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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zoomobjektiv - Porträt?


Papachen WE
01.04.2011, 11:37
Hallöchen,

ich soll demnächst ein paar porträt Aufnahmen machen.
Kann mich aber noch nicht an den Gedanken gewöhnen, mit einer Festbrennweite loszuziehen.
Mit dem ständigen und auch richtigem Wechsel wäre ich bestimmt überfordert?!

Gibt es ein Zoomobjektiv, welches auch ein schönes Bokeh erzeugt?
Oder schließt sich das komplett aus?
Brennweite, die mir vorschwebt, wäre z.B. 28-75mm max. 105mm.

Danke schon mal für die Antworten.

Papachen

PeterTV
01.04.2011, 12:19
Hallo Papachen,

Das Problem bei Zooms ist, daß sie bei Offenblende und am langen Ende oft nicht sehr scharf sind. Du hast dann die Möglichkeit für die Schärfe weiter abzublenden - und dann den Hintergrund mehr oder weniger scharf abzubilden oder du nimmst eine gewisse "unschärfe" in Kauf, die insbesondere bei Frauenportraits durchaus gewünscht sein kann weil kleine Hautunreinheiten verschwinden.
So ein richtig ausdrucksvolles Portrait ist mit einem Zoom nur unter erheblichen Aufwand zu realisieren. Nicht umsonst finden die 1.4/85mm bei allen Marken (Sony, Nikon, Canon) etc ihre Kundschaft.
Ich benutze für Portraits derzeit ein Tamron 2.8/90 habe aber das CZ 1.4/85 auf meiner Wunschliste stehen. Ich halte den Zoombereich bei Portraits nicht für nötig, weil Portraits ohnehin mit der langen Brennweite aufgenommen werden sollten, da sich selbst bei APS-C Chips Verzerrungen im Gesicht erkennen lassen sobald du unter 50mm Brennweite kommst. (Gurkennase) Die Anschaffung eines 1.4/50 hat sich als Portraitobjektiv an der Alpha700 nicht bewährt. Darüber hinaus kann man den Bildwinkel beim Portrait einfach durch Änderung der Position des Fotografen schnell und sicher bewerkstelligen.

Kopernikus1966
01.04.2011, 12:20
Hallöchen,
Kann mich aber noch nicht an den Gedanken gewöhnen, mit einer Festbrennweite loszuziehen.
Mit dem ständigen und auch richtigem Wechsel wäre ich bestimmt überfordert?!

Wie willst du *eine* Festbrennweite wechseln? :D

Im Ernst:
1) schon einmal von Turnschuhzoom gehört?
2) wenn du vorher ein wenig übst, hast du den Ausschnitt viel schneller mit einer Festbrennweite drauf.

AlexDragon
01.04.2011, 13:07
Hallo Papachen,

Das Problem bei Zooms ist, daß sie bei Offenblende und am langen Ende oft nicht sehr scharf sind. Du hast dann die Möglichkeit für die Schärfe weiter abzublenden.

Mein Tamron 2,8/28-75 (Habe ich jetzt gegen ein 2,8/17-50 getauscht) war aber knackscharf, schon bei Offenblende - Man kann das nicht so Verallgemeinern ;)
und habe auch schon Portraits mit dem 1,7/50 von Minolta gemacht, welches man aber bis auf 2,2 abblenden mußte und die Portraits sind Hammer geworden :top:

roskf
01.04.2011, 13:24
Hallo Papachen,

welche Objektive hast du denn bereits und wo sollst du die Aufnahmen machen?

Ich selbst habe auch das 1,7/50 und bin damit sehr zufrieden. Mit dem 85er am Crop muss man je nach Aufnahmesituation auch mal weit von der Person weg stehen. In Innnenräumen ist das nicht immer möglich. Im Freien trotz viel Platz näher ran zu gehen geht aber immer.

xedi
01.04.2011, 13:33
Was die Bokehqualität angeht:

Ein Objektiv mit schlechtem Bokeh muss kein schlechtes Bokeh produzieren. Je nach Hintergrund, kann auch ein Tamron 17-50mm f2.8 ein sehr schönes Bokeh produzieren, die Qualitätsunterschiede werden eigentlich erst bei schwierigen Hintergründen ersichtlich.

hennesbender
01.04.2011, 13:37
Warum nur max. 105mm?

