Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zwangsadoption
Moin, moin,
gestern bin ich wohl zum zweiten Mal in meinem Leben Opfer einer Zwangsadoption durch eine Katze geworden. Auf dem Rückweg vom Bäcker kreuzte eine Katze meinen Weg, die förmlich um Streicheleinheiten bettelte. Dat hätte ich mal besser sein lassen, denn eigentlich hätte ich es besser wissen müssen - nicht ohne Grund werde ich im Bekanntenkreis auch als "Katzenflüsterer" gehandelt. Fortan lief mir die Katze wie ein Hund hinterher - erst bis zum Gartentürchen, dann bis zur Haustür, dann durch den Flur und zu guter Letzt schnurstracks in die Wohnung. Dort angekommen, holte sie sich auch noch von Hella ein paar Streicheleinheiten samt Futter ab, um sich dann mit gefülltem Bauch auf die Sofadecke nieder zu lassen. Es folgte eine ausgedehnte Siesta, die im Laufe des Tages nur durch Schlafstellungs- und Schlafstellenwechsel sowie gelegentliches Futterfassen unterbrochen wurde. Bei einer der unzähligen Nickerchen entstand dann dieses Bild:
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Sofern Interesse besteht, erzähle ich gerne auch noch den weiteren Fortgang der Geschichte, auch wenn sie unglaublich war und klingt...
Dat Ei
Verrückt. Auf die Art und Weise sind wir zu unserem ersten Hund gekommen. Der war auch plötzlich da, hat auf dem Sofa geschlafen und ist 13 Jahre geblieben....
Und KLAR her mit dem Rest der Geschichte, aber flott :)
Und KLAR her mit dem Rest der Geschichte, aber flott :)
Bevor es mit der Geschichte weitergeht, geben wir kurz ab in die Werbung...
...für den Stubentiger...
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Dat Ei
Traumtraegerin
27.05.2013, 21:51
Das haben Katzen besonders gut drauf... sich fremdfüttern zu lassen, bis es ihnen wieder langweilig wird und sie entweder weiterziehen oder sich mal wieder in ihrem eigentlichen Zuhause blicken lassen.
Als ich noch ein Kind war, ist uns mal ein Wellensittich zugeflogen. Der war schon älter und hat dann seine letzten Jahre glücklich bei uns verbracht.
Etwa 10 Jahre später ist uns wieder ein Vogel zugeflogen, der dann 1 Woche bei uns verbracht hat und sämtliche Flugtiere in der Wohnung gefressen hat, bis er dann an einen Bekannten, der Vögel liebt, weitergegeben wurde.
Das letzte, was mir zugelaufen ist, war aber dummerweise eine fette weiße Spinne in unserem Campervan in Australien :oops::cool::flop:
Das haben Katzen besonders gut drauf... sich fremdfüttern zu lassen, bis es ihnen wieder langweilig wird und sie entweder weiterziehen oder sich mal wieder in ihrem eigentlichen Zuhause blicken lassen.
Das kann die Katze meiner Nachbarinauch besonders gut. Die frisst immer zwei Mal - einmal aus ihrem Napf und dann bei der anderen Nachbarskatze. Um danach gerne Mal alles wieder auszukotzen. Hauptsache Futterneid :D:cool:
Moin, moin,
weiter geht's...
