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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kleine Festbrennweite für A7


Mark Twain
25.12.2015, 21:24
Hi,

ich bin schon seit Längerem auf der Suche nach einer kleinen Festbrennweite für meine A7, falls man doch mal die Kamera mitnehmen möchte, aber sie mit dem Objektiv dann einfach zu klobig wird.

Dabei bin ich auf folgende Seite gestoßen: https://gist.github.com/theJollySin/27834db08fff4b249057

Das FE 35/2.8 wäre natürlich eine Möglichkeit und hätte den Vorteil von AF (wobei mir dieser nicht so wichtig ist, da ich fast ausschließlich mit MF fotografiere). Stören würde mich nur, dass die Linse relativ lichtschwach ist (tja, man kann halt nicht alles haben).

Preislich möchte ich mich nicht in die Bereiche diverser Leica-Optiken vorwagen, dafür würde das Objektiv einfach zu wenig eingesetzt werden. Das Minolta M-Rokkor 40/2 wäre eine Möglichkeit, allerdings finde ich das Objektiv (subjektiv) relativ teuer. Unter anderem bin ich auf das Voigtländer Nokton Classic 35/1.4 gestoßen. 35mm wären sehr angenehm und die Anfangsblende ist super! Hat jemand Erfahrungen mit dem Objektiv? Mich würde die Größe mit der A7 interessieren (angeblich 38,3 mm inkl. Adapter - stimmt das?) und natürlich auch die Bildqualität.

fG

PS: Am besten wäre es, man würde die A7 mit aufgesetztem Objektiv in eine Jackentasche bekommen (hab ganz ordentliche Jackentaschen :))

usch
25.12.2015, 21:36
Das Nokton ist kein E-Mount-Objektiv ...

Wenn man im richtigen Unterforum guckt, findet man auch den passenden Thread:

http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=164794

Africa_Twin
25.12.2015, 22:22
Wenn dich die Brennweite nicht stört,
wäre das Minolta md 45mm f2 auch sehr interesant,gut und günstig

usch
25.12.2015, 22:30
Aber doch nicht, wenn es um die Größe geht. Alleine der MD-Adapter ohne Objektiv ist ja schon fast so groß wie das FE 35/2.

http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1705531&postcount=6

matti62
25.12.2015, 22:42
Warum lichtschwach? Wie möchtest Du die Linse nutzen?

Folker mit V
26.12.2015, 09:49
Das Zeiss Loxia 35 f2 würde sich doch anbieten.

matti62
26.12.2015, 10:39
...das stimmt.

Leider kaum gebraucht zu bekommen. Das 35 f2.8 bekommt man mit Geduld zu einem guten Preis.

Hier mal ein Vergleich

https://m.youtube.com/watch?v=KO0LWlBFiG4

Mark Twain
26.12.2015, 11:23
Danke für die zahlreichen Hinweise. Das Nokton dürfte von der Bildqualität bei Offenblende nicht sehr beeindruckend sein, insofern scheidet es aus. Denn wenn es erst ab f2 gut ist, kann ich genauso gut das Zeiss 35/2.8 nehmen und verliere nur eine weitere Blende.

Einsatzzweck wäre auf jeden Fall auch Fotografie bei Nacht in der Stadt, ich bin mir eben nicht ganz sicher, ob da 2.8 ausreicht. Derzeit nehme ich dafür immer das Mitakon 50/0.95. Ein wirklich tolles Objektiv, aber manchmal einfach zu schwer, wenn man nicht gezielt fotografieren geht sondern nur für den Fall eine Cam dabei haben möchte bei einem Stadtbummel o.Ä.

Hat hier jemand Erfahrungen, wie es mit Street bei Nacht mit dem Zeiss aussieht?