Ich persönlich benutze häufig das 85er, aber eigentlich nur wegen der Lichtstärke. Die Brennweite ist für close-up fast schon zu kurz. Da kommt man mit dem 70-200 (bei mir von Tamron) zu deutlich besseren Ergebnissen. Erheblich mehr Aufwand habe ich da mit Sicherheit nicht. Wenn es die Lichtverhältnisse hergeben, greife ich daher lieber zum 70-200er.

Hier mal zum Vergleich:

Einmal das 70-200 bei 105 mm (an Vollformat):

843/DSC02685.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=123071)

Und hier einmal ein 85er (auch an Vollformat):

843/176556_1829549027804_1512711541_1949046_5563823_o. jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=122556)

Das zweite Bild hätte durch eine längere Brennweite wahrscheinlich deutlich gewonnen.

Deine "Brennweitenbeschränkung" würde ich daher noch mal prüfen...

Jan
01.04.2011, 13:38
Die 2,8-er Standardzooms non Tokina und Tamron sind wohl ordentlich bzgl. Schärfe und Bokeh, wenn man ein gutes Exemplar erwischt.
Wenn Du etwas platzt nach hinten hast, würde ich dir das Sigma 50-150 HSM I oder II ans Herz legen (wenn es mit Deiner Sony harmoniert, ich bin bei den gelben, da gibt es zum Glück keine Probleme, Du hast den Vorteil, dass es dank Sony stabilisiert ist).

Kann es sein, dass sich Sehgewohnheiten ändern, früher wurde für Protrait der Bildwinkel eines 85'er gern gesehen, beim Kauf eines 135'er Tele war das ein Kompromiss zwischen Tele und vielleicht noch halbwegs portraittauglich. Heute sind 85 mm an DX (Bildwinkel wie bei 130 mm an FX/Film) völlig normal, 105 (entsprechend 160 mm an DX) auch. Ich persönlich habe auch bei noch längeren Brennweiten äußerst selten das Gefühl, den abgebildeten die Nase zu platt zu drücken, in meinen Augen sind eher kurze Brennweiten weniger vorteilhaft.

Bzgl. Bokeh, der Hiwneis auf die Gestaltung ist ein wichtiger Punkt, gerade z.B. ein günstiges 50'er kann über einen gut gwsetzten Schärfeverlauf im Bereich des Motivs zu einem guten Bild führen, die 50'er sind aber ekine Bokeh-Wunder. Bei ruhigem Hintergrund z.B. ohne Äste, ist das aber egal.

Jan

PeterTV
01.04.2011, 13:40
Hallo,

ob ein 50iger am APS-C Chip ein Hammerportrait erzeugt liegt wohl im Auge des Betrachters. Die Portraits die ich mit dem 50iger an der A700 fotografierte haben mich nicht überzeugt. Es lag dabei nicht an der Schärfe sondern lediglich an den Verzerrungen des Gesichts und der überproportionalen Darstellung der vorstehenden Gesichtsteile (Nase).
Die unterschiedliche Bewertung kann auch mit dem Ausschnitt zusammenhängen. Ich neige zu einer formatfüllenden Darstellung des Kopfes. Dazu muß man mit dem 50iger zu nah ans Gesicht. Aber wenn schon Portrait, dann will ich auch die Feinheiten, die das Leben ins Gesicht gezeichnet hat, mit aufs Bild kriegen.

Hier ein Beispiel:

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/843/_ICT1142_-_klein.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=123258)

Nochwas, der Fotograf bei dem meine Frau arbeitet benutzt des Sigma 50-150 auf einer APS-C Kamera von Canon und der verdient damit sein Geld. Er hat offensichtlich eine andere Meinung zum Thema als ich.:cool:

hennesbender
01.04.2011, 13:46
Ev. fotografiert er ja immer bei 150... :)

P.S.: Blende 22?