Im Keller hatte ich noch eine Tüte Katzenstreu, die ich im letzten Jahr mal prophylaktisch gekauft habe, nachdem mich sporadisch eine Katze besuchte. Allerdings hatte ich es versäumt, ein Katzenklo einzukaufen. Und so blieb mir gestern nur die Möglichkeit, den unteren Teil eines Katzencaddies zu nutzen, der aus der Zeit meiner 2006 verstorbenen Katze Lisa (Rufname "Schnute") stammte. Jedenfalls setzen wir im Laufe des Tages immer wieder unseren Gast in dieses Katzenklo. Beständig stieg jedoch die Katz mit leicht angewidertem Gesichtsausdruck aus diesem Notfallklo. Nach ein paar Stunden bekamen wir Sorge, dass die Katze uns in Bälde die Wohnung fluten oder mit einem Trummerl - wie der Wiener zu sagen pflegt - versehen würde. Bis zum späten Abend haben wir dann die Katze dreimal durch´s Treppenhaus auf die Straße getragen, in der Hoffnung, sie gehe nun nach Hause oder zumindest ins Gebüsch. Nix dergleichen - Katze gefiel es bei uns - jedes Mal trottete sie wie ein Hund, den man seit Jahren hat, hinter uns her und kam wieder mit ins Haus. Angesichts des Regenwetters zeigten wir Mitgefühl und ließen sie wieder in die Wohnung.
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Dat Ei
Wie heisst es:
Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal."
Hans
Moin Hans,
ich habe Katzen mit den unterschiedlichsten Charakteren kennengelernt. Sicherlich gibt es Katzen, die sich Personal halten, es gibt auch Katzen, die halten sich Sklaven, einige sogar für S+M-Spielchen. Es gibt aber auch Katzen, die ein sehr soziales Wesen haben, die man durchaus erziehen kann, und bereits nach wenigen Stunden würde ich behaupten, dass diese Katze dazu gehört. Meine "Schnute" war auch so ein Typ Katze.
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Am späten Abend hatte sich unser Gast immer noch beharrlich geweigert, unser improvisiertes Klo anzunehmen. Unsere Sorge, dass in der Nacht ein Malheur geschehen würde, überwiegte, und so setzten wir die Katz zwangsweise vor die Tür. Das war schon ein eher unangenehmes Gefühl, aber der Verstand befahl es. Bye, bye Füchschen, denn so hatten wir sie schon zwischenzeitlich aufgrund ihrer rötlichen Felltönung getauft.
Dat Ei
Wie heisst es:
Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal."
Hans
Hallo,
passt, super Spruch.
Gruß
gerhard
Wenn sie euch wirklich adoptiert hat, ist sie morgen wieder da.
Und sie wird bleiben. Katzen suchen sich häufig selbst ihre Herrchen aus.
Die Katze meiner Eltern ist auf gleiche Weise gekommen. Immer wieder. Beharrlich. Und seitdem ist sie da. Sie wickelte meine Mum um die "Pfoten", ist ein Biest auf vier Beinen, verächtlich auf ihre Fütterer guckend...ein wirklich blödes Vieh, aber sehr niedlich. Sie lebt seit mehreren Jahren jetzt bei meinen Eltern, wird langsam älter und bequemer und geht nur noch raus, um ihr Geschäft zu verrichten. Das Katzenklo hat sie in den Jahren vielleicht dreimal benutzt. Bin immer wieder überrascht, wie lange sie einhält.
Füchschen ist eine sehr Hübsche - und wird euer Leben sicher bereichern, wenn sie wieder kommt!
Bei uns wollte sich mal eine dreifarbige Glückskatze einnisten...doch da ich extrem allergisch auf Katzen bin, haben wir sie immer wieder wortlos rausgetragen und weggescheucht. Es tat mir in der Seele weh, aber es ging einfach nicht...
Moin Dana,
Wenn sie euch wirklich adoptiert hat, ist sie morgen wieder da.
Und sie wird bleiben. Katzen suchen sich häufig selbst ihre Herrchen aus.
noch ist die Geschichte nicht zu Ende. Bis dato war es eine der typischen "Katze adoptiert Mensch"-Geschichten. Das eigentlich unglaubliche ereignete sich dann heute Morgen...
