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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Abendliche Stimmung mit Sternen


Unterbelichtet
19.02.2013, 16:23
Hallo!
Vorarb, ich hoffe ich bin im richtigen Bereich, hab aber nichts passendes gefunden zu meinem "Problem".
Folgendes, vom Aufbau her ist mein Bild so geworden wie ich es wollte. Leichter Sternenhimmel, Stadt beleuchtet etc. Vom Ergebnis an sich bin ich zufrieden, jedoch frage ich mich wie es zu diesen Verwackelungen kommt. Einstellungen der Kamera (Alpha 77 mit 50mm Sigma f/1,4) waren folgendermaßen: ISO 50, Blende 1,4, Belichtung von 6 Sekunden sowie automatischer Weißabgleich. Der Fokus lag hierbei bei unendlich (Stadt wurde fokussiert -> Unendlich). SteadyShot war abgeschalten und es herrschte kein Wind.

Um folgendes Bild handelt es sich, ich hoffe man erkennt es:
871/DSC06645.jpg
Als Stativ verwendetet ich ein Velbon Sherpa Pro 640 mit Novo Flex ClassicBall Kugelkopf.

Hat mir da einer einen Rat wieso die Bilder verwackelt sind oder hab ich einfach einen gewaltigen Fehler gemacht?

Mfg

Tom D
19.02.2013, 16:33
Wie hast du denn ausgelöst? Fernauslöser? Mit dem Finger auf dem Auslöser kann es schon mal passieren, dass es wackelt.

Unterbelichtet
19.02.2013, 16:36
Habe (noch) keinen Fernauslöser. Habe mit dem 10Sekunden Selbstauslöser der Kamera fotografiert. Vergaß dies oben noch dazu zu schreiben. ;)

Tom D
19.02.2013, 16:39
Ah, diese Information habe ich vermisst. Die A77 hat keinen Klappspiegel, oder?
Dann kann ich mir nur ein leichtes Anstossen des Stativs als Erklärung denken oder doch ein leichter Windstoß? Hast du noch mehrere Fotos gemacht? Sind alle so geworden?

Unterbelichtet
19.02.2013, 16:44
Nein, diese hat keinen Klappspiegel. Das mit dem leichten Windstoß kann ich ausschließen, da direkt daneben eine Wetterstation ist, welche absolut null Wind anzeigte.

Ja, ich habe mehrere gemacht. Ergebnis ist jeweils nahezu identisch.

Tom D
19.02.2013, 16:48
Hm :?:
Wenn alle so sind, lässt sich auch ein einmaliges versehentliches Anstoßen des Stativs ausschließen.
Objektiv? Hast du auch welche mit einer kleineren Blendenöffnung?
Na, vielleicht hat jemand anders noch eine Idee.

Unterbelichtet
19.02.2013, 16:56
Ja, das anstoßen konnte ich auch ziemlich sicher ausschließen.

Naja, ansonsten habe ich nur das 18-55mm Standart-Kitobjektiv. Mit dem habe ich absolut keine schönen Ergebnisse hinbekommen, genauso wie mit dem 75-300mm f3,5-5,6...

Bin auch relativ ratlos. War halt mehr oder weniger spontan. Neues Objektiv, klare Winternacht, ausgeliehenes Stativ, da musste ich die Chance nutzen. ;) Wäre aber klasse wenn sonst noch jemand eine Idee hat.

fotomartin
19.02.2013, 16:58
Hallo,

ich nehme mal an, du meinst die Aufweitung der Lichter der Stadt?
da die Sterne punktförmig sind, wird es sich nicht um Verwacklungen handeln, sondern um Unzulänglichkeit des Objektivs, genannt Koma, tritt an den Rändern eher auf als in der Mitte und sollte sich durch Abblenden um 1-2 Stufen auf ein erträgliches Maß reduzieren lassen.

Viele Grüße,
Martin

Edit: Mit Unzulänglichkeit meine ich nicht, dass das Objektiv Mist ist - aber bei so Lichtstarken Teilen ist das nur mit ziemlich viel Aufwand zu vermeiden.
Siehe auch: http://kurtmunger.com/sigma_50mm_f_1_4_hsmid174.html runterscrollen bis "Coma"

kitschi
19.02.2013, 17:01
http://kurtmunger.com/sigma_50mm_f_1_4_hsmid174.html

da sieht man die starke Coma Ausprägung bei dem Objektiv;)

Unterbelichtet
19.02.2013, 17:10
Okay, dann werde ich das nächste mal eine andere Blende wählen.

Nebenbei: Ist das dann nur bei diesem Objektiv so, oder tritt das auch bei anderen Objektiven auf? Ansonsten bin ich nämlich äußerst zufrieden und wurde mir sehr empfohlen.

fotomartin
19.02.2013, 17:37
Ich glaube, das von dir verwendete Objektiv ist schon eins, bei dem dieser Effekt besonders stark ausgeprägt ist. Beim Sony 50f14 tritt er auch recht stark auf, aber da scheint es nicht so auffällig zu wirken, da die Lichter nicht so länglich verzogen werden.
http://kurtmunger.com/sony_50mm_f_1_4id138.html

Allerdings bist du auch auf einen Anwendungsfall gestoßen, bei dem diese Ausprägung besonders deutlich zutage tritt:
Offene Blende macht Sinn, da die Belichtungszeit so schon 6s betrug; Gerade an den Rändern liegen bildwichtige Bestandteile und die dort auch enthaltenen sehr hellen Spitzlichter sind zudem noch von einem dunklen Hintergrund (Nacht) umgeben, sodass das Coma deutlich zu sehen ist.

