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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umkehrring


morama
08.12.2014, 11:32
Hallo ihr Lieben,

ich bin noch relativer Neuling was fotografieren angeht. Ich möchte dies aber jetzt mal intensiver betreiben und nicht nur im Urlaub. Als Einsteiger dachte ich mir auch einen Umkehrring zu kaufen - die sind ja preiswert. Makrofilter habe ich, aber die reichen mir nicht! Kann ich mit den Umkehrringen bessere Ergebnisse erwarten, ich meine damit z.B. eine Fliege noch näher ranzuholen und noch größer erscheinen zu lassen!?

Ich habe ein Objektiv von der Sony Alpha 37 - 18-55 und zwei Minolta-Objektive 70-210 und 28-80. Mit welchem Objektiv erreiche ich wie oben beschrieben eher die gewünschten Ergebnisse?

Ich denke ein Profi wird mir davon abraten, aber bevor ich viel Geld investiere fange ich erstmal mit Üben an und die Dinger kosten ca. 10,-...

Ich denke demnächst kommen noch zig Fragen. Mein Pubertier bekommt von mir zu Weihnachten gebraucht die Sony Alpha 200 ( ich denke zum Einstieg ist das auch ausreichend für einen Jugendlichen, oder ) und wir beide wollen dann einen Kurs besuchen. Ein Hobby mit meinen Sohn - Klasse....

Robert Auer
08.12.2014, 12:08
Da ich Deine Objektive bzw. deren Makrofähigkeit nicht kenne, rate ich außerhalb Deiner Frage auch Zwischenringe in Deine Überlegungen einzubeziehen. Die sind gebraucht auch nicht sehr teuer, haben nicht die Problematik unterschiedlicher Filtergewinde (=> passen für alle A-Mount-Objektive) und wenn Du die Automatik-Ringe mit el. Kontakten wählst, hast Du u.a. auch noch korrekte EXIF-Daten im Bildanhang.

morama
08.12.2014, 12:33
Robert Auer - Erstmal herzlichen Dank für die Antwort... Wie soll ich das verstehen mit den Zwischenringen? Kann ich damit 2 Objetktive verbinden - bzw. auch wie bei dem Umkehrring die Objetktive verkehrt herum anbringen?


Ich schreibe mal auf, was auf den Objektiven draufsteht, vielleicht hilft das ja:

Minolta AF Zoom 28-80 - 0,38 /1,3ft Macro
Minolta AF Zoom 70-210 - 1.1 m / 3.6 ft Macro
Sony sal 1855 - 3.5-5.6 / 18-55 SAM - bei diesem Objektiv kann ich zwischen AF und MF umstellen, bei den Minolta Objektiven nicht.

Danke vorab!

Robert Auer
08.12.2014, 12:49
Dazu erst einmal zwei allgemeine Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwischenring
http://www.digitalkamera.de/Fototipp/Guenstiger_Einstieg_in_die_Makrofotografie_mit_Zwi schenringen/7695.aspx
Deine ergänzenden Fragen stellen sich u.U. so noch nicht!
Da zwei Deiner Objektive mit dem Zusatz Makro gekennzeichnet sind, könnten diese bis zu einem gewissen Grad auch bereits für "Nahaufnahmen" korrigiert sein, sodass die Verwendung der Zwischenringe zu gut brauchbaren Ergebnissen führt. (=> Siehe Komfort & Vielseitigkeit der Automatikzwischenringe) Ab Maßstäben >1:1 ist jedoch m.E. auch die Umkehrung des Objektives oder die Kopplung zweier Objektive zu empfehlen:
http://stefanuhlmannphotography.blogspot.de/2013/04/testbericht-makro-zwischenringe.html
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=153918&highlight=Makro

morama
08.12.2014, 12:55
Lieber Herr Auer,

danke, da habe ich was zu lesen! Fotografieren scheint ja doch sehr komplex zu sein....
Gibt es eigentlich ein gutes Buch, wo solche Sachen beschrieben sind? Blende einstellen wie, wo und warum und eben auch andere Sachen, die man als Einsteiger nicht so weiß. Ich habe zwar ein Buch, aber das geht es mehr um die Bilder als solches..

Die Anleitung der Sony ist ja doch recht dürftig...

