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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erdbeben in Tokyo


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Kerstin
11.03.2011, 09:03
Eben gelesen. Stärke 8.8!!!!!!!!!! Ist das nicht unvorstellbar viel? Ich habe immer so im Hinterkopf, dass starke Beben so um 7.5 herum lagen ...
Manchmal könnte man meinen, die Erde wehrt sich :roll:

turboengine
11.03.2011, 09:07
Manchmal könnte man meinen, die Erde wehrt sich :roll:

Gegen wen oder was?

gugler
11.03.2011, 09:14
Das Erdbeben in Haiti letztes Jahr hatte eine Stärke von 7.0
Und das war schon sehr heftig.

kitschi
11.03.2011, 09:15
die meisten Menschen vergessen, dass sich die Erdkruste in ständiger Bewegung befindet, weil sich darunter flüssiges Material befindet wo sie aufschwimmt;)

und Japan ist eine der ungüstigsten Stellen, denn es liegt am Treffpunkt von 4 Lithosphärenplatten, wovon 3 riesig sind;)

das Erdbeben in CHile letztes Jahr hatte auch 8,8 nach Richter und viele haben es schon vergessen weil es eben "nur" rund 800 Tote gab:roll:

BeHo
11.03.2011, 10:19
Mein Smartphone meldet mir über die App Earthquake schon seit ein paar Tagen ständig stärkere unterseeische Erdbeben vor der Küste Honshus. Seit dem großen von heute Morgen gab es mittlerweile schon mind. 9 Nachbeben mit einer Stärke über 6 (davon eines über 7) und 4 knapp darunter.

Da kann man nur hoffen, dass es nicht so viele Opfer gibt. Ein Tsunami hat ja leider auch schon seine zerstörerische Kraft entfaltet.

kearny
11.03.2011, 10:34
Das hat nichts mit irgendwelchen Kontinentalplatten zu tun, das war Godzilla! :roll:

BeHo
11.03.2011, 11:37
Gerade erfahren: Meine Kollegen in Tokyo sind alle unversehrt geblieben. :) Allerdings haben sie große Probleme, nach Hause zu kommen, da keine Züge fahren. Die Mobilfunknetze sind auch überlastet, weil jeder versucht, seine Familienangehörigen zu erreichen.

klaga
11.03.2011, 12:24
Sony hat 6 Fabriken geschlossen.

cdan
11.03.2011, 12:30
Das hat nichts mit irgendwelchen Kontinentalplatten zu tun, das war Godzilla! :roll:

Angesichts der Dramatik will ich solche Sprüche hier nicht lesen!

Kerstin
11.03.2011, 12:33
Auf n-tv:

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Flutwelle-ueberspuelt-Japans-Ostkueste-article2810161.html

Das ist krass ... :(
Ganz zu schweigen von "brennendes Kernkraftwerk" :shock::shock:

wutzel
11.03.2011, 13:58
Schlimme Sache das ganze.:cry:

BeHo
11.03.2011, 14:34
Und es rumpelt weiter mit Stärken über 5 und 6 im 5-bis-10-Minuten-Takt.

Wenn man bedenkt, dass es am Mittwoch ein Erdbeben der Stärke 7,3 gab und man eine Woche lang mit Nachbeben rechnete, kann man nur Hoffen, dass das Beben von heute Morgen das größte bleibt.

unWesen
11.03.2011, 14:37
Sony hat 6 Fabriken geschlossen.

Yep, wird da auch gemeldet (Link, drittletzter Abschnitt) (http://www.ft.com/cms/s/0/bee69722-4bc3-11e0-9705-00144feab49a.html#axzz1GIGRq8b2)

Die allgemeinen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sind noch nicht absehbar...

hpike
11.03.2011, 14:44
Ganz ganz schlimme Sache da. Das schwerste jemals gemessene Erdbeben, war 1960 in Chile und hatte einen Wert von 9,4 oder 9,6 wenn ich mich recht erinnere. Also das da heute, war schon wirklich heftig.

erwinkfoto
11.03.2011, 14:48
(...)
das Erdbeben in CHile letztes Jahr hatte auch 8,8 nach Richter und viele haben es schon vergessen weil es eben "nur" rund 800 Tote gab:roll:

Gut, dass nicht alle so vergesslich sind.

Ich hab es nicht vergessen.

Japan ist besser auf solche Naturphänomene gerüstet als Chile (und Haiti!).

Ich hoffe, die Leben, die ein Ende fanden, spürten keine Schmerzen.

Ich hoffe, die Familien in Japan und den anliegenden Küsten finden sich bald zusammen.

Ich hoffe, es gibt vergleichsweise wenig Tote.


Und ich erwarte vom Forum ein anständigen Respekt, Ernsthaftigkeit und hoffe, es fangen ÜBERHAUPT keine Diskussionen über Kernkraftwerke, Kernschmelze usw. an, denn für mich ist das ideologisch und politisch brisant genug um aus besten Freunden Feinde zu machen.

Bitte unterlasst das, bevor es auch hier anfängt.

LG,

Erwin

BicTic
11.03.2011, 15:15
hoffe, es fangen ÜBERHAUPT keine Diskussionen über Kernkraftwerke, Kernschmelze usw. an


Mit solchen "Einladungen" trittst Du eben diese Diskussion vermutlich eher los als, dass sie von sich aus begonnen hätte. :roll:
Gibt sicher Leute die sich jetzt berufen dazu fühlen, weil ihnen jemand den Mund verbieten will...

Gruß Christoph

dey
11.03.2011, 15:47
Japan ist besser auf solche Naturphänomene gerüstet als Chile (und Haiti!).

Das liegt einfach an der Häufigkeit!
Im Bereich Zivilschutz sind die Japaner ziemlich vorbildlich. Meine Japanischen Kollegen werden regelmäßig heimgeschickt, damit sie es vor der nächsten Katastrophe (meist Stürme, die kann man leichter vorhersagen) auch nach Hause schaffen.

bydey

TONI_B
11.03.2011, 15:52
Eben gelesen. Stärke 8.8!!!!!!!!!! Ist das nicht unvorstellbar viel? Ich habe immer so im Hinterkopf, dass starke Beben so um 7.5 herum lagen ...
Manchmal könnte man meinen, die Erde wehrt sich :roll:Beben mit einer Magnitude um 7 richten dann verheerende Schäden an, wenn das Epizentrum in der Nähe von Großstädten liegt (zB. Chile, Haiti). Das Epizentrum des Bebens von Heute lag zum Glück im Meer - daher auch der Tsunami.

AlexDragon
11.03.2011, 17:31
Beben mit einer Magnitude um 7 richten dann verheerende Schäden an, wenn das Epizentrum in der Nähe von Großstädten liegt (zB. Chile, Haiti). Das Epizentrum des Bebens von Heute lag zum Glück im Meer - daher auch der Tsunami.

Zumal außerdem der Norden von Japan bei weitem nicht so bevölkert ist, wie z.B. in der Mitte !

RoDiAVision
11.03.2011, 17:43
Japan ist besser auf solche Naturphänomene gerüstet als Chile (und Haiti!).



Stichwort Haiti,
was ich gestern in der Zeitschrift Photographie gesehen habe :shock: :(

Ich dachte erst da wirft einer mit Puppen durch die Gegend, leider nein, so wurden in Haiti tote Kinder entsorgt.
Das Foto ist nix für Zart besaitete: Klick (http://augenblicke.t-online.de/54-world-press-photo-contest/id_44356934/sid_43385776/si_4/index)

Ich hoffe das das den Japanern erspart bleibt und natürlich allen anderen Erdbebenopfern auf der Welt, es war sicherlich nicht das letzte Erdbeben:(

Kerstin
11.03.2011, 17:47
Das Bild ist sowas von menschenverachtend ...... :twisted::twisted::twisted:

Wie muss man drauf sein, um jeglichen Respekt zu verlieren ... ich hab sowas jedenfalls noch nie gesehen und war auch nicht im Geringsten darauf gefasst :(

ViewPix
11.03.2011, 17:54
Das ist der Horror :shock:

Mein Mitgefühl gehört allen Betroffenen!

Ich hoffe die Mayas (http://www.weltuntergang-2012.de/Maya-Kalender-2012.html) haben sih geirrt... und wir erleben noch unsere Enkel...

Ernst-Dieter aus Apelern
11.03.2011, 18:44
Mit das Schlimmste was ich je gesehen habe, kaum zu glauben!
Hoffentlich kann man den betroffenen Atomreaktor in Schach halten, das ist nun wohl mit die größte Sorge! Nachbeben bleiben hoffentlich ohne größere Wirkung.
Trotz aller Technik und Vorhersagemöglichkeiten, die Erde ist und wird immer unberechenbar bleiben.Das wird nun leider wieder deutlich uns vor Augen geführt!
Ein schlimmer Tag für Alle!

GerdS
11.03.2011, 19:05
Mein Bruder ist zur Zeit in Utsunomiya (ca. 100km nördlich von Tokio).
Im Hotel gibt es keinen Strom, kein Wasser und auch nichts zu essen:cry:
Ihm geht es gut, das ist das wichtigste!

Das Telefonnetz ist hoffnungslos überlastet, hab versuch anzurufen, kam aber nur die englische und japanische Ansage, das es nicht geht.

Bin mal auf weitere Informationen gespannt.

Viele Grüße
Gerd

About Schmidt
11.03.2011, 19:21
In Zeiten schwerster Nöte für die Menschen in Japan, macht man sich sorgen um Aktien und Versicherer in Europa KLICK (http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article12773748/Erdbeben-in-Japan-bedroht-Europas-Versicherungsbranche.html)

Solche Meldungen sind es, die mich am Verstand vieler Menschen zweifeln lassen und es lässt mich immer öfter kopfschüttelnd zurück. Wenn Aktienkurse wichtiger sind, als Menschenleben, dann gute Nacht liebe Mutter Erde.

Ein trauriger Wolfgang

Ernst-Dieter aus Apelern
11.03.2011, 19:27
Hier mal ein Link zu einer privaten Homepage eines Fachmanns, der im Wetterwesen
tätig ist und als Experte für Naturgewalten gilt.Diese Seite erklärt verständlich Naturgewalten, mit Links zu anderen Quellen natürlich.
http://www.naturgefahren.de/
Ernst-Dieter:(

Dat Ei
11.03.2011, 19:31
Hey Wolfgang,

diese Meldung ist eine unter vielen und beleuchtet nur einen Teilaspekt der Katastrophe. Würde die (Online-)Zeitung damit ganz oben aufmachen, oder der Artikel einer von wenigen sein, könnte ich Deine Einschätzung teilen.


Dat Ei

Ernst-Dieter aus Apelern
11.03.2011, 19:46
In Zeiten schwerster Nöte für die Menschen in Japan, macht man sich sorgen um Aktien und Versicherer in Europa KLICK (http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article12773748/Erdbeben-in-Japan-bedroht-Europas-Versicherungsbranche.html)

Solche Meldungen sind es, die mich am Verstand vieler Menschen zweifeln lassen und es lässt mich immer öfter kopfschüttelnd zurück. Wenn Aktienkurse wichtiger sind, als Menschenleben, dann gute Nacht liebe Mutter Erde.

Ein trauriger Wolfgang
Pietät war nie eine Eigenschaft dieser Branche, ich find es auch zum K....!

ViewPix
11.03.2011, 20:27
Ich verstehe nicht wieso man sich darüber aufregt, das bestimmte Börsenrelevante Firmen nicht ganz unwichtige Meldungen verlauten lassen.

Wir sind uns hier sicher darüber einig, das unser Mitgefühl bei den Menschen in Japan ist und jeder von uns tun wird was in seiner Kraft liegt um zu helfen!

Nichts desto trotz wird diese Naturkatastrophe weitreichende weltwirtschaftliche Folgen haben. Viele Firmen werden nicht die nötigen Rohstoffe bekommen um ihre Produktion aufrecht erhalten zu können. Ich kann mich noch sehr gut an die Folgen des Erdbebens von Kobe erinnern, ein Reifen für mein Motorrad kostete dann auf einmal 300,- DM in 1995 anstatt 120,- und ich war froh das ich nach langer Wartezeit überhaupt einen bekam.

Warten wir mal ab was die nächsten Tage bringen und beten wir das es nicht noch schlimmer wird!

AlphaDreamer
11.03.2011, 22:45
Hoffentlich kann man den betroffenen Atomreaktor in Schach halten, das ist nun wohl mit die größte Sorge!
Das hoffe ich auch. Das wäre so absolut unvorstellbar ... Dieser Alptraum ist auch so schon fürchterlich genug. Irgendwie fehlen mir die Worte, ich finde es einfach nur grauenvoll und die Leute tun mir schrecklich leid. Die ständigen kräftigen Nachbeben müssen unvorstellbar an den Nerven zerren.

@ Gerd: Ich drücke deinem Bruder ganz fest die Daumen, dass er weiterhin heil da raus kommt!

About Schmidt
12.03.2011, 08:57
Ich denke wir sind alle in Gedanken bei den Menschen in Japan, besonders jetzt, da tatsächlich auch noch eine Kernschmelze bevor steht. Die Bilder haben mich gestern sehr mitgenommen so dass ich kaum schlafen konnte.

Gruß Wolfgang

*thomasD*
12.03.2011, 11:17
Hoffentlich kann man den betroffenen Atomreaktor in Schach halten, das ist nun wohl mit die größte Sorge!

Das haben sie offensichtlich nicht geschafft, wie die letzten Bilder und Videos zeigen. In Fukushima I gab es eine Explosion, die die äußere Hülle komplett weggesprengt hat. Ich vermute, die Eplosion kam aus der inneren Schutzhülle, die dann auch zerstört wäre. Es spricht doch einiges für eine Kernschmelze.
Wenn man bedenkt, dass die 32 Millionen-Metropole Tokio nur 250 km entfernt ist :shock:

kitschi
12.03.2011, 11:28
mir soll mal einer erklären, wie alle SChutzmechanismen um eine KErnschmelze zu verhindern ausfallen können:roll:

scheinbar wurde wie in allen kapitalisteschen Ländern extremst gespart:evil:

*thomasD*
12.03.2011, 11:42
mir soll mal einer erklären, wie alle SChutzmechanismen um eine KErnschmelze zu verhindern ausfallen können:roll:

scheinbar wurde wie in allen kapitalisteschen Ländern extremst gespart:evil:

Das scheint in Japan gerade nicht der Fall zu sein. Gerade an den Hochhäusern sieht man, dass die strengen Bauvorschriften eingehalten wurden. Das Problem in diesem Fall ist, dass das Erdbeben zum einen eine Magnitude über dem hatte, was für die Kraftwerke spezifiziert und maximal erwartet wurde. Insbesondere aber der Tsunami war es, der die Notstromaggregate zerstört hat. Der reguläre Strom war eh weg, und so blieben am Ende nur die Batterien, um die Kühlung aufrecht zu erhalten. Die scheinen nun aber erschöpft zu sein.

hitfidelity
12.03.2011, 11:45
Glaube ich auch nicht. Es ist eben ein "worst case" eingetreten, und es zeigt sich einmal mehr, dass "absolute Sicherheit" eben nicht möglich ist. Wie ich aus den Medien höre war die Anlage auf Beben der Stärke 8,2 ausgelegt, das Beben war aber stärker. Der Reaktor wurde automatisch ausgeschaltet, der Kern muss aber weiter gekühlt werden, da er sich sonst immer mehr erhitzt. Die Kühlung fiel aus. Das erste redundante System, das über Dieselmotoren funktioniert, sprang an, fiel aber schnell wieder aus. Das zweite redundante System sprang an, es wurde über Batterien betrieben, die nur eine begrenzte Zeit halten können. Wie es aussieht gab es weitere Probleme, das Kühlmittel scheint knapp geworden zu sein, es wurde immer heißer, die Diesel hat man nicht wieder ans Laufen bringen können, die Amis mit zusätzlichem Kühlmittel scheinen zu spät gekommen zu sein...und nun sieht es so aus, als wäre dort ein GAU entstanden. Es ist schrecklich, ich habe große Angst um die vielen Menschen dort und in der Umgebung. Die Katastrophe scheint zunächst kein Ende nehmen zu wollen. Ich bin geschockt und komme kaum mehr zu klaren Gedanken. Mein ehrliches Mitgefühl geht an alle, die Verwandte oder Freunde dort haben.

kitschi
12.03.2011, 11:49
was ist mit der Vergiftung des Reaktors durch Bor, wieso wurde diese nicht durchgeführt:roll:

dann gibt es keine Kernschmelze;)

und wieviele Störfälle hat Japan schon verheimlicht:evil:

*thomasD*
12.03.2011, 11:58
was ist mit der Vergiftung des Reaktors durch Bor, wieso wurde diese nicht durchgeführt:roll:

dann gibt es keine Kernschmelze;)

und wieviele Störfälle hat Japan schon verheimlicht:evil:

Störfälle werden leider überall vereimlicht, und wie gut so etwas in nicht-kapitalistischen Ländern funktioniert haben wir in Tschernobyl gesehen.
Sorry, aber solche Argumente sind jetzt hier völlig fehl am Platz. :flop:

Ich hoffe, dass sich die Schreckensnachrichten nicht noch weiter steigern, die Japaner und alle Betroffenen haben mein Mitgefühl - auch wenn ich bisher versucht habe, sachlich zu bleiben.

Ernst-Dieter aus Apelern
12.03.2011, 12:18
Das haben sie offensichtlich nicht geschafft, wie die letzten Bilder und Videos zeigen. In Fukushima I gab es eine Explosion, die die äußere Hülle komplett weggesprengt hat. Ich vermute, die Eplosion kam aus der inneren Schutzhülle, die dann auch zerstört wäre. Es spricht doch einiges für eine Kernschmelze.
Wenn man bedenkt, dass die 32 Millionen-Metropole Tokio nur 250 km entfernt ist :shock:
Ich glaube, man kann soviel vorher machen wie es nur möglich ist, die Erde (Natur) stutzt trotzdem die Möglichkeiten, da sie ungeahnte Kräfte im Inneren hat.Die Schutzmaßnahmen hinken so gesehen immer hinterher, da sie auf einem stattgefundenen Ereignis basieren.
Ehrfurcht bei so einem Ereignis und der Natur ist dann plötzlich Thema NR.1 überall.Nur nur Ehrfurcht ist aber hemmend.
Respekt vor der Natur und deren Gewalten ist wichtig, leider ist die oft bei den entscheidenden Leuten(Regierungen) stark verkümmert, da sie zudem auch Geld kostet und keinen Gewinn einfährt.Also wird häufig nur das Notwendigste getan.Viele Warner und Mahner werden als Klabautermänner abgetan!
Ernst-Dieter

XG1
12.03.2011, 12:44
mir soll mal einer erklären, wie alle SChutzmechanismen um eine KErnschmelze zu verhindern ausfallen können:roll:

scheinbar wurde wie in allen kapitalisteschen Ländern extremst gespart:evil:Kannst Du nicht kapitalistische Länder aufzählen, in denen nicht gespart wird bzw. bei denen das alles sehr viel besser gelöst ist?

Ernst-Dieter aus Apelern
12.03.2011, 12:48
Kannst Du nicht kapitalistische Länder aufzählen, in denen nicht gespart wird bzw. bei denen das alles sehr viel besser gelöst ist?
Neben der Bildung und den Sozialbereichen steht der sogenannte (Umwelt)Schutz mit am häufigsten auf der Streichliste der Gelder, das ist wohl weltweit so!
:flop:

mrieglhofer
12.03.2011, 12:50
Ich denke, da hat jedes Land vor der eigenen Tür zu kehren (außer Österreich, bei uns kommt ja bekanntlich der Strom aus der Steckdose und wir beziehen ja nur Atomstrom aus Deutschland).

Aber lassen wir das. Ich denke, wir sollten in Gedanken bei jenen Leuten sein, die gar nichts dafür können und das ausbaden müssen.

turboengine
12.03.2011, 12:58
was ist mit der Vergiftung des Reaktors durch Bor, wieso wurde diese nicht durchgeführt:roll:

dann gibt es keine Kernschmelze;)

und wieviele Störfälle hat Japan schon verheimlicht:evil:

Das Problem ist nicht die Kettenreaktion. Die würde durch Bor gestoppt. Eine Kettenraktion findet nicht statt, da eine Schnellabschaltung gefahren wurde.

Das aktuelle Problem ist die Nachwärme. Auch im abgeschalteten Zustand setzt der Reaktor so viel Wärme frei, dass ohne Kühlmittel ein unbeherrschbarer Druck auftritt. Der Reaktor wird dann zu einer "schmutzigen Bombe". Je höher der Druck, desto mehr wird bei einer Explosion Jod und Caesium entlassen.

Das ist offenbar schon passiert.

Die neuen Reaktoren z.B. der EPR in Finnland sind so ausgelegt, dass sie auch ein solches Szenario sicher beherrschen können.

Soweit mein technisch-neutraler Kommentar zur aktuellen Situation.

About Schmidt
12.03.2011, 13:44
Sämtliche Technik dieser Welt ist nur so lange beherrschbar, wie nicht ein Ereignis eintritt, dass von Menschen nicht beherrscht werden kann, so wie leider in Japan geschehen. Ranga Yogeshwar führte einmal in einer Sendung aus, dass der Betrieb eines Atomkraftwerkes nicht den kleinsten Fehler zulässt und ich denke dass er weiß, wovon er redet. Hier trafen mehrere unvorhersehbare Ereignisse fast Zeitgleich auf und man wird aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch zusehen und auf das Beste hoffen können.


Aber lassen wir das. Ich denke, wir sollten in Gedanken bei jenen Leuten sein, die gar nichts dafür können und das ausbaden müssen.

So ist es leider. Bleibt nur zu hoffen, dass es den Rest der Menschheit endlich wachrüttelt und aufzeigt, dass es so nicht weiter gehen kann.

Gruß Wolfgang

Byronimus
12.03.2011, 13:50
Mal ganz blöd gefragt, könnte man nicht versuchen die Brennstäbe mit Flüssigen Stickstoff zu kühlen?

Ernst-Dieter aus Apelern
12.03.2011, 14:06
Sämtliche Technik dieser Welt ist nur so lange beherrschbar, wie nicht ein Ereignis eintritt, dass von Menschen nicht beherrscht werden kann, so wie leider in Japan geschehen. Ranga Yogeshwar führte einmal in einer Sendung aus, dass der Betrieb eines Atomkraftwerkes nicht den kleinsten Fehler zulässt und ich denke dass er weiß, wovon er redet. Hier trafen mehrere unvorhersehbare Ereignisse fast Zeitgleich auf und man wird aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch zusehen und auf das Beste hoffen können.



So ist es leider. Bleibt nur zu hoffen, dass es den Rest der Menschheit endlich wachrüttelt und aufzeigt, dass es so nicht weiter gehen kann.

Gruß Wolfgang

Aktualisierung:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,750479,00.html
Schlimm!

*thomasD*
12.03.2011, 14:13
Mal ganz blöd gefragt, könnte man nicht versuchen die Brennstäbe mit Flüssigen Stickstoff zu kühlen?

Die Brennstäbe sind in einem Kühlwasserkreislauf eingebettet. Mit flüssigem Stickstoff kommt man da gar nicht ran, das würde die Kühlwasserleitungen sofort vereisen.

---------- Post added 12.03.2011 at 13:25 ----------

Aktualisierung:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,750479,00.html
Schlimm!

Es steht zu befürchten, dass aus dem GAU, bei dem sich eine Kernschmelze innerhalb des Sicherheitsbehälters abspielt und der noch innerhalb eines zuvor kalkulierten Szenarios abläuft, ein Super-GAU wird, also eine Unfall jenseits des größten angenommenen Unfalls, bei dem dann der Sicherheitsbehälter nicht mehr standhält - wenn es nicht schon soweit ist.

Bitte entschuldigt, wenn ich das so nüchtern beschreibe - meine Art, damit umzugehen. Mir geht das emotional durchaus nah.

Byronimus
12.03.2011, 14:27
Die Brennstäbe sind in einem Kühlwasserkreislauf eingebettet. Mit flüssigem Stickstoff kommt man da gar nicht ran, das würde die Kühlwasserleitungen sofort vereisen.

Man könnte doch aber ein System entwickeln, wo man bei einen Neubau einer solchen Anlage die möglichkeit hätte direckt an die Stäbe ranzukommen, oder wäre die Gefahr einer Druckerhöhung zu gross?

About Schmidt
12.03.2011, 14:51
Man könnte doch aber ein System entwickeln, wo man bei einen Neubau einer solchen Anlage die möglichkeit hätte direckt an die Stäbe ranzukommen, oder wäre die Gefahr einer Druckerhöhung zu gross?

Ich bin weder Wissenschaftler noch Chemiker.

Meines Wissens hat flüssiger Stickstoff eine Temperatur von -210°C, vielleicht auch etwas mehr.
Durchbrennende Brennstäbe entwickeln Temperaturen jenseits von 2000°C, wäre also eine Temperaturdifferenz von rund 1800°C. Wo willst du also so schnell solche Mengen flüssigen Stickstoffs her nehmen und selbst wenn man ihn zusammen bekäme, wie willst du ihn dort hin bringen? Alle Zufahrtswege sind zerstört, und in den Reaktor kann sowieso nun niemand mehr. Außerdem ist in meinen Augen die Temperaturdifferenz eh viel zu gering. Außerdem weiß man nicht, welche chemischen Reaktionen dann ablaufen würden und so weiter.

