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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jupiter mit Monden


hansauweiler
04.01.2012, 01:07
Hallo Himmelsfreunde !
Nachdem ich Gestern ja Mond und Jupiter auf einem Bild hatte, war eben der Himmel für kurze Zeit wieder klar, und ich probierte den Jupiter alleine.

Bild ist wieder aus 2 Stück zusammengesetzt, da die Helligkeitsunterschiede sonst nicht überbrückbar sind. Objektiv 500mm Tamron + 1,4 fach Kenko.

Brauchbar?
Gruß HANS

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/871/Ju_Monde_Kopie.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=138921)

WoBa
04.01.2012, 04:06
Hallo Hans,

dein Bild ist wie es gestaltet ist sehr brauchbar.
Wieder eine gute und informative Arbeit.

Gruß
Wolfgang

TONI_B
04.01.2012, 07:04
Ja, ist gut geworden!

Vor allem, wenn man bedenkt, welche Ausrüstung dem Hans zur Verfügung steht, denn ohne Nachführung sind solche Aufnahmen mühsam.

Blitz Blank
04.01.2012, 11:37
Klasse, ein derart gutes Ergebnis haette ich nicht erwartet.

Frank

hansauweiler
04.01.2012, 11:50
Hallo !
Danke für die Kommentare.

Ich habe aus der Serie mal 3 Bilder mit unterschiedlichen Bel. Zeiten zusammengestellt.
Den Weg der Monde dabei sieht man deutlich. Verwacklung möchte ich ausschliessen,da die Richtung der Verzerrungen immer (auch in allen anderen Aufnahmen) gleich ist.
Alle paar Sekunden muß die Kamera nachjustiert werden,was mit Hilfe eines Getriebeneigers auf dem Stativ einfach ist. Mit Nachführung während de Aufnahme hat das nichts zu tun.

Jupiter stand im Südwesten etwa 30° hoch, er hat da noch eine recht hohe scheinbare Geschwindigkeit.

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Jupitermonde.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=138925)

Verbessernde Ratschläge gern gesehen.
HANS

BeHo
04.01.2012, 15:51
Ich würde mal mit der Belichtungszeit runtergehen. Eine halbe Sekunde scheint mir deutlich zu lang. Bei meinen Versuchen vor längerer Zeit machte ich die Fotos so mit ca. 1/10 bis 1/5 Sekunde.

TONI_B
04.01.2012, 16:02
Richtig!

Ohne Nachführung ist 1/2s definitiv zu lang. Da würde ich auch bei max. 1/10 s bleiben.

hansauweiler
04.01.2012, 18:27
Ich habe mal eine Überschlagsrechnung probiert (schreibt, wenn ich falsch gerechnet habe)
700mm Brennweite hat eine diagonale Öffnung von ca. 2,3°
APS-c hat bei 16,7 Mio Pixel ca. 5900 Px diagonal
Bei 15 Winkelsek. Bewegungsgeschwindigkeit (entspricht 15°/Stunde) pro Sek wird die Diagonale in 550Sek durchlaufen.
Dies sind ca. 11 Pixel Je Sekunde.
Man müßte also unter 1/10 Sek. Belichtungszeit bleiben um eine Pixelscharfe Abbildung zu bekommen.

Falls dies richtig ist, wo bekommt man genügend Licht her?

Wie groß ist mein Denkfehler da Jupiter ja nicht über den Himmelsäquator läuft und sein scheinbarer Weg / Zeit wohl kleiner ist ? (Polarstern bewegt sich ja praktisch überhaupt nicht.

HANS (der nach diesen Überlegungen sehr erstaunt ist)

BeHo
04.01.2012, 18:34
Falls dies richtig ist, wo bekommt man genügend Licht her?
Zur Not nachträglich etwas aufhellen.

hpike
04.01.2012, 18:35
Falls dies richtig ist, wo bekommt man genügend Licht her?

