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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Messmodus - Gesamter Bildschirm Durchschnitt/Entire Screen Average


kayf
31.03.2018, 16:48
Bei der a6500 (a6300 auch?) gibt es bei den Belichtungsmessmodi auch Gesamter Bildschirm Durchschnitt/Entire Screen Average.

Kann mir jemand im Detail den Unterschied zu Multi erklären.
Dort wird doch auch das gesamte Bild, in Zonen unterteilt, für eine ausgewogene Belichtung verwendet?

@usch: Du kannst das bestimmt sehr verständlich erklären? [emoji2]

nex69
31.03.2018, 17:45
Du erklärst es ja schon selber. Die Integralmessung ist dumm und nimmt einfach den Durchschnitt über das gesamte Bild. Die Matrixmessung berücksichtigt auch dunkle und helle Stellen im Bild. Wurde 1983 von Nikon in der FA eingeführt. Damals noch Mehrfeldmessung genannt. Standard war damals noch die mittenbetonte Integralmessung.

kayf
31.03.2018, 17:46
Du erklärst es ja schon selber. Die Integralmessung ist dumm und nimmt einfach den Durchschnitt über das gesamte Bild. Die Matrixmessung berücksichtigt auch dunkle und helle Stellen im Bild. Wurde 1983 von Nikon in der FA eingeführt. Damals noch Mehrfeldmessung genannt.



Was von denen beiden oben genannten referenziert denn zu den beiden von Dir benannten?

usch
31.03.2018, 19:25
Bei Mittelwertmessung wird wie der Name sagt einfach ein Mittelwert über das gesamte Bild berechnet. Wenn dein Motiv zur Hälfte schwarz und zur Hälfte weiß ist, wird genauso belichtet, als wäre es insgesamt neutral grau. Das gibt eine sehr stabile Messung, auch wenn die Kamera ein bißchen geschwenkt wird, birgt aber bei hohen Kontrasten das Risiko, daß die Aufnahme nirgends wirklich richtig belichtet ist.

Bei der Mehrfeldmessung versucht die Kamera, die Messfelder nach ihrer Relevanz zu beurteilen und entspechend mehr oder weniger stark zu gewichten. Bei einer Landschaftsaufnahme könnte sie z.B. mehr auf das Hauptmotiv Landschaft belichten oder aber mehr auf den Himmel, um das Ausbrennen zu verringern. Das Problem ist das "oder" :crazy: – leider habe ich noch bei keinem Kamerahersteller eine Angabe gefunden, nach welche Kriterien die Messfelder letztlich gewichtet werden. Mehrfeldmessung ist also immer ein bißchen Wundertüte, so wie man beim Fokusfeld "Breit" nie ganz sicher sein kann, worauf die Kamera denn jetzt fokussieren wird.

Was aber gut und verlässlich funktioniert, ist Mehrfeldmessung in Kombination mit der Gesichtserkennung. Dann belichtet die Kamera nämlich gezielt auf das Gesicht, selbst bei manueller Fokussierung.

kayf
31.03.2018, 19:47
Verstehe. Danke.
Ich habe mitgenommen, dass die Durchschnittsmessung also nicht unbedingt besser ist als Multi.
In welchen Situationen ist dieser dann aber zu empfehlen? Ich würde denken, dass es einen Grund hat, warum die ‚kleine‘ 6000 dies nicht hat, aber die 6500?

nex69
31.03.2018, 20:00
Die Integralmessung ist ein Relikt aus alten Zeiten. Ich wüsste nicht wofür ich die heute noch benutzen sollte. Schon die erste Mehrfeldmessung in der Nikon FA hat gut funktioniert. War damals der Kaufgrund für mich(1986).

Wie die Matrixmessung genau funktioniert ist wohl Firmengeheimnis jedes Herstellers. Die werden die Funktion mit typischen Bildsituationen angelernt haben. Und für den Rest gibt es die manuelle Belichtungskorrektur und die Nachbearbeitung der raw Dateien,

dey
31.03.2018, 20:03
Raw ist meine Lösung. Plus mittenbetont, da sitzt gewöhnlich mein Hauptmotiv.

MaTiHH
31.03.2018, 20:33
Raw hilft dir gar nichts, wenn die Lichter weg sind.

Die Durchschnittsmessung nutze ich auch nicht, aber seit der a6500 (und a9, a7R3,...) hat Sony jetzt auch den „Highlight“-Modus, da misst die Kamera so, dass keine Lichter ausbrennen. Sie ist dabei etwas konversativ, so dass man die Belichtungskorrektur locker auf +1 ⅓ bis +2 stellen kann, ohne dass die Lichter ausbrennen. Damit hast du dann eine perfekte ETTR-Belichtung.

Fuexline
31.03.2018, 20:42
https://youtu.be/8CZEb40atbo?t=530

sollte auch für die A7III gelten die Metering Modes sehr gut erklärt

kayf
31.03.2018, 20:57
Danke für die Erklärungen, Tipps und Link! [emoji1360]

usch
31.03.2018, 21:25
In welchen Situationen ist dieser dann aber zu empfehlen?
Keine Ahnung. Eigentlich hatte schon Minolta vor Jahrzehnten die reine Integralmessung abgeschafft (die XD- und XG-Modelle hatten nur mittenbetonte Messung, die Dynax wie später ihre Sony-Nachfolger Mittenbetont, Spot und Mehrfeld).

Es ist einerseits die Messmethode mit den konsistentesten Ergebnissen, andererseits aber auch die ungenaueste. Vielleicht wenn du mehrere Aufnahmen vom selben Motiv machen willst und dir eine möglichst einheitliche Belichtung der gesamten Serie wichtiger ist als möglichst perfekt belichtete Einzelaufnahmen, du aber trotzdem auf die Automatik nicht verzichten willst?

Ich würde denken, dass es einen Grund hat, warum die ‚kleine‘ 6000 dies nicht hat, aber die 6500?
Alle seit Ende 2016 erschienenen Kameras haben diese zusätzliche Messmethode. Meiner Meinung nach ist das auch wieder so ein Ding, das Umsteiger von anderen Marken unbedingt haben wollten, weil sie es von ihrer alten Kamera gewöhnt waren, mehr nicht. :zuck:

dey
31.03.2018, 21:26
Raw hilft dir gar nichts, wenn die Lichter weg sind.

Interessanterweise passiert mir das selten.
Ohne

„Highlight“-Modus, l
Nützt die Integralmessung aber auch nicht viel. Mittelwert ist Mittelwert, egal, wo die extreme sitzen.
Einen funktionierenden Highlightmodus hätte ich aber wirklich auch gerne; ETTR-Automatik wäre das ideal.

kayf
31.03.2018, 22:05
Hab’s noch nicht ausprobiert, aber bei der 6500 kann man den Spot der Spotmessung an den ausgewählten Fokuspunkt koppeln