Mit anderen Worten - wenn du um diese Eigenschaft des Objektivs weist, lassen sich solche Situationen vermeiden, ohne das du das Objektiv wegwerfen musst :)

Als Kompensation zum Abblenden würde ich an deiner Stelle die Empfindlichkeit auf ISO 200 setzen. Damit habe ich ganz brauchbare Erfahrungen bei Nacht gemacht, das Rauschen ist noch nicht so stark.


Viele Grüße,
Martin

Unterbelichtet
19.02.2013, 17:47
Alles klar, vielen vielen Dank für die Empfehlungen und Ratschläge. Werde versuchen die, sobald das wetter es zulässt, soweit umzusetzen.

Naja, wegwerfen werde ich es sicherlich nicht, hat mich immerhin einiges an Geld (zmd. für die Verhältnisse als Azubi) gekostet.

Hoffentlich gibt es in den nächsten Tage wieder solch schöne Nächte.

Gruß
Marius

TONI_B
19.02.2013, 21:51
Hallo!
Vorarb, ich hoffe ich bin im richtigen Bereich, hab aber nichts passendes gefunden zu meinem "Problem".Na, ja - eigentlich sollte es hier in diesem Teil des Forums um Bildkritik gehen und nicht so sehr um technische Dinge. Dafür wäre die "Kiste" oder "Vor der Aufnahme" besser geeignet gewesen.

Das Sigma 1,4/50 ist ein sehr gutes Objektiv und die Koma bei Offenblende ist "normal". Bei Abblenden auf f/2,0 oder f/2,8 ist diese weitgehend verschwunden. Auch die Vignettierung wird verringert. Also wenn du nochmal so "astronomische" Objekte ablichten möchtest, blende ein wenig ab und das Bild wird wesentlich besser werden.

Unterbelichtet
20.02.2013, 22:32
Bezüglich des Bereichs werde ich mich das nächste mal intensiver damit beschäftigen wo etwas passt, war mir nicht ganz sicher. ;)

Bezüglich der Tipps nochmals vielen Dank dass ihr das so erklärt, dass es selbst ein Anfäger so versteht dass er es umzusetzen weiß, ist nicht überall so. Großes Lob an euch :top:

der_knipser
20.02.2013, 23:02
Noch ein paar Gedanken zur Unschärfe:

Ein Stativ mit ausgezogener Mittelsäule ist sehr viel schwingungsempfindlicher als wenn die Mittelsäule unten bleibt. Davon sind auch stabile Stative wie das Velbon nicht ausgenommen. Ich nehme aber an, dass die 10 Sekunden Vorlauf zum Ausschwingen gereicht haben sollten. Ein Fernauslöser wäre trotzdem besser gewesen.

Auch wenn Du keinen Wind spürst, können sich die Zweige der Bäume so weit bewegen, dass sie auf dem Bild unscharf sind.

Bei Blende f/1,4 zeichnet ein Objektiv von Haus aus weich. Obendrein ist der Schärfentiefebereich beim 50er bei Offenblende so klein, dass eine Landschaft in der gezeigten Tiefe nicht durchgehend scharf werden kann.

Der Dunst in der Ferne, und damit der geringe Kontrast erweckt ebenfalls oft einen Eindruck der Unschärfe.

Zu guter letzt wird jedes Bild beim Verkleinern zwangsläufig etwas unscharf, so dass es immer ein wenig nachgeschärft werden muss.

Die Unschärfe kommt in Deinem Bild sicher nicht hauptsächlich durch Verwacklung.

Unterbelichtet
24.02.2013, 17:06
Die Mittelsäule war nicht ausgezogen, lediglich waren die Beine vollständig ausgefahren, wobei dies für einen unerfahrenen Betrachter durchaus stabil wirkten. Nächstes mal werde ich versuchen diesen Einfluss soweit möglich zu minimieren.

Auch mit dem Wind habe ich wie gesagt auf den Windmelder der nebenliegenden Wetterstation vertraut. Aber klar, das kann natürlich der kleinste Windstoß reichen, das ist mir ebenfalls bewusst. Wie kann man diesen Einfluss minimieren, iwelche Vorrichtungen oder wie geht ihr da vor?

Die Weichzeichnung der Blende 1,4 ist mir mittlerweile auch bewusst. Mein erstes Objektiv derartiger Lichtstärke, muss man sich auch erstmal daran gewöhnen und die Stärken/Schwächen herausfinden.

Nur muss es endlich mal wieder eine derartige Wetterkonstellation geben, momentan nur trübes Wetter :flop:

der_knipser
24.02.2013, 20:07
Nimm beim nächsten Mal ungefähr Blende f/4 bis f/5,6. Damit wird die gesamte Schärfe besser, auch wenn die Zweige sich vermutlich mehr bewegen, aber das finde ich nicht schlimm. Landschaft und Sterne werden schärfer. Bei allzu langer Belichtungszeit werden die Sterne allerdings zu Strichen. Probiere aus, was Dir gefällt.