Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verborgene Gesichter der Welt (Mitmach-Thread)
Ja warum denn eigentlich nicht? Würde mich auch interessieren. Habe deine "Test-" Bilder gesehen…
Die obige Antwort bezieht auf einen möglichen Thread zu Fotos aus Nordkorea – ein fraglos wenig bekanntes Land, in dem ich im August 2015 eine Woche war. Ich hatte in letzter Zeit schon zwei-, dreimal Bilder von dort in Kommentare eingebunden und dabei dann die Frage verneint, ob es denn bereits einen Thread zu Nordkorea gebe.
Um ehrlich zu sein, will ich diesen auch jetzt nicht eröffnen, jedenfalls nicht explizit zu Nordkorea. Denn kaum ein Land polarisiert hier im Westen politisch wohl stärker. Und das ist hier eben ein Fotoforum. Dennoch finde ich, dass generell Länder, die abseits der gängigen Touristenrouten liegen, hier im Forum etwas sehr kurz wegkommen. In der Galerie findet sich nahezu gar nichts dazu.
Da ich im Urlaub viel reise, dabei auch Länder wie Iran, Sudan, Mali, Brasilien, Kongo, die Philippinen oder Afghanistan besucht habe, liegt einer meiner fotografischen Schwerpunkte seit langem auf Street-, People- und Reportage-Fotografie. Neben schönen Landschaften, Altstädten oder Sonnenuntergängen interessieren mich also vor allem auch die ganz normalen Menschen dort. Und ich erlebe stets, dass auch dort überall Leute leben, die lachen, glücklich und selbstbewusst sind und nicht permanent mit ihrem Alltag hadern. Oft sind sie auch überraschend wenig kontaktscheu. Vor allem Kinder sind natürlich dankbare Motive.
Eben hierfür möchte nun gern einen Mitmach-Thread eröffnen. Und ich würde mich freuen, wenn sich von den inzwischen 44 683 Usern (!) dieses Forums noch viele weitere finden, die dieses Anliegen teilen.
Das müssen weiß Gott nicht nur Fotos aus No-Go-Ländern sein. Auch in der Türkei, in Indien, den USA, Südostasien, Nordafrika oder Südamerika erlebt man oft nur zwei Querstraßen neben den touristischen Glitzermeilen eine ganz andere Welt. Und manchmal muss man auch erst tiefer in Dschungel, Wüste oder Hochgebirge eindringen, um auf interessante Menschen zu treffen – Indianer am Amazonas, namibische San, Beduinen in Jordanien oder dem Oman, Sherpa im Nepal…
Beginnen möchte ich jedoch hier noch einmal mit etwas „menschelnden“ Bildern aus Nordkorea, weil sich das aktuell eben anbietet. Zu den meisten Fotos schreibe ich auch ein paar kommentierende Bemerkungen, aber bewusst sachlich und zurückhaltend formuliert (etwa im Stile von Wikipedia). Für politische Schlagabtausche gibt es halt andere Foren…
Falls nicht überall Exif-Daten sichtbar werden: Alle Bilder entstanden mit der A6000 plus Tamron 18-200 Di III.
Gruß Harald
Kinder in einer Kita, die zu einer einer Agrar-Kooperative auf dem Land gehört. Sie haben sich zu einem sportlichen Wettbewerb aufgestellt. In den Kitas findet ab dem 5. Lebensjahr ein obligatorisches Vorschuljahr statt
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Diese Gruppe von Schulkindern mit ihrer Lehrerin traf ich auf dem Vorplatz des Mausoleums für die beiden bereits verstorbenen Präsidenten aus der Kim-Dynastie. Die roten Pionierhalstücher sind Usus bei solchen Aktivitäten
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Rund 2000 junge Leute, zumeist Studenten, versammelten sich auf dem zentralen Platz der Hauptstadt zu einer Massentanzveranstaltung zu Ehren des 70. Jahrestages der Partei der Arbeit Koreas, also der herrschenden Partei in Nordkorea. Frauen tragen dazu zumeist historische koreanische Trachten. Im Norden nennt man diese Chosŏnot, in Südkorea dagegen Hanbok
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Die Metro (U-Bahn) der Hauptstadt Pjöngjang rollt seit 1973. Damals war sie die erste auf der koreanischen Halbinsel. Die Wagenzüge stammen aus (West)Berlin, wo sie seinerzeit ausrangiert worden waren. Das Streckennetz umfasst zwei Linien mit insgesamt 17 Stationen. Die Züge verkehren meist im 5-Minuten-Rhythmus.
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Eine Gästeführerin in der Hafenstadt Namp’o. Im Hintergrund sieht man ein opulentes Staudamm- und Schleusensystem, das das Salzwasser des Südchinesischen Meeres vom Süßwasser des Flusses Taedong trennt, damit dieser für die Trinkwasserversorgung und Felderbewässerung nutzbar bleibt.
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Fußballer des Hauptstadtklubs von Pjöngjang. An diesem Tag spielten sie im 1.-Mai-Stadion gegen die Mannschaft des zentralen Armeeklubs „25. April“ und verloren 0:1
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Noch einmal junge Pioniere, diesmal mit Strohbesen bei einer etwas ritualisiert wirkenden Straßenputzaktion unweit eines Denkmals, das an den Sieg gegen die Japaner 1945 erinnert.
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Schlange vor einem Straßenkiosk in Pjöngjang. Solche Läden gibt es ziemlich viele inzwischen. Sie sind privat geführt und ergänzen mit ihrem Angebot (z.B. Gemüse aus eigenem Anbau oder chinesische Waren, die im kleinen Grenzverkehr nach Nordkorea kommen) das Sortiment der staatlichen Versorgungsläden. Zugleich dienen sie – wie dereinst bei uns die Tante-Emma-Läden – als Tratsch- und Kommunikationstreffs für Frauen
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Der Junge stand in einer unterirdischen Metrostation und wartete mit grübelndem Blick eine U-Bahn nach der anderen ab. Vermutlich wollte er seine Mama abholen, die einfach nicht kommen wollte
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Diesen Tanzmäuschen begegnete ich völlig überraschend in einem Park nahe der Stadt Sariwon. Sie grüßten und winkten freundlich, während ihre Eltern auf einer freien Fläche mit mitgebrachten Tonbandgeräten und Lautsprechern eine Art private Disco veranstalteten.
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Ganz schöne Bilder aus einem für uns so unbekanntem Land.
Vielen Dank dafür.
Leider bin ich kein Menschen Fotograf, ich trau mich immer nicht.
Wohltuend, auch mal solche Bilder zu sehen, die man sonst nicht zu sehen bekommt.
Ähnlich erging es mir bei meinen beruflichen Aufenthalten in der damaligen UdSSR nebst Ukraine, Indien, China, Thailand, Südkorea (auch an der Grenze gewesen), Japan, USA, Argentinien, Südafrika, Ägypten .... Leider ist das alles schon mindestens 30 Jahre her, als ich noch mit der Minolta unterwegs war. Bilder kann ich also nicht liefern. Könnte aber jede Menge Bücher schreiben ...Lebenserfahrungen, die ich nie mehr missen möchte.
Grüsse
Horst
WildeFantasien
06.02.2016, 18:49
Tolles Thema. :top:
Dann man ich doch gleich mal mit. Hoffentlich beteiligen sich noch viele andere.
Leider bin ich kein Menschen Fotograf, ich trau mich immer nicht.
Einfach machen! Die meisten lächeln. Und wenn ein Stinkefinger zurückkommt, wird das auch fotografiert. ;)
Im Urlaub fotografiere ich alles, also auch andere Menschen in deren Alltag. Allerdings bin ich bisher immer nur mit relativ großen Reisegruppen unterwegs. Es ergeben sich dennoch genug Chancen für ein interessantes Bild.
Auch wenn es bei dieser Frau nichts mehr zu sehen gab, habe ich sie mal fotografiert.
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Ein Schuhputzer. Sowas habe ich in Deutschland noch nie gesehen. Leider hat er sehr schnell mitbekommen, dass er fotografiert wurde und begann zu lächeln.
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Das einfache Leben der Menschen in fernen Ländern sorgt meist für ungewohnte Fotomotive. Das Leben findet noch viel stärker auf der Straße statt.
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Da auch dort der Wohlstand anwächst, steigt die Anzahl motorisierter Fahrzeuge. Mir wurde gesagt, dass jeder der hier (Saigon) ein Moped fährt vor 20 Jahren noch mit dem Fahrrad unterwegs war.
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Leider hat der starke Verkehr auch negativen Einfluss auf die Umwelt. Luftverschmutzung ist ein echtes Problem. Viele Leute laufen nur noch mit Mundschutz herum.
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Ansonsten ist die Welt in vielen Ländern noch in Ordnung. Während der Mittagspause macht man ganz ungeniert ein Nickerchen in der Öffentlichkeit.
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Und hier hat es sich nicht angehört, als würde jemand klagen.
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Danke für die Bilder aus einem weitgehend unbekannten Land, die vor allem eines zeigen: Menschen sind Menschen, egal wo sie leben.
Ich fotografiere sehr selten Menschen und sollte dahingehend mal etwas offener werden. Da muss ich noch mehr auf die Gastgeber zugehen, die mir den Besuch ihres Landes ermöglichen.
Bisher war ich nur in Europa unterwegs, wobei es auch hier so einiges zu entdecken gibt.
Nachfolgend ein paar ältere Bilder aus den Tiefen des Forenkellers, deren Bildqualität nicht immer State of the Art ist.
Auf der Azoren-Insel Flores begegnete ich diesem eingespieltem Paar:
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Acht Jahre zuvor wurden die Kühe durchs Dorf geführt:
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Und anlässlich der Schutzheiligenfeste durfte es an Fleisch nicht mangeln:
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Auch in Griechenland verlässt man sich noch auf Esel:
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Dimitri aus Rhodos ist stolz auf seine Dorfwurst:
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In Bulgarien gab es einenÖko-LKW:
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Im Park trifft man sich zum Tratsch:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=171078)
Und wenn italienische Männer vor Lipari eine hübsche Schweizerin anschauen, sieht das so aus:
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Zuletzt dann doch noch etwas Exotischeres. Chinesischer Besuch in meinem hiesigen Stammlokal:
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Mainecoon
07.02.2016, 12:36
Hallo Stephan,
dein letztes Bild mit den ultraorthodoxen Juden schießt für mich den Vogel ab! Einfach toll und unglaublich detailreich! Zumal es für mich eine Reminiszenz an Da Vincis "Letztes Abendmahl" ist. Super!
Es zeigt sich hingerissen
Mainecoon
WildeFantasien
07.02.2016, 18:09
Danke.
Ich musste auch an Da Vincis „Letztes Abendmahl“ denken, als ich dieses Bild entwickelt hatte. Beim Fotografieren hatte ich das gar nicht im Sinn. Aber so sieht es eben aus, wenn man Menschen fotografiert, während sie zu Gott sprechen.
Jerusalem hat eine unglaubliche Anziehungskraft und war wirklich faszinierend. Leider war der Aufenthalt dort sehr kurz. An der Klagemauer hatte ich nur 10 Minuten und keine Zeit vernünftige Motive zu suchen und habe stattdessen alles fotografiert was da war. Das Bild, welches ich eigentlich machen wollte, ist nicht ganz so gelungen wie gewünscht. Ich zeig es trotzdem mal:
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Moin, moin,
mein Faible, auf meinen Asien-Reisen Menschen zu photographieren, begann 2006 in Kambodscha. Anfangs war ich noch eher schüchtern und oft als "Heckenschütze" unterwegs. Mittlerweile und insbesondere nach der Lektüre des Buches "Auf der Suche nach dem Motiv - ihre Visionen in Bildern" von David duChemin gehe ich vollkommen anders und viel offener an die Sache heran. Das hat in den Jahren zu vielen, vielen netten Gesprächen und bleibenden Erinnerungen geführt.
Den nachfolgenden Bildern, die alle 2006 bei besagter Kambodscha-Reise entstanden, sieht man / sehe ich noch ihre Schwächen an: sei es aufgrund des Heckenschützen-Charakters oder der noch mangelnden S/W-Bearbeitung. Aber gut, jeder fängt mal irgendwie an. Nach wie vor fasziniert es mich, auf meinen Reisen den Menschen zu begegnen und sie zu photographieren.
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Dat Ei
Allen herzlichen Dank, die dieses Thema, nachdem es anfangs etwas schwer in die Gänge zu kommen schien, inzwischen angenommen haben.
@WildeFantasien, @BeHo, @Dat Ei: Durch die Bank alles super Bilder!! So hatte ich es mir erhofft.
So will ich denn auch etwas nachlegen. Denn Fotos von Menschen bilden auf meinen Reisen stets einen Schwerpunkt. Auch wenn ich weiß, dass es oft nicht unkompliziert ist, da eben nicht jeder abgelichtet werden will – oder aber Bares dafür verlangt. Kurioserweise hatte ich in einigen Ländern, wo man das am wenigstens vermutet (Afghanistan, Iran, Sudan), die wenigsten Probleme – zumindest bei Männern. Dazu kommt demnächst noch einiges. Heute vorerst etwas aus Brasilien.
@Irmi: Vielleicht versuchst Du es denn mal mit Kindern. Das ist meist ziemlich leicht, da diese in der Regel auch wirklich „mitspielen“. Bei Erwachsenen ist es immer hilfreich, zunächst freundlich, arglos und zurückhaltend-höflich auf die Leute zuzugehen, um erst einmal die Situation etwas zu entkrampfen. Sie müssen sich ernst genommen fühlen, dürfen sich nicht nur als "Objekt der Begierde" empfinden. Oft klappt es dann ganz gut.
Die ersten drei Bilder zeigen Kinder und Jugendliche aus dem Armenviertel Guadalupe in Rio de Janeiro. Sie treffen sich wochentäglich im „Instituto Bola pra Frente“, das sich hinter hohen Zäunen direkt im Ghetto befindet. Gegründet wurde dieses Zentrum für Kids zwischen 6 und 17 Jahren von den beiden brasilianischen Fußballweltmeistern Jorginho (Jorge José de Amorim Campos) und Bebeto (José Roberto Gama de Oliveira). Sie kümmern sich hier um derzeit 950 Kinder und Jugendliche, die teils vorher nie einen Schule besucht haben. Sie bieten ihnen kostenlos Sportmöglichkeiten sowie pädagogische Unterstützung an und wollen ihnen zugleich „Liebe, Geborgenheit, Warmherzigkeit und Selbstwertgefühl vermitteln“, so Jorginho, der einst auch bei Bayer 04 Leverkusen und dem FC Bayern München spielte.
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Diese Jungs leben in einer Favela von Rio de Janeiro und trainieren zweimal wöchentlich im Sand der Copacabana mit professionellen Fußballlehrern. Finanziert wird dies über ein Sozialprogramm – und jeder von ihnen hofft, selbst mal ein großer Fußballstar zu werden.
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Diese zwei Fotos zeigen Polizistinnen in der brasilianischen Stadt Mariana im Bundesstaat Minas Gerais. Sie sind weitgehend unbewaffnet und sollen wohl allein durch ihre weibliche Präsenz deeskalierend wirken. Die Stadt ist bekannt für viel barocke Architektur sowie eine aufgelassene Goldmine, die besichtigt werden kann.
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Gruß Harald
Sehr schönes Projekt von Jorginho.
Vielleicht hilft es ja auch, die Kluften nicht nur vereinzelt überspringen zu können, sondern sie auch insgesamt weniger tief und breit zu machen.
Danke für die Bilder. :D
Auch Franks Bilder aus einer uns fernen Welt sehe ich mir immer wieder gerne an. :D
Ich hoffe mal, dass ich meinen Vorsatz, öfters mal lächelnd auf Personen zuzugehen und dann evtl. zu fotografieren, auch umsetzen kann - auch wenn es wohl "nur" europäische Gesichter sein werden.
Moin, moin,
nach den Anfängen in Kambodscha 2006 folgte im Jahr 2007 eine Reise nach Vietnam. Leider fiel das Kernstück der Rundreise im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, oder genauer gesagt ins Hochwasser.
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Der nächste, große Übungsparcour folgte dann 2010, als wir Java und Bali bereisten. Immer noch sind einige Ausreisser dabei, aber auch ein paar, die mir auch heute noch sehr am Herzen liegen.
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Dat Ei
Tolles Thema. :top:
Im Urlaub fotografiere ich alles, also auch andere Menschen in deren Alltag. Allerdings bin ich bisher immer nur mit relativ großen Reisegruppen unterwegs. Es ergeben sich dennoch genug Chancen für ein interessantes Bild.
Der Schuhputzer ist brillant. Respekt.
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@Dat Ei: Da ist ja ein Bild stärker als das andere! Merken die Menschen, dass Du sie fotografierst oder meist nicht? Bei einigen scheint es mir, dass es anders nicht gegangen wäre. So bei dem s/w-Bild mit den drei Männern in Indonesien. Das beeindruckt mich sehr!
Offenbar ist Asien inzwischen gut vertreten. Ich will mal schauen, dass ich es schaffe, heute noch etwas aus Afrika hinzuzufügen.
Hier also mal etwas aus Afrika, konkret Äthiopien und noch konkreter die Südregion um den Fluss Omo. Diese Ecke ist noch deutlich unbekannter und isolierter als Nordkorea. Dabei kommt man ohne Probleme hin – im Jeep über staubige Pisten. Übernachtet wird meist im Zelt.
Das Untere Omo-Tal ist so etwas wie ein lebendiges Museum der Menschheit. Denn von dort stammen wir genetisch gesehen alle her. Heute leben dort noch rund 200 000 Menschen, die sich auf ein, zwei Dutzend teils völlig unterschiedlich Völker verteilen. Fast alle haben eine eigene Sprache, eigene Riten und Gebräuche, unterschiedliche Körperbemalungen und Schmuck – und sie reagieren meiste auch unterschiedlich auf Fremde. Männer sind zudem fast immer bewaffnet, inzwischen leider auch schon mal mit einer Kalaschnikow.
Ich beginne mal mit einer Handvoll Fotos von Mädchen und Frauen aus einigen der verschiedenen Völker.
Als erstes Mädchen vom Volk der Arbore. Von ihnen gibt es nur noch 3.000 Menschen, verteilt auf vier Dörfer. Geld spielt in ihrem Leben wie bei den meisten Völkern am Omo noch keine wirkliche Rolle. Dennoch hat es sich bei einigen dieser Ethnien – so auch den Abore – eingebürgert, Geld zu verlangen, wenn sie fotografiert werden wollen. Pro Foto wollen sie dann ein 1 bis 2 Birr, dann sind 4 bis 8 Euro-Cent.
Anfangs stutzt man, erstens weil man das allenfalls aus Marrakesch kennt, zweitens weil man nicht weiß, was sie mit dem Geld wollen. Aber man gibt es gern, auch deshalb, weil es sich so gewissermaßen um einen Deal zum gegenseitigen Nutzen („Win-Win“) handelt. Man ist damit kein Bittsteller und muss auch nicht heimlich aus der Hüfte schießen…
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247008)
Das sind Mädchen vom Volk der Beshada. Sie nehmen kein Geld. Ich traf sie auf einem quirligen Markt, auf dem sie sich mit den Hamar und Benna mischen.
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Eine Benna-Frau. Auch sie traf ich auf solch einem Markt. Von den Benna gibt es noch rund 35 000 Angehörige. Sie leben halbnomadisch, weshalb sie von den anderen (sesshafteren) Völkern teils herabgewürdigt werden. Sie bauen sich Hütten aus Holzstangen und Grasmatten.
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Etwas verhärmt und schüchtern, aber dennoch ohne Scheu lassen einen die Dassanech in ihre Dörfer. Sie leben direkt am Omo-Ufer. Auch sie wollen kein Geld, freuen sich einfach, wenn sie fotografiert werden.
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Hier zwei Bilder von Guji-Frauen. Sie gehören zu einer Untergruppe der großen Volksgruppe der Oromo, von denen es noch über 25 Millionen gibt, neben Äthiopien auch in Kenia.
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Hamar-Frauen sind – ebenso wie die Männer –sehr schön und rassig, sie erhielten sich aber sehr eigenwillige Traditionen. So lassen sich die Mädchen, wenn sie ins heiratsfähige Alter kommen, von jungen Männern mit Gerten die nackte Haut blutig schlagen. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig für unsereinen. Vorher tanzen sie sich hierzu gruppenweise in Trance.
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Die sehr stolzen Kara sind wieder ein Volk, das sich nur gegen einen kleinen Obolus ablichten lässt. Allerdings haben sie auch mit den schönsten Schmuck aller Völker im Omo-Tal. Erwachsene Frauen stechen sich als Zierde zudem Holzstäbchen durch die Unterlippen
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Am bekanntesten sind wohl die Mursi – nämlich wegen der Tellerlippen ihrer verheirateten Frauen. Man erzählt, damit hätten sie einst begonnen, um sich für Sklavenjäger unattraktiv zu machen. Heute steht solch ein (ziemlich schweres) Tontellerchen, für den die Unterlippe erst gelöchert und dann über Jahre langsam gedehnt wird, als Schönheitsideal. Dafür nehmen die Mursi-Frauen dann auch 5 Birr (20 Cent) fürs Foto. Und zwar jede – also 5 Frauen auf einem Foto gleich 1 Euro…
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Die Woylatta sind stärker städtisch geprägt. Hier vier Mädchen in der Stadt Sodo, der Gebietshauptstadt der Region, in der sie am stärksten vertreten sind. Zumeist sind sie übrigens protestantische Christen.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247021)
Moin Perser,
Da ist ja ein Bild stärker als das andere!
besten Dank!
Merken die Menschen, dass Du sie fotografierst oder meist nicht? Bei einigen scheint es mir, dass es anders nicht gegangen wäre.
Nur anfänglich habe ich mich als Heckenschütze betätigt. Seit ein paar Jahren gehe ich auf die Leute zu, halte mit ihnen einen Schwatz, frag sie, ob ich sie ablichten darf und erlebe so einige tolle Begegnungen. Da bleibt noch so viel mehr als das reine Bild in Erinnerung.
So bei dem s/w-Bild mit den drei Männern in Indonesien. Das beeindruckt mich sehr!
Die Drei waren die Wucht in Tüten. Erst plauderten sie munter und angeregt miteinander. Als ich sie nach einer Aufnahme frug, gefroren sie zu drei Zinnsoldaten. Anfangs habe ich mich etwas geärgert, weil das, was mich zur Aufnahme bewog, schlicht nicht mehr gegeben war, aber im Nachgang erkannte ich die gewisse Komik des Bildes , wie sie staatssteif in die Kamera blicken.
Ich will mal schauen, dass ich es schaffe, heute noch etwas aus Afrika hinzuzufügen.
Bis auf Nordafrika habe ich vom dem Kontinent noch nichts gesehen. Irgendwie war meine Sorge um die eigene Gesundheit doch zu groß.
Deine Bilder werde ich mir gerne anschauen und kommentieren, aber nicht mehr heute Abend. Jetzt ist mal Feierabend angesagt.
Dat Ei
Moin Perser,
erst einmal herzlichen Dank für den Einblick in eine mir fremde Welt und die Infos. Einige Bilder kommen sehr offen und natürlich rüber, bei anderen merkt man, dass die Abgelichteten just für's Photo posen. Was mir photographisch aufgefallen ist, sind zwei Dinge. Zum einen schließt Du bei einigen Bildern sehr weit die Blende. Eine offenere Blende und ein engerer Ausschnitt würden das Bild mehr auf die Person konzentrieren. Das Zweite ist, dass nur 2 von den 13 Bildern im Hochkantformat sind. Ist das Zufall oder ein grundsätzlicher Trend?
Dennoch hat es sich bei einigen dieser Ethnien – so auch den Abore – eingebürgert, Geld zu verlangen, wenn sie fotografiert werden wollen. Pro Foto wollen sie dann ein 1 bis 2 Birr, dann sind 4 bis 8 Euro-Cent.
Anfangs stutzt man, erstens weil man das allenfalls aus Marrakesch kennt, zweitens weil man nicht weiß, was sie mit dem Geld wollen. Aber man gibt es gern, auch deshalb, weil es sich so gewissermaßen um einen Deal zum gegenseitigen Nutzen („Win-Win“) handelt. Man ist damit kein Bittsteller und muss auch nicht heimlich aus der Hüfte schießen…
An diesem Punkt laufen unsere Meinungen auseinander. Sicherlich sind das keine Beträge, über die man aus europäischer Sicht lange nachdenken muss, aber man muss im Hinterkopf behalten, welchen Einfluß dieses Geld auf die Gesellschaft vor Ort hat. Das "Picture for money" ist nicht nur in Äthiopien oder Marrakesch anzutreffen, sondern überall in der 2. und 3. Welt. Die Geldbeträge sind für uns nichtig, aber für die Menschen vor Ort nicht. Dort zerstört das Geld soziale Gefüge. Im Jahr 2006 wurde ich in Kambodscha an jeder Ecke von Kindern angesprochen "One picture - one dollar". Wenn man die Kinder anspricht, warum sie nicht in der Schule seien, heißt es, die würde heute ausfallen, oder man hört sonstige Ausreden. Tags drauf trifft man die Kinder wieder und hört abermals die Ausreden. In einem Gespräch mit zwei Touristen-Polizisten erfuhren wir, dass sie einen Monatslohn von 50,- Dollar bekamen. Warum sollte ein Kind nun in die Schule gehen, wenn es mit Betteln und Gesicht hinhalten mehr als der eigene Vater verdient? Wie steht der rechtschaffende Vater vor den Kindern da? Gerade in Kambodscha, wo die Roten Khmer alle umgebracht haben, die irgendwie Intellekt hatten oder intellektuell wirkten (Brille tragen reichte schon), braucht es eine nachwachsende Generation, die sich bildet, damit das Land wieder auf die Füße kommt. Mit "One picture - one dollar" kommt nach den Roten Khmer die zweite Zerstörungswelle.
Des weiteren wirst Du - und das ist meine tiefste Überzeugung - deutlich andere Gesichtsausdrücke in Deinem Sucher zu sehen bekommen, wenn Du einen Kontakt zu den Leuten aufbaust, ein Gespräch suchst und sie dann photographierst. Daher auch nochmal an Dich mein Tipp: besorgt Dir oben genanntes Buch von David duChemin.
Dat Ei
Hallo, Dat Ei,
danke für Deine lange, gründliche Antwort und zunächst für den Buchtipp. Du machst mich denn neugierig.
Was, zweitens, die Anmerkung zu den Hochformaten betrifft, gibt es zwei Gründe dafür: einen stilistischen (ich mag in der Tat Querformate, selbst bei Porträts, ist halt eine persönliche Geschmackssache) und im Falle dieses Forum einen pragmatischen: Aufgrund der Höhen- und Breitenbeschränkung für Uploads muss ich Hochformate stärker herunter rechnen, sie werden damit kleiner.
Aber, drittens, zu Deinem Haupteinwand: Eigentlich teile ich ihn vorbehaltlos, gerade auch, wenn es um Kinder geht. Ich habe noch nie im Ausland Kindern auch nur einen Cent gegeben, würde es auch nie tun, in den allermeisten Fällen meist fragen sie auch nicht nach. Das gibt es ohnehin nur in sehr, sehr wenigen Ländern, nämlich jenen, in denen sich Pauschaltouristengruppen massieren. Ich überlege schon zweimal, wenn ich ihnen einen Kuli gebe, und auch das dann nur in recht klaren, verbindlichen Situationen, nicht pauschal auf der Straße.
Aber auch Erwachsene bekommen normalerweise kein Geld, jedenfalls nicht für Nichts. Nicht einmal Bettler. Und auch das wird (außer bei Bettlern) auch nicht nur nicht erwartet, gar verlangt, sondern zuweilen sogar als Beleidigung empfunden. Denn die Menschen in den meisten uns kaum bekannten Ländern haben weitaus mehr Stolz noch als wir.
Ein Beispiel: Als ich vor zwei Jahren mit meiner Frau und einem befreundeten Paar im Sudan war, wollten wir in einer Kleinstadt tief in der Sahara ins Zentrum des Ortes zu einer Drogerie laufen. Unsere Herberge lag außerhalb, so fragten wir einen Mann um die 30 in einem klapprigen Toyota nach dem Weg. Er erklärte es uns, fuhr weiter, kehrte zurück und forderte uns auf, bei ihm einzusteigen: Er würde uns hinfahren. Wir nahmen an, waren aber sicher, dass er auf ein Geschäft aus ist. Doch nichts dergleichen – er schaute uns ganz scheel an, dass wir seine Gastfreundschaft so missverstanden hatten, hätte uns stattdessen eher selbst noch Geld gegeben.
Doch all das, was Du in Bezug auf meine Äthiopien-Bilder schreibst, geht er für mein Dafürhalten völlig am Ziel vorbei. Die Menschen diese Völker leben in überraschend intakten gentilen Dorfgemeinschaften, in denen es wenig Privateigentum gibt, man sich selbst versorgt und das, was man hat, auch teilt. Das Geld floss denn in eine Art Dorfkasse, aus der man dann zusammen für das Dorf ein Auto oder ein Moped kauft, wenn man mal jemand zum Arzt in die nächste Kleinstadt bringen oder ausgebüchste Rinder suchen will. Nun gut, vielleicht auch mal ein Gewehr, um die Herden zu beschützen oder ein bissel damit zu protzen. Das macht man am Omo schon seit Menschengedenken so, ist Teil der Kultur...
Ich hatte stets den Eindruck, dass es gerade die jungen Leute, Mädchen wie Jungen, als einen Art Sport betreiben, ein paar Birr zu ergattern, so wie andere in dem Alter (in post-smartphonalen Zeiten) halt Briefmarken sammelten. Ich weiß, das Beispiel hinkt, aber es trifft die Sache: Sie sehen es als Hobby, als kleine erheiternde Herausforderung, eine den immer gleichen Alltag unterbrechende Abwechslung – nicht aber als Lebensunterhalt. Wahrscheinlich äußert sich hier, vor allem bei den Mädchen, auch eine gewisse Eitelkeit: Wer ist halt am attraktivsten für bleichgesichtige Gäste? Fragen konnte ich sie danach nicht, sie verstanden weder Englisch noch Amharisch (was unser Guide dann hätte übersetzen können).
Und im Übrigen: Warum sollten diese Menschen kein Recht auf das eigene Bild haben (wie bei uns so ganz selbstverständlich) und sich so zumindest einen gewissen Gegenwert für das Posieren geben lassen? Ich finde das absolut nachvollziehbar. Ohnehin müssen wir uns davor hüten, so zu tun, als müssten wir ihnen unter allen Umständen ihre prähistorische Lebensform erhalten – notfalls gegen ihren Willen. Wir leben auch nicht mehr in Hütten im Wald, tanzen im Bärenpelz singend ums Lagerfeuer und ernähren uns nur von dem, was im eigenen Vorgarten wächst. Heute muss doch in unseren so überlegenen Gesellschaften für jedes kleine Fingerkrummmachen gelöhnt werden.
Das ist für mich ein wenig vergleichbar mit unserem Gutmenschentum (ich weiß, dieses Un-Wort ist gefährlich), mit dem wir, nachdem wir unsere Wälder abgeholzt haben, unsere Luft, Böden und Gewässer für grenzenloses Industriewachstum verpestet haben, anderen vorzuschreiben versuchen, dass sie all das bitteschön zu unterlassen haben – am Ende gar bei Androhung von Strafe. Dabei bilden wir EU-Europäer gerade einmal 8 Prozent der Weltbevölkerung…
Beste Grüße in den Norden – mit der Bitte denn um weiteren vor allem natürlich fotografischen Austausch.
Moin Harald,
Was, zweitens, die Anmerkung zu den Hochformaten betrifft, gibt es zwei Gründe dafür: einen stilistischen (ich mag in der Tat Querformate, selbst bei Porträts, ist halt eine persönliche Geschmackssache) und im Falle dieses Forum einen pragmatischen: Aufgrund der Höhen- und Breitenbeschränkung für Uploads muss ich Hochformate stärker herunter rechnen, sie werden damit kleiner.
den ersten Grund kann ich ja noch nachvollziehen, aber den zweiten nicht. Ich photographiere weder für das Forum, noch die Galerie, sondern aus eigenem, inneren Antrieb. Warum sollte ich also technische Beschränkungen eines einzelnen von vielen Präsentationswegen Einfluss auf meine Gestaltung nehmen lassen?
Aber auch Erwachsene bekommen normalerweise kein Geld, jedenfalls nicht für Nichts. Nicht einmal Bettler. Und auch das wird (außer bei Bettlern) auch nicht nur nicht erwartet, gar verlangt, sondern zuweilen sogar als Beleidigung empfunden. Denn die Menschen in den meisten uns kaum bekannten Ländern haben weitaus mehr Stolz noch als wir.
Genau das ist der Ritt auf der Rasierklinge. Es ist für uns "Touris" oft sehr schwer zu entscheiden, ob wir einen professionellen Bettler, einen professionellen Schausteller oder wirklich einen Bedürftigen vor uns haben. Sich professionell in Pose zu werfen, mag ein Geschäftsmodell sein, dessen Erlös in manchen Ländern aber eher soziale Probleme forciert denn heilt, weil er unangemessen ist. Die andere Gefahr ist - ohne dass ich Dir diese Denke unterstellen möchte -, dass wir für Touris für unsere Bereitschaft, Geld zu geben, erwarten, dass der andere auch bereit sein muss, eine Gegenleistung zu erbringen, wie recht sie ihm auch immer sein mag, so wenig sie mit seinem Selbstverständnis sie auch im Einklang sein mag.
Doch all das, was Du in Bezug auf meine Äthiopien-Bilder schreibst, geht er für mein Dafürhalten völlig am Ziel vorbei. Die Menschen diese Völker leben in überraschend intakten gentilen Dorfgemeinschaften, in denen es wenig Privateigentum gibt, man sich selbst versorgt und das, was man hat, auch teilt. Das Geld floss denn in eine Art Dorfkasse, aus der man dann zusammen für das Dorf ein Auto oder ein Moped kauft, wenn man mal jemand zum Arzt in die nächste Kleinstadt bringen oder ausgebüchste Rinder suchen will. Nun gut, vielleicht auch mal ein Gewehr, um die Herden zu beschützen oder ein bissel damit zu protzen. Das macht man am Omo schon seit Menschengedenken so, ist Teil der Kultur...