Jan
01.04.2011, 13:47
Hallo Peter, bzgl. Brennweite deckt das 50-150 doch Deinen Lieblingsbreich ab und für ein Zoom ist es ausgezeichnet, vor allem auch bzgl. Bokeh.
Es schwächelt eigentlich nur an der Naheinstellgrenze und dem langen Ende, vermutlich bewegt er sich imm er zwischen 85 und 105 ;).
Jan

PeterTV
01.04.2011, 13:49
Hallo Peter, bzgl. Brennweite deckt das 50-150 doch Deinen Lieblingsbreich ab und für ein Zoom ist es ausgezeichnet, vor allem auch bzgl. Bokeh.
Es schwächelt eigentlich nur an der Naheinstellgrenze und dem langen Ende.
Jan

Hallo Jan,

Ja aber es passt nicht an meine Kamera. Deshalb hab ich mir jetzt das 70200G SSM gekauft - aber nicht unbedingt für Portraits. Es ist aber eine gute Idee es damit mal auszuprobieren.

PeterTV
01.04.2011, 13:52
Warum nur max. 105mm?
Das zweite Bild hätte durch eine längere Brennweite wahrscheinlich deutlich gewonnen.


Hallo Hennes,

du arbeitest also auch lieber mit langen Brennweiten beim Portraitieren.:D

hennesbender
01.04.2011, 14:03
Zumindest wenn es schön und schmeichelnd werden soll. Ich habe mich dazu erziehen lassen... :)

Man kann auch mit 17mm Portraits machen (mache ich auch gerne). Aber das sind dann halt ganz andere... :)

el-ray
01.04.2011, 14:40
Draussen mit viel Platz geht das auch wunderbar mit dem 70-400 G bei 400mm und Offenblende :top:

japro
01.04.2011, 14:57
Ich finde ja dass mein 70-200 bei 200mm ofte bessere Wirkung erzielt als etwa das 85/1.4. Dank höherer brennweite bekommt man vergleichbare "hintergrundwegpust"-wirkung, aber bekommt nicht so einen steilen Schärfeverlauf innerhalb des Sujets (mir persönlich geht das schrecklich auf den Kecks wenn nur ein Auge scharf ist oder so).
Wenn die Portraits mit dem 70-200 nicht scharf genug sind macht man irgendwas falsch. Insbesondere wird doch immer so gerne betont, Makros seien aufgrund ihrer zu hohen Schärfe "nicht schmeichelnd", was ich für unfug halte, aber ein 70-200 ist dann wieder zu unscharf? Was nun?

PeterTV
01.04.2011, 15:13
aber ein 70-200 ist dann wieder zu unscharf? Was nun?

Hi Japro

das 70200G SSM egal von Minolta oder Sony, spielt doch in einer anderen Liga als z.b. ein 18-70iger Kit-Zoom. Ich denke das Papachen, wenn er über ein solches Objektiv verfügen würde diesen Thread nicht gestartet hätte.

Papachen WE
01.04.2011, 15:59
Hallo
und Danke für Eure tollen Antworten.

Mir zeigt es, dass mein Gedankengang nicht ganz unbegründet ist.

Ich hatte nähmlich auch deßhalb 28-75 geschrieben,
weil ich mit dem Tamron f2.8 28-75mm liebäugele. (44-112mm)
Dazu noch die die beiden anderen 2.8er (17-50 und 70-200) und gut ist???

Mein Problem ist halt, dass ich mir zu meiner nagelneuen A55 ein Tamron 18-200 gekauft habe. (zu ersten rumprobieren)
Bin aber von den mechanischen Eigenschaften soetwas von enttäuscht.
Das Ding klappert sich was zurecht und ist leichtgängig, dass man allein durch Neigen der Kamera den Zoom ein- und ausfahren kann.

