Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ideenklau
Eine überregionale Tageszeitung hat heute mit Vorankündigung(!) eine von mir geklaute Bildidee veröffentlicht.
Was ist passiert?
Die Bildredakteurin hatte eines meiner Bilder im Forum entdeckt und mich am Freitag darum gebeten, es für den Druck in der heutigen Ausgabe freizugeben.
Sie stand offenbar unter Zeitdruck und erbat das "Go" innerhalb der nächsten zwei bis drei Stunden.
Ich sendete das Bild in voller und verzichtete sogar auf ein Honorar.
Gleichzeitig mit meiner Antwort bekam ich die Nachricht, dass aufgrund des Zeitdrucks ein Fotograf losgeschickt wurde, der das Motiv tatsächlich fand und fotografierte.
Darauf antwortete ich, dass sie gerne mein Original anstatt des Plagiats - Plagiat hatte ich es in meiner Antwort tatsächlich genannt - verwenden können.
Heute erschien die Zeitung und tatsächlich ist dort ein Plagiat meines Bildes zu sehen.
Auf meine gestrige E-Mail mit dem freigegebenen Bild in Druckauflösung als Anhang und noch deutlich vor Redaktionsschluss - zumindest wenn die Zeitangaben der Bildredakteurin stimmten - gab es noch nicht einmal eine Reaktion. Auch meine spätere Antwort bezüglich des Plagiats empfand man nicht wert sie zu beantworten.
Eine Entschuldigung gab es nur dahingehend, dass mir ca. eine Stunde nach der ersten Anfrage mitgeteilt wurde, dass das Bild nachgestellt wurde.
Es ist übrigens nicht die Bild aber der gleiche Konzern.
Ist so etwas noch tolerabel?
Servus,
das ist schwierig zu beantworten.
Wenn das Bild, bzw. die Bildidee eindeutig als Dein geistiges Eigentum zu identifizieren ist, dann ist es sicher ärgerlich aber bestimmt auch äußerst schwierig die Redaktion dafür irgendwie zu belangen.
Ärgerlich auf jeden Fall, auf der anderen Seite kannst du doch auch stolz darauf sein dass es Deine Idee in die Zeitung geschafft hat.
VG.
Peter
Jeder darf sich da hinstellen und fotografieren wo auch du gestanden bist.
nennenswerte Schöpfungshöhe?
fallobst
15.03.2014, 16:40
Ich denke, die Frage ob es sich hier um plagiieren handelt , kann man nur anhand des konkreten Bildes beurteilen.
Ich stelle mir vor, jemand macht eine saubere Arbeit und fotografiert das Brandenburger Tor richtig gut ausgerichtet unter Anwendung der Panoramafreiheit. Einer Redaktion gefällt das, aber weil der Fotograf nicht so kurzfristig erreichbar ist, geht ein Fotograf der Redaktion los und liefert eine ebenso saubere Arbeit ab.
Ist das dann ein Plagiat? Wenn jemand mit seinem Fotoapparat umzugehen weiß und sein Stativ sauber ausrichten kann, dann ist es eine erlernbare, handwerkliche Fähigkeit, die von jedermann reproduziert werden kann.
Erst wenn eine Aufnahme eindeutig künstlerische Gestaltung erkennen lässt, dann kann eine nachgestellte Aufnahme ein Plagiat sein.
Was ist aber eine eindeutig künstlerische Gestaltung? Welche individuelle kreative Idee ist enthalten? Das kann man nur anhand eines konkreten Bildes diskutieren und eventuell unstrittig feststellen. Es ist wie immer nicht so eindeutig. Ärgerlich für dich aber sicherlich.
Matthias
Das sehe ich ähnlich wie fallobst es beschreibt. Ideen kopieren und nach stellen darf man in Deutschland, denn Ideen sind erst mal nicht geschützt. Es kommt wohl sehr auf das einzelne Bild an und das dürfen wir im einzelnen nicht besprechen (soweit ich weiß). Ich denke, damit muss du dich abfinden, das man deine Fotos nach stellen kann und darf.
Lohnt es sich, sich darüber aufzuregen?
Es ist schade für dich. Ändern kannst du jetzt nichts mehr daran.
bydey
Mich ärgert vor allem die Vorgehensweise und der Umgang.
"Hallo, wir möchten gerne Ihr Bild abdrucken." Und kurz darauf: "Wir haben das Bild jetzt selbst gemacht."
Noch nicht einmal eine Reaktion auf das gewünschte Senden des Originalbilds gab es.
Es geht übrigens um dieses Bild: Klick! (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1531670&postcount=275)
Das letztendlich abgedruckte Bild im Kulturteil der Welt zeigt einen größeren Ausschnitt.