Robert Auer
08.12.2014, 13:04
Schau zunächst mal hier: http://seniorennetz-erlangen.de/pixelfreunde/makrofotografie/Glanzlichteragentur%20Makroworkshop.pdf
vielleicht reicht diese Info ja erst einmal, um erste eigene Erfahrungen zu sammeln? Ist wohl nicht nur für Senioren interessant.;)

Angefügt: Ups, gilt natürlich alles genauso für Sony usw.!

der_knipser
08.12.2014, 13:43
Zwischenringe sind bequemer zu handhaben als ein Umkehrring, weil alles systematisch zusammen passt. Es gibt sie in unterschiedlichen Funktionsvarianten. Grundsätzlich sind das hohle Ringe, die nur den Zweck haben, mehr Abstand zwischen Kamera und Objektiv zu schaffen. Manche Zwischenringe übertragen die elektronische Blendensteuerung (man sieht es, wenn sie die entsprechenden Kontakte im Bajonett haben). Es gibt auch Zwischenringe, die den Stangen-Autofokus übertragen. Wenn man weiß, wo dieser kleine Anschluss sitzt, kann man auch den erkennen.
Der AF-Bereich entspricht mit Zwischenringen naturgemäß nicht mehr der Skala, die auf dem Objektiv angezeigt wird. Je dicker die Zwischenringe, und je kürzer die Brennweite ist, um so winziger wird der Bereich, den man damit überhaupt regulieren kann. Eigentlich ist der AF bei Makros bedeutungslos, und am besten steuert man den Fokus über einen Naheinstellschlitten mit Feintrieb.

Wenn man Zwischenringe mit langen Brennweiten bestückt, erreicht man keine besonders großen Abbildungsmaßstäbe. Ein 200 mm Objektiv müsste man um weiter 200 mm ausziehen, um den Maßstab von 1:1 zu erreichen. So weit reicht ein gängiger Satz Zwischenringe nicht. Bei 50 mm Brennweite reichen weitere 50 mm an Auszug (oder Zwischenringdicke), um 1:1 zu erreichen.
Wenn man noch kürzere Brennweiten (z.B. 28 oder 18 mm) verwendet, bekommt man größere Maßstäbe. Allerdings gibt es hierbei eine natürliche Grenze. Bei kurzen Brennweiten verringert sich der Abstand zwischen Frontlinse und Motiv so weit, dass man kein Licht mehr dazwischen bekommt. Es kann sogar sein, dass man mit einem kompletten Satz Zwischenringe nicht mehr auf 18 mm zoomen kann, weil das Motiv bereits vorher auf der Frontlinse liegen müsste, um scharf zu werden.
In so einem Fall verwendet man zusätzlich einen Umkehrring vor den Zwischenringen. Damit wird das Objektiv verkehrt herum an den Aufbau geschraubt. Damit ist immer gewährleistet, dass man mindestens so viel Platz zwischen Objektiv und Motiv behält, wie das Auflagemaß des Objektivs ist (bei Objektiven für SLRs sind das ca. 44-46 mm).
Beim Arbeiten mit Umkehrringen gibt es das Problem, dass die Blendensteuerung keinen Kontakt mehr zur Kamera hat. Dafür gibt es verschiedene Lösungen. Man braucht entweder einen mechanischen Blendenöffner (bei Sony-Objektiven z.B. einen Rückdeckel, der einen Blendenmitnehmer hat), oder man verwendet manuelle Objektive, an denen man die Blende direkt einstellen kann (z.B. Minolta-Rokkore oder M42-Objektive).

Über die Möglichkeiten, die man mit Umkehrring und einem 18-250 Superzoom hat, habe ich hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1273589&postcount=23) schon einmal berichtet.

morama
08.12.2014, 17:14
Schau zunächst mal hier: http://seniorennetz-erlangen.de/pixelfreunde/makrofotografie/Glanzlichteragentur%20Makroworkshop.pdf
vielleicht reicht diese Info ja erst einmal, um erste eigene Erfahrungen zu sammeln? Ist wohl nicht nur für Senioren interessant.;)

Angefügt: Ups, gilt natürlich alles genauso für Sony usw.!

ab 50 ist man doch Seniorin, oder?:crazy:

morama
08.12.2014, 17:19
Zwischenringe sind bequemer zu handhaben als ein Umkehrring, weil alles systematisch zusammen passt. Es gibt sie in unterschiedlichen Funktionsvarianten. Grundsätzlich sind das hohle Ringe, die nur den Zweck haben, mehr Abstand zwischen Kamera und Objektiv zu schaffen. Manche Zwischenringe übertragen die elektronische Blendensteuerung (man sieht es, wenn sie die entsprechenden Kontakte im Bajonett haben). Es gibt auch Zwischenringe, die den Stangen-Autofokus übertragen. Wenn man weiß, wo dieser kleine Anschluss sitzt, kann man auch den erkennen.
Der AF-Bereich entspricht mit Zwischenringen naturgemäß nicht mehr der Skala, die auf dem Objektiv angezeigt wird. Je dicker die Zwischenringe, und je kürzer die Brennweite ist, um so winziger wird der Bereich, den man damit überhaupt regulieren kann. Eigentlich ist der AF bei Makros bedeutungslos, und am besten steuert man den Fokus über einen Naheinstellschlitten mit Feintrieb.