Als wir wach wurden, mußten wir gleich an Füchschen denken, das wir herzlos aus lauter Ratio mitten in der Nacht bei schlechtem Wetter vor die Tür gesetzt haben. Das tat weh. Nunja, so geht´s manchmal im Leben. Wir beschlossen als erstes, das improvisierte Katzenklo wieder aufzulösen, schütteten die unbenutzte Streu zurück in den Sack und stellten die Caddyhälfte beiseite in den Flur. Während ich duschen ging, wollte Hella Frühstück machen. Nach ein paar Minuten ging die Badezimmer Tür auf, und Hella kam in Begleitung von Füchschen ins Bad. Ich war baff erstaunt und hakte nach, woher die Katze denn nun wieder käme. Hella antwortete, dass die Katze auf dem Balkon saß, als sie die Rollladen öffnete. Aber wie konnte das sein? Die Katze kannte meinen Balkon nicht, ich wohne im 1.Stock und der Balkon ist zudem nur schwerlich von der Straße ausmachbar, da er straßenseitig von Garagen zu weiten Teilen verdeckt wird, insbesondere bei einer Schulterhöhe von 30cm. :shock:
Den nächsten Klops lieferte Füchschen umgehend: sie stellte sich neben die Caddyhälfte und maulte. Sie ging ins Bad, just dorthin, wo am Vortag das improvisierte Katzenklo stand und maulte. Wir kombinierten, auch wenn wir ja nur dumme Zweibeiner sind, füllten wieder Streu in die Caddyhälfte und stellten diese wieder ins Bad. Prompt ging die Katze in das Klo und legte einen außerordentlichen Prachtköttel vom Feinsten in das Katzenklo. Sie sah uns mit einem Gesichtsausdruck an, als wollte sie sagen: "Seht her, habt ihr etwa gedacht, dass ich so blöd bin und nicht weiß, was ein Katzenklo ist?" Danach war die Frage nach der Verteilung der Intelligenz zwischen geklärt.
Nach dem Frühstück entschied ich, dass Füchschen bei soviel Anstand und Intelligenz auch während unserer Abwesenheit in der Wohnung bleiben dürfe. Als ich heute Abend heim kam, empfing sie mich mit einem lauten, aber freudigen Maunzen. Futter war nicht so wichtig, aber Streicheleinheiten...
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Füchschen ist eine sehr Hübsche - und wird euer Leben sicher bereichern, wenn sie wieder kommt!
Tja, das ist leider das Traurige an der Geschichte. Nachdem wir eine Fernbeziehung haben, pendeln wir, d.h. aber auch, dass wir die Katze nicht halten können. Ich werde Ausschau halten, ob jemand seine Katze vermisst, oder halt abwarten, bis das schlechte Wetter rum ist, und sie dann wieder vor die Tür setzen. Seit einem kleinen Ausflug heute Abend weiß ich ja, dass sie wiederkommt und den Weg über den Balkon nicht zufällig gefunden hat. Zum Trost (für wen?) darf sie heute Nacht mit in meinem Bett schlafen...
Dat Ei
Zum Trost (für wen?) darf sie heute Nacht mit in meinem Bett schlafen...
Du weißt genau, für wen...macht das nicht. Ihr macht euch und das Vieh unglücklich. Es kriegt jetzt eindeutige Signale und wird dann wieder abgegeben, weil ihr sie nicht halten könnt.
So schön es ist, ein solches Fellknäuel im Bett zu haben...wenn ihr sie nicht behalten könnt, dann prägt sie doch nicht so auf euch....ich kann es voll verstehen, aber für die Katze ist das echt heftig, wenn sie euch dann wieder verlassen muss.
Ihr seid beide die komplette Woche nicht in der Wohnung? Oder nur du nicht?
Sorry, dass ich so nachfrage, aber das ist schon anrührend und interessant.
Nette Geschichte...
ich würde mal beim Tierarzt checken lassen, ob sie einen Chip implantiert hat.
Könnte ja auch sein, dass jemand die Katze vermisst ;)
Könnte sich ja z.B. in einem Auto versteckt haben und der Fahrer hat sie dann irgendwo rausgeworfen. Oder so was in der Richtung...