Viele Grüße
Bernd
DerKruemel
15.03.2014, 18:58
Da Du das Bild eh "kostenfrei" zur Verfügung stellen wolltest ist es doch egal ob deines benutzt wurde oder nicht, Du hast keinen Verlust.Lediglich die Namensnennung unter dem Bild ist futsch - wenn es die denn hätte geben sollen.
Dir scheint es eher ums Prinzip zu gehen,sprich jemand fragt, Du antwortest und nichts passiert.
Ist verständlich und das zeugt von keiner guten Kinderstube, leider ist das heute der allgemeine Umgangston :-(
Bandenfresser
15.03.2014, 19:16
Klar ist es ärgerlich wie man heutzutage mit den Leuten umgeht. Ist natürlich nicht das was man erwartet. Mich persönlich würde dies auch ärgern. Aber rechtlich wird man da wahrscheinlich nicht viel machen können. Du könntest höchstens einen Brief mit den ausgedruckten Mails verfassen und schreiben, dass du mit ihrem Vorgehen nicht einverstanden bist und als Entschädigung z.B. ein Gratis Abo angemessen wäre. Vielleicht gehen sie darauf ein. Versuchen würde ich es.
Die Umgangsweise ist für die Zeitung blamabel und spiegelt das heutige Klima in den Redaktionen wieder. Dort ist der Druck hoch.
Eine Schöpfungshöhe kann in diesem Fall leider nur dem Designer zugesprochen werden. Damit entfällt das Thema "Plagiat".
Zum Glück lassen sich Bildideen noch nicht schützen, sonst dürften wir alle irgendwann nur noch in unseren eigenen vier Wänden fotografieren.
Naja, der Erste warst du auch nicht mit dieser Idee ;)
http://mashable.com/2013/05/01/happy-faces-pareidolia/
Grüße, meshua
Was wirklich ärgerlich ist, ist die Art des Umgangs, also der menschliche Aspekt. Da darfst du auch ruhig wütend und enttäuscht sein. Man muss unterscheiden zwischen dem Fakt und der Message.
Der Fakt: es ist erlaubt, Dinge nachzufotografieren.
Die Message hier war für dich am Schluss aber: uns war es das Warten nicht wert, du hast was geknipst, was wir ohne Aufwand reproduzieren konnten, dein Foto war ohne Probleme austauschbar und du bist auch keine Antwort mehr wert... - und das kratzt natürlich. Denn seien wir mal ehrlich, es ist schon schön, wenn Bilder von einem selbst den Weg in eine größere Zeitung finden. Umso enttäuschender ist es dann, wenn man erst angefragt und dann umgangen wird.
Klar kann man jetzt grinsen und "sei keine Sissy!!" brüllen...aber es ist doch wirklich verständlich. Diese Redakteurin hat im Vorhinein unbedacht gehandelt, danach dann die Folgen nicht aufgefangen und damit jemanden durchaus traurig gemacht, da kann man schon eine Entschuldigung erwarten, auch wenn es bei einer Zeitung schnell gehen muss.
Vielleicht ist die Redakteurin sich nicht bewusst, das die Person am anderen Ende derart enttäuscht ist. Denn sie ist keine Fotografin und ist in einer ganz anderen Position, weswegen sie sich nicht in den "Betroffenen" hinein versetzt. Ich würde hier nicht gleich von einem Unmensch ausgehen. Oft wissen Menschen doch gar nicht, das sie andere "derart" verletzen. Und genau das ist auch menschlich.
Ich versuche zur Zeit in meiner Firma einen sensibleren Umgang mit den Bildern anderer Menschen zu erreichen.
Da herrscht absolut Null Ahnung, was Die Rechte an Bildern im Internet betrifft.
bydey
Das ist aber was anderes, dey. Auch wenn es löblich ist.
Hier wurde ein Motiv nachgeschossen, weil die Redakteurin Angst hatte, die Deadline nicht zu schaffen. Legal und verständlich. Allerdings traue ich so jemandem eigentlich auch zu, etwas sorgsamer mit Menschen umzugehen. Jeder, der in einer Branche arbeitet, wo es um Menschen geht, sollte das können - und wenn man es ihnen eincoached.
Eine kurze Erklärung und ein Sorry hätte da drin sein müssen.
Ich denke nur an die achsotolle Fotozeitschrift, die ein Interview wollte und dann von meiner mühevollen Arbeit (die fachlich gut und richtig war) gerade mal einen halben Ausspruch gebracht haben, der sogar noch verfälscht wurde, nur damit das besser ins Konzept passt. Ich war sauer und es kam kein Wort mehr, als wären wir nur Orangen vor einer Saftpresse. (Haha...)
Und das sollte es einfach nicht sein. Bisi Menschlichkeit kann man sich ja wohl bewahren...oder anlernen.