Gruß Papachen

hennesbender
01.04.2011, 16:10
Ist beim Tamron 70-200 nicht der Fall. Ich kann mich über das Teil nicht beschweren.

minfox
01.04.2011, 16:34
Wie wäre es mit einem Minolta-Gebraucht-Zoom mit Endbrennweite 70/85/105 mm und Blendenzahl 4 bzw. 4.5 (bei genannten Brennweiten)? Diese Zooms sind vermutlich nicht so bokeh-fähig wie ein Tami 28-75 2.8, aber preiswerter bzw. billiger zu kaufen.
Das Trio: "Tamron f2.8 28-75mm liebäugele. (44-112mm) Dazu noch die die beiden anderen 2.8er (17-50 und 70-200) und gut ist???" hat auch Charme ... es ist aber (zumindest für mich) eine Geldfrage.

Jan
01.04.2011, 16:49
Ich würde auf den Bereich 50-70mm verzichten, mit 17-50 und 70-200, durchgehend 1/2,8, bist Du gut aufgestellt.

Jan

Don-John
01.04.2011, 17:38
Ich würde auf den Bereich 50-70mm verzichten, mit 17-50 und 70-200, durchgehend 1/2,8, bist Du gut aufgestellt.

Jan

meine Kombi :-) anstelle eines weiteren lichtstarken zooms würde ich dann eher noch eine festbrennweite einbauen... und mit den zwei objektiven sollte man gut herausfinden können, in welchem bereich die liegen sollte :-)

Nachwuchs-hobby-fotograf
01.04.2011, 18:55
Ist die Offenblende 2,8 bei einem 70-200 Objektiv an eine APS-C Kamera nicht sogar schon wieder ein bisschen zu groß? Ich frag mich ansonsten, warum es denn sonst die 85 1,8 und 50 1,4 Objektive gibt.
Ich persönlich habe ein 24-105 verwendet, aber bei Offenblende stört die Weichzeichnung schon. Jetzt überleg ich ob ich mein 120-400 im unteren Brennweitenbereich nutzen sollte:roll: Ist halt beides alles andere als 2,8 oder kleiner;)

Papachen WE
01.04.2011, 19:19
Ich würde auf den Bereich 50-70mm verzichten, mit 17-50 und 70-200, durchgehend 1/2,8, bist Du gut aufgestellt.

Jan

Aber das 28-75 soll an APS-C der Hammer sein?!
Warum dann ein Lücke lassen zwischen 50 und 70 wenn das der Idealbereich vom 28-75ist?

Papachen

hennesbender
01.04.2011, 19:36
Es kommt eh auf deine Fotografiergewohnheiten an.

Aber trotzdem mal theoretisch geantwortet:
75mm ist für Portrait fast zu kurz. Für Portraits wirst du also eh das 70-200 draufschrauben.
Mit dem 17-50 deckst du dann nach unten einen interessanteren Bereich ab. Die 51-69 werden dir - brennweitentechnisch - so gut wie nicht fehlen!

Ich persönlich habe unten rum nur das 17-35 von Minolta dabei und dann noch ne 50er Brennweite für alle Fälle; drüber dann das 70-200. Da hat mir eigentlich noch nie was gefehlt!

P.S.: An Vollformat, was 17-35 noch ne Ecke interessanter macht... :)

minfox
01.04.2011, 19:45
"75mm ist für Portrait fast zu kurz"
Bin jetzt verunsichert: Meinst du an Vollformat oder Halbformat?

Nachsatz: Der "Groschen" fiel bei mir etwas langsam. Ich habe verstanden: 75 mm ist knapp zu kurz - egal, ob Voll- oder Halbformat :top:

hennesbender
01.04.2011, 19:59
Ich sag mal so: Auch bei APS-C würde ich eher zwischen 70 und 100 fotografieren als immer am langen Ende vom 28-75; bei dieser Kombi wäre definitiv das 70-200 mein Portraitobjektiv, egal ob APS-C oder Vollformat. Dann habe ich immer noch ne richtig gute Reserve nach oben bis 200 (auch toll für Portrait und close-up). Das war bei mir auch zu Alpha-700er-Zeiten schon so.

Die Betonung liegt also auf "fast". Natürlich ist 75mm an APS-C nicht zu kurz. Aber ein "spannender" Bereich fehlt mir dann. Und wenn ich 70-200 habe, kann ich auf den Bereich 51-69 verzichten. Auch das war bei mir bei APS-C Zeiten schon so.