Ich hatte stets den Eindruck, dass es gerade die jungen Leute, Mädchen wie Jungen, als einen Art Sport betreiben, ein paar Birr zu ergattern, so wie andere in dem Alter (in post-smartphonalen Zeiten) halt Briefmarken sammelten. Ich weiß, das Beispiel hinkt, aber es trifft die Sache: Sie sehen es als Hobby, als kleine erheiternde Herausforderung, eine den immer gleichen Alltag unterbrechende Abwechslung – nicht aber als Lebensunterhalt. Wahrscheinlich äußert sich hier, vor allem bei den Mädchen, auch eine gewisse Eitelkeit: Wer ist halt am attraktivsten für bleichgesichtige Gäste? Fragen konnte ich sie danach nicht, sie verstanden weder Englisch noch Amharisch (was unser Guide dann hätte übersetzen können).
Und im Übrigen: Warum sollten diese Menschen kein Recht auf das eigene Bild haben (wie bei uns so ganz selbstverständlich) und sich so zumindest einen gewissen Gegenwert für das Posieren geben lassen? Ich finde das absolut nachvollziehbar.
Ich will niemandem das Recht am eigenen Bild absprechen. Ich mag nur nicht professionelle Modells photographieren, die mir für Geld ihre einstudierten Posen anbieten. Und umgekehrt möchte ich selber nicht nur als Schütze und Trophäenjäger wahrgenommen werden. Daher ist mir der Kontakt mit dem Menschen wichtig, der über das Photo hinaus geht. Zudem löst das die Stimmung und bringt andere Gesichtsausdrücke hervor, wenn die Portraitierten sich wohl fühlen und Vertrauen fassen.
Ohnehin müssen wir uns davor hüten, so zu tun, als müssten wir ihnen unter allen Umständen ihre prähistorische Lebensform erhalten – notfalls gegen ihren Willen. Wir leben auch nicht mehr in Hütten im Wald, tanzen im Bärenpelz singend ums Lagerfeuer und ernähren uns nur von dem, was im eigenen Vorgarten wächst. Heute muss doch in unseren so überlegenen Gesellschaften für jedes kleine Fingerkrummmachen gelöhnt werden.
Da bin ich bei Dir.
Das ist für mich ein wenig vergleichbar mit unserem Gutmenschentum (ich weiß, dieses Un-Wort ist gefährlich), mit dem wir, nachdem wir unsere Wälder abgeholzt haben, unsere Luft, Böden und Gewässer für grenzenloses Industriewachstum verpestet haben, anderen vorzuschreiben versuchen, dass sie all das bitteschön zu unterlassen haben – am Ende gar bei Androhung von Strafe. Dabei bilden wir EU-Europäer gerade einmal 8 Prozent der Weltbevölkerung…
Das ist für mich mit ein Grund, warum ich gerne nach Südostasien reise. Dort leben so viele Menschen ihr ganz eigenes Leben mit ihren ganz eigenen Vorstellungen, dass einem schnell bewußt wird, dass wir nicht der Mittelpunkt des Weltgeschehens sind, auch wenn uns das oft auf den verschiedensten Wegen vermittelt wird. In der Ferne relativiert sich unter den neuen und anderen Eindrücken schnell das eigene Leben und die eigene Wahrnehmung.
Beste Grüße in den Norden...
Ich glaube, da hast Du Dich von meinem "Moin, moin" in die Irre leiten lassen. Sowohl meine Heimatstadt, als auch meine beiden, aktuellen Wohnorte liegen südlich von Leipzig. :lol:
...mit der Bitte denn um weiteren vor allem natürlich fotografischen Austausch.
Rein aus dem chronologischen Verlauf heraus hätte ich noch Portraits aus Indien anzubieten. Neues Material entsteht dann hoffentlich im November wieder.
Dat Ei
Danke, „Südländer“,
für Deine klugen Anmerkungen. Ich denke mal, wir schwimmen schon auf einer ziemlich vergleichbaren Wellenlänge. Lassen wir es erst einmal so stehen!
Und was Deine Gedanken zum Hochformat betrifft: Wahrscheinlich sollte ich da wirklich in mich gehen (obgleich ich natürlich nicht beim Fotografieren an das SUF denke, sondern erst später beim möglichen Bescheiden für die Galerie).
Lade denn bitte mal was zu Indien hoch. Das ist eins der spannendsten Länder der Welt. Leider war ich seit 1993 nicht mehr dort – damals noch mit einer popligen Analogkompakten, deren Ausbeute ich hier beim besten Willen nicht zeigen mag.
Stattdessen folgt hier etwas anderes aus Asien: Afghanistan. Ich flog dort mal mit der Bundeswehr hin, wohnte aber nicht in deren Camps, weil ich kein Soldat bin, sondern beispielsweise zwischen den hohen Lehmmauern der Einheimischen in Kundus. Die Bilder entstanden beim Bummel durch die Gassen, Märkte und Hinterhöfe der nordafghanischen Stadt – sowie in einer Dorfschule im Umland. Und natürlich wollte niemand Geld von mir dafür haben.
Zuerst einige Bilder, die im Basaralltag von Kundus entstanden. Ladenstraßen gibt es entlang aller großen innerstädtischen Alleen
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Stoffhändler in ihren Ständen
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Eine Mädchenschule im Dorf Katachel bei Kundus. Das Geld hierfür kommt zum Teil auch von einem rührigen Verein in Niedersachsen
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Straßenkinder sind nicht zwingend Waisen oder von daheim ausgebüchste Jungen. Teilweise sind es einfach die Kinder von Markthändlern. Manche müssen aber auch selbst arbeiten, etwa als Schuhputzer, um ihre Mütter (Kriegswitwen) und jüngeren Geschwister über Wasser zu halten
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Dieser ältere Mann gehört zu einer Karawane, die Waren nach Kundus auf den Markt brachte und nun wieder heimwärts in die Berge zog.
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Harry Hirsch
03.03.2016, 19:56
Ich habe den Thread jetzt endlich mal in Ruhe durchlesen und -sehen können. Ganz ganz starke Bilder! Ich bin ja schon etwas neidisch auf eure Reiseziele...
Da ich ja quasi Schuld an diesem Thread bin ;-), hier was von mir, aus wesentlich "banaleren" Reisezielen:
1. Montreal, Kanada:
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2. Vancouver, Kanada:
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3. Funchal auf Madeira:
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Danke, Joachim! Alle drei Bilder finde ich sehr ausdrucksstark. Sie passen auch wirklich gut zusammen, gewissermaßen als Serie. Das unterstreichst Du auch noch, indem Du sie alle drei in s/w hältst. Zugleich verstärkt das noch eine gewisse Dramatik bzw. Trostlosigkeit.
... hier was von mir, aus wesentlich "banaleren" Reisezielen...
Natürlich gibt es keine "banalen" Reiseziele, allenfalls banale Reisen oder banale Reisende. Und in Kanada war ich leider noch nie (auf Madeira eben sowenig), plane es zwar seit Jahren schon, aber immer drängt sich dann doch noch ein anderes Ziel dazwischen. Im Juni könnte es nun evtl. der GUS-Raum werden: Aserbeidschan, Kasachstan, Kirgisistan.
Der Thread war auch nie nur für besonders exotische bzw. No-go-Länder gedacht, sondern ganz generell für die Menschen und Gesichter hinter den Kulissen, Schlagzeilen, Glitzermeilen, Strandpromenaden, Touri-Schauplätzen - egal ob auf Mallorca, in Marokko oder Mali.
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Stephan, wenn das Bild im Bilderrahmen stehen würde, würde ich es für die Ausstellung nominieren...
Super Street Aufnahme!
Da mich das Thema interessiert und ich auch gerne in nahe und ferne Länder reise, überwinde ich meine Scheu, eigene Bilder zu veröffentlichen und mich in Foren zu beteiligen, obwohl ich schon lange "passiver" Nutzer dieses Forums bin.
Diese neugierigen Kinder habe ich nach einer Trekkingtour durch das Langtang-Tal in Kathmandu fotografiert. Noch analog mit Minolta!
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Bei einem Spaziergang kamen wir an diesem Schuhputzer vorbei.
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Bei einer Reise durch Tibet entstanden diese Fotos:
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Herzliche Grüße
Frank
Stephan, wenn das Bild im Bilderrahmen stehen würde, würde ich es für die Ausstellung nominieren...
Super Street Aufnahme!
Schließe mich sofort an! Und am (noch fehlenden) Rahmen sollte es wohl auch nicht scheitern.
@WildeFantasien: Ich denke, das war sicher auch gar nicht so einfach, hier unbehelligt zu fotografieren. Hast Du vorher gefragt oder eben mal aus der Hüfte abgedrückt?
@fklesen: Danke, Frank, für die Fotos - und willkommen im Klub! (Zumal wir ja so viele noch nicht sind...) Sie sind sehr lebensprall, vermitteln genau diese unbefangene, authentische Atmosphäre, wie ich sie auch schon in Kathmandu und Pokhara erlebt habe. Das vierte Foto gefällt mir am Besten. Es bringt für meine Begriffe gut jene Mischung aus Anmut, unaufdringlichem Stolz und zurückgenommenen aber sehr wohl spürbarem Selbstbewusstsein zum Ausdruck, die ich bei den Asiat(inn)en
Leider hat ja das schlimme Erdbeben 2015 gerade das Langtang-Tal übel getroffen.
Ich muss mal sehen, dass ich Zeit finde, dann lade ich auch etwas zu Nepal hoch.
Ich trau´ mich dann auch mal........obwohl ich nur bis Italien und Spanien gekommen bin
...
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(auch in Italien aufgenommen)
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(Verona/Giulia-Statue)
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Ich habe dieses Bild zwar schon gezeigt, möchte es aber auch den "Gesichtern" zufügen: Was hat diese sehr alte Dame wohl alles erlebt ...
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PS: Auch ich würde das letzte Bild von Stephan ggf. für die Ausstellung vorschlagen :top:
Was hat diese sehr alte Dame wohl alles erlebt ...
...wir werden es nie erfahren, aber ihr Gesicht zeugt von einem langen und bewegten Leben.
Ein grandioses Foto :top:
Ich trau´ mich dann auch mal........obwohl ich nur bis Italien und Spanien gekommen bin...
Danke, Peter, freue mich, dass es Dich hierher verschlagen hat. Deine Bilder haben so etwas liebenswert Nostalgisches (vielleicht liegt es auch am Schwarzweiß?), sie schwelgen geradezu in Romantik. Man bekommt sofort Riesenlust auf Urlaub am Mittelmeer!
Bitte mehr davon!
Ich habe dieses Bild zwar schon gezeigt, möchte es aber auch den "Gesichtern" zufügen: Was hat diese sehr alte Dame wohl alles erlebt ...
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@yoyo: Jede Falte in ihrer welken Haut steht wohl für ein Lebensjahr. Mir gefällt das Porträt sehr. Du triffst genau die weise Gelassenheit, mit der sie sich hier offenbar ihrem Alltag stellt.
Gestatte, dass ich hierzu auch noch ein paar Bilder beisteure. Die beiden ersten zeigen zwei Greisinnen vom Volk der Ifugao, einer kleinen Ethnie im Norden der philippinischen Hauptinselgruppe Luzon.
844/Ifuago-Frau_Philippinen_1.jpg
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844/Ifuago-Frau_Philippinen_2.jpg
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Und hier noch eine alte Frau in einem Dorf in der Nähe von Kathmandu (Nepal). Sie zaubert sich offenbar täglich ihre eigene blaue Stunde...
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Moin, moin,
wie bereits angedroht folgen nun meine Gesichter Indiens.
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843/IMG_2428.jpg|843/IMG_9735.jpg|843/IMG_9712.jpg|844/IMG_6286.jpg|844/IMG_6336.jpg|843/IMG_7835.jpg
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843/IMG_6195.jpg|844/IMG_6336.jpg|844/IMG_6286.jpg|844/IMG_6086.jpg
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844/IMG_3128.jpg|844/IMG_8496.jpg|1172/IMG_8363.jpg|844/IMG_7538.jpg|844/IMG_7516.jpg
844/IMG_7516.jpg|
So viele Bilder von Menschen habe ich zuvor in keinem Urlaub gemacht. Es dürften auch noch einige auf der Platte schlummern. Auch hier sind noch Bilder dabei, die aus der Situation heraus entstanden, aber das entstand nach oder während Gesprächen mit den Menschen. Und gerade daran hängen viele, viele Erinnerungen...
Dat Ei
@Dat Ei: Es gibt weiß Gott schlimmere Drohungen… :)
Ich habe sie mir alle inzwischen zweimal angeschaut und bin noch dabei, sie auf mich wirken zu lassen… Ein wirklich starkes Bilderbuch! Und ähnlich, wie ich es auch einst in Indien erlebt habe, spielen die Leute wirklich mit – was für ihr in sich ruhendes Selbstbewusstsein spricht. Asiaten eben!
Kannst Du etwas zur Kamera und zum Objektiv sagen? Und vermutlich hast Du keins in Schwarzweiß aufgenommen, sondern sie später nur so abgespeichert?
Also gern noch mehr davon!
Moin Harald,
vielen Dank für Dein Feedback.
Und ähnlich, wie ich es auch einst in Indien erlebt habe, spielen die Leute wirklich mit – was für ihr in sich ruhendes Selbstbewusstsein spricht. Asiaten eben!
Wir haben Menschen verschiedenster Nationen getroffen, Einheimische wie auch asiatische Touristen. Es ergeben sich immer wieder Situationen, die einfach unbezahlbar sind, um den doofen Werbespruch mal aufzugreifen. Seien es Menschen, die uns ansprechen, und die unbedingt mal helle, weiße Haut oder blondes Haar berühren wollen, oder die unbedingt ein Photo haben wollen, auf dem wir mit ihnen posieren, und das sie dann stolz daheim zeigen wollen, aber auch umgekehrt Menschen, die wir ansprechen, weil sie auf uns außergewöhnlich oder besonders wirken. Wenn man das mit der richtigen Lockerheit und Freundlichkeit macht, kommt weder der einen, noch der anderen Partei der Gedanke an Rassismus, Diskriminierung oder sonstiges in den Kopf. Das, was manchem politisch unkorrekt erscheinen mag, weil man den anderen aufgrund seiner Andersartigkeit beachtet, ist direkte, offene Kommunikation und wird stets mit dem nötigen Respekt vor der Andersartigkeit des anderen flankiert. In solchen Situationen gehört es selbstredend auch dazu, dass man mal einen Korb akzeptiert, den man bekommt. Man bedankt sich trotzdem lächelnd und wünscht einen guten Tag.
Kannst Du etwas zur Kamera und zum Objektiv sagen? Und vermutlich hast Du keins in Schwarzweiß aufgenommen, sondern sie später nur so abgespeichert?
Über Kameras und Objektive spreche ich hier eigentlich ungern, weil das oft die Gefahr birgt, unnötige Diskussion über die Technik, denn über die Bilder zu führen, insbesondere, weil ich ein Abtrünniger bin. In Indien war ich mit einer Canon 5D MkIII unterwegs. In der Phototasche befanden sich wie auf den meisten meiner Reisen ein f/2.8 16-35mm, ein f/4 24-105mm, ein f/2.8 70-200mm sowie ein f/1.2 85mm, das meist für die Portraits herhalten muss. Dazu habe ich dann noch einen 1,4x- und einen 2x-Konverter sowie einen Zwischenring im Gepäck. Damit bin ich für viele, photographische Situationen gerüstet. Der Blitz bleibt meist im Hotel, außer wenn absehbar ist, dass ich ihn über Tag benötige. Aber auch so ist die Tasche schon schwer genug, um in den Tropen ins Schwitzen zu kommen.
Die S/W-Konvertierung habe ich natürlich erst daheim gemacht. Dafür setze ich Nik Silver Efex ein.
Neue Bilder werden vielleicht Ende des Jahres entstehen. Da stecken wir noch in den Planungen mit unserer Agentur.
Dat Ei
Mainecoon
12.03.2016, 13:32
Hallo Dat Ei,
beeindruckende Porträts...
Kannst du dich noch an das Gespräch mit der jungen Mutter erinnern? Ist es ohne weiteres möglich (ich war noch nie dort), als Fremder eine verheiratete Frau anzusprechen?
Zweite Frage: Warum hast du dem Kricket-Foto den Sepialook verpasst? Ich dachte sofort an die Kolonialzeit. War das auch deine Assoziation?
fragt
Mainecoon
Danke, Dat Ei, für Deine ausführlichen Antworten.
Wir haben Menschen verschiedenster Nationen getroffen, Einheimische wie auch asiatische Touristen. Es ergeben sich immer wieder Situationen, die einfach unbezahlbar sind, um den doofen Werbespruch mal aufzugreifen. Seien es Menschen, die uns ansprechen, und die unbedingt mal helle, weiße Haut oder blondes Haar berühren wollen, oder die unbedingt ein Photo haben wollen, auf dem wir mit ihnen posieren, und das sie dann stolz daheim zeigen wollen
Die Erfahrungen, die Du in Indien mit Menschen gemacht hast, kann ich nur bestätigen. Gerade dort kriegt man selten einen Korb, eher wollen sich die Leute von sich aus mit einem fotografieren lassen, sprechen einen sogar darauf an. Das habe ich so ähnlich auch in Afghanistan erlebt und ebenso im Iran. Dazu kommen wahrscheinlich nachher noch Bilder von mir.
In Indien war ich mit einer Canon 5D MkIII unterwegs. In der Phototasche befanden sich wie auf den meisten meiner Reisen ein f/2.8 16-35mm, ein f/4 24-105mm, ein f/2.8 70-200mm sowie ein f/1.2 85mm, das meist für die Portraits herhalten muss. ...
Die 5D III ist natürlich ein Spitzengerät. Wenn ich mal mit anderen Fotografen auf Wildlifetour bin, haben fast alle anderen diese Kamera. Vielleicht hätte ich sie auch, wäre ich nicht mal recht zufällig bei Minolta und dann eben bei Sony gelandet. Allerdings konnte ich mich bisher noch nicht recht zu Kleinbild durchringen, was vor allem am für Teleaufnahmen günstigen Cropfaktor liegt.
Was Du dann allerdings in der Fototasche trägst, nötigt mir Respekt ab: Vier Objektive! Vermutlich machst Du das professionell. Mir wäre es aber zu schwer, weshalb ich für Stadttouren inzwischen auch die A6000 viel benutze – und dann zwar auch drei oder vier Objektive dabei habe, aber nie auf einmal. Je nach Situation sind das mal das Zeiss 4/1670 oder Tamron 18-200 (als tägliches Immerdrauf), das 1,8/35 am Abend und das 2,8/20 für Situationen, wo man nicht groß auffallen will.
Moin, moin,
beeindruckende Porträts...
vielen Dank!
Kannst du dich noch an das Gespräch mit der jungen Mutter erinnern? Ist es ohne weiteres möglich (ich war noch nie dort), als Fremder eine verheiratete Frau anzusprechen?
ich kann mich recht gut an die Situation erinnern, in der das Photo entstand. Es enstand an unseren dritten Tag in Varanasi, nachdem wir zum zweiten Mal zum Sonnenaufgang die Gaths besucht hatten. Varanasi ist eine der heiligsten Städte Indiens, die sowohl für die Hindus, als auch die Buddhisten eine große Bedeutung hat. An dem Tag wurden wir von Ashok Anand durch Varanasi geführt. Wie wir während der Führung direkt und indirekt erfuhren, ist er einer der großen Persönlichkeiten in Varanasi und hat u.a. bereits Mandela und den Dalai Lama geführt. Als wir mit unserem Programm an den Gaths durch waren und im Gefolge von Ashok nur noch durch das Gassengewimmel zurück zum Auto wollten, ereignete sich die Situation. Ich sah, wie die Frau mit dem Kind auf dem Arm aus dem Zimmer trat und im Türrahmen verweilte. Ich stand ein paar Meter von ihr entfernt und deutete ihr an, dass ich sie gerne mit dem Kind photographieren wolle. Sie hob das Kind etwas höher und versuchte es so zu positionieren, dass er möglichst photogen in die Kamera schauen konnte, aber der Kurze ließ sich lieber durch das Treiben auf der Straße ablenken. Sie lächelte in die Kamera und nach ein paar Aufnahmen gingen sie und wir wieder unserer Dinge nach. Es war also in dem Fall nur eine ganz kurze, flüchtige Begegnung.
Da es früher Morgen war, und mein Anliegen sehr offensichtlich und nicht zweideutig, habe ich mir auch nicht mal ansatzweise einen Kopf darum gemacht, ob es Ärger geben könnte. Ihre Innehalten im Türrahmen, Hochhalten des Kindes und Lächeln war international verständlich genug, dass sie mit dem Photo einverstanden sei.
Zweite Frage: Warum hast du dem Kricket-Foto den Sepialook verpasst? Ich dachte sofort an die Kolonialzeit. War das auch deine Assoziation?
In Indien liegen die verschiedenen Welten sehr, sehr nah beieinander. Auf der einen Seite die alte Kultur, Religion und Tradition, auf der anderen Seite die Moderne mit Wissenschaft, Technik und den üblichen Zivilisationkrankheiten. Hier auf dem Bild sieht man sogar drei Zeitebenen. Im Hintergrund ein Pavillion ("Chhatri") im ärchäologischen Park Mehrauli, einer Parkanlage in New Delhi, in der Gebäude aus den letzten knapp 1.000 Jahre stehen. Das Cricket-Spiel sowie die Schuluniformen assoziieren die Kolonialzeit. Die Jugendlichen selbst repräsentieren die Gegenwart. Übrigens daddeln die genauso den lieben, langen Tag auf den Smartphones rum, wie wir es auch hierzulande gewohnt sind. Mit dem Sepia-Look wollte ich eigentlich dem Betrachter den Anhaltspunkt wegnehmen, wann das Bild entstanden ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich solche Szenen auch schon vor Jahrzehnten abgespielt haben.
Dat Ei
Moin Harald,
Das habe ich so ähnlich auch in Afghanistan erlebt und ebenso im Iran. Dazu kommen wahrscheinlich nachher noch Bilder von mir.
gerne! :top:
Vielleicht hätte ich sie auch, wäre ich nicht mal recht zufällig bei Minolta und dann eben bei Sony gelandet.
Ich bin vor Jahrzehnten auch bei Minolta gelandet, wenn auch nicht zufällig, sondern familiär vorbelastet. Nach dem Abgang von Minolta und einem sehr mäßigen Start von Sony habe ich dann 2007 das Lager gewechselt.
Was Du dann allerdings in der Fototasche trägst, nötigt mir Respekt ab: Vier Objektive!
Die drei Allrounder würden sicherlich auch reichen. Das vierte und manchmal auch das fünfte Objektiv sind Spezialisten, die ich je nach Vorhaben auswähle. Auf Fernreisen ist es gerne das 85er.
Vermutlich machst Du das professionell.
Um Gottes Willen, ich will doch nicht verhungern! :oops: :lol:
Nein, zum Glück ist die Photographie nur ein Hobby. Ich kann und darf ihr nachgehen, aber ich muss ihr nachgehen, nicht erfolgreich sein und auch nicht Themen beackern, die mich nicht interessieren.
Mir wäre es aber zu schwer,...
Klar, das ist anstregend, aber umso süßer ist der Preis. Wenn wir mit unseren Rundreisen, die meist so 2-3 Wochen dauern durch sind, sind wir reif für die Insel oder zumindest die Pritsche am Strand. Dann will ich aber auch vom Photographieren nichts mehr wissen.
Dat Ei
Mainecoon
12.03.2016, 16:53
Hallo, Dat Ei,
vielen Dank für die Erklärungen!
Es dankt
Mainecoon
Der Iran ist ein Land, wo ich auf jeden Fall noch einmal hin möchte. Selten habe ich (jenseits aller offiziellen Politik und Religion) so umgängliche, selbstbewusste und offenherzige Menschen erlebt. Nahezu niemand hatte Probleme mit dem Fotografiertwerden. Immer wieder kamen stattdessen sogar Menschen auf uns zu, weil sie sich zusammen mit uns ablichten wollten – etwa mit ihrem eigenen Handy.
Einziger Nachteil für unsereinen: Nirgendwo bekommt er sein abendliches Schlummerbier. Zwar soll es ausreichend „schwarze Theken“ geben, meist im geschützten Privatbereich, aber die kennt man als Ausländer natürlich nicht.
Auch in diesem absolut schrägen Teehaus Azedegan in einem Kellergewölbe unter einem großen Basar in Isfahan gibt es nur Nullpromilliges. Doch der Laden ist einfach eine Wucht – rappelvoll mit antikem Tand und Plunder. Hier der Chef in seiner Koje neben der Küche.
844/Antikkneipenwirt_Isfahan.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247846)
Diese Frauen sprachen mich tuschelnd von hinten an, als ich unter einer Brücke in Isfahan Studentinnen fotografierte, die es sich im Schatten der Bögen bequem machten. „Ja, junge Mädchen fotografiert er, aber solche alten natürlich nicht…“, raunten sie mir glucksend zu. Und dann stellten sie sich blitzschnell in Pose…
844/Best_Agers_Isfahan.jpg
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Ein etwas eitler Konfektionshändler im Basar neben der Freitagsmoschee von Isfahan.
844/Hndler_Isfahan.jpg
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Die nächsten Bilder entstanden auch im Straßengeschehen von Isfahan. Ohne Tschador, schulterlangem Schal oder wenigstens einem Kopftuch sieht man praktisch keine Frau. Vor allem jüngere binden den Stoff dann aber so, dass man noch möglichst viel von Gesicht, Schmuck, Make-up und Frisur sehen oder zumindest erahnen kann.
844/Junge_Frauen_in_Isfahan.jpg
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844/Kopftuch-Girlies_Isfahan.jpg
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844/Sie_mchte_gefallen.jpg
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Vor allem Schülerinnen und Studentinnen – hier Mädchen in Shiraz bzw. in einer Moschee in Yazd – sind sehr aufgeschlossen gegenüber europäischen Besuchern. Und sie sprechen auch alle gut Englisch.
844/Schlerinnen_in_Shiraz.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247853)
844/Kunststudentinnen_Moschee_Yazd.jpg
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Und Omis kämpfen sich derweil an die moderne Technik heran…
844/Moderne_Oma_in_Persepolis.jpg
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… während ältere Herren lieber dem plauschenden Müßiggang frönen.
844/Mnnerschwatz_in_Yazd.jpg
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Neugierig und ein wenig vorlaut sind Kinder und halbwüchsige Burschen wohl überall auf der Welt – hier Jungs in der Wüstenstadt Nain.
844/Vorlaute_Buben_Wstenstadt_Nain.jpg
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844/Neugier_und_Zurckhaltung.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247858)
Zum Schluss noch ein Bild aus dem abendlichem Yazd, eine der schönsten Städte des Iran mit einer noch weitgehend intakten Altstadt
844/Yazd_am_Abend.jpg
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6/Laos_2014_8.jpg
{br} Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247871)|6/laos.jpg
{br} Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247900)|6/laos_2.jpg{br} Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247905)|
6/Mnch.jpg{br} Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247913)|6/Kind_Laos.jpg
{br} Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247914)|6/Boys.jpg
{br} Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=247950)
6/Laos_2014_8.jpg
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Herrliches Kinderbild! Auch schön scharf. Erinnert mich an meine Enkel, wenn sie sich mal gestritten haben.
Schade nur, dass Du links etwas sehr dicht an das Mädchen heran geschnitten hast.
Danke für Dein Lob ;) Du hast recht: Der Beschnitt ist leider zu eng - habe aber leider keine Reserven mehr :cry:
Habe noch einige Bilder hinzugefügt. Eigentlich sollte eine Tabelle entstehen - ich komme damit aber immer noch nicht klar.
edit: Danke für die Hilfe Harry ;)
@yoyo: Solch eine Tabellen-Form wirkt deutlich übersichtlicher und zugleich eleganter - und man bekommt ja auch mehr Aussagekraft, da die Bilder enger zueinander im Kontext stehen. Vor allem die kleine Wäscherin wirkt ausdrucksstark.
Eigentlich sollte eine Tabelle entstehen - ich komme damit aber immer noch nicht klar.
Aber sag' bitte, wie hast Du das jetzt umgemodelt? Ich kann es nämlich auch nur nicht und finde auch keine praktikable Anleitung dazu im Forum.
Aber sag' bitte, wie hast Du das jetzt umgemodelt? Ich kann es nämlich auch nur nicht und finde auch keine praktikable Anleitung dazu im Forum.
Schaut doch mal die Übersicht in diesem Brett an. Dort gibt es ganz oben eine Anleitung zum Thema.
Dat Ei
Die verlinkte Anleitung war zwar hilfreich, zusätzlich habe ich mit Hilfe der Zitierfunktion Beispiele betrachtet. Ich hoffe, das hilft ;)
Nachdem ich die letzten Monate in meinem Thread nicht sonderlich aktiv war (das Wetter war halt zu schön dafür), will ich mal wieder etwas Neues liefern. Im Juni war ich zwei Wochen in Kasachstan und Kirgistan im Urlaub, zwei ehemaligen Sowjetrepubliken, die seit rund 25 Jahren selbständig sind.
Die Reise ging via Moskau zunächst nach Astana im Norden Kasachstans. Die Stadt liegt inmitten einer endlosen Steppe, in der es im Sommer sehr heiß und im Winter ungemütlich kalt wird. Seit 1997 ist Astana Hauptstadt des neuntgrößten Landes der Welt. Seither wächst die Stadt sehr zügig, zählt inzwischen über 800 000 Einwohner und versucht auch architektonisch Akzente zu setzen. Manches erinnert an Dubai oder Abu Dhabi. 2017 findet in Astana übrigens die nächste Weltausstellung Expo statt.
Sportfans kennen den Namen der Stadt wohl am ehesten als eines der Topteams zur Tour de France.
Hier denn als erstes ein paar Aufnahmen aus dem Straßenleben in den neuen Vierteln von Astana. Kamera war stets eine A6000 mit einem Tamron 18-200.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=257082)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=257084)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=257085)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=257086)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=257087)
Harry Hirsch
25.11.2018, 09:41
Es ist ja ein Mitmach_Thread, also mache ich mal mit.
Straßenmusikanten in{br}Peja (Kosovo)|___ Kinder vor ihrem| Haus (Montenegro)|Mutlitreiber (Albanien)
844/SUF_HH_1007.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=305613)|844/SUF_HH_1008.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=305614)|1495/SUF_HH_pob_058.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=299829)|844/SUF_HH_1016.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=305615)|842/SUF_HH_pob_150.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300149)
Gastgeber in {br}Cerem (Albanien)|Köchin & Tochter{br}Cerem (Albanien)|Bäuerin beim Melken{br}Doberdol (Albanien)|Bäuerin{br}Doberdol (Albanien)
844/SUF_HH_1013.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=305616)|798/SUF_HH_pob_227.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300447)|798/SUF_HH_pob_274.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300547)|822/SUF_HH_pob_281.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=300706)|1009/SUF_HH_pob_351.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=301358)
Oh - ein Thread, den ich bis dato völlig übersehen hatte und über den ich mich sehr freue - prima, dass du ihn nach oben geholt hast, Joachim, ich muss nun erst mal in Ruhe durch die letzten Seiten gehen!
Menschen und ihre Geschichten, ihre Gesichter - immer wieder und immer neu faszinierend. Ich habe noch keine Unmengen zu diesem Thema beizutragen, aber ein wenig sollte sich finden, sobald ich wieder am heimischen Rechner sitze.
fallobst
27.11.2018, 00:59
Ein Foto mit einem verborgenem Gesicht habe ich seit Jahren im Gedächtnis.
Es war vor einem kleinen Lebensmittelladen in Kiew, da sah ich diesen keinen Jungen mit seinem Hund und dieser abenteuerlichen Aufmachung.
Unvergesslich.
Ein verborgenes Gesicht im wahrsten Sinn und unvergessen.
Ich denke, das passt hier her.
6/in_Kiew_36.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=305717)
@Harry Hirsch: Danke, Joachim, ich bin sehr froh, dass Du geholfen hast, diesen Thread wieder an die Oberfläche zu holen. Zumal Deine Fotos mir durchweg gefallen. Vor allem sind sie sehr lebensprall, wie ich es auch mag. Man merkt, Du warst unmittelbar unter den Leuten, konntest Anteil an ihrem authentischen Alltag nehmen. Klasse!
@suze: Herzlich willkommen, Susanne, ich freue mich über jeden Beitrag zu diesem fraglos unterbelichteten Thema, gerade in den derzeit politisch intoleranten Zeiten..
@fallobst: Sehr beeindruckend, zumal aus Kiew! Dort war ich das erste (und letzte) Mal 1975. Muss unbedingt mal wieder hin.
Ich werde denn auch bald wieder etwas einstellen, habe schon etwas vorbereitet…
Zunächst allen einen frohen und geruhsamen ersten Advent!
Windbreaker
02.12.2018, 16:26
Nachdem ich gestern über diesen Thread gestolpert bin, hier auch ein paar Gesichter von mir:
Ein paar Zookinder und eine Beobachtung im Museum:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=306019)
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Da man sich im neuen Jahr gern etwas vornimmt, widme mich heute gleich mal diesem Thread, der mir am Herzen liegt, auch wenn ich ihn zuletzt vernachlässigt habe. Ich war 2017 und 2018 viel unterwegs, habe von dort eine Menge Fotos von weniger bekannten Gesichtern dieser Welt mitgebracht und beginne mal in Madagaskar, wo ich im Oktober war.