Gruß Wolfgang

turboengine
12.03.2011, 14:57
Ranga Yogeshwar führte einmal in einer Sendung aus, dass der Betrieb eines Atomkraftwerkes nicht den kleinsten Fehler zulässt

Der Herr Yogeshwar ist Wissenschaftsjourrnalist und ich wuerde ihn nicht als tendenzfrei bezeichnen. Die obige Aussage ist Unfug.

---------- Post added 12.03.2011 at 14:03 ----------

Mal ganz blöd gefragt, könnte man nicht versuchen die Brennstäbe mit Flüssigen Stickstoff zu kühlen?

Dann wird der gasfoermig, es bildet sich ein Riesendruck und das Reaktor-Druckgefaess fliegt in die Luft. Das beste ist eine funktionierende Notkuehlanlage mit Wasser. Allerdings wird in Zukunft wohl in Erdbebengebieten darauf geachtet werden, dass die auch bei Superbeben nicht ausfallen kann. Dieselmotoren scheinen wohl etwas zu empfindlich zu sein.

About Schmidt
12.03.2011, 15:43
Der Herr Yogeshwar ist Wissenschaftsjourrnalist und ich wuerde ihn nicht als tendenzfrei bezeichnen. Die obige Aussage ist Unfug.[COLOR="RoyalBlue"]



Was ein Glück, dass es Leute gibt, die absolut neutral und tendenzfrei sind. ;)

In erster Linie sollte es nun aber um die betroffenen Menschen gehen.
Gruß Wolfgang

Tira
12.03.2011, 15:45
Die ARD berichtet (http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima126.html), dass die Kernschmelze wohl doch eingetreten ist. Und soeben bestätigte Umweltminister Röttgen in einem Interview mit der ARD, dass nach seinen Informationen die Kernschmelze im Reaktor läuft. Damit haben wir möglicherweise den Super-GAU.

Das ist genau das, was in der gegenwärtigen Situation am allerwenigsten gebraucht wird. Tausende von Toten und noch viel mehr Verletzte, humanitäre Katastrophe für eine dichtbesiedelte Region. Und jetzt muss noch eine Gefährdung von Millionen von Menschen durch diese zynische Hybris der Atomlobby befürchtet werden? Hoffen wir alle das Beste, dass das nicht eintritt und wir den Japanern möglichst schnell helfen können.

Allerdings wir in Zukunft wohl in Erdbebengebieten darauf geachtet werden, dass die auch bei Superbeben nicht ausfallen kann. Dieselmotoren scheinen wohl etwas empfindlich zu sein.

Die mangelnde Fähigkeit zur Einsicht und Vernunft erschreckt mich. Ich hoffe, dass aus dieser Situation ganz andere Schlüsse gezogen werden! Inkl. persönlicher Konsequenzen für alle Verantwortlichen, die eine solche Gefährdung der Bevölkerung entwickeln, bauen, betreiben, genehmigen oder finanzieren.

Mein Mitgefühl gilt allen Betroffenen der Katastrophe.

turboengine
12.03.2011, 15:53
Die mangelnde Fähigkeit zur Einsicht und Vernunft erschreckt mich. Ich hoffe, dass aus dieser Situation ganz andere Schlüsse gezogen werden! Inkl. persönlicher Konsequenzen für alle Verantwortlichen, die eine solche Gefährdung der Bevölkerung entwickeln, bauen, betreiben, genehmigen oder finanzieren.

Es werden mit Sicherheit Konsequenzen gezogen werden.
Nur haben die Japaner ein anderes Verhältnis zur Technik als z.B. die Deutschen. Es wird eine pragmatische Lösung gefunden werden, mit dem Problem fertig zu werden. Da bin ich mir ganz sicher.

Aperture22
12.03.2011, 15:55
Laut Japanischem Botschafter in D (Berlin) wird mir Meerwasser gekuehlt und Bor zugefuehrt, Luftmessungen ergaben wieder sinkende Werte . (InfoARD vor 5 min
aus laufender Sondersendung)
Wait and see!

Gruss Aperture22

Giovanni
12.03.2011, 16:37
Je höher der Druck, desto mehr wird bei einer Explosion Jod und Caesium entlassen.

Das ist offenbar schon passiert.

Die neuen Reaktoren z.B. der EPR in Finnland sind so ausgelegt, dass sie auch ein solches Szenario sicher beherrschen können.

Soweit mein technisch-neutraler Kommentar zur aktuellen Situation.
Das ist kein neutraler Kommentar, denn der EPR kann einen solchen kompletten Ausfall aller Kühlsysteme ebenfalls höchst wahrscheinlich nicht beherrschen. Dazu ist er viel zu sehr auf Leistung statt auf Sicherheit optimiert worden. Außerdem ist sein Sicherheitskonzept von aktiven Systemen abhängig. Der EPR ist allenfalls eine minimale Verbesserung gegenüber den heutigen, ca. 30 Jahre alten Anlagen. Ein sicheres AKW ist er nicht. Und es gibt auch kein anderes.

fallobst
13.03.2011, 00:02
Es mag sein, dass es für jedes technische Erfordernis eine Lösung gibt. Wofür man keine Lösung hat und auch nicht bekommt, ist die Frage der Abfallentsorgung.
Für unseren heutigen Strom den folgenden Generationen auf hunderte, tausende Jahre ein Müllproblem zu hinterlassen ist für mich ein völlig unakzeptables Handeln.
Man kann das Thema Atomkraftwerk nicht auf die Frage der technischen Handhabung reduzieren. Das ist der Trick der Atomlobby. Die Folgen von dennoch möglichen Störfällen trägt die Menschheit insgesamt - nur in unterschiedlichen Maßen.
Radioaktivität macht nicht an Stadt und Ländergrenzen Halt. Und zur Erinnerung, durch den heutigen Betrieb dieser Anlagen hat die Menschheit einen nach Massstäben eines einzelnen Menschen ewigen Klotz am Bein.
Heutige Schulden der öffentlichen Haushalte werden zu Recht als Last für die jetzige Jugend und sogar die folgende Generation genannt. Was ist dann der radioaktive Dreck von heute?
Zu beobachten ist, das dieser Unfall bei der Kanzlerin Nachdenklichkeit verursacht hat, wo sie quasi gestern bei der Laufzeitverlängerung noch alle Bedenken als unbegründet abgetan hat.
Von der Rhetorik war heute nur wenig zu hören. Alle Einwendungen gegen die Atomkraftwerke sind aber seit Jahren bekannt. Andere Interessen sind aber ausschlaggebend gewesen für den letzten Beschluss zu diesem Thema in Deutschland.
Es ist sehr zu hoffen, dass die drohende große Gefahr für Japan und uns alle noch abgewendet werden kann. Nachdenken und Handeln ist für alle Länder Pflicht nach dem Unglück.
Es grüßt Matthias

About Schmidt
13.03.2011, 08:41
Die neuen Reaktoren z.B. der EPR in Finnland sind so ausgelegt, dass sie auch ein solches Szenario sicher beherrschen können.


Das dachte man im Fall der Atomkraft immer. Bis es kam, wie es kam. Man muss halt mit allem rechnen, sogar mit dem Schlimmsten, nur das tut niemand. Man weist alles weit von sich weg.

@Matthias
Besser kann man es nicht beschreiben!:top:
Gerade höre ich im Radio, dass in sechs Reaktoren die Kühlung ausgefallen ist. Und auch wenn wir weit weg sind, wird es, so hier ein sechsfacher Gau eintritt, auch uns betreffen, so schön man es auch zu reden versucht, wie man es immer und bei allem tut, was mit Kernenergie zu tun hat und schon seit ihrer Einführung getan hat. Die Geschichte der Entsorgung hat man einfach nicht zu Ende gedacht und Weltweit gibt es keine ausreichende Lösung für dieses Problem.

Meine Persönlichen Gedanken dazu sind:
Ich werde dieses Jahr 48 Jahre alt und wenn ich in ein paar Jahren wegen dieser oder folgender Katastrophen sterben werde, so ist das vielleicht traurig und schmerzhaft. Was aber mit all den Kindern, die es unmittelbar betrifft und auch unseren Kindern. In welche Zukunft gehen sie, was haben wir ihnen hinterlassen. Wer sich diese Frage ernsthaft stellt wird zugeben, dass man Weltweit alle AKWs sofort abschalten müsste, weil es kein Argument gibt, dass dafür spricht, sie weiter laufen zu lassen.

Gruß Wolfgang, der immer noch traurig und mitgenommen ist.

Ernst-Dieter aus Apelern
13.03.2011, 11:04
Aktualisierung
http://web.de/magazine/nachrichten/tsunami/12353882-live-ticker-zum-japan-beben.html
Nachbeben
http://www.emsc-csem.org/#2w
Und mal ein Blick nach Europa aktuell
http://www.emsc-csem.org/#2

Löwe
13.03.2011, 12:00
Das dachte man im Fall der Atomkraft immer. Bis es kam, wie es kam. Man muss halt mit allem rechnen, sogar mit dem Schlimmsten, nur das tut niemand. Man weist alles weit von sich weg.

@Matthias
Besser kann man es nicht beschreiben!:top:
Gerade höre ich im Radio, dass in sechs Reaktoren die Kühlung ausgefallen ist. Und auch wenn wir weit weg sind, wird es, so hier ein sechsfacher Gau eintritt, auch uns betreffen, so schön man es auch zu reden versucht, wie man es immer und bei allem tut, was mit Kernenergie zu tun hat und schon seit ihrer Einführung getan hat. Die Geschichte der Entsorgung hat man einfach nicht zu Ende gedacht und Weltweit gibt es keine ausreichende Lösung für dieses Problem.

Meine Persönlichen Gedanken dazu sind:
Ich werde dieses Jahr 48 Jahre alt und wenn ich in ein paar Jahren wegen dieser oder folgender Katastrophen sterben werde, so ist das vielleicht traurig und schmerzhaft. Was aber mit all den Kindern, die es unmittelbar betrifft und auch unseren Kindern. In welche Zukunft gehen sie, was haben wir ihnen hinterlassen. Wer sich diese Frage ernsthaft stellt wird zugeben, dass man Weltweit alle AKWs sofort abschalten müsste, weil es kein Argument gibt, dass dafür spricht, sie weiter laufen zu lassen.

Gruß Wolfgang, der immer noch traurig und mitgenommen ist.
Ich kann Wolfgang und Matthias nur voll und ganz zustimmen.
Wenn jemand gestern den Bericht in der ARD über Tschernobil gesehen hat, der kann doch nur einen heilosen Zorn bekommen, wie wir hier ver...... worden sind. Hat sich was geändert, nein. Ich habe auch die " heren Worte und Nachdenklichkeit" von Frau Merkel gestern abend vernommen. Ich hoffe nur, sie denkt wirklich nach und knickt nicht wieder vor der Atomma.. ein. Eigentlich bin ich ein unpolitischer Mensch, man darf ja hier e nicht politisieren, aber müssen wir nicht alle, egal wer grün, rot schwarz, gelb, lila oder garnicht wählt endlich mal diesen Herrschaften klar sagen, daß wir das so nicht wollen. Schon unseren Kinder und Enkeln zuliebe.
Wen ich jetzt sehe, das in Japan tausende durch ein Erdbeben sterben, empfinde ich tiefes Mitleid. Aber wenn ich dan sehe das zehntausende Ihre Gesundheit, hunderttausende ihre Heimat, Haus Wohnung verlieren, ( natürlich primäre Ursache das Erdbeben) durch einen Atomunfall der eigentlich nie hätte passieren dürfen. Wenn ich dann noch höre, das der Beton und Stahlmantel unserer Atomkraftwerke dünner als in Japan ist und unsere Notstrombatterien nur 2 anstatt 6 Stunden kühlen, dann, ja dann ist da ausser immer noch grenzenlosem Mitleid ,mit den Menschen in Japan, eine heillose Wut und ein grenzenloser Zorn, auf die Politiker, Stromversorger und " sogenannte Gutachter" die uns weißmachen wollen. Es gibt keine Alternative und das Atom-Risiko ist vernachlässigbar.
Sorry, das mußte jetzt einfach mal raus.
Werner

About Schmidt
13.03.2011, 12:15
Hallo Werner,
ich hätte auch unendlichen Diskussionsbedarf und bin froh, dass unsere Moderatoren uns gegenüber sehr kulant sind, was die Auslegung der Forenregeln betrifft. Ich hoffe, dass sich genügend Menschen finden, die auf die Straße gehen und gegen Atomkraft protestieren. Ich war damals schon bei den Demos gegen Cattenom (http://www.cattenom-abschalten.de/) unterwegs, welches keine 30km von uns entfernt ist.

Dies sind aber alles unsere Interessen, viel mehr geht es aber, und das sollten wir nie vergessen, um die Menschen in Japan. Man hat die Stärke des Bebens auf 9.0 korrigiert, die Landmassen von Japan haben sich um 2m, die der Erdachse um 10cm verschoben. Dies verdeutlicht die Außmaße dieser enormen Katastrophe. Dazu dieser verehrende Zunami, und nun auch noch das immer größer werdende Problem mit den Atomkraftwerken. Ich hoffe trotz allem auf ein kleines Wunder.

Gruß Wolfgang

Löwe
13.03.2011, 12:50
Hallo Werner,
ich hätte auch unendlichen Diskussionsbedarf und bin froh, dass unsere Moderatoren uns gegenüber sehr kulant sind, was die Auslegung der Forenregeln betrifft.

Ich hoffe trotz allem auf ein kleines Wunder.

Gruß Wolfgang

Hallo Wolfgang, ich finde es auch schön, wenn unsere Moderatoren hier großzügig sind. Es geht hier aber auch garnicht so sehr um Politik, sondern auch um die Ohnmachts des einzelnen. Unser ehemaliger Aussenminister Fischer hat gestern die Macht der Mütter erwähnt und wie sehr unsere Politiker diese fürchten.Sollte man sich doch zunutze machen.:lol:
Aber zurück zu Japan, ich lese gerade das unser THW auch in die verseuchten Gebiete geht.
Meine Hochachtung gilt allen Helfern, die Ihre eigene Gesundheit riskieren um anderen zu helfen.

sternchen
13.03.2011, 12:58
Das (wirtschaftliche) Hauptproblem der Kernenergie ist, dass das Betriebsrisiko durch die Betreiber nicht annähernd gedeckt werden muss. Sobald hier die Schrauben angezogen werden ist Strom aus Atom für alle Beteiligten unwirtschaftlich.

turboengine
13.03.2011, 14:15
ich hätte auch unendlichen Diskussionsbedarf [...] Ich war damals schon bei den Demos gegen Cattenom (http://www.cattenom-abschalten.de/)

Die Kernkraft-Diskussion wird mit Sicherheit wiederkommen und angesichts der vielen Landtagswahlen wird der Populismus nicht lange auf sich warten lassen. Der "Wutbürger" ist ja jetzt als wichtige Zielgruppe ausgemacht.

Was in der Diskussion zu kurz kommt, ist die Diskussion der Alternativen: In Deutschland hat sich ja still und heimlich schon eine richtig starke Lobby-Gruppe entwickelt, die zum Schaden der Volkswirtschaft eine Solarsubventionsmaschinerie für Solarenergie und Biotreibstoffe installiert, die den Unfug der Steinkohlesubventionen noch übertrifft. Das wurde bei Rot-Grün installiert, Schwarz Rot hat es weitergeführt und Frau Merkel tut nichts dgegen, da sie ja sonst etwas tun müsste...

Die Rechnung für den Solar- und Wind-Subventionswahnsinn zahlt der Stromkunde. Dank Erneuerbarem-Energien-Gesetz kommen die Kosten für die Solarförderung nur mit ca. zwei Jahren Verspätung beim Verbraucher an. Das wird noch richtig teuer...

Dagegen sein ist immer recht leicht. Aber was sind die Alternativen? Da wird es schon schwieriger...
Kohle? Nein - CO2.
Gas? Neine - CO2.
Noch mehr Windräder?
Noch mehr Sonnenenergie?
Was ist in der windstillen Winternacht?
Fällt dann Weihnachten aus?

Wasser ist weitgehend ausgereizt, Grosskraftwerke sind keine mehr zu erwarten. Selbst bei einem Mini-Pilotprojekt für ein Kleinkraftwerk in München hat sich z.B. der Nabu und einige Anwohner quergelegt.

Klick (http://www.spektrumdirekt.de/artikel/1052464&_z=859070)

Deutschland hat sich leider zu einem Land der Bedenkenträger entwickelt. Mit dem gewünschtem Ingenieursnachwuchs wird es bei der Geisteshaltung dann auch langfristig nichts mehr werden. Der kommt dann auch aus China wie mittlerweile 80% der Solarmodule?

Wer soll die Pensionen für den aufgeblähten Staatsapparat und die Kosten für die ganze Subventionsmschinerie noch bezahlen?
Steuern noch mehr erhöhen?
Sozialbeiträge noch mehr erhöhen?
Alle verbeamten?

In der Schweiz wird das Volk zu Sachfragen wie z.B. Kernkraft direkt gefragt. Da kommen dann teilweise sehr erstaunliche Ergebnisse heraus.

Klick (http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Hauchduennes-Ja-zum-AKW-Muehleberg/story/26837747)

Etwas mehr davon in Deutschland würde so manchem Wutbürger sein Mütchen kühlen und die Diskussion versachlichen.

---------- Post added 13.03.2011 at 13:18 ----------

Das (wirtschaftliche) Hauptproblem der Kernenergie ist, dass das Betriebsrisiko durch die Betreiber nicht annähernd gedeckt werden muss. Sobald hier die Schrauben angezogen werden ist Strom aus Atom für alle Beteiligten unwirtschaftlich.

Das ist bei jeder anderen wirtschaftlichen Aktivität ebenso. Bei den Bankenpleiten haben wir es gesehen. Würde man das machen, käme jede wirtschaftliche Aktivität zu Erliegen.

Die Schrauben werden sowieso schon angezogen - Die Atomsteuer ist schon fest verplant.

WB-Joe
13.03.2011, 14:19
Wenn man sich mal die Häufigkeit solcher Ereignisse mit Atomanalagen ansieht kommt es doch regelmäßig zu Katatrophen.

Insgesamt 32 solche Katastrophen gab es bis her seit den 40er Jahren, mit teils erheblichen Folgen für Mensch und Umwelt. Von sicherer Technik kann man da eher niucht sprechen. Zumal viele der bei uns laufenden Anlagen aus den 60er und 70er Jahren stammen......:roll:

Die neueste Entwicklung in Japan ist ebenfalls mehr als besorgnis erregend, Reaktor 1 hat zur Zeit Kernschmelze und Reaktor 3 steht wegen Kühlmittelausfall kurz davor.

sternchen
13.03.2011, 14:30
...zum Schaden der Volkswirtschaft eine Solarsubventionsmaschinerie für Solarenergie und Biotreibstoffe installiert, die den Unfug der Steinkohlesubventionen noch übertrifft.

Kernkraft wurde und wird mit weit höheren Beträgen subventioniert. Die Kosten für ihre Risiken werden sozialisiert.


In der Schweiz wird das Volk zu Sachfragen wie z.B. Kernkraft direkt gefragt. Da kommen dann teilweise sehr erstaunliche Ergebnisse heraus.

Eine aktuelle Befragung würde mich auch sehr interessieren...

Tommyknocker
13.03.2011, 14:36
Wenn man sich mal die Häufigkeit solcher Ereignisse mit Atomanalagen ansieht kommt es doch regelmäßig zu Katatrophen.

Insgesamt 32 solche Katastrophen gab es bis her seit den 40er Jahren, mit teils erheblichen Folgen für Mensch und Umwelt. Von sicherer Technik kann man da eher niucht sprechen. Zumal viele der bei uns laufenden Anlagen aus den 60er und 70er Jahren stammen......:roll:

32 "Katastrophen"?
Die da wären?

Wie sind denn die momentanen Alternativen? Ich bin ganz sicher nicht Pro-Atomstrom, aber so richtige Alternativen (bezahlbar) sind noch nicht wirklich in Sicht.

Beispiel Windräder: Ich möchte nicht in der Nähe davon wohnen, zu laut und der Schlagschatten kann einem auch die Nerven rauben. Ganz davon abgesehen, wie verschandelt die Gegend aussieht. Was die langfristigen Folgen davon sind, das bleibt auch noch abzuwarten, ich könnte mir vorstellen, das Wildgetier den Lärmfaktor auch nicht so dolle finden.

Es wäre auch mal schön, wenn man auch mal die Alternativen so schön aufgezeigt kriegen würde, wie die Risiken aufgezeigt werden.

turboengine
13.03.2011, 14:44
Kernkraft wurde und wird mit weit höheren Beträgen subventioniert.
Aha? Das beweifle ich aber. Belege?

mrieglhofer
13.03.2011, 14:45
Ich kann hier den Gedanken von Turboengine weitgehend zustimmen. Es geht nichts mehr, nichts mehr in Österreich, nichts mehr in Deutschland, weil halt alle gegen irgendwas sind.

Ich bin ein Gegner der Atomenergie wegen der ungeklärten Endlagerung. Nur mit was soll bitte Japan ohne Rohstoffe seine Energie erzeugen? Mit Öl? Dann haben wir locker eine Verdoppelung der Treibstoffpreise. Wenn dann die Chinesen das auch noch machen, dann gehen wir soundso zu Fuß. Elektroauto ohne Wasserkraftwerke? Elektroauto bei derzeit schon wieder massiv steigenden Strompreisen? Dann zahlst in ein paar Jahre das 4-fache für den Strom, weil die Leute damit Autofahren wollen.

Genauso muß man das Risiko relativieren. Wir haben hier eine Katastrophe, bei der wohl an die 20000 Menschen umgekommen sind. Was ist bisher auf die japanischen Atommeiler zurückzuführen? Natürlich wäre eine sichere Technologie anzustreben, nur das gibt es generell nicht. Es ist immer eine Frage der Risikowahrscheinlichkeit und der Auswirkungen. Und der Möglichkeiten in einer bestandswahrenden Gesellschaft.

About Schmidt
13.03.2011, 14:49
Wir haben hier eine Katastrophe, bei der wohl an die 20000 Menschen umgekommen sind. Was ist bisher auf die japanischen Atommeiler zurückzuführen?

Bislang noch niemand, aber es wird kommen, das über Jahre und wieviele es sein werden, wirst weder du noch irgend jemand sonst von uns je erfahren. Das war nach Tchernobyl (http://www.google.de/images?q=Tchernobyl&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&source=univ&sa=X&ei=Cb18TbfgJcrasgaclY3iBw&ved=0CEYQsAQ) genau so.

Gruß Wolfgang

wwjdo?
13.03.2011, 14:51
Bislang noch niemand, aber es wird kommen, das über Jahre und wieviele es sein werden, wirst weder du noch irgend jemand sonst von uns je erfahren. Das war nach Tchernobyl (http://www.google.de/images?q=Tchernobyl&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&source=univ&sa=X&ei=Cb18TbfgJcrasgaclY3iBw&ved=0CEYQsAQ) genau so.

Gruß Wolfgang

Das ist zu befürchten und trotzdem können sich weder Japan noch andere Industrienationen vollkommen von anderen Ländern, die unter Umständen noch zweifelhaftere Standarts haben, abhängig machen.

Das ist nur eine von vielen Abhängigkeiten, aus denen wir selbst mittelfristig nicht herauskommen werden...

turboengine
13.03.2011, 15:32
Das war nach Tchernobyl (http://www.google.de/images?q=Tchernobyl&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&source=univ&sa=X&ei=Cb18TbfgJcrasgaclY3iBw&ved=0CEYQsAQ) genau so.


Hätte mal die ARD gestern besser doch den Musikantenstadl ausgestrahlt, als diesen Beitrag über Tschernobyl zu bringen. Die beiden Unglücke haben nicht das Geringste miteinander zu tun.
Leider waren am Wochenende offenbar nicht genug öffentlich-rechtliche Redakteure aus dem Wochenende zu klingeln, um eine einigermassen sinnvolle Hintergrundinformation zusammenzustellen. Daher hat man denlange vorbereiteten Jubiläumsfilm "25 Jahre Tschernobyl" aus der Kenserve geholt.

Tschernobyl war ein gefährlicher, graphitmoderierter Reaktortyp, der bei Fehlern "durchgeht". Die Verseuchung wurde vor allem durch das konventionelle Graphitfeuer verursacht. Das ist in Japan alles nicht der Fall.

