Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zur Grösse des CCD-Chip eines Sensors
Ist eigentlich die Grösse des CCD-Chip ausschlaggebend für die Qualität des Sensors einer Digicam, oder ist nur die Anzahl der Bildpunkte entscheidend?
Hallo Wolfgang,
beides. Die Größe der einzelnen Zellen ist maßgeblich für die Rauscharmut und somit für die Brillianz und Geschlossenheit der Farben. Je größer die Zelle, desto rauschärmer. Somit sind i.d.R. größere Chips bei gleicher Pixelzahl vom Ergebnis her besser als kleine.
Auf der anderenseite ist für eine hohe Detailauflösung natürlich eine hohe Pixelanzahl besser als eine niedrige. 5 Pixel sehen mehr als 2... ;)
Dat Ei
Danke Dat Ei,
für die rasche Antwort und die Erklärung die sogar ich Laie verstehe. Das mit der Pixelanzahl war mir klar, der Rest nicht.
Dazu kommt noch, daß größere CCDs bei gleicher Pixelanzahl einen geringeren Anspruch an die Fertigungstoleranzen des Objektivs stellen (günstigerer Preis).
Je kleiner die CCDs bzw. dessen einzelne Pixel, desto schärfer muß das Licht vom Objektiv gebündelt werden.
Es bringt nichts, einen Sensor mit höherer Auflösung mit einem Objektiv zu kombinieren, das schon an seiner Auflösungsgrenze arbeitet.
So wäre es wenig sinnvoll z.B. das an sich sehr gute Objektiv der D7/A1-Reihe mit einem 8M-Pixel zu verbauen...
Tom
Ist eigentlich die Grösse des CCD-Chip ausschlaggebend für die Qualität des Sensors einer Digicam, oder ist nur die Anzahl der Bildpunkte entscheidend?
Man kann in erster Linie nach der Anzahl der Pixel gehen, und
dann in zweiter Linie nach der Größe des Chips. Das ist üblich.
Hier sollten jetzt alle stoppen, die schon zufrieden sind 8)
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Nun sei bemerkt, daß es natürlich noch andere Qualitätsmerkmale gibt,
welche die Bewertung ändern könnten.
Beispiel 1:
So hat ein Fovenon-Chip (SD9 oder SD10) mit 2.268 x 1.512 Bildpunkten und 20,7 x 13,8 mm Größe Vorteile,
und zwar sowohl gegenüber jedem anderen Chip mit z.B. 2.560 x 1.920 Bildpunkten (z.B. A1),
als auch Vorteile gegenüber einem Chip mit 2.464 x 1.632 Pixeln und 23,1 x 15,5 mm (D2H).
Der Grund ist die Konstruktion, die beim Fovenon-Chip nämlich in jedem Pixel volle Farbinfos liefert,
während die normalen Chips jeweils nur eine Farbe kennen, Rot, Blau oder Grün,
und die grünen Pixel sogar noch doppelt so häufig vorkommen,
also 4 Pixel (RGGB) nötig sind, um ein Pixel in Vollfarbe zu bekommen.
Wenn man die Mehr-Qualität der Fovenon-Pixel nun zum Vergleich hochrechnen würde,
dann müßte man von einem Chip mit 10.290.000 Bildpunkten sprechen, auch wenn das nachweislich nicht wahr ist.
Er hat nur gewissermaßen mehrstöckige Sensoren je Pixel, während die normalen Sensoren eben nur Bungalows sind.
Als Beispiel 2:
sei der Super-CCD-Chip der F700 genannt, welcher 2.048 x 1.536 Bildpunkte hat,
aber für jeden Bildpunkt zwei unterschiedlich empfindliche einfarbige Sensoren.
Analog zum Auge, das Zäpchen-förmige Sensoren für den Tag hat, und Stäbchen-förmige Sensoren für die Nacht.
Es wäre hier nicht korrekt, von 6,7 Mio Pixeln zu sprechen, es wäre aber auch dumm zu glauben,
daß er eben nur die Qualität eines 3,35-Mio-Pixel-Chips hätte.
Genauso wird es eines Tages auch Techniken geben, welche das Größen-Kriterium ad absurdum führen. Wer z.B.
vor 40 Jahren die besten Tonträger wollte, kaufte schweres dickes Standard-Band auf mindestens 18"-Spulen.
Ich hab noch genug davon rumzuliegen. Die PC-Technik erst führte dann zu völlig unvorstellbaren
Aufzeichnungsdichten. Damals war eine 20 MB-Platte so groß wie eine Waschmaschine,
und heute haben wir Microdrives mit 4.000 MB ...
Ich hoffe, damit für maximale Verwirrung gesorgt zu haben :lol:
Ist eigentlich die Grösse des CCD-Chip ausschlaggebend für die Qualität des Sensors einer Digicam, oder ist nur die Anzahl der Bildpunkte entscheidend?