Meine Frau und ich hatten uns über eine lokale Agentur in der Hauptstadt Antananarivo, deren Chefin wir mal am Rande einer Reisemesse in Leipzig kennengelernt hatten, 14 Tage maßschneidern lassen. Hauptziel waren eigentlich die Lemuren, die es nur auf Madagaskar gibt. So steuerten wir mehrere Nationalparks an, worauf ich aber später an anderer Stelle eingehen werde. Hier soll es um die Menschen der riesigen Insel gehen, die etwa so groß ist wie Deutschland, Tschechien, Österreich und die Schweiz zusammen.
Insgesamt leben hier 18 Völker, die in den letzten 1200 Jahren teils aus Asien, teils aus dem arabischen Raum, teils aus Südostafrika eingewandert waren. Entsprechend ethnisch vielfältig ist die Bevölkerung, wobei die aus Indonesien und Malaysia stammenden Zuwanderer heute klar die Politik und Gesellschaft dominieren – vor allem die Merina, die im Hochland um die Hauptstadt leben und seit langem die Präsidenten Madagaskar stellen.
An der Südwestküste um die Stadt Toliara leben die Mahafaly, die für einen eigentümlichen Totenkult und ihre Tabus bekannt sind, sowie die Seenomaden vom Volk der Vezo.
844/Fischerkinder_im_Sdwesten_Madagaskars_1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=307911)
844/Fischerkinder_im_Sdwesten_Madagaskars_2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=307912)
844/Frau_vom_Volk_der_Vezo.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=307913)
Zu den größten Volksgruppen Madagaskars gehören auch die auf Handwerk und Reisanbau spezialisierten Betsileo. Hier drei Bilder aus ihrem Lebensraum.
Solche Seifenkisten sind übrigens wichtige Transportmittel zwischen den Dörfern. Sie heißen in der Malagasy-Sprache Varamba.
844/Jungs_vom_Volk_der_Betsileo_auf_Seifenkisten.jpg
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844/Holzschnitzer_vom_Volk_der_Betsileo.jpg
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844/Landfrauen_der_Betsileo.jpg
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Kamera war übrigens weitestgehend eine Sony RX10 IV.
Weitere Bilder folgen.
Reisefoto
01.01.2019, 18:30
Schöne Bilder aus Madagaskar!
Ich bin eigentlich reiner Landschaftsfotograf, aber ab und zu verirren sich auch Menschen auf meinen Sensor. Davon zeige ich Euch 3 Bilder aus Grönland, die kurzfristig zustande kamen. Die Blende aufzudrehen, fiel mir leider erst hinterher ein. Als Vorteil kommt dadurch aber die Umgebung authentisch herüber.;)
1495/1200_2016-10-02_Ilulissat_005CS6.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=275558)
1495/1200_2016-10-02_Ilulissat_059CS6a.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=275559)
1495/1200_2016-10-02_Ilulissat_064CS6psa.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=275685)
1495/1200_2016-10-02_Ilulissat_064CS6psa.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=275685)
Danke, Matthias, drei herrliche Bilder! Letzteres mit der temperamentvollen Dame in Grün gefällt mir dabei am besten. Nun haben wir in diesem zugegebenermaßen etwas exotischen Thread auch Gesichter aus dem hohen Norden!
Hier nun der zweite Teil mit Gesichtern der Völker Madagaskars. Wir waren zwei Wochen unterwegs, von der Hauptstadt Antananarivo entlang der Route Nationale 7 und Abzweigungen zum Nationalpark Ranomafana bis in den Südosten nach Ifaty. Dabei querten wir auch die Siedlungsgebiete mehrerer madagassischer Völker, so auch der Bara, einem eher als schwer zugänglich geltenden Menschenschlag, der vor allem von Zebu-Zucht lebt. Doch wir erlebten sie freundlich und aufgeschlossen.
844/Bauern_vom_Volk_der_Bara.jpg
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844/Teenies_der_Bara_im_Stdtchen_Ranohira.jpg
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Frauen vom Volk der Mahafaly. Auf Deutsch bedeutet das „die, die heilig machen“. Es gibt nur noch rund 150 000 von ihnen. Bekannt sind die Mahafaly durch ungewöhnlich große Grabanlagen für ihre Häuptlinge und Könige. Wie auch die Frauen und Männer anderer madagassischer Völker tragen viele von ihnen gern breitkrempige Hüte.
844/Ein_Dorf_der_Mahafaly.jpg
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Das Städtchen Ambalavao ist bekannt für seine Manufakturen, in denen Seidenrauben gezüchtet und die Fäden zu Textilien verarbeitet werden. Die Bewohner gehören zum Volk der Antaimoro.
844/Frauen_der_Antaimoro_in_Seidenraupen-Manufaktur.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308587)
Kesse Schulmädchen in der Hauptstadt Antananarivo. Sie gehören wie die meisten Einwohner hier im Hochland zum dominanten Volk der Merina. Es stammt aus Indonesien und stellt traditionell die Oberschicht und damit auch die Präsidenten Madagaskars.
844/Schulmdchen_in_Antananarivo.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308588)
Auch unser junger sympathischer Driver-Guide Tina ist ein Merina. Er spricht fließend Deutsch, kennt sein Land wie seine Hosentasche, beherrschte in jeder Situation den Wagen. Tina war ein Glücksfall für uns. Gebucht hatten wir ihn – wie auch die gesamte selbst zusammengestellte Tour – über eine einheimische Agentur in Antananarivo, die von einer taffen und auch sehr gut Deutsch sprechenden jungen Frau geführt wird. Falls jemand Interesse hat:
www.authentic-madagascar-tours.com
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308589)
Meine erste Reise in diesem Jahr führte mich zusammen mit meiner Frau nach Indien. Eigentlich ging es um wilde Tiere, aber natürlich trifft man in einem der bevölkerungsreichsten Länder der Welt auch auf Schritt und Tritt Menschen. Hier eine kleine Auswahl aus den Bundesstaaten Gujarat, Rajasthan und Maharashtra, in denen wir unterwegs waren.
Gern verweise ich an dieser Stelle auch auf #31 in diesem Thread, wo @Dat Ei einen für meinen Geschmack noch deutlich eindrucksvolleren Bilderbogen mit Gesichtern Indiens aufgeblättert hat.
Ich wünsche allen ein schneearmes Wochenende (zumindest jenen, die jetzt nicht gerade zum Skilaufen sind...:)) Ich musste heut' morgen schon schippen...
Gesichter Indiens
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Interessante Bilder!
Aber habt ihr keine Angst dass ihr Probleme wegen der DSGVO bekommt?
Ich würde mich das nicht trauen!
Es gibt bestimmt viele Jurastudenten (oder Anwälte) die nebenbei gerne etwas dazuverdienen. Eine Abmahnung kann schnell einig hundert Euro kosten!
https://www.fotomagazin.de/bild/kolumne/dsgvo-fuer-fotografen-eine-erste-fotorechtliche-einordnung
Hans, danke für die Anmerkungen. Indes glaube ich nicht, dass man sich in Indien allzu sehr wegen einer europäischen DSGVO sorgen muss. In dem Artikel, den Du verlinkt hast, steht dazu auch nichts.
Im Übrigen haben aber alle Personen, die größer porträtiert sind und dazu teils auch in die Kamera schauen, zuvor natürlich eingewilligt, dass sie fotografiert werden. Auch das Hochzeitspaar, es hat sogar für mich posiert.
Na, man könnte das auch anders sehen!
Du hast in Deutschland möglicherweise gegen europäisches Gesetz Verstossen. Du müsstest im Zweifelsfall sicher nachweisen, dass du die Zustimmung hast, dass die Bilder im Internet veröffentlicht werden dürfen.
Ich weiß allerdings nicht, ob es eine Rolle spielt, wo die Aufnahmen entstanden sind. Es gibt genügend hungrige Anwälte, die nach Verstößen suchen und kostenpflichtig abmahnen.
Ich bin "gebranntes Kind" ich hatte Mal einen Messestand mit Personen fotografiert und im Internet veröffentlicht. Kurz darauf kam ein Schreiben von einem Anwalt, die Abmahnung hat mich 500 Euro gekostet.
Ich hätte auch dagegen klagen können, mit ungewissem Ausgang und hohem Kostenrisiko.
Deshalb bin ich wohl nun besonders vorsichtig :lol:
Ich hab die Erlaubnis vom Brautpaar in Shanghai:-)
Ich bin auch sehr zurückhaltend, was Fotos von Menschen in anderen Ländern angeht.
Die Brautaufnahmen habe ich 2014 in Shanghai bei ziemlich miesem Wetter gemacht:
844/DSC00192_1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308928)
844/DSC00189.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308929)
Der Hochzeitsfotograf hatte mich wegen meiner RX100ii angesprochen:-) Er musste zugeben, dass es sich oft nicht lohnt mehr mitzuschleppen.
Grüße,
Michael
Na, man könnte das auch anders sehen!
Du hast in Deutschland möglicherweise gegen europäisches Gesetz Verstossen. Du müsstest im Zweifelsfall sicher nachweisen, dass du die Zustimmung hast, dass die Bilder im Internet veröffentlicht werden dürfen.
Ich weiß allerdings nicht, ob es eine Rolle spielt, wo die Aufnahmen entstanden sind. Es gibt genügend hungrige Anwälte, die nach Verstößen suchen und kostenpflichtig abmahnen.
Ich bin "gebranntes Kind" ich hatte Mal einen Messestand mit Personen fotografiert und im Internet veröffentlicht. Kurz darauf kam ein Schreiben von einem Anwalt, die Abmahnung hat mich 500 Euro gekostet.
Ich hätte auch dagegen klagen können, mit ungewissem Ausgang und hohem Kostenrisiko.
Deshalb bin ich wohl nun besonders vorsichtig :lol:
Das ist ja sehr ärgerlich für Dich. Ein Anwalt kann doch aber nicht ohne Mandat aktiv werden, erst recht kein noch so ambitionierter Jurastudent. Ihn muss also jemand beauftragt haben, vermutlich Leute von diesem Messestand. Andernfalls hat man Dich wohl böse gelinkt.
Ich glaube auch nicht, dass man als Autor etwas sicher nachweisen muss, eher muss einem etwas nachgewiesen werden. Andernfalls gilt die Unschuldsvermutung.
In Indien gibt es übrigens kein Datenschutzgesetz.
Ich hab die Erlaubnis vom Brautpaar in Shanghai:-)
Ich bin auch sehr zurückhaltend, was Fotos von Menschen in anderen Ländern angeht.
Die Brautaufnahmen habe ich 2014 in Shanghai bei ziemlich miesem Wetter gemacht:
844/DSC00192_1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308928)
Hochzeiten sind ein dankbares Fotothema im Ausland. Ich habe auch schon häufig welche fotografiert, so hier an einem Strand am Indischen Ozean bei Mombasa in Kenia.
844/Hochzeit_am_Indischen_Ozean.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=309066)
Ja, ich kenne das auch: Manchmal wird man dann sogar richtig herbeigewinkt, oder die Akteure posieren extra noch mal für einen, so wie oben bei dem jungen Paar in Indien.
Stolze Frauen und Männer in schönen Kleidern.
Ja, woanders in der Welt sehen sich die Menschen noch gerne auf Fotos.
Harry Hirsch
27.01.2019, 11:21
Da habe ich noch was (altes). Hochzeit in Ottawa 2014:
844/SUF_HH_1078.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=309072)
@Harald: Deine menschlichen Aufnahmen aus Indien finde ich klasse. Mein Favorit: #2. Sehr ausdrucksstark.
Da habe ich noch was (altes). Hochzeit in Ottawa 2014:
844/SUF_HH_1078.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=309072)
Klasse! Könnte auch glatt in Kenia sein...
Reisefoto
27.01.2019, 12:26
Da habe ich noch was (altes). Hochzeit in Ottawa 2014:
Tolles Bild, das die Stimmung sehr gut transportiert! Schade, dass die Kleidung des Brautpares und andere Stellen im Bild ausgebrannt sind. Lässt sich da vielleicht noch was retten? Das Bild wäre es wert!
Zu den touristisch weniger frequentierten Inseln Indonesiens gehört Flores, wo ich 2017 war. Und tief im Inneren der Insel liegen - abgelegen zwischen zwei Vulkanen - einige Dörfer des Volkes der Ngada. Nur eine enge, kurvenreiche Straße verbindet sie mit der nächsten Kleinstadt Bajawa.
Es soll noch etwa 70 000 Ngada geben, wobei in jenen Dörfern vor allem Alte wohnen, die hier von traditionellem Handwerk und Landwirtschaft leben; die Jugend zog es in die Metropolen. Jene Dörfer sind noch überaus authentisch erhalten – so wie Desa Bela, wo ich diese acht Menschen fotografiert habe.
Zwischen ihren Holzhäusern mit großen Terrassen befinden sich Ahnenschreine, die kunstvoll mit figürlichen Schnitzereien verziert sind, sowie kleine Friedhöfe aus Megalithen. Über sie kommunizieren die Ngada mit ihren Vorfahren. Frauen haben in dieser stark nach Clans und Kasten strukturierten Kultur übrigens einen höheren Rang als Männer – nur sie sind beispielsweise erbberechtigt, was die Häuser der Familien betrifft.
Gesichter des indonesischen Volkes der Ngada (Insel Flores)
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Kamera war eine RX10 III.
Nach den würdevollen Senioren nun ein paar fröhliche Backfische aus Indonesien, indes nicht von der Insel Flores sondern von Sulawesi. Die Bilder entstanden bei einem Sport- und Musikfest einer Schule auf dem Lande. Wir fuhren zufällig vorbei, hielten sofort an und standen dann auch gleich im Mittelpunkt. Alle wollten aufs Bild... :D
An den Kopfschals der Mädchen erkennt man deren Religion. Indes ist Indonesien nicht so muslimisch geprägt, wie man bei uns häufig liest. Es gibt Katholiken, Buddhisten, Hindus, meist alles durchsetzt mit Relikten überkommener Naturreligionen, und auf Sulawesi auch überraschend viele Protestanten.
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Jungen gab es natürlich auch bei diesem Sport- und Musikfest auf Sulawesi.
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Doch die eigentlich Überraschung waren die Lehrerinnen der Schule. Sie fingen sofort zu flirten und zu kokettieren an und wollten unbedingt auch fotografiert werden. Es machte richtig Spaß, mit ihnen zu albern.
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Selbst der Dorfpolizist gab mir versteckte Zeichen, dass ich ihn ablichten möchte, nur solle es so aussehen, als ob er es nicht bemerke, geschweige denn, dass er mich dazu aufgefordert hätte... :)
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Andronicus
19.03.2019, 15:09
Das sind schöne Erinnerungen und ich finde klasse dass Du sie mit uns teilst. :top:
Das sind schöne Erinnerungen und ich finde klasse dass Du sie mit uns teilst. :top:
Danke, Andronicus! Ich freue mich über jeden, der diesen Thread wahrnimmt. Vermutlich ist er ebenso "verborgen", wie es der Titel ein wenig suggeriert...
Hier denn etwas Neues, nach Asien wieder einmal Afrika. Wer schon im Süden des Kontinents war, kennt vermutlich die San (hierzulande gelegentlich auch als Buschmänner bezeichnet).
Die Aufnahmen entstanden in einem Dorf der San in Botswana, und natürlich ist die Pirsch, die hier ein älterer Mann demonstriert, ein wenig für die bleichgesichtigen Besucher gestellt. Auch der Tanz ums Feuer war letztlich so angelegt. Aber irgendwie leben sie schon noch in ihrer Kultur, zumindest die Alten. Die Kinder sind dagegen unter der Woche irgendwo in der nächsten Stadt, um die Schule zu besuchen.
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Harry Hirsch
25.03.2019, 12:57
Ich mag deine Art, Menschen respektvoll und gleichzeitig interessant abzulichten, sehr!
und... ich bendeide dich um deine Reisen, die du unternimmst!
...Ich freue mich über jeden, der diesen Thread wahrnimmt. Vermutlich ist er ebenso "verborgen", wie es der Titel ein wenig suggeriert...
Die "Hits" sagen etwas anderes: 70 Antworten, 18.144 Hits
Ich sehe mir diesen Thread (mehr als) gern an.
Es ist keine Diskussion und man ist nicht aufgefordert (wie im Rahmen) die Bilder zu beurteilen.
Ständig "schöne Bilder, toller Bericht, Danke dafür" zu schreiben, kommt auf Dauer komisch.
Aber keine Rückmeldung ist irgendwie auch nichts (und für den Themenersteller wenig motivierend).
Daher: schöne Bilder, toller Bericht, Danke dafür :top:
Ja, das geht mir ähnlich.
Ich schaue gerne hier rein, das sind Eindrücke, die man sonst nicht findet.
Andererseits kann ich mir für mich nicht vorstellen, einfach mal irgendwo anzuhalten und die Teilnehmer eines Sportfests oder einer Schulklasse zu fotografieren.
Bin also etwas zwiegespalten.
Die Aufnahmen entstanden in einem Dorf der San in Botswana, und natürlich ist die Pirsch, die hier ein älterer Mann demonstriert, ein wenig für die bleichgesichtigen Besucher gestellt. Auch der Tanz ums Feuer war letztlich so angelegt. Aber irgendwie leben sie schon noch in ihrer Kultur, zumindest die Alten. Die Kinder sind dagegen unter der Woche irgendwo in der nächsten Stadt, um die Schule zu besuchen.
Das war bei dem Foto mein erster Gedanke, dass das wohl gestellt ist.
Wenn die Touris weg sind, holt er sein Handy raus und ruft den Pizzadienst an. :D
Dennoch interessant, war also im Rahmen einer Art Vorführung für Tousristen?
@Joachim: Danke, Joachim, für Deine schon auch etwas erbaulichen Worte… -;)
Sicher nimmst Du nicht an, dass ich solcherlei „Likes“ erwarte. Ich hatte aber gedacht, dass es mehr User hier gibt, die ähnlich durch die (dritte) Welt reisen (es könnte aber auch die erste Welt sein) und davon vielleicht etwas hochladen wollen. Gerade wenn es sich um Menschen und Länder handelt, die in unseren Medien eher gar nicht vorkommen oder wenn, dann nur in Zusammenhang mit einem Terroranschlag, Erdbeben, Vulkanausbruch oder einer Meuterei gegen wen auch immer.
Aber wenn dem nicht so ist, ist es eben so. Inzwischen habe ich auch gelernt, dass Mitreisende eher verunsichert sein können, wenn ihnen Menschen in Afrika, Asien etc. gegenüberstehen, womöglich noch spärlich bekleidet. Sie stecken dann eher die Kamera weg, als zu fotografieren, selbst wenn sie dazu von ihnen aufgefordert werden. Jeder ist eben anders.
@Harald: Ich weiß nicht, was in dem Ort passiert, wenn die Besucher weg sind. Dass sie Handys haben, halte ich nicht für unwahrscheinlich, denn in Afrika gibt es inzwischen ein besseres Funknetz als bei uns (wo man selbst im Intercity zwischen Hamburg und Berlin permanent von einem Funkloch ins nächste fällt), aber dass sie den Pizzadienst holen, halte ich dagegen für … na ja. :lol:
Da ich inzwischen in sehr vielen Ländern und hier gerade auch abseits der offiziellen Wege unterwegs war, kann ich ein wenig beurteilen, was tourimäßig aufgebretzelt ist und was nicht. An jener Vorführung, auch abends beim Tanz ums Feuer, waren ja stets nur eine Handvoll Leute aus diesem San-Dorf dabei. Und alle anderen, die wir dort sahen, unterschieden sich praktisch nicht von ihnen – weder optisch noch vom Alltagsverhalten her. Die sind dort nicht annähernd so zivilisationsgeschädigt - und die San schon überhaupt nicht!
Im Übrigen hüpfen auch die Bayern in Krachledernen, Dirndls und mit Gamsbarthütchen herum, wenn gerade keine japanischen Touris in der Nähe sind...
Mal nicht Asien oder Afrika sondern der Balkan, der indes manch einem hierzulande auch etwas exotisch anmutet - so etwa Albanien.
Ich kannte Albanien zuvor auch nur aus den üblichen Klischeegeschichten, die unsere Medien so über Länder verbreiten, in denen die verantwortlichen Redakteure noch nie selbst waren ("ärmstes Land Europas" etc.) Schnell habe ich mich aber in das Land und auch in seine unaufgeregt-sympathischen Menschen verguckt, will denn auf jeden Fall wieder hin.
Im übrigens wirkt Albanien weder arm noch ärmlich, die Mercedes-Dichte pro Einwohner soll gar die größte in Europa sein (freilich keine Neuwagen), und der Bauboom im Lande stellt alles in den Schatten, was man bei uns derzeit erlebt. Ich vermute mal, dass da auch viel ausländisches Kapital ins Land schwappt (Türken, Russen, Araber etc.), aber es ist einfach spektakulär, wie sich das einst am meisten abgeschottete Land Europas derzeit mausert.
Mir geht es aber wie immer in diesem Thread um die Menschen. Hier denn eine kleine Auswahl.
Fesche Verkehrspolizistin
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Amateurkapelle in einem Lokal in Kruja
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Bäuerin in den Bergen
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Steinmetz in Gjirokastra
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Umweltfreundlicher Verkehr in der Hauptstadt
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Morgendliche Männerrunde in einem Café
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Alter Mann in der Altstadt von Berat
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Coole Mädchen in einer Kleinstadt in den Bergen
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Und hier noch eine kleine Zugabe, die indes schon kurz hinter der Grenze zum benachbarten Mazedonien (jetzt offiziell Nordmazedonien) entstanden ist. Das ist ein öffentliches Pissoir, und die Männer sollen offenbar, während sie die graue Rinne ganz unten treffen müssen, auf schöne Gedanken kommen... ;)
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Und hier noch eine kleine Zugabe, die indes schon kurz hinter der Grenze zum benachbarten Mazedonien (jetzt offiziell Nordmazedonien) entstanden ist. Das ist ein öffentliches Pissoir, und die Männer sollen offenbar, während sie die graue Rinne ganz unten treffen müssen, auf schöne Gedanken kommen... ;)
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Was ggf. den Aufenthalt in ineffizienter Weise in die Länge ziehen könnte, bis alles ausgeleert ist...
Harry Hirsch
02.04.2019, 15:14
Albanien! Soweit ich es letztes Jahr kennengelernt habe: Ein faszinierendes Land! Wir waren da mit Sicherheit nicht zum letzten Mal!
Die Geschichte ist sehr deprimierend aber dennoch -auf ihre negative Weise- faszinierend und fesselnd. Was Diktatoren mit dem Land und den Menschen angestellt haben, ist einfach unfassbar.
Schön, dass es sich entwickelt!
Wieder mal interessante Aufnahmen von den Menschen wie sie eben sind.
Im übrigens wirkt Albanien weder arm noch ärmlich, die Mercedes-Dichte pro Einwohner soll gar die größte in Europa sein (freilich keine Neuwagen), und der Bauboom im Lande stellt alles in den Schatten, was man bei uns derzeit erlebt. Ich vermute mal, dass da auch viel ausländisches Kapital ins Land schwappt (Türken, Russen, Araber etc.), aber es ist einfach spektakulär, wie sich das einst am meisten abgeschottete Land Europas derzeit mausert.Hab mir mal die Wirtschaftsdaten angeschaut. Immer noch stark defizitäre Außenhandelsbilanz, aber insgesamt wächst die Wirtschaft in kleinen Schritten - aber sehr stetig in den letzten Jahren auch mit leicht zunehmenden Wachstumsraten. Interessant.
Albanien! Soweit ich es letztes Jahr kennengelernt habe: Ein faszinierendes Land! Wir waren da mit Sicherheit nicht zum letzten Mal!
Die Geschichte ist sehr deprimierend aber dennoch -auf ihre negative Weise- faszinierend und fesselnd. Was Diktatoren mit dem Land und den Menschen angestellt haben, ist einfach unfassbar.
Schön, dass es sich entwickelt!
Wieder mal interessante Aufnahmen von den Menschen wie sie eben sind.
Danke, Joachim. Du bist ja auf dem Westbalkan gewissermaßen auch ein Insider!
Was ggf. den Aufenthalt in ineffizienter Weise in die Länge ziehen könnte, bis alles ausgeleert ist...
Oder wie auf dem Hosenbandorden geschrieben steht: Honi soit qui mal y pense (zu gut Deutsch: Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt... :))
Der Sudan ist so ein Land, das in unseren Medien normalerweise nicht stattfindet. Dabei war es lange der größte Staat Afrikas (nunmehr Algerien), und auch nach Lostrennung des Südens als eigenständige Republik Südsudan im Jahre 2011 ist der Sudan noch 5,2-mal so groß wie Deutschland.
Das Land war in seiner Politik stets widersprüchlich orientiert – mal moderat islamisch, mal sozialistisch, die letzten Jahrzehnte herrschte die Scharia. Es gab mehrere Militärputsche und einen lang anhaltenden Bürgerkrieg mit dem eher christlich bzw. animistisch geprägten Landessüden. Auch der vor wenigen Tagen durch aufbegehrende Militärs abgesetzte Langzeit-Präsident Umar al-Baschir hatte sich 1989 als junger General an die Macht geputscht. Solche Staatsstreiche gehen im Sudan indes fast immer unblutig über die Bühne.
Was man nun in diesen Tagen zum Sudan liest, wird dem Land auch weiterhin nicht gerecht. Es beleuchtet weder die Hintergründe zum aktuellen Umsturz noch das Leben an sich in dem Wüstenstaat, in dem knapp 20 Millionen Menschen leben. Etwa die Lage der Frauen, die hier spürbar besser ist als in anderen arabischen Staaten. Frauen und Mädchen gehören ganz selbstverständlich zum öffentlichen Bild des Landes. Sie studieren, haben Marktstände, fahren Auto und dürfen auch schon länger wählen als etwa die Frauen in der Schweiz oder in Liechtenstein. Von den Frauen gingen auch so ziemlich alle Revolten aus, die zuletzt alle paar Jahre mal den Sudan kurzzeitig erschütterten (etwa wegen steigender Brotpreise oder verknappter Benzinkontingente).
Pharmaziestudentinnen unter einer Nilbrücke in Khartum
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Mädchen in einem Fastfood-Restaurant in einer Einkaufsmall in Khartum.
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Es sind schöne Menschen und halt auch schöne, anmutige Frauen, die hier leben.
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Wenn man über Land fährt, stößt man allenthalben auf Teestände, die von Frauen geführt werden. Da es im Sudan offiziell keinen Alkohol gibt, ist der scharfe, heiße, sehr aromatische Karkadeh quasi das landestypische Getränk. Es handelt sich um Malventee, der aus Blüten der Wilden Malve (Hibiskus) aufgegossen wird.
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Alle Frauen tragen indes Kopftücher (wenngleich keine Schleier). Sie binden oder legen diese aber mit Charme und Würde und haben ihren eigenen Modestil daraus kreiert, so wie hier auf dem Markt von Omdurman, einer 2,4 Millionen-Einwohner-Stadt, die sich vis-à-vis der Hauptstadt Khartum auf der anderen Seite des Nils ausbreitet.
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Reisefoto
15.04.2019, 19:09
Das ist doch wieder eine Bereicherung! Bilder aus dem Sudan sieht man nur selten!
Das ist doch wieder eine Bereicherung! Bilder aus dem Sudan sieht man nur selten!
Danke, Matthias, aus dem Munde d e s Reisefoto-Experten dieses Forums klingt das besonders honorig...
Es gibt natürlich auch Männer im Sudan. Die meisten tragen etwas auf dem Kopf, in der Regel einen Turban in Weiß oder Grün, den sie auf verschiedene Weise binden. Und alle wirken unheimlich würdevoll, in sich ruhend, bescheiden, unaufgeregt, gastfreundlich – und nicht zuletzt ungekünstelt beim Fotografieren. Wir haben null Vorbehalte gegenüber Touristen erlebt. Indes gibt es im Sudan auch nicht allzu viele ausländische Besucher, obgleich das Land inzwischen von ersten deutschen Reiseanbietern für Gruppenreisen angeboten wird.
Hier denn ein paar sudanesische Charakterköpfe.
844/Gesichter_des_Sudan_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312298)|844/Gesichter_des_Sudan_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312299)|844/Gesichter_des_Sudan_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312300)
844/Gesichter_des_Sudan_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312301)|844/Gesichter_des_Sudan_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312302)|844/Gesichter_des_Sudan_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312303)
844/Gesichter_des_Sudan_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312304)|844/Gesichter_des_Sudan_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312305)|844/Gesichter_des_Sudan_9.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312306)
Wir waren übrigens komplett individuell im Sudan – meine Frau und ich sowie eine langjährig befreundete Kollegin mit ihrem Mann. Sie war auch die Anstifterin für diese Tour. Denn sie hatte als Kind einige Jahre in Khartum verbracht, weil ihr Vater hier in der DDR-Wirtschaftsvertretung tätig war. So wollte sie denn noch mal jene Schauplätze ihrer Kindheit besuchen und beschwatzte mich halt, dass wir mitkommen mögen.
Wir flogen von Leipzig via Istanbul nach Khartum, kamen erst spät in der Nacht an und merkten schnell: Der Sudan ist eigentlich ein überraschend relaxtes Reiseland, sofern man sich an einige Spielregeln hält. Ein Hotel hatten wir uns per Internet gesucht und kontaktiert. Dort gaben wir auch an, was wir im Sudan sehen wollen. Es gibt hier einzigartige Weltkulturerbe-Stätten, etwa große Pyramiden-Ensembles mitten in der Nubischen Wüste – ähnlich denen in Ägypten, doch nahezu ohne Touristen. Wir hatten sie praktisch für uns allein.
So wie hier die fast vergessen scheinenden Nekropolen von Meroe:
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Der Hotelbesitzer meldete uns dann bei der Polizei in Khartum an und diese stellte uns nach der Ankunft im Sudan in Arabisch und Englisch eine A4-große Bescheinigung mit Passbild und eben jenen Orten aus, die wir im Landesinneren besuchen wollen (organisiert über das Hotel, wir selbst mussten uns um nichts kümmern). Das war dann wie ein Geleitbrief, um unkompliziert die verschiedenen Straßenpatrouillen unterwegs passieren zu dürfen. Das besorgte für uns jedoch der sudanesische Fahrer, den wir samt klimatisiertem Jeep für eine mehrtägige Tour in die Wüste über das Hotel gemietet hatten. Er sprach nicht einmal Englisch, aber wir verstanden uns gut…
Wir übernachteten mal in soliden Zeltcamps und mal in Lodges, die allesamt von Italienern geführt werden. Theoretisch hätten wir auch irgendwo in der Wüste neben dem Jeep ein Zelt aufbauen können, aber das war den Frauen nicht so angenehm. Unterwegs rasteten wir meist an Fernfahrer-Stopps irgendwo in den Weiten der Wüste, tranken Tee, aßen etwas vom Grill und machten Fotos. (Nur am Rande: Die Asphaltpiste, die hier hunderte Kilometer durch die Nubische Wüste führt, hält locker mit jeder guten Bundesautobahn mit. Gebaut haben sie die Chinesen.)
Fernfahrer an einer marktähnlichen Raststätte in der Nubischen Wüste:
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Fischer am 6. Katarakt des Nil, unweit von Meroe. Sie schipperten uns gegen wenig Geld ein wenig den Fluss hinauf und hinab.
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Es gibt übrigens sechs Nil-Katarakte zwischen Assuan und Khartum, also flache zerklüftete Strecken, an denen die Wasseroberfläche durch Granitbarrieren im Flussbett durchbrochen wird.
Lustige Begegnungen hatten wir unterhalb des 287 m hohen Tafelbergs Jebel Barkal („der reine Berg“), auch er ein Weltkulturerbe der Unesco. Hier graben Archäologen aus Boston antike Siedlungen aus und werden dabei von einheimischen jungen Männern unterstützt. Sie posierten gut gelaunt vor unseren Kameras.
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Im Städtchen Merowe waren wir dann selbst eine Sehenswürdigkeit. Im Nu sprach sich auf dem Markt herum, dass Europäer im Ort sind. So tauchte der Bürgermeister höchstselbst auf, um uns zu begrüßen und uns zu versichern, dass wir alle Menschen in Europa grüßen und ihnen sagen sollen, dass sie im Sudan sehr, sehr herzlich willkommen seien.
Markttreiben in Merowe:
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Und meistens wollte man dann auch die Bilder sehen, die wir (in diesem Fall ich) von ihnen gemacht hatten…
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Kinder spielen im Islam nach meiner Beobachtung eine größere Rolle als in unserer zunehmend individualistischeren (Single-)Gesellschaft. Jede Familie wünscht sich mehrere Kinder und verwendet in der Regel viel Mühe auf ihre Erziehung und Bildung (und oft natürlich auch darauf, sie im rechten Glauben zu halten…). So sind Kinder auch im öffentlichen Leben allgegenwärtig – aber nicht bettelnd, wie ich es leider in buddhistischen, hinduistischen oder auch christlich geprägten Ländern erlebt habe.
Hier zunächst Jungen und Mädchen beim allfreitäglichen Spektakel der Derwische am Hamad-al-Nil-Mausoleum auf dem Friedhof von Omdurman, der größten Stadt im Sudan. Stets werden sie von den sich in Trance tanzenden Sufis mit Süßigkeiten bedacht.
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Auch in Omdurman: Stolzer Vater mit seinen Söhnen vor der Moschee für den Mahdi (eine Art Heilsbringer im Islam), der im ganzen Lande hochverehrt wird. Denn jener Mahdi, eigentlich Muhammad Ahmad ibn as-Sayyid Abdallah, schrieb Weltgeschichte, als er bei dem von ihm geführten Aufstand gegen das britische Kolonialregime 1883 mit seinen Getreuen eine 11.000 Mann starke englische Armee besiegte – die erste Niederlage der Briten in ihren afrikanischen Kolonien.
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Und noch einmal Omdurman: ein Halbwüchsiger, der seinen Vater auf den großen Kamelmarkt am Rande der Millionenstadt begleiten durfte.