Vera aus K.
28.05.2013, 02:47
"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“
Antoine de Saint-Exupery
Klingt wie eine Belehrung oder eine Aufforderung; ist aber mitnichten so gemeint. -
Wenn das Füchschen nicht langfristig bei euch wohnen kann, habt ihr nur die eine Aufgabe, die lautet, das Fellnäschen anderweitig gut unterzubringen!
Viel Erfolg dabei!
Herzliche Grüße,
Vera
Moin, moin,
ich glaube, dass das Wichtigste in der Situation ist, problemadäquat zu handeln. D.h. für mich, die Umstände, aber auch das Wesen der Katze zu berücksichtigen.
Als mir an einem Novemberabend 1991 Schnute zugelaufen war, war dies in einem sehr verkehrsreichen Kölner Viertel. Die Katze war sehr verängstigt, hatte kaum was auf den Rippen und nur ein sehr dünnes Fell, das ein klares Zeichen dafür war, dass diese Katze kein Freigänger oder Streuner war. Nachdem sie damals mehrfach in Panik und orientierungslos quer über die vielbefahrene Straße lief, nahm ich sie mit heim. In den folgenden zwei Wochen haben wir Zettel im Viertel ausgehangen und jede Vermisstenanzeige sorgfältig studiert. Nachdem sich der Besitzer nicht ausfindig machen ließ, haben wir für knapp 14 1/2 Jahre die Verantwortung für Schnute getragen. Das haben wir erst recht während ihres letzten, halben Lebensjahres getan, in dem so manch anderer Zeitgenosse die Katze einfach eingeschläfert hätte. Und so manches Mal hängen mir noch die Bilder der Nacht vom 5. auf den 6.April 2006 nach, in der wir angesichts des nunmehr apathischen Eindrucks Schnutes beschlossen, dass nun der Zeitpunkt gekommen sei, auch die schwerste Verantwortung für ein Lebewesen zu tragen, die man sich vorstellen kann. Die Worte des Tierarztes, dass unsere Entscheidung und der Zeitpunkt richtig seien und "schon die halbe Seele aus der Katze wären" sind auch heute noch nur ein sehr schwacher Trost.
Die 14 1/2 Jahre waren eine tolle Zeit, auch wenn sie für uns mit einigen Entbehrungen und Sorgen einhergingen. Oft genug haben wir auf Lisas Ängstlichkeit und Panik vor Ortswechseln Rücksicht genommen und auf Urlaube und Reisen verzichtet - wir wollten und konnten die Schwiegermutter ja auch nicht jedes Jahr in die Münchner Wohnung zum Katzenhüten zwangseinladen.
So sehr ich das Leben mit einem Stubentiger genossen habe und seit 2006 auch immer wieder mal vermisse, so sehr liebe ich nun auch den Freiraum, Herr der eigenen Zeit- und Urlaubsplanung zu sein. Aktuell gehen in Hellas Haus drei Katzen regelmäßig ein und aus. Zwei davon sind Bruder und Schwester, gehören den Nachbarn und sind von Natur aus richtige Schisser. Das hat Monate gedauert, bis sie Vertrauen gefasst haben und nicht beim leisesten Mucks davon gerannt sind. Die Dritte ist m.E. eine Streunerin, die auch bei dickstem Regen und tiefsten Temperaturen unterwegs ist. Zum Winter hin bekommt sie ein dickes Fell und wird dick und rund, was ihr den Rufnamen "Helmut" einbrachte. Sie bleibt auch schon mal über Nacht. Es gibt Phasen, da sieht man alle drei auch schon mal für einige Tage, ja Wochen nicht. In der Münchner Wohnung in ruhiger, nahezu ländlicher Stadtrandlage kam mich in den letzten Monaten sehr sporadisch eine prachtvolle, langhaarige, weiße Katze besuchen - ein bildhübsches Tier. Aber auch mit mir praktizierte ich das Konzept der "offenen Tür", weil der Fellzustand klar verriet, dass auch sie größtenteils, wenn nicht sogar vollkommen, im Freien lebt.