Ich denke nur an die achsotolle Fotozeitschrift, die ein Interview wollte und dann von meiner mühevollen Arbeit (die fachlich gut und richtig war) gerade mal einen halben Ausspruch gebracht haben, der sogar noch verfälscht wurde, nur damit das besser ins Konzept passt. Ich war sauer und es kam kein Wort mehr, als wären wir nur Orangen vor einer Saftpresse. (Haha...)
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Mir ging es auch so!
Aber ich habe über den Artikel und meine Aussage herzlich lachen können, und seit damals bin ich ja anerkannter Profi:lol::lol::crazy:
Viele Grüße
Gerd
Da stellt sich die frage ob das Bild überhaupt streng genommen veröffentlichen darfst, im Bereich der DB brauchst du eine Freigabe !
Denn ein Zug der DB ist nicht Öffentlicher Bereich! :crazy:
Das stimmt sogar. Ich habe auch immer so meine Bedenken. Bahnhöfe haben eine Hausordnung; zumindest bei der BVG.
Ich habe auch immer so meine Bedenken. Bahnhöfe haben eine Hausordnung;
Auf Bahnhöfen der DB darsft Du fotografieren und die Bilder auch veröffentlichen, zumindest die öffentlich zugänglichen Bereiche.
Bei Fotos aus einem Zug hätte ich aber auch Bedenken.
Bei einer Klage der DB kann ich mich dann ja mit der Welt zusammenschließen. :cool:
Mir geht es aber tatsächlich vor allem um den menschlichen Umgang.
Dazu gehört meiner Meinung nach z.B. auch die korrekte Ansprache. Nach Kenntnisnahme des Namens der Redakteurin verwendete ich diesen selbstverständlich in der Anrede, und in der Grußformel nannte ich meinen vollen Namen.
Von ihrer Seite kam danach nur ein anonymes "Hallo" als Anrede. Ganz schlechter Stil.
Dana hat es mit dem Ausdruck "als wären wir nur Orangen vor einer Saftpresse" auf den Punkt gebracht.
Auf Bahnhöfen der DB darsft Du fotografieren und die Bilder auch veröffentlichen, zumindest die öffentlich zugänglichen Bereiche.
Bei Fotos aus einem Zug hätte ich aber auch Bedenken.
Wer sagt denn, daß das Bild unbedingt im DB-Zug entstanden ist? So ganz ohne Kontext wird das schwierig zu beweisen. Denn es gibt genügend "Freaks", welche sich so Allerlei in den Hobbykeller stellen ;) Habe auch einen LH Kabinen-Trolley als Werkstattwagen ;)
meshua.
Ich habe mal fix nach geschaut. Lies mir keine Ruh'. :D
https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&ei=-BYmU4-fK4aYtAap-ICoCw&url=https://www.deutschebahn.com/file/5122390/data/hausordnung.pdf&cd=1&ved=0CC0QFjAA&usg=AFQjCNFsyH8R9bBRWQhP40OzRorEkOWajw&sig2=HTvcrNidtt02hA9GZidzGA
Das ist die Hausordnung der DB als PDF. Fotografieren und Veröffentlichen ist demnach gestattet, wenn es nicht gewerblich ist. Stative und Beleuchtungen sind generell verbote .
Dann hat theoretisch wohl eher Die Welt ein Problem, sofern sie nicht die Erlaubnis zur Veröffentlichung eingeholt hat. :lol:
Ich habe mal fix nach geschaut. Lies mir keine Ruh'. :D
https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&ei=-BYmU4-fK4aYtAap-ICoCw&url=https://www.deutschebahn.com/file/5122390/data/hausordnung.pdf&cd=1&ved=0CC0QFjAA&usg=AFQjCNFsyH8R9bBRWQhP40OzRorEkOWajw&sig2=HTvcrNidtt02hA9GZidzGA
Das ist die Hausordnung der DB als PDF. Fotografieren und Veröffentlichen ist demnach gestattet, wenn es nicht gewerblich ist. Stative und Beleuchtungen sind generell verbote .
Ausführlicher stehen die Regelungen für Hobbyfotografen in den geschäftlichen Mitteilungen (http://www.frankfurter-nahverkehrsforum.de/index.php?page=Thread&threadID=254) der DB.
Das habe ich schon länger auf meiner Festplatte, falls ich mal in einem Bahnhof fotografieren sollte und ein übereifriger Mitarbeiter der DB die eigenen Bestimmungen nicht kennt.
@Dana.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Leute, die sich nicht viel mit Fotografie beschäftigen wenig Sensibilität bei diesem Thema haben.
In BeHos sollte die Dame sich natürlich auskennen und Regeln akzeptieren.
Aber das ist wohl der Bumerang der talentierten Amateure: man kann sich leicht bedienen ohne Konsequenzen wirklich fürchten zu müssen.
bydey