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Werden die Kinder älter, wandeln sich auch unter jungen Muslims die Interessen. Recht spannend, aber überraschend spannungsfrei, war diesbezüglich ein abendliches Hip-Hop-Konzert, das wir vor dem Nationalmuseum in Khartum erlebten. Auf einer eigens errichteten Bühne produzierten sich einheimische Hip-Hop-Bands. Das junge Publikum saß ganz diszipliniert auf Stuhlreihen, ging aber leidenschaftlich mit. Die Texte der Bands waren indes, sofern sie auf Englisch vorgetragen wurden und damit für uns verständlich waren, mehr als staatstragend, etwa in der Art: „My Sudan, I love you, you are the greatest country in the world…”
844/Hiphop-Konzert_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312295)|844/Hiphop-Konzert_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312296)|844/Hiphop-Konzert_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312297)
Noch zwei Bilder aus dem Alltag:
Zum einen Maßschneider vor ihren Verkaufsständen auf dem Markt von Omdurman, wo sie gleich vor Ort Sonderwünsche erfüllen oder Änderungen vornehmen ...
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… sowie ein Fischer am Weißen Nil, der, um uns zu belustigen, einen Kugelfisch wütend machte, so dass der sich aufblies.
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Danke für die vielen tollen Fotos hier... muss bei meinen nächsten Reisen auch mal wieder mehr Menschen fotografieren.
ein Fischer am Weißen Nil, der, um uns zu belustigen, einen Kugelfisch wütend machte, so dass der sich aufblies.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=312312)Gibt's das wirklich, Kugelfische im Nil? War das nicht vielleicht ein Aquarienfischhändler mit Meeresfischen? Oder ein präpariertes getrocknetes Exemplar? Denn meines Wissens gibt es Kugelfische nur im Meer...
Danke für die vielen tollen Fotos hier... muss bei meinen nächsten Reisen auch mal wieder mehr Menschen fotografieren.
Gibt's das wirklich, Kugelfische im Nil? War das nicht vielleicht ein Aquarienfischhändler mit Meeresfischen? Oder ein präpariertes getrocknetes Exemplar? Denn meines Wissens gibt es Kugelfische nur im Meer...
Danke, Wolfgang, für die Frage, die sich mir, als wir dort waren, so gar nicht gestellt hatte. Der Mann hantierte zwischen Netzen, Reusen, Fischerkähnen, und er hatte halt einen (Kugel)Fisch in der Hand... Der lebte freilich, blies sich erst vor unseren Augen auf. Der Fischer riet uns sogar, etwas Abstand zu halten, denn wenn sich Kugelfische zu sehr ausdehnten, könnten sie sogar platzen und dann giftige Sekrete um sich schleudern, meinte er.
Ich habe denn nun erst mal gegoogelt und bin bei einer englischen Wikipedia-Version darauf gestoßen, dass es neben den Kugelfischen in den Weltmeeren auch welche im Süß- und Brackwasser gibt, so etwa den Fahaka-Kugelfisch, auch Nilkugelfisch genannt. Ob dies nun aber wirklich einer ist, weiß ich nicht, es liegt aber wohl doch irgendwie auf der Hand. Aquarien gab es dort, wo er ihn uns zeigte, jedenfalls nicht, nur Hälterbecken für frisch gefangene Fische.
... muss bei meinen nächsten Reisen auch mal wieder mehr Menschen fotografieren.
Zu diesem Satz von Dir wollte ich auch noch etwas sagen. Ich weiß, dass viele Reisende - gerade wenn sie durch andere Kulturen touren - Probleme damit haben, Menschen zu fotografieren, jedenfalls aus der Nähe, gar als Porträt. Die Gründe dafür sind vielfältig, und man muss sie halt akzeptieren.
Ich denke aber, man erlebt gerade ein fernes oder scheinbar fremdes Land viel intensiver, wenn man auch mit den Bewohnern kommuniziert, und sei es auf diese Weise. Auch weil man einander dann gewissermaßen auf ganz besondere Weise auf Augenhöhe begegnet - das jeweilige Einverständnis der/des Fotografierten natürlich vorausgesetzt. Aber gerade in Ländern, in die es wenige westliche Besucher verschlägt, neben dem Sudan etwa Afghanistan, Iran oder auch jenseits der touristischen Hotspots in Indien, wird man nicht selten von Einheimischen sogar aufgefordert, sie zu fotografieren - oder sich zusammen mit ihnen abzulichten. Für mich ist man erst nach solchen Begegnungen wirklich in einem fremden Land gewesen.
Lieber Harald, einmal mehr bin ich begeistert über diesen deinen Thread! Ich erlebe das Fotografieren von Menschen ebenso als eine besondere, manchmal durchaus intensive Kommunikationsmöglichkeit.
Und für den Betrachter bieten die Gesichter kleine Fenster - auf viele Geschichten, so viel Erlebtes, so viel "Welt"!
Ich habe noch viele schöne Gesichter Afrikas in meinem Archiv und plane nun, sie nacheinander in einer losen Serie zu zeigen. Um diese nicht zu unterbrechen, vorher noch drei Fotos aus unseren Breiten (mehr oder weniger). Sie entstanden in Skopje, der Hauptstadt der Republik (Nord)Mazedonien, am Rande eines großen Folklorefestes mitten im Stadtzentrum.
Die Tanz- und Trachtengruppen kamen vorwiegend aus dem slawischen oder zumindest osteuropäischen Raum. Ich schaute eine Weile zu, hatte aber nicht die Zeit, den ganzen Abend dabei zu bleiben. So habe ich einfach drei der Gruppen, die gerade keinen Auftritt hatten, aber quasi auf einen Fingerzeig hin bereit waren, sich mal in Pose zu formieren, abgelichtet. Dummerweise habe ich sie nicht gefragt, woher sie kommen. In etwa kann ich es anhand der Trachten zuordnen, ganz sicher bin ich aber nicht.
Als erstes ein Ensembles, von dem ich denke, es könnte aus der Slowakei kommen.
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Die reifere Damenriege hatte sicher die weiteste Anreise. Sie trägt ostsibirische Trachten. Ich tippe auf Jakutien.
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Und diese lebensfrohe Girls Group verorte ich in Belarus.
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Wer es besser oder genauer weiß, darf mich bitte sehr gern korrigieren!
Das weiß ich natürlich nicht - ganz schön bunt sind sie, die ostsibirischen Damen!
Ich wollte auch schon länger mal ein paar Portraits uns "Straßenbilder" aus Japan beisteuern (einige hatte ich schon mal hier gezeigt), vor allem aus Tokio:
Diese Dame überprüfte in einem Hauseingang, mitten im Trubel einer völlig überfüllten Gasse, völlig gelassen ihr Make up. Leider kam ich eine Sekunde zu spät.
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Die Truppe hatte schon ordentlich getankt...dafür gern genommener Anlass war offenbar ein Schreinumzug - so ein festlicher Akt darf dann schon gebührend begossen werden...
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Hier hatten wir im Vorübergehen ein paar eher linkische und schüchtern als cool wirkende Jungs bei einem Amateur-Fotoshooting beobachtet. Ich habe mich dann mal (auf Nachfrage durch einen japanisch sprechenden Begleiter) dazwischengemogelt und durfte auch eine Aufnahme machen.
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Diese Damen waren von der Aussicht, die man vom Mori Tower auf die gigantische Stadt hat, offensichtlich auch schwer beeindruckt...
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Hier schließlich noch zwei Impressionen vom Tsukiji Fischmarkt
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Und auf Hokkaido kümmerte sich diese junge Frau mit dem gewinnenden Lachen um unser leibliches Wohl - sie machte die beste Pizza (!!) in Town...ihre Gesichtszüge muten interessanterweise eher chinesisch an.
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Und nun weiter nach Afrika...?
Danke, Susanne! Einfach eine sehr tolle, Serie! Ich habe mir alle Bilder einzeln mehrmals angeschaut und bin sehr angetan. Besonders gefallen mir natürlich die Porträts bzw. die Fotos, auf denen die Leute nicht scheu wegschauen, sondern selbstbewusst direkt in die Kamera blicken, quasi also mitspielen.
Diese Dame überprüfte in einem Hauseingang, mitten im Trubel einer völlig überfüllten Gasse, völlig gelassen ihr Make up. Leider kam ich eine Sekunde zu spät.
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Und auf Hokkaido kümmerte sich diese junge Frau mit dem gewinnenden Lachen um unser leibliches Wohl - sie machte die beste Pizza (!!) in Town...ihre Gesichtszüge muten interessanterweise eher chinesisch an.
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So etwas mag ich sehr, besonders auf Reisen in fremde Länder und Kulturen. Ich glaube, Du findest da einen ähnlich schnellen Draht zu den Menschen wie ich - vor allem das zweite Bild ist ja Spitze!
Die Truppe hatte schon ordentlich getankt...dafür gern genommener Anlass war offenbar ein Schreinumzug - so ein festlicher Akt darf dann schon gebührend begossen werden...
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Würde mich sehr freuen, gelegentlich mehr von Dir in dieser Richtung zu sehen.
Danke Harald - ja, ich mag das Genre (auch wenn es in Richtung Street geht) sehr - doch bei der jüngsten Reise nach Norwegen standen halt die Schönheiten der Natur zwangsläufig im Vordergrund! :). Aber ein, zwei nette Portraits habe ich auch mitgebracht, glaube ich.
Roland Hank
01.06.2019, 21:16
Ich habe den Thread erst neulich entdeckt und mir immer wieder mal vorgenommen hier auch mal etwas zu zeigen.
Ich finde das eine tolle Idee, denn die Menschen stellen für mich noch mehr den Charakters eines Landes dar als die Landschaft.
Hier mal eine Auswahl aus Nepal.
844/Heavy_Weight.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315630)|844/Flower_Power.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315629)|844/Its_cold.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315628)
844/Winke_Winke_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315627)|844/Have_a_Look.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315626)|844/Twice_as_cold.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315625)
844/Have_a_break.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315624)|844/News_from_Kathmandu.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315623)|844/Hello_my_friend.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315622)
Hier mal eine Auswahl aus Nepal.
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Eine Spitzenauswahl, Roland!!:top::top: Ich verfolge Deine Arbeiten schon eine Weile und freue mich sehr, dass Du nun auch hier etwas davon einbringst. Und dann noch in dieser Qualität und anspruchsvollen Bearbeitung! Danke!
Würde mich sehr freuen, wenn gelegentliches weiteres folgt...
Wie schon angekündigt, will ich mit den nächsten Posts in diesem Thread mal sehr kompakt in Afrika bleiben. Es gibt 54 Staaten auf dem „schwarzen“ Kontinent, von denen ich mit der Zeit 19 besucht habe. So ist denn schon ein kleiner Querschnitt möglich.
Ich beginne mit Ghana, ein Land etwa so groß wie Großbritannien im Westen Afrikas. Hier leben über 100 Ethnien. Das größte und bekannteste Volk unter ihnen sind die Aschanti. Sie machen etwa 14 Prozent der knapp 30 Millionen Einwohner Ghanas aus, blicken auf eine lange, stolze und kriegerische Geschichte zurück - und sie huldigen regelmäßig ihrem König.
Dazu findet alle 42 Tage das Akwasidae-Fest statt. Diese Zahl ergibt sich daraus, dass der Kalender der Aschanti 42 Tage umfasst. So trifft sich stets zu Beginn eines Monats – immer an einem Sonntag – alles, was Rang und Namen hat im Volk der Aschanti. Schauplatz ist Kumasi, mit fast 3 Millionen Einwohnern Ghanas größte Stadt – und hier konkret der Innenhof des Manhyia-Palasts, in dem der König residiert.
Das eigentliche Akwasidae-Fest beginnt mittags, wenn die ghanaische Sonne erbarmungslos auf den baum- und schattenlosen Platz knallt. Nach und nach treffen dann die einzelnen Würdenträger der Regionen und Gemeinden – Paramount Chiefs genannt – mit ihrem Gefolge ein. Die zuweilen etwas beleibten Männer sind traditionell in Umhänge aus handgewebtem Kente-Stoff gekleidet. Als Zeichen ihrer Macht tragen sie teils Goldschmuck (Ghana hieß zu britischen Kolonialzeiten „Goldküste“), ansehnlich ornamentierte Sandalen, Stöcke mit kunstvollen Knäufen und zuweilen auch Gewehre. Insgesamt 56 solcher Stammesführer gibt es unter den Aschanti.
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Begleitet wird ihr Einmarsch von lauten Trommeln.
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Mädchen und Frauen zelebrierten zudem in knapp sitzenden bunten Kostümen erotische Tänze.
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Und mit ihren alten Gewehren erinnern manche Männer an jene Zeiten, als die Aschanti noch unbesiegt waren und auch der britischen Kolonialarmee bittere Niederlagen beibrachten.
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Ebenfalls geladen sind die Würdenträger anderer ghanaischer Völker, Stämme und Regionen. Sie tragen dann ihre eigene Tracht, mancher reitet auch zu Pferde ein.
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Auch Polizei und Militär fehlen natürlich nicht. Immerhin gilt der König der Aschanti als der vielleicht einflussreichste Politiker in Ghana, auch wenn das Land eine parlamentarische Demokratie ist und von einem alle vier Jahre gewählten Präsidenten regiert wird.
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Kamera war durchweg die Sony RX10 III.
(Fortsetzung folgt)
Aussagekräftige Bilder in schönen Farben aus einem mir hinsichtlich Besuch unbekannten Land. Mir fällt auf, dass es kaum ein lächelndes Gesicht auf den Fotos gibt. Die Menschen dort scheinen sehr ernst zu sein, oder täuscht das? Ist das ein Wehrmachtsstahlhelm auf dem letzten Bild?
Den Thread habe ich erst jetzt entdeckt und werde ihn verfolgen. Interessant!:top:
Den Thread habe ich erst jetzt entdeckt und werde ihn verfolgen. Interessant!:top:
Danke, freue ich mich sehr über Dein Interesse!
Ist das ein Wehrmachtsstahlhelm auf dem letzten Bild?
Nee, ganz sicher nicht. Wer weiß, woher Ghana seine Stahlhelmbauunterlagen abgekupfert hat. Bis 1957 waren sie britische Kolonie (wurden damals übrigens als erstes Land Afrikas unabhängig).
Mir fällt auf, dass es kaum ein lächelndes Gesicht auf den Fotos gibt. Die Menschen dort scheinen sehr ernst zu sein, oder täuscht das?
Die können dort schon sehr lachen! Aber wie das eben so ist bei quasi staatspolitischen Zeremonien... Wenn Frau Merkel zu Hofe bittet, schauen auch alle mehr ernst und beflissen, anstatt zu lachen. Man könnte es ja sonst fehlinterpretieren...:)
Aber glaube mir, selbst der König der Aschanti, Otumfuo Osei Tutu II., kann zumindest schmunzeln:
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Mehr dazu in Bälde!
Nach dem Einzug auf den Festplatz im Inneren des königlichen Manhyia-Palastes in Kumasi nehmen die Vertreter der einzelnen Aschanti-Distrikte Platz und warten auf den Höhepunkt des Tages – die Ankunft ihres Monarchen.
844/Akwasidae-Fest_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315964)|844/Akwasidae-Fest_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315971)|844/Akwasidae_x3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315993)|
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Es ist stets auch ein Schaulaufen und Demonstrieren von Macht und Einfluss, sowohl seitens der Paramount Chiefs, die alle am königlichen Hof eine festgelegte Funktion ausüben, als auch niedrigerer Würdenträger, etwa Dorfbürgermeister oder Staatsbedienstete.
844/Akwasidae_x4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315994)|844/Akwasidae-Fest_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315967)|844/Akwasidae-Fest_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=315970)|
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Die Gäste des Zeremoniells und vor allem die Frauen haben sich natürlich schick gemacht.
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Die Männer gefallen sich eher in Schlichtheit
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Für die nationalen und regionalen TV-Stationen Ghanas ist das Akwasidae-Fest natürlich stets ein großes Event.
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Als endlich Gewehrsalven durch die Luft knallen, weiß das wartende Volk, dass ihr König kommt – hereingetragen in einer Sänfte. Davon habe ich leider keine Bilder, da es im allgemeinen Gedränge und wegen der dichten Menschenmenge schwer war, nahe genug heranzukommen. Und als Außenstehender wollte ich mich natürlich auch nicht dazwischen drängeln.
Hier dennoch eine Reihe Fotos vom Asantehene, wie der offizielle Titel des Königs in der Sprache der Aschanti lautet. Er nennt sich Otumfuo Osei Tutu II., ist 69 Jahre alt und bestieg im April 1999 als 16. Asantehene seinen Thron. Wie alle seine Vorgänger stammt er in mütterlicher (!!) Blutslinie aus dem Clan der Oyoko. Interessanterweise ist er auch nicht das älteste sondern das jüngste von fünf Geschwistern. Otumfuo Osei Tutu II. hat in London studiert und bekam 2006 von der London Metropolitan University die Ehrendoktorwürde der Philosophie verliehen.
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Indem er seine Schultern entblößt, die Sandalen auszieht und nur ein schwarzes Band um den Kopf trägt, drückt er seine Ehrerbietung gegenüber den verstorbenen Königen aus.
Diese Bilder gelangen mir, als er bei einer Audienz unter einem Baldachin Fragen seiner Untertanen beantwortete. Offenbar erfreut über mein Interesse, schoben mich dabei einige Aschanti-Männer im allgemeinen Gewühl immer weiter nach vorn, rieten mir sogar einen Stuhl zu besteigen, damit ich wenigstens einen Blick auf den König erhaschen kann.
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Die Fotos sind übrigens wenig bis gar nicht gecroppt. Dank der guten Bildqualität und der 600 mm Brennweite der RX10 III bekam ich den König gut in den Fokus. Ich musste nur immer schauen, dass sich nicht gerade mal wieder ein Kopf seiner Untertanen oder Leibwächter vor die Linse mogelte...
Harry Hirsch
09.06.2019, 12:30
IHier mal eine Auswahl aus Nepal.
Großes Kino. Ganz großes Kino! :top:
Es gibt 54 Staaten auf dem „schwarzen“ Kontinent, von denen ich mit der Zeit 19 besucht habe.
Das sind 19 mehr als ich.
Harald, ich schaue mir diesen Thread regelmäßig an. Wieder mal ein spannender Bericht mit tollen Aufnahmen!
Eine Frage: Auf mehreren deiner Bilder ist Militär/Polizei zu sehen. Hast du da schon mal Schwierigkeiten bekommen? Fragst du vorher?
Ich wollte in Kanada mal eine Soldatin vor einem Parlamentsgebäude fotografieren, die hätte mich fast eingebuchtet...
Wieder mal ein spannender Bericht mit tollen Aufnahmen!
Danke, Joachim!
Eine Frage: Auf mehreren deiner Bilder ist Militär/Polizei zu sehen. Hast du da schon mal Schwierigkeiten bekommen? Fragst du vorher?
Ich wollte in Kanada mal eine Soldatin vor einem Parlamentsgebäude fotografieren, die hätte mich fast eingebuchtet...
Das ist schon ein Problem, und ich bin hier auch eher vorsichtig. Meist verkneife ich mir Bilder von Uniformierten, gerade in Afrika. Aber in diesem Fall waren ja auch TV-Teams und andere Fotografen vor Ort. Es war also wie ein "Ereignis von öffentlichem Interesse", für das es bekanntlich weniger Einschränkungen in Bezug auf Persönlichkeitsrechte gibt - und das habe ich denn genutzt...
Reisefoto
10.06.2019, 19:09
Faszinierend, was hier dazugekommen ist!
Die Serie aus Nepal von Roland Hank hat mich ganz besonders beeindruckt! Eine hervorragende s/w Umsetzung.
Wahrscheinlich kennen die meisten hierzulande den Begriff Tuareg nur als SUV-Modell von VW (wobei der deutsche Autokonzern hierfür kurioserweise die französische Schreibweise Touareg gewählt hat). Wer sich für Politik interessiert und Zeitung liest, stößt auf Tuareg zudem praktisch nur noch im Zusammenhang mit Terror und Islamisten, vor allem wenn es um die westafrikanische Republik Mali geht.
Ich war vor ein paar Jahren drei Tage unter Tuareg. Anlass war das jährliche Festival au Désert, ein stark von Musikauftritten geprägtes Freiluftfestival mitten in der Sahara. Zugleich ist es aber auch ein großer Heiratsmarkt, ein Ort für Wettkämpfe auf Kamelen, ein Wiedersehenstreffen für die weitverzweigten Tuareg-Familien. So findet es reihum in den Hauptländern statt, in denen das Nomadenvolk grenzüberschreitend lebt: Algerien, Libyen, Niger, Burkina Faso und Mali.
Ich erlebte das Festival in Mali, konkret in dem Oasendorf Essakane, 70 km westlich von Timbuktu. Hier fand es in der nackten Wüste, eingebettet in Sanddünen statt. Und ja, es war ein einzigartiges Erlebnis, das bis heute sehr lebendig in mir nachhallt. Wir waren nur wenige Touristen, vor allem Franzosen, auch US-Amerikaner, Israelis und halt Deutsche, und bald erkannte man diese nicht mehr. Denn um sich gegen den feinen Sand und die abends empfindlich aufkommende Kälte zu schützen, hatten wir uns auch bald alle in jenen Tagelmust der Tuareg-Männer gehüllt – ein großes Tuch aus Leinen oder Baumwolle, das wie eine Mischung aus Turban und Gesichtsschleier anmutet. Dieses Kleidungsstück kann bis 15 m lang sein.
Beeindruckend war bereits der Einzug der verschiedenen Kamelkarawanen aus allen Himmelsrichtungen. Stolz und beherrscht saßen vor allem die Männer auf ihren weißen oder hellbraunen Dromedaren, die ihrerseits langsam und gemessenen Schrittes durch den Sand stakten. Es wirkte alles wie nicht (mehr) von dieser Welt.
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Übrigens ist „Tuareg“ nur der Plural für dieses zu den Berbern zählende Volk. Der einzelne Mann heiß in ihrer Sprache Targi, die Frau Targia. Sie haben auch eine eigene Schrift: das Tifinagh, das offenbar auf alten phönizischen Buchstaben beruht.
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Einen der Höhepunkte gleich am ersten Tag bildeten kleine Wettbewerbe auf Kamelen, teils auch Pferden. Vor allem jüngere Männer versuchten hier ihr Können zu demonstrieren und wohl auch die Mädchen aus anderen Clans, Stämmen oder Gruppen zu beeindrucken. Zunächst stellten sie sich in breiter Front auf, so dass man an Schlachtformationen in alten Filmen („El Cid“) erinnert wurde.
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Dann begannen die Reiter ihre Spielchen. Am spektakulärsten wirkte es, wenn sie die Tiere im vollen Galopp zum Bremsen brachten.
844/Wettkampf_1_-_Kopie.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316695)|844/Wettkampf_3_-_Kopie.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316693)|844/Wettkampf_2_-_Kopie.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316694)|844/Wettkampf_4_-_Kopie.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316692)
Fraglos machten die Tuareg in den letzten Jahrzehnten auch Schlagzeilen mit Aufständen, Überfällen oder Kriegen. Doch das war stets nur ein Ergebnis ihrer Unterdrückung – im Norden ihres Verbreitungsgebietes durch die Araber, im Süden durch sesshafte Bauernvölker wie etwa die Bambara, Songhai oder Dogon. Stets wurden sie am Ende gedemütigt, in ihren Rechten beschnitten und militärisch verfolgt. Man behandelt sie bis heute als Aussätzige, ähnlich wie andernorts in Europa die Sinti und Roma. So flüchten sie sich teils auch in einem wahhabitischen Islam – eine besonders puristisch-traditionalistische Auslegung der sunnitischen Glaubensrichtung (ähnlich wie in Saudi-Arabien oder Afghanistan.)
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Die Bilder entstanden teils mit einer Konica Minolta Dimage Z3 und teils mit der Konica Minolta Dynax 5D. Auf meine erste Sony (Alpha 300) stieg ich erst kurz danach um.
Klasse, wirklich tolle Aufnahmen. Natürlich kenne ich Tuareg. Die faszinieren mich schon seit meiner Kindheit. Damals gab es eine TV Serie, in der ein Junge der Tuareg die Hauptrolle spielte. Die war ziemlich spannend und ich hab keine Folge verpasst. Leider hab ich den Namen der Serie vergessen, aber deine Bilder, holten diese Erinnerung schnell wieder hoch. :top:
Hab mal gegoogelt und wurde fündig. Die Serie hieß, Mussa, der Tuareg und lief 1968 :D. Vielleicht erinnern sich ja auch noch andere. :D
Hier, gibt es mehr dazu. ;)
https://m.imdb.com/title/tt6107462/episodes/?season=1
Hab mal gegoogelt und wurde fündig. Die Serie hieß, Mussa, der Tuareg und lief 1968 :D.
Danke Dir, Guido. Ich kannte die Serie überhaupt nicht. Noch nie davon gehört. Aber 1968 war ich 14, und da hätte ich sie bestimmt gern geschaut. Denn ich war damals ein richtiger Orient-Fan, habe die Geschichten und Märchen aus "Tausendundeiner Nacht", "Tausendundeinem Tag" und "Die Karawane" von Wilhelm Hauff geradezu verschlungen. Aber "Westfernsehen" war für mich damals noch tabu... :(
Offenbar spielt die Serie in der Republik Niger. Dort haben wir die Jeeps und die Mannschaft gechartert und sind zwei Wochen durch Niger, Burkina Faso und eben Mali gerollt. Ich zeige nach und nach mal noch ein paar Fotos hiervon.
Ach da hab ich gar nicht dran gedacht das du das gar nicht sehen konntest. Der Fall der Mauer ist schon wieder so lange her, unglaublich wie die Zeit vergeht. Hätte dir bestimmt gefallen die Serie. Die war gut gemacht soweit ich mich erinnere. Ich war da grad 10. :lol:
Eine kleine Auswahl an Tuareg-Männern (Targi). Wie man sieht, bindet jeder seinen Tagelmust anders. Auch Farben und Materialien sind nicht vorgeschrieben.
Tuareg-Porträts
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Bei den Tuareg trägt quasi der Mann den Schleier, während die Frau mehr oder weniger Antlitz zeigt. Das hat sicher vor allem praktische Gründe. Denn der Targi ist halt viel in der Wüste unterwegs, ob mit einer Karawane, seiner Viehherde oder auf eher kriegerischen Pfaden. Und so dient das lange Tuch einerseits als Schutz vor dem feinen Sahara-Sand als andererseits auch vor dem Erkanntwerden - und damit einer möglichen Rache.
Bei Frauen habe ich mich indes nicht so dicht herangetraut. Hier drum nur wenige Fotos von ihnen, die zum Teil auch etwas unscharf oder schlechter aufgelöst sind.
844/Targia_5...jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316838)|844/Targia_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316839)|844/Targia_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316840)|
An der Stelle noch ein Wort zur Stellung der Frau in der Tuareg-Gesellschaft. Obwohl die Tuareg Moslems sind, ist eindeutig die Frau das dominierende Familienmitglied in ihren Clans und Familien. Sie ist wie gesagt nicht verschleiert, es gab bei den Tuareg auch nie Genitalverstümmelung, und selbst die Bedeutung eines Mannes in der Tuareg-Hierarchie richtet sich nach dem Rang seiner Schwiegermutter und damit seiner Frau.
844/Tuareg_Frauen_3_-_Kopie.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316699)|844/Tuareg_Frauen_1_-_Kopie.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=3167017)|
Der Targia (Tuareg-Frau) gehören das Zelt und die darin befindlichen Einrichtungsgegenstände, sie erzieht die Kinder, sie empfängt und bewirtet die Gäste und auch beim Erben bevorzugt ein Targi die Brüder seiner Frau gegenüber den eigenen Söhnen.
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Da ich noch eher lichtschwache Kameras dabei hatte, konnte ich leider so gut wie nicht mehr abends fotografieren, als die Bands mit ihrem überraschend rockigen Wüsten-Groove loslegten.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=316836)
Vor allem aber begann dann am Rande der Musikbühne erst das richtige Leben. Tuareg-Mädchen müssen halt nicht keusch in die Ehe gehen, sondern sie dürfen sich problemlos und nach eigenem Gustus ausprobieren… :)
844/Targia_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316837)|844/Targia_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=31684)|844/Targia_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=316841)|
Und so sucht sich eine Targia ihren Ehemann auch selbst aus – und sie verstößt ihn unter Umständen auch wieder, wenn sie mit ihm nicht zufrieden ist…
Und so sah ich unter Tuareg aus
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=316834)
Tolle Bilder, gefallen mir richtig gut. Man sieht den Frauen ihre Selbständigkeit und ihren Stolz an, genauso wie den Männern. Irgendwie hab ich in Erinnerung, das dieses hellblau der Kleidung, typisch für die Tuareg sein soll. Ein stolzes, ehemals wohl auch kriegerisches Volk. Ein Lächeln entlockte mir der hohe Absatz vom Schuh eines der jungen Mädchen. Irgendwie ist das überall das gleiche mit den Schuhen und den Frauen. :D
Danke, Guido, für die Anerkennung! :D
Ein Lächeln entlockte mir der hohe Absatz vom Schuh eines der jungen Mädchen. Irgendwie ist das überall das gleiche mit den Schuhen und den Frauen. :D
Das ging mir ebenso - immerhin im Sahara-Sand... :)
Hier noch ein kleiner Nachtrag. Auch das ist wohl unter jungen Männern weltweit so...
844/0_Tuaregs.jpg
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Wenn Dana im Monatsthema, zu Recht, die häufig mangelnde Beteiligung in Bilderthreads bedauert, dann bist auch du mit diesem wirklich sehenswerten Thema ein Betroffener.
Mehr als 25000 Aufrufe und nur wenig Kommentare. Trotzdem toll, daß du immer wieder neue " Gesichter der Welt" zeigst. Ich genieße es immer, schreibe aber (zu) selten.:oops:
Harry Hirsch
13.07.2019, 09:33
Ich mag diesen Thread sehr. Leider (oder zum Glück, je nachdem) gibt es keinen Like Button.
Jedesmal "tolle Bilder" zu schreiben, ist auf Dauer eben auch langweilig. Aber von den 25.000 Aufrufen sind einige von mir.
Macht Spaß, dieser Thread. Danke Harald (und auch die anderen, die sich beteiligen).
Danke, Peter! Danke Joachim! :):)
Hier denn noch einmal etwas aus Ghana. Diesmal sind es keine Aschanti sondern ein anderes Volk, bei dem ich mich aber nicht festlegen will. Denn es gibt in dem Land, das kleiner als Deutschland ist, 118 verschiedene Ethnien.
Wir hatten von unserem ghanaischen Guide gehört, dass es in seinem Land weltweit einzigartige Totenrituale gibt, vor allem in den dörflichen Gesellschaften. Die Beerdigung eines Familienmitglieds ist ein richtiggehender Festakt, bei dem nicht nur getrauert und geweint wird, sondern man tanzt und feiert über Tage hinweg, um der/dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, zu danken, zu preisen und sie/ihn den Ahnen zu überbringen. Stets freitags wird zunächst Totenwache gehalten, aber am Samstag treffen oft Hunderte Gäste aus Nah und Fern ein, so dass fast immer unter freiem Himmel gefeiert und getafelt wird. Und es ist nicht ungewöhnlich, dass auch Fremde, die eher zufällig des Weges kommen – so wie halt wir – dann den Hinterbliebenen kondolieren und ein wenig mitfeiern.
Unser Guide hatte drum unterwegs etwas herumgehorcht, wo gerade solch eine Totenfeier stattfindet, und dann, als wir sie erreicht hatten, die Hinterbliebenen zunächst gefragt, ob eine Handvoll Bleichgesichter mit dabei sein darf. Und wir waren sehr willkommen. Hier denn ein paar Momentaufnahmen vom festlich gekleideten und irgendwie launig gestimmten Feiervolk.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318165)
Das sind die Hinterbliebenen aus der gastgebenden Familie, die die Feier ausrichten. Auch wir haben ihnen kondoliert und kleine Geschenke überreicht.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318160)
Und die Stimmung war wirklich alles andere als traurig gestimmt, manchmal schon fast ein wenig albern. Man lacht halt den Schmerz weg...
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318162)
Das ist quasi die Küchentruppe, bei uns auf Neudeutsch ja Catering genannt, die die Gastgeber für das Zubereiten der Speisen engagiert hatten.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318161)
Mal wieder hochinteressant, ich schaue gerne hier rein.
Wie immer klasse Harald. :top: Aber komplett andere Mentalität, unvorstellbar wäre das hier.:D
Hoi Harald,
vielen Dank für die tollen Bilder, die Geschichten und deinen Mut.
So eine Trauerkultur wünsche ich mir auch, alle Gefühle dabei und ein richtiges Fest, man soll doch den Toten "hochleben" lassen.
Reisefoto
14.07.2019, 11:25
Klasse, das ist weiterhin ein Thread, der mich begeistert!
Zu der Region kann ich fotografisch im Moment leider nur wenig beitragen. Ich war in den 80er Jahren dort. hätte ich damals schon eine A99II gehabt und einigermaßen fotografieren gekonnt, wäre das eine fotografisch sehr ergiebige Reise geworden. So war ich aber mit einer analogen Canon AE1-Programm und Diafilmen unterwegs, deren Scan in passabler Qualität noch aussteht (im Vergleich zu Digitalfotos waren die Dias von Damals einfach Mist). Zum Wechel der ISO habe ich immer wieder Filme getauscht (teilbelichtet und dann wieder vorgespult). Einen großen Teil der Bilder im Niger habe ich mir dann durch versehentliuche Doppelbelichtung eines Films versaut.:twisted:
Von mir eine weniger gesichtsbetonter Kurzbeitrag:
Tuareg verladen in Gao (Mali) Salzplatten aus Salinen der Sahara. Gao, die Hafenstadt am Niger, der hier als Fremdlingsfluss den Südrand der Sahara erreicht, ist ein wichtiger Handelspunkt. Damals war es noch friedlich dort.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318320)
Und etwas Reisefeeling: So bin ich auf der Ladefläche eines LKW (von Tamanrasset (Algerien) in den Niger gereist. Ein tolles Erlebnis oben auf den Dattelsäcken. Auf diesem LKW wir auch nur 12 Personen. Später mussten wir auf einen LKW umsteigen, der auf der Ladung prallvoll mit Leuten gestopft war (überwiegend Gastarbeiter aus Algerien, die nach Hause nach Nigeria fuhren). Ein wunder, dass niemand während der Fahrt vom Laster gefallen ist.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318321)
Danke wieder an alle, denen meine Bilder und kleinen Geschichten über fremde Kulturen gefallen!