Auf das Loxia bin ich auch gestoßen; dieses ist ja gerade mal einen mm länger als das 2.8er ohne Sonnenblende und dabei eine ganze Blende lichtstärker. Allerdings auch deutlich teurer und gebraucht wohl nicht so bald zu bekommen. Ich weiß nicht, wie viele Loxias verkauft werden und wie es da mit dem Gebrauchtmarkt aussieht, aber ich glaube nicht, dass es zu einem starken Preisverfall kommen wird. Andererseits habe ich es jetzt auch nicht besonders eilig mit einem Kauf.

@matti62: bei der Lichtstärke geht es mir einerseits um Nachttauglichkeit und andererseits um Freistellung (da bin ich von dem Mitakon halt einiges gewohnt :)).

@usch: völlig korrekt, der MD-Adapter ist das Problem. Sonst hätte ich ohnehin das dem 45er sehr ähnliche 50/2, das auch handlich und klein ist (und dazu eine super BQ liefert) - aber eben nicht mehr mit Adapter.

screwdriver
26.12.2015, 11:36
völlig korrekt, der MD-Adapter ist das Problem.


Wenn es hauptsächlich um das Gewicht geht, ist der Adapter doch sprichwörtlich tragbar.

Phillip R
26.12.2015, 11:56
Die große Frage ist wie klein muss es sein. Wenn ich auf die Fototasche verzichten möchte nehme ich die a7 gerne in die eine Manteltasche und ein Objektiv in die andere. Da muss das Objektiv dann auch nicht super klein sein.

Selbst mit dem FE 2.8/35 kann ich mir schwer vorstellen die a7 mit angesetztem Objektiv in eine Manteltasche zu bekommen.

Zur Frage Minolta 2/40 vs Voigtländer 1.4/35: Das Voigtländer hat eine sehr "klassische" Wiedergabe soll heißen geringerer Kontrast bei etwas reduzierter Schärfe und deutliche sphärische Aberritationen. Das ist ein look den manche mögen, mein Ding wärs nicht.

Das 2/40 ist bei Offenblende auch ehr "weich" aber schon bei f/2.8 sehr scharf und kontrastreich. Zwar werden die äußersten Ecken nie scharf aber es ist abgeblendet ein sehr scharfes Objektiv.

Einen besseren Ruf als das Voigtländer 1.4/35 hat das 1.4/40 und das würde ich wohl vorziehen auch wenn es wenige mm länger ist.

Die Längenangaben in deiner Liste sind korrekt.

Noch ein Gedankenanstoß: Bei SLR Linsen hat man zwar den langen Adapter aber mit kleinen SLR Objektiven ist die Gesamtlänge dann nicht so viel größer als bei mittelgroßen Messucherobjektiven und man spart viel Geld. Z.B. ist das Minolta MD 2/50 (http://phillipreeve.net/blog/minolta-md-50mm-2-review/) mit Adapter 62mm lang, das erwähnte Loxia 2/35 ist 59mm lang. Das Minolta kostet knapp 30€ und ist nicht schlechter als das Minolta 2/40 und besser als das Voigtländer 1.4/35.

Ein anderes kleines aber sehr gutes (und leider auch teures) Objektiv ist das Voigtländer 1.7/35 (http://phillipreeve.net/blog/voigtlander-ultron-11-7-35-mm-review/) mit M-Bajonett. Optisch würde ich es ein ganzes Stück vorm Loxia 2/35 einordnen, es ist bereits bei Offenblende sehr scharf und hat tolles Bokeh, in beiden Kategorien muss das Loxia Federn lassen auch wenn es haptisch angenehmer ist.

Grüße,
Phillip

matti62
26.12.2015, 14:13
Wenn es Dir um die Freistellung geht kannst Du doch vorab mal an Deinem Mikaton testen wie es sich bei kleinerer Blende verhält. Was die Brennweite angeht, könntest Du tagsüber die 35mm testen.

Die Ergebnisse dürften Dir Hinweise geben, was die richtige Kombi ist.
Meine Frage noch: Nachts Street: Personen oder Sonstiges? Bei Letzterem wäre doch ein Stativ selbstverständlich?