Reaktortyp stark überaktiv ausgelegt ist. Ohne ständig eingefahrene Bremsstäbe, die die Neutronen wegfangen, würde der Reaktor "durchgehen". Zudem hat dieser Reaktortyp einen stark positiven "Void-Koeffizienten". Das bedeutet, dass die Leistung bei Kühlmittelverlust nicht abnimmt (wie dies bei Siede- und Druckwasserreaktoren der Fall ist), sondern exponentiell zunimmt. Die Brems- oder Regelstäbe des Tschernobyl-Reaktors, die dieses verhindern sollten, hatten zwei weitere katastrophale Eigenheiten: die meisten trugen an ihrer Spitze einen fünf Meter langen Verdrängerstab aus Graphit, der im Normalbetrieb die Neutronenbilanz des Reaktors verbessern sollte. Bei der Schnellabschaltung des Reaktors in Tschernobyl, bei der die Bremsstäbe eingefahren wurden, heizten diese Graphitstäbe die Reaktion kurzfristig zusätzlich an. Dieser Konstruktionsfehler wurde mittlerweile laut Karisch41 durch veränderte Abstände zwischen Graphitstange und Bremsstab beseitigt. Außerdem waren sie extrem langsam: Die Regel- und Abschaltstäbe des RBMK-1000-Reaktors lassen sich mit einer Geschwindigkeit von 40 cm in der Sekunde bewegen. Man benötigt daher 20 Sekunden, um sie von der höchsten Positionierung bis zum tiefsten Punkt zu fahren. Unter heutigen Maßstäben betrachtet ist dies sehr langsam (die in Kanada eingesetzten CANDU-Reaktoren mit schwerem Wasser als Moderator sowie die Druckwasser-Reaktoren in den USA und Japan benötigen dafür eine Sekunde).42 Außerdem benötigt dieser Reaktortyp aus den oben benannten Gründen sehr viel Kühlwasser. Wo nun kam in Tschernobyl dieses benötigte Kühlwasser her ? Es wurde dort extra dafür ein Kanal angelegt, der das Wasser aus dem Kühlwasserteich mit einer Oberfläche von ca. 22 Quadratkilometern heranführte und das warme Wasser ableitete.

http://www.benoroe.de/tschernobyl/tsch_03.htm

Was mich damals fasziniert hat: Die Grünen und die SPD waren ruck-zuck mit Kritik an Deutschland und der Energieversorgung bei der Hand. Über die Sowjets oder die DDR hat man dagegen recht wenig gehört. Die Stasi (HVA) war ja auch in der Friedens- und Anti-Atombewegung ziemlich gut installiert - sogar im Deutschen Bundestag. Nach eigenen Angaben hätten sie mit IMs Fraktionsstärke erreicht (Quelle: Die "Rosenholtz-Datei" die unter anderem IM Günther Wallraff enttarnt hat).

Und auch jetzt sind diese Reaktoren immer noch in Russland usw. in Betrieb. Kein Protest hierzu anlässlich 25 Jahre Tschernobyl im Film der ARD. Und auch nicht von der Politik. Diese Gefahren lassen sich eben nicht in innenpolitischen Profit ummünzen.

sternchen
13.03.2011, 15:51
Aha? Das beweifle ich aber. Belege?

Hier ein Link zu einer Broschüre des Umweltbundesamtes (ab Seite 16 zur Subvention von Kernenergie): www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3659.pdf

RoDiAVision
13.03.2011, 16:06
Wir haben gestern zum CDU-Landesparteitag vor der Siegerlandhalle demonstriert, Umweltminister Norbert Röttgen war auch da.

Die Demo wurde schon länger geplant und das Thema unserer Demo hat zufälligerweise nur einen Tag vorher eine traurige Aktualität erhalten :(

Im WDR Fernsehen gab es eine kurze Sondersendung: Klick (http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2011/03/12/wdr-extra-landesparteitag-cdu.xml)

Neben dem Atommüll sollte man auch nicht vergessen zu erwähnen wo und unter welchen Umständen Uran abgebaut wird :evil: Klick (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/967474/)

Und noch was sollten wir nicht vergessen, die Verbraucher haben es in der Hand wo sie ihren Strom beziehen können: atomausstieg-selber-machen (http://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel.html)

Alle Betreiber und Länder halten ihre Kraftwerke für sicher, nun haben wir wieder mal ein Beispiel das dem nicht so ist.

Neulich las ich in einem Leserbrief das das AKW in Tschernobyl halt nicht so sicher gebaut gewesen wäre :flop:, ja klar, es stürzen ja auch nur russische Flugzeuge ab :evil:

turboengine
13.03.2011, 16:17
Schön. Da steht aber nicht das drin was Du behauptet hast.
Nicht die Kernenergie wird bezuschusst, sondern der Steinkohlebergbau.

1.2.4 Steinkohlesubventionen

Der deutsche Steinkohlebergbau war mit rund 1,7 Mrd. € im Jahr 2006 und einem Anteil von fast 30 % nach wie vor der größte Empfänger direkter Finanzhilfen des Bundes. Darin enthalten waren im Jahr 2006 knapp 1,6 Mrd. € Zuschüsse für den Absatz deutscher Steinkohle zur Verstromung, zum Absatz an die Stahlindustrie und zum Ausgleich der Belastungen infolge von Kapazitätsanpassungen sowie Anpassungsgelder des Bundes für Arbeitnehmer des Steinkohlebergbaus in Höhe von nahezu 130 Mio. €. Hinzu kamen im Jahr 2006 21 Mio. € „Bergmannsprämien“ aus dem Lohnsteueraufkommen und 572 Mio. € Finanzhilfen des Landes Nordrhein-Westfalen, so dass das Subventionsvolumen im Jahr 2006 2,285 Mrd. € betrug. Bei einer Fördermenge von 20,7 Mio. Tonnen an Steinkohle waren im Jahr 2006 noch 35.400 Menschen im deutschen Steinkohlebergbau
beschäftigt – rein rechnerisch entfielen also 2006 auf jeden Arbeitnehmer über 64.500 € Subventionen.
Wegen der Verschiebung von Zahlungszeitpunkten auf das jeweilige Folgejahr in Verbindung mit der Begleichung ausstehender Verpflichtungen aus dem Kohlekompromiss von
1997 (so genannte „Bugwelle“) im Jahr 2006 steigt das Volumen der Finanzhilfen des Bundes für den Steinkohlebergbau zwischen 2005 und 2008 sogar um 245 Mio. €

Was immer wieder befremdlich ist, ist die deutsche Methode erst mal konfiskatorische Steuern zu erheben und dann jeder Klientel Steuererleichterungen oder dierekte Subventionen zu geben um wieder Wettbewerbsfähigkeit mit dem Ausland herzustellen. Das wird dann je nach Couleur oder politischer Position als Steuersubvention, Forschungsfürderung Strukturbeihilfe oder was auch immer bezeichnet. Effektiv ist diese gewaltige Geldwaschanlage nicht.

Aber jeder kann sich die Zahlen damit hin- und-herrechnen die er will. Ich habe auch Zahlen, bei der die direkteForschungsförderung der Nukleartechnik mit der halben Summe angegeben werden als in der obigen Broschüre.

Sei es drum. Ich will hier nicht weiter nachhaken.

Japan hat das bisher stärkste Beben seit Menschengedenken mit Stärke 9.0 erlebt. Die Stärke wurde noch einmal nach oben korrigiert. Ich wünsche den Japanern dass im Grossraum Tokio das erwartete Nachbeben mit Stärke 7.x (!) erspart bleibt.

*thomasD*
13.03.2011, 16:52
Es geht ja nicht um den Vergleich zur Steinkohle - auch die kann nicht die Zukunft sein. Aber es steht ganz klar drin, dass die Atom-Subventionen alleine schon bei der Forschung deutlich höher waren bisher als bei dern erneuerbaren Energien:

1.2.10 Subventionierung der Kernenergie
Die Kernenergie erhielt vor allem zu Anfang
ihrer Nutzung für die Stromerzeugung hohe
explizite Subventionen, insbesondere für die Forschung.
Insgesamt flossen seit dem Beginn der
Förderung im Jahr 1956 bis heute gut 40 Mrd. €
an Ausgaben des Bundes und der Länder in die
nukleare Forschung46. Damit wurde die Kernenergie
insgesamt deutlich stärker gefördert als
beispielsweise die erneuerbaren Energien und
die Energieeffizienz, die seit dem Jahr 1974 nur
gut 6 Mrd. € an Forschungsförderung
erhielten47.

Dazu kommt noch, dass der Rückbau der Anlagen und die Lagerung des atomaren Abfalls von öffentlicher Hand bezahlt wird - zum Teil zumindest. Nicht zu vergessen die Rückstellungen für den Ernstfall. Steht ales im gleichen Abschnitt.
Würde das alles in die Kosten des Atomstromes eingerechnet, wäre er wesentlich teuer. Sollte meinetwegen so sein, und der Erlös dann in Subventionen für erneuerbare Energeien gehen.

Mir ist der Anblick eines Windparkes wesentlich lieber als der eines Atommeilers.
Nur weil viele Deutschedie Atomernergie kritisch sehen sie jetzt als Bedenkenträger und Wutbürger zu bezeichnen - sorry, da geht mir die Galle hoch.

Subventionen sind im Bereich Energieversogung unabdingbar. Zu allererst muss Energie eingespart werden. Bessere Dämmung der Häuser bringt zunächst am meisten. Dann die Entwicklung erneuerbarer Energien. Früher war Deutschland da mal führend. Jetzt ziehen andere an uns vorbei.
Übrigens: China beispielsweise plan den massenhaften Ausbau erneuerbarer Energien, wir wäre lange nicht die einzigen. Es sieht eher so aus, als dass wir den Trend jetzt verschlafen.

sternchen
13.03.2011, 17:00
Schön. Da steht aber nicht das drin was Du behauptet hast.
Nicht die Kernenergie wird bezuschusst, sondern der Steinkohlebergbau.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Unter Punkt 1.2.10 findest du die Zahlen zur Kernkraft-Subvention. Hab leider keine Möglichkeit, direkt aus pdf zu kopieren.
Generell finde ich es befremdlich, wenn du scheinbar zu deiner Argumentation passende Teile zitierst und auf die klaren Fakten unter Punkt 1.2.10 (ab Seite 16) gar nicht eingehst.

Aber soll sich jeder ein eigenes Bild von deiner Argumentationsfähigkeit machen...

About Schmidt
13.03.2011, 17:09
@turboengine
ich wüsste von dir gern ein vernünftiges Argument, welches für Atomkraft spricht. Komm mir nun bitte nicht mit CO² Ausstoß....

Von allen mir bekannten Argumenten die dafür sprechen, hatte bislang keines Bestand und keines wäre nicht mit leichtesten Mitteln zu entkräften.

Gruß Wolfgang

DonFredo
13.03.2011, 17:21
Ein Hallo in die Runde,

wir sind ja hier im Forum bei einigen Themen sehr tolerant, aber dann nicht mehr, wenn es in die Politik abdriftet.

lüni
13.03.2011, 17:23
Solange wir Spargeldfelder beheizten.
Solange viele Geschäfte im Winter über heizt und im Sommer auf 20°C gekühlt werden.
(und Privat werden es auch immer mehr Klimaanlagen..)
Solange Windräder Landschaftsverunstaltend sind.
Solange man nicht ohne in Tränen auszubrechen, die alte Glühbirne gegen Halogen/LED/Leuchtstofflampen austauschen kann
(Solange es unbedingt ein Kfz >100PS sein muss)
Solange die Atomlobby braucht um zu raffen das Veränderungen nicht nur schlecht sind.

Ja solange werden wir Atomkraftwerke brauchen, und noch ein bisschen länger.

Steffen

turboengine
13.03.2011, 17:24
@turboengine
ich wüsste von dir gern ein vernünftiges Argument, welches für Atomkraft spricht. Komm mir nun bitte nicht mit CO² Ausstoß....


Warum nicht? Aber klar komm ich mit dem CO2-Ausstoss.
Lege doch mal dar, wie Du die Lücke CO2-neutral schliessen möchtest um darüber hinaus auch noch weiter CO2 einzusparen.

---------- Post added 13.03.2011 at 16:42 ----------



Dazu kommt noch, dass der Rückbau der Anlagen und die Lagerung des atomaren Abfalls von öffentlicher Hand bezahlt wird - zum Teil zumindest.

Das ist eine gerne kolportierte Fehlinformation. Für den Rückbau müssen Sückstellungeen gebildet werden und die Kosten für die Endlagerung werden lediglich vorfinanziert und umgelegt.

Von 1958 - 2008 wurden knapp 17 Milliarden EURO für Forschung und Entwicklung in Kernenergie ausgegeben.

* Ausgaben im Rahmen des 1. bis 4. Atomprogramms sowie öffentliche Aufwendungen aus Vorarbeiten von 1956 bis 1962 in Höhe von 2.266 Mio. Euro
* Forschungs- und Entwicklungsausgaben im Rahmen von Projektförderung und Großforschungseinrichtungen in Höhe von 10.908 Mio. Euro
* Forschungs- und Entwicklungsausgaben im Haushalt des Bundes 1998-2008 für die nukleare Energieforschung (ohne Beseitigung kerntechnischer Anlagen) in Höhe von 1.997 Mio. Euro
* Forschungs- und Entwicklungsausgaben im Haushalt des Bundes 1998-2008 für die Beseitigung kerntechnischer Anlagen; Risikobeteiligung in Höhe von 1.634 Mio. Euro.

Zum Vergleich: Von 2009 bis zum Ende der Steinkohleförderung wird der Bund und das Land NRW noch knapp 20 Milliarden ausgeben. Wäre es da nicht besser die gut 65.000 Euro Förderung pro Arbeitsplatz per annum den Leuten direkt zu geben und nicht weitere Gefahren zu schaffen wie z.B. Bergstürze oder Wasserschäden?
Wieviel Folgekosten hat denn der Steinkohlebergbau? Warum müssen Pumpwerke die Folgen der Bergsenkungen beherrschen helfen? Was treibt z.B. das Pumpwerk Alte Emscher an, wenn der Wind nicht weht?

mrieglhofer
13.03.2011, 17:47
Denke, die Detaildiskussion wurde ja schon bis zum Erbrechen geführt.

Solange in der bestandwarenden Gesellschaft bei allen alternativen Lösungen (Windpark, Wasserkraft,..) sofort eine Bürgerinitiave dagegen ist (in ganz Europa), solange mir keiner erklären kann, wie die Japaner ohne Atomkraftwerke ihre Industrie am Laufen halten können, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den Betrieb der Atommeiler zu akzeptieren.

Und da muß man sich schon die ethische Frage stellen, ob das Verhindern eines Wasserkraftwerkes angesichts der Katastrophe in Japan mit der Atomenergie überhaupt vertretbar ist.

About Schmidt
13.03.2011, 17:48
Warum nicht? Aber klar komm ich mit dem CO2-Ausstoss.
Lege doch mal dar, wie Du die Lücke CO2-neutral schliessen möchtest um darüber hinaus auch noch weiter CO2 einzusparen.[COLOR="RoyalBlue"]


Ein Gegenargument ist keines. Aber bevor die Moderatoren dicht machen, lasse ich das Thema am besten und schließe mit einem uralten Spruch.
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluß vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
daß man Geld nicht essen kann.


Immer in der Hoffnung, dass es den Japanern gelingen möge, das alles unter Kontrolle zu bringen und im Gedanken stets bei den Menschen dort.

Wolfgang

Ditmar
13.03.2011, 17:56
Aber soll sich jeder ein eigenes Bild von deiner Argumentationsfähigkeit machen...

Habe ich schon gemacht, deshalb von mir keine weiteren Komentare. ;)



Zum Vergleich: Von 2009 bis zum Ende der Steinkohleförderung wird der Bund und das Land NRW noch knapp 20 Milliarden ausgeben. Wäre es da nicht besser die gut 65.000 Euro Förderung pro Arbeitsplatz per annum den Leuten direkt zu geben und nicht weitere Gefahren zu schaffen wie z.B. Bergstürze oder Wasserschäden?
Wieviel Folgekosten hat denn der Steinkohlebergbau? Warum müssen Pumpwerke die Folgen der Bergsenkungen beherrschen helfen? Was treibt z.B. das Pumpwerk Alte Emscher an, wenn der Wind nicht weht?

Allerdings kann ich dem Text auch wieder absolut zustimmen.

sternchen
13.03.2011, 17:58
Werd jetzt in diesem thread :shock: auch nicht mehr aktiv werden...

Yttrium
13.03.2011, 17:59
Das Ende der Menschheit läuten die Menschen selbst ein. Das ist doch eigentlich im Laufe des 20. Jahrhunderts immer klarer geworden. Irgendwann werden wir die Erde zerstört haben. Wieso wundern wir uns noch über solche Unglücke? Der Energiebedarf ist rasant gestiegen, was wir auch selbst zu verantworten haben. Vieles ist dadurch besser geworden, aber vieles ist auch überflüssig. Ohne Atomenergie hätte man diesen Energiebedarf vermutlich nur schwer decken können. Alternativen gibt es inzwischen, aber von heute auf morgen lässt sich das alles nicht ändern.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann wir uns selbst zerstört haben. Dazu noch ein Zitat von Einstein (auch wenn dies kein Krieg ist):
"Ich weiß nicht, welche Waffen im nächsten Krieg zur Anwendung kommen, wohl aber, welche im übernächsten: Pfeil und Bogen."

Ich glaube nicht mehr daran, dass die Menschheit sich noch so ändern kann, dass sie sich nicht irgendwann durch Radioaktivität und zunehmende Umweltkatastrophen selbst zerstört.

Nur meine Meinung...

LG, Melanie

turboengine
13.03.2011, 18:02
Und da muß man sich schon die ethische Frage stellen, ob das Verhindern eines Wasserkraftwerkes angesichts der Katastrophe in Japan mit der Atomenergie überhaupt vertretbar ist.

Oh, ich hatte das Vergnügen, in München einem Ortstermin beizuwohnen. Da hat ein älterer Herr in Golfklamotten von sich gegeben, dass für ihn als Anwohner eine Erstellung eines Kleinkraftwerks nicht in Frage kommt, da die Gefährdung des Edelkrebses ja nicht in der Studie der TU München für Kleinkraftwerke berücksichtigt sei. Und ein gesundes Gewässer habe Edelkrebse. Beim Jungvolk hätten sie die an der Stelle noch mit der Hand gefangen. Ausserdem sei ihm der Baulärm zuwider.

Sprachs, stieg in sein Cabrio und fuhr davon.

---------- Post added 13.03.2011 at 17:08 ----------

Ein Gegenargument ist keines.

Wieso? Das ist genau das Problem um das sich immer herumgedrückt wird. Ganz genau das. Die Lebenslüge des Energieverbrauchers.

steve.hatton
13.03.2011, 18:50
Wenn ich mich nicht komplett nicht falsch erinnere hatte ich mal Daten gesammelt, was die Subventionen in gewissen Banchen betraf:

Jeder Ruhrkumpel könnte Millionär sein, wenn man ihm, allen Beschäftigten im Bergbau die Subventionen ausgezahlt hätte, beim Schiffbau und AKW waren es ca. 500.000 usw....alles Zahlen von 1988/89, also noch DM und zudem über 20 Jahre alt - es sollte also mittlerweile mehr aufgelaufen sein pro Arbeitsplatz.

Die "billiger Kernenergie" ist einfach nicht real. Kein Endlager, keine Folgekostenrechnung (Rückbau der Meiler etc)...da sind schon sehr wohlwollende Kalkulationen erfolgt...

Wenn ich mich ebenfalls nicht irre sind in Bayern 80 der Wasserkraftwerke die es von ca. 50 Jahren noch gab stillgelegt ! Jeder zwiete Sägewerk hatte ein Wasserkraftwerk, allein in Augsburg (Textil- und Papierindustrie) gab es zig Wasserkraftwerke, mache heute noch betriebsbereit aber nicht rentabel - das möge man mir mal erklären. Oder anders formuliert, der Industirestrom ist viel zu billig wenn man es sich leisten kann funktionierende Kraftwerke ausgeschaltet zu lassen.
Co2 = 0, oder ?

Gute Nacht !

---------- Post added 13.03.2011 at 17:55 ----------

...
Beispiel Windräder: Ich möchte nicht in der Nähe davon wohnen, zu laut und der Schlagschatten kann einem auch die Nerven rauben. Ganz davon abgesehen, wie verschandelt die Gegend aussieht. ...


Aber die Strommasten der Energieversorger sind ok ?

Leitungen unter die Erde neben die Autobahnen, dort wo man eh immer buddelt.

Nein man verschandelt noch schnell, wie hier bei mir das Schmuttertal mit Strommasten und fällt dabei gleich zig alte Laubbäume , obwohl man nur eine Zuschnittgenehmigung hat - FOLGENLOS !!!

Die Alternative entlang der Autobahn war den Stromversorgern zu teuer !

So vielzu häßlichen Windrädern.

jrunge
13.03.2011, 18:58
Manche Beiträge lesen sich für mich tatsächlich wie Argumentationshilfen der Areva NP (http://de.wikipedia.org/wiki/Areva_NP) pro Kernenergie und nicht wie ernst gemeinte Beiträge zum Thema "Erdbeben in Tokyo". :roll:

Ich hoffe für alle Japaner, dass nach dieser Naturkatastrophe nicht auch noch die von Menschen eingesetzte Technik zusätzliche Opfer fordert.

steve.hatton
13.03.2011, 19:02
Hätte mal die ARD gestern besser doch den Musikantenstadl ausgestrahlt, als diesen Beitrag über Tschernobyl zu bringen. Die beiden Unglücke haben nicht das Geringste miteinander zu tun. ....


Die Ursachen wohl nicht das Ergebnis scheint doch ähnlich zu sein.

Im Klartext, wieso ein Reaktoreine radioaktive Wolke verursacht ist sekundär. Der Fallout ist das Problem.

Und selbst wenn`s bei uns seltener Erdbeben gibt sind Stromausfälle nicht auszuschließen, auch nicht die der Ersatzgeneratoren - somit gibt es ein Gefährdungspotential - ein unnötiges. Das kann man kleinrechnen oder wahrhaben.
Die statistischen GAUs alle 10.000 Jahre sind nun dummerweise - bis heute - schon 2 x eingetreten in 25 Jahren, wer hat sich nun verrechnet ?

Ich ersetze ein paar Wörter in Deinem letzten Satz, turboengine:

Aber eine regenerative, dezentrale Energieversorgung lässt sich nicht für E-Giganten ummünzen...

Gruß

Steve

eac
13.03.2011, 19:08
Die statistischen GAUs alle 10.000 Jahre sind nun dummerweise - bis heute - schon 2 x eingetreten in 25 Jahren, wer hat sich nun verrechnet?

... und vielleicht bis morgen schon 3x, denn mittlerweile hat ein weiteres Kernkraftwerk in Japan kein funktionierendes Kühlsystem mehr. Dieses liegt dann dummerweise an der Ostküste, so daß es im Ernstfall egal ist, aus welcher Richtung der Wind kommt. :flop:

Tira
13.03.2011, 19:09
Ich ersetze ein paar Wörter in Deinem letzten Satz, turboengine:

Aber eine regenerative, dezentrale Energieversorgung lässt sich nicht für E-Giganten ummünzen...


Und ich ergänze: Oder als ultimative Waffentechnologie für Machtprojektionen missbrauchen...

steve.hatton
13.03.2011, 19:10
... und vielleicht bis morgen schon 3x, denn mittlerweile hat ein weiteres Kernkraftwerk in Japan kein funktionierendes Kühlsystem mehr. Dieses liegt dann dummerweise an der Ostküste, so daß es im Ernstfall egal ist, aus welcher Richtung der Wind kommt. :flop:

Das Problem ist zudem auch dass die Standorte zumeist aus mehreren Reaktoren bestehen, wir reden also von deutlich mehr als 2-3 Reaktoren!!!

Man kann nur hoffen! Eine WINDIGE Sache für High-Tech ?

Tira
13.03.2011, 19:19
... und vielleicht bis morgen schon 3x, denn mittlerweile hat ein weiteres Kernkraftwerk in Japan kein funktionierendes Kühlsystem mehr. Dieses liegt dann dummerweise an der Ostküste, so daß es im Ernstfall egal ist, aus welcher Richtung der Wind kommt. :flop:

Eigentlich sind es wohl schon 4 Atomkraftwerke mit starken Problemen und ausgefallener Kühlung. Insgesamt sind wohl schon mindestens 8 Reaktoren betroffen. Wenn sich das volle Potenzial dieser Situation realisieren sollte, kann man Japan wohl abschreiben.

hpike
13.03.2011, 19:22
Auch wenn ich mich hier eigentlich nicht einmischen wollte, aber einen Gau hat es bis jetzt, so schlimm sich das auch anhört, erst einmal gegeben und das war in Tschernobyl. Denn noch sind die Dinger in Japan nicht hochgegangen bzw. die Kernschmelze noch nicht eingetreten und damit "noch" kein Gau.

Gau=Größter anzunehmender Unfall

André 69
13.03.2011, 19:25
Mir sind zu diesem Zeitpunkt die energiepolitischen Diskussionen etwas befremdlich, mein Mitgefühl gilt der Japanischen Bevölkerung.
Über pro/kontra AKW kann später immernoch gestritten werden, aber ich denke diese - ich nenne es im Moment mal "Zwischenfälle" - werden hoffentlich weltweit zum überdenken der Energiepolitik führen, in allen betroffenen Ländern.
Ich hoffe, wenngleich ich pessimistisch bin inständig, daß zu der verheerenden Naturkatastrophe die für sich genommen schon schlimmer ist als sich ein einzelner Mensch vorstellen kann, nicht noch ein, zwei oder drei weitere nucleare Katastrophen hinzu kommen. Japan wird wohl auch ohne diese in eine Kriese fallen, die wiederum die normale Bevölkerung am meisten trifft, da dort sicher nicht so weiter gemacht werden kann wie bis vor 4 Tagen - mit AKWs.

Liveticker

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,750629,00.html

Rainer B.
13.03.2011, 19:43
Auch wenn ich mich hier eigentlich nicht einmischen wollte, aber einen Gau hat es bis jetzt, so schlimm sich das auch anhört, erst einmal gegeben und das war in Tschernobyl. Denn noch sind die Dinger in Japan nicht hochgegangen bzw. die Kernschmelze noch nicht eingetreten und damit "noch" kein Gau.