Haste keinen Blitz? :mrgreen: :crazy:

TONI_B
04.01.2012, 18:44
Ich habe mal eine Überschlagsrechnung probiert (schreibt, wenn ich falsch gerechnet habe)
700mm Brennweite hat eine diagonale Öffnung von ca. 2,3°
APS-c hat bei 16,7 Mio Pixel ca. 5900 Px diagonal
Bei 15 Winkelsek. Bewegungsgeschwindigkeit (entspricht 15°/Stunde) pro Sek wird die Diagonale in 550Sek durchlaufen.
Dies sind ca. 11 Pixel Je Sekunde.
Man müßte also unter 1/10 Sek. Belichtungszeit bleiben um eine Pixelscharfe Abbildung zu bekommen.Ja, diese Überlegungen sind richtig!

Falls dies richtig ist, wo bekommt man genügend Licht her?Deine Jupitermonde sind eigentlich immer überbelichtet. mMN ist es nicht notwendig, dass die Monde so hell erscheinen. Versuch ganz einfach mal kürzere Zeiten: muss ja nicht unbedingt 1/15s sein - die 1" gibt die Luft ohnehin selten her - aber 1/2s ist zu lang. Also irgendwo zwischen 1/4 und einer 1/10s - je nach Luftunruhe und Brennweite.

Wie groß ist mein Denkfehler da Jupiter ja nicht über den Himmelsäquator läuft und sein scheinbarer Weg / Zeit wohl kleiner ist ? (Polarstern bewegt sich ja praktisch überhaupt nicht.Wieder kein (großer) Denkfehler: die (scheinbare) Geschwindigkeit am Himmel hängt von der Deklination ab ("Geogr. Breite" am Himmel). Nachdem sich die Planeten mehr oder weniger auf der Ekliptik (Erdbahnebene) bewegen, beträgt die max. Deklination von Jupiter ca. +/-25°. Der cosinus von 25° ist 0,9 d.h. die Geschwindigkeit von 15"/s ist auf +/-10% konstant und damit für uns unerheblich.

hansauweiler
04.01.2012, 18:57
@ Guido !
Doch, Blitz habe ich, aber dessen Licht braucht hin und zurück etwas zu lange(ca 80Minuten) und wird bei viel Wind abgetrieben.:lol:

TONI_B
04.01.2012, 18:58
Doch, Blitz habe ich, aber dessen Licht braucht hin und zurück etwas zu lange(ca 80Minuten) und wird bei viel Wind abgetrieben.:lol:Super Replik! :top: :lol::lol::lol:

hpike
04.01.2012, 19:36
@ Guido !
Doch, Blitz habe ich, aber dessen Licht braucht hin und zurück etwas zu lange(ca 80Minuten) und wird bei viel Wind abgetrieben.:lol:

Da musste einfach nen Stückchen vorhalten, macht man doch bei Seitenwind beim Schießen auch.:lol: Nu stell dich mal nicht so an.:mrgreen:

TONI_B
04.01.2012, 20:06
Und 80min vorher blitzen und dann die Kamera auslösen - das nennt man dann "Blitzsynchronisierzeit"...:lol::lol::lol:

hpike
04.01.2012, 20:07
Genau:lol::lol::top:

hansauweiler
16.01.2012, 12:45
Gestern habe ich mal probiert die Jupitermonde "rund" zu bekommen. (IO ist nicht sichtbar, da genau vor Jupiter)
Leider war das Seeing doch schlecht. Es zeigte sich zwar daß 1/10 Sek wohl die richtige Bel. Zeit ist, das Rauschen bei ISO 6400 ist allerdings verdammt groß.
Versuche mit noch höherer ISO sind nicht empfehlenswert (so meine Resultate)

Beispiel für 1/10 Sek.:

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Jupiter_15_01_2012.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=139368)

Die Versuche werde ich bei besserem Seeing wiederholen, leider kann ich Seeing erst am Rechner feststellen, Wetterlage oder "Sterneblinken" als Beobachtung reichen nicht.
Gruß HANS

TONI_B
17.01.2012, 08:28
Upps, was ist denn da passiert? :roll:

Eines ist klar: der Fokus passt nicht!