Aber zurück zu Füchschen - ihr Verhalten lässt darauf schließen, dass sie Menschen, aber auch viel Freilauf gewohnt ist. Eine Katze, die schnurstracks in fremde Wohnungen geht und mitten durch den Raum läuft, hat Selbstbewußtsein. Schisser und unsichere Katzen gehen an der Wand lang. Die Aktion mit dem Balkon zeigt auch, dass sie sich im Freien orientieren und geplant bewegen kann. Die Art, wie sie mit Menschen kommuniziert und interagiert, zeigt wiederum, dass sie auch häusliches Leben kennt.
Nachdem sie heute Nacht in der Wohnung geblieben ist und es sich auf meiner Bettdecke bequem gemacht hatte, setzte sie sich heute Morgen nach ein paar Minuten vor die Balkontür und maulte. Ich öffnete die Tür, sie ging auf´s Garagendach und genoss dort noch eine 1/4h die morgendliche Sonne. Und dann ist sie ihrer Wege gegangen...
Ich bin sicher, man sieht sich.
Dat Ei
Eine tolle Geschichte und ein versöhnliches (vorläufiges) Ende :top:
s2krevs9k
28.05.2013, 16:27
Wirklich tolle Geschichte, auch super geschrieben Dat Ei! Muss man auch mal sagen, bei der im Internet leider immer mehr abhanden kommenden Orthografie und Interpunktion. :top:
Ich bin selber Katzenhalter von 5 Schmusetigern, und obwohl sie alle aus eigener "Zucht" sind (zuerst war da eine einzige Dame, 2 weitere Mädels folgten, die dann wiederum auch wieder trächtig wurden und aus den folgenden Würfen behielten wir jeweils einen Kater, die übrigen 4 kamen zu guten Bekannten) und somit nicht zugelaufen sind, erkenne ich diverse Parallelen mit Deiner Geschichte. Ich wohne in einem kleinen, ländlichen Dorf (absolutes Kaff, aber daher auch schön grün und ruhig), daher können die Miezen raus und geniessen dies auch. Im Winter wird Fell und Speck zugelegt, welches im Frühling (zu unserem Leidwesen) dann wieder abgeworfen und mit längeren, zum Teil wochenlangen Streifzügen (vor allem der eine Kater) getauscht wird. Unsere Katzen sind mittlerweile alle gechipt. Einerseits für die Identifikation im schlimmsten Fall, andererseits aber auch um ungebetene Nachbarskatzen aus unserer Wohnung fern zu halten. Bei uns im Dorf hat es wirklich viele Katzen, und die schauen auch gerne mal bei Herr und Frau Nachbar rein. Mal auf Besuch kommen und den Kopf in den Futternapf stecken ist ja in Ordnung, wenn aber demonstrativ die Möbel angepisst werden (unter anderem die damals nagelneue Wohnzimmerkombination aus massivem amerikanischem Nussbaum), dann hört der Spass auf. Daher haben wir uns dann die Katzenklappe mit Chip-Sensor zugelegt, seither ist nichts mehr vorgefallen.