Wenn man Zwischenringe mit langen Brennweiten bestückt, erreicht man keine besonders großen Abbildungsmaßstäbe. Ein 200 mm Objektiv müsste man um weiter 200 mm ausziehen, um den Maßstab von 1:1 zu erreichen. So weit reicht ein gängiger Satz Zwischenringe nicht. Bei 50 mm Brennweite reichen weitere 50 mm an Auszug (oder Zwischenringdicke), um 1:1 zu erreichen.
Wenn man noch kürzere Brennweiten (z.B. 28 oder 18 mm) verwendet, bekommt man größere Maßstäbe. Allerdings gibt es hierbei eine natürliche Grenze. Bei kurzen Brennweiten verringert sich der Abstand zwischen Frontlinse und Motiv so weit, dass man kein Licht mehr dazwischen bekommt. Es kann sogar sein, dass man mit einem kompletten Satz Zwischenringe nicht mehr auf 18 mm zoomen kann, weil das Motiv bereits vorher auf der Frontlinse liegen müsste, um scharf zu werden.
In so einem Fall verwendet man zusätzlich einen Umkehrring vor den Zwischenringen. Damit wird das Objektiv verkehrt herum an den Aufbau geschraubt. Damit ist immer gewährleistet, dass man mindestens so viel Platz zwischen Objektiv und Motiv behält, wie das Auflagemaß des Objektivs ist (bei Objektiven für SLRs sind das ca. 44-46 mm).
Beim Arbeiten mit Umkehrringen gibt es das Problem, dass die Blendensteuerung keinen Kontakt mehr zur Kamera hat. Dafür gibt es verschiedene Lösungen. Man braucht entweder einen mechanischen Blendenöffner (bei Sony-Objektiven z.B. einen Rückdeckel, der einen Blendenmitnehmer hat), oder man verwendet manuelle Objektive, an denen man die Blende direkt einstellen kann (z.B. Minolta-Rokkore oder M42-Objektive).

Über die Möglichkeiten, die man mit Umkehrring und einem 18-250 Superzoom hat, habe ich hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1273589&postcount=23) schon einmal berichtet.

Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort - hört sich alles kompliziert an für einen blutigen Anfänger! Ich muss wohl noch viel, viel lesen!:crazy:

der_knipser
08.12.2014, 17:44
... alles kompliziert ... muss wohl noch viel, viel lesen!:crazy:Nö. Einfach mal machen. Fang mit dem Umkehrring und einem Standardzoom an. Denk daran, dass beide Filtergewinde zueinander passen müssen. Für unterschiedliche Durchmesser gibt es Reduzierringe. Bei diesen muss man darauf achten, dass die Gewindedurchmesser (außen/innen) nicht vertauscht werden. Es gibt Step-Up und Step-Down-Ringe. Im Zweifel fragst Du einfach nochmal nach.

Am meisten würde es helfen, wenn Du einen unserer Stammtische besuchen könntest. Da gibt es eigentlich immer jemanden, der solches Equipment mitbringen kann. Alles, was man schonmal anfassen konnte, ist danach längst nicht mehr so kompliziert, wie es sich in der Theorie anhört.

morama
08.12.2014, 18:03
Nö. Einfach mal machen. Fang mit dem Umkehrring und einem Standardzoom an. Denk daran, dass beide Filtergewinde zueinander passen müssen. Für unterschiedliche Durchmesser gibt es Reduzierringe. Bei diesen muss man darauf achten, dass die Gewindedurchmesser (außen/innen) nicht vertauscht werden. Es gibt Step-Up und Step-Down-Ringe. Im Zweifel fragst Du einfach nochmal nach.

Am meisten würde es helfen, wenn Du einen unserer Stammtische besuchen könntest. Da gibt es eigentlich immer jemanden, der solches Equipment mitbringen kann. Alles, was man schonmal anfassen konnte, ist danach längst nicht mehr so kompliziert, wie es sich in der Theorie anhört.

Dann such ich mal nach einem Stammtisch in NRW - klar, learning by doing! Ok, Umkehrring und wenn das nix ist, kriegt mein Pubertier den! Danke!!!!!!!