Und gern betone ich hier noch einmal, dass es halt ein Mitmach-Thread ist, der sich auch nicht nur auf Afrika oder sonstige ferne Welten fokussiert. Auch in Europa gibt es manches uns noch weitgehend verborgenes Gesicht…
@Matthias: Respekt vor dieser Tour auf einem Lkw von Algerien nach Niger! (Algerien steht übrigens auch noch auf meiner Agenda… )
In Gao war ich 2006. Friedlich habe ich es ebenfalls erlebt, aber irgendwie rau und wenig gastfreundlich gegenüber uns Ungläubigen – im Vergleich etwa zu den malischen Städten weiter unten am Niger wie Djenné und Mopti. Es hieß schon damals, bei Gao gebe es islamistische Eiferer-Gruppen, die das Klima vergifteten. Drei Jahre später wurden hier dann ja auch eine Deutsche und zwei Schweizer Touristen durch einen Al-Qaida-Ableger entführt. Und auch die Bundeswehrtruppe in Mali hat ihr Camp nicht ohne Grund in Gao.
Bilder aus der Region folgen später. Hier nur mal schon eins aus Gao. Auch ich hatte damals noch andere Technik, etwa eine Konica Minolta 5D (damals extra für diese Reise gekauft). Ich habe sie auch lange benutzt. Aber wenn ich mir heute die Bilder anschaue und mit den Ergebnissen aktueller Kameras vergleiche...
Am Ufer des Niger in Gao (Mali)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318327)
Hier noch ein paar Gesichter von jener Totenfeier in Ghana. Es waren durchweg spontane und herzerfrischend freundliche Begegnungen. Die Menschen waren überrascht uns zu treffen, aber ließen sich durch die Bank sehr gern fotografieren. Manche posierten richtiggehend. So viel gesundes Selbstbewusstsein (plus fehlendes Misstrauen) erlebt man bei uns schon lange nicht mehr.
844/Kpfe_Ghana_1.jpg {br}→Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=318169)|844/Kpfe_Ghana_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=318170)|844/Kpfe_Ghana_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=318171)|844/Kpfe_Ghana_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=318168)
844/Kpfe_Ghana_5.jpg {br}→Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=318172)|844/Kpfe_Ghana_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=318173)|844/Kpfe_Ghana_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=318167)|844/Kpfe_Ghana_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=318166)
Reisefoto
14.07.2019, 15:34
In Gao war ich 2006. Friedlich habe ich es ebenfalls erlebt, aber irgendwie rau und wenig gastfreundlich gegenüber uns Ungläubigen – im Vergleich etwa zu den malischen Städten weiter unten am Niger wie Djenné und Mopti. Es hieß schon damals, bei Gao gebe es islamistische Eiferer-Gruppen, die das Klima vergifteten. Drei Jahre später wurden hier dann ja auch eine Deutsche und zwei Schweizer Touristen durch einen Al-Qaida-Ableger entführt.
1987 war es deutlich entspannter im Sahel. Algerien, das südlich des Atlas sehr traditionell / streng war (Pakistan habe ich im Vergleich dazu als total locker erlebt), habe ich auch als eher unfreundlich empfunden (im Gegensatz zu Tunesien), aber man konnte ohne böse Blicke oder Worte überall hin, wir waren auch im äußerst strenggläubigen Mzab (Ghardaia, Beni Isguen). Aber entspannt fühlen konnte man sich irgendwie nicht und dazu kam, dass meine Freundin dauernd belästigt wurde, obwohl wir sehr züchtig gekleidet waren.
Als wir aus Algerien in den schwarzafrikanischen, auch islamischen Sahel kamen, war es, als ob ein Schalter umgelegt worden war. Entspannt, keine Belästigungen, freundlich oder zumindet gleichgültig, vertraute Musik - eine ganz andere Welt. In Gao wuschen sich tagsüber einheimische Frauen nackt im Niger. Das gibt es dann wohl heute nicht mehr... Einheimische führer brachten einen zu Lokalen, in denen es günstig Bier gab (ich glaube Marke Giraffe).
Vor ein paar Jahren wurde ich für ein Projekt in Mali angefragt, aber ich habe abgelehnt. Es erschien mir zu riskant, obwohl die Arbeit südlich des Niger und viel in Bamako gewesen wäre. Kurz danach wurde auch das Hotel, in dem ich voraussichtlich einquartiert worden wäre, in Bamako von Islamisten überfallen (https://www.deutschlandfunk.de/mali-terroristen-ueberfallen-luxushotel.2852.de.html?dram:article_id=337422). Anders als auf einer privaten Rucksackreise landet man ja geschäftlich oft in solchen Ausländerhotels, die zwar bewacht sind, aber gleichzeitig natürlich auch ein Magnet für Bösewichte.
Reisefoto
14.07.2019, 17:00
Wenn auch etwas unscharf, kann ich noch ein paar Gesichter als Schnappschuss beitragen.
Zur Story:
Südlich von Tamarasset gab es damals keine Straßen in Richtung Süden und auch keinen öffentlichen Transport. Man musste also ein eigenes Auto haben, oder konnte gegen einen stattlichen Betrag auf der Ladung eines LKWs mitfahren. Die Fahrt führt einfach direkt durch die Wüste, in sandigen Gebieten gesäumt von Autowracks, die stecken geblieben sind.
Ein Stückchen südlich von In Guezzam liegt isoliert in der Sahara die algerische Grenzstation. Hier war nachts Stopp und wir schliefen neben dem LKW. Am nächsten morgen ging es weiter ins ca. 17km südlich gelegene Oäschen Assamakka im Niger. Dort verkündeten uns die Grenzer, dass die Strecke nach Arlit, die wir fahren wollten, für Ausländer gesperrt sei (wahrscheinlich hätte ein Schein im Pass das Problem lösen können). Wir mussten also unseren LKW verlassen und eine andere Fahrgelegenheit finden. Ein passender LKW sollte einmal in der Woche fahren.
Assamakka ist ein Ort, in dem man nicht tot über den Zaun hängen möchte. Trinkwasser gab es nur aus einem stinkenden Brunnen mit grünlichem Wasser. Entsprechend niedergeschmettert waren wir bei der Aussicht, hier eine Woche verbringen zu dürfen. Glücklicherweise fanden wir am gleichen Tag noch einen kleinen LKW, auf dem wir gen Süden nach In Gall weiterfahren konnten und durften. Mehr als 30 Personen saßen oben auf der Ladung, teilweise sogar auf den außen angebundenen Matratzen der Wanderarbeiter. Wir haben uns lieber in die Mitte gesetzt. Dort war es zwar drängelig, aber man konnte nicht so leicht herunterfallen. Das war der Blick auf die Mitreisenden oben auf der Ladung:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318334)
Und das war der LKW bei einer Pause:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=318333)
Südlich von Tamarasset gab es damals keine Straßen in Richtung Süden und auch keinen öffentlichen Transport. Man musste also ein eigenes Auto haben, oder konnte gegen einen stattlichen Betrag auf der Ladung eines LKWs mitfahren. Die Fahrt führt einfach direkt durch die Wüste, in sandigen Gebieten gesäumt von Autowracks, die stecken geblieben sind.
Ein Stückchen südlich von In Guezzam liegt isoliert in der Sahara die algerische Grenzstation. Hier war nachts Stopp und wir schliefen neben dem LKW. Am nächsten morgen ging es weiter ins ca. 17km südlich gelegene Oäschen Assamakka im Niger. Dort verkündeten uns die Grenzer, dass die Strecke nach Arlit, die wir fahren wollten, für Ausländer gesperrt sei (wahrscheinlich hätte ein Schein im Pass das Problem lösen können). Wir mussten also unseren LKW verlassen und eine andere Fahrgelegenheit finden. Ein passender LKW sollte einmal in der Woche fahren.
Assamakka ist ein Ort, in dem man nicht tot über den Zaun hängen möchte. Trinkwasser gab es nur aus einem stinkenden Brunnen mit grünlichem Wasser. Entsprechend niedergeschmettert waren wir bei der Aussicht, hier eine Woche verbringen zu dürfen. Glücklicherweise fanden wir am gleichen Tag noch einen kleinen LKW, auf dem wir gen Süden nach In Gall weiterfahren konnten und durften. Mehr als 30 Personen saßen oben auf der Ladung, teilweise sogar auf den außen angebundenen Matratzen der Wanderarbeiter. Wir haben uns lieber in die Mitte gesetzt. Dort war es zwar drängelig, aber man konnte nicht so leicht herunterfallen. Das war der Blick auf die Mitreisenden oben auf der Ladung:
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Und das war der LKW bei einer Pause:
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Weiß Gott, Matthias, das sind Abenteuer, an denen man wächst, die einen reifer, härter und zugleich gelassener machen... :) Und die einem hinterher niemand mehr nehmen kann! :top:
... (wahrscheinlich hätte ein Schein im Pass das Problem lösen können)...
Das ging uns so ähnlich an den diversen willkürlichen Straßensperren in Mali, an denen schlecht gelaunte aber bewaffnete Militärs herumlungerten - besonders südlich von Gao, auf dem Weg zurück nach Niger, von wo unsere Jeeps stammten. Nur bei uns, den Ausländern, lief halt wirklich nichts ohne einen Schein...:(
Bilder aus Äthiopiens Süden habe ich schon mal vor längerer Zeit gezeigt (#15). Das ist fraglos eine der spannendsten Regionen ganz Afrikas, weil hier, im Tal des Flusses Omo, gewissermaßen die Wiege der Menschheit steht. Von Äthiopien aus machte sich einst der Homo Sapiens auf den Weg, um nach und nach die ganze Welt zu bevölkern.
Heute leben im Omo-Tal noch etwa 200 000 Menschen, die mehr als zehn verschiedenen Stämmen angehören. Zu ihnen gehören die hier gezeigten Völker der Arbore, der Benna, der Hamar, der Beshada, der Kara, der Ari, der Dassanech und natürlich der wegen der sehr gewöhnungsbedürftigen Lippenteller ihrer Frauen bekannten Mursi.
Bis heute gehören auch Waffen aller Couleur zum selbstverständlichen Statussymbol der Männer, gleich welchem Stamm sie angehören. Leider landen so auch allerhand ausgemusterte Kalaschnikow am Omo. Ob sie noch funktionstüchtig sind, weiß ich nicht, habe es natürlich auch nicht ausprobieren wollen, obwohl ich in meinen Rekrutenzeiten natürlich gelernt habe, sie auseinanderzunehmen und zu bedienen.
In Anlehnung anderer Beiträge in diesem Thread, die mir durchweg gut gefallen, habe ich es auch mal mit s/w-Bearbeitungen und leichter Vignettierung versucht. Möge es denn gefallen.
844/1_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319028)|844/2_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319030)|844/3_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319031)|844/4_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319032)
844/5_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319034)|844/6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319036)|844/7_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319037)|844/8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319038)
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844/13.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319043)|844/14.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319044)|844/15.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319046)|844/16.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319047)
844/17.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319048)|844/18.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319049)|844/19.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319050)|844/20.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=319051)
Die Bilder sind fast zehn Jahre alt. Sie entstanden noch mit einer Sony A300 (+Sigma 18-250) sowie teils auch der Nikon D40 meines jüngsten (damals 20 Jahre jungen) Sohnes, mit dem ich seinerzeit zusammen dort war.
Spannende Bilder :top: Da bekommt der Spruch Schönheit liegt im Auge des Betrachters, jedenfalls bei diesen Lippentellern, ein ganz andere Gewichtung. Witzig teilweise auch der Schmuck, vor allem bei Bild 17, sieht aus, wie eine Hälfte eines Uhrenarmbandes. Nur nichts verkommen lassen. :D Ich muss ja zugeben, ich täte mich sehr schwer damit, die Leute so zu fotografieren, bzw. sie überhaupt zu fotografieren. Ist mir unangenehm so in die Privatsphäre einzudringen. Drum würde ich auch nie Porträts machen. Nicht mein Ding. :D
Witzig teilweise auch der Schmuck, vor allem bei Bild 17, sieht aus, wie eine Hälfte eines Uhrenarmbandes. Nur nichts verkommen lassen. :D
Danke, Guido, für Deine Gedanken. Ja, die Vermutung, dass es Teil eines Uhrenarmbandes ist, könnte zutreffen. Das hat man bei vielen solcher Völker: Was wir wegwerfen (würden), können sie noch nutzen, sofern es ihnen rein optisch gefällt...
Ich muss ja zugeben, ich täte mich sehr schwer damit, die Leute so zu fotografieren, bzw. sie überhaupt zu fotografieren. Ist mir unangenehm so in die Privatsphäre einzudringen. Drum würde ich auch nie Porträts machen. Nicht mein Ding.
Ich weiß, dass das nicht jedermanns Sache ist. Ich merke es auch, wenn ich mit anderen unterwegs bin. Nicht jeder fotografiert dann fremde Menschen. Ist ja auch okay. Aber im Grunde ist das eine heutige westliche oder zivilisatorische Macke. Menschen in anderen Teilen der Welt haben viel weniger Distanz (oder gar Angst?) voreinander, gehen weit ungehemmter und argloser miteinander um. Das beginnt teils schon in Osteuropa oder in Russland. Selbst in der DDR gab es bis zur Einheit deutlich mehr Unbefangenheit und Nähe zwischen den Menschen. Die Gründe dafür mögen Soziologen oder Psychologen herausfinden. Vielleicht liegt es ja an der zunehmenden Vereinzelung in der Gesellschaft. Jeder/jede Dritte ist doch heutzutage Single und viele davon mittlerweile bindungsunfähig…:(
In Äthiopien wirst Du jedenfalls selbst bei solchen etwas weltabgeschiedenen Völkern geradezu umringt, angefasst, in Gespräche gezogen, in die Hütten gebeten. Viele wollen fotografiert werden. Und die Leute merken dann schnell, ob ein Bleichgesicht fremdelt oder seinerseits locker drauf ist. Manchmal wollen sie auch etwas tauschen, schnorren oder handeln, auch bettelnde Kinder gibt es auf den Märkten, wenn auch selten.
Indes ist Äthiopien, und speziell jener abgelegene Süden, auch kein Ziel für Massentourismus. Dort sieht man nicht jeden Tag Europäer. Und erst recht steigt da keiner in Shorts, Flipflops und Goldkettchen mal schnell zwischen Beach, Poolbar und Shoppingmeile für eine halbe Stunde zwischen Eingeborenenhütten herum. Dazu ist es auch viel zu abgelegen. Wir haben dort in Zelten gewohnt, unser Abendbrot (etwa eine Ziege) unterwegs bei einem der Stämme gekauft und dann gebrutzelt, und wir waren in dreckigen Jeeps unterwegs.
Hier mal drei Fotos, die dort andere von mir gemacht haben, ohne dass ich es gemerkt hatte. Die Qualität ist miserabel, aber es zeigt ein wenig die Situation in so einem Dorf.
844/Am_Omo_unterwegs_1.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319133)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319134)
844/Am_Omo_unterwegs_3.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=319135)
Reisefoto
30.07.2019, 19:33
Sehr interessant und die sw-Bilder gefallen mir sehr gut!
Spannende Bilder :top: Da bekommt der Spruch Schönheit liegt im Auge des Betrachters, jedenfalls bei diesen Lippentellern, ein ganz andere Gewichtung.
Die sind ursprünglich auch dazu gedacht, Fremde davon abzuhalten, die Frauen zu stehlen. Sehr eindrucksvoll ist übrigens die Reise von Rüdiger Nehberg (https://www.spiegel.de/einestages/ruediger-nehberg-wird-80-ich-habe-es-immer-mit-dem-teufel-gehalten-a-1031228.html) durch die Region westlich davon, die er in seinem Buch "Abentuer am Blauen Nil" beschreibt:
https://www.piper.de/buecher/abenteuer-am-blauen-nil-drei-mann-ein-boot-zum-rudolfsee-isbn-978-3-492-26488-4
Ein Kamerad von ihm wurde dabei leider erschossen. Das war in den 70ern.
Sehr eindrucksvoll ist übrigens die Reise von Rüdiger Nehberg durch die Region westlich davon, die er in seinem Buch "Drei Mann, ein Boot und der Blaue Nil" beschreibt:
https://www.piper.de/buecher/abenteuer-am-blauen-nil-drei-mann-ein-boot-zum-rudolfsee-isbn-978-3-492-26488-4
Ein Kamerad von ihm wurde dabei leider erschossen. Das war in den 70ern.
Ja daran kann ich mich noch gut erinnern. Hab ich damals auch gelesen und ich meine darüber gabs auch mal ne Doku vom Rüdiger. Ich hab seine Bücher früher verschlungen. ;)
Das mit den Frauen hat geklappt oder?:crazy:
Reisefoto
30.07.2019, 19:42
Ich auch. Habe ihn auch mal bei einem seiner Vorträge kennengelernt. Inzwischen ist er 84:
https://www.spiegel.de/einestages/ruediger-nehberg-wird-80-ich-habe-es-immer-mit-dem-teufel-gehalten-a-1031228.html
Das mit den Frauen hat geklappt oder?:crazy:
Bestimmt!
Ich oute mich hier gern auch als Fan von Rüdiger Nehberg, habe auch seine Bücher (stark auch die Amazonas-Geschichte!) verschlungen und ihn mehrfach live erlebt. Einmal, als wir in einer Vortragspause ein wenig plauderten, fragte er mich nach einer Weile sogar, ob er mich für eines seiner Projekte gewinnen könne (es ging um weibliche Genitalverstümmelung). Doch so sehr es mich bauchmiezelte, ich hätte beruflich gar nicht die Zeit gehabt.
Der tragische Todesfall war indes, sofern ich mich richtig erinnere, nicht am Omo sondern viel weiter nördlich, in der Afar-Region. Die Afar gelten als die feindseligste ethnische Gruppe in Äthiopien. Auch die beiden ermordeten deutschen Touristen 2012 gehen wohl auf ihr Konto.
Wenn die Tage wieder kürzer und kälter werden und die Abende länger, wächst auch die Muße, im eigenen Bildarchiv zu stöbern. Hier also endlich mal wieder etwas in der Rubrik "Gesichter der Welt".
Wenn man auf die Weltkarte oder auch nur auf die Afrikakarte schaut, kommt einem die Republik Benin, wo ich Ende 2017 war, wie ein schmaler Streifen im Westen des Kontinents vor. In der Weltpolitik spielt es ohnehin keine Rolle. Dabei ist Benin flächenmäßig größer als die Niederlande, Belgien und die Schweiz zusammen, und von der Einwohnerzahl her bevölkerter als Schweden oder Österreich.
Die frühere französische Kolonie zählt heute zu den stabilsten Demokratien in Afrika. Freedom House, eine amerikanische NGO, nennt Benin „frei“. In den Kategorien Bürgerrechte bzw. politische Rechte bekommt Benin eine „2“ auf einer 7-stufigen Skala. Seit sich das Land, das sich bis 1989 als marxistisch orientierte Volksrepublik bezeichnete, ab 1991 über freie Wahlen organisiert, gab es mehrere gewaltlose Regierungswechsel.
Auch Reisen durch Benin sind unkompliziert. Nirgends gibt es, wie in anderen afrikanischen Staaten, permanent Schlagbäume, gar korrupte Polizeischikanen.
Benin gilt als das Mutterland des Voodoo-Kultus, den viele vor allem aus Haïti kennen. Dazu später mehr. Jetzt einfach mal, wie ich es gern mache, ein bunter Bilderbogen mit Gesichtern Benins.
844/1_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323137)|844/2_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323136)|844/3_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323135)|844/4_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323134)
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844/13_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323125)|844/14_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323124)|844/15_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323123)|844/16_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323122)
Alle Bilder entstanden mit 1-Zoll-Kameras, zumeist der RX10 III, teils auch der RX100 V.
Übrigens will ich hier gern noch mal daran erinnern, dass dies ein MITMACH-Thread ist (der sich natürlich auch nicht nur auf exotische Kulturen beschränkt)!! :)
Da sind dir sehr authentische, lebendige Aufnahmen gelungen, die auch vom Leben der Menschen erzählen.
Besonders gut gefällt mir gleich das erste Foto.
Da sind dir sehr authentische, lebendige Aufnahmen gelungen, die auch vom Leben der Menschen erzählen.
Besonders gut gefällt mir gleich das erste Foto.
Danke, Namensvetter! :)
Harry Hirsch
21.10.2019, 12:04
Benin - nein, das habe ich noch nie gehört :oops:
Und meist vermute ich hinter solchen (mir unbekannten) Ländern kein freies und demokratisches Land wir hier.
Schade, dass das Land so arm ist und nicht recht auf dier Beine kommt. Und die Korruption...
Deine Bilder erzählen tolle Geschichten! Viele der Augen blicken allerdings scheinbar traurig ins Nichts... Aber einige strahlen auch.
War bstimmt eine tolle Reise!
Sehr schöne und interessante Aufnahmen. Ich kann das nur bewundern, ich tue mich unglaublich schwer damit, einfach so, mir fremde Personen einfach so zu fotografieren. Das fällt mir schon bei mir bekannten Personen schwer, bei fremden Menschen? geht gar nicht. Ist mir geradezu körperlich unangenehm. :oops:
Danke für Eure Blumen... ;)
@Joachim: Frei und demokratisch in unserem Sinne ist es sicher nicht (wobei man das in ein paar Tagen natürlich nicht wirklich beurteilen kann), aber für Afrika wohl sehr frei. Im Vorspann hatte ich ja kurz etwas dazu geschrieben. Ich kann das am besten mit dem Nachbarland Togo vergleichen, wo ich anschließend war. Da gab es gerade Unruhen, weil der Präsidenten-Clan sich weigerte, endlich die Macht abzugeben. So patrouillierte denn auch schwerbewaffnetes Militär auf den Straßen.
Nur mal am Rande: So absolut frei von aller Korruption läuft es halt auch nicht in unserem Old Germany... :( Aber das ist ein Thema, das hier natürlich nicht hinpasst.
@Guido: Leute fotografieren, zumal Fremde, und dann noch so unverstellt, liegt wohl den meisten hierzulande nicht. Hat sicher etwas mit der generellen Mentalität zu tun. Ich ticke da vielleicht ein wenig anders, hatte noch nie Probleme, auf Menschen zuzugehen.
Aber natürlich klappt das auch nicht immer. Gerade in Afrika, irgendwo auf der Straße, bist du als europäisches Bleichgesicht immer erst mal ein reicher Schnösel, mit dem die Menschen dort wenig verbindet. Diese unsichtbare Schranke zu öffnen, also unbefangen, unbedrohlich und auch nicht gönnerhaft von oben herab zu wirken, ist wichtig. Man ist schließlich bei ihnen im Lande zu Gast. Da muss das alles schon sehr auf Augenhöhe und mit viel gegenseitigem Respekt ablaufen.
Wir waren Im September in Ägypten und da sind mir auch ein paar "Gesichter" vor die Linse gekommen...
"Fliegende" Händler am Nilschiff...
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323320)
.. wenn die Geschäfte nicht so gut laufen...
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Auf und am Nil:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323322)
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"Traumschiff"-Kapitän mal ganz anders:
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Matrosenleben:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323328)
Ausflugsschiffchen auf dem kleinen Nassersee:
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Auf dem Assuanstaudamm:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323330)
Ausflug von Assuan zu einem Nubierdorf:
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323331)
844/Aegypten-13.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323332)
844/Aegypten-14.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323333)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323336)
Danke für Eure Blumen... ;)
@Guido: Leute fotografieren, zumal Fremde, und dann noch so unverstellt, liegt wohl den meisten hierzulande nicht. Hat sicher etwas mit der generellen Mentalität zu tun. Ich ticke da vielleicht ein wenig anders, hatte noch nie Probleme, auf Menschen zuzugehen.
Mir fällt grad auf, das ich so etwas ähnliches hier in diesem Thread schon mal geschrieben hab. Oh Gott ich werd alt. :shock::lol:
Damit auf Menschen zuzugehen, offen und freundlich, hab ich auch kein Problem. Es hat auch nichts mit Afrika oder sonstigen Ländern zu tun. Ich könnte das nicht mal in meiner Stadt. Wir haben ein wunderschönes, altes Rathaus, das wollte ich eigentlich immer schon mal fotografieren, aber ne, da sind mir immer zuviele Leute und das wäre mir schon wieder unangenehm. :cool:
Ansonsten quatsch ich jeden weltweit ohne Probleme an, wenn nötig mit Händen und Füßen, aber Fotos, ist für mich ne ganz andere Hausnummer. Da hab ich eine innerliche Abneigung.
Liegt vielleicht daran, das ich selber so ungern fotografiert werde und das auch schon gar nicht mag wenn ich ungefragt fotografiert werde und dann auch ziemlich schnell, ziemlich deutlich werde. Das mag ich gar nicht und deshalb mache ich das auch bei anderen nicht.
Aber Gott sei Dank gibt es auch Leute wie dich, die damit kein Problem haben und so kommen wir zu diesen schönen und interessanten Bildern. Anschauen, tu ich mir sowas nämlich sehr gern.
Kann stundenlang draußen im Kaffee sitzen und nur Menschen kucken, die Kamera liegt dabei allerdings nur auf dem Tisch. ;)
Guten Abend, Holger,
bin absolut begeistert von Deiner Serie! :top::top:
Schon gleich das erste Bild ist eine Wucht. Es hat fast etwas Infernalisches, so als wenn jeden Moment der Schlund der Hölle sich öffnet und alles in die Tiefe zieht... ;) Sehr gut gesehen!
"Fliegende" Händler am Nilschiff...
844/Aegypten-01.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323320)]
Aber auch die Portraits gefallen mir durch die Bank. Du hast da offenbar ein gutes Gespür - und auch keine Hemmungen, näher heranzugehen bzw. -zuzoomen...:)
Bitte gern mehr davon!
Wie in jedem Land und in jeder Kultur bilden die Kinder dankbare Motive für den reisenden Fotografen.
Sie sind meist unbefangen, zutraulich und in ihrer Kessheit immer noch sehr liebenswert.
844/1_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323112)|844/10_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323121)|
Kompliziert wird es indes, wenn sich eine ganze Truppe vorlauter Jungs vor einem aufbaut und immer weiter nach vorn drängt.
So bekommt man schnell Mühe, sie alle im Auge zu behalten und damit scharf abzulichten.
844/6_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323117)|844/4_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323115)|
Seit je gefällt es mir, wenn Schulkinder Einheitskleidung tragen.
Das schafft sofort eine gewisse Egalität, weil sie Statussymbole verhindert oder
zumindest einschränkt, gerade wenn diese aus sozial unterschiedlich bemittelten
Elternhäusern rühren.
Besonders für Mädchen ist das oft wichtig.
844/7_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323118)|844/8_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323119)|
Dennoch sehen die kaum 10-jährigen Mädchen schon wie kleine Fräulein aus.
Ihre Ohrringe tun ein Übriges hierzu.
Oft wirken sie aber auch selbstbewusster und beherrschter als gleichaltrige Jungs.
Wenn sie indes kein Kleid tragen, erkennt man wegen der rappelkurzen Haare
manchmal erst auf den zweiten Blick, dass es Mädchen sind….
844/2_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323113)|844/5_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323116)|
In Benin gibt es eine sechsjährige Schulpflicht für Mädchen wie Jungen.
Schulgeld wird nicht erhoben.
Wie es dann in der Realität aussieht, kann man natürlich als Fremder nicht beurteilen.
Gerade auf dem Lande, wo die bäuerlichen Familien in der Saison jede helfende Hand brauchen und
heranwachsende Mädchen zudem über ihre jüngeren Geschwister wachen müssen, wenn die Mutter
auf dem Feld ist oder Essen kocht, sollen die Behörden wohl nicht gar zu sehr auf die Durchsetzung
des täglichen Schulgangs der Kinder pochen.
844/9_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323120)|844/3_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323114)|
Harry Hirsch
23.10.2019, 07:43
Ich bin beeindruckt und posotiv berührt von diesen Bildern! Alle sehr gut, Bild 4 sticht für mich da nochmal etwas raus.
Und die Blicke (das bezieht sich auf meinen vorherigen Eintrag hier) sind bei dieser Serie noch überwiegend fröhlich und strahlend. Zumindest in diesem Alter, haben sie wohl noch nicht zuviel Schlimmes gesehen/erlitten. Das hoffe ich zumindest.
Wieder mal sehr intensive Fotos.:top:
Und daß die Augen der Jungen und Mädchen für den Moment so zuversichtlich-neugierig strahlen ist wunderschön.
bin absolut begeistert von Deiner Serie! :top::top:
Schon gleich das erste Bild ist eine Wucht. Es hat fast etwas Infernalisches, so als wenn jeden Moment der Schlund der Hölle sich öffnet und alles in die Tiefe zieht... ;) Sehr gut gesehen!
Vielen Dank... dass dir Bilder so gut bei Dir ankommen, freut mich sehr. :top:
Hier noch einmal ein ähnliches Bild:
844/Aegypten-17_2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323380)
Aber auch die Portraits gefallen mir durch die Bank. Du hast da offenbar ein gutes Gespür - und auch keine Hemmungen, näher heranzugehen bzw. -zuzoomen...:)
Bitte gern mehr davon!
Du wolltest es so ;) ... hier noch ein paar...
Bäuerliches Leben am Nil:
844/Aegypten-18.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323381)
844/Aegypten-19.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323382)
844/Aegypten-20.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323383)
"Strassenszene" am Anleger:
844/Aegypten-21.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323384)
Pause:
844/Aegypten-22.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323386)
Unterwegs auf der Strasse:
844/Aegypten-23.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323387)
Badespass im Nil:
844/Aegypten-24.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323388)
844/Aegypten-25.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323389)
844/Aegypten-26.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323390)
844/Aegypten-27.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323391)
Fussball ist international ;-)
844/Aegypten-28.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323392)
844/Aegypten-29.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323393)
Unser Kutscher bei einem Ausflug:
844/Aegypten-30.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323394)
Er hat für sein Bakschisch hart gearbeitet ;-)
844/Aegypten-31.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=323395)
Danke, Holger, erneut sehr aussagekräftige Bilder vom Leben in Ägypten. :top:
Denn sonst hört oder liest man von dem Land ja nur noch etwas in unseren Medien, wenn mal wieder "Land unter" ist... :(
Das eine oder andere Foto hätte ich evtl. einen Tick enger beschnitten. Aber das ist sicher auch Frage des persönlichen Geschmacks.
Wer mal das Buch „Die Stunde der Komödianten“ von Graham Greene gelesen oder den danach gedrehten Film gesehen hat, ist nicht nur auch mit dem Voodoo-Kult in Berührung gekommen, er weiß auch, dass Voodoo keine ursächlich karibische Religion ist (die Geschichte spielt auf Haïti). Denn immer wieder wird hier auf deren Wurzeln „im alten Dahomey“ verweisen. Und eben so hieß Benin bis zum Jahre 1975.
Voodoo ist denn in Benin noch allgegenwärtig. Es gibt Fetischmärkte dafür, in vielen Dörfern wird noch ausgelassen danach getanzt, so auch in den Dörfern um die Hafenstadt Ouidah.
Für unsereinen ist aber kaum erfassbar, was da abläuft. Es erinnert stark an schwarze Magie, auch wenn Voodoo in der Sprache der Fon – dem größten Volk in Benin – schlicht Gott heißt. Die Leute tanzen sich dann in Trance, bringen Tieropfer und beginnen mit einem der Kinder dieses Schöpfergottes zu kommunizieren (400 soll es davon geben), um etwas zu erbitten.
Ich habe Voodoo in Benin wie auch später im Nachbarland Togo erlebt. Letzteres erinnerte stärker an Greenes Buch – zu Togo aber später mehr. Hier Bilder von einem Voodoo-Ritual in einem Dorf in Benin, das ein wenig einem Maskenfest glich. Nach den Vortänzerinnen, oft mit Kind auf dem Rücken, erscheinen gewaltigen Strohpuppen im Rund. Unter diesen tanzen Männer, deren Identität aber niemand im Dorf kennen soll. Sie gehörten einem geheimen Zirkel an, hieß es.
Junge Frauen aus dem Dorf beginnen mit einer Art temperamentvollem Vortanz
844/V1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323094)|844/V2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323095)|
Es macht ihnen sichtlich Spaß, womöglich aber nicht ganz so ihren Kindern,
die sie dabei teils auf dem Rücken tragen…
844/V3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323096)|844/V4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323097)|844/V5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323098)|
844/V6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323099)|844/V7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323100)|844/V8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323101)|
Die Männer trommeln dazu kräftig.
844/V13.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323106)|844/V9.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323102)|844/V10.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323103)|
Schließlich erscheinen dann die wunderlichen Strohpuppen auf der Dorfwiese.
Hier werden sie stets von zwei Männern assistiert, da die Tänzer unter dem Stroh
offenbar nichts sehen können und damit keine räumliche Orientierung haben.
844/V11.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323104)|844/V12.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=323105)|
Wir haben die Männer, die unter den Strohkegeln tanzten, denn auch nicht gesehen.
Denn als diese schließlich umgedreht wurden, so dass man drunter schauen konnte,
waren da nur noch kleine bunte Püppchen…
Da ich wegen einer Knie-OP derzeit etwas immobil bin, bietet das die Chance, mal wieder in etwas älteren Beständen zu stöbern und diese einer erneuten Sichtung zu unterziehen. So war ich etwa Ende 2015 im „dunklen Herzen Afrikas“, wie europäische Abenteurer im ausgehenden 18. Jahrhundert das gewaltige Kongobecken nannten.
