur Steckdose. Und? knapp 1m zu kurz... :evil::evil::evil:
Also alles nochmal raus, und das Selbe nochmal mit dem 20 m Kabel, dazu natürlich die eine Seite abgeschnitten, sonst passt das nicht durch das Loch. OK, passt, es ist lang genug!

OK, um es abzukürzen:
bestimmt 5x im Baumarkt gewesen, alles mögliche gekauft, falsch, wieder zurück, Doppeldose geht ja nicht, daher die Doppeldose mit der Blende wieder zurück gebracht, festgestellt, dass es für unser Steckdosen- und Schalter-System gar keine Einzel-LAN-Dosen gibt, daher die selbe Dose, die ich 5 Minuten vorher zurück gegeben habe nochmal gekauft...

Werkzeug-Set mit Crimp-Zange, Kabeltester, Aufsetzwerkzeug und Abisolierer gekauft, dann aber entschieden, dass ich doch lieber fertige Kabel kaufe...
(Naja, den Abisolierer, das Aufsetzwerkzeug und vor allem den Kabeltester (siehe unten) konnte ich ja gebrauchen).

Jetzt also die Steckdose anschließen. 8 schöne Bunte Kabel, viele (40320) Möglichkeiten, diese an die 8 Klemmen an der Dose anzuschließen.
Nun hab ich mich ja informiert, und weiß, dass es 2 Anschluss-Varianten gibt, nämlich A und B. Dazu muss ich aber erstmal rausbekommen, nach welcher Variante das verwendete Patch-Kabel verdrahtet ist. Aber es gibt ja Google, und da habe ich auch recht schnell ein Bild gefunden, wie ein Stecker nach A- und B-Standard verkabelt ist. Schnell mit dem Stecker am anderen Ende verglichen und festgestellt, dass es ein B-Kabel ist. Also das Kabel nach B-Standard an der Steckdose angeschlossen.

Testweise ein Patch-Kabel in die Steckdose gesteckt, rein in den Kabeltester, runter gelaufen, Kabeltester ans andere Ende angeschlossen, Hände gefaltet, gehofft, gebetet. LED 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 leuchten nacheinander in der richtigen Reihenfolge auf, YESSS! Aber die Masse-LED glimmt nur ganz leicht, zusammen mit LED 1. Was ist das denn jetzt? In die Gebrauchsanleitung des Testers geschaut, und erfahren, dass da wohl ein Kurzschluss vorliegt. Also Dose nochmal auseinander gebaut, festgestellt, dass ich die Kabelenden nicht kurz genug abgeschnitten habe (obwohl das das Aufsetzwerkzeug ja eingentlich automatisch machen sollte). Ein Kabelende kam offenbar ans Metallgehäuse der Dose, was den Kurzschluss verursacht hat. Kabelenden kurz abgeschnitten, Kabeltester sagt alles OK, alle Lampen leuchten in der richtigen Reihenfolge, auch Masse! Läuft bei mir!!

Dann den neuen Serverschrank verkabelt. 3 Patchkabel gekauft, und schön in einem Kabelkanal verlegt für Scanner, Drucker, Powerline und NAS, Moment, da fehlt ja ein Kabel! Es sind 4 Geräte, ich hab aber nur drei Kabel gekauft! Keine Lust, nochmal loszufahren, daher ein Kabel mit den Toolless-Steckern selbst gebaut (was für eine Fummelei, aber das Kabel funktioniert, sagt der Tester).

Außerdem festgestellt, dass die Fritzbox ja gar nicht genug Anschlüsse hat! Die hat 4 LAN-Ports und einen WAN-Port für den Anschluss ans Netz. Ich hatte zwar für nur 4 Geräte Kabel verlegt, hatte aber das Kabel, das zum Repeater geht, vergessen. Also ein Anschluss zu wenig...

Also nochmal los, einen 8-Port-Switch gekauft.

Was ich auch noch gelernt habe, es ist ungemein hilfreich, wenn man vorher relativ sorgfältig schaut, wie lang die Kabel sind, damit man nicht an einem Ende viel Kabel übrig lässt, alles in Kabelkanäle zieht, und dann feststelt, dass es am anderen Ende nicht bis zum Gerät reicht.
Wenn man nämlich sorgfältig darauf achtet, dann muss man auch nicht alle Kabel NOCHMAL aus den Kabelkanälen rausfummeln, um sie 30 cm weiter rauszuziehen...

Oh, Mann, das war vielleicht ein Akt! Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich jetzt damit verbracht habe, aber sicher mindestens 5x so lange, wie ein Fachmann dafür gebraucht hätte.

Aber immerhin, der Repeater in der oberen Etage, der an der neu installierten LAN-Dose angeschlossen ist, funktioniert!

Die Verkabelung ist jetzt also erfolgreich abgeschlossen, jetzt muss ich nur noch die NAS in den Serverschrank verfrachten, die Powerline-Adapter neu verbinden, und dann, ja dann bin ich endlich fertig!

Mein Fazit: Ich war zwar unfassbar unstrukturiert, aber am Ende hab ich es geschafft, und auch eine Menge dabei gelernt, sodass ich beim nächsten Mal sicher effektiver vorgehen werde.

Euch allen will ich noch ein herzliches Danke in die Runde schmeißen, für die vielen geduldigen Tipps, die Ihr mir gegeben habt!
Ich finde es immer wieder toll, dass sich fremde Leute gegenseitig helfen, ohne selbst einen Vorteil davon zu haben.
Super Forum!

Viele Grüße,

Björn

Rudolfo
08.12.2020, 23:07
Einen herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg! :top:
Ich habe mich in deiner Schilderung wiedergefunden. Es ist mir damals ähnlich ergangen und ich habe ebenfalls viel daraus gelernt. Die Theorie erstmals in die Praxis umzusetzen, ist immer ein Abenteuer. Um so glücklicher ist man, wenn es vollbracht ist.
:top::top::top:

TONI_B
09.12.2020, 06:48
Tolle Erzählung!

Für mich persönlich sind solche Erfahrungen eher positiv, weil man damit sehr deutlich vor Augen geführt bekommt, warum Spezialisten - und da zähle ich Maurer, Automechaniker, Installateure (sorry Klempner :lol:), Friseure usw. dazu - 20 bis 100 oder noch mehr Euro verlangen können/dürfen. Die können das halt!

Na ja, meistens. Gibt auch genug Pfuscher, aber im Allgemeinen leisten viele Handwerker tolle, schnelle Arbeit und man erspart sich sehr viel Frust.

bjoern_krueger
09.12.2020, 08:20
Genau richtig.
Selbst wenn die einzelnen Detail-Tätigkeiten wie die Konfektionierung von Kabeln oder das Verlegen selbiger in der Wohnung, für sich betrachtet ganz einfach sind, so ist es doch die Koordination zu einem schlüssigen Ganzen, die die Sache so komplex macht.
Und obwohl ich mir Zeichnungen gemacht habe, mir sogar relativ genau die Schritte aufgeschrieben habe, bin ich doch kläglich strukturell gescheitert. Man braucht einfach die Erfahrung, um solche Dinge effektiv zum Abschluss zu bringen.
Ich finde auch zum Beispiel, dass Köche einen enorm schwierigen Job haben.
Wie die es schaffen, dass alles gleichzeitig fertig ist, und auch noch warm und genau richtig zubereitet, finde ich schon sehr erstaunlich. Erst recht, wenn in einem Restaurant für viele Leute gleichzeitig gekocht wird.

Also echt Respekt vor jedem Handwerker!