Mark Twain
27.12.2015, 18:56
Wenn ich das Objektiv von der Kamera nehme, nehme ich mir damit auch in vielen Situationen die Möglichkeit, einen Schnappschuss zu landen. Ich denke, ich bleibe vorübergehend bei der Umgehängetasche-Lösung.

Noch ein Gedankenanstoß: Bei SLR Linsen hat man zwar den langen Adapter aber mit kleinen SLR Objektiven ist die Gesamtlänge dann nicht so viel größer als bei mittelgroßen Messucherobjektiven und man spart viel Geld. Z.B. ist das Minolta MD 2/50 (http://phillipreeve.net/blog/minolta-md-50mm-2-review/) mit Adapter 62mm lang, das erwähnte Loxia 2/35 ist 59mm lang. Das Minolta kostet knapp 30€ und ist nicht schlechter als das Minolta 2/40 und besser als das Voigtländer 1.4/35.

Nachdem ich ohnehin das 50/2 habe (und bisher fast ausschließlich für Landschaftsfotografie eingesetzt habe und es gleich wie du dafür ganz hervorragend geeignet finde), werde ich mit diesem testen. In manchen Situationen sind mir 50mm halt einfach schon zu wenig weitwinklig. Aber bevor ich mich in Unkosten stürze teste ich lieber noch etwas mehr.

Vielen Dank jedenfalls für die Anregungen, evtl. schlag ich mal bei einem günstigen Gebraucht-Angebot des 35/2.8 zu. Ich hab ja schließlich keine Eile.

Sir Donnerbold Duck
27.12.2015, 22:49
Hast du dir schon mal die Contax G-Objektive angeschaut? Da gibt es ein 2/35 und ein 2/45, die sind auch mit Adapter beide sehr handlich und die Abbildungsqualität ist sehr ansehnlich. Allerdings ist die Fokussierung je nach Adapter etwas hakelig.

Gruß
Jan

klaramus
28.12.2015, 02:01
Ich befürchte, wir haben für solche Zwecke die falschen Kameras. Das 2,8 35 ist wohl das einzige, welches für emount gerechnet ist. Die anderen haben nach meinem Eindruck eine Spiegelreflexrechnung und bekamen einfach eine Tubusverlängerung - sozusagen einen Adapter angeflanscht. Somit sind alle Objektive länger als möglicherweise nötig.
Mit dem 28er und 35er passt die A7 in eine größere Westen/Jackentasche.
K.

foxy
28.12.2015, 23:56
wenn ich mir die "normalen" AF Objektive für
meine A7MII anschaue und mit meinen MF Objektiven,
Canon FD 24F2,8 u. Canon FD 50F1,4,
vergleiche, so sind die beiden sehr viel kleiner
und weniger wuchtig, auch mit Adapter...
und die Abbildungsleistung der beiden ist über
jeden Zweifel erhaben...beide mit dem FD 24F2,8 gemacht...

6/neue_Architektur_in_Dsseldorf-2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=242830)

6/neue_Architektur_in_Dsseldorf-1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=242829)

mit der A7MII machen diese alten Schätzchen einen riesen Spass und beide
sind mir klein genug...

Gruß Foxy

wus
29.12.2015, 00:08
die Abbildungsleistung der beiden ist über jeden Zweifel erhaben...beide mit dem FD 24F2,8 gemacht...Mal in die Runde gefragt: seht ihr hier auch deutliche Verzeichnung?

subjektiv
29.12.2015, 07:57
Es ist schon komisch. Aber wenn ich z.B. meine damaligen Erfahrungen von Minolta DiMage A1 und Canon Powershot G9 vergleiche, fällt mir das auch auf. Das Objektiv der Minolta war weitwinkliger, verzeichnete aber deutlich weniger dabei. Und irgendwie hab ich immer wieder das Gefühl, dass Canon und Weitwinkel Verzeichnung heißt. Aber vielleicht bin ich da auch vorbelastet. Und bei vielen Motiven merkt ma ja auch nix davon...