Die Reise führte zunächst nach Brazzaville in der Republik Kongo und von hier endlos nordwärts in die Zentralafrikanische Republik: erst im Jeep, dann mehrere Tage im motorisierten Kanu auf dem Ubangi, einem Nebenfluss des Kongo.
Ziel waren die Regenwälder im Kongobecken und die hier lebenden Gorillas, Waldelefanten, Büffel usw. Bilder davon habe ich schon vor längerer Zeit im Afrika-Safari-Thread von @sir-sharles gezeigt, u.a. hier: https://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1914218&postcount=754
Etwas übergangen habe ich damals die Menschen, die hier leben. Auch in unseren Medien spielen sie ja nur eine Rolle, wenn mal wieder ein Bürgerkrieg tobt, ein Vulkan ausbrach, westliche Touristen entführt wurden oder das Ebola-Virus neue Opfer forderte.
Allerdings habe ich kürzlich entdeckt, dass meine Fotos, die ich hier im Thread für "versteckte Gesichter der Welt" zeige, deutlich mehr Interesse (= Hits) finden als die geposteten exotischen Tiere wie Gorillas, Elefanten usw.
Fange ich also mal ein wenig mit Gesichtern und Straßenalltag in Brazzaville an.
844/Gesichter_Kongo_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337568)|844/Gesichter_Kongo_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337567)|844/Gesichter_Kongo_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337566)|844/Gesichter_Kongo_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337565)
Bekanntlich gibt es zwei Staaten mit dem Namen Kongo. Brazzaville ist die Hauptstadt der ehemals französischen Kolonie.
Es liegt am Ufer des Kongoflusses und hier direkt vis-à-vis von Kinshasa, der Hauptstadt des anderen Kongo – der Demokratischen Republik Kongo, eine ehemals riesige belgische Kolonie.
844/Gesichter_Kongo_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337564)|844/Gesichter_Kongo_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337563)|844/Gesichter_Kongo_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337562)|844/Gesichter_Kongo_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337561)
Brazzaville hat 1,83 Mio. Einwohner, steht damit aber unter den größten Städten Afrikas lediglich auf Platz 35.
Und die Bevölkerung ist wie überall in Afrika sehr jung, weil kinderreich.
Ökotransporter|Kunsthändler|Autowerkstatt|Boulan gerie
844/Leben_im_Kongo_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337546)|844/Leben_im_Kongo_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337547)|844/Leben_im_Kongo_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337550)|844/Leben_im_Kongo_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337553)
Eine Reihe Bilder entstand aus dem Auto heraus, was man ihnen denn leider auch qualitativ ansieht.
844/Gesichter_Kongo_9.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337559)|844/Gesichter_Kongo_10.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337558)|844/Gesichter_Kongo_11.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337557)|844/Gesichter_Kongo_12.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337556)
Als Kameras hatte ich abwechselnd die A77II mit dem Tamron 16-300 und die A6000 mit dem Zeiss 16-70 im Einsatz.
(Weiteres folgt...)
Schlumpf1965
07.06.2020, 10:21
... Allerdings habe ich kürzlich entdeckt, dass meine Fotos, die ich hier im Thread für "versteckte Gesichter der Welt" zeige, deutlich mehr Interesse (= Hits) finden als die geposteten exotischen Tiere wie Gorillas, Elefanten usw.
Ist das tatsächlich so? Das ist interessant, danke für die Info über diese Beobachtung. Ich kann das ja für mich durchaus bestätigen, das hast du vlt. schon gemerkt, auch in deiner Mexico-Reportage oder Ingo's Uganda-Reise habe ich mich sehr für das Drumrum interessiert wie Leute, Gebäude, etc. Ich verweile bei Bildern von Gesichtern tatsächlich wesentlich länger als bei den exotischen oder heimischen Tieren in den entsprechenden Threads. Anschauen tu' ich zwar so gut wie alle, aber das hier viel intensiver und da ist mir dann auch mehr nach Kommentieren. Dachte nicht, dass die Interessen aber so gelagert sind, dass dies überwiegt, wirklich interessant.
EDIT: Vor lauter Erstaunen... Dieser Teil (1) hat mich natürlich wieder viel und lange schauen lassen, da freue ich mich, dass es hier weiter geht.
Ist das tatsächlich so? Das ist interessant, danke für die Info über diese Beobachtung. Ich kann das ja für mich durchaus bestätigen...
Ja, Norbert, mich hatte das anfangs auch überrascht. Vielleicht hat das ja auch etwas mit Angebot und Nachfrage zu tun. Einst gab es hier deutlich weniger Bilder und Threads zu Wildtieren. Doch inzwischen wird dieser "Markt" ganz gut bedient (bis hin zum Zoo-Thread), während Alltag und Menschen jenseits unseres doch recht überschaubaren westlichen Universums noch eher selten im Forum sind...?
Noch ein paar weitere Straßenszenen aus der Hauptstadt Brazzaville.
Landtechnikreparatur|Textilienmarkt|Fliegender Händler|In Polizeigewahrsam
844/Leben_im_Kongo_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337551)|844/Leben_im_Kongo_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337552)|844/Leben_im_Kongo_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337548)|844/Leben_im_Kongo_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337549)
Künstler Afrikas haben es nicht leicht, in ihrem Land und erst recht darüber hinaus auf sich aufmerksam zu machen. Hierzu bedarf es schon einiger Kreativität sowie guter Kontakte. Florence M’bilampassi aus Brazzaville hat offenbar beides.
844/Florence_MBilampassi.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337572)
Die heute 48-jährige lernte einst Stickerin, ehe sie sich autodidaktisch Malerei, Holzschnitzerei und weitere Techniken beibrachte – etwa das Gestalten mit Industriemüll wie Coladosen und Kronkorken. Inzwischen stellte sie auch im Ausland aus und ist sie Präsidentin des CFAPS (Club des Femmes Artistes Peintres et Sculpteurs du Congo), also der Vereinigung der Malerinnen und Bildhauerinnen ihres Landes.
Blick in die Werkstatt von Florence M’bilampassi
844/Kunst_im_Kongo_1.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337569)
844/Kunst_im_Kongo_2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337570)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337571)
Zudem hier noch, bevor es dann weiter in die Wildnis geht, ein kleiner architektonischer Bilderbogen aus der Millionenstadt Brazzaville.
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Schlumpf1965
07.06.2020, 16:29
Die Florence, toll was die alles macht. Am besten gefällt mir hier die Dosenfigur.
Auf dem vorletzten Bild die weiße Statue, bestimmt ein(e) bekannte(r) Tochter/Sohn des Kongo?
Die Florence, toll was die alles macht. Am besten gefällt mir hier die Dosenfigur.
Mir auch! ;)
Auf dem vorletzten Bild die weiße Statue, bestimmt ein(e) bekannte(r) Tochter/Sohn des Kongo?
Was Du so alles entdeckst, Norbert! :top:
Es handelt sich indes um keine Frau sondern einen in teils arabische Gewänder gehüllten Mann: Es ist eine Statue für Graf Pierre Savorgnan de Brazza (1852-1905), einen Italiener in französischen Diensten, der 1880 am Ufer des Kongo eine Handelsstation gründete, aus der das spätere Brazzaville hervorging.
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Das Haus dahinter ist sein Mausoleum aus Marmor und Glas. Es wurde erst 2006 eingeweiht und kostete 10 Mio. Euro – Wahnsinn für ein bettelarmes Land. Die Kongolesen gehen denn auch nicht hinein. Zum einen weil sie keinem Kolonialisten huldigen wollen, zum anderen weil sie meinen, dort spuke es. Denn jeder Kongolese – bis hoch in die hohe Politik – glaubt an Kindoki, eine Form von schwarzer Magie…
Schlumpf1965
07.06.2020, 18:48
... Was Du so alles entdeckst, Norbert! :top:…
Wie schon gesagt, das verfolge ich sehr aufmerksam ;)
Danke für die Erklärung.
Wie schon gesagt, das verfolge ich sehr aufmerksam ;)
Danke, Norbert, ich weiß es sehr zu schätzen! :top:
Harry Hirsch
08.06.2020, 09:14
Jetzt hätte ich fast verpasst, dass hier was Neues reingekommen ist. Ich hatte es schon ein paar Mal gesagt: Ich mag diesen Thread sehr. Danke für Bilder und Infos, Harald. Gute Besserung für dein Knie!
Danke, Joachim! Für beides... :):)
Wir verlassen die Hauptstadt Brazzaville und rollen nordwärts. Die Straße führt uns zwei Tage lang dem Regenwald des Kongobeckens entgegen – und sie ist ein Traum, nicht nur für Afrika. 1a-Asphalt, errichtet von – na klar: Chinesen…
Unterwegs passieren wir immer wieder Dörfer und kleinere Städte. Am meisten gefällt mir, wie sehr die Menschen – speziell die Frauen – auf ihr Äußeres achten und sich farbenfroh anziehen, wenn sie ihre vermutlich bescheidenen Hütten verlassen.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337928)
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337929)
Am Flusshafen der Stadt Ouésso besteigen wir ein motorisiertes schmales Kanu. Da unser Endziel im Ausland liegt, nämlich der Zentralafrikanischen Republik (ZAR), werden wir von Polizisten vorher gefilzt. Was sie suchen, wissen wir nicht, sie wirken mürrisch, gelangweilt, und sie mögen sichtlich keine Weißen…
Auf dem Wasser regiert dann wieder lebhafte Freundlichkeit. Viele winken uns zu, sobald sie uns als Bleichgesichter ausgemacht haben…
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337554)
Nun fahren wir auf dem Sangha, einem Nebenfluss des Kongo. Wir sehen viele Fischer…
844/Leben_im_Kongo_10.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337555)|1009/5_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337930)|1009/6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337931)|
…und staunen, was man auf angejahrten Fähren, die viele Europäer wohl nicht einmal besteigen würden, alles von Ufer zu Ufer transportiert.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337932)
Die Menschen leben scheinbar vor allem nahe des Wassers, wo sie sich aus regionalem Material ihre Hütten gebaut haben.
1009/8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337933)|1009/9.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337934)|1009/10.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337935)|
Viele Bewohner sehen wir zunächst nicht, und wenn, sind sie oft zu weit entfernt für taugliche Fotos. Der Sangha ist halt schon recht breit. Wir touren meist durch die Mitte des Flusses, wo dieser am tiefsten ist und nicht durch Sandbänke, umgestürzte Bäume, Treibgut oder kleine Katarakte behindert wird.
Als schließlich die Blase drückt, legen wir irgendwo am Ufer an. Und plötzlich tauchen wie aus dem Nichts naseweis-neugierige Buben auf und lassen sich nach anfänglichem Zieren auch fotografieren.
1009/11.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337936)|1009/12.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337937)|1009/13.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337938)|
Inzwischen bildet der Sangha sogar eine Grenzlinie. Denn während rechts weiter die Republik Kongo liegt, gehört das linke Ufer bereits zum Kamerun. Und so werden wir dann gar Grenzverletzer: Wir hatten in einen Ouésso einen Mann mitgenommen, der nach Kamerun will. Also landen wir kurz an. Chance für ein paar Fotos vom Leben am Fluss in einem Land, das zwischen 1868 und 1916 als deutsche Kolonie firmierte.
1009/14.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337939)|1009/15.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337940)|1009/16.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337941)|
Es ist schon dunkel, als wir zunächst in Bomassa ankommen – unserer Zwischenstation noch im Kongo. Das letzte Stück auf dem Fluss ist entsprechend gewöhnungsbedürftig angesichts der vielen unbekannten Geräusche im Wasser und an den Ufern, wo halt auch Flusspferde leben. Die Nachtquartiere einer US-amerikanischen Wildlife-Hilfsorganisation, bei der wir uns für drei Tage einquartieren, spare ich mir. Es war grottig...
Schlumpf1965
13.06.2020, 13:11
I still follow you... :D
I still follow you... :D
:):)
Da will ich doch gleich mal noch ein wenig weitermachen...
In Jeeps ging es von Camp Bomassa am nächsten Morgen tiefer in den Regenwald hinein.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337974)
Unser Ziel waren Lichtungen im Dschungel, auf denen man regelmäßig Flachlandgorillas, Waldelefanten und Bongos sieht. Nachdem die "Wege" endeten, ging es zu Fuß weiter, zumeist über Trampelpfade, die die Elefanten hinterlassen hatten.
Begleitet wurden wir durch junge Männer vom Volk der Ba‘Aka-Pygmäen, die auch einen Teil unseres Gepäcks trugen.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337947)
Das Schärfte war eine Passage, die etwa 40 Minuten lang durch teils hüfthohes Schwarzwasser führte. Man wusste nie, wohin man tritt und dann vielleicht über eine Wurzel im Wasser stolpert… (trotz eines langen Stocks, mit dem ich mich Schritt für Schritt vorwärts tastete). Drum hatte ich auch einen wasserdichten Sack auf der Schulter, der auch die Fototechnik beinhaltete.
Doch die A77II baumelte mir meist griffbereit am Hals, damit ich nichts verpasse... Und siehe da, plötzlich gab es mitten Urwald sogar Gegenverkehr. Hinter einer Biegung tauchten zwei bewaffnete Uniformierte im Moderwasser auf. Wir hatten zwar schon ihre Stimmen gehört, waren darüber erst verwundert und dann doch etwas erschrocken ob ihrer Langwaffen. Immerhin gab es in der ZAR bis zwei Jahre zuvor einen hässlichen Bürgerkrieg. Aber eigentlich waren wir ja noch im Kongo…
1009/24.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337975)|1009/25.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337976)|
Die beiden Männer grüßten aber freundlich, ließen sich (so gut es ging in der Dunkelheit des Regenwaldes) fotografieren, und tauschten sich mit unseren Pygmäen aus. Es waren Wildschützer.
Nach etwa zwei Stunden Fußmarsch – das letzte Stück wieder im Trockenen, indes attackiert von Treiberameisen – erreichten wir schließlich die Mbeli Bai. Das ist eine große sumpfige Waldlichtung im kongolesischen Nouabalé-Ndoki-Nationalpark, auf der Elefanten, Gorillas, Bongos, Hirsche und andere Tiere regelmäßig grasen und baden – unbehelligt von menschlichen Besuchern. Wir fotografierten sie von einem weitgehend verdeckten hölzernen Beobachtungsturm am Rand der Saline.
1009/26.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337948)|1009/27.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337949)|1009/28.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337950)|
Auf ähnlich abenteuerlichen Wegen ging es dann tags darauf zum Camp Mondika, eine auch tief im Regenwald gelegene Station, die auch von Forschern genutzt wird. Leider hatten Waldelefanten zwei Tage vor unserer Ankunft die Besucherhütten demoliert. Doch die alternativen Zelte waren ganz okay.
1009/17.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337942)|1009/18.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337943)|
Auch hier im Camp waren die Ba‘Aka-Pygmäen die Hausherren – stets freundlich, umsichtig und geradezu blind mit dem Wald vertraut. Auf unseren Touren, auf denen man sich allein schon nach wenigen Metern rettungslos verlaufen hätte, ging immer einer vorn und einer hinten. Und untereinander verständigten sie sich dabei mit ganz eigenwilligen Klicklauten. So teilten sie etwa einander mit, dass uns diverse Tiere unsichtbar im Blattdickicht verfolgten, darunter auch zwei Leoparden…
Zweimal besuchten wir mit ihnen die Flachlandgorillas: https://www.sonyuserforum.de/forum/s...&postcount=754
1009/19.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337944)|1009/20.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337945)|1009/21.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337946)|
Einer der Männer trug ein FC-Bayern-Shirt, und zumindest wusste er, dass das eine Mannschaft aus l‘Allemagne ist.
Und es geht noch ein kleines Stück tiefer hinein ins Kongobecken...
In der Zentralafrikanischen Republik, in die wir dann per motorisiertem Kanu weiter auf dem Sangha-Fluss schipperten, wohnten wir in einer tollen Herberge direkt am Ufer, der Doli Lodge.
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Morgens und abends ergaben sich hier solche Bilder von der Terrasse, auf der wir aßen und abends unser Bier tranken...
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Betreut wird die Doli-Lodge – einschließlich der Jeep-Transfers in den Dschungel – ebenfalls von Pygmäen. Sie leben ganz in der Nähe in einer kleinen Siedlung, die zum Regenwaldstädtchen Bayanga gehört.
Vor allem die Kinder posierten dann auch gern mal vor den Fremden.
1009/31.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337953)|1009/32.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337954)|1009/33.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337955)|1009/34.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337956)
Am meisten gefiel mir immer wieder das ungezwungene Selbstbewusstsein der afrikanischen Mädchen – sicher auch ein Zeichen dafür, dass ihnen in ihrer Gesellschaft frühzeitig Verantwortung übertragen wird. Das lässt sie reifen, macht sie selbstsicher.
1009/35.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337957)|1009/36.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337958)|1009/37.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337959)|
Die erwachsenen Frauen waren indes zurückhaltender gegenüber fremden Männern, taten meist so, als ob sie sie nicht bemerken...
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Und die Männer sind wie überall die Männer: Am sichersten fühlen sie sich im Auto…
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Sie fuhren uns dann auch zweimal zu d e m Höhepunkt der Tour (der mich überhaupt Anlass für diese Expedition war): zur berühmte Dzanga Bai im Dzanga-Sangha-Nationalpark. Das ist eine große Lichtung mit mineralhaltigen Quellen, die vor allem Waldelefanten zuhauf anzieht.
Wieder ging es zuerst im Pick-up in den Wald…
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337963)
…dann zu Fuß weiter durch flaches (diesmal aber klares) Wasser…
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…und schließlich auf Elefantenpfaden zur Beobachtungsplattform.
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Unterwegs passierten wir das Dorf, in dem seit Jahrzehnten die weltweit berühmteste Waldelefanten-Forscherin Andrea Turkalo lebt. Leider war sie gerade in den USA, und inzwischen soll sie wohl auch ganz dorthin zurückgekehrt sein, sicher auch altersbedingt.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=337966)
Auf der Beobachtungsplattform an der Dzanga Bai, die vor allem von Andrea Turkalo und ihrem Team genutzt wird, war dann Stille geboten.
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Aber wer je im Fernsehen die Tierfilme von diesem einzigartigen Schauplatz gesehen hatte, dem blieb ohnehin vor Ergriffenheit, nun selbst einmal hier zu sein, die Sprache weg… :)
1009/51.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337971)|1009/52.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337972)|1009/53.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=337973)|
Schlumpf1965
14.06.2020, 19:24
Und mir bleiben die Finger steif so intensiv nimmst du einem mit :top:
Und mir bleiben die Finger steif so intensiv nimmst du einem mit :top:
... ich hoffe, sie sind inzwischen wieder warm und beweglich - bei den Tmperaturen im Moment. :)
Danke!!
Schlumpf1965
15.06.2020, 18:33
Oh ja, hier in Güster, Herzogtum Lauenburg ist das Wetter sehr dienlich dafür. Gestern angereist, die Sonne scheint fast durch bei 23/24°. Urlaub hier bis 28.6. :D
Oh ja, hier in Güster, Herzogtum Lauenburg ist das Wetter sehr dienlich dafür. Gestern angereist, die Sonne scheint fast durch bei 23/24°. Urlaub hier bis 28.6. :D
Na dann, Norbert, schönen Urlaub!! :)
Ich kenne die Ecke, tangiere sie stets, wenn wir zu unserem Sohn nach Kiel hoch fahren. Wirklich schönes Fleckchen!
Mein geflicktes Knie ist zwar langsam wieder trittfest, doch noch immer bremsen halt Corona-bedingte Hürden mein Fernweh aus. Ich hoffe, wir können im Herbst wieder ein wenig in die Welt starten. Bis dahin muss es eben der Griff ins Archiv tun… ;)
Hier denn wieder einige mehr oder weniger verborgene Gesichter Afrikas – konkret aus Westafrika. Vor ein paar Jahren tourte ich mit einer Handvoll Globetrotter aus Deutschland und Österreich durch die drei Sahel-Staaten Niger, Burkina Faso und Mali.
Unterwegs waren wir in Jeeps. Abends schlugen wir irgendwo in der Savanne unsere Zelte auf, suchten uns dann Brennholz und aßen am offenen Feuer. Und wenn wir am nächsten Morgen aufwachten, schauten uns häufig schon große neugierige Kinderaugen an. Zumeist waren es kleine Hirten mit Ziegen im Schlepptau, manchmal auch Dorfkinder aus der Nähe.
Hier als erstes eine kleine Auswahl Kindergesichter aus der Republik Niger, wo unsere Tour begann.
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841/5_Kinder_Niger.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=339431)|841/6_Kinder_Niger.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=339434)|841/7_Kinder_Niger.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=339430)|841/8_Kinder_Niger.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=339436)
Wie man leicht erkennt, gehören die Mädchen und Jungen verschiedenen Ethnien an. Am häufigsten vertreten ist im Niger das Volk der Hausa, das sich allerdings über acht Länder verteilt (die Franzosen und Briten hatten damals bei der Kolonisierung der riesigen Region die Stammes- und Siedlungsgebiete willkürlich durchschnitten). Es gibt denn in Afrika mehr Hausa als in Europa Schweden, Dänen, Finnen und Norweger zusammengenommen.
Daneben trafen wir auch häufig Kinder anderer Völker wie den Songhai, den Zarma und den Tuareg.
(Fortsetzung folgt)
Schlumpf1965
10.07.2020, 05:48
Juhu,
Mein Thread geht weiter :D
Deinem Knie weiter gute Besserung und durchhalten, Geduld haben, Abstand wahren, Maske tragen. Alles wird gut, irgendwann.
Deinem Knie weiter gute Besserung und durchhalten, Geduld haben, Abstand wahren, Maske tragen. Alles wird gut, irgendwann.
Guten Morgen, Norbert, und danke für die Wünsche!! Wir werden es wohl alle noch eine Weile brauchen. :(
Da ich endlich auch wieder Autofahren darf, bin ich am Wochenende wieder mal familiär unterwegs, weshalb ich heute auch noch ein wenig Nachschub für den Thread liefere... :)
Viel zu selten melde ich mir in diesem sehenswerten und lesenswerten Thread. Aber ich freue mich über jeden deiner Beiträge, Harld.
...Und wenn wir am nächsten Morgen aufwachten, schauten uns häufig schon große neugierige Kinderaugen an.
Und genau diese Nähe zeichnen deine Portraits aus. :top: Man merkt ihnen an, daß ihr nicht mal kurz mit einer größeren Reisegruppe in dem Ort aufgeschlagen seid, um eure Fotos auf der Speicherkarte zu haben.
Vor solchen offenen Fotos muss sicher einiges an Interaktion und Kommunikation stattgefunden haben.
Ich könnte so etwas überhaupt nicht....danke fürs Zeigen.
Beeindruckende Portraits, die mich im Moment ein wenig nachdenklich machen aufgrund der derzeitigen Situation (Corona), und dem Wissen das diese Menschen dort eben nicht die hiesigen Möglichkeiten haben, sich im Falle eines Falles behandeln zu lassen.
Das gilt natürlich generell in diesen Ländern und nicht nur zur heutigen Zeit.
Danke Peter, danke Ditmar, für Eure anerkennenden Worte!! Ich freue mich stets aufs Neue, wenn ich hier mit diesem absoluten Nischenthema ein wenig Aufmerksamkeit erzeugen kann.
Unsere Gesellschaft, wie wohl überhaupt „der Westen“, ist inzwischen so mit sich und den eigenen (fraglos vorhandenen) Problemen beschäftigt, dass der Blick weit über Kontinentalgrenzen hinaus kaum noch zugelassen wird. Dunkle Hautfarbe empfindet man inzwischen selbst bis in etablierte Parteien hinein vor allem als Bedrohung oder zumindest als unbehaglich.
Dabei würden wohl weit über 99 Prozent der gut 1,2 Milliarden Afrikaner nie auf die Idee kommen, sich ins gelobte Europa auf den Weg zu machen. Sie leben ihr eigenes Leben und wirken dabei oft spürbar zufriedener als viele unter uns.
Sie leben ihr eigenes Leben und wirken dabei oft spürbar zufriedener als viele unter uns.
So wird es wohl sein, und ich bin überzeugt das diese Aussage voll zutrifft.
Die Republik Niger ist gut 3,5mal so groß wie die Bundesrepublik, zählt aber nur 23 Mio. Einwohner. Denn große Teile des Landes sind unbewohnte Sahara.
Unter den 193 UN-Mitgliedsstaaten liegt das Land beim Bruttoinlandsprodukt nur auf Platz 144 (aber immerhin aber noch vor einigen europäischen Staaten wie Kosovo und Montenegro). Existenzbedrohend für den größten Teil der nigrischen Bevölkerung sind vor allem regelmäßig wiederkehrende Dürren und Hungersnöte.
Den größten Reichtum von Niger bilden sicher die Kinder. Auffällig war für uns, dass Mädchen und Frauen – trotz des nahezu flächendeckend verbreiteten Islam – kaum verschleiert gehen, sondern ganz selbstbewusst in der Öffentlichkeit auftreten.
Indes gibt es wie überall auf der Welt auch typische geschlechtsspezifische Prägungen. Jungs hüten in der Regel Ziegen – und bereiten sich zugleich darauf vor, mal starke, wilde Männer zu werden. Stolz demonstrieren sie hier ihre Kampfsportfitness…
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Dabei sind es vor allem die Mädchen, die gerade auf dem Lande handfest gefordert werden: beim Hirsestampfen, am Ziehbrunnen oder bei der Betreuung jüngerer Geschwister
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Bei alledem wirken sie zumeist schön und anmutig, selbstbewusst und sorgfältig gekleidet.
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Und wohl die meisten haben dann selbst schon im Backfischalter Kinder.
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Im Übrigen, Peter, ist es schon so, dass man ganz anderen Kontakt zu den Menschen bekommt, wenn man nicht im klimatisierten Reisebus durch ein Land tourt und in den speziell für ausländische Touristen reservierten Restaurants speist. Mir kommt dabei sicher entgegen, dass ich dann eben kaum Berührungsängste habe. Auch in den Gruppen, in denen ich unterwegs bin, gibt es aber stets welche, die dann eher befangen wirken und sich beispielsweise nie von afrikanischen Kindern anfassen lassen würden. Jeder tickt halt anders.
Und weil Ditmar von den gesundheitlichen Defiziten in Afrika spricht: Das stimmt gar sehr! Und jeder, der schon mal auf etwas unkonventionelle Weise in solchen Ländern war, weiß, wonach die Menschen dort vor allem fragen, wenn man ihnen begegnet: Nein, nicht nach Geld, sondern nach Pflaster, Salbe, Pillen, Schmerzmittel, Binden… Das berührt mich jedes Mal wieder.
Schlumpf1965
10.07.2020, 16:23
...Sie leben ihr eigenes Leben und wirken dabei oft spürbar zufriedener als viele unter uns.
Was man bei den danach folgenden Bildern wieder einmal überdeutlich sieht und spüren kann.
Zweite Station der Tour durch die westafrikanische Sahelzone war Burkina Faso.
Das Land ist bei uns wenig bekannt. Am ehesten vielleicht noch bei Kultur- und Theaterfreaks. Denn der 2010 leider früh verstorbene Regisseur Christoph Schlingensief hatte hier in der Nähe der Hauptstadt Ouagadougou ein interkulturelles „Operndorf Afrika“ aufgebaut, für das immerhin der frühere deutsche Bundespräsident Horst Köhler die Schirmherrschaft übernahm.
Dort war ich allerdings nicht. Sondern mit unseren Jeeps setzten wir – von der Republik Niger kommend – mit einer Fähre, die wohl durch jeden TÜV fallen würden, über einen Nebenfluss der Niger-Flusses nach Burkina Faso über.
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Unsicher fühlten wir uns indes nie. Tief in Afrika, ganz ohne Netz und doppelten Boden, sieht man die Welt und die Wirklichkeit einfach viel entspannter…
In dem weinroten Toyota war ich übrigens unterwegs. Indes saß ich nicht am Lenkrad, sondern nur neben einem afrikanischen Fahrer. So sieht man mehr und kann auch mehr fotografieren. Denn das Leben an den Ufern des Niger und seiner Nebenarme ist kunterbunt.
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Frauen und Mädchen bestimmen das öffentliche Bild in der Region. Sie halten den Alltag aufrecht, staken Boote, stampfen Hirse, waschen Wäsche, erziehen die Kinder.
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Und sie dominieren in ihren bunten Kleidern die Szenerie auf den Wochenmärkten...
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... auf denen sich sehr maßgeblich der afrikanische Alltag abspielt
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Bei alledem sehen viele immer so aus, als ob Sonntag wäre und sie sich mit feschem Kopfschmuck und im besten Kleid, das sie besitzen, ein wenig zur Schau stellen: Sehen und gesehen werden. Immerhin sind die Märkte oft auch Heiratsbörsen, vor allem über die Dorf- und Provinzgrenzen hinaus.
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(geht weiter)
Schlumpf1965
16.07.2020, 07:02
Aus dem Thema könntest du einen wirklich tollen Bildband machen.
Aus dem Thema könntest du einen wirklich tollen Bildband machen.
Danke, Norbert! Im Grunde gibt es den sogar schon, indes als privates Fotobuch. Es war seinerzeit eines der ersten Fotobücher, die ich gestaltet habe. Inzwischen überlege ich jedoch, es noch einmal neu zu machen: größer, schöner, vielfältiger... ;) Denn zum einen gibt es bessere Software inzwischen, zum anderen bin eben auch ich heute deutlich erfahrener in Sachen Fotobuch geworden...
In Burkina Faso leben rund 20 Mio. Menschen. Sie sprechen 60 verschiedene Sprachen. Aus den beiden meistgesprochenen wurde auch der heutige Name der früheren französischen Kolonie Obervolta gebildet.
Denn in der Sprache Mòoré bedeutet burkĩna „ehrenwerte Person“, und in der Sprache Dioula heißt faso „Vaterland“. Burkina Faso bedeutet also wörtlich „Vaterland der ehrenwerten Menschen“.
Und ebenso stolz und gewissermaßen ehrenwert wirken auch die Männer. Man achtet auf sein Äußeres wenn man außer Haus geht, folgt dabei den Traditionen, gibt sich beherrscht und selbstbewusst.
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Zu einem ordentlich gekleideten Mann gehört natürlich ein Tagelmust. Das ist gefärbtes Baumwoll- oder Leinentuch, das den Turban mit einem (Gesichts-)Schleier kombiniert.
Männer in Gruppen sieht man entweder unter der Akazie oder gar einem Baobab auf dem Dorfplatz sitzen – oder auf Märkten. Vor allem Viehhandel scheint Männersache.
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Oft treffen hierbei auch zwei der bedeutendsten Völker von Burkina Faso aufeinander: die ansässigen Mossi, ein bäuerliches Volk, dem sich fast die Hälfte der Landesbevölkerung zurechnet, und die Fulbe, ein nomadisierendes Hirtenvolk, das inzwischen auch weitgehend sesshaft ist.
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Dann wird hart verhandelt, denn für die Fulbe (auch als Peulh oder Fulani bekannt) steht die Kuh an erster Stelle. Nach ihrer traditionellen Religion schuf ihr Gott Geno die Welt aus einem einzigen Tropfen Milch, den ihm die Ur-Kuh Itoori gegeben wurde. Anschließend kreierte er zunächst die Kuh, dann den Mann, danach die Frau...
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Auf den Märkten wirken die Nomadenvölker oft ärmlicher und härter als die Vertreter der sesshaften Bauern. Hier einige halbwüchsige Fulbe-Kinder.
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Es ist schon beeindruckend wie du hier Afrikas Bewohner in den verschiedensten Ländern dokumentierst. Obwohl ich vor einiger Zeit schon einige Hochzeiten fotografiert hatte, habe ich mich mit den fotografieren von Menschen in den Reiseländern immer schwer getan. Warscheinlich lag es an den eher meist nur flüchtigen Begegnungen. Wenn man so wie du (fern der üblichen Touristenströme) intensiver in das Leben dort eintauchst, ist es sicher einfacher. Meins ist es nicht, aber ich schaue hier immer wieder mal als stiller Mitleser rein. Material für ein neues Fotobuch hast du ja reichlich. Warscheinlich wird dir, weil du ja ständig unterwegs bist, am Ende die Zeit dafür fehlen. ;) gerne mehr davon.
Hans-Werner, ich denke, Hochzeiten zu fotografieren ist schon um einiges anspruchsvoller… Ich habe es bisher nur einmal übernommen und ziemlichen Respekt davor.
Auch als mein jüngster Sohn vor ein paar Jahren geheiratet hat, wollte er, dass ich den Fotopart übernehme. Aber lieber habe ich dann einen anderen engagiert (und bezahlt), als dass ich am Ende noch etwas verbocke… ;)
Danke aber vor allem für Deine Worte! Ja, wir waren wirklich fern aller Touristenströme in drei Ländern unterwegs, trafen nur immer mal Jeep-Karawanen mit Franzosen. Im Grunde ging es nur über solche Pisten, fernab aller Asphaltstraßen. Hier unserer vier Wagen bei einer Pullerpause... ;)
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Und genächtigt wurde irgendwo, wo es uns gefiel – und wir eben abends wegen der einbrechenden Dunkelheit nicht weiterfahren wollten.
Das hier ist mein Zelt.
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Es ließ sich in ein, zwei Minuten zusammenstecken und dann locker am oberen Stangenkreuz mit einer Hand forttragen. Denn wir hatten alle den Spleen, möglichst so weit von den anderen zu schlafen, dass man im Dunkeln nur noch den fantastischen Sternenhimmel sah, nicht aber den Schein von deren Taschenlampen…
Es sollte eben möglichst authentische afrikanische Wildnis sein.
Zuletzt wiederholt ermuntert durch Joachim (@Harry Hirsch), auf den ja im Grunde dieser ganze Thread zurückgeht, nutze ich die gegenwärtigen grauen Tage, um mal wieder in meinem Reisearchiv zu stöbern.