Man kann in erster Linie nach der Anzahl der Pixel gehen, und
dann in zweiter Linie nach der Größe des Chips. Das ist üblich.
Hier sollten jetzt alle stoppen, die schon zufrieden sind 8)
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
So hat ein Fovenon-Chip (SD9 oder SD10) mit 2.268 x 1.512 Bildpunkten und 20,7 x 13,8 mm Größe Vorteile,
und zwar sowohl gegenüber jedem anderen Chip mit z.B. 2.560 x 1.920 Bildpunkten (z.B. A1),
als auch Vorteile gegenüber einem Chip mit 2.464 x 1.632 Pixeln und 23,1 x 15,5 mm (D2H). .....
Als Beispiel 2:
sei der Super-CCD-Chip der F700 genannt, welcher 2.048 x 1.536 Bildpunkte hat,
aber für jeden Bildpunkt zwei unterschiedlich empfindliche einfarbige Sensoren.
Analog zum Auge, das Zäpchen-förmige Sensoren für den Tag hat, und Stäbchen-förmige Sensoren für die Nacht.
Es wäre hier nicht korrekt, von 6,7 Mio Pixeln zu sprechen, es wäre aber auch dumm zu glauben,
daß er eben nur die Qualität eines 3,35-Mio-Pixel-Chips hätte.----
Ich hoffe, damit für maximale Verwirrung gesorgt zu haben :lol:
Es gibt da schon Grundlegende Unterschiede: Fovenon ist ein cmoschip.
Beide haben auch ihre Schwächen. Vergleiche mit ähnlichen Kameras zeigen das.
Andys
bleibert
31.10.2003, 01:43
Grundsätzlich:
Die Anzahl der Pixel eines Chips hat nichts mit der Qualität zu tun. Mehr Pixel bedeuten einzig und allein,
daß man größere Abzüge anfertigen kann. Sind zB Bilder fürs Web gefragt, dann hat eine 11MP-DSLR keinen
Vorteil gegenüber einer 2MP-Digiknipse. Es wird ja wohl auch niemand behaupten wollen, daß die D7x
eine bessere Bildqualität als die Canon D30 hat, nur weil sie 2MP mehr hat.
Wie oben beschrieben, ist vor allem die Größe der Einzelsensoren für die Qualität verantwortlich.
Es gibt da schon Grundlegende Unterschiede: Fovenon ist ein cmoschip.
Da gibt es wahrlich größere Unterschiede, denn der von Dir genannte ist grundsätzlich kein systematischer Vorteil oder Nachteil.
Beispielsweise, daß der pixel pitch von 9.1µm der SD9/10 nicht mit dem einer Kamera mit Mosaikfilter verglichen werden kann.
Bei letzterer stünde die ganze Fläche der jeweiligen Farbe zur Verfügung, beim Foveon müssen sich die drei Farben diese Fläche
teilen, da die Sensoren nicht (wie oft irreführend dargestellt) untereinander liegen, sondern ineinander. Somit kann der B-Kanal
nur aus einem jämmerlich kleinen Volumen schöpfen. Hier (http://patft.uspto.gov/netacgi/nph-Parser?Sect1=PTO2&Sect2=HITOFF&p=1&u=/netahtml/search-bool.html&r=27&f=G&l=50&co1=AND&d=ptxt&s1=foveon&OS=foveon&RS=foveon) kann man die Patentschrift einsehen und
hier (http://patimg2.uspto.gov/.piw?Docid=05965875&homeurl=http%3A%2F%2Fpatft.uspto.gov%2Fnetacgi%2Fn ph-Parser%3FSect1%3DPTO2%2526Sect2%3DHITOFF%2526p%3D1 %2526u%3D%2Fnetahtml%2Fsearch-bool.html%2526r%3D27%2526f%3DG%2526l%3D50%2526co1% 3DAND%2526d%3Dptxt%2526s1%3Dfoveon%2526OS%3Dfoveon %2526RS%3Dfoveon&PageNum=&Rtype=&SectionNum=&idkey=57D42048558D) eine erläuternde Zeichnung anschauen (man benötigt ein TIFF-PlugIn für den Browser).
Gruß
Dennis.
bleibert
31.10.2003, 21:35
Wenn man die Mehr-Qualität der Fovenon-Pixel nun zum Vergleich hochrechnen würde,
dann müßte man von einem Chip mit 10.290.000 Bildpunkten sprechen, auch wenn das nachweislich nicht wahr ist.
Er hat nur gewissermaßen mehrstöckige Sensoren je Pixel, während die normalen Sensoren eben nur Bungalows sind.
Sigma wirbt seit neuestem mit eben diesen 10MP. Auch, wenn die Sensoren ineinanderliegen (nicht untereinander), sind es doch getrennte Sensoren die getrennte Signale liefern. Das Bild wird zwar nur an 3,3 Mio Stellen erfaßt, aber eben mit 10,3 Mio Fotodioden.
Gruß
Dennis.