Mich faszinieren Katzen sehr, nachdem ich an unseren 5 Samtpfoten erfahren durfte, wie grundverschiedene Charaktere und Personalitäten jede einzelne Katze hat, genauso wie Menschen. Jede hat ihre eigenen Gefühle, Vorlieben, Abneigungen und bringt dies auch absolut klar und deutlich zum Ausdruck mit ihrem Verhalten und auch ihrer Stimme. Ja, ich und meine Frau führen manchmal richtige Dialoge mit unseren Katzen, etwa wenn der Kater, von einem Regenguss überrascht, lautstark maulend nach Hause kommt und sich darüber beschwert, es dann aber super toll findet, wenn wir ihn trocken rubbeln. Oder wenn der andere Kater eine Beute nach Hause bringt (das nebst den klassischen Opfern wie Mäuse und Vögeln auch mal was exotischeres wie Blindschleichen, Frösche, dicke Raupen oder eine Fledermaus sein kann), sie uns zu Füssen legt und mit stolz geschwellter Brust auf sein Lob wartet, ehe das Opfer dann mit Haut und Haaren verspeist wird. Oder wie sie deutlich zu spüren scheinen, wenn Herrchen oder Frauchen mal krank sind oder es uns einfach nicht gutgeht, dann wird gekuschelt und geschmust bis der Arzt kommt, bzw. dieser nicht mehr benötigt wird. :D
Ich könnte stundenlang weitere Anekdoten aufzählen...
Mir graut schon vor dem Tag, wenn wir mit unserer Ältesten (jetzt 10jährig) dann mal zum Arzt gehen müssen. Auf dass dieser noch in weiter Ferne liegen möge! :)
Hey Martin,
danke für Deine Teilnahme und Deine Geschichte!
Muss man auch mal sagen, bei der im Internet leider immer mehr abhanden kommenden Orthografie und Interpunktion. :top:
Die sind leider auch nicht mehr die besten, aber wenn sich jeder gehen lässt, braucht man sich nicht wundern, wenn sich die Abwärtsspirale beschleunigt und die Kommunikation immer schwieriger wird. Meine Deutschlehrer sind übrigens an mir verzweifelt... :oops:
Ich könnte stundenlang weitere Anekdoten aufzählen...
Und es sind meist schöne, manchmal auch unglaubliche Anekdoten, wenn man denn den richtigen Umgang mit den Tieren hinbekommt. Wir haben in unserem Umfeld oft den Satz "die Katze ist Euer Kind-Ersatz" gehört, den wir mit "die Katze ist kein Mensch, aber ein Familienmitglied mit eigenen Ansprüchen, Rechten und Pflichten" erwidert haben. Ich hoffe, das ordnet die Rolle eines Haustieres für andere nachvollziehbar ein.
Mir graut schon vor dem Tag, wenn wir mit unserer Ältesten (jetzt 10jährig) dann mal zum Arzt gehen müssen. Auf dass dieser noch in weiter Ferne liegen möge! :)
Das wünsche ich Dir auch. Mache aber dann nicht den Fehler, den ich damals begangen habe. Ich war zu schwach und zu feig, um daheim auf den Tierarzt zu warten, ging arbeiten und ließ Frau und Katz allein zurück. Der Stachel sitzt noch heute.
Dat Ei
RosiePosie
28.05.2013, 17:16
Eine schöne Geschichte und toll erzählt.
Das Füchschen sieht aus wie unsere Cirkeline II - Mama war 3-farbig und Vaddern unbekannterweise sicher gestreift - und so bekommt man eine streifige Katze mit rötlichen Tönen und weissen Pfoten und weisser Nase. :D
Ich hoffe ihr bekommt die kleine Persönlichkeit gut unter bei jemanden, der von ihr akzeptiert wird.
Um nochmal darauf hinzuweisen:
ich würde mal beim Tierarzt checken lassen, ob sie einen Chip implantiert hat.
Könnte ja auch sein, dass jemand die Katze vermisst
Könnte sich ja z.B. in einem Auto versteckt haben und der Fahrer hat sie dann irgendwo rausgeworfen. Oder so was in der Richtung...
Irgendwie scheint es hier niemanden zu interessieren, ob evtl. ein anderer Besitzer sie vermisst.
Ich habe auch eine Katze, die selbstständig raus geht. Wenn die mal jemand anderes einfach "adoptieren" würde, dann hätte ich da ein Problem damit ;)
Kann ja sein, dass die Katze sich nach einem Umzug verlaufen hat, oder versehentlich im Auto mitgefahren ist...