Zumal ja die meisten Tourenpläne, die ich für 2020 hatte, aus bekannten Gründen ins Wasser fielen. Schauen wir denn mal, was nächstes Jahr wieder möglich sein wird…
Hier Bilder aus Uganda, wo wir eigentlich wegen der Gorillas, Schimpansen, auf Bäume kletternden Löwen usw. waren. Aber natürlich trafen wir auch Menschen zu Hauf. Und Uganda ist ein sehr farbenfrohes, lebenspralles Land. Winston Churchill nannte es gar mal die Perle Afrikas.
Da wir nur zu dritt unterwegs waren, meine Frau, unser ugandischer Fahrer und ich, kamen wir auch ziemlich dicht und vergleichsweise unproblematisch an das Leben heran…
Kinder von Gemüsefrauen
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Männer und Maschinen
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Marktfrauen
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Manche registrierten uns kaum, wenn wir fotografierten, die meisten aber schon. Und zuweilen stellten sie sich sogar ein wenig Pose.
844/Marktfrauen_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346362)|844/Marktfrauen_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346363)|
Schlumpf1965
22.11.2020, 13:34
:D Eben beim Gassi mit den Hunden habe ich gedacht "der Harald könnte mal wieder was im "Verborgene Gesichter...."-Thread posten. Das nenn' ich Service :top:
:D Eben beim Gassi mit den Hunden habe ich gedacht "der Harald könnte mal wieder was im "Verborgene Gesichter...."-Thread posten. Das nenn' ich Service :top:
Ja, Norbert, was Gassi-Runden so an kreativen Gedanken freisetzen… :D
Uganda ist ein armes Land, sogar für afrikanische Verhältnisse - angesichts eines Bruttosozialprodukt von jährlich 638 US-Dollar pro Einwohner (BRD 46.473 Dollar). Und irgendwie sieht man das den Menschen an. Unbeschwertes Lachen ist selten im Alltag.
Während man hierzulande aus Umweltgründen für Lastenräder wirbt, um die Autos aus den Innenstädten herauszubekommen, sind diese in Uganda schlicht der Not geschuldet. Nichts, was man nicht auf einem Drahtesel transportieren könnte...
Lastenräder
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Gewöhnlich werden sie so vollgepackt, dass man sie nur noch schieben kann.
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Mofas sind zumindest auf dem Land dagegen eher selten.
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Dafür tun es auf den großen Seen auch Kanus, die selbst von Kindern schon souverän gesteuert werden..
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Ob es Zufall ist, dass diese schick zurechtgemachte junge Frau vor einem „Smart Hotel“ im Umland der Hauptstadt Kampala entlangläuft, vermag ich nicht zu sagen.
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Drei Viertel der Menschen in Uganda sind übrigens Christen, meist Katholiken oder Anglikaner.
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Das war unser Gefährt in Uganda – ebenso überlandstraßentauglich wie geländegängig auf Safaritouren.
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Wer in Uganda in die Regenwälder fährt, um Gorillas oder Schimpansen zu treffen, sollte sich am besten zuvor schon mit ausreichend Barem versorgen. Denn auf dem Lande gibt es kaum Geldautomaten. Und wenn doch, steht man eine geschlagene Stunde an, ehe man seine Visa-Card einführen darf. Die Automaten werden übrigens von je zwei mit Langwaffen bewehrten Wächtern behütet.
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Harry Hirsch
23.11.2020, 05:48
Hurra, es geht weiter :top:
Danke auch für diesen Bericht, Harald! Ich mag diese ausdrucksstarken Aufnahmen die du von den Menschen/von dem Leben dort machst.
Und -wie schon direkt gesagt- es wirkt dabei immer respektvoll.
Schlumpf1965
23.11.2020, 07:22
Dem kann man sich wiederholt nur anschließen.
Sag' Harald, gibt es in Uganda noch irgendwelche Langzeit-Nachwirkungen aus der Diktaturzeit von Idi Amin?
Ich habe mich damit noch nie so befasst, wohl auch weil ich zum Ende seiner Diktatur zarte 14 Jahre alt war und man sich da noch nicht wirklich so intensiv mit so etwas beschäftigt.
Harry Hirsch
23.11.2020, 08:29
Ich schätze es sehr, dass du mich mit den Bildern und Berichten neugierig machst und ich mich auch mal wieder über das Land informiere.
Uganda gehört ja auch zu diesen Staaten, von denen man entweder nichts, oder katastrophales hört. Leider.
Ausgerechnet dein Bild mit der Straße und den LKWs hat mich zum Nachblättern im Internet veranlasst. Linksverkehr. War also Kolonie des britischen Imperiums.
Rein reflexartig hätte ich es mehr Frankreich zugeordnet. Warum auch immer.
Lt. Wikipedia ist es leider immer noch autoritär geführt, aber es gibt wohl Licht am Ende des Tunnels.
Die innenpolitische Lage und die Aussagen zur Kriminalität beim auswärtigen Amt sprechen nicht gerade für ein sicheres Reiseland. Sehr schade.
Aber entsprechende Aussagen gelten wohl für die meisten afrikanischen Staaten...
Umso mehr freuen mich solche Bericht. War dir/euch eigentlich nie mulmig bei euren, teilweise doch sehr abenteuerlichen, Reisen?
Sag' Harald, gibt es in Uganda noch irgendwelche Langzeit-Nachwirkungen aus der Diktaturzeit von Idi Amin?
Ich habe mich damit noch nie so befasst, wohl auch weil ich zum Ende seiner Diktatur zarte 14 Jahre alt war...
Norbert, als Idi Amin 1979 gestürzt wurde, war ich auch erst 25 und wusste von Uganda sonst nicht viel – außer dass es dort Berggorilla gibt… Ich kannte freilich die Schlagzeilen über seine barbarischen Abschlachtungen Hunderttausender Landsleute.
Übrigens hatte sich Amin 1971 auch mit – zumindest moralischer – Rückendeckung Großbritanniens und Israels an die Macht geputscht. Und der CIA versorgte ihn (über Tarnfirmen) auch noch nach den Massakern mit Waffen, Bomben und logistischer Unterstützung bei militärischen Operationen.
Heute spürt man davon nichts mehr im Land, auch wenn man diese Ereignisse zunächst ein wenig im Hinterkopf hat, wenn man durch Uganda fährt. Zumindest empfand ich teilweise eine gewisse Rauheit im Alltag. Es fehlte ein wenig der Charme bzw. das Laissez-faire, wie ich es von anderen afrikanischen Staaten kenne.
Uganda ist eben auch nach Idi Amin stark militärisch durchsetzt, war etwa immer wieder in kriegerische Konflikte in seinen Nachbarländern verwickelt (Kongo, Südsudan, Tansania, Ruanda). Viele ehemalige Soldaten sind jetzt an verantwortlicher Stelle im zivilen Leben verankert (so auch unser wirklich sehr kompetenter und fähiger Driver-Guide), wo sie dann sicher auch etwas das Klima beeinflussen. Andererseits gibt es auch starke paramilitärische Einheiten in Uganda, die teils gegen die Zentralregierung kämpfen. Aber als Tourist merkt man davon praktisch nichts.
Lt. Wikipedia ist es leider immer noch autoritär geführt…
Ja, Joachim, auch Ugandas heutiger Präsidenten Museveni ist im Grunde ein Diktator, wenn auch von anderem Schlag. Er arbeitet derzeit an einer Art christlicher „Scharia“ – nämlich einem Staat, der sich kompromisslos auf die 10 Gebote der Bibel gründet. Homosexualität ist etwa strafbar (und teils lebensgefährlich).
…aber es gibt wohl Licht am Ende des Tunnels.
Hoffen wir mal. Es sieht zumindest danach aus.
Ich schätze es sehr, dass du mich mit den Bildern und Berichten neugierig machst und ich mich auch mal wieder über das Land informiere.
Geht mir ja bei anderen auch stets so. ;) Auch bei Deinen Bergreisen!!
Die innenpolitische Lage und die Aussagen zur Kriminalität beim Auswärtigen Amt sprechen nicht gerade für ein sicheres Reiseland. Sehr schade.
Aber entsprechende Aussagen gelten wohl für die meisten afrikanischen Staaten...
Eigentlich überhaupt für die allermeisten Staaten der Welt, zeitweilig gar für die USA. Ich denke, das Außenamt will sich damit vor allem rechtlich absichern.
War dir/euch eigentlich nie mulmig bei euren, teilweise doch sehr abenteuerlichen, Reisen?
Ich bin weiß Gott kein Held. Meine Frau ebenso wenig, wobei sie wirklich nicht ängstlich auf Reisen ist. Und wenn es dort, wo wir hinfliegen, wirklich (lebens)gefährlich wäre, wären wir nicht dort.
Aber dazu darf man eben sein Bild über andere Staaten nicht nach hiesigen Medien formen. Hier wird doch nur etwas über die allermeisten Ecken des Planeten vermeldet, wenn es dort Kriege und Aufstände, Terroranschläge oder boshafte Politiker, Erdbeben oder Hungersnöte, Massenproteste oder Schiffskatastrophen gibt. Das fängt bereits in unseren europäischen Nachbarstaaten an…
Bisher hatte ich nur einmal ein leicht mulmiges Gefühl: in der Zentralafrikanischen Republik. Aber auch das nur, weil ich zuvor zu sehr deutsche Quellen studiert hatte (Bürgerkrieg 2012/13) und nicht ganz sicher war, ob die Gemetzel der Christen gegen die Moslems einige Jahre später wirklich schon zu Ende wären. Waren sie aber, im Lande selbst war friedliche Ruhe…
Und in der Republik Togo (eine frühere deutsche Kolonie) gab es gerade, als ich dort mit einer kleinen Reisegruppe war, Revolten gegen den Präsidenten, weil der sich zum vierten oder fünften Male wiederwählen lassen wollte. Wir mussten daraufhin sogar die Reiseroute ändern, weil wir eine Stadt nicht besuchen durften, in der gerade Straßenproteste liefen. Aber angsteinflößend war auch das nicht. Im Gegenteil, im Ausweichhotel saßen wir abends mit Regierungssoldaten in der Bar und schwatzten mit ihnen so gut es ging auf Französisch.
Wirklich Angst gemacht bekam ich vor Ort bisher nur einmal – in Rio de Janeiro. Passiert ist zwar nie etwas, und es gab auch nie brenzlige Situationen. Aber immer wieder wurden wir von Einheimischen, teils fremden Leuten auf der Straße davor gewarnt, nicht dort oder dort hinzugehen, abends nicht ohne Taxi heimzufahren, selbst tagsüber an der Copacabana nicht die Kamera sichtbar am Hals baumeln zu lassen…
[...]Viele ehemalige Soldaten sind jetzt an verantwortlicher Stelle im zivilen Leben verankert (so auch unser wirklich sehr kompetenter und fähiger Driver-Guide), wo sie dann sicher auch etwas das Klima beeinflussen. [...]
Das hatten wir nach `45 auch bei uns in Deutschland. Ich hoffe nur, dass die undemokratischen "Puzzlestückchen" nach und nach aussortiert werden.
Krieg kein Bild hochgeladen/eingebunden. Bitte löschen.
gibt es in Uganda noch irgendwelche Langzeit-Nachwirkungen aus der Diktaturzeit von Idi Amin? Kürzlich habe ich in einem Naturfilm gesehen, dass er eine Art Palast hinterlassen hat, der ursprünglich wohl mal als Luxus-Jagd-Lodge diente, mittlerweile aber verfällt und von allerlei wildem Getier bewohnt wird.
Wäre ein geiler Lost Place... :mrgreen:
... sollte ich jemals nach Uganda kommen möchte ich mir das jedenfalls mal anschauen.
Harry Hirsch
23.11.2020, 19:03
:top: Danke für deine Erläuterungen und offenen Worte, Harald.
Da ich in den nächsten Tagen kaum dazukommen werde, hier etwas hochzuladen, will ich gleich noch ein paar „verborgene Gesichter“ nachschieben. Diesmal aus Namibia.
Wer dort schon war, ist vielleicht auch den Himba begegnet. Eigentlich nennt sich dieses Bantu-Volk Ovahimba (denn „Himba“ meint nur den einzelnen Menschen, ist als Singular). Sie leben nomadisch oder halbnomadisch als Hirten, Schaf- und Ziegenzüchter, Jäger und Sammler im Norden Namibias sowie in angrenzenden südlichen Gebieten Angolas, und das oft – wie man sieht – noch ziemlich unberührt von der Zivilisation.
Diese Gruppe hier trafen wir auf einer überaus weitläufigen Farm, die einer deutschstämmigen Familie gehört und auf der sie mit ihren Tieren herumziehen.
Kurz bevor wir sie besuchten, hatte es stark geregnet, die Luft war aufgefrischt. So trugen sie Decken über die Schulter, als wir bei ihnen ankamen. Doch dann drückte plötzlich wieder schwül die Sonne und sie legten die Decken ab. Mich, der ich noch im Anorak war, machte das irgendwie befangen – so unter vielen plötzlich nackten Weiblein...
Doch da auch meine Frau dabei war, entspannte sich das schnell. Sie kommunizierte auf Frauenart mit ihnen, machte erste Fotos, und so war dies dann auch für mich schnell unproblematisch. Teilweise posierten sie geradezu vor der Kamera. Manche von ihnen sind so mehrfach im Bild.
844/1_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346469)|844/2_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346468)|844/3_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346467)|
Männer waren überhaupt nicht im Camp, nur Mädchen und Frauen aller Altersgruppen. Und man muss schon sagen, es sind sehr schöne, groß gewachsene Menschen mit feingezeichneten Gesichtern.
844/4_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346466)|844/7_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346463)|
Typisch für die Ovahimba ist die rötliche Färbung ihrer Haut. Diese rührt aus einer sehr fettigen Creme, die sie aus dem Butterfett ihrer Tiere sowie einem bestimmten Strauchharz und der für Namibia typischen Ockerfarbe der eisenoxidhaltigen Erde herstellen. Sie schützt gegen Insektenstiche und verhindert das Austrocknen der Haut in dem heißen Klima.
844/8_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346462)|844/9_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346461)|844/10_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346463)|844/11_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346459)
Diese ältere Frau bot uns Figuren zum Kauf an, die wohl ihr Mann oder ihr Sohn gefertigt hatte. Eine davon steht bis heute in meinem Arbeitszimmer.
844/5_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346465)|844/6_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=346464)|
Mädchen, die ihre Haare zu langen, ins Gesicht fallenden Fransen binden, haben noch nicht die Pubertät erreicht.
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Und natürlich wollten alle hinterher im Kameradisplay die Fotos betrachten. Neugier und Eitelkeit sind halt weltumspannend…
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Tolle Fotos mit prima Infos!
Gerade die Menschen in ihren verschiedenen Lebenssituationen und dabei noch so offen - :top:
Das hat mich an meine Erfahrungen in Indien erinnert - selbst mit wenig Geld trotzdem das Leben positiv annehmend und zugleich ganz offen dabei.
Es wird Zeit, dass Corona verschwindet und das unbeschwerte Reisen wieder möglich wird.
Danke, Christian! :)
Und ja, ich gebe Dir absolut Recht:
Es wird Zeit, dass Corona verschwindet und das unbeschwerte Reisen wieder möglich wird.
Ich warte auch schon sehr darauf. Hoffen wir, dass sich mit den inzwischen auf den Markt gebrachten Impfstoffen die Lage bald wieder entschärft. Nicht nur hierzulande...
Hier mal etwas mehr zur kühlen Jahreszeit passendes:
843/DSC08240k.jpg
p.s. Was hab ich nur falsch gemacht, daß ich jetzt ein Bild hochgeladen bekommen habe :crazy:
Ein ganz toller Threat mit genialen und intensiven Bildern von der ersten bis zur letzten Seite.
vielen Dank hierfür!
Hier mal etwas mehr zur kühlen Jahreszeit passendes:
843/DSC08240k.jpg
Cool (im wahrsten Wortsinne)!
Bist Du das oder ein von Dir porträtierter Polarbewohner?
Ein ganz toller Threat mit genialen und intensiven Bildern von der ersten bis zur letzten Seite.
vielen Dank hierfür!
Danke, Sebastian!! Das geht einem ja runter wie Öl... :)
Neues habe ich auch. Bin erst vor zwei Tagen aus Westafrika zurückgekehrt – von einer Tour in die Sahara von Mauretanien.
Beduinenfrauen
844/Beduinenfrauen_in_Mauretanien_1.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=349218)
844/Beduinenfrauen_in_Mauretanien_2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=349219)
Nomaden an einem Brunnen in einer Wüstenoase
844/Nomaden_am_Brunnen_in_einer_Wstenoase.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=349217)
Indes überlege ich, dass ich, wenn ich alle Fotos gesichtet und etwas sortiert habe, zu dieser Tour einen eigenen Thread eröffne, da ich hiervon neben - mehr oder minder - verborgenen Gesichtern noch andere Motive mitgebracht habe.
Dann erstmal danke für den Appetizer, der hier in gewohnt intensiver Manier serviert wurde.:top:
Reisefoto
27.08.2021, 19:20
Ein Kappenverkäufer auf dem Markt von Kashgar (Xinjiang, China) 1989:
844/1600_1989_Pakistan_China0193CC21cewz.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=357708)
Ein Kappenverkäufer auf dem Markt von Kashgar (Xinjiang, China) 1989:
844/1600_1989_Pakistan_China0193CC21cewz.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=357708)
Danke, Matthias, für das Wiederbeleben dieses Threads!! :top:
Und dann noch mit einem Bild aus einer wirklich kaum bekannten (oder genauer gesagt: kaum bereisten) Gegend dieser Welt, nämlich dem muslimischen Teil Chinas...!
Ich sollte denn auch mal wieder unbedingt hier etwas hier einstellen...
Samstag fliege ich übrigens selbst mal wieder in solch eine Region - nach Pakistan. Mal sehen, was mir dort alles vor die Linse kommt. Bin schon sehr gespannt.
Reisefoto
28.08.2021, 14:53
Xinjiang hat schon eine Menge zu bieten und der Markt in Kashgar war echt abgefahren, für mich das kulturell coolste, was mir auf der Welt begegnet ist. (Das Bild war nur ein Bearbeitungstest, ich hoffe ich finde einen Weg, aus den alten Dias noch etwas echtere Farben und Bildqualität herauszukitzeln.) Ich habe von dort viele Fotos. Man findet dort eine faszinierende Zusammenkunft verschiedenster Völker Zentralasiens. Mir scheint, dass der Markt auch heute noch sehr sehens- und erlebenswert ist.
Als Einstimmung auf Deine bevorstehende Reise ein Bild vom NATCO Busbahnhof in Rawalpindi. Ich saß schon im Bus und wartete auf die Abfahrt nach Gilgit.
844/1600_1989_Pakistan_China0030-ShAI-motionCC21ps1aps.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=357748)
Viel Spaß in Pakistan und komm' gesund zurück!
Danke, werde mir Mühe geben.. ;)
Rāwalpindi liegt indes nicht auf unserer Tour, nur das benachbarte Islamabad als neue Hauptstadt. Allerdings soll wohl der Airport von Islamabad in Rāwalpindi liegen.
Dieser Flugplatz trägt übrigens den Namen Benazir Bhutto, also der ersten pakistanischen Ministerpräsidentin (1993 bis 1996). Das ist insofern interessant, als dass muslimische Länder, die wir hierzulande gern als frauenfeindlich etikettieren (neben Pakistan auch die Türkei) wesentlich eher einen weiblichen Regierungschef hatten also etwa die Bundesrepublik. Aber das nur am Rande.
Pakistan erfüllt auf den ersten Blick so ziemlich alle Klischees, die der gutgläubige hiesige Medienkonsument über die Jahre in den Kopf gepflanzt bekommen hat. Auf den zweiten Blick aber überhaupt nicht.
Ich habe noch nie ein Land mit so viel unverstellter Herzlichkeit gegenüber Fremden bereist, wie Pakistan. Ich bin noch nie so oft von Einheimischen (per Smartphone-Selfie) fotografiert worden wie hier. Und ich hatte (neben Afghanistan, wo es ähnlich war) noch nie so wenige Probleme, Menschen freundlich vor die Linse zu bekommen.
Ich habe also unendliche Bilder im Kasten, werde davon nur einige wenige zeigen können. Beginnen will ich in der 2-Millionen-Einwohner-Stadt Multan. Das ist eine sehr schöne, quirlige, kulturvolle Stadt in der Provinz Punjab, die mir neben Lahore am besten gefallen hat.
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Es gibt hier viele Moscheen, größere und kleinere. Die vielleicht schönste, wenn auch nicht größte ist die Shahi Eid Gah Moschee (erbaut 1735). Aus ihr ein paar Momentaufnahmen.
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Die Moschee ist nach meiner Beobachtung in muslimisch geprägten Ländern viel mehr als nur ein Ort des Betens, sondern mehr ein Raum über fast alle Lebenslagen: Man isst hier, schläft hier, schwatzt hier, telefoniert hier, verschnauft nur mal zwischendurch, macht hier Geschäfte, trifft Freunde (angeblich auch Freundinnen in diversen Rückzugbereichen) … Und in Ländern, wo es nachmittags leicht über 40 Grad heiß wird, ist es oft auch der einzige halbwegs klimatisierte öffentliche Ort, in dem man mal etwas herunterkommt…
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Es war ziemlich dunkel und zudem sehr gegenlichtig im Inneren, so dass ich die Bilder teils deutlich aufhellen oder den Kontrast verringern musste. Aber ich finde, ein gewisse Verschwommenheit und Unschärfe passt zu der Situation, wie ich es erlebt habe. Es war extrem heiß, die Luft flimmerte, und das Wasser lief mir in Strömen den Rücken und die Beine hinab (natürlich trug ich lange Hosen…)
Fotografieren war aber auch hier problemlos möglich. Wenn es jemand wirklich nicht wollte, drehte er sich weg oder zeigte es kurz mit der Hand an. Das kam aber kaum vor. Meist waren die Männer und Burschen zunächst nur völlig perplex, hier ganz unvermittelt weitgereiste Bleichgesichter aus dem Westen zu erblicken. Und dann auch noch Frauen darunter: Wir waren zwei Weiblein, die in Moscheen und an anderen gottesfürchtigen Orten freilich züchtig ein Tuch über die Haare gewickelt haben, sowie zwei Männlein.
Dann kam mir aber ein ganzes Trüpplein, das vorher am Boden saß, hinterher, baute sich auf und bat ebenso schüchtern wie liebenswürdig darum, fotografiert zu werden:
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Außer in der Hauptstadt Islamabad entdeckten wir allerdings eher selten Frauen in aktiven Moscheen. Sie haben offenbar ihre eigenen Zeiten, teils auch eigene Bereiche nur für Frauen, und hierfür auch eigene Zugangspforten.
Diese beiden Mädchen trafen wir dagegen dann außerhalb der Moschee.
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Da der Eingang der Moschee im grellen Gegenlicht lag..
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… hier noch besser belichtete Bilder von hinten bzw. von einem seitlichen Portal, das zum umzäunten Moscheekomplex führte.
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Außerdem eins mit zwei Männern, die gerade die großen Betteppiche im Innenhof fegten.
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(Weiteres folgt, wenngleich frühestens am Wochenende)
Schlumpf1965
21.09.2021, 12:31
Das fängt sehr schön an Harald, gewohnt Bilder, mit denen man gute Eindrücke erhält gepaart mit deiner bunten Erzählweise, die das sehr schön unterstützt.
Erinnert mich an einen Kollegen der vor ein paar Jahren in Jordanien war. Als er zurückkam sagte er, er hat sich da sicherer gefühlt wie oftmals hier bei uns.
Danke, Norbert, das hört man gern!! :D Extra für Dich hatte ich mich denn auch bemüht, noch heute etwas dazu hochladen... ;)
Ich danke auch für eine Bilderreise in einen Teil der Welt, der mir immer verschlossen bleiben wird.:top:
Auch wenn die für mich bereisbare Welt dadurch viel kleiner wird…..ich fühle mich nur dort wohl und sicher, wo ich die Sprache spreche oder verstehe oder zumindest die Lebensweise.
Auch wenn ich damit vielen Regionen der Welt und ihren Bewohnern unrecht tue.
Wahrscheinlich ist es, was das Sicherheitsgefühl angeht, in Wirklichkeit sogar genau umgekehrt.
Aber jeder Jeck ist anders und deshalb nochmals:
Danke fürs mitreisen dürfen.
Harald, deine Fotos machen Freude, und Lust auf das Land. :top: Ein Land das ich gerne mit meinen Augen bereisen würde.
RainerWP
24.09.2021, 05:17
Aus der Konserve :
Das ist Dimitri, ein Bergbauer aus Kreta der mal eine kleine Pause machte und sich dabei entspannte.
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Aus der Konserve :
Das ist Dimitri, ein Bergbauer aus Kreta der mal eine kleine Pause machte und sich dabei entspannte.
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Was für ein lebenspraller Kreter!! Wenn Du mehr davon hast, Rainer, nur zu!
Danke für die anerkennenden Worte zu Pakistan!
@Peter: Mach Dir keine unnötigen Gedanken. Jeder hat halt seine Stärken und seine kleine Macken. Ich natürlich auch. Da ich bei meinen Autos in der Regel nur den Sprit selbst nachfülle, alles andere von anderen besorgen lasse, würde ich auch nie mit einem Wohnmobil durch Europa touren. Was dabei alles passieren könnte... ;)
@Klaus: Das aus Deinem Mund macht Mut! Übrigens war es Dein fotografischer Blutsbruder Stefan (@Kurt Weinmeister), der mir mal vor einigen Jahren in einer PN Hilfe zu einer möglichen Pakistan-Tour anbot. Vielleicht erinnert er sich ja. Nun hat es denn geklappt... :)
Frauen in Pakistan tragen weder schwarze Schleier noch überhaupt zwingend Kopftuch.
Das gehört fraglos zu den Überraschungen eines Besuchs in Pakistan, obwohl sich das Land offiziell als Islamische Republik feiert und im Grunde ja auch nur aufgrund seiner Religion als eigenständiger Staat existiert. Denn Pakistan entstand erst 1947 aus den mehrheitlich muslimischen Teilen Britisch-Indiens, während vor allem die Gebiete mit hinduistischer oder sonstiger Bevölkerungsmehrheit (mit Ausnahme Kaschmirs) im heutigen Indien aufgingen.
Pakistanische Frauen – so unser Eindruck – lieben es bunt, lebensfroh und schick. Zumindest in den Städten. Man verzichtet, wenn man das Haus verlässt, dann weder auf Make-up noch auf modische Accessoires.
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Hierbei zeigt sich auch, dass Frauen und Mädchen auch allein unterwegs sind - also nicht (wie etwa in Afghanistan und einigen arabischen Staaten) nur in Begleitung naher männlicher Verwandter.
Einen staatlichen oder sonst wie amtlichen Druck, das Gesicht oder wenigstens die Haare zu verhüllen, soll es nicht geben, wie wir immer wieder hörten – und ja auch sahen, etwa auf den Straßen, in Parks oder in Gaststätten.
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Sicher gibt es aber auch Unterschiede zwischen Stadt und Land, Jung und Alt, verheiratet und ledig oder in Abhängigkeit von der Religiosität einer Familie oder eines Clans. Und die allermeisten Frauen trugen auch eine Art Hidschab, also ein langes buntes Tuch um Kopf und Schultern - mal locker, mal etwas fester gewickelt.
Ich vermute, man tut dies aus einer Mischung aus Mode, Pragmatismus (um in der heißen, staubigen Welt die Frisur zu schützen) sowie einem mehr oder minder starken religiös-kulturellen Druck in der traditionellen Gesellschaft.
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Doch auch Frauen auf dem Lande nehmen das offenbar nicht gar so streng mit dem Tuch, wie hier links eine Bäuerin, die Holz gesammelt hatte, oder rechts eine Nomadin, deren Familie mit Kamelen umherzieht.
Und eine Besonderheit bilden Frauen im Militär, so wie hier diese beiden Rangerinnen bei einem Zapfenstreich am pakistanisch-indischen Grenzübergang Wagah bei Lahore. Frauen fliegen in der pakistanischen Armee auch Kampfflugzeuge und dienen als Offiziere im Heer und bei der Marine.
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Dennoch war es immer irgendwie etwas speziell, Frauen auf der Straße zu fotografieren. Natürlich haben wir vorher stets gefragt, und in den meisten Fällen hatten sie keine Probleme damit. Aber Frauen sind es in einer islamisch geprägten Gesellschaft nicht gewöhnt, von ihnen unbekannten Männern überhaupt angesprochen und dann auch noch fotografiert zu werden. Weshalb wir dann auch stets unsere Frauen vorschickten, um erste Kontakte anzubahnen und erste Bilder zu machen. Aber selbst dann schauten sie zuweilen nicht direkt in die Kamera sondern eher etwas verlegen in die Landschaft. Nun gut, so etwas gibt es ja auch hierzulande manchmal… ;)
Fortsetzung folgt...
Danke für Deine vielen Fotos und - vor allem! - auch Deine Eindrücke, die vermutlich bei dem ein oder anderen hier dazu beitragen, den von unserem Medien geprägten, einseitigen und oberflächlichen Eindruck von Pakistan etwas zu korrigieren, oder wenigstens zu komplettieren.
Ich würde mich sehr freuen wenn du uns auch einen groben Abriss über die Vorbereitung dieser Reise und eure Reiseroute geben könntest. Und gerne auch über Details - wie Unterkünfte, Restaurants etc., wenn sie in irgend einer Form erwähnenswert und interessant sind - berichtest.
@Wolfgang: Es war keine rein privat organisierte Reise. Die hatte ich zwar zunächst auch erwogen, weil ein pakistanisches Flugunternehmen 2019 eine feste Linie Lahore-Leipzig-New York angeschoben hatte. Es war bereits spruchreif, stand in den Medien. Doch Anfang 2020 wurden die Pläne auf Eis gelegt, ob nur wegen Corona, weiß ich nicht.
Ich tat mich daraufhin um, ob jemand in Deutschland Pakistan-Touren ggf. für zwei Personen organisiert und wurde auch bald bei einem Spezialveranstalter in Frankfurt/Main fündig. Sie kümmern sich um Hotels und Betreuung vor Ort (Guide, Fahrzeug mit Fahrer), übernehmen auf Wunsch auch E-Visum (ist im Moment aus rein technischen Gründen recht nervig) und Flugtickets. Außerdem braucht man für Pakistan (wie im Moment wohl für fast jedes Land) eine elektronische Anmeldung in Sachen Corona. Das ist eine App, die sich Pass Track nennt.
Als dann alles klar war, erfuhren wir, dass noch zwei weitere Leutchen mit im Boot sind.
Was Hotels betrifft, würde ich jedem empfehlen, gute Ketten zu wählen, also Häuser, in denen die (Küchen)Hygiene stimmt. Denn sonst bekommt man dort wegen der für unser Darmsystem völlig ungewohnten Bakterien im Wasser und den Speisen schnell mal einen Durchmarsch. Ist zwar nicht schlimm, aber schon lästig.
Wir wohnten zumeist in Häusern der gehobenen Hotel-One-Gruppe (u.a. in Sukkur, Bahawalpur, Lahore, Multan, Rahim Yar Khan) oder vergleichbaren Ketten (Ramada) und waren durchweg zufrieden. Hier kann man auch mit ausländischen Touristen halbwegs professionell umgehen. Denn davon gibt es in Pakistan derzeit nicht allzu viele.
Neben den genannten Städten nächtigten wir auch in Karatschi, Hyderabad und der Hauptstadt Islamabad. Solide Restaurants gibt es überall. Wo genau, erfragt man beim Guide (der meist schon eine eigene Idee hat) oder an der Hotelrezeption.
Was die Sicherheit betrifft, fühlt man sich dort absolut sicher, auch abends/nachts wenn man durch die lebensprallen Quartiere wandelt. Nur beim etwas wilden Verkehr muss man gerade im Dunkeln aufpassen. Manche fahren ohne Licht, manche blenden einen grell, und zu schnell sind sowieso die meisten. Gewöhnungsbedürftig ist außerdem der Linksverkehr. Man schaut instinktiv erst mal in die falsche Richtung...
Dennoch hatte die Agentur aus Islamabad, die uns vor Ort betreute, für mehrere Tage wechselnde Polizeieskorten für uns gebucht. Das waren meist Jeeps mit vier Polizisten einer speziell dafür ausgebildeten Einheit, jeder mit Kalaschnikow bewaffnet. Das hatte zum einen den Vorteil, dass man im Verkehrsgewühl leichter vorankam, wenn sie vor uns die Sirene einschalteten, nahm aber unserem Bad in der Menge (vor allem auf Basaren) etwas den Charme. Denn die Polizisten versuchten immer mal wieder, uns gegen begeisterte Pakistani abzuschirmen, die nur alle mal ein Selfie mit uns machen wollten. Aber natürlich ließen wir uns am Ende auch stets mit diesen Polizisten fotografieren…
So nebenbei erfuhren wir dann, dass dieser „VIP-Schutz“ vor allem in den Provinzen Sindh und Punjab eine Art Geschäftsmodell sein soll: Die jeweiligen Polizeipräsidenten stellen das den Reiseveranstaltern natürlich ordentlich in Rechnung.
Mit 216 Mio. Einwohnern rangiert Pakistan auf Platz 5 der bevölkerungsreichsten Länder der Welt (nach China, Indien, USA, Indonesien).
Die Geburtenrate je Frau liegt etwas über 3,5. Nach inoffiziellen Angaben soll aber inzwischen jede vierte Frau verhüten. Tendenz steigend, auch weil es hierfür seit Jahren staatliche Programme gibt. Auch in den vielen TV-Soaps, die quer durch alle Kanäle laufen, wird – wie wir erzählt bekamen – Verhütung positiv thematisiert.
Hier eine Familie mit sieben Kindern am Strand von Karatschi.