Aber wie gesagt: Das ist denke ich mal sehr individuell und mit Sicherheit nicht allgemeinverbindlich.

KingCon
02.04.2011, 09:04
Also wer mit dem Min AF 85 G, der Portraitlinse schlechthin, kein gutes Portraitbild hin bekommt, oder eine Gurkennase, etc. erzeugt, der wird es auch mit einem 70-200 nicht besser machen ;)

Ich spreche jetzt mal von Crop Format. Bei einem guten Portraitbild spielt der Hintergrund/Bokeh für mich eine entscheidene Rolle und bei meinen Min 85 G kann ich durch die Anfangsblende von F1,4 vieles verwirklichen, was mit einem Zoom Objektiv nicht realisierbar ist.

Klar kann man bei einem geeigneten Hintergrund fasst jedes Objektiv als Portraitobjektiv verwenden und meiner Meinung eignet sich besonders das 70-200mm dafür, aber meiner Meinung ist man in diesem Bereich mit einer Portrait Festbrennweite klar besser bedient.

Ich persönlich verwende auch mal bei Veranstaltungen ein lichtstarkes Zoom als Portrait Objektiv. Aber wenn ich bewusst Portraitbilder anfertige, dann ist mein erster Kandidat natürlich das Min AF 85 G, oder das Min AF 100 Soft. Das zweite ist eines der seltensten Objektive überhaupt und speziell für Portaitbilder entwickelt worden. Dort kann man, wenn man denn will, durch verschieben der Linsen einen speziellen Weichzeichnungseffekt erzeugen. Beide Objektive haben mit das schönste Bokeh im Alpha System und können, wenn man denn will, rattenscharfe und detailreiche Portraitbilder machen.
Und auch das Min AF 100 D ist ein toller Kandidat für Portaitbilder, sauscharf und man kommt auch sehr nah dran um speziell die Augen, etc. darzustellen.
Wenn ich etwas mehr Arbeitsabstand brauche, dann benutze ich auch manchmal das Min AF 135, mein persönlicher Geheimtipp, wenn man denn ein gutes Exemplar findet. Und dann muss man auch nicht so nah ran ;)
Auch das Zeiss 135 F1,8 ist natürlich dafür hervorragend geeignet, aber es ist schon sehr scharf, da braucht man dann schon ein Motiv mit einer schönen Haut ;)

Alle genannten Objektive sind für den Portraitbereich sehr gut geeignet, auch wenn das Min 85 G (oder Zeiss 85) und Min 100 Soft meiner Meinung dafür am Besten geeignet sind.

Versteht mich nicht falsch, auch mit einem Zoom Objektiv, wie dem 28-75 und 70-200 kann man gute Portraitbilder machen, aber perfekt werden sie erst durch den Fotografen und einer Portrait Festbrennweite ;)

xedi
02.04.2011, 10:59
Auch das Zeiss 135 F1,8 ist natürlich dafür hervorragend geeignet, aber es ist schon sehr scharf, da braucht man dann schon ein Motiv mit einer schönen Haut ;)


Schärfe/Kontrast auf -3 stellen oder RAW fotografieren und das böse scharfe 135mm ist auch weich ;-)

stevemark
02.04.2011, 23:53
Ich finde ja dass mein 70-200 bei 200mm ofte bessere Wirkung erzielt als etwa das 85/1.4. Dank höherer brennweite bekommt man vergleichbare "hintergrundwegpust"-wirkung
...

Ja, mit dem 2.8/200mmm (am Vollformat) bzw. dem 1.8/135mm (an APS-C) bekommt man edel und ruhig wirkende Porträts aus "sicherer" Distanz - dh der/die Porträtierte fühlt sich recht "frei" und wirkt demnach in der Regel entspannt. Der ruhige Hintergrund trägt das Seinige zur ruhigen Bildwirkung bei.