Gau=Größter anzunehmender Unfall

Woher weißt Du das so genau? Meine Information aus Onlein Spiegel und Die Zeit (gleichlautend) sind:
"In Japan ist es jetzt weit nach Mitternacht, hier nun eine Zusammenfassung der Geschehnisse an diesem Tag: Im Laufe des Tages hat sich die Lage in den Atomkraftwerken zugespitzt. Neben dem AKW Fukushima gilt nun auch für das AKW Onagawa der nukleare Notstand, in dem AKW Tokai ist das Kühlungssystem ausgefallen. Ob es zur Kernschmelze in den verschiedenen Reaktoren gekommen ist, bleibt weiterhin unklar. Die japanische Regierung hatte am Sonntag erklärt, dies nicht ausschließen zu können. “Wir können nicht überprüfen, was im Inneren eines Reaktors vor sich geht”, sagte ein Regierungssprecher."

wwjdo?
13.03.2011, 19:44
Auch wenn ich mich hier eigentlich nicht einmischen wollte, aber einen Gau hat es bis jetzt, so schlimm sich das auch anhört, erst einmal gegeben und das war in Tschernobyl. Denn noch sind die Dinger in Japan nicht hochgegangen bzw. die Kernschmelze noch nicht eingetreten und damit "noch" kein Gau.

Gau=Größter anzunehmender Unfall

Guido,

das ist doch wurscht. Im Moment gehen unsere Medien ab wie Schmidts Katze und gehört es wohl zum guten Ton, da kräftig mit ins Welt-Untergangshorn zu stoßen! :roll:

Mir tun die Leute vor Ort wirklich leid aber uns es macht mich auch wütend dass die Bergungsaktionen, da wo es jetzt (!) wirklich um Menschenleben und Zeit geht, völlig ins Hintetreffen geraten sind.
Eine Bestätigung, dass es einen Gau gab, erfolgte bis jetzt noch nicht und ich habe wirklich den Eindruck, dass eine massive Instrumentalisierung im Gange ist, die sich im Moment nur auf Spekulationen stützt.
Da kann man nur hoffen, dass mal wieder nur ein weiteres Kapitel im Verdummungsjournalismus geschrieben wird und die Dinge sich nicht wirklich so entwickeln, wie sie schon verkauft werden..:flop:

jrunge
13.03.2011, 19:45
...Gau=Größter anzunehmender Unfall
Richtig, aber der GAU soll anlagentechnisch zu beherrschen sein, und deshalb war es in Tschernobyl kein GAU mehr, sondern ein Super-GAU (http://de.wikipedia.org/wiki/Super-GAU#Super-GAU). Und der vollständige Ausfall des Notkühlsystems ist zumindest in D mehr als ein GAU.

mrieglhofer
13.03.2011, 20:18
Ändert aber alles zusammen nichts daran, dass bisher noch keiner eine Idee hatte, wie die Japaner die Energie sonst erzeugen sollen. Und solange hier nicht realisierbare Ideen vorhanden sind, wird das Spiel nach dem Abräumen der Ruinen weitergehen (müssen). Wie halt bei uns auch.

steve.hatton
13.03.2011, 20:38
Alles auch eine Frage des Wollens: Will man überhaupt alternative Energieerzeugung zulassen, wenn man z.B. bei Windenergie noch nicht mal irgendwelche Standards regelt und damit die Windanlagenindustrie im eigenen Land (Japan) demontiert!

About Schmidt
13.03.2011, 20:55
Ändert aber alles zusammen nichts daran, dass bisher noch keiner eine Idee hatte, wie die Japaner die Energie sonst erzeugen sollen. Und solange hier nicht realisierbare Ideen vorhanden sind, wird das Spiel nach dem Abräumen der Ruinen weitergehen (müssen). Wie halt bei uns auch.

Prinzipiell hast du recht.
Es ist aber, als ob man Fliegenpilze isst, wenn keine Steinpilze mehr da sind.

Irgendwann gelangt die Welt an ein Punkt, an dem man eine Wende eingeleitet werden muss, weil wir am Gipfel sind. Höher als Mt. Everest geht halt nicht und danach kommt unweigerlich der Abstieg. Damit sollten wir uns so langsam vertraut machen. Japan ist ein trauriges Beispiel dafür, jetzt erst recht. Eine sofortige Alternative wird man nicht finden, dazu ist die Geschichte zu komplex. Offshore Windparks, sind im Pazifik sicherlich eine Alternative, wenn auch kein Ersatz. Auch Wasserkraft, Gezeitenkraftwerke oder ähnliches. Aber hier sind Profis gefragt, wir können da nur spekulieren.

Richtig interessant wird es dann werden, wenn wir kein Kerosin mehr haben, um Flugzeuge fliegen zu lassen. Schiffe sind mit Atomkraft (leider mal wieder) anzutreiben. Aber für Flugzeuge wird man meiner Meinung nach, in den nächsten 100 Jahren kein Alternativantrieb haben. Wasserstoff, Hindenburg lässt grüßen.

Wie auch immer,
meine Hoffnung bleibt, dass der absolute Gau den Japanern erspart bleiben möge.
Gruß Wolfgang

dey
13.03.2011, 20:58
Die Alternativlosigkeitslüge verhindert seid 30 Jahren den Ausstieg.
Ein Leben ohne Kernkraft kann nicht riskanter sein, als mit Kernkraft.
Bydey

hitfidelity
14.03.2011, 00:34
Das kann nicht dein Ernst sein, nach all dem, was passiert ist...ich fasse es nicht. Muss es denn wirklich erst direkt vor unserer Haustür passieren, damit es jeder kapiert?

duncan.blues
14.03.2011, 00:37
Nehmen die Katastrophen in Japan eigentlich jetzt gar kein Ende mehr?

Erst ein Magnitude 9 Erdbeben und ein gewaltiger Tsunami mit vermutlich etlichen tausend Toten, dann ein schwerer atomarer Störfall, dessen weiterer Verlauf und Folgen noch gar nicht abzusehen sind und nun?

http://www.timeslive.co.za/world/article965229.ece/Japanese-volcano-erupts

http://www.seismoblog.de/2011/03/13/japan-vulkan-im-suedwesten-von-japan-wirbelt-asche-in-der-luft/

Im Südwesten von Japan ist jetzt auch noch ein Vulkan ausgebrochen! :shock:

Was kommt als nächstes? Godzilla?


Die Japaner haben ja traditionell eine Vorliebe für Katastrophenfilme in denen meist fast generalstabsmäßig Tokyo dem Erdboden gleich gemacht wird aber ich denke so etwas wie aktuell hätten sich nicht einmal die durchgeknalltesten B-Movie Katastrophenfilm-Regisseure in ihren wildesten Träumen vorstellen können.
Ich hoffe mal, dass die Japaner in dieser Situation mal ihren Stolz herunterschlucken und internationale Hilfe ohne Wenn und Aber annehmen und zulassen. Ich fürchte in vielen Entscheidungspositionen sitzen Leute, die es immer noch - selbst im Angesicht einer Katastrophe jenseits jeglichen Vorstellungsvermögens und fern aller Katastrophen-Einsatzpläne - als Schwäche und persönliches Versagen betrachten, der Situation nicht alleine Herr werden zu können.

phootobern
14.03.2011, 08:36
Solange die Energie und der Strom so günstig sind, solange sich mit einem AKW im Jahr einen Gewinn von 500 Mio bis einer Milliarde generieren lässt, solange die Energielobby so Aktiv (auch finanziell) in den Regierungen vertreten ist, solange werden es die Alternativen Energien sehr schwer haben.

Kerstin
14.03.2011, 08:56
Es ist eine unvorstellbare Katastrophe und die Auswirkungen sind nicht einmal zu erahnen.
Heute morgen sah ich die Trupps vom THW Richtung Japan starten.
Mein Hut ist tief unten ... denn Betroffenheit ist das eine, wahre Hilfe das andere.
Ich frage mich nur, ob man sich wirklich so gegen die atomare Strahlung schützen kann???? Ist das THW da so professionell und auf den atomaren Ernstfall bezogen ausgerüstet?????
Würde jemand von euch da freiwillig runterfliegen zum Helfen?

turboengine
14.03.2011, 09:17
Ich ersetze ein paar Wörter in Deinem letzten Satz, turboengine:

Aber eine regenerative, dezentrale Energieversorgung lässt sich nicht für E-Giganten ummünzen...

Aber sicher: Fast alle Energieversorger bieten Contracting Modelle für Blockheizkraftwerke an.
Lohnt sich aber erst ab 300kW Anschlussleistung.
FAQs (http://www.eon-mitte-waerme.com/?parent=8183)

Was nun das wichtigste für Japan ist, dass jetzt noch gerettet wird, wer noch zu retten ist. Auch aus der Schweiz sind Suchhundestaffeln in Japan angekommen.

Aus den Fernsehkommentaren hört man, dass so schnell als möglich wieder zum normalen Leben zurückgekehrt werden soll. Erstaunlich. Japaner lieben die Ordnung, auch wenn sie auf einem Pulverfass wohnen.

Aus der Diskussion nehme ich mit, dass wir Europäer eine ganz andere Risikokultur haben, als z.B. die Japaner. Wer risikoscheu ist, für den ist Japan nicht das richtige Land.

BadMan
14.03.2011, 09:17
Ich frage mich nur, ob man sich wirklich so gegen die atomare Strahlung schützen kann???? Ist das THW da so professionell und auf den atomaren Ernstfall bezogen ausgerüstet?????
Ich habe gestern in irgendeinem Bericht gesehen, dass das THW nicht direkt in die verstrahlten Gebiete geht, sondern "nur" in die zerstörten Orte.

Kerstin
14.03.2011, 09:21
Wenn ich bedenke, dass die Strahlen von Tschernobyl noch unsere Gebiete betroffen haben kann ich mir kaum vorstellen, dass es in den zerstörten Gebieten im Norden Tokyos "clean" ist. ... Ich glaube, das Gegenteil ist viel wahrscheinlicher :(
Die japanischen Medien thematisieren den atomaren GAU übrigens nur am Rande, dort gehts hauptsächlich um Erdbeben und Tsunami ... so hörte ich gestern in einem Radiobeitrag.

BadMan
14.03.2011, 09:32
Wenn ich bedenke, dass die Strahlen von Tschernobyl noch unsere Gebiete betroffen haben kann ich mir kaum vorstellen, dass es in den zerstörten Gebieten im Norden Tokyos "clean" ist. ...
Auch wenn man sicher keine absolut zuverlässigen und objektiven Daten bekommt, ist wohl die überwiegende Meinung, dass die freigesetzte Radioaktivität in Tschernobyl deutlich höher war, zumindest im Moment. Außerdem treibt der Wind die radioaktive Wolke auf's Meer hinaus. Leider soll sich der Wind aber wohl morgen drehen.
Andererseits wurden im Norden deutlich erhöhte Werte gemessen, was dafür spricht, die freigesetzte Strahlung doch höher ist als angenommen.
Und so traurig das ist, aber womöglich bekommen wir dann die ersten verlässlichen Daten vom THW.

About Schmidt
14.03.2011, 09:34
Ich frage mich nur, ob man sich wirklich so gegen die atomare Strahlung schützen kann???? Ist das THW da so professionell und auf den atomaren Ernstfall bezogen ausgerüstet?????
Würde jemand von euch da freiwillig runterfliegen zum Helfen?

Nein kann man nicht. Ich habe zu BW Zeiten an einem 14 tägigen ABC Lehrgang (freiwillig) teilgenommen. Dort hatten wir viel Zeit, uns mit Fachleuten zu unterhalten. Fakt ist, wenn ich in einem unmittelbar stark kontaminierten Gebiet bin, habe ich keine Überlebenschance. Maximal in einem Atombunker, in dem ich mich lange Zeit aufhalten können muss und wir reden hier nicht von Stunden und Tagen. Hinzu kommen noch Probleme durch Vergiftung mit ganz extrem giftigem Plutonium und Borwasserstoffverbindungen.
Das THW ist bestens mit allen Mitteln ausgerüstet, die zur Vermeidung solcher Vorfälle dienen. Messgeräte, Schutzanzüge so wie Mittel zur Dekontamination gehören zu ihrer Ausstattung. Da würde ich mir wenig sorgen machen. Wäre ich Junggeselle würde ich sofort an einer Hilfsaktion teilnehmen (THW), doch mit der Verantwortung für 3 Kinder im Rücken überlegt man sich so was zwei mal. Dennoch Hut ab vor denen, die sich dort zum Helfen einfinden. Ich fände ein ABC-Schutztrupp der Bundeswehr dort auch weitaus besser aufgehoben, als in Afghanistan.

Gruß Wolfgang

AlexDragon
14.03.2011, 10:33
Ich fände ein ABC-Schutztrupp der Bundeswehr dort auch weitaus besser aufgehoben, als in Afghanistan.

Gruß Wolfgang

Das ist definitiv der beste Satz hier :top:

Kerstin
14.03.2011, 10:45
Wir konnten das auch ohne Vergrößerung lesen :twisted:

Danke Alex ...

SirSaggi
14.03.2011, 11:01
Nein kann man nicht. Ich habe zu BW Zeiten an einem 14 tägigen ABC Lehrgang (freiwillig) teilgenommen. Dort hatten wir viel Zeit, uns mit Fachleuten zu unterhalten. Fakt ist, wenn ich in einem unmittelbar stark kontaminierten Gebiet bin, habe ich keine Überlebenschance. Maximal in einem Atombunker, in dem ich mich lange Zeit aufhalten können muss und wir reden hier nicht von Stunden und Tagen. Hinzu kommen noch Probleme durch Vergiftung mit ganz extrem giftigem Plutonium und Borwasserstoffverbindungen.
Das THW ist bestens mit allen Mitteln ausgerüstet, die zur Vermeidung solcher Vorfälle dienen. Messgeräte, Schutzanzüge so wie Mittel zur Dekontamination gehören zu ihrer Ausstattung. Da würde ich mir wenig sorgen machen. Wäre ich Junggeselle würde ich sofort an einer Hilfsaktion teilnehmen (THW), doch mit der Verantwortung für 3 Kinder im Rücken überlegt man sich so was zwei mal. Dennoch Hut ab vor denen, die sich dort zum Helfen einfinden. Ich fände ein ABC-Schutztrupp der Bundeswehr dort auch weitaus besser aufgehoben, als in Afghanistan.

Gruß Wolfgang


Zur Seeba-Einheit des THW die nach Japan geflogen sind gehören unter anderem auch 2 Strahlenschutzexperten, desweiteren werden sie noch von einem besonders geschultem Team aus der Schweiz begleitet.

Zur Eigensicherung haben die Jungs/Mädels natürlich wie schon erwähnt Ausstattung dabei.


Desweiteren gilt im THW immer die Devise, egal ob im Ausland im Einsatz oder im Inland:

Eigenschutz geht vor!

Deswegen gehe ich davon aus das wenn im Norden Werte gemessen werden die Außerhalb der Toleranz liegen das Team sofort in eine sichere Umgebung zurückgezogen wird, oder ggf. die Heimreise antritt.

Zur Zeit is das Team gemeinsam mit den Schweizern übrigens im Ort "Tome" im Einsatz und hat dort ihr Lager aufgeschlagen



Ich wünsche den Kameraden jedenfalls alles gute und möglichst viele erfolgreiche Lebendrettungen, den dafür sind sie ja schließlich dort unten!



Gruß


Thomas

dey
14.03.2011, 11:52
Aus der Diskussion nehme ich mit, dass wir Europäer eine ganz andere Risikokultur haben, als z.B. die Japaner. Wer risikoscheu ist, für den ist Japan nicht das richtige Land.

Wie kommst du zu dieser Annahme?

bydey

jorre
14.03.2011, 12:44
Mal ganz von dem personellen Schaden abgesehen, welcher unvortstellbar gross ist und mich auch zu tiefer Trauer bewegt hat.

Hat sich jemand von euch auch schon einmal die Frage gestellt, wie es in in Zukunft um die Produkte aus der Fotobranche bestellt ist?

Es mag vieleicht verwerflich klingen, sich eine solche Frage zu stellen, wo ganz andere Sorgen im Vordergrund stehen.

Doch in diesem Forum geht es schliesslich Hauptsächlich um Fotografie und deren Technik.

Wie wird sich diese Katastrophe wohl auf unser allen liebgewordenes Hobby auswirken?

In tiefer Trauer um die japanische Befölkerung...:cry:

Jörg

ViewPix
14.03.2011, 12:52
Mal ganz von dem personellen Schaden abgesehen, welcher unvortstellbar gross ist und mich auch zu tiefer Trauer bewegt hat.

Hat sich jemand von euch auch schon einmal die Frage gestellt, wie es in in Zukunft um die Produkte aus der Fotobranche bestellt ist?


Ja ich, allerdings in Hinsicht auf die gesamte Wirtschaft:
Ich verstehe nicht wieso man sich darüber aufregt, das bestimmte Börsenrelevante Firmen nicht ganz unwichtige Meldungen verlauten lassen.

Wir sind uns hier sicher darüber einig, das unser Mitgefühl bei den Menschen in Japan ist und jeder von uns tun wird was in seiner Kraft liegt um zu helfen!

Nichts desto trotz wird diese Naturkatastrophe weitreichende weltwirtschaftliche Folgen haben. Viele Firmen werden nicht die nötigen Rohstoffe bekommen um ihre Produktion aufrecht erhalten zu können. Ich kann mich noch sehr gut an die Folgen des Erdbebens von Kobe erinnern, ein Reifen für mein Motorrad kostete dann auf einmal 300,- DM in 1995 anstatt 120,- und ich war froh das ich nach langer Wartezeit überhaupt einen bekam.

Warten wir mal ab was die nächsten Tage bringen und beten wir das es nicht noch schlimmer wird!
Mit der Weile glaube ich das in bzw. unter Japan der Grundstein, für eine weitere Wirtschaftkriese gelegt wurde.

RoDiAVision
14.03.2011, 12:56
Das manche Menschen überhaupt nicht lernfähig sind, bestätigt sich mal wieder hier: RWE will Atomkraftwerke wie geplant länger laufen lassen (http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE72C01720110313) :(

Im Fall der Fälle werden Herr Jäger und Co. ganz sicher auch eine der ersten sein die sich an den Hilfsmaßnahmen beteiligen :evil:

Leider eine Baustelle von ganz vielen:flop:

BadMan
14.03.2011, 12:59
Hat sich jemand von euch auch schon einmal die Frage gestellt, wie es in in Zukunft um die Produkte aus der Fotobranche bestellt ist?
Dazu steht ein Artikel auf photoscala (http://www.photoscala.de/Artikel/Die-japanische-Fotoindustrie-nach-dem-Erdbeben).
Demnach scheint die Kameraproduktion bei Sony wohl nicht direkt betroffen zu sein. Andere Firmen hat es dagegen schlimmer getroffen.

SirSaggi
14.03.2011, 13:32
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,750714,00.html

Ohne Worte...

hpike
14.03.2011, 14:47
Merkel stoppt AKW-Laufzeitverlängerung !!


http://www.focus.de

dey
14.03.2011, 15:03
Merkel stoppt AKW-Laufzeitverlängerung !!
http://www.focus.de

Das geht mir fast schon zu schnell und sieht mir Aktionismus aus!?

bydey

phootobern
14.03.2011, 15:10
Kam gerade rein


14.00 Uhr: Der japanische Kamerahersteller Nikon spendet 100 Millionen Yen (umgerechnet 1,1 Mio Franken) an das Japanische Rote Kreuz, wie es auf der Webseite heisst. Bei Hersteller Canon seien einige Werke auf der japanischen Hauptinsel Honshu so schwer beschädigt, dass die Produktion möglicherweise einen Monat oder länger ausgesetzt werden müsse, schreibt Canon auf seiner Webseite.

sesepopese
14.03.2011, 15:22
Ein gut lesbarer Artikel über die technischen Hintergründe bei KKW:

Artikel bei faz.net (http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E02A1472AFC0F4181878DE9D24A5D3CDC~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Rainer B.
14.03.2011, 15:29
Das geht mir fast schon zu schnell und sieht mir Aktionismus aus!?

bydey

Das ist die Notbremse zur Beschwichtigung des Wahlvolks kurz vor den anstehenden Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen. Aber was heißt "die Laufzeitverlängerung aussetzen"? Bis die Wahlen vorbei sind? Bis die Sicherheit der KKW überprüft wurde? Und dann.... .

dey
14.03.2011, 15:42
Aber was heißt "die Laufzeitverlängerung aussetzen"? Bis die Wahlen vorbei sind? .
Inoffiziell.
Bis die Sicherheit der KKW überprüft wurde? Und dann.... .
Offiziell!!!

Warum sollte die Sicherheit überprüft werden?
Bis Fr. 11.03.2011 waren die doch bombensicher!
Die werden immer für ausreichend sicher erkärt werden bis es knallt. Ich glaube nicht, dass all zu viele Japaner an der Standfestigkeit ihrer AKW gegenüber Naturgewalten gezweifelt haben.

Übrigens scheint das (Arbeits-)Leben 400km westlich von Tokio relativ normal zu verlaufen. Habe bis dato 10 Emails von 5 verschiedenen Absendern in meiner Mailbox. Das ist über Durchschnitt.
"Japanese are tough enough and a lot of supporters from the world are strongly assisting us.
So everything will be under 100% control soon."

bydey

About Schmidt
14.03.2011, 16:38
Kam gerade rein


14.00 Uhr: Der japanische Kamerahersteller Nikon spendet 100 Millionen Yen (umgerechnet 1,1 Mio Franken) an das Japanische Rote Kreuz, wie es auf der Webseite heisst. Bei Hersteller Canon seien einige Werke auf der japanischen Hauptinsel Honshu so schwer beschädigt, dass die Produktion möglicherweise einen Monat oder länger ausgesetzt werden müsse, schreibt Canon auf seiner Webseite.

http://www.photoscala.de/Artikel/Die-japanische-Fotoindustrie-nach-dem-Erdbeben

Einzig positiv daran ist, dass niemand schwer verletzt wurde!

Gruß Wolfgang

aidualk
14.03.2011, 16:50
Ich kann mich noch sehr gut an die Folgen des Erdbebens von Kobe erinnern, ein Reifen für mein Motorrad kostete dann auf einmal 300,- DM in 1995 anstatt 120,- und ich war froh das ich nach langer Wartezeit überhaupt einen bekam...

War damals in Kobe nicht auch die Glasschmelze von Minolta zerstört worden?

Ernst-Dieter aus Apelern
14.03.2011, 18:52
Einzig positiv daran ist, dass niemand schwer verletzt wurde!

Gruß Wolfgang
So sehe ich es auch!Das ist das Wichtigste!
Nur so eine Katastrophe wird sich auch auf die japanische Industrie negativ auswirken, die sehr stark Export orientiert ist:
Autos, Computer und auch Kameras(soweit noch in Japan hergestellt) werden davon betroffen sein,die Angst vor verstrahlten Export Gütern wird sich einstellen in Europa!
Es ist einfach eine Tragödie mit noch nicht absehbaren Folgen!Momentan scheint man machtlos gegenüber diesem Gau zu stehen!
Ernst-Dieter

turboengine
14.03.2011, 19:03
Aber was heißt "die Laufzeitverlängerung aussetzen"? Bis die Wahlen vorbei sind? Bis die Sicherheit der KKW überprüft wurde? Und dann.... .

Genau! :top:

Das ist der grösste Quatsch, den ich seit langem gehört habe. Eine rhetorische Nebelkerze par Excellance: Genausowenig kann man eine Schwangerschaft aussetzen.

Letzlich soll das wohl nur das Signal sein: Wir lassen mit uns reden, wegen Japan und unserer Haltung zur Atompolitik braucht ihr uns "nicht Nichtwählen". Als nächstes kommt Heiner Geissler ums Eck gebogen und es gibt eine zünftige Schlichtung...

Versteh einer die Politik heutzutage...

cdan
14.03.2011, 19:35
Nachdem hier wieder jemand entgleist ist habe ich seinen Beitrag und die sich auf ihn beziehenden Beiträge löschen müssen.

Dem Schreiber des ersten Beitrags rate ich vor Benutzung des Forums das Hirn einzuschalten.

wwjdo?
14.03.2011, 19:48
Genau! :top:

Das ist der grösste Quatsch, den ich seit langem gehört habe. Eine rhetorische Nebelkerze par Excellance: Genausowenig kann man eine Schwangerschaft aussetzen.

Letzlich soll das wohl nur das Signal sein: Wir lassen mit uns reden, wegen Japan und unserer Haltung zur Atompolitik braucht ihr uns "nicht Nichtwählen". Als nächstes kommt Heiner Geissler ums Eck gebogen und es gibt eine zünftige Schlichtung...

Versteh einer die Politik heutzutage...

Das braucht doch keiner zu verstehen! ;)

Die tun doch nur das, was die Leute (hören) wollen...:top:

Ach, Onkel Heiner labert eben wochenlang und nach der Schlichtung dreht sich jeder die Ergebnisse so hin, wie er will - und der Stillstand geht weiter. :roll:

DJ Kötzi
14.03.2011, 20:05
Eine Sache, dass die Deutschen angesichts der Katastrophe in Japan nichts besseres zu tun haben, als sofort nur über sich selbst und ihre Ängste zu schwadronieren.
Die Behandlung, die sich der japanische Botschafter bei "Anne Will" gefallen lassen musste, stellt allerdings einen handfesten Skandal dar. Dass eine Filmmacherin ihm vorhält, Japan hätte ja auf Windkraft und Solarenergie setzen können, ist frech und pietätlos, aber nicht der Will-"Redaktion" zuzurechnen. Dass die Moderatorin aber erst die Integrität der japanischen Regierung hinterfragt und dann ernsthaft von dem Diplomaten wissen will, warum die Japaner denn nichts aus Nagasaki und Hiroshima gelernt haben lässt einen fassungslos zurück. Das ist also die Haltung eines vom deutschen Volk unterhaltenen Mediums zur Situation der Japaner? Beschämend. Deutsches Besserwissertum a la “Hätte man nicht wissen müssen?”
Hat Ihre Redaktion ein bisschen Anstand, bleibt dieser Totalsausfall nicht folgenlos.

phootobern
14.03.2011, 20:07
Fakt ist doch einfach dass es für ein AKW keine 100% Sicherheit gibt.

Entweder Leben wir mit dem Risiko, und bei eine GAU Sterben wir am Restrisiko.

Was viele nicht wissen wir hatten bereits 1969 in der Schweiz einen GAU.

Bei diesem schweren Atomunfall (GAU)
in der Schweiz wurde ein Brennelement überhitzt und zerstört. Dabei entwichen radioaktive Gase u.a. in die Kaverne die daraufhin so stark verseucht war, dass sie für Jahre zugemauert werden musste. Neben Tschernobyl, Sellafield und Harrisburg war dieser Atomunfall in einem Schweizer AKW einer der großen Atomunfälle in der Geschichte der Atomindustrie. Er führte nur deshalb nicht zu einer großen Katastrophe, weil der Versuchsreaktor sehr klein (9 MW) und in eine Felskaverne eingebaut war. Das radioaktive Potential war noch nicht so groß, weil der kleine Versuchsreaktor bereits kurz nach der Inbetriebnahme und nach wenigen Probeläufen durchbrannte.

twolf
14.03.2011, 20:09
Tja jetzt kommt der nächste Versuch Zeit zu gewinnen, und es wird wie v Guttenberg enden.

DJ Kötzi
14.03.2011, 20:11
Fakt ist doch einfach dass es für ein AKW keine 100% Sicherheit gibt.

Entweder Leben wir mit dem Risiko, und bei eine GAU Sterben wir am Restrisiko.

Was viele nicht wissen wir hatten bereits 1969 in der Schweiz einen GAU.

Bei diesem schweren Atomunfall (GAU)
in der Schweiz wurde ein Brennelement überhitzt und zerstört. Dabei entwichen radioaktive Gase u.a. in die Kaverne die daraufhin so stark verseucht war, dass sie für Jahre zugemauert werden musste. Neben Tschernobyl, Sellafield und Harrisburg war dieser Atomunfall in einem Schweizer AKW einer der großen Atomunfälle in der Geschichte der Atomindustrie. Er führte nur deshalb nicht zu einer großen Katastrophe, weil der Versuchsreaktor sehr klein (9 MW) und in eine Felskaverne eingebaut war. Das radioaktive Potential war noch nicht so groß, weil der kleine Versuchsreaktor bereits kurz nach der Inbetriebnahme und nach wenigen Probeläufen durchbrannte.

es sind mehr Leute durch Wasserkraftwerke ums Leben gekommen als bei Atimunfällen.

hpike
14.03.2011, 20:14
Mir ist es momentan ziemlich schnuppe was die Motivation für Merkels Handeln ist. Eben hab ich im TV gehört das die Merkel einige vor allem der älteren Kraftwerke, wie Neckarsulm , sofort abgeschalten will. Da isses mir ziemlich schnuppe warum sie das tut.

Hansevogel
14.03.2011, 20:19
es sind mehr Leute durch Wasserkraftwerke ums Leben gekommen als bei Atimunfällen.
Es ist nicht zu fassen. :roll:

Ernst-Dieter aus Apelern
14.03.2011, 20:21
Mir ist es momentan ziemlich schnuppe was die Motivation für Merkels Handeln ist. Eben hab ich im TV gehört das die Merkel einige vor allem der älteren Kraftwerke, wie Neckarsulm , sofort abgeschalten will. Da isses mir ziemlich schnuppe warum sie das tut.
Die Reaktion von Schwarz/Gelb verwundert schon in ihrer Heftigkeit.Ist es eventuell doch nicht so pralle mit der Sicherheit der deutschen AKWs bestellt? Dieser Verdacht liegt nun nahe.Vielelicht kommen ja noch unschöne Dinge ans Tageslicht, sollte mich nicht wundern!
Ernst-Dieter

cheaptrick
14.03.2011, 20:21
Eine Sache, dass die Deutschen angesichts der Katastrophe in Japan nichts besseres zu tun haben, als sofort nur über sich selbst und ihre Ängste zu schwadronieren.....


Ohne viel Worte:top::top::top:
Das ist eben typisch "DEUTSCH" und diese ewige Besserwisserei und Oberlehrerhaftigkeit kotzt ein manchmal richtig an:evil::evil::evil:

Es ist schon schlimm genug was in Japan passiert ist und darum kann ich den betroffenen Menschen nur mein Mitgefühl aussprechen.

Ernst-Dieter aus Apelern
14.03.2011, 20:26
Mal ein paar Worte : Fachleute bzgl. Atomgau sind wir hier im Forum wohl Alle nicht! Wir lassen uns über die Medien informieren und bilden uns unsere laienhafte Meinung, die wir auch mehr oder weniger plump artikulieren.Nicht mehr und nicht weniger! Das sollte man bedenken!
Ernst-Dieter

hpike
14.03.2011, 20:30
Biblis A und Neckarsulm müssen sofort vom Netz, hab ich jedenfalls grad gehört.

Das solche Ängste auftreten halte ich für vollkommen normal. Das traurige daran ist, das es dazu anscheinend solche Unglücke braucht, damit sich auch hier etwas tut. Mein Mitgefühl für die Japaner, fällt dadurch auch nicht minimalst geringer aus. Ich finds eher schlimm, das sich hier anscheinend Leute darüber aufregen, das es auch hier Menschen gibt, die angesichts solcher Unglücke Angst bekommen. Das ist nicht typisch deutsch, das ist einfach nur menschlich.

Ernst-Dieter aus Apelern
14.03.2011, 20:36
Biblis A und Neckarsulm müssen sofort vom Netz, hab ich jedenfalls grad gehört.

Das solche Ängste auftreten halte ich für vollkommen normal. Das traurige daran ist, das es dazu anscheinend solche Unglücke braucht, damit sich auch hier etwas tut. Mein Mitgefühl für die Japaner, fällt dadurch auch nicht minimalst geringer aus. Ich finds eher schlimm, das sich hier anscheinend Leute darüber aufregen, das es auch hier Menschen gibt, die angesichts solcher Unglücke Angst bekommen. Das ist nicht typisch deutsch, das ist einfach nur menschlich.
Ich arbeite in Hameln , 5 km weiter ist Grohnde! Man versucht zu verdrängen!

wwjdo?
14.03.2011, 20:39
Mir ist es momentan ziemlich schnuppe was die Motivation für Merkels Handeln ist. Eben hab ich im TV gehört das die Merkel einige vor allem der älteren Kraftwerke, wie Neckarsulm , sofort abgeschalten will. Da isses mir ziemlich schnuppe warum sie das tut.

Sorry, aber das doch völlig irreal und hat mit der Situation in Japan nur indirekt zu tun.
Außer, da ist die K... am dampfen und wir wussten nichts davon...:roll:

Ich finds eher schlimm, das sich hier anscheinend Leute darüber aufregen, das es auch hier Menschen gibt, die angesichts solcher Unglücke Angst bekommen.

Angst zu haben ist nicht verwerflich.

Was mir dagegen missfällt ist die Medien-Hysterie und teilweise völlige Desinformation der wir ausgeliefert sind. Es gibt schon links auf japanische Bloggerseiten, die im Netz kursieren. Traurig aber wahr, dass man sich wohl mittlerweile auf solche Quellen mehr als auf die sonstige Berichterstattung verlassen kann und muss, um nicht für völlig dumm verkauft zu werden. :evil:

---------- Post added 14.03.2011 at 19:46 ----------


Die Behandlung, die sich der japanische Botschafter bei "Anne Will" gefallen lassen musste, stellt allerdings einen handfesten Skandal dar. Dass eine Filmmacherin ihm vorhält, Japan hätte ja auf Windkraft und Solarenergie setzen können, ist frech und pietätlos, aber nicht der Will-"Redaktion" zuzurechnen. Dass die Moderatorin aber erst die Integrität der japanischen Regierung hinterfragt und dann ernsthaft von dem Diplomaten wissen will, warum die Japaner denn nichts aus Nagasaki und Hiroshima gelernt haben lässt einen fassungslos zurück. Das ist also die Haltung eines vom deutschen Volk unterhaltenen Mediums zur Situation der Japaner? Beschämend. Deutsches Besserwissertum a la “Hätte man nicht wissen müssen?”
Hat Ihre Redaktion ein bisschen Anstand, bleibt dieser Totalsausfall nicht folgenlos.

Und dieser Unsinn wird auch noch mit Steuergeldern finanziert! :flop:

Aber Format dieses Zuschnittes sind schon länger dermaßen tendenziös, dass einem die Haare zu Berge stehen...

kearny
14.03.2011, 20:52
Gefunden im Heise-Forum:

Es hat Puff gemacht!

"Wieso Puff?"
"Mein Gott, es macht eben Puff!"

Diese heitere und besinnliche Szene aus einem alten Loriot-Sketch bringt das ganze Dilemma der Atomkraftwerke auf den Punkt: Das Atomkraftwerk macht eben Puff.

Nicht jedes Atomkraftwerk und auch nicht sofort, aber irgendwann macht irgendein Atomkraftwerk eben Puff. So wie irgendein schneller BMW Z3 irgendwann einen Unfall haben wird, irgendein großes Schiff sinken wird und irgendein armer Mensch sich bei MacDonalds die Zunge an zu heißem Kaffee verbrüht. Und das trotz aller Sicherheitsmaßnahmen.

Ein Atomkraftwerk explodiert, weil es das kann. Es scheint im Wesen der Dinge zu liegen, das zu tun, was sie können. Auch wenn die Menschen genau das gerne verhindern möchten. Warum sonst passieren entgegen aller von Menschen berechneten Wahrscheinlichkeiten immer wieder so schreckliche Unfälle?

Zitat Ende.

Was mich zuversichtlich macht, ist die Tatsache, dass jeder Fachmann, der mir seit Jahren erzählt, dass jedes AKW mit überlegener westlicher Technik sicher sei, genauso wie ich als Laie auch nur eine Stimme bei zukünftigen Wahlen hat. Ich erinnere mich noch daran, wie wir im Frühjahr 86 mit dem Geigerzähler in der Weitsprunggrube meiner Schule im Physikunterricht gemessen haben, während uns Innenminister Zimmermann erzählt hat, wie weit Tschernobyl entfernt sei.

Ätsch Atomkraft, das wars.

*thomasD*
14.03.2011, 20:59
[...]


Sorry, mir wird die Diskussion hier zu parteipolitisch und polemisch, jenseits geglicher sachlicher Argumente - ich klinke mich aus.

Kerstin
14.03.2011, 21:02
Dass man auch eigene Ängste entwickelt angesicht dieser Ereignisse ist ja wohl etwas völlig Normales und nicht einfach nur typisch für uns Deutsche!
Dass die Japaner so ruhig und besonnen reagieren liegt sicher nicht nur an der ihnen eigenen Art, sondern auch sicherlich zum Teil an der völligen Fehlinformation.
Ich höre auch lieber, dass alles in Ordnung ist und glaube das nur zu gerne ... wir haben dazu noch das Problem, das wir alle keine Atomphysiker sind und mehr oder minder durch die Medien informiert werden oder uns oberflächliches Wissen anlesen.
Haben wir ja zuletzt bei Guttenberg gesehen, welche Macht die Medien haben, Tatsachen zu verschleiern, zu beschönigen oder auch völlig falsch darzustellen.

cdan
14.03.2011, 21:25
Bitte bringt die Diskussion wieder auf eine sachliche Ebene und lasst hier die Parteipolitik raus. Uns bleibt andernfalls keine andere Wahl als diesen Thread dicht zu machen. Es gab jetzt einige Entgleisungen und dabei muss es bleiben.

dey
14.03.2011, 21:45
Ich finde die heftige Parteipolemik seltsam. Wovor hat die Pro-Atom-Fraktion eigentlich Angst?

Der Tsunami ist gelaufen.
Die AKW-Problematik ist allerdings heiß und daher ist das große Interesse daran zu verstehen. Zumal es uns nun mal indirekt mehr betrifft.

Die Informationspolitik in Japan ist selbst kritisch betrachtet nachvollziehbar: durch Erdbeben und Tsunami haben die vor Ort andere Probleme zu lösen und eine Panik wäre jetzt fatal.

Ich habe heute einige deutsche Kunden gesprochen und die haben ehrliche Anteilnahme gegenüber Japan gezeigt.

Biblis A und Neckarwestheim sind für mich erst mal nur Bauernopfer.

Bydey

WB-Joe
14.03.2011, 22:01
Was uns dieses Erdbeben und der Tsunami zeigen ist, daß nichts von Menschenhand gebautes sicher ist. Und schon gar kein Atomkraftwerk, auch im High-Tech-Land Japan nicht.
Mittlerweile liegen ja wohl bei Reaktor 1 und 3 die Brennstäbe blank, ohne jegliche Kühlung. Da kann man schon von einem ziemlichen GAU sprechen, vor allem wenn man gesehen hat wie das Reaktorgbäude von Nr.3 "davongeflogen" ist. War etwas heftiger als von Nr.1. Leider bedeutet das auch daß mehr Wasserstoff vorhanden war und damit mehr Radioaktivität freigesetzt wurde.:roll:

phootobern
14.03.2011, 22:05
es sind mehr Leute durch Wasserkraftwerke ums Leben gekommen als bei Atimunfällen.

Was soll das?

Kommt es dann nur darauf an wie viele Tote es gibt?

Ich finde das sehr Geschmackslos.

Edit by Joe: Beleidigungen werden hier nicht geduldet!

WB-Joe
14.03.2011, 22:19
**Räusper**!!

Sollte ich hier nochmals Beleidigungen lesen mach ich ein Schloß vor!

DJ Kötzi
14.03.2011, 22:38
Es ist nicht zu fassen. :roll:


weil es wahr ist??
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Talsperrenkatastrophen

Stealth
14.03.2011, 22:38
Abseits vom vielfachen menschlichen Leid habe ich gerade auf N-TV gesehen, das u.U. auch ein Hauptwerk von Canon von den Zerstörungen betroffen ist.

DJ Kötzi
14.03.2011, 22:45
Abseits vom vielfachen menschlichen Leid habe ich gerade auf N-TV gesehen, das u.U. auch ein Hauptwerk von Canon von den Zerstörungen betroffen ist.

Sony Group Operations Affected by Pacific Coast of Tohoku Earthquake, Tsunami and Related Power Outages

http://www.sony.net/SonyInfo/News/Press/201103/11-0314E/index.html

Whopsie
14.03.2011, 22:59
Dass man auch eigene Ängste entwickelt angesicht dieser Ereignisse ist ja wohl etwas völlig Normales und nicht einfach nur typisch für uns Deutsche!
Dass die Japaner so ruhig und besonnen reagieren liegt sicher nicht nur an der ihnen eigenen Art, sondern auch sicherlich zum Teil an der völligen Fehlinformation.
Ich höre auch lieber, dass alles in Ordnung ist und glaube das nur zu gerne ... wir haben dazu noch das Problem, das wir alle keine Atomphysiker sind und mehr oder minder durch die Medien informiert werden oder uns oberflächliches Wissen anlesen.
Haben wir ja zuletzt bei Guttenberg gesehen, welche Macht die Medien haben, Tatsachen zu verschleiern, zu beschönigen oder auch völlig falsch darzustellen.

Du hast vollkommen recht. Es mischen sich zT zu viele Laien in diese ganze Debatte ein und auch habe ich weniger vor den einzelnen Partein Angst als mehr vor den Medien, denn die haben immer größere Macht - Was zT fatal ist. Ist es die Bild die Schlagzeilen rausbringt, so kann man diese noch relativ leicht abkanzeln, doch neuerding gehen auch Stern und Spiegel solche Wege und beginnen den Staat zu "lenken".
Liest man sich die Artikel auf eben diesen Seiten durch so erkennt man schnell welche Stellung der jeweilige Autor nimmt. Vorallem Masse und Informationsgehalt werden vielzu oft zu einseitig belastet.
Wir haben in Deutschland sicherlich eine offene Informationspolitik, das bedeutet jedoch nicht das sie nicht ebenso zu einer zT einseitigen Meinungsbildung führen kann. Soviel habe ich mit meinen gerademal 20 Jahren schon feststellen dürfen.
In den USA hatte man zu Zeiten des kalten Krieges auch freien Zugang zu sämtlichen damals möglichen Quellen, dennoch wurde das Feinbild der SU geschaffen ganz einfach durch gekonnte Informationspolitik.
Eben diesem Phänomen ist zum Schluss auch Herr Guttenberg "gestürzt" wurden ;).


Nagut aber hier gehts um Japan:

@dey: Was soll die japanische Regierung machen? Soll sie sagen: "Der Meiler geht in 3 Stunden hoch"? 1. Würde das nur zu Massenpanik führen und 2. Ist garnicht bekannt in welchem Umkreis es zu einem Schaden kommen würde - So wie ich das verstanden habe, ist das ganze nämlich nicht mit Tschernobyl und einem Kilometerweiten Radioaktiven Gürtel verbunden. Das das Land btw. auch nach einem Unfall weiter nutzbar ist hat btw. Japan selbst gezeigt.
Sowohl die japanische Bevölkerung als auch die Regierung macht wohl derzeit das einzig richtige: Besonnen handeln!


Zum Thema DSLR:

Hoffentlich verspätet sich die A77 nicht :(

steve.hatton
14.03.2011, 23:33
...
Zum Thema DSLR:

Hoffentlich verspätet sich die A77 nicht :(

Ich denke dies sollte aktuell keine Priorität haben !

Heute hörte ich ein Radio-Interview mit einer Gutachterin für AKW, die ganz deutlich sagte:

"Das selbe wie in Japan könne nicht passieren aber das gleiche".

Sie führte dies folgendermaßen aus: Ein Tsunami oder ein beben im Rheingraben mit Werten über 8 auf der Richter Skala ist wahrscheinlich auszuschließen, aber der Stromausfall und Pumpendefekte eben nicht. Kaum eine Risikostudie gehe auf Brände ein, denn was nützt eine dreifache Menge an Not-Stromaggregaten, wenn diese an der gleichen Stelle stehen und ein Brand diese auf einmal verwüsten könne.

Nochmals, die Ursachen für einen kompletten Stromausfall auf einem AKW-Gelände (Plant-Blackout!) sind in Europa - sofern so etwas passiert - wahrscheinlich andere, wenn sie denn eintreten: das Ergebnis wäre wohl das gleiche!

Ob jetzt vor 1000 Jahren Hunderte von Wassermassen durch gebrochene Staudämme weggespült wurden, oder mehr Leute jedes Jahr auf der Autobahn ums Leben kommen ist irrelevant und polemisch. Zudem welche Zahlen stimmen nun: 100 oder 1.000 oder 10.000 oder 100.000 in Bezug auf Tchernobyl?

Ein GAU oder Super-GAU bedeutet ja auch, dass ganze Landstriche unbewohnbar werden - und wer nie Physik und Chemie hatte, möge sich mal zum Thema Halbwertzeiten informieren. Sprich über die Zeit diees braucht bis die Strahlung/das strahlende Material um 50% abnimmt.

Was hierbei noch nicht betrachtet ist, wie lässig ja fahrlässig mit Informationen umgegangen wird. Störfälle werden vertuscht oder erst viel zu spät und lückenhaft gemeldet - ja warum denn, wenn alles so sicher ist ?

Wir spielen hier mit dem Feuer - um es mal ganz harmlos auszudrücken!

Tira
15.03.2011, 00:18
Den Vorbeitrag finde ich mehr als bedenklich, und ich stimme ihm nicht zu. Diese Art von "Diskussion" sollten wir auf gar keinen Fall führen.

Edit: Damit ist nicht der Beitrag von steve.hatton gemeint.

Zur Energiedebatte hier vielleicht mal ein Lichtblick aus der Schweiz: Klick (http://www.n-tv.de/mediathek/videos/gute_nachricht/Forscher-entwickeln-Benzin-aus-Sonnenlicht-article2735476.html). Wäre doch mal was.

wwjdo?
15.03.2011, 00:24
Den Vorbeitrag finde ich mehr als bedenklich, und ich stimme ihm nicht zu. Diese Art von "Diskussion" sollten wir auf gar keinen Fall führen.

Hast du das zu entscheiden?

Entweder sollte man m.E. hier ganz dicht machen oder unterschiedliche Meinungen einfach mal stehen lassen, auch wenn sie einem selber nicht immer passen.

Eine politisch-ideologisch motivierte Zensur wäre ja wohl das Letzte...:flop:

turboengine
15.03.2011, 00:26
Nur Menschen mit gleichen Empfindungen und Antrieben können eine Gesellschaft in solch beeindruckender Weise beeinflussen.

Autsch! Das muss man jetzt aber sehr wohlwollend lesen. Das Sarrazin-Syndrom droht. :shock:

Ich will jetzt die Japaner nicht schlecht machen, aber beim Erdbeben von Kobe haben sich die Behöörden nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Und die Überforderung der staatlichen Institutionen wurde nicht durch Eigeninitiative wettgemacht. Viele Menschen sind gestorben weil man sich auf den Staat und die Behörden verlassen hat anstatt selbst anzupacken.

Das sind die Amerikaner schon anders drauf. Wennn dort Behörden aufgrund Dummheit und Inkompetenz versagen, macht man es eben selbst. So geschehen bei der Ölpest, als jemand in Eigeninitiative ein Ölsperre in einer Flussmündung erstellt hat obwohl irgenwelche Bürokraten-Vollpfosten das untersagt haben.

Alles hat zwei Seiten. Meistens.

Tira
15.03.2011, 00:30
Hast du das zu entscheiden?


Nein. Aber wenn ich Begriffe wie "Volksgeist" und "ethnische Homogenität" als Überlegenheitsmerkmale lese, wird mir ganz schlecht.

turboengine
15.03.2011, 00:47
Zur Energiedebatte hier vielleicht mal ein Lichtblick aus der Schweiz: Klick (http://www.n-tv.de/mediathek/videos/gute_nachricht/Forscher-entwickeln-Benzin-aus-Sonnenlicht-article2735476.html). Wäre doch mal was.

Wer hat's erfunden :D.
Das ist aber noch echte Zukunftsmusik.

Aber auch in Deutschland gibt es diesbezüglich schon sinnvolle Ansätze, die leider vorwiegend durch die Agrarlobby und die Politik der Grünen und Widerstand von Herrn Gabriel ausgebremst wurde:

Synthetischer Treibstoff aus Biomasse (http://de.wikipedia.org/wiki/BtL-Kraftstoff) (Nicht Nahrungsmittel, sondern Stroh, Gülle, Klärschlamm usw). Das Fischer-Tropsch Verfahren wurde schon im zweiten Weltkrieg zur Herstellung von Flugtreibstoff aus Kohleverflüssigung angewandt.

Das Verfahren ist also erprobt, eine Pilotanlage wurde von CHOREN Industries GmbH 2008 in Freiberg (Sachsen) in Betrieb genommen, aber nicht kommerziell genutzt, da dummerweise dies seit 2006 durch die Steuer auf Biotreibstoffe ausgebremst wird. Da eingeführte Steuern in Deutschland im Beharrungsvermögen die Stabilität von FCKW in der Stratosphäre übersteigt, wird sich daran auch die nächsten 150 Jahre nichts ändern.

Schade: Man könnte höchsteffiziente Motoren entwickeln, da man hier einen hochreinen Synthesebrennstoff gewinnt. Der "Diesotto" von Daimler wäre z.B. ein perfekter Motor hierfür. In der Ökobilanz schlüge dies jedes Elektroauto.

Aber es passt nicht in die grüne Landschaft, da Verbrennungsmotoren ja böse sind. Gute Menschen fahren Liegerad.

steve.hatton
15.03.2011, 01:00
...
Alles hat zwei Seiten. Meistens.

Mindestens.

Tira
15.03.2011, 01:05
Gute Menschen fahren Liegerad.

:lol::top:

Ich für meinen Teil gehe auch gern zu Fuß. Z.B. ins Büro. Drei Kilometer hin, drei Kilometer zurück. Täglich. Das gönne ich mir täglich, weil es mir gut tut, und auch noch eine ökologisch und ökonomisch positive Bilanz hat. Kollegen fahren 1 1/2 Kilometer mit dem V8...:roll:

---------- Post added 15.03.2011 at 01:19 ----------

******e. Lt. N-TV ist offenbar Reaktor 2 in Fukushima explodiert und der Mantel beschädigt: Klick. (http://www.n-tv.de/Spezial/Premier-Kan-leitet-Einsatz-zur-Reaktorkrise-article2810866.html) Ich hoffe inständig, dass sich das als Fehlmeldung entpuppt. Falls nicht, wünsche ich allen Menschen in der Region das Beste!

steve.hatton
15.03.2011, 02:08
Ich denke nicht dass es sich um eine Fehlmeldung handelt.

Sofern die Kühlung nicht erfolgt gibt es logische Konsequenzen, die nur niemand aussprechen will.

---------- Post added 15.03.2011 at 01:13 ----------

...

Aber auch in Deutschland gibt es diesbezüglich schon sinnvolle Ansätze, die leider vorwiegend durch die Agrarlobby und die Politik der Grünen und Widerstand von Herrn Gabriel ausgebremst wurde:

Synthetischer Treibstoff aus Biomasse (http://de.wikipedia.org/wiki/BtL-Kraftstoff) (Nicht Nahrungsmittel, sondern Stroh, Gülle, Klärschlamm usw). Das Fischer-Tropsch Verfahren wurde schon im zweiten Weltkrieg zur Herstellung von Flugtreibstoff aus Kohleverflüssigung angewandt.
.

Ich denke wir geben uns großen Illusionen hin wenn wir glauben dass sich die Ölmultis und Energieolygopolisten ihre Macht aus der Hand nehmen lassen werden.

Eine dezentrale Energieversorgung, sei es bei Strom oder bei "Fuel" ist DAS Horrorszenario für diese Konzerne!

jrunge
15.03.2011, 02:21
...
******e. Lt. N-TV ist offenbar Reaktor 2 in Fukushima explodiert und der Mantel beschädigt: Klick. (http://www.n-tv.de/Spezial/Premier-Kan-leitet-Einsatz-zur-Reaktorkrise-article2810866.html) Ich hoffe inständig, dass sich das als Fehlmeldung entpuppt. ...
Leider wird dies von der ARD (http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima166.html) bestätigt. :cry:

Tira
15.03.2011, 11:20
Sofern die Kühlung nicht erfolgt gibt es logische Konsequenzen, die nur niemand aussprechen will.

Was ich noch nicht wirklich verstanden habe: Wieviel Plutonium ist eigentlich in den ziemlich frischen MOX-Brennstäben (http://de.wikipedia.org/wiki/MOX-Brennelement) in Reaktor 3? Irgendwo habe ich mal von 60-70 Tonnen spaltbarem Material in den einzelnen Reaktoren gelesen. Bei 3-6% Plutonium wäre das deutlich mehr als eine Tonne, was ich mir absolut nicht vorstellen kann... Die Kritikalität vom wahrscheinlich verwendeten Pu 239 liegt nach Wikipedia bei 10 kg?

AlphaDreamer
15.03.2011, 11:35
Infos zu Fotofirmen (http://www.fotointern.ch/archiv/2011/03/14/erdbeben-und-tsunami-in-japan-wie-stark-sind-die-fotofirmen-betroffen/)

Japan leidet und Deutschland betreibt effektiven Wahlkampf.
Ich finde das beschämend und unendlich traurig.

dey
15.03.2011, 11:37
Japan leidet und Deutschland betreibt effektiven Wahlkampf.
Ich finde das beschämend und unendlich traurig.

Ja, wir sollten alle Wahlen um ca. 6 Wochen verschieben. Dann muß der Herr Mappus sich auch nicht so unglaubwürdig anbiedern.

bydey

hpike
15.03.2011, 11:43
Ich bin da eigentlich eher der Meinung das der Zweck die Mittel heiligt. Mir ist es vollkommen schnuppe ob das nun Wahlkampf ist oder nicht, Hauptsache die Dinger werden abgeschaltet.

Edit-----------------
Isar 1 Biblis A und Neckarwestheim 1 werden abgeschaltet wurde grad gemeldet.

Kerstin
15.03.2011, 11:58
Schön. :shock: Sind ja noch ein paar übrig (14?) - und wie man in Japan sieht reicht für den ganz großen Spaß auch schon eines :(

eiq
15.03.2011, 12:14
und wie man in Japan sieht reicht für den ganz großen Spaß auch schon eines :(
Auch ohne deutsche AKWs haben wir weiterhin ein großes Problem, wenn man sich mal die Kraftwerke rund um und besonders westlich von Deutschland anschaut.

Gruß, eiq

Kerstin
15.03.2011, 12:20
Auch wahr!

RoDiAVision
15.03.2011, 12:52
Na herzlichen Glückwunsch,

in China sollen weitere 50 Atomkraftwerke gebaut werden :mad: :flop:

mrieglhofer
15.03.2011, 12:53
Westlich von Deutschland?
Was ist mit Östlich?

Eigentlich ist es ja recht egal. Wir haben in österreich ja überhaupt keine kommerziellen Atomkraftwerke. Trotzdem sind wir damit vollständig umzingelt.

Interessant ist ja nur, dass wohlüberlegte Entscheidungen(?) einer Bundesregierung nach 2 Tagen unreflektiertem, emotionalen Druck von der Strasse unverzüglich zurückgenommen werden.
Entweder sie waren also schon davor falsch und werden nun sinnvoll korrigiert - wobei ich persönlich nicht glaube, dass ein Atomunfall für eine Physikerin völlig überraschend und unerklärlich ist - oder sie waren davor richtig und man beugt sich dem "unwissenden Pöbel". Oder ist es vielleicht keines von beiden, sondern nur das "Fähnchen im Wind" Prinzip. Auf alle Fälle beschämend.

Kollegen fahren 1 1/2 Kilometer mit dem V8...
also für einen V8 würde ich auch 1 1/2 Kilometer ins Büro fahren. Einfach geil der Sound ;-)

dey
15.03.2011, 13:03
Wo ist der Fähnchen-im-Wind-Smiley, wenn man ihn braucht.
Aber zum Thema AKW in Ost und West hat Frau Merkel gestern mal was schlaues von sich gegeben (und so etwas höre ich in der letzten Zeit eher selten von ihr)

"Wir als Hochindistrieland müssen da einfach mal zeigen, dass es ohne (weitere) Kerkraft möglich ist."

Wie ich gestern schon schrieb: Seit 30 Jahren wird behauptet, es gäbe keine Alternative zur Kernkraft. Damit wird/ wurde verhindert, dass es ohne Kernkraft versucht wird.

Österreich hat hier meinen vollen Respekt. Da schauen wir mal nicht hämisch mitleidig gen Süden, sondern Grün vor Neid.

bydey

hpike
15.03.2011, 13:14
Schön. :shock: Sind ja noch ein paar übrig (14?) (

Grad wurde gemeldet das insgesamt 7 Kraftwerke abgeschaltet werden und zwar all die, die vor 1980 gebaut wurden, das sagte zumindest die Merkel eben auf einer Pressekonferenz..

RainerV
15.03.2011, 13:19
Ich finde es gut, wenn wir alle glücklicherweise noch nicht so abgestumpft sind, daß wir solche Katastrophen wegstecken und zum Alltag übergehen.

Emotionen in dem Zusammenhang sind gut. Und weil es offensichtlich ein Bedürfnis ist, darüber zu sprechen, lassen wir das auch gerne zu, auch wenn es nichts mit Fotografie zu tun hat.

Aber bei aller Emotionatlität. Es ist nicht in Ordnung, wenn hier Begriffe wie "an die Wand stellen", "hämische Ärsche" und ähnliches fallen. Bei aller Betroffenheit. Das geht massiv zu weit.

Also bitte bleibt sachlich, auch wenn es nicht immer leicht fällt.

Rainer

Edit: Seien wir froh, daß wir in einem Land leben, in dem man seine Meinung sagen kann und Beschlüsse wie "14.3.11 China setzt auf die Atomenergie" (http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/china_volkskongress_fuenfjahresplan_angenommen_1.9 884207.html) nicht durchsetzbar wären.

hennesbender
15.03.2011, 13:28
Nach einem eingehenden Check und allen Landtagswahlen werden die 7 Kraftwerke dann wahrscheinlich wieder ans Netz gehen, oder wie?!... mal suchen gehen, was die Frau Merkel so erklärt hat...

P.S.:

So. Gerade mal gelesen. Das hat ja auch schon der Herr Röttgen von sich gegeben. In Deutschland gibt es keine Tsunamis und Erdberben der Stärke 9. Aber abstürzende Flugzeuge und Terroristen. Also macht man eine Sicherheitsprüfung, stellt bei 4 Kraftwerken fest, dass sie diesbezüglich sicher sind, bei zwei muss man Nachrüsten und 3 schaltet man endgültig ab. Und Energieversorger und Bundesregierung sind glücklich. Einen generellen Politikwechsel wird es bei der CDU offensichtlich nicht geben... das kann man politisch/wirtschaftlich ja auch gerne vertreten. Aber dann sollte man sich auch trauen, dazu zu stehen! Na man wird ja nach den Landtagswahlen sehen, ob die Wähler die Aussitzenstrategie der CDU hinnehmen oder nicht...

hpike
15.03.2011, 13:37
So wie ich das verstanden habe, gilt das für die nächsten 3 Monate. Was danach kommt wird sich zeigen, also ob sie danach wieder ans Netz gehen werden. Ich glaub das aber eher nicht, zumindest nicht für alle abgeschalteten Meiler. Die politische Lage wird sich in den nächsten 3 Monaten so denke ich, ziemlich dramatisch verändern und da wird es hoffentlich für die meisten alten Meiler kein zurück geben. Ich glaube nicht das sich das die Regierenden wirklich leisten können und wohl auch nicht wollen.

hennesbender
15.03.2011, 13:39
Hat sich überschnitten... :)

Man wird einen faulen Kompromiss finden (s.o.) wie in der Politik eigentlich immer... meine Vermutung...

alpine-helmut
15.03.2011, 14:18
Die Frage ist doch nicht, ob in einem AKW ein Unfall (INES 4 und höher) auftritt, sondern wann!

Und die Erfahrung zeigt, dass dieser Zeitpunkt leider früher eintreten kann als nach den 100.000 Jahren, die bei den "Berechnungen" hierfür gerne angegeben werden.

Auch wenn bei uns Tsunamis so gut wie ausgeschlossen sind: Erdbeben (Oberrheingraben?) und Terroranschläge sind bei uns auch möglich.

Und dass das Streben nach Gewinnmaximierung der Betreiber auch gegen einen allzeit sicheren Betrieb spricht, wird uns auch dann klar werden, wenn es soweit ist. Kann man ja mit der Zeit sukzessive das bisher bestens geschulte Personal durch billigere Kräfte austauschen. Wird schon gut gehen. Und wenn nicht?

Abgesehen davon, dass die Frage der Endlagerung noch immer nicht gelöst ist -- und nach meinem Ermessen auch nicht gelöst werden kann! Einlagern in Salzstöcke, Einschmelzen in Glasblöcke, mit Raketen zur Sonne schießen ... wie realistisch ist denn das alles?

Daher gibts nur eines: finito subito! Raus, und zwar sofort.

Auf meinem Weg in die Arbeit fahr ich immer an ein paar Windrädern vorbei.
Plötzlich find ich die gar nimmer sooo hässlich ...

dey
15.03.2011, 14:53
Man wird einen faulen Kompromiss finden (s.o.) wie in der Politik eigentlich immer... meine Vermutung...

Ich befürchte ähnliches. Und Herr Mappus macht sich ja gerade wieder wählbar für Konservative mit schlechtem Gewissen.

bydey

Kerstin
15.03.2011, 15:09
Ich hätte da mal gerne ne Frage :)

Zitat:

Am Montag hatte die Lufthansa in München und Frankfurt Maschinen überprüfen lassen, die aus Tokio zurückgekehrt waren. Dabei sei keine radioaktive Strahlung festgestellt worden, erklärte der Sprecher weiter.

Zitat Ende

Es heißt aber doch immer, dass man bei jedem Flug eine gewisse Dosis Radioaktivität abbekommt, die auch ungleich höher sein soll als bei medizinischen Röntgenaufnahmen. Diese lässt sich dann an Flugzeugen nicht nachweisen?????

alpine-helmut
15.03.2011, 15:19
Es heißt aber doch immer, dass man bei jedem Flug eine gewisse Dosis Radioaktivität abbekommt, die auch ungleich höher sein soll als bei medizinischen Röntgenaufnahmen. Diese lässt sich dann an Flugzeugen nicht nachweisen?????

Ich versuchs als Laie mal so:

Die Dosis, die man bei einem Flug abbekommt, kommt von der Höhenstrahlung aus dem Weltraum (von der Sonne und anderen, teilweise weit entfernten Strahlungsquellen). Die ist immer da, und nicht an bestimmte Substanzen gebunden.

Bei den Untersuchungen wird nach strahlenden Partikeln gesucht, die am Flugzeug selber haften (z.B. nach dem Durchfliegen einer radioaktiven Wolke).

Können die Experten dies so bestätigen, oder hab ich Stuß geschrieben?

hennesbender
15.03.2011, 15:20
Ich würde laienhaft mal so sagen:

Beim Flug wirst du einer Strahlung ausgesetzt. Kosmische Strahlung oder so. Das Flugzeug wird dabei aber nicht durch Partikel verseucht.

Die haben aber jetzt geprüft, ob Flugzeuge während des Durchflugs radioaktives Material aufgenommen haben. Noch nicht der Fall. In Tokio hat man jetzt aber glaube ich leicht erhöhte Werte gemessen. Das ist dann der Fall-out...

Kerstin
15.03.2011, 15:26
Also andere Atome die an nichts haften?

alpine-helmut
15.03.2011, 15:32
In der Höhenstrahlung handelt es sich nicht um Atome, sondern Alpha-, Beta- oder Gammastrahlen (weiß jetzt nicht genau, welche Strahlungsart das ist).

Im Fallout sinds aber strahlende Cäsium-, Jod- oder sonstwelche Atome. die am Flugzeug haften bleiben und dort ihrerseits Alpha-, Beta- oder Gammastrahlen (weiß nicht ... , s.o.) emittieren.

dey
15.03.2011, 15:51
Laienahft kann ich auch:
Fallout: Strahlende Teilchen (Atome), die sich ablagern können bzw. aufgeommen werden können
Luftverkehr: Strahlung die Wirkung zeigen kann aber nicht anhaften kann

bydey

wwjdo?
15.03.2011, 16:47
Wer nicht nur diskutieren will, sondern auch finanziell etwas zur Schadensbegrenzung beitragen möchte, kann sich mal den link anschauen.

Wem die Organsiation nicht passt, kann sich ja auch anderweitig orientieren...

http://www.heilsarmee.de/nhq/public/index.php?id=978

Sir Donnerbold Duck
15.03.2011, 16:55
Ich versuchs als Laie mal so:

Die Dosis, die man bei einem Flug abbekommt, kommt von der Höhenstrahlung aus dem Weltraum (von der Sonne und anderen, teilweise weit entfernten Strahlungsquellen). Die ist immer da, und nicht an bestimmte Substanzen gebunden.

Bei den Untersuchungen wird nach strahlenden Partikeln gesucht, die am Flugzeug selber haften (z.B. nach dem Durchfliegen einer radioaktiven Wolke).

Können die Experten dies so bestätigen, oder hab ich Stuß geschrieben?

Nö, das ist kein Stuß.

In der Höhenstrahlung handelt es sich nicht um Atome, sondern Alpha-, Beta- oder Gammastrahlen (weiß jetzt nicht genau, welche Strahlungsart das ist).

Höhenstrahlung kann alles mögliche sein, auch hochenergetische Teilchen. Alphastrahlung wohl kaum, die hat in Luft eine Reichweite von nur wenigen cm und durchdringt sicher nicht die Hülle eines Flugzeuges.

Gruß
Jan

BeHo
15.03.2011, 17:13
Die Lage in Japan wird immer übler. :(

Hoffentlich dreht der Wind noch rechtzeitig auf West.

So wie ich das verstanden habe, gilt das für die nächsten 3 Monate. Was danach kommt wird sich zeigen, also ob sie danach wieder ans Netz gehen werden. Ich glaub das aber eher nicht, zumindest nicht für alle abgeschalteten Meiler.

Die dauerhafte Stilllegung des AKW Neckarwestheim ist laut Aussage von Mappus schon mal beschlossene Sache.

Ich hoffe, dass auch unsere Nachbarn mitziehen. Wenn ich z.B. an das Elsässische KKW Fesseneim (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fessenheim) oder das Schweizer KKW Mühleberg (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_M%C3%BChleberg) denke, wird mir ganz schlecht.

Gruß
Bernd

Kerstin
15.03.2011, 17:18
Laienahft kann ich auch:
Fallout: Strahlende Teilchen (Atome), die sich ablagern können bzw. aufgeommen werden können
Luftverkehr: Strahlung die Wirkung zeigen kann aber nicht anhaften kann

bydey

:D ... da ist die Antwort in etwa so unbeholfen wie meine Frage :) ... ich glaub ZU laienhaft bringt mir auch keine Erkenntnis. :D:D

HPLT
15.03.2011, 17:20
Nur das die auf Schweizer und Französischem Boden stehen und die deshalb es einen ******dreck interessiert wenn sich deutsche Atomkraftgegner an die Kühltürme ketten :P

André 69
15.03.2011, 18:02
Hallo Kerstin,

... ich probiere es mal mit erklären, obwohl es eigentlich schon ganz gut erklärt wurde.

Im Flugzeug bekommt man kosmische Strahlung ab, je höher über Meeresniveau, um so mehr. Das ist vor allem für Flugpersonal ein Thema welches auch überwacht wird.

Bei einem nuklearen Unfall wie wir es jetzt haben oder auch schon bei Tschernobyl hatten, ist es durchaus die gleiche Strahlung, aber hier kommt hinzu, daß die nuklearen Stoffe wie Uran, Plutonium, Cäsium, etc. selbst hinzukommen, Du nimmst also Stoffe über die Lunge, das Essen und die Haut auf, die dann immernoch fleißig vor sich hin strahlen. Die Stoffe selbst sind meist schon hochgiftig ... der Fall Out.

Gruß André

AlphaDreamer
15.03.2011, 19:26
Die dauerhafte Stilllegung des AKW Neckarwestheim ist laut Aussage von Mappus schon mal beschlossene Sache.

Zumindest für die nächsten drei Wochen. Das ist doch alles nur Wahlkampf. Sicherheit stets an erster Stelle? Seit wann denn? Geld ist an erster Stelle und danach kommt sehr lange gar nichts.
Die ganzen Überlegungen jetzt haben mir aber auch klar gemacht, dass es völlig egal ist, ob D aussteigt oder nicht. Es reicht, was von den Nachbarn kommt oder kommen kann.

Aber ich denke, wir driften hier vom eigentlichen Thema ab. Es geht nicht um die deutschen Kraftwerke, die jetzt und heute ebenso "friedlich" wie die letzten Jahre, gemütlich vor sich hin strahlen, sondern um das unbeschreibliche Elend in Japan, das jetzt und heute passiert und sich immer noch zuspitzt.

wwjdo?
15.03.2011, 19:44
Wer sich ein neutraleres Bild - abeseits der Medienhysterie - verschaffen möchte:

http://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai

Laut einer IAEA Meldung vom 15.03.10 um 11.25 ist sogar ein starker Rückgang der Strahlendosis gemessen worden. Ziemlich widersprüchlich und unübersichtlich, die ganze Situation.

http://www.iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html

hitfidelity
15.03.2011, 20:58
Das habe ich gerade per mail erhalten, kennt das schon jemand? Ist das nur ein übler phishing-Trick oder ernst gemeint?

http://www.campact.de/atom2/sn11/signer

RoDiAVision
15.03.2011, 22:49
Hallo Tobby,

ich bin schon länger bei denen im Verteiler und habe zu der Aktion auch schon meine Stimme abgegeben.

Soweit mir bekannt vollkommen seriös :top:

Ernst-Dieter aus Apelern
15.03.2011, 22:57
Zumindest für die nächsten drei Wochen. Das ist doch alles nur Wahlkampf. Sicherheit stets an erster Stelle? Seit wann denn? Geld ist an erster Stelle und danach kommt sehr lange gar nichts.
Die ganzen Überlegungen jetzt haben mir aber auch klar gemacht, dass es völlig egal ist, ob D aussteigt oder nicht. Es reicht, was von den Nachbarn kommt oder kommen kann.

Aber ich denke, wir driften hier vom eigentlichen Thema ab. Es geht nicht um die deutschen Kraftwerke, die jetzt und heute ebenso "friedlich" wie die letzten Jahre, gemütlich vor sich hin strahlen, sondern um das unbeschreibliche Elend in Japan, das jetzt und heute passiert und sich immer noch zuspitzt.
Mappus personifiziert für mich eine Personengruppe , die in der Bibel schon vorkommt!
Die Katastrophe in Japan stellt natürlich alle AKWs in Frage ,auch in Europa!Wie gehen eigentlich die osteuropäischen Staaten damit um? Brüssel ist gefragt!
Was mich zu tiefst bewegt ist ein TV Bericht wo ein Mann in einer zerstörten Stadt im Katastrophengebiet mehrfach laut nach seinem Sohn ruft und nur unheimliche Stille als Antwort bekommt!Das geht unter die Haut!
Ernst-Dieter

steve.hatton
15.03.2011, 23:08
Wer sich ein neutraleres Bild - abeseits der Medienhysterie - verschaffen möchte:.....

Laut einer IAEA Meldung vom 15.03.10 um 11.25 ist sogar ein starker Rückgang der Strahlendosis gemessen worden. Ziemlich widersprüchlich und unübersichtlich, die ganze Situation.

http://www.iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html


Hierzu möge man gerne auch das Zitat eines Nagasaki-Atombombenabwurf-Überölebenden aus Japan lesen (Spiegel online), der behauptet, dess Regieerung und Tepco falsch und zu wenig informieren und die IAEA eine Scheinbehörde der Atomlobby sei....

madcat
15.03.2011, 23:51
Die aktuelle Diskussion über Sinn und Unsinn der Kernenergie in Deutschland mag ja
richtig und wichtig sein.
Aber aktuell sind in Japan über 35 Millionen Menschen durch dieses nukleare Disaster
bedroht !!

Ich habe den Eindruck, da "wurschteln" 50 Menschen verzweifelt rum, um das ganze in den Griff zu bekommen und der Rest der Welt schaut achselzuckend zu.

Das will mir einfach nicht in den Kopf !!!

Grüße
Elmar

Whopsie
16.03.2011, 00:07
Geil nun werden wieder große Zahlen ausgepackt. Erkläre mir mal wie du auf 35 Millionen Japaner kommst :X?

madcat
16.03.2011, 00:28
"Der Großraum Tokio mit seinen 35 Millionen Einwohnern liegt etwa 240 Kilometer südwestlich der Atomanlage."
Quelle SPON

Ach ja zur Ergänzung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tokio

Zitat:
"Die Einwohnerzahl der Metropolregion liegt nach einer UN-Schätzung aus dem Jahr 2007 bei 35,7 Millionen[1], auf einer bebauten städtischen Fläche von 7835 km².[2] In anderen Definitionen liegt die Einwohnerzahl sogar über 40 Millionen. In jedem Fall ist das Ballungsgebiet um Tokio die größte Metropolregion der Welt."


Deswegen ...

Grüße
Elmar

fallobst
16.03.2011, 00:59
Hallo
Letztlich ist die genaue Zahl nicht ermittelbar, jede Zählweise ist wahrscheinlich zu begründen und damit legitim, wenn Auswirkungen vorhanden sind. Und das wird nicht nur Japan sein, davon kann jeder ausgehen.
Wenn man weiß, dass heute in Bayern jeder Jäger sein erlegtes Wild mit dem Geigerzähler überprüfen muss und der größte Teil Wilds nicht in den Handel gelangen darf, dann ist auch Bayern 25 Jahre nach Tschernobyl immer noch von Auswirkungen betroffen. Soll man nun alle Bayern zu den Opfern von Tschernobyl rechnen? Oder nur die mindestens Schiddrüsenkrebs vorweisen können?
Dieser Streit ist absurd.
Zur Beruhigung der Bayern kann man sagen, dass in ca. 300Jahren die radioaktive Belastung so weit gesunken ist, dass beim Verzehr von Wildscheinfleisch kein gesundheitliches Risiko mehr besteht. Übrigens für den Verzehr von Pilzen gilt daselbe.
Die fortdauernde Belastung des Wildes und der Wildpflanzen wird natürlich kaum thematisiert. Warum nicht? Kommen etwa aus Bayern nicht nur Wildschweinschinken?
Dieses Beispiel illustriert meine frühere Aussage, dass die Kernenergie unethisch ist.
Anders als bei anderen Dingen mit Risikopotential kann niemand die Auswirkungen auf unbeteiligte ausschließen. Und das gilt für Zeitgenossen und für Folgegenerationen.
Bisher ist das Ausmass des Nuklearunglücks in Japan noch nicht absehbar.
Die Sowjetunion ist nicht an den Protesten des Dissidenten zugrunde gegangen, es war nach den Lasten durch die Hochrüstung Anfang der Achtziger Jahre das Unglück von Tschernobyl, was den ökonomischen Kollaps und dann den politischen Kollaps gebracht hat.
Möglicherweisen ist Japan die Nation, der die Rolle des tragischen Helden zugeteilt wurde, der Welt die Folgen der Nukleartechnik aufzuzeigen. Zuerst als Opfer bei den Atombombenabwürfen und nun die Folgen des Nuklearunglücks.
Niemand von uns kann heute sagen, wie es in Japan weiter gehen wird.
Aber Japan ist nicht mehr Japan, wie wir es bisher gesehen haben.
Diese Einsicht wird Zeit brauchen, in alle Köpfe zu kommen. Wir sehen und spüren noch nicht direkt die Folgen. In kurzer Zeit wird es anders sein.
Die Ukraine verbraucht heute noch 25% ihres Volkseinkommens, um die Folgen von Tschernobyl zu tragen. In der Region von Pripjat lebten 30.000 Einwohner.
Wer will eine Zahl der betroffenen Bevölkerung jetzt prognostizieren?
Die Katastrophe von Fukushima ist noch nicht zu Ende. Wir sitzen zu hause und sind beklommen, wenn wir die Bilder von dort sehen, aber der Film läuft noch. Es sind nicht die Bilder nach einer Katastrophe wie bei den Folgen der Flutwelle.
Ich habe Fernsehbilder im Kopf, wie anhand von Luftbilder beobachtet werden konnte, wie die Flutwelle über das Land rollt auf eine Landstraße zu, auf der ahnunhgslose Autofahre fuhren, die nichts ahnten, und Sekunden später überrollt wurden.
Diese Gedanken habe ich, wenn ich die Bilder von Fukushima sehe und an die Menschen in der Region denke.
Unabhängig davon, was noch in den nächsten Stunden oder Tagen passiert, was beim jetzigen Zustand der Anlagen auf die Bevölkerung in der Region zukommt, wird Japan so sehr ökonomisch belasten, dass davor kein verantwortlicher Politiker mehr die Augen veschließen kann. Und diese Ahnung ist es, warum jetzt trotz aller Beteuerungen in die Zuverlässigkeit deutscher/europäischer Technik leisere Töne angeschlagen werden. Anders als bei der Sowjetunion jetzt Ukraine werden die Folgen eben nicht von einem ökonomisch relativ schwachen Land zu tragen sein, sondern von einem der leistungsstärksten. Diese Folgen werden Japan verändern, mit großer Sicherheit, deswegen meine Aussage, dass Japan durch diese Katastrophen zu einem anderen Japan geworden ist. Die Folgen werden so gravierend sein, dass sie zu einem Umdenken in der Bewertung der Kernenergie in der ganzen Welt führen werden.
Davon bin ich zutiefst überzeugt. Das wird keinen sofortigen Ausstieg bedeuten, aber ob wirklich die weltweit geplanten 372 derzeit in Planung befindlichen Kernkraftwerke gebaut werden kann bezweifelt werden.
Die Katastrophe in Japan und ihre Folgen wird diese Diskussion mehr beflügeln, als alle bisherigen Proteste. Darum kann Japan der besagte tragische Held werden.

Kein Grund darüber froh zu sein, findet Matthias

madcat
16.03.2011, 01:27
Hallo Matthias,

Wenn ich der aktuellen Berichterstattung trauen darf, versuchen aktuell 50 Menschen
eine atomare Notfallsituation in den Griff zu bekommen, deren Scheitern innerhalb einer relativ kurzen Zeit das Schicksal von 35 Millionen Menschen betreffen.

Das ganze erfolgt in einen Radius von etwas mehr als 240 km... Heute, morgen, oder in den nächsten 2 Tagen.

Wir sitzen hier über 9.000 km weit weg.
1986 ist natürlich immer noch präsent, aber mir geht es nicht um unsere Wildschweine sondern um die Menschen, die jetzt nicht einfach weglaufen können ...

Grüße
Elmar

Ackbar
16.03.2011, 02:22
Ich gebe zu den Thread nicht komlett gelesen zu haben, wollte aber doch etwas mit euch teilen, dass mich sehr schockiert hat... Ich war gerade mal kurz im DSLR-Forum und dachte ich seh nicht richtig..

Ich fand einen Thread und nach kurzer Suche war das Ergebnis, dass zum Erdbeben in Japan derzeit scheinbar 10 Threads bestehen.. Einer ist ein Spendenaufruf, in den anderen geht es scheinbar nur darum, dass ja jetzt in manchen Fabriken keine Kameras produziert werden können und die Forschun still steht :evil::evil::evil::evil::evil::evil:

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was ich dazu sagen soll..... Sind denn ein paar Kameras wichtiger als die Menschen dort? :(
Ich wage mal die Behauptung, dass man kaum jemanden findet, dessen Freunde oder Verwandte dort verletzt oder getötet wurden, der nicht bereit wäre die letzten 100 Jahre Kameraentwicklung und Produktion ungeschehen zu machen, wenn dafür die letzten Tage nicht passiert wären..



Trotzdem noch etwas, das ich persönlich als positiv betrachte, auch wenn es nur ein sehr eingeschränkter und gelenkter Blickwinkel ist: Ich bin wirklich stolz auf das Verhalten der Japaner in dieser Zeit (zumindest das was man in den Medien davon sieht). In vielen anderen Ländern gäbe es vermutlich eine Massenpanik, aber die Menschen dort bleiben ruhig und verhalten sich sinnvoll um den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage wäre mich so zu verhalten, wie es dort üblich ist, obwohl ich es schon sehr lange als ein Ideal bezeichne, nach dem ich strebe.


Ich hoffe, ich verderbe mit dem was ich oben geschildert habe keinem den Tag (ok, keinem außer mir). Ich fand es einfach schlimm.. Und verstehe wieder besser, warum ich noch in diesem Forum bin, obwohl ich schon lange keine Sony mehr benutze. Hier geht es wenigstens auch um wichtige Dinge!

amateur
16.03.2011, 07:28
Geil nun werden wieder große Zahlen ausgepackt. Erkläre mir mal wie du auf 35 Millionen Japaner kommst :X?

Hier bei uns in der Region gibt es eine Initiative, die jedes Jahr Kinder aus der Region Tschernobyl zu einem Erholungsurlaub einlädt. Manche der Kinder/inzwischen Jugendlichen kommen seit Jahren. Einmal abgesehen vom trostlosen Alltag in einer Region, ist das traurigste zu hören, wie die Zahl der Vollwaisen bei den Klassenkameraden (die ja weit nach dem Ereignis geboren wurden) quasi jährlich steigt, weil die Eltern an Krebs gestorben sind. Ich befürchte, dass einigen die Langzeitfolgen einfach nicht genug bewusst sind und diese viel gravierender sein können, als die akuten Opferzahlen. Deswegen traue ich persönlich keiner Beruhigungsformel von welcher Seite auch immer. Die echten Folgen wird man in 20 Jahren abschätzen können, sofern man gewillt ist, diese zu untersuchen.

Stephan

---------- Post added 16.03.2011 at 06:52 ----------


Was mir dagegen missfällt ist die Medien-Hysterie und teilweise völlige Desinformation der wir ausgeliefert sind. Es gibt schon links auf japanische Bloggerseiten, die im Netz kursieren. Traurig aber wahr, dass man sich wohl mittlerweile auf solche Quellen mehr als auf die sonstige Berichterstattung verlassen kann und muss, um nicht für völlig dumm verkauft zu werden. :Evil:

Da ich ziemlich sicher bin, dass Du Dich auf das Blog beziehst, was im folgenden genauer betrachtet wirst, solltest Du Deine vermeintlich verlässlicheren Informationsquellen selbst noch einmal neu bewerten:

http://geniusnow.com/2011/03/15/the-strange-case-of-josef-oehmen/

Bis jetzt waren die hysterischen deutschen Medien eher auf der richtigen Spur und die optimistischen sind den Beruhigungen der Betreibergesellschaft aufgesessen. Das mir die Art der Berichterstattung/Wortwahl oft auch nicht gefällt, ist dabei nur ein Detail. Das muss man für sich destillieren. Mein Tip dazu: Die Fernsehkiste auslassen und abends lieber das gute alte Radio einschalten: Deutschlandfunk, NDR Info, usw. Dort wird plurale Information mit ausreichend Zeit geboten, auch wenig medienwirksame Experten eingeladen und die Quote ist bei diesen Sendern ohnehin so im Keller, dass die da einfach nicht drauf achten müssen.

Stephan

Dat Ei
16.03.2011, 09:59
Moin, moin,

Was mir dagegen missfällt ist die Medien-Hysterie und teilweise völlige Desinformation der wir ausgeliefert sind. Es gibt schon links auf japanische Bloggerseiten, die im Netz kursieren. Traurig aber wahr, dass man sich wohl mittlerweile auf solche Quellen mehr als auf die sonstige Berichterstattung verlassen kann und muss, um nicht für völlig dumm verkauft zu werden. :evil:

heute Morgen gab es im ARD-Frühstücksfernsehen ein Interview mit einem Experten für Krisenmanagement. Er gab zu verstehen, daß die Informationspolitik in einem Krisenfall anders ist als in einem Katastrophenfall. Im Krisenfall werden die Leute zeitnah, direkt und möglichst offensiv mit Informationen versorgt. Im Katastrophenfall hält man Informationen zurück, um Panik zu vermeiden, um den Leuten Zeit zu geben, die Umstände erstmal halbwegs zu überreissen. Nach etwa 1 Woche ändert sich dann der Informationsfluß, der dann ergiebiger und umfassender wird.
Der Experte mutmaßte, daß Japan derzeit Katastrophenmanagement betreibt, und wir in wenigen Tagen weitere, tiefer gehende Infos bekommen werden, die dem eigentlichen Ausmaß der Katastrophe näher kommen.


Dat Ei

dey
16.03.2011, 10:00
Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was ich dazu sagen soll..... Sind denn ein paar Kameras wichtiger als die Menschen dort? :(

Bezogen auf das DSLR-Forum mag das stimmen.
Grundsätzlich ist es essentiell für die Weltwrtschaft und die Überlebenden in Japan, dass alle Firmen in Japan möglichst schnell auf die Beine kommen, bzw. überleben.
Ein Japan am Tropf der Welt, wie etwa Haiti, braucht kein Mensch und fordert weitere Opfer; ganz ohne Strahlenkrankheit.

Da ich für eine Japanische Firma arbeite ist mein Arbeitsplatz und somit die Zukunft meiner Kinder direkt gefährdet.

bydey

---------- Post added 16.03.2011 at 09:03 ----------

..daß Japan derzeit Katastrophenmanagement betreibt,

zumal wir auch berücksichtigen sollten, dass der Japaner anders tickt. Das ist für Europäer nicht immer nachvollziehbar.
Bezieht aber nicht nur auf Japaner. Auch andere Kulturkreise und Völker dieser Erde reagieren anders und ungewohnt für Europäer/ Deutsche.

bydey

michaelbrandtner
16.03.2011, 11:15
Geil nun werden wieder große Zahlen ausgepackt. Erkläre mir mal wie du auf 35 Millionen Japaner kommst :X?

Ja, ist zu wenig wenn der Wind dreht.
In der Gegend sind noch ein paar andere Millionenstädte.

Sir Donnerbold Duck
16.03.2011, 13:27
heute Morgen gab es im ARD-Frühstücksfernsehen ein Interview mit einem Experten für Krisenmanagement. Er gab zu verstehen, daß die Informationspolitik in einem Krisenfall anders ist als in einem Katastrophenfall. Im Krisenfall werden die Leute zeitnah, direkt und möglichst offensiv mit Informationen versorgt. Im Katastrophenfall hält man Informationen zurück, um Panik zu vermeiden, um den Leuten Zeit zu geben, die Umstände erstmal halbwegs zu überreissen. Nach etwa 1 Woche ändert sich dann der Informationsfluß, der dann ergiebiger und umfassender wird.
Der Experte mutmaßte, daß Japan derzeit Katastrophenmanagement betreibt, und wir in wenigen Tagen weitere, tiefer gehende Infos bekommen werden, die dem eigentlichen Ausmaß der Katastrophe näher kommen.


Das mag ein Erklärungsansatz sein, aber ehrlich gesagt hege ich eher den Verdacht, dass die Informationspolitik der letzten Tage darauf zurückzuführen ist, dass die Verantwortlichen selber nicht wussten, was genau eigentlich in Fukushima passierte. Kein gutes Gefühl.

Gruß
Jan

HPLT
16.03.2011, 13:36
"Der Großraum Tokio mit seinen 35 Millionen Einwohnern liegt etwa 240 Kilometer südwestlich der Atomanlage."
Quelle SPON

Ach ja zur Ergänzung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tokio

Zitat:
"Die Einwohnerzahl der Metropolregion liegt nach einer UN-Schätzung aus dem Jahr 2007 bei 35,7 Millionen[1], auf einer bebauten städtischen Fläche von 7835 km².[2] In anderen Definitionen liegt die Einwohnerzahl sogar über 40 Millionen. In jedem Fall ist das Ballungsgebiet um Tokio die größte Metropolregion der Welt."


Deswegen ...

Grüße
Elmar

Ach da ist wieder Spiegel Online, derzeit noch schlimmer als die Bild sorry. Lies dich ma in die super "Berichterstattung" der "Redakteure" dort ein und du wirst sehen, wieviel Schund die da immoment von sich geben. Vier mal die Meldung "Nun ist wirklich (wirklich wirklich wirklich) eine Kernschmelze eingetreten. Dann wird auf den dummen Japanern rumgetreten, die nicht in Panik verfallen wollen und zum Schluss ist auch noch das Krisenmanagement total fürn Arsch, denn falls sie mal etwas was sagen, dann ist eh alles gelogen - Das könnte jeder Praktikant beim Spiegel besser handeln.
Sorry witzlos.
Was sollen Strahlenforscher sagen, die ihr leben lang mit radioaktiven Substanzen handeln - geht da auch jeder Hops? Der Spiegel tut ja grad so als, wenn das Ding explodiert nimmt es Japan "mit in den Tot" (oder zumindest Tokio). Das stimmt aber nicht - Die Strahlenbelastung wird erhöht sein und man muss Präventivmaßnahmen vorführen aber vieles zeugt vorallem von unwissenheit.
Btw. Meine Mutter hatte bis zu ihrem Besuch in der damaligen SU (nahe Tschernobyl) immer Schilddrüsenprobleme. Nach 1 Woche waren sie verschwunden? Wie erklärt man nun das. Radioaktivität kann gefährlich sein aber hier ist dann auch nochmal in Alpha und Gammastrahlung zu unterscheiden - und falls in Tokio was ankommen sollte, dann ist es definitiv nicht die aggresive Erstere (Nicht jeder der von einer Schlange gebissen wird stirbt auch daran - Es hängt immer von ihrer Gattung ab ;)).

Reflashed
16.03.2011, 13:46
Die Schildrüse wird von der Strahlung angegriffen und zerstört. Toll wenn man eine zu große hat und daher an Überfunktion leidet... da wäre aber ein Besuch in der freundlichen Radiologie um die Ecke besser geeignet als eine Pilgerfahrt nach Tschernobyl ;)

alberich
16.03.2011, 14:00
NHK (Japan Broadcasting Corporation) TV Live Stream in englischer Sprache (http://www.ustream.tv/channel/nhk-world-tv)

Kerstin
16.03.2011, 14:04
Dieser Zynismus, in der sie sich immer in ihrer Arbeitskleidung zeigen, wo ihnen das Problem schon lange über den Kopf gewachsen ist.
Wir sind einer von euch ... jaja, wenigstens das stimmt.
Sie sitzen ebenso tief in der Shice wie ihre Landsleute :(

alberich
16.03.2011, 14:34
Ohne Worte (http://www.youtube.com/watch?v=J3TM9GL2iLI)

sesepopese
16.03.2011, 14:36
Was sollen Strahlenforscher sagen, die ihr leben lang mit radioaktiven Substanzen handeln - geht da auch jeder Hops? (...)
Btw. Meine Mutter hatte bis zu ihrem Besuch in der damaligen SU (nahe Tschernobyl) immer Schilddrüsenprobleme. Nach 1 Woche waren sie verschwunden? Wie erklärt man nun das. Radioaktivität kann gefährlich sein aber hier ist dann auch nochmal in Alpha und Gammastrahlung zu unterscheiden - und falls in Tokio was ankommen sollte, dann ist es definitiv nicht die aggresive Erstere (Nicht jeder der von einer Schlange gebissen wird stirbt auch daran - Es hängt immer von ihrer Gattung ab ;)).

Dem ist beizupflichten und hinzuzufügen:
+++ Rauchen ist gesund +++ Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen +++ Nach tausend Schuss ist Schluss! +++ Schwule können nicht auf drei Fingern pfeifen +++ Eine Ohrfeige hat noch niemandem geschadet +++ Die Frau ist von Natur wegen dem Manne untertan +++ Onanie macht Rückenmarksschwund +++ von aufgewärmten Spinat muss man sofort sterben +++

Schade, dass der Spiegel nicht seriös genug ist, solche Wahrheiten auszusprechen!:flop::flop:

wwjdo?
16.03.2011, 15:06
Moin, moin,



heute Morgen gab es im ARD-Frühstücksfernsehen ein Interview mit einem Experten für Krisenmanagement. Er gab zu verstehen, daß die Informationspolitik in einem Krisenfall anders ist als in einem Katastrophenfall. Im Krisenfall werden die Leute zeitnah, direkt und möglichst offensiv mit Informationen versorgt. Im Katastrophenfall hält man Informationen zurück, um Panik zu vermeiden, um den Leuten Zeit zu geben, die Umstände erstmal halbwegs zu überreissen. Nach etwa 1 Woche ändert sich dann der Informationsfluß, der dann ergiebiger und umfassender wird.
Der Experte mutmaßte, daß Japan derzeit Katastrophenmanagement betreibt, und wir in wenigen Tagen weitere, tiefer gehende Infos bekommen werden, die dem eigentlichen Ausmaß der Katastrophe näher kommen.


Dat Ei

Das wäre eine Möglichkeit, allerdings "ticken" die Japaner grundsätzlich etwas anders als wir Europäer.
Warten wir es ab und hoffen, dass es nicht so schlimm kommen wird, wie es den Anschein erweckt.

---------- Post added 16.03.2011 at 14:17 ----------

Da ich ziemlich sicher bin, dass Du Dich auf das Blog beziehst, was im folgenden genauer betrachtet wirst, solltest Du Deine vermeintlich verlässlicheren Informationsquellen selbst noch einmal neu bewerten:

http://geniusnow.com/2011/03/15/the-...-josef-oehmen/

Bis jetzt waren die hysterischen deutschen Medien eher auf der richtigen Spur und die optimistischen sind den Beruhigungen der Betreibergesellschaft aufgesessen. Das mir die Art der Berichterstattung/Wortwahl oft auch nicht gefällt, ist dabei nur ein Detail. Das muss man für sich destillieren. Mein Tip dazu: Die Fernsehkiste auslassen und abends lieber das gute alte Radio einschalten: Deutschlandfunk, NDR Info, usw.

Nein, auf diesen blog bezog ich mich nicht. Ich kannte ihn bislang nicht.

Hier wirklich zu differenzieren ist wahrscheinlich nicht bzw. kaum möglich. Noch sind mir die "Spuren" zu undeutlich aber wer im Brustton der Überzeugung Wahrheiten verkauft, die erst noch dazu werden könnten und gleichzeitg den Boden für eine politische Denbatte bereitet, arbeitet m.E. nicht so seriös, wie ich es erwarte!
In der Vergangenheit sind wir genügend Fehlmeldungen bzw. Enten aufgesessen, die obwohl im Nachinein teilweise korrrigiert, nicht mehr auszulöschen sind.

Die Verlockung/Gier nach immer mehr und schnelleren Informationen hat etwas Faszinierendes an sich. Mit Sorge beobachte ich allerdings, dass dies immer unkritischer und tendenziöser einerseits vor sich geht...

Sir Donnerbold Duck
16.03.2011, 15:40
Radioaktivität kann gefährlich sein aber hier ist dann auch nochmal in Alpha und Gammastrahlung zu unterscheiden - und falls in Tokio was ankommen sollte, dann ist es definitiv nicht die aggresive Erstere.

Der Satz zeugt von einem tiefgreifenden Unverständnis der Materie. Was im Fallout ankommt, sind erstmal nicht die Strahlen, sondern die Strahlungsquellen - ein Sammelsurium verschiedener radioaktiver Isotope, bei denen eben auch sicher Alphastrahler dabei sind. Ob nun Alpha-, Beta- oder Gammastrahlen gefährlicher sind, weiß ich nicht. Fakt ist: gefährlich ist Radioaktivität immer!! Wenn es "Strahlenforscher" nicht reihenweise dahimrafft, dann liegt es möglicherweise daran, dass die um diese Gefährlichkeit wissen und sich schützen. Das war nicht immer so. Rate mal, woran Marie Curie gestorben ist...

Sorry, soviel Unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Gruß
Jan

Dat Ei
16.03.2011, 15:51
Fakt ist: gefährlich ist Radioaktivität immer!!

Sorry Jan, aber die Aussage ist so richtig wie die Aussage: "Temperatur ist immer gefährlich!".


Dat Ei

Sir Donnerbold Duck
16.03.2011, 15:56
Das sehe ich nicht so, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Gruß
Jan

hennesbender
16.03.2011, 15:58
Gibt ja auch therapeutische Anwendung...

Aber was er meint ist wohl unkontrollierte Radioaktivität... und da fällt mir auch kein Fall ein, der sonderlich gesundheitsfördernd wäre. Das gilt auch für natürliche Radioaktivität.

Aber dass ein Kuraufenthalt in Tschernobyl heilende Wirkung hat, kann ich mir kaum vorstellen... selbst wenn es der Schilddrüse besser geht... dem ganzen Rest mit Sicherheit nicht.

P.S.:

"Medizinische Anwendung [Bearbeiten]

Die Anwendung offener radioaktiver Stoffe am Menschen ist Gegenstand der Nuklearmedizin.

In der nuklearmedizinischen Diagnostik wird meist die Szintigrafie angewendet. Dabei werden geringe Mengen einer γ-strahlenden Substanz (Tracer) am Patienten angewendet („appliziert“), zum Beispiel in eine Vene gespritzt oder eingeatmet. Die vom Tracer ausgehende Strahlung wird außerhalb des Körpers von einer auf Szintillationsdetektoren beruhenden Gammakamera registriert und ergibt eine zweidimensionale bildliche Darstellung. Moderne Weiterentwicklungen der Methode erlauben mittels Computertomographie dreidimensionale Darstellungen (Single Photon Emission Computed Tomography, SPECT); ein weiteres bildgebendes Verfahren in der Nuklearmedizin, das auch dreidimensionale Bilder liefert, ist die Positronen-Emissions-Tomografie (PET). Mit radioaktiven Stoffen können auch bestimmte Laboruntersuchungen durchgeführt werden, zum Beispiel der Radioimmunassay.

In der nuklearmedizinischen Therapie werden reine oder überwiegende β-Strahler verwendet. Die häufigsten Anwendungsgebiete sind die Radioiodtherapie bei gutartigen und bösartigen Erkrankungen der Schilddrüse, die Radiosynoviorthese bei bestimmten Gelenkerkrankungen und die Radionuklidbehandlung zur Schmerzlinderung bei Knochenmetastasen." wikipedia


Aber dass es um sowas nicht geht, ist glaube ich allen Beteiligten hier klar!

HPLT
16.03.2011, 16:07
Der Satz zeugt von einem tiefgreifenden Unverständnis der Materie. Was im Fallout ankommt, sind erstmal nicht die Strahlen, sondern die Strahlungsquellen - ein Sammelsurium verschiedener radioaktiver Isotope, bei denen eben auch sicher Alphastrahler dabei sind. Ob nun Alpha-, Beta- oder Gammastrahlen gefährlicher sind, weiß ich nicht. Fakt ist: gefährlich ist Radioaktivität immer!! Wenn es "Strahlenforscher" nicht reihenweise dahimrafft, dann liegt es möglicherweise daran, dass die um diese Gefährlichkeit wissen und sich schützen. Das war nicht immer so. Rate mal, woran Marie Curie gestorben ist...

Sorry, soviel Unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Gruß
Jan

Tjo und die japanische Regierung wird ihre Menschen mit T-Shirt auf die Straße stellen und sagen "Gleich werdet ihr Strahlen".
Frau Curie und auch Herr Röntgen haben mit Strahlung praktisch "gespielt", wovon hier aber nicht die Rede ist. Und zu DDR-Zeiten wars auch noch nicht soweit mit Strahlenschutz.
Und ob man nun Strahler oder Strahlung verwendet ist egal, laut Wikipedia:

Die Reichweite der Alphateilchen ist abhängig von deren Energie und beträgt in Luft bei Normaldruck ungefähr 10 cm (bei 10 MeV). Bei niedrigem Luftdruck ist die Reichweite der Alphateilchen größer, da die Anzahl der Stoßpartner (Moleküle), an die Alphateilchen ihre kinetische Energie abgeben, mit dem Luftdruck abnimmt.

Nun sagen jede Strahlung von aus dem Kern geschleuderte Nuklide erzeugt wird, wie kann es dann sein das Alphastrahlung auch im Umkreis von 200km zu finden sein soll? Mir ist das ein Rätsel :) und so habe ich es auch nicht im Physikunterricht gelernt.

Sorry ist ned böse gemeint - Vielleicht sind sie da besser bewandert als ich.

Und radioaktive Strahlung ist nicht "IMMER" gefährlich. Pauschalisieren ist generell nicht möglich.

Dat Ei
16.03.2011, 16:09
Hey Jan,

laß mich raten, Du bist kein Naturwissenschaftler, oder?

Das sehe ich nicht so, aber ich lasse mich
gerne vom Gegenteil überzeugen.

Radioaktivität ist eine Eigenschaft, die manche Stoffe zeigen. Eine Eigenschaft per se als gefährlich einzustufen, ist genauso wenig adäquat wie das Wort "gefährlich" als solches.

Was Du meinst, ist die indirekte Auswirkung auf biologisches Leben und insbesondere menschliches Leben (es gibt Lebensformen, die deutlich "resistenter" sind) infolge radioaktiver Bestrahlung. Das Ausmaß der Wirkung ist aber abhängig von einigen anderen Größen.


Dat Ei

Sir Donnerbold Duck
16.03.2011, 16:10
Falsch geraten :-). Was du sonst schreibst, ist richtig. Aber das sind Spitzfindigkeiten, die wir hier wohl nicht diskutieren müssen. Ich habe stillschweigend vorausgesetzt, dass es hier um die Auswirkungen auf den Menschen geht. Natürlich kann man radioaktive Strahlung therapeutisch nutzen. Letztenendes beruht aber auch das auf der eigentlich zerstörerischen Wirkung der Radioaktivität in Organismen.

Gruß
Jan

BadMan
16.03.2011, 16:15
Mit radioaktiven Stoffen können auch bestimmte Laboruntersuchungen durchgeführt werden, zum Beispiel der Radioimmunassay.
Wobei man sich im Laboralltag durch Schutzkleidung und Schutzschirme entsprechend schützt und ein Dosimeter trägt, um die Strahlenbelastung zu überwachen. Dann ist das Arbeiten mit diesen Stoffen natürlich rel. sicher, aber halt auch mit gewissen Umständen und Aufwand verbunden.
Und das Abfallproblem hat man natürlich auch. Die verwendeten Stoffen müssen zum Abklingen auch entsprechend gelagert werden.
Viele Nachweismethoden sind inzwischen auch durch andere Verfahren, z.B. Fluoreszenzmessung, ersetzt worden.

hennesbender
16.03.2011, 16:26
Versteht mich nicht falsch. Ich wollte nur kurz darlegen, dass in einem eng begrenzten Umfang und eng begrenzter Kontrolle Radioaktivität therapeutisch eingesetzt werden kann.

Aber darum geht es hier ja gerade nicht! Die Tatsache, dass der Mensch in geringen Dosen mit Radioaktivität klar kommt, dürfte wohl unstreitig sein.

Es geht um unkontrollierbare Strahlung, Fall-Out usw. usw. Wer da ernsthaft behauptet, das sei alles relativ harmlos, hat einfach keinen Plan. Die Gegend um Tschernobyl ist nach wie vor eine tote Zone! Schau dir mal grob die Folgen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl an! Ich glaube allein über 1,5 Mio. Hektar land- und forstwirtschaftliche Fläche können nicht mehr genutzt werden. Bzw.: Diejenigen, die es tun, werden durch ihre Lebensmittel verseucht.

BadMan
16.03.2011, 16:26
wie kann es dann sein das Alphastrahlung auch im Umkreis von 200km zu finden sein soll?
Alpha- und Betastrahlung haben zwar eine geringe Reichweite, aber die Teilchen, die diese Strahlung aussenden, z.B. 131J, können natürlich entsprechend weit, z.B. durch Wind, transportiert werden. Und wenn mit 131J kontaminierte Nahrung aufgenommen oder Luft eingeatmet wird, dann ist auch eine Reichweite von wenigen cm schon ziemlich viel und kann bei entsprechender Dosierung üble Sachen im Körper anstellen.

hennesbender
16.03.2011, 16:27
Genau.

Dat Ei
16.03.2011, 16:30
Hey Jan,

Ja, das sind Spitzfindigkeiten, die wir hier wohl nicht diskutieren müssen.

Das ist doch nicht spitzfindig! Radioaktivität ist eine natürliche Eigenschaft und als solche älter als jedwede humanoide Lebensform. Wir Menschen haben schon immer in einer radioaktiven Welt gelebt, schon lange vor dem 20.Jh. und den größten Teil davon ohne gefährliche Auswirkungen. Eine dieser "harmlosen" Auswirkungen nimmt man sich z.B. bei der Alterbestimmung zur Hilfe (C14-Methode).


Dat Ei

BadMan
16.03.2011, 16:32
Ich wollte nur kurz darlegen, dass in einem eng begrenzten Umfang und eng begrenzter Kontrolle Radioaktivität therapeutisch eingesetzt werden kann.
Ja, das ist richtig.
Sowohl in der Forschung als auch in der Medizin arbeitet man gezielt mit diesen Stoffen und kann sich entsprechend schützen.
Das z.B. nun auch freigesetzte 131J wird auch in der Medizin bei Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt. Aber die Ärzte wissen dann halt (hoffentlich), was sie tun. Ich bin zwar kein Mediziner und kenne die eingesetzten Dosen nicht, aber ich denke, auch hier gibt es entsprechende Risiken (Krebs). Aber es ist dann eben eine Risikoabwägung im einzelnen Fall, ob der therapeutische Nutzen den potentiellen Schaden überwiegt.
In Japan dagegen wird das freigesetzte 131J für 99.99999% der Bevölkerung keinen therapeutischen Nutzen haben.

hennesbender
16.03.2011, 16:39
Hey Jan,



Das ist doch nicht spitzfindig! Radioaktivität ist eine natürliche Eigenschaft und als solche älter als jedwede humanoide Lebensform. Wir Menschen haben schon immer in einer radioaktiven Welt gelebt, schon lange vor dem 20.Jh. und den größten Teil davon ohne gefährliche Auswirkungen. Eine dieser "harmlosen" Auswirkungen nimmt man sich z.B. bei der Alterbestimmung zur Hilfe (C14-Methode).


Dat Ei

Moment! Auch natürliche Radioaktivität ist gerfährlich. Nur weil "natürlich" davor steht, ist es nicht gleich gesund! Deswegen unterliegen Piloten z.B. strengen Kontrollen (die sind auch natürlicher Strahlung ausgesetzt).

Anderes Beispiel. Große Höhen sind auch was ganz Natürliches und begleiten den Mensch von Anbeginn an. Aber du wirst nicht behaupten, dass der Sprung von einem 20m hohen Baum gesund ist...

BeHo
16.03.2011, 16:40
Nun sagen jede Strahlung von aus dem Kern geschleuderte Nuklide erzeugt wird, wie kann es dann sein das Alphastrahlung auch im Umkreis von 200km zu finden sein soll? Mir ist das ein Rätsel :) und so habe ich es auch nicht im Physikunterricht gelernt.
Nicht die Strahlung reicht 200km weit, sondern strahlende Teilchen verteilen sich in der Umgebung. Ob jetzt in Tokio schon erhöhte Alphastrahlerkonzentrationen (Plutonium?) festgestellt wurden, weiß ich jetzt allerdings nicht.

Sir Donnerbold Duck
16.03.2011, 16:44
Das ist doch nicht spitzfindig! Radioaktivität ist eine natürliche Eigenschaft und als solche älter als jedwede humanoide Lebensform. Wir Menschen haben schon immer in einer radioaktiven Welt gelebt, schon lange vor dem 20.Jh. und den größten Teil davon ohne gefährliche Auswirkungen. Eine dieser "harmlosen" Auswirkungen nimmt man sich z.B. bei der Alterbestimmung zur Hilfe (C14-Methode).

Ja, natürlich ist auch das korrekt. Aber die Diskussion ist ähnlich sinnvoll wie die, ob nun ein Skalpell ein gefährlicher Gegenstand ist oder nicht, weil es einen therapeutischen Nutzen hat. Da ist es wohl unbestrittenermaßen sinnvoll, das zunächst mal als gefährlichen Gegenstand einzustufen, der mit entsprechender Vorsicht zu benutzen ist (Der Unterschied zwischen Fehlern 1. und 2. Art lässt grüßen). So ist das ja wohl auch mit der Radioaktivität.

Das wird nun aber so langsam etwas OT.

Gruß
Jan

Dat Ei
16.03.2011, 16:50
Hey Hennes,

Moment! Auch natürliche Radioaktivität ist gerfährlich. Nur weil "natürlich" davor steht, ist es nicht gleich gesund! Deswegen unterliegen Piloten z.B. strengen Kontrollen (die sind auch natürlicher Strahlung ausgesetzt).

mal halblang, bevor die Aussage von mir noch weiter verdreht wird! Meine Behauptung ist nicht, daß natürliche Radioaktivität zwingend mit der Eigenschaft "ungefährlich" einhergeht. Sondern mein Gegenbeispiel hat die These "Radioaktivität = gefährlich" widerlegt.

Einer physikalischen Größe/Eigenschaft per se Gefährlichkeit zuzusprechen, ist alles, nur nicht wissenschaftlich. Masse, Temperatur, Geschwindigkeit etc. pp. sind nicht "gefährlich", sondern sie können für einen lebenden Organismus gefährlich werden, wenn z.B. zuviel Masse auf den Organismus fällt, der Organismus zu hoher/niedirger Temperatur ausgesetzt ist oder der Organismus bei zu hoher Geschwindigkeit unter der eigenen Masse kolabiert.

"Radioaktivität = gefährlich" ist eine prima Pauschal-Parole zur Panikmache (Alliteration! :shock:)


Dat Ei

cdan
16.03.2011, 16:53
In den News findet ihr einen Spendenaufruf vom SonyUserforum für Japan. (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=101524)

dey
16.03.2011, 16:57
"Radioaktivität = gefährlich" ist eine prima Pauschal-Parole zur Panikmache (Alliteration! :shock:)

Da hat er recht. Und seit Fr. sowieso.

"Da tritt Radioaktivität aus" wird aktuell von extrem vielen Menschen so interpretiert, das muß unkontrolliert und gefährlich sein.

In Japan kann allerdings davon ausgegangen werden dass es unkontrolliert ist und in lebensgefährlichen Dosen.

bydey

Sir Donnerbold Duck
16.03.2011, 16:59
mal halblang, bevor die Aussage von mir noch weiter verdreht wird! Meine Behauptung ist nicht, daß natürliche Radioaktivität zwingend mit der Eigenschaft "ungefährlich" einhergeht. Sondern mein Gegenbeispiel hat die These "Radioaktivität = gefährlich" widerlegt.

Einer physikalischen Größe/Eigenschaft per se Gefährlichkeit zuzusprechen, ist alles, nur nicht wissenschaftlich.


Genauso wie es unwissenschaftlich wäre, einer physikalischen Größe per se Ungefährlichkeit zuzuschreiben. Die ganze Diskussion macht doch eh nur Sinn, wenn man die Wirkung der Größe auf den Organismus betrachtet. Und dann ist es durchaus sinnvoll, einer physikalischen Größe erstmal Gefährlichkeit zuzusprechen - ebenso wie es sinnvoll ist, ein Gift als Gift zu bezeichnen, auch wenn es erst ab einer gewissen Dosis tödlich wirkt.

Gruß
Jan

Reflashed
16.03.2011, 17:55
Jede Woche kann ich am eigenen Leib erfahren was eine extrem geringe Dosis Beta- und Gammastrahlen im Körper anrichtet. Einmal Szintigramm vorher und nachher verglichen und ihr seid bedient.
Ich empfehle jedem der der Meinung ist, dass Strahlung vollkommen ungefährlich ist einen Besuch beim nächsten Arzt. Dort soll er sich mal eine kräftige Dosis Röntgenstrahlen durchs Hirn jagen lassen... eventuell hilft es ja.

Klar, wie hier auch schon einige bemerkten haut uns natürliche Strahlung nicht gleich um sondern ist vollkommen normal. Wir reden hier aber nicht von natürlicher Strahlung, sondern von einer kräftigen Überdosis und die ist alles nur nicht gesund..!

Sorry, aber manche Kommentare hier lassen mich echt zweifeln...

Dat Ei
16.03.2011, 18:24
Hey Jan,

Genauso wie es unwissenschaftlich wäre, einer physikalischen Größe per se Ungefährlichkeit zuzuschreiben.

tu ich auch nicht - der Aspekt Gefährlichkeit/Ungefährlichkeit ist erstmal kein objektivierbarer Gradmesser einer physikalischen Größe oder Eigenschaft als solcher.

Die ganze Diskussion macht doch eh nur Sinn, wenn man die Wirkung der Größe auf den Organismus betrachtet.

Der Begriff Gefährlichkeit ist doch überhaupt nicht meß- und objektivierbar. In Deiner Verwendung blitzt der Blickwinkel aus Sicht des Organismus durch. Aber ist das ein universeller?

Und dann ist es durchaus sinnvoll, einer physikalischen Größe erstmal Gefährlichkeit zuzusprechen - ebenso wie es sinnvoll ist, ein Gift als Gift zu bezeichnen, auch wenn es erst ab einer gewissen Dosis tödlich wirkt.

Gefährlich in welchem Umfang für wen, wenn er wieviel abbekommt? Schwefel - für die einen Gift, für die anderen Lebenselixier. Selbst die Biologen markieren in der Genetik munter radioaktiv? Suizidgefährdete Gefahrensucher? Warum also dieser Hang, alles pauschal und immer nur aus Sicht des Menschen zu betrachten? ;)

Wir reden hier aber nicht von natürlicher Strahlung, sondern von einer kräftigen Überdosis und die ist alles nur nicht gesund..!

Sorry, aber manche Kommentare hier lassen mich echt zweifeln...

Hier wurde im konkreten Fall der Radioaktivität als solcher - unabhängig von der Dosis - eine Gefährlichkeit zugesprochen. Radioaktivität ist eine Eigenschaft. Das Ausmaß und die Ausprägung der Eigenschaft kann für Menschen harmlos, gesundheitsschädlich und leider auch tödlich sein.

So und bevor jetzt noch der Vorwurf kommt, ich würde die Energiegewinnung aus Atomkraft befürworten, fördern, schönreden oder ihr Risiko kleinreden wollen: nein, dem ist bei weitem nicht so - ganz im Gegenteil!


Dat Ei

About Schmidt
16.03.2011, 18:41
Um der Energielobby in Deutschland die Rote Karte zu zeigen, sollten alle Deutschen, die Strom von Anbietern beziehen, welche AKWs betreiben, ihre Verträge kündigen und Verträge mit Anbietern abschließen, die Ökostrom liefern

Mir ist klar, dass deren Strom höchst warscheinlich auch aus Atom, Kohle und Gaskraftwerken kommt und nicht nur aus Wasserkraft, Solar oder Windkraftwerken. Aber ein Zeichen wäre das allemal.

Gruß Wolfgang

Sir Donnerbold Duck
16.03.2011, 19:02
Der Begriff Gefährlichkeit ist doch überhaupt nicht meß- und objektivierbar. In Deiner Verwendung blitzt der Blickwinkel aus Sicht des Organismus durch. Aber ist das ein universeller?
Ach, du Haarspalter :D. Natürlich blitzt er durch. Ich habe auch nie den Anspruch vertreten, einen universellen Blickwinkel zu haben. Gibt es den überhaupt?


Warum also dieser Hang, alles pauschal und immer nur aus Sicht des Menschen zu betrachten? ;)
Weil ich einer bin?

Hier wurde im konkreten Fall der Radioaktivität als solcher - unabhängig von der Dosis - eine Gefährlichkeit zugesprochen. Radioaktivität ist eine Eigenschaft. Das Ausmaß und die Ausprägung der Eigenschaft kann für Menschen harmlos, gesundheitsschädlich und leider auch tödlich sein.

Ja, dummerweise kann eben auch schon eine sehr kurzfristige und schwache Dosis Schäden hervorrufen - das kann auch die natürliche Radioaktivität. Eben deswegen würde ich hier von Gefährlichkeit sprechen.

Kleine Haarspalterei noch: Radioaktivität ist eine Eigenschaft, die praktisch alle Elemente zeigen, nicht nur manche. Spontan fällt mir keines ein, das kein radioaktives Isotop hat, aber mein letzter Blick in die Nuklidkarte ist schon etwas her.

Gruß
Jan

Dat Ei
16.03.2011, 19:32
Hey Jan,

Ach, du Haarspalter :D. Natürlich blitzt er durch. Ich habe auch nie den Anspruch vertreten, einen universellen Blickwinkel zu haben. Gibt es den überhaupt?

Doch Deiner, mein Doppel-Haarspalter, der versuchte, eine pauschale Gefährlichkeit zu attestierten. :lol:

Weil ich einer bin?

Weitblick und Empathie können Grenzen sprengen, sogar über die eigene Spezies hinaus. :cool:

Kleine Haarspalterei noch: Radioaktivität ist eine Eigenschaft, die praktisch alle Elemente zeigen, nicht nur manche. Spontan fällt mir keines ein, das kein radioaktives Isotop hat, aber mein letzter Blick in die Nuklidkarte ist schon etwas her.

Wenn es so viele radioaktive Isotope gibt, und Radioaktivität gleich Gefahr ist, warum sind wir erst entstanden und warum bestehen wir noch? Doch nicht so pauschal so gefährlich?

Das Problem ist doch, daß unsere Spezies ein Risiko eingeht, das wir nicht tragen und verantworten können, weil wir Prozesse etablieren, die wir nicht im Griff haben, die fragil sind, die durch exogene Faktoren eskalieren können. Darin besteht die eigentliche Gefahr. Radioaktivität als solche ist nur eine Eigenschaft, weder gut, noch böse...


Dat Ei

sesepopese
16.03.2011, 21:33
Wenn es so viele radioaktive Isotope gibt, und Radioaktivität gleich Gefahr ist, warum sind wir erst entstanden und warum bestehen wir noch? Doch nicht so pauschal so gefährlich?


Ich finde es super, dass hier in diesem Thread die Begriffe und ihre Aussagen gerade gerückt werden. Wenn es in den heute-Nachrichten heißt "es tritt Radioaktivität aus", dann ist das wohl eine allzu lässliche Verkürzung der Zusammenhänge.

Dass also alpha-, gamma- und Röntgenstrahlung ganz unterschiedlich wirken, Reichweiten haben, Gewebe schädigen, und Cäsium- und Jod-Isotope usw. sich im Körper und in der Nahrungskette anreichern und welche direkten, langfristigen oder sogar "nur" stochastischen Auswirkungen erwartet werden müssen - es ist gut, hier genau zu unterscheiden.

Dass jedoch, wie es hier geschehen ist, diese Ungenauigkeiten dermaßen "überkompensiert" werden, dass hier allen Ernstes ein vermeintlich durch Aufenthalt nahe Tschernobyl "geheiltes" Schilddrüsenleiden als Beispiel dafür genommen wird, dass "die Medien" nur "Panik machen", halte ich für wahlweise zynisch oder geschmacklos.

Auch nicht der wahre Jakob ist es, sich an den ungenauen Begriffen festzuklammern und daraus aber Aussagen zur Sache zu machen, die der Situation einfach nicht gerecht werden. Natürlich ist Radioaktivität an sich neutral.
Aber wenn der Nachrichtensprecher sagt, es sei "Radioaktivität ausgetreten", dann besteht eine bestimmte Verpflichtung zur Implikation "es ist Strahlungen und/oder Strahlung emittierende Materie in nicht unerheblicher Menge dahin gelangt, wo sie nicht hin soll". (Wo wir hier so wissenschaftlich sind: Siehe z.B. mal hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Kooperationsprinzip_(Sprache))).

Natürlich besteht die Gefahr, dass dann gleich Szenarien gestrickt werden, die der Situation nicht gerecht werden. Darauf jedoch mit einer ebenso nicht gedeckten Gegenbehauptung - "ist an sich gar nix" - zu reagieren, ist dann aber auch nicht wertvoller.

Die Naturwissenschaften sind seit einiger Zeit schon auf dem Weg in den Post-Determinismus, siehe bspw. Klimawandel.
Insofern entscheidend ist nicht nur die tatsächliche Situation, die man immer erst rückblickend bewerten kann, sondern sind die mögliche Szenarien und deren Eintrittswahrscheinlichkeit.

Das Problem ist doch, daß unsere Spezies ein Risiko eingeht, das wir nicht tragen und verantworten können, weil wir Prozesse etablieren, die wir nicht im Griff haben, die fragil sind, die durch exogene Faktoren eskalieren können. Darin besteht die eigentliche Gefahr. Radioaktivität als solche ist nur eine Eigenschaft, weder gut, noch böse...

Genauso ist der Klimawandel an sich nicht gefährlich. Nur dessen Auswirkungen, wenn es zu bestimmten, nicht unwahrscheinlichen (und dazu gehört schon die Unmöglichkeit, etwas auszuschließen) Szenarien kommt.

Die Risiken - also die Folgen, die möglichen Szenarien - der vom Menschen in Gang gebrachten Kernspaltung sind eigentlich hinlänglich bekannt. Aber die Erfahrungen zeigen, dass die Eintrittswahrscheinlichkeiten völlig falsch eingeschätzt oder bewusst zu gering angesetzt wurden.
An sich hätte es schon gereicht, sich zu überlegen, ob die möglichen Auswirkungen, egal mit welcher Wahrscheinlichkeit sie nicht eintreten, verantwortbar und kontrollierbar sind.
Wenn man beim Arzt einer ionisierenden Strahlung ausgesetzt wird, dann sind die Risiken tatsächlich einigermaßen berechenbar (selbst wenn es zu einigermaßen absurden Ereignissen kommt (http://de.wikipedia.org/wiki/Goiânia-Unfall)).

Die Prozesse bei der Kernspaltung sind dagegen im unerwarteten Fall offenbar nicht beherrschbar - hier entscheiden unwägbare Faktoren wie Windrichtung etc. darüber, wie stark die Auswirkungen sind.

Natürlich ist eine Plastiktüte nicht gefährlich - nur wenn man sie über den Kopf gezogen hat.
Und natürlich ist Radioaktivität von jeglichem realen Kontext getrennt nicht gut oder böse - aber sie ist böse, wenn sie in einem Umfang wirkt, der weit von der natürlichen Exposition entfernt ist.

Wenn man über die Situation und die Sorgen der Menschen in Japan sich austauscht, dann ist die Radioaktivität als physikalische Eigenschaft nicht relevant. Dann tritt ein Begriff von Radioaktivität in die Kommunikation, der anders als nur naturwissenschaftlich besetzt ist.

eddy23
16.03.2011, 23:03
Habe diesem Thread bis jetzt interessiert, aber passiv beigewohnt. Jetzt kommt aber ne Frage auf.

Zuerst mein tiefes Mitgefühl mit den Leidtragenden und Betroffenen in Japan. Die letzten Tage nimmt mich das Geschehen und die Gefahr weiterer (nuklearer) Katastrophen richtig mit. :(
Wünsche und bete dass das Unheil bald ein ende hat und nicht noch mehr verletzt werden und (oder) gar zu Tode kommen.

Habe jetzt die letzten paar (langen) Beiträge nicht komplett durchgelesen, aber da hier ja schon seitenweise über Strahlung geredet wurde: Wie verhält sich die Strahlung in Elektronikprodukten die ab jetzt aus Japan kommen(werden)? Ist damit zu rechnen das alles erst mal überprüft werden muss? oder "haftet" die Strahlung nicht an Kunststoff, Kupfer, LCDs etc?

RoDiAVision
17.03.2011, 01:00
Um der Energielobby in Deutschland die Rote Karte zu zeigen, sollten alle Deutschen, die Strom von Anbietern beziehen, welche AKWs betreiben, ihre Verträge kündigen und Verträge mit Anbietern abschließen, die Ökostrom liefern

Mir ist klar, dass deren Strom höchst warscheinlich auch aus Atom, Kohle und Gaskraftwerken kommt und nicht nur aus Wasserkraft, Solar oder Windkraftwerken. Aber ein Zeichen wäre das allemal.

Gruß Wolfgang

Hallo Wolfgang,
mit deiner Vermutung liegst Du gar nicht mal so verkehrt.

Selbst RWE bietet "Ökostrom", soetwas nennt man Greenwashing.

Es gibt meines Wissens nur 4 echte Ökostromanbieter, diese 4 werden immer wieder von verschiedenen Umweltorganisationen empfohlen und auch heute im WDR2 Radio lobend erwähnt.

Hier mal 2 Beispiele die ihre Empfehlung aussprechen: Atomausstieg selber machen (http://www.atomausstieg-selber-machen.de/) und: BUND (http://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/klima_energie/aktiv_fuer_unser_klima/strom_wechseln/)

Ich selbst nutze Greenpeace Energy (http://www.greenpeace-energy.de/) :top:

Je mehr Leute der Atomenergie-Lobby das Geld entziehen um so besser.

About Schmidt
17.03.2011, 06:16
Hallo,
ich kenne noch die Stadtwerke Heidenheim, welche Hellenstein Strom aus 100% regenerativer Wasserkraft anbieten. Auch gibt es dort ein Ökostrom Tarif.

http://www.stadtwerke-heidenheim.de/privatkunden/strom/unser-stromangebot-hellensteinstrom.html

Gruß Wolfgang

Kerstin
17.03.2011, 09:05
Habe jetzt die letzten paar (langen) Beiträge nicht komplett durchgelesen, aber da hier ja schon seitenweise über Strahlung geredet wurde: Wie verhält sich die Strahlung in Elektronikprodukten die ab jetzt aus Japan kommen(werden)? Ist damit zu rechnen das alles erst mal überprüft werden muss? oder "haftet" die Strahlung nicht an Kunststoff, Kupfer, LCDs etc?

Im Hinblick auf das, was ich eigentlich für spätestens Sommer geplant habe, was aber ohnehin mit dieser Tragödie hinfällig werden dürfte, habe ich (mir, anderen) genau diese Frage auch schon letztes Wochenende gestellt.
Wobei ich nicht davon ausgehe, dass in einem verstrahlten Gebiet weiter produziert wird.

André 69
17.03.2011, 09:31
Wie verhält sich die Strahlung in Elektronikprodukten die ab jetzt aus Japan kommen(werden)? Ist damit zu rechnen das alles erst mal überprüft werden muss? oder "haftet" die Strahlung nicht an Kunststoff, Kupfer, LCDs etc?

Hallo,

etwas was bestrahlt wurde fängt deshalb nicht selbst an mit Strahlen.
Wenn allerdings von den radioaktiven Stoffen etwas in das Produkt kommt, also kontaminiert wird, dann strahlen auch diese.

Gruß André

Jan
17.03.2011, 10:51
Ich würde mir wenig Sorgen um künftige Kameras machen, ich hoffe,d er Sensor wird in einem halbwegs staubfreien Raum montiert. Was nach D kommt, sollte auf Kontaminationen überprüft werden.

Um etwas radioaktiv zu machen, braucht es andere Strahlung als die, um die man sich in Japan derzeit sorgt.

Jan