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Frauen und Mädchen sind im Straßenbild allgegenwärtig, und ihre Väter auf die hübschen Töchter wohl ebenso stolz wie auf ihre Söhne. Jedenfalls macht es nach außen diesen Eindruck.
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Selbst wenn in Ländern ohne staatlich geregeltes Sozialsystem der männliche Nachwuchs natürlich eher als Lebensversicherung für die alternden Eltern gilt.
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Und auch wenn man das sicher nicht so ganz pauschal sagen kann, sind doch nach meiner Beobachtung pakistanische Mädchen und Frauen selbstbewusster und weniger scheu gegenüber Fremden (= Männern), als man es von arabischen Ländern kennt. Jedenfalls in größeren Städten.
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Manchmal kam es zu richtig unverstellten Kontakten, wie hier in einem Basar (links)
oder bei dieser jungen Frau rechts, die wir zufällig an einer archäologischen Ausgrabungsstätte trafen.
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Trotzdem gibt man sich als Mann beim Fotografieren natürlich dezent zurückhaltend, schon weil man ja nicht weiß, ob nicht doch irgendwo ein Ehemann, Vater oder großer Bruder ein wenig grimmig zuschaut… ;)
Im Übrigen waren wir uns untereinander schnell einig, dass Frauen in pakistanischen Familien zumindest daheim das Sagen haben – eben weil sie hier ganz sicher auch die Hauptlast tragen. Sie wirken energisch und wissen sich durchzusetzen. Männer dürfen damit nur halt nach außen hin nicht ihr Gesicht verlieren.
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Nahezu alle Bilder entstanden übrigens mit der A6600 plus SEL18135. Das ist wirklich eine kleine, handliche und recht leistungsfähige Kombi.
Reisefoto
29.09.2021, 19:10
Schön, dass Du so schnell von Deiner Reise berichtest!
Als ich mit meiner Freundin vor längerer Zeit auf Rucksacktour durch Pakistan war, haben wir mit den Menschen auch gute Erfahrungen gemacht. Vorher war uns etwas mulmig, da an vierschiedener Stelle zu lesen war (ich meine auch im Loney Planet), dass es für weibliche Reisende dort besonders schwierig sei. Das hat sich aber glücklicherweise auf unserer Reise nicht bestätigt (während wir ein einem Land (aber nur in einem!) Nordafrikas zwei Jahre zuvor sehr viele Nervereien erlebt hatten). Ein sehr interessantes und buntes Land, aber leider erwischte und in Islamabad die Ruhr und man empfahl uns, die Stadt möglichst bald Richtung Himalaya zu verlassen. Eingefangen haben wir uns die Ruhr aber nicht in der Billigkaschemme neben unserer einfachen Unterkunft, sondern beim Essen auf der Dachterrasse eines äußerlich deutlich gepflegteren Hotels.
Als Tourist, der spontan irgendwo auftaucht, dürfte es in Pakistan nicht gefährlicher als in anderen Ländern sein. Ein Risiko geht von Extremistischen Anschlägen aus, unter denen Hauptsächlich die Bevölkerung leidet. Das hat mich vor eineigen jahren, als es dort auch unruhiger war, dort Projekte anzunehmen. Als dauerhaft sichtbarer Ausländer, erst recht wenn er für ggf. regierungsnahe Stellen arbeitet, wird man schon leichter Ziel der Extermisten. So hae ich mich auch in Mali entschieden, wo wir früher unbehelligt gereist sind. Das vorgesehene, gut gesicherte (und dadurch und die Ausländer schon magnet für Angriffe) Hotel wurde dann auch tatsächlich erfolgreich angegriffen.
Jetzt aber zurück zu Deinen Fotos!
Schlumpf1965
30.09.2021, 07:00
Danke Harald,
Ich liebe deine Exkursionen in diesem Thread, sowie die immer auf das notwendige beschränkte textliche Untermalung, immer so viel wie nötig und nie zu viel.
Danke für Eure Anmerkungen! :)
Jetzt also etwas zu den Männern. Nahezu jeder pakistanische Mann (bis hin zum Regierungschef) trägt Shalwar Kamiz. Das ist ein Kunstwort aus dem arabischen Wort für ein langes, hüftabwärts geschlitztes Hemd (Kamiz) und dem persischen Begriff für eine lose, pyjamaähnliche Hose (Shalwar).
Die Kopfbedeckung ist nach meiner Beobachtung abhängig vom persönlichen Geschmack und von der ethnischen Herkunft. Pakistan ist ein Vielvölkerstaat.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=359616)
Den Shalwar Kamiz gibt es in allen Farben, fein bestickt oder ganz nüchtern, für die Arbeit und für feierliche
Anlässe, und er ist immer langärmelig. Denn für pakistanische Männer sind kurze Ärmel eher unschicklich.
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Man kann natürlich nach 2 Wochen nicht tieflotend über dortige Geschlechterrollen reflektieren.
Aber ich behaupte trotzdem: Der pakistanische Mann ist ohne seine Frau hilflos. Er kann nicht kochen
(nicht einmal Tee), nicht waschen, nicht den Haushalt führen, keine Kinder erziehen…
Seine Frau regelt das alles für ihn. Sie legt ihm die Sachen hin, die er außer Haus trägt, achtet darauf,
dass sie sauber sind, und geht er auf Reisen, packt sie ihm auch die Tasche.
Denn es fällt auf sie zurück, läuft er schlumprig herum …
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All das hat Ursachen. Immer wieder hörten wir in Pakistan, dass Jungen traditionell nicht erzogen werden.
Man lässt sie gewähren, sich austoben, während Mädchen beizeiten in die Pflicht genommen werden.
Dennoch ist der Mann der Ernährer der Familie. So sieht man auch in Bereichen, die bei uns eher
frauendominiert sind (Handel, Gastronomie, Behörden) fast nur Männer arbeiten.
Sie bringen das Geld heim, während die Frauen im Hause das Sagen haben.
Händler|Postbeamter|Tankwart|Handwerker
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Immerhin gibt es in Pakistan schon seit 1973 laut Verfassung eine gesetzliche Gleichstellung von Frau und Mann.
Dass pakistanische Männer zugleich eitel sind, erkennt man daran, dass sie sich gern und bereitwillig fotografieren lassen.
Immer wieder forderten sie einen dazu regelrecht auf und stellten sich dann ganz stolz in Pose.
(Alle Fotos mit Sony a6600 + SEL18-135.)
Schlumpf1965
16.10.2021, 18:20
Sag' mal Harald, eignest du dir das Wissen eigentlich vorher, während dessen, im Nachgang oder wie auch immer an? Oder wahrscheinlich eine Kombi aus allem. Wie kommuniziert man mit den in diesem Fall Pakistani, habt ihr da einen Reisenbegleiter dabei der dolmetscht oder geht das in englisch ganz gut?
Die Frage ist berechtigt, Norbert. Also, mein Englisch ist nicht ernsthaft gut. Schul-Englisch eben, jahrzehntealt. Für tiefschürfende Konversation nicht gerade tauglich. Aber ähnlich wie bei meinem Französisch und Russisch: Es reicht, um damit durch die Welt zu kommen…
Ansonsten hatten wir in Pakistan wechselnde Guides. Manche konnten auch recht gut Deutsch, andere nur Englisch. Und die Pakistani selbst sprechen im Schnitt wohl besser als Englisch als die Deutschen. So erfährt man in zwei Wochen wirklich viel, erst recht, wenn man danach fragt. Und manches, was ich dabei erzählt bekam, habe ich anschließend auch noch mal bei Google gegengecheckt, ehe ich es hier dann geschrieben habe… ;)
Schlumpf1965
16.10.2021, 23:04
Danke Harald :top:
Endlich mal wieder etwas aus Afrika, zudem taufrisch. Denn ich war fast den ganzen Februar im Senegal und in Gambia. Zugute kam mir, dass Corona im internationalen Reisegeschehen inzwischen wieder mit mehr Nüchternheit betrachtet wird. Weder die Fluggesellschaft (Brussels Airlines) noch die Einreiseländer und auch nicht mehr Deutschland bei der Wiedereinreise wollen irgendwelche Tests sehen. Die Dreifachimpfung reicht.
Jedenfalls bin ich vollgestopft mit Fotos, vor allem von Begegnungen mit Menschen, ob auf Märkten, bei Dorffesten, in Fischerkommunen am Atlantik oder einfach so auf der Straße.
Natürlich kann und ich will diese hier nicht alle zeigen. Aber ich finde es schon schön, im Forum mal wieder anderen Menschen direkt in die Augen schauen zu können, zumal aus anderen Kulturen und aus Regionen, in die man sich nicht so oft verirrt wie halt Westafrika.
Als erstes ein paar spontane Momentaufnahmen von einem ländlichen Bauernmarkt in der Region Casamance im Süden des Senegal. Ich bin durch die quirligen Gänge und Reihen geschlendert und habe dabei permanent Blickkontakte gesucht. Natürlich fällt man dabei schnell auf, so als Bleichgesicht in T-Shirt und kurzen Hosen, zumal mit einer Kamera um den Hals.
Kamen dann freundlich-neugierig-interessierte Augenkontakte zustande, habe ich mit kurzen Gesten geklärt, ob ich fotografieren darf. Immerhin sind das dort mehrheitlich Moslems. Hier also eine kleine Auswahl.
844/.1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363829)|844/.2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363828)|844/.3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363827)|844/.4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363826)
844/.5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363825)|844/.6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363824)|844/.7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363823)|844/.8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363822)
Alle Aufnahmen entstanden mit meiner Sony A6600 und dem Tamron 18-300, das mich auf der ganzen Tour mehr als begeistert hat. Kein Vergleich mehr zu den früheren mittelmäßigen "Suppen"zooms.
Ich hatte sie übrigens zumeist auf Zeitpriorität stehen und dazu 1/1250 s gewählt. Das sind Erfahrungswerte in solchen sich schnell ändernden Situationen, in denen die Leute, die ich fotografieren will, kaum richtig still halten, auch weil sie von umstehenden Freunden oder Angehörigen dann auch noch abgelenkt werden. So habe ich weitestgehend Unschärfen vermeiden können, wenn auch zum Preis einer teils höheren ISO. Denn das Marktgeschehen findet wegen der drückenden, grellen Sonne meist unter schützenden Planen statt, wo es dann teils etwas schummrig, teils recht gegenlichtig ist. Aber ich denke, das Rauschen hält sich noch halbwegs in Grenzen. Jedenfalls habe ich nichts entrauscht oder nachgeschärft.
Schlumpf1965
08.03.2022, 18:43
Juhuuuu... Harald-Gesichter-der-Welt Bilder :D
Die stellen sich dort nicht so blöd an und haben eine DSGVO im Voodoo Schrein, die sie rausholen, wenn man sie fotografieren will.
Die stellen sich dort nicht so blöd an und haben eine DSGVO im Voodoo Schrein, die sie rausholen, wenn man sie fotografieren will.
Oh ja, Norbert, da hast Du sehr Recht!
Ich freue mich über Dein Interesse!! Im Gegenzug gleich noch ein weiteres Foto aus dem Senegal. Diese Mädchen liefen mir buchstäblich über den Weg, konkret in der gewaltigen und wunderschönen marmornen Moschee von Touba. Sie ist die größte im ganzen westlichen Afrika.
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→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=363833)
Die 760 000-Seelen-Stadt Touba ist übrigens das Zentrum der Mouriden, einer Sufi-Bruderschaft im Senegal und in Gambia, die auch wirtschaftlich sehr einflussreich in diesen Ländern ist.
Harry Hirsch
09.03.2022, 08:04
:top: Schön, dass du hier wieder was zeigst, Harald. Mir gefallen diese natürlichen Portraits. Sie sind weit weg von aufwändigem in Szene gesetzten Foto-Shooting und auch von irgendwie schnell heimlich geknipst.
Mein Favorit: Bild 2, Reihe 2. Sehr sympathisch und es könnte als begleitendes Bild zu ein Artikel Thema gendern passen.
Schlumpf1965
09.03.2022, 08:30
Harald, ist der Islam im Senegal die überwiegende Religion oder gibt es da auch geschichtlich bedingt viele Christen wegen der versuchten 'Bekehrung'?
Harald, ist der Islam im Senegal die überwiegende Religion oder gibt es da auch geschichtlich bedingt viele Christen wegen der versuchten 'Bekehrung'?
Norbert, der sunnitische Islam ist schon die klar dominante Religion im Senegal und in Gambia. Über 90 Prozent der Leute sollen ihm angehören, formal zumindest. Man sieht zwar, wenn man durchs Land fährt, immer wieder auch katholische oder anglikanische (in Gambia) Kirchen, aber da treffen sich wohl nur um die fünf Prozent der Leute.
Der Islam wurde bereits vor über 1000 Jahren durch die Almoraviden – das waren Berberstämme – nach Westafrika gebracht, wo er nach und nach die animistischen Naturreligionen verdrängte. Aber einen richtigen Aufschub erhielt er wohl erst in der Zeit der Kolonialisierung durch die europäischen Mächte (Frankreich, Portugal, England). Erst da flohen viele wohl demonstrativ in den muslimischen Glauben, statt sich der christlichen Kirche der westlichen Eroberer anzudienen.
Offiziell gibt es im Senegal aber eine Trennung von Staat und Kirche. Und man hat auch vom öffentlichen Bild her kaum das Gefühl, in einem islamischen Land zu sein – ganz anders als etwa im nördlichen angrenzenden Mauretanien. Verschleierte Frauen sieht man fast gar nicht, und überall kann man auch Alkohol kaufen … ;)
Allerdings dürfen Männer auch hier vier Frauen haben... :flop:
(Weitere Bilder folgen peu à peu.)
Andronicus
09.03.2022, 10:18
844/.4.jpg Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=363826)
...
Das ist mein Lieblingsbild, ein sehr schönes Portrait mit einem verschmitztem Lächeln... ich liebe es! :top:
Das ist mein Lieblingsbild, ein sehr schönes Portrait mit einem verschmitztem Lächeln... ich liebe es! :top:
Danke, danke! :D
Ja, sie hat auch ganz gut mitgespielt. Von ihr habe ich mehrere Porträts gemacht. Das hier gefällt mir am besten.
Tiere, Landschaften, Pflanzen, selbst Monde haben wir gerade reichlich im Forum. Dafür „menschelt“ es im Moment zu wenig. ;) So will ich denn mal wieder ein paar Gesichter zeigen, zumal sie recht frisch sind. Ich war erst im April im Libanon.
Der Libanon, der sich zwischen Mittelmeerküste und 2000 m hohen Bergen (derzeit noch schneebedeckt) ausbreitet, ist ein wunderschöner Flecken Erde. Doch auch hier tobten im letzten halben Jahrhundert mehrere Bürgerkriege, gefolgt von israelischer Besetzung, immer wieder aufflammenden Massenprotesten gegen korrupte und überforderte Politiker, eine extrem hohe Inflation sowie die schwere Explosion im August 2020 im Hafen der Hauptstadt Beirut.
Zumindest schweigen aber seit 15 Jahren die Waffen, und wenn man durch das kleine Land fährt, spürt man absolut nichts von dieser schwierigen Gemengelage. Man fühlt sich vom sonnigen Flair her wie in Süditalien, nur vielleicht mondäner, vor allem in Beirut. Und man trifft auf durchweg friedliche, absolut nicht aggressive Menschen. Selbst das Nachtleben in Beirut – einst als das Paris des (nahen) Ostens gefeiert – ist völlig ungefährlich.
Touristen sind trotzdem noch wieder selten im Libanon. So hat man Welterbestätten wie die einzigartigen römischen Tempelanlagen von Baalbek fast für sich allein. Man teilt sie meist nur mit jungen Libanesen, wie diesen hier.
844/1_Baalbek.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365410)|844/2_Baalbek.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365409)|
Sie hatten sich gern fotografieren lassen, waren auf uns (je zwei deutsche Frauen und Männer) wohl ebenso neugierig wie wir auf sie. Sie haben im Moment eben nicht allzu viele Möglichkeiten, Leute aus dem Westen kennenzulernen.
Im Übrigen finde ich, dass im Libanon ein sehr schöner Menschenschlag lebt. Wer weiß, wessen Blut sich hier alles mischte, seit diese Region – die Levante – vor rund 40 000 Jahre erstmals durch Homo sapiens besiedelt wurde.
844/3_Seifeverkuferin_Tripoli.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365408)|844/.3a_Libanon_9.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365415)|844/.3b_Libanon_10.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365416)|844/4_Mdchen_in_Sidon.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365407)
844/.4a_Libanon_11.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365417)|844/.4b_Libanon_12.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365418)|844/5_Grtler_Tripoli.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365406)|
Wenn ich nach der Woche, die ich dort war, die Libanesen charakterisieren soll, würde ich sagen: Man lacht gern und viel, wirkt zufrieden, selbstbewusst und in sich ruhend, isst gut, kleidet und frisiert sich modebewusst, tanzt temperamentvoll…
Und man freut sich, wenn man wieder Touristen im Land sieht. Ob jung oder alt, sogar aus dem Auto heraus streckte man uns den Daumen entgegen, um seine Zufriedenheit darüber auszudrücken.
844/6_Sidon_kleine_Hndlerin.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365405)|844/6_Tripoli_Souk.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365404)|844/8_Tripoli.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365403)|
Hier weitere Fotos aus dem Libanon. Es sind ganz normale Straßen- und Alltagsszenen (neudeutsch: Streetlife oder Street Photography), wie sie mir halt Spaß machen. Man bekommt schnell Kontakt zu den Leuten.
Das Leben ist relaxt und unaufgeregt, halt friedlich und freundlich - trotz diverser Bilder im Kopf, die man als deutscher Medienkonsument (also auch ich) natürlich über die Jahre abgespeichert hat, wenn man etwas zum Libanon las oder hörte.
Hier also Fotos aus verschiedenen Städten des Landes.
Tripoli, Gutgelaunte {br} Männer im Souk|Beirut, Brotmann{br}im Viertel Gemmayze |Tripoli, Hof der{br}Großen Moschee|Sidon, Alltag auf{br}dem Straßenbasar|Tripoli, Waschraum{br}in der Moschee
844/1_Tripoli_Souk_Alte_Mnner.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365445)|844/2_Beirut_Brotmann_Gemmayze.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365444)|844/3_Tripoli_Hof_von_Groer_Moschee.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365443)|844/4_Sidon_Alltag_im_Souk.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365442)|844/6_Tripoli_Moschee_Waschraum.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365440)
Sidon, Schmied{br}bei Arbeit im Souk|Beirut, viel Flair{br}im Viertel Gemmayze |Byblos, Männer{br}spielen Backgammon|Tripoli, Händler{br}für Lederwaren|Tripoli, Viersitzer auf{br}zwei Rädern
844/5_Sidon_Schmied_im_Souk.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365441)|844/7_Beirut_Viertel_Gemmayze.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365439)|844/8_Byblos_Back-gammonspieler.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365438)|844/9_Tripoli_Souk_Lederwarnehndler.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365446)|844/10_Tripoli_Viersitzer_auf_zwei_Rdern.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=365447)
Alle Bilder entstanden mit der Sony A6600 plus Tamron 18-300.
Teils sind sie etwas nachbearbeitet, etwa aufgehellt, da es im Inneren der Souks und Moscheen halt recht dunkel ist.
Schlumpf1965
18.05.2022, 10:23
Tolle Eindrücke die du mit uns in den beiden Posts wieder geteilt hast Harald. Und es kommt alles mit jedem Bild so rüber, wie du es schilderst.
Hier mal wieder einmal ein paar Gesichter, wie sie die hiesige Welt doch eher selten zu sehen bekommt. Sie entstanden im Süden des westafrikanischen Landes Senegals, konkret einem Dorf namens Mlomp.
Die Mädchen lehnten am Eingang zu einem Haus, schauten erst gelangweilt und begannen dann zu kokettieren, als sie die Kamera sahen. Mal verführerisch, mal zickig, mal sentimental. Aber alles nur aufgesetzt, gespielt - so wie sie es vermutlich von älteren Mädchen oder Frauen abschauen. Im nächsten Moment blickten sie schon wieder ganz anders. Ich denke, die ältesten von ihnen waren so maximal 14 Jahre alt, auch wenn afrikanische Teenies auf mich immer irgendwie älter wirken
843/Senegal_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366210)|843/Senegal_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366208)|843/Senegal_3...jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366206)|843/Senegal_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366211)|843/Senegal_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366207)
843/Senegal_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366209)|841/Senegal_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366205)|
Allerdings dürfen Männer auch hier vier Frauen haben... :flop:
(Weitere Bilder folgen peu à peu.)
Dazu sollte man dann aber auch mal solche Berichte (hier aus dem Spiegel) lesen (https://www.spiegel.de/ausland/polygamie-im-senegal-unterdrueckung-oder-feminismus-a-5113833d-f5f4-45dd-8685-ffe75d0cd332).
Es gibt wie immer zwei Seiten/Meinungen.
Nachtrag zu den Bildern, mir gefallen diese Bilder durchweg gut, auch wenn ich selber nicht so der "Menschenfotograf" bin, machen diese Bilder Lust auf mehr, und könnten einen dazu animieren es auch mal auszuprobieren.
Aber z. Z. sind keine Reisen in ferne Regionen geplant. :(
Freue mich aber auch weiterhin über Deine Bilder. :top:
Im wieder erfrischend, deine Bilder, Harald. Erfrischend anders und die fast einzigen Gesichter im Forum.:top:
„Alles nur aufgesetzt“….. das glaube ich bei den koketten Blicken durchaus, bei den ernster blickenden Teenies könnte es auch die echte momentane Stimmung widerspiegeln.
Wer weiß das schon?
@Dittmar:
Danke für den Link. Ja, das Thema Polygamie ist nicht neu und für uns Abendländler immer irgendwie verstörend. Ich nehme mich da nicht aus. Im Senegal trifft es vor allem auf die muslimische Bevölkerungsmehrheit zu. Wie die Frauen darüber denken, kann man nur mutmaßen. Sie kennen es halt nicht anders, aber ich denke, wenn sie wählen könnten, würden sie die Vielweiberei abschaffen.
Was die Menschen-Fotografie betrifft – das habe ich schon immer sehr gern gemacht, aber natürlich vor allem in der Familie oder im internen Kreis. Und das zeige ich hier in aller Regel auch nicht. Landschaft ist für mich immer ein Nebenprodukt gewesen.
Wenn man wildfremde Leute fotografieren will, muss man nach meiner Erfahrung in dieses Metier hineinwachsen – sofern man es überhaupt will. Ich kriege schnell Kontakt zu anderen Leuten, insofern ist das Ablichten ein fast logischer nächster Schritt. Man darf dabei aber jenen, die man dann fotografieren will, nie von oben herab kommen, muss immer auf Augenhöhe mit ihnen verkehren, permanent freundlich und locker kommunizieren, sich ggf. sogar kleiner machen, statt sich zu wichtig zu nehmen – und dann wie nebenher abdrücken.
Dazu muss man sich natürlich blind mit seiner Kamera auskennen. Wer sich zu sehr auf die Kamera konzentriert, immer wieder neu ansetzt, mit Blende etc. experimentiert und damit dann auch schnell sein Gegenüber aus dem Blick verliert, erzeugt eher Verdruss, Unsicherheit oder Desinteresse.
Ich habe alle Bilder mit der A6600 plus Tamron 18-300 mm F3.5-6.3 Di III fotografiert. Stets ist dabei der Augen-AF ("Mensch") eingestellt, so dass sich die Schärfe fast von allein regelt, sofern man nicht verreißt.
@Peter.
Danke! ;) Und ja, warum gibt es hier im Forum nicht mehr Gesichter? Ich denke, weil die meisten, wenn sie denn Gesichter ablichten, dies halt auch vor allem im intimen Kreis (Familie, Enkel, Freunde, Kollegen etc.) tun, und das hier dann nicht posten. Kann man verstehen.
Und das mit dem "aufgesetzt", da hast Du sicher auch Recht. Gerade bei Mädchen in diesem pubertären Alter ist manche Stimmungslage wohl auch hormongesteuert oder wird von Träumen, Wünschen, Sehnsüchten gesteuert... (bei Jungs natürlich auch ;))
Schlumpf1965
21.06.2022, 19:11
Also manche wirken, wenn "aufgesetzt", sehr authentisch, bspw. das 3. wirkt auf mich echt nachdenklich. Schöne Serie.
Ich kann übrigens auch Männer… ;) In diesem Fall sind es Fischer in einer Siedlung direkt am Atlantik, unweit des Städtchens Cap Skirring.
844/Fischerstrand_5.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366242)|844/Fischerstrand_6.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366241)|844/Fischerstrand_7.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366240)|844/Fischerstrand_8.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366239)|844/Fischerstrand_9.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366238)
Ihnen machte es sichtlich Spaß, mit mir bzw. für mich ein wenig zu albern.
844/Fischerstrand_1.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366237)|844/Fischerstrand_2.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366234)|844/Fischerstrand_3.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366235)|844/Fischerstrand_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=366236)
Es war übrigens nicht so ganz leicht, bei dem flirrenden, sonnenüberstrahlten Mittagslicht direkt am Ozean (zumal im Kontrast zu ihrem etwas dunklen Teint ;)) die Belichtung hinzubekommen.
Da es im Moment im Forum gerade recht wenig „menschelt“, habe ich mal wieder diesen Thread hochgeholt. Er liegt mir ja seit je aus verschiedenen Gründen sehr am Herzen, doch da die Resonanz auf die hier gezeigten Bilder erfahrungsgemäß recht bescheiden ist, fehlt mir manchmal die nötige Motivation, um Fotos herauszusuchen, aufzubereiten und Texte dazu zu schreiben. Denn wenn das am Ende eher in eine Art Selbstbefriedigung abgleitet… :? Sorry.
Diese Mädchen traf ich ganz zufällig am Silvesternachmittag im vietnamesischen Saigon (Ho-Chi-Minh-Stadt). Durch ihr knallrotes Outfit fielen sie auf in der dichten Menschenmenge der 9 Mio.-Einwohner-Metropole, selbst wenn dort ohnehin alles viel farbenfroher und vitaler zugeht als hierzulande.
Ich ging auf sie zu und wollte sie fragen, ob ich sie fotografieren darf (wie ich das an diesem Tag schon häufig bei anderen interessanten Leuten getan hatte), doch als sie die Kamera sahen, begannen sie schon von allein, ein wenig zu schauspielern. Prompt blieben auch einige Vietnamesen stehen, um Fotos zu machen, was die beiden dann noch zusätzlich herausforderte. Sie hatten sichtlich Spaß daran.
844/6DSC06649.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=375110)|844/5DSC06641.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=375109)|844/4DSC06638.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=375108)
844/3DSC06637.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=375107)|844/2DSC06635.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=375106)|844/1DSC06634.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=375105)
Wer sie sind und warum sie das taten, weiß ich nicht. Ich vermute mal, es sind Laienkünstlerinnen, die entweder zu einem Theaterauftritt o.ä. wollten und für den sie bereits kostümiert waren (wie gesagt, es war Silvester) und wofür sie dann eben noch mal ein bisschen spontan geprobt haben, quasi aus dem Stehgreif… Oder aber sie kamen bereits von dort, denn sie hatten frische Blumen in der Hand.
Die beiden haben schauspielerisches Talent. ;)
Sehr schön eingefangen und vergnüglich anzuschauen. :top::top:
Das ist echte Street-Art.:top:
Zwei talentierte und gut aufgelegte Mädchen weitab jeglicher „Recht am Bild“-Debatte. Klasse.:top:
Die beiden haben schauspielerisches Talent. ;)
Das ist echte Street-Art.:top:
Danke!
Ja, weiß Gott, die beiden hatten eine natürliche Begabung, waren absolut nicht gestelzt. Einfach herzerfrischend, ich war ganz fasziniert. Auch weil es so spontan passierte, mitten im Trubel der Stadt, unweit einer Markthalle, ringsherum Leute und viel Verkehr. Ich habe immer wieder nur draufgedrückt und mir erst hinterher die Fotos in Ruhe angeschaut. Es waren noch weitaus mehr als die paar, die ich hier zeige.
844/.Mdchen_in_Saigon_1.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=376315)
844/.Mdchen_in_Saigon_2.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=376316)
Aufgenommen habe ich es mit meiner derzeitigen Lieblings-Reisekombi: a6600 + Tamron 18-300
Ich habe noch viele weitere spontan entstandene Streetlife-Bilder aus Vietnam und Kambodscha. Ich muss sie mal nach und nach aufbereiten. Jetzt bin ich aber erst einmal ein paar Tage unterwegs. Allen ein schönes Wochenende!
Andronicus
24.03.2023, 08:40
Man man sind die Mädels süß.
Da möchte ich am liebsten hingehen, sie umarmen, herzen, drücken und knuddeln.
Tolle, ausdrucksstarke Gesicherter und dazu noch eine Menge Humor.
Klasse Bilder :top:
Übrigens: Ich habe hier immer gerne reingeschaut.
Dornwald46
24.03.2023, 17:06
Bei Deinen vielen schönen Gesichtern, gefällt mir immer wieder die Ausgeglichenheit, Fröhlichkeit die sehr viele Menschen davon ausstrahlen.:top:
peter2tria
24.03.2023, 19:34
Sehr nette Serie Harald :top:
Danke für Eure Anmerkungen!
Bei Deinen vielen schönen Gesichtern, gefällt mir immer wieder die Ausgeglichenheit, Fröhlichkeit die sehr viele Menschen davon ausstrahlen.:top:
Ja, Hermann, manchmal freue ich mich noch selbst darüber. Bei uns ist es ja fast unmöglich, solche Bilder auf der Straße zu machen und mit Fremden unkompliziert in Kontakt zu kommen. Und schnell denkt man, in andern Ländern sei es ebenso.
Das liegt sicher auch daran, dass wir in unseren Medien nur etwas über andere Länder und andere Welten erfahren, wenn dort gerade Krieg herrscht oder wenn es dort mal wieder Erdbeben, Überschwemmungen, Epidemien, Hungersnöte, Staatsstreiche, Aufstände usw. gibt. Über das normale Leben und darüber, dass die Menschen dort auch nur lustig und glücklich sind, gern lachen und herumalbern, nimmt man bei uns eben normalerweise kaum etwas wahr... Eigentlich ist das schade.
Dornwald46
25.03.2023, 09:19
Danke für Eure Anmerkungen!
Bei uns ist es ja fast unmöglich, solche Bilder auf der Straße zu machen und mit Fremden unkompliziert in Kontakt zu kommen. Und schnell denkt man, in andern Ländern sei es ebenso.
Da hast Du recht.
Ich hatte früher immer einen Vordruck dabei, wo ich ich mir die Fotoerlaubnis bestätigen ließ, z.B. auch für Veröffentlichung in Fotoforen.
Die fröhlichsten, waren u.a.Leute die Polterabend feierten
6/hbsche_Mdchen_in_Stgrt.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=376378)
Du hast eine Genehmigung von jeder dieser Personen eingeholt?
Alle Achtung. :top:
Da ist mir der Aufwand zu groß, auch wenn man viele schöne Motive vergibt, was sehr schade ist.
Dornwald46
25.03.2023, 09:46
Du hast eine Genehmigung von jeder dieser Personen eingeholt?
Alle Achtung. :top:
Da ist mir der Aufwand zu groß, auch wenn man viele schöne Motive vergibt, was sehr schade ist.
Nein!:lol::lol:
Kurz gefragt, darf ich? Die Hübschen, wie aus einem Mund_ Oh ja!
Hast Recht. 2009 galt freundliches Blicken in die Kamera noch als volle Zustimmung.
Heute ist natürlich alles viel geregelter und deshalb komplizierter.....
6/hbsche_Mdchen_in_Stgrt.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=376378)
Na, Hermann, die Mädchen sehen Dich aber alle verdammt liebevoll an... ;)
Und zu der Debatte um das Recht am eigenen Bild: Ich glaube, damit haben wir alle unsere Probleme, wie wir richtig damit umgehen. Zumindest hierzulande bzw. generell im EU-Europa. Wobei die allermeisten Deutschen wahrscheinlich noch nie etwas von diesen verschärften Regelungen gehört oder gelesen haben. Sie haben eher eine ganz allgemeine, irgendwie völlig diffuse Angst davor, fotografiert zu werden. Rational ist das nicht.
Das geht inzwischen so weit, dass man in Deutschland schon erschrocken, unsicher, vorwurfsvoll oder gar panisch angeschaut wird, wenn man nur eine Kamera um den Hals trägt. Und zwar mittlerweile sogar in reinen touristischen Arealen, da ja jeder Knipser seine Bilder nunmehr per Handy erzeugt. Eine richtige Kamera, gar noch Spiegelreflex oder so - das muss mindestens ein Paparazzi oder Journalist, wenn nicht gar Privatdetektiv oder Geheimagent sein... ;)
Zum Glück ist das aber in den allerallermeisten Gebieten dieser Welt nicht so. Da geht man noch normal damit um. Hoffen wir, dass sich das nicht ändert. Aber natürlich frage ich auch dort stets, ob ich fotografieren darf. Und wer nicht will, etwa aus religiösen Gründen oder weil er vielleicht Angst hat, damit von einer weißhäutigen Langnase vorgeführt zu werden, schüttelt den Kopf, winkt ab oder dreht sich einfach weg.
Diese beiden Ehepaare traf ich in der alten vietnamesischen Kaiserstadt Huế. Offenbar hatten sie sich für den Besuch im historischen Palastgelände (seit 1993 UNESCO-Weltkulturerbe) aus einem gewissen Nationalstolz heraus extra auf traditionelle Weise gekleidet. Das sieht man übrigens immer wieder in asiatischen Ländern. Ich fragte sie, ob ich sie fotografieren darf, und sie stellten sich daraufhin problemlos nebeneinander auf... ;)
844/In_Hu...jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=376452)
Dornwald46
25.03.2023, 14:31
Na, Hermann, die Mädchen sehen Dich aber alle verdammt liebevoll an... ;)
:oops:
So wie es in den Wald reinschallt, hallt es auch wieder heraus :D