Wie wäre es mit einem Minolta-Gebraucht-Zoom mit Endbrennweite 70/85/105 mm und Blendenzahl 4 bzw. 4.5 (bei genannten Brennweiten)? Diese Zooms sind vermutlich nicht so bokeh-fähig wie ein Tami 28-75 2.8, aber preiswerter bzw. billiger zu kaufen...
Das Bokeh eines Minolta AF 3.5-4.5/28-85mm oder eines AF 3.5-4.5/35-105mm (erste Ofenrohr-Generation) ist deutlich ruhiger als das "Kringelbokeh" des Tamron/Sony 2.8/28-75mm, trotz geringerer Lichtstärke. Das 35-105mm der ersten Generation ist exzellent gebaut und in der Regel für 20-30 CHF erhältlich. Hinderlich kann die Naheinstellgrenze von 1.5m sein.


Aber das 28-75 soll an APS-C der Hammer sein?!
Warum dann ein Lücke lassen zwischen 50 und 70 wenn das der Idealbereich vom 28-75ist?
Nur wegen einer so kleinen Lücke würde ich das 28-75mm nicht kaufen. Weit mehr dürftest Du von einem 1.4/50mm haben - das lässt sich an APS-C bei f1.4 bestens für Porträts nutzen, wenn man kameraseitig die Schärfung auf +1 oder +2 stellt - und die Hintergrund-Unschärfe entspricht dann einem 2/75mm am Vollformat: Ideal für Prträts, die NICHT distanziert wirken sollen. Das 1.4/50mm ist übrigens der einzige Grund, weshalb ich die A700 noch habe - im Gegensatz zum 1.4/85mm an der A900 ist die kleine APS-C-Kombo wesentlich weniger störend, wenn man "nebenbei" (z. B. im Gespräch) porträtieren will.


Bei einem guten Portraitbild spielt der Hintergrund/Bokeh für mich eine entscheidene Rolle und bei meinen Min 85 G kann ich durch die Anfangsblende von F1,4 vieles verwirklichen, was mit einem Zoom Objektiv nicht realisierbar ist.
...
Jein ... die Blende 1.4 ist am 85er bezüglich Tiefenschärfe schon extrem kritisch; in der Regel arbeite ich mit dem 1.4/85mm bei f2.8, oft auch mit dem 100er bei f2 oder f2.8. Wichtiges Argument für die Festbrennweiten (insbesondere das 2/100mm) ist jedoch das geringe Gewicht und die gegenüber dem 70-200G stark reduzierte Kopflastigkeit. Obwohl es technisch geht - Porträts mit der A900, Grip und dem 2.8/70-200G sind ermüdend, und das Riesenteil lenkt ab. Am liebsten porträtiere ich mit der A700 und dem 1.4/50mm, die technisch besseren Bilder habe ich natürlich mit der A900 und dem 2/100mm ...

Gr Steve

Yezariael
03.04.2011, 00:14
Das 35-105mm der ersten Generation ist exzellent gebaut und in der Regel für 20-30 CHF erhältlich. Hinderlich kann die Naheinstellgrenze von 1.5m sein.


Die erste Generation ist doch das mit Macro-Modus, da kann man auch viel näher ran als 1.5 Meter - allerdings dann MF... oder modifizieren wie ich es mit meinem gemacht hab :D

http://www.dyxum.com/images/Lenses/44/44_1th.jpg

Ich hab's bisher nicht unter CHF 60.-- gesehen, das der zweiten Generation "Minolta - AF 35-105 F3.5-4.5 N" gibts günstiger (aber eben ohne Makro)...

stevemark
03.04.2011, 00:26
Die erste Generation ist doch das mit Macro-Modus, da kann man auch viel näher ran als 1.5 Meter - allerdings dann MF... oder modifizieren wie ich es mit meinem gemacht hab :D

http://www.dyxum.com/images/Lenses/44/44_1th.jpg

Ich hab's bisher nicht unter CHF 60.-- gesehen, das der zweiten Generation "Minolta - AF 35-105 F3.5-4.5 N" gibts günstiger (aber eben ohne Makro)...