Aber was sind die anderen "Sterne"? Hast du mit Kontrast usw. gespielt? Das sieht nicht sehr toll aus. :cry:

hansauweiler
17.01.2012, 11:25
Hallo Toni !
Nach meiner bisherigen Erfahrung ist das keine Sache eines Fehlfocus, sondern der Atmosphärenbedingungen.
Ich habe mit vielen Reglern gespielt und hätte die Bilder normal gelöscht, aber mir ging es nur darum festzustellen ob die Bel. Zeit kurz genug wäre.
Gruß HANS

TONI_B
17.01.2012, 11:47
Nach meiner bisherigen Erfahrung ist das keine Sache eines Fehlfocus, sondern der Atmosphärenbedingungen...Nein, nein - wenn das Seeing schlecht ist und gut fokussiert ist, dann bekommst du nicht so schöne runde Scheibchen. Dann "zerreißt" es das Sternscheibchen bzw. den Punkt. Bei deinen Aufnahmen sieht man eindeutig, dass es sich um ein defokussiertes Abbild der punktförmigen Jupitermonde handelt. Das erkennt man am sternförmigen Kern und dem etwas helleren Rand dieses Scheibchens.

Ohne Nachführung ist es natürlich schwer diese unterschiedlichen Bedingungen für die Monde und den Jupiter unter einen Hut zu bringen.

Wie hast du fokussiert?

hansauweiler
17.01.2012, 12:38
@Toni !
Manuell focussiert, Objektiv auf Anschlag Unendlich (dies war bei allen bisherigen Aufnahmen so der Fall).
Mit Focuslupe an der A55 überprüft, Bewegung des Focusringes brachte keine Verbesserung. Möglich wäre daß Kamera und Objektivkombination - Tamron 200-500 +1,4 fach Konverter aus Zimmertemperatur nach draussen bei etwa 2°C gebracht wurden und sofort eingesetzt.
Bei nächster Gelegenheit werde ich natürlich weitere Versuche machen.
HANS

TONI_B
17.01.2012, 12:43
Manuell focussiert, Objektiv auf Anschlag Unendlich...Geht die Skala über Unendlich hinaus? Nach deinen Angaben könnte es ja durchaus sein, dass du den optimalen Fokuspunkt mit dieser Kombi gar nicht erreichst...

hansauweiler
17.01.2012, 13:52
Scala geht nicht über Unendlich.
Objektiv war schon mal bei Tamron zum überprüfen der Unendlich Einstellung.
Es wurde damals keine Fehljustierung gefunden.

Versuche mit etwa 2km entfernten Strommasten haben auch keine Fehler gezeigt.

TONI_B
17.01.2012, 20:07
Ich glaube, da solltest du mal Testaufnahmen unter kontrollierten Bedingungen machen: wenn es das nächste Mal klaren Himmel gibt, montier das Objektiv auf ein stabiles Stativ und mach Strichspuraufnahmen! Offene Blende, ISO nicht allzu hoch max. 200-400, und dann ein mm-Papier auf die Entfernungsskala (wenn es nicht so eine unter einer Glasabdeckung ist), dann 10-20s belichten, Entfernung um 1mm am Umfang ändern. Ca. 5-10 Aufnahmen von der Unendlich-Einstellung weg. Während der Fokusänderung Objektiv abdecken und möglichst wenig verschieben. Dann sollten verschieden dicke Striche entstehen. Der dünnste Strich ist die optimale Einstellung für Sternaufnahmen. Sollte der Strich bei Unendlich nicht sehr dünn sein, stimmt was nicht. (Den ersten oder letzten Strich deutlich länger oder kürzer machen, damit man weiß, wo man angefangen hat! ;)). Such dir ein Sternfeld mit einigen hellen, aber auch einigen schwächeren Sternen. Jetzt bietet sich die Gegend um den Orion an.

Es ist schade, wenn du so viel Zeit und Energie investierst und dann scheitert es vielleicht nur ein einer schlechten Unendlich-Einstellung!

hansauweiler
17.01.2012, 22:22
Eben habe ich mal ohne Konverter , also mit nur 500mm probiert.
Eines der besten Ergebnisse sieht man hier (100% Darstellung).
Ich glaube der Konverter macht alles nur schlechter.