...und eigentlich schon gerne wieder Heim wollen würde, aber den Weg nicht weiss und deshalb einfach woanders Essen und Streicheleinheiten sucht.
Moin Tom,
ich weiß nicht, ob Du die Geschichte zu Ende gelesen hast, aber die Katze ist heute Morgen genau auf dem Wege wieder von dannen gezogen, auf dem sie gestern Morgen zu mir gekommen ist. Und um einem Missverständnis vorzubeugen: nicht wir haben die Katze adoptiert, sondern die Katze machte Anstalten, uns zu adoptieren.
Es gibt übrigens immer wieder Fälle, in den Katzen bewusst ihr altes Zuhause aufgeben, weil ihnen dort etwas nicht passt. Sei es, dass sie mit den Zweibeinern nicht klar kommen (z.B. aufgrund lauter Kleinkinder oder fehlerhaftem Umgang), sei es, dass Futter- oder Revierstreitigkeiten mit anderen Tieren im Haushalt oder der näheren Nachbarschaft bestehen.
Nachdem sich die Katze selbstbewusst und ohne Scheu im Freien bewegt, sie aber vom Zustand des Felles her in einem Haushalt daheim ist, ist sie mindestens, aber auch höchstens ein Freigänger, m.E. sogar ein Freigänger aus dem Viertel, der seine Wege und sein Revier kennt.
Ich kann die Katze nicht halten, weil meine Lebensumstände es nicht erlauben, ihr ein adäquates Zuhause zu bieten. Und wenn es meine Lebensumstände erlauben würden, würde ich sicherlich erst einmal - wie auch oben beschrieben - ein paar Hebel in Bewegung setzen, um ihre Herkunft zu ermitteln.
Dat Ei
Vera aus K.
29.05.2013, 01:59
Besten Dank für die schönen Geschichten von Schnute und Füchschen, die Du hier erzählt hast! :top:
Aus Dir spricht ein echter Katzenfreund und Katzenversteher.
Nachdem sich die Katze selbstbewusst und ohne Scheu im Freien bewegt, sie aber vom Zustand des Felles her in einem Haushalt daheim ist, ist sie mindestens, aber auch höchstens ein Freigänger, m.E. sogar ein Freigänger aus dem Viertel, der seine Wege und sein Revier kennt.
Nach Deiner Beschreibung würde ich das ebenso vermuten!
Viele Grüße (auch ans Füchschen - falls er mal wieder vorbeischaut),
Vera
About Schmidt
29.05.2013, 08:28
Hallo,
mal eine Frage. Tragen Katzen nicht auch wie Hunde ein Chip? Darüber könnte man doch Ermittlungen über die Herkunft eines Tieres anstellen. Soweit mir bekannt, hat jeder Tierarzt und jedes Tierheim ein Lesegerät. Bitte nicht als Vorwurf verstehen, das kam mir nur in den Sinn, als ich die Geschichte gelesen habe. Deine Vorgehensweise fand ich toll, auch wenn ich nicht unbedingt ein Katzen-, sondern eher ein Hundefreund bin. Jedoch mag ich alle Tiere und hätte die Katze wohl genau so behandelt, wir hatten ja auch schon zwei.
Gruß Wolfgang
Moin, moin,
die Idee, dass Füchschen möglicherweise gechipt ist, kam im Thread bereits auf. Die Idee als solche ist auch nicht verkehrt, nur habe ich sie unter den Umständen nicht mit höchster Priorität versehen. Dies hat im wesentlichen zwei Gründe:
1.) Füchschen hat in den letzten drei Tagen immer wieder die Wohnung verlassen und ist irgendwann zurückgekommen. Sie scheint weitere Anlaufstellen/Plätzchen und Ortskenntnisse im Viertel zu haben.