Ja klar hat das Makro-Modus, und (im Gegensatz zum 28-85mm) sogar am relevanten langen Ende (dh bei 105mm Brennweite). Ich hab mich halt auf den "offiziellen" Bereich mit AF bezogen ;)

Und bezüglich Preis - das "alte" Ofenrohr-35-105mm gibt's am günstigsten, wenn man eine Minolta 7000 oder 5000 "mitkauft". Meine beiden 35-105er kamen mich auf CHF 10.-- bzw. CHF 30.-- zu stehen - inkl. einer 5000 bzw. einer 7000. Das war Anfang 2008 ...

KingCon
03.04.2011, 13:25
@steve

also Portraits mache ich auch selten bei F1,4, es sei denn ich will den Effekt haben ;)

Aber das Min 85 G hat auch bei Blende F2,8 ein weitaus schöneres Bokeh, als die meisten anderen Festbrennweiten, oder Zooms.

Das Min/Sony 50 F1,4 halte ich für nicht die beste Wahl für Portraits, auf jeden Fall wenn man z.B. im Besitz eines Min 85 G ;)
Es ist einfach bei gleicher Blende etwas unschärfer, das Bokeh ist bei weitem nicht so harmonisch und man ist sehr nah dran. Klar ist es sehr klein, leicht und unauffällig, aber das ist das Min AF 135 auch und man muss dem Opfer auch nicht so nah auf die Pelle rücken :lol:

PeterTV
03.04.2011, 19:42
Ich hatte mir auch ein preiswertes 35-105 aus der Ofenrohr-Serie als Portrait-Objektiv gekauft aber es nur einmal benutzt und dann wieder abgegeben.

Siehe hier:

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Uschi_Minolta_AF_35-105_Kopie.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=29769)

Ich habe durch das Haarlicht fürterliches Flare in das Motiv bekommen.

Siehe zum Vergleich das Sigma 17-70

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Uschi_Sigma_17-70_Kopie.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=29768)

Ich kann dir nicht zu einem "alten" Objektiv raten. Man sieht aber an den Vergleichsfotos, daß 70mm an APS-C schon grenzwertig sind.

stevemark
03.04.2011, 23:33
Ich hatte mir auch ein preiswertes 35-105 aus der Ofenrohr-Serie als Portrait-Objektiv gekauft aber es nur einmal benutzt und dann wieder abgegeben.
...
Ich habe durch das Haarlicht fürterliches Flare in das Motiv bekommen.


Nun, dass ein aufwändig korrigierter 14-Linser wie das alte 35-105mm teils etwas "flauer" zeichnet als ein modern vergütetes Zoom ist nicht von der Hand zu weisen. Gegenlichtblenden oder eine leichte Verschiebung der Lampe helfen in der Regel. Aus einem Winkel hätte es wohl auch sein können, dass das Sigma Flares hat und das MinAF keine ...

Jedenfalls ist das 35-105mm bezüglich Überstrahlungen sicherlich nicht schlecht, wie der Vergleich mit dem 70-200G zeigt, den ich gerade aufgenommen habe - fotografiert wurde direkt in die Halogenlampe:

6/Streulicht.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=123462)


Ich kann dir nicht zu einem "alten" Objektiv raten.
Würde ich nicht so formulieren - speziell, wenn man den Preis berücksichtigt (30 EUR vs 300 EUR).

Gr ;) Steve

Papachen WE
04.04.2011, 05:32
Hallöchen,

also ich finde auch, dass im 35-105 wesentlich mehr Zeichnung drinn ist.
Habe mich schon mal bei Ebay erkundigt und
das Ding gibt es für ca. 50€ - nicht schlecht.


Papachen

Jan
04.04.2011, 09:53
Zur Anfangsblend 2,8 vs. 1,4 oder 1,7:

Mir persönlich fehlt die Option, die Blende weiter zu öffnen bei meiner Zoom-Kombi (Nikon 17-55. Sigma 50-150 an DX) nicht wirklich, selten wünsche ich mir ein 1/2,0-Objektiv.

Die ganz offenen Blenden führen zu einer Tiefenschärfe, bei der man nicht Nasenspitze bis Ohrläppchen scharf bekommt, das ist für ein Bild in einer ganzen Serie bei wirklich gestalterisch optimaler Positionierung des kleinen Schärfebereichs vielleicht ganz nett, ich wette darauf, dass die meisten 85/1,4 i.d.R. auf Blendenwerte zwischen 2 und 4 abgeblendet werden.