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Ju_100.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=139439)

TONI_B
17.01.2012, 23:35
ISO ist viel zu hoch!

Und versuch mal möglichst wenig EBV zu machen. So kann man die Bilder kaum beurteilen.

ddd
19.01.2012, 00:31
moin,

Hans, Dein Objektiv ist definitv genau auf 385km am Unendlich-Anschlag eingestellt :cool:
Leider ist "Juppi" etwas weiter weg.

Ich habe mir im Herbst 2010 an der ISS einen abgebrochen, Du hast sie damals mehrfach optimal erwischt, und auch letzten Sommer beim allerletzten Shuttle-Flug :cry:

Dafür hatte ich mehr Glück mit Jupiter (05.09.2010 ca. 01:00 h):
871/juppi_monde_montiert_DSC00826.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=111172)
Montage! 1:1 crop, manuell fokussiert per LiveView
Monde: 840mm f5.6 1/5s ISO200
Jupiter: 840mm f5.6 1/160s ISO200
Objektiv war das Minolta AF 600/4 APO G HS + Sony TC14 + LA-EA1 an NEX-5, keine Nachführung.

Ich habe es später mit denselben Parametern noch mal versucht, und ähnliche Ergebnisse erhalten, die vertikale Verschmierung der Monde konnte ich durch ein stabileres Stativ dabei deutlich verringern.
Daher teile ich Tonis Meinung, dass Dein Fokus nicht stimmt, meine vergurkten ISS-"Bilder" zeigen ähnlich strukturierte Artefakte wie Deine Jupiter-Bilder hier im thread und waren definitiv defokussiert. Alle "Weißen" Minolta/Sony (und einige andere) können deutlich über oo hinaus fokussiert werden, schon weniger als 0.5mm Drehung am Fokusring machen nahe der oo-Markierung einen heftigen Unterschied, was aber im A900-Sucher beim ISS-Schießen von mir nicht mehr erkennbar war/ist.

Ich habe die besten Ergebnisse erzielt, indem ich im LiveView mit maximaler Lupe (geht mit Deiner A55 mindestens so gut wie mit der NEX) solange den Fokusring gestreichelt habe, bis die chromatischen Aberrationen am Jupiterrand ausgewogen waren. Minimale Defokussierung zeigt sich bei mir zuerst an breiter werdenden Farbsäumen, erst dann lässt auf dem Display die Schärfe nach.
Man sieht dabei auch schön, wie schnell Jupiter aus dem Bildfeld der Lupe wandert, das dauert nur Größenordnung 10 Sekunden.

Dein Tamron 200-500/5-6.3 ist 1+1/3EV lichtschwächer, Du solltest -wenn denn die relative Helligkeit von Jupiter ähnlich ist wie zu meinem Aufnahmezeitpunkt- mit ISO500 bei gleichen Zeiten vergleichbare Ergebnisse erzielen können. Der infolge des SLT-Spiegels auftretende Verlust von 1/2EV dürfte durch den moderneren Sensor in der A55 kompensiert werden (die Grundverstärkung in der Kamera berücksichtigt diesen Verlust).
Der Brennweitenunterschied von 700mm zu 840mm ist nicht so groß, dafür hat die A55 eine etwas höhere Auflösung, was zudem den "Abstand" ca. halbiert.

Du kannst auch Jupiter bei Offenblende und ISO200 mit 1/60s versuchen, dies sollte ebenfalls brauchbare Ergebnisse liefern. Bei den Monden würde ich nicht länger als 1/5s belichten, dafür kannst Du bei denen mit der ISO rauf, da sie auf jeden Fall nur als Punktlichtquellen abgebildet werden und Du daher auf dem Monde-Teilbild notfalls aggressiver entrauschen kannst. Wie Du an den o.g. Belichtungszeiten-Zeiten siehst, ist es unmöglich, Jupiter mit Struktur und Monde in einem Bild aufzunehmen.

Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, dann wünsche ich Dir beim nächsten Versuch viel Erfolg :top:

-thomas