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#1 |
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.721
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2 1/2 Stunden in Paris
Hallo,
bisher habe ich mich hier in Bezug auf Bilder vornehm zurückgehalten. Mangels Zeit werden es bei mir im Moment hauptsächlich Familienbilder. Nun hatte ich aber letzte Woche 2 1/2 Stunden Zeit in Paris. Vom Büro unseres Kunden war es nur eine Metrostation bis zur Bibliothèque François Mitterrand. Da ich schon viel über das Gebäude gelesen habe, war das die Gelegenheit, mir selbst ein Bild verschaffen zu können. Ich muss sagen, dass ich sehr zwiegespalten bin. Macht Euch selber ein Bild: Einer der vier Türme mit einem Ausschnitt der Ebene: ![]() Zu den Eingängen geht es abwärts: ![]() Insgesamt gibt es vier Türme: ![]() Ausschnitt aus der Fassade einer der Türme: ![]() Und noch ein Detailauschnitt von der Ebene: ![]() In