Wenn bei Blende 2,8 der Hintergrund zu scharf ist, muss man den Portraitierten halt einen Schritt weiter vorm Hintergrund positionieren. Wie der Hintergrund wirk, liegt mindestens so sehr an der Qualität der Unschärfe (Bokeh) als an der Quantität.

Ich hatte z.B. ein Nikon 50/1,4, das machte zwar - wie jedes Objektiv bei 1,4 eine minimlae Schärfentiefe, aber aus Ästen im Hintergrund wurden dann zwei Linien, mein Sigma bei 1/2,8 macht da eine homogene Fläche.

Jan

dey
04.04.2011, 10:14
Die ganz offenen Blenden führen zu einer Tiefenschärfe, bei der man nicht Nasenspitze bis Ohrläppchen scharf bekommt, das ist für ein Bild in einer ganzen Serie bei wirklich gestalterisch optimaler Positionierung des kleinen Schärfebereichs vielleicht ganz nett, ich wette darauf, dass die meisten 85/1,4 i.d.R. auf Blendenwerte zwischen 2 und 4 abgeblendet werden.

Ich habe dieses Thema am WoE gezielt zum Anlass genommen, um meine Portraittechnik zu prüfen (wobei ich def. kein Portraitprofi bin).
Hierzu habe ich mein AF70-210 genommen und auf 105mm eingestellt. Bei ca. 1,2 -1,5m Abstand war das Gesicht formatfüllend.
Bei F5 (Offen F4) hatte ich einen angenehmen Schärfeübergang mit Schärfe über alle Gesichtspartien und Unschärfe im Bereich der Hinterkopflocken (Ohren bin ich jetzt nicht sicher). dofmaster.com gibt hier einen noch kürzeren Bereich für die Schärfe an; ca. 5cm.

Daraus schließe ich, dass für schöne Portraits im Stanadrdlook (nix experimentelles mit extremer Unschärfe) eine Objektiv mit guter Schärfe bei F5 und 100mm ausreichen sollte. Dafür sollte die meisten Telezoom ausreichen.

bydey

Papachen WE
04.04.2011, 20:27
Hierzu habe ich mein AF70-210 genommen und auf 105mm eingestellt. Bei ca. 1,2 -1,5m Abstand war das Gesicht formatfüllend.


HÄ wie solln das gehn?
Das ist doch dann schon Close-up?
Oder?

Papachen

dey
04.04.2011, 21:01
HÄ wie solln das gehn?
Das ist doch dann schon Close-up?

Na ja, vielleicht hat meine Tochter ja einen kleinen Kopf!? :roll:
......
so während ich gerade so tippe dachte ich mir google/wikipedia mal close-up:
Halbnahe Einstellung(englisch medium close-up, MCU, entspricht dem Bruststück)

Da war ich wohl doch sehr einschränkend mit dem Begriff Portrait. Aber bei mir sind es doch meist close-ups!

bydey

stevemark
04.04.2011, 21:27
Zur Anfangsblend 2,8 vs. 1,4 oder 1,7:
...
Ich hatte z.B. ein Nikon 50/1,4, das machte zwar - wie jedes Objektiv bei 1,4 eine minimlae Schärfentiefe, aber aus Ästen im Hintergrund wurden dann zwei Linien, mein Sigma bei 1/2,8 macht da eine homogene Fläche.

Jan

Nun ja, das bekann schlechte Bokeh mancher Nikon-Linsen ist damit treffend beschrieben. Beim Zeiss 1.4/85mm ist das definitiv nicht so, auch nicht bei Offenblende. Auch das Minolta/Sony AF 1.4/50mm hat da eher wenig Probleme. Kehrseite des "guten" Bokehs ist bei manchen Linsen, dass die sphärischen Aberrationen nicht voll auskorrigiert sind, was bei f1.4 zu einer sehr detailreichen, aber etwas kontrastarmen Wiedergabe führt (http://artaphot.ch/minolta-sony-af-lenses/af-50mm14-mainmenu-57)

Gr Steve