Mark Twain
29.12.2015, 13:02
Ich habe das Minolta-Pendant zum Canon FD 24/2,8, und zwar das Minolta MC 24/2.8. Dieses verwende ich auch sehr gerne, die Schärfe ist für diese alte Linse wirklich toll! Lästig ist lediglich das mitdrehende Filtergewinde. Damit die Ecken auch scharf werden, muss man zwar auf mindestens 5,6 abblenden, aber ich verwende es auch bei wenig Licht offenblendig sehr gerne. Auffallend ist dann vor allem die Vignettierung, die bei 2,8 relativ ausgeprägt ist.

Insgesamt kann man sagen, dass das 24/2,8 bei Offenblende relativ unausgewogen scharf zeichnet: Die Mitte ist sehr scharf und gewinnt kaum durch abblenden, die Ränder gewinnen jedoch sichtbar an Qualität. Die dritte Version des 24/2,8, welche neu gerechnet ist, und auch das AF 24/2,8 dürften ausgewogener sein was die Schärfe über das ganze Bild angeht, wobei ihnen aber insgesamt eine schlechtere Qualität nachgesagt wird. Ich besitze jedoch nur das MC, alles andere ist Hörensagen ;-)

Im Kontrast zu dem von dir geposteten Bild, das auf mich subjektiv auch verzeichnet wirkt, ist das MC 24/2,8 (nahezu) frei von Verzeichnung.

Phillip R
29.12.2015, 13:33
Von Canon gibt es ja 3 verschiedene 2.8/24 mit FD Bajonett. Als klein würde ich lediglich die letzte Variante (auch als nFD bezeichnet) ansehen.

Das verzeichnet schon etwas aber für ein Weitwinkel ist die Verzeichnung keinesfalls besonders groß. Hier mein Testbild:
1505/DSC09763.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=242860)

Ich habe das Canon nFD 2.8/24 (http://phillipreeve.net/blog/review-canon-new-fd-24mm-12-8/) neulich etwas ausführlicher getestet und fand es von der Schärfe her deutlich überzeugender als das Minolta Rokkor 2.8/24. Bei Minolta würde ich zum etwas jüngeren plain MD 2.8/24 (ohne Rokkor im Namen) greifen, das ist merklich besser als das alte. Verzeichnung habe ich beim Minolta nicht getestet aber nach dem Datenblatt fürs Baugleiche Leica R 2.8/24 (http://www.fotomayr.de/pdf/DO002230.PDF) zu gehen hat es eine ähnliche Verzeichnungscharakteristik wie das nFD, vielleicht etwas weniger komplex.

Grüße,
Phillip

usch
29.12.2015, 15:52
für ein Weitwinkel ist die Verzeichnung keinesfalls besonders groß.
Aber schlimm wellenförmig. Da würde ich doch eins bevorzugen, das eine solide Tonne macht, die man dafür einfach mit der generischen Korrektur in C1 beseitigen kann.

wus
30.12.2015, 18:24
Das verzeichnet schon etwas aber für ein Weitwinkel ist die Verzeichnung keinesfalls besonders groß. Ja, das geht durchaus in Ordnung. Ich finde auch bei den Bildern von Foxy ist es durchaus noch erträglich. Bei derart fotografierter Architektur fallen Verzeichnungen halt sofort auf. Ich habe selber ein Minolta AF 20/2.8 das auch ziemliche - und komplexe - Verzeichnung aufweist, das fällt mir jetzt wieder ein wenn ich drüber nachdenke.

Anhand solcher Bilder merke ich dann wie verwöhnt ich inzwischen von der Verzeichnungskorrektur bin, die meine Kameras bei den modernen Objektiven gleich ins JPG reinrechnet. Da ist mir noch nie eine Verzeichnung aufgefallen, auch nicht bei ähnlich kritischen Motiven wie den oben gezeigten.