2.) Um den Chip auszulesen, muss das Tier zum Tierart oder Tierheim transportiert werden. Das Einsperren einer Katze in einen Caddy sowie der Transport in einem Fahrzeug erzeugt beim Gros der Katzen immensen Stress. Meine Schnute hinterließ regelmäßig Schweißpfützen (Katzen transpirieren nur über die Fußballen) auf den Behandlungstischen und war anschließend über Tage wie paralysiert. Von daher sollte man solche Transporte, hinauszögern oder ganz vermeiden, wenn sich die Angelegenheit auch anderweitig erledigen lässt.
Seit gestern Abend gibt es aber in der Causa "Füchschen" Neuigkeiten. Nach dem gestern in München der Sommer 2013 stattfand, kam es am Abend über Balkon und Gartenzaun hinweg zu einem Plausch mit einigen Nachbarn. Während des Plausches tauchten dann Füchschen und Schneewittchen, die weiße Katze, die ich bereits im Thread erwähnte, und die mich auch sporadisch besuchen kommt, auf. Nachbarns wussten zu berichten, dass die beiden Katzen zusammen in den Haushalt des Grundstücknachbarns gehören. Diese Nachbarn seien derzeit mal wieder im Urlaub, so wie sie es wohl öfter sind. Ob die Katzen aktuell versorgt würden, wusste niemand. Nachdem insbesondere Schneewittchen auffällig hager ist, beschlossen wir Nachbarn, die Katzen zu füttern, so lange die Besitzer unterwegs seien. Danach sollte man sicherlich mal das Gespräch mit den Nachbarn suchen. Verantwortungsvoller Umgang mit Tieren sieht meines Erachtens anders aus.
Heute Nacht hat Füchschen wieder bei mir im Bett geschlafen. Die ganze Nacht lag sie in meiner Beuge und rührte sich kein bisschen. Heute Morgen hat sie sich dann noch ein wenig Futter geben lassen, bevor sie die Wohnung wieder über den Balkon verließ, als ich ihr die Tür öffnete.
Damit dürfte klar sein, dass es der Katze gut geht, sie ein Zuhause hat und bei mir nur ein Gast bleibt, wenn auch ein gern gesehener.
Dat Ei
Nachbarns wussten zu berichten, dass die beiden Katzen zusammen in den Haushalt des Grundstücknachbarns gehören.
Dann ist ja alles gut...
und sie wird dich wohl auch noch in Zukunft öfter besuchen kommen.
PS: Sollte auch von mir kein Vorwurf sein.
Moin, moin,
PS: Sollte auch von mir kein Vorwurf sein.
lieber einmal zu viel nachgehakt, als einmal zu wenig. Gleichgültige Menschen gibt es schon genug.
Dat Ei
Ein schönes Ende! =)
Und für dich wohl auch das Beste, da du nicht komplett auf sie verzichten musst. Gut, dass du das Gespräch mit den Nachbarn suchen wirst. Die Katzen einfach draußen sich selbst zu überlassen, während man in Urlaub ist, geht ja wohl mal überhaupt gar nicht! :evil:
"Geht, fangt Mäuse"...jo, super.
Moin, moin,
selbst wenn jemand mit der Aufgabe betreut sein sollte, Futter bereit zu stellen, kann das - je nachdem um welchen Typ Katze es sich handelt - deutlich zu wenig sein. Man sagt Katzen zwar im Allgemeinen mehr Standort- denn Personenverbundenheit nach, aber das trifft nicht auf alle Exemplare zu. Wenn dann plötzlich die Bezugspersonen weg sind und es keine Ansprache, Kommunikation und Kuschelrunde mehr gibt, dann können auch Katzen leiden und nachhaltig Schaden nehmen. Das wäre nicht die erste Katze, die anschließend mit Protestgepiesel ihren Bedürfnissen Nachdruck verleiht.
Dat Ei