[jameek]

Hallo zusammen,

Da in einem anderen Thread grad über Funktion der AEL-Taste diskutiert wird, schließe ich mich mal mit einer in die gleiche Richtung zielenden Frage an.
Und zwar hab ich mal die Website www.ambrel.net entdeckt, auf der ein (meiner Meinung nach) sehr fähiger Fotograf Partypix von sehr exzessiven (!) Partys in New York veröffentlicht. Sein Stil ist die (zumeist) kunstvolle Einbeziehung von Umgebungslicht, das dann meist helle Spuren zieht. So wie zB hier:
http://www.ambrel.net/2006/0910-cole...856_gloss.html
oder hier
http://www.ambrel.net/2006/0908-sine..._contrast.html
oder... naja, ihr könnt ja bei Belieben selber mal durchklicken...
Meine Frage nun:
Wie macht der das?
Blitz und Lange Belichtung? (Ich hab das letztens mal hier selbst versucht, da klappte das nicht). Muss ich in dem speziellen Fall die AEL-Taste (als Langzeitsynchronisation) einbeziehen? Wie geht das? Was macht das?
Bin mal gespannt, was ich nun noch lernen kann

[Fritzchen]

Die Bild sehen er so aus, als wenn man ein zweites Bild drüber gelegt hat.
Zumal es sich immer um Lichteffekte handelt.

Es gibt zwar eine Technik, wo man beim auslösen, die Kamera wegzieht, aber die Bilder sehen dann anders aus.

[PeterHadTrapp]

ich vermute das gleiche wie Fritz. Diese Laserspuren scheinen tatsächlich nicht aus dem gleichen Bild zu stammen, sondern wurde aus einer anderen Aufnahme eingefügt.

[Anaxaboras]

Ich spekuliere jetzt mal: Die Beispielfotos wurden durch eine Glasscheibe aufgenommen. Auf der Scheibe spiegelt sich das "Disco"-Licht. Anders kann ich mir nicht erklären, wie der Lichteffekt vor die Personen kommen kann.
Geblitzt sind die Fotos meiner Meinung nach nicht.

Prinzipiell bewirkt die AEL-Taste, dass die Kamera auf "Langzeitsynchronisation" schaltet. Den selben Effekt erhälst du, wenn du im Menü "Blitz auf 2. Vorhang" wählst.

Denke aber daran: Bei einer Party bewegen sich nicht nur die Lichter sondern auch die Leute oftmals ziemlich schnell. Da besteht dann bei langen Verschlusszeiten die Gefahr, dass die Personen unscharf (Bewegungsunschärfe) werden.

Martin

[Tobi.]

Zitat von jameek

Blitz und Lange Belichtung? (Ich hab das letztens mal hier selbst versucht, da klappte das nicht). Muss ich in dem speziellen Fall die AEL-Taste (als Langzeitsynchronisation) einbeziehen? Wie geht das? Was macht das?
Bin mal gespannt, was ich nun noch lernen kann

Die Minolta- und auch Sony-Kameras gehen beim aufgesteckten Blitz (außer in S) ja leider direkt zur Synchronzeit. Andere Kameramarken haben das geschickter gelöst, da wird in A weiterhin normal gemessen und der Blitz nur zusätzlich verwendet. Einfacher als immer mit der AEL-Taste rumzuhantieren finde ich es, Zeit und Blende manuell einzustellen. Es ändert sich nicht viel, ein bisschen unterbelichten stört nicht, und der Blitz funktioniert immer noch automatisch und sorgt dann für eine richtige Belichtung. So bis 1/15 geht bei mir noch gut (faszinierenderweise fast brennweitenunabhängig), alles darüber hinaus kann ich nicht mehr aus der Hand halten. Den Blitz sollte man auf den zweiten Vorhang einstellen, weil sonst in Bewegungsrichtung vor den Personen der Schleier kommt. Bei Tanzbewegungen etc. ist das nicht so schlimm, aber bei gerichteten Bewegungen fällts schon auf.

Tobi

[jameek]

Hui, drei orangene Antworten...
Seid ihr Euch sicher? Ich bin eigentlich fest davon ausgegangen, dass diese Fotos nicht "gefaked" sind. Technisch dachte ich mir das eigentlich folgendermaßen:
Motiv fotografieren, mit Blitz, dann n paar Sekunden weiter belichten und dabei die Kamera in Lichtsituationen schwenken. Die Kunst wäre dabei die Belichtungszeit richtig zu wählen. Aber ich hab's wie gesagt so nicht ganz hinbekommen.

Parallel dazu die Frage:
Ist Langzeitsynchro denn genau das gleiche wie 2.Vorhang? (Kenn mich mitm Blitzen nicht so aus)

[Tobi.]

Zitat von jameek

Ist Langzeitsynchro denn genau das gleiche wie 2.Vorhang? (Kenn mich mitm Blitzen nicht so aus)

Nein!

Langzeitsynchronisation: Man belichtet normal, der Blitz wird zusätzlich genutzt. Ohne die Langzeitsynchronisation würde die Kamera auf die Synchronzeit, also etwa 1/125, gehen.
Zweiter Vorhang: Der Blitz blitzt *am Ende* der Belichtung. Normal blitzt er am Anfang. Bewegte Motivteile hinterlassen bei langer Belichtungszeit ('lang' ist in diesem Kontext sehr individuell. Bei Radrennen ist 1/125 schon lang!) Spuren. Je nachdem, wann der Blitz zündet, ist der hell belichtete Teil am Anfang oder am Ende der Spur.

Tobi

[chess]

Wenn man jetzt eine längere Verschusszeit von z.B. einer Sekunde einstellen würde, den Aufsteckblitz auf den 2ten Verschlussvorhang einstellt, die Kamera während der Belichtungszeit über die Neonbeleuchtung bewegt und erst ganz am Schluss auf's Model richtet, müsste so was wie in den Beispielen doch hinzubekommen sein, oder nicht? Vorausgesetzt, der Blitz ist so geregelt, dass er nur gerade das Model ausleuchtet.....muss ich mal testen...

[jameek]

Eine ehrlich unwissende Frage:
Ist das ein Unterschied ob ich zuerst auf das Motiv blitze und dann schwenke (wie meine Vermutung war) oder erst schwenke und dann das Motiv auf zweiten Vorhang anblitze?

Wäre das der Gang für solche Bilder oder ist hier doch -wie zuerst vermutet - EBV im Spiel?
(BTW: Ich hab das mal versucht solche Lichtstreifen halbwegs freizustellen und dann in ein Bild per Ebenen multiplizieren zu kopieren, das Ergebnis sah allerdings weder gut, noch realistisch aus und auch den Beispielen nicht ähnlich).

[Tobi.]

Zitat von jameek

Eine ehrlich unwissende Frage:
Ist das ein Unterschied ob ich zuerst auf das Motiv blitze und dann schwenke (wie meine Vermutung war) oder erst schwenke und dann das Motiv auf zweiten Vorhang anblitze?

sollte keinen Unterschied machen, denn die Personen bewegen sich ja kaum und die Kamera wird schon echt deutlich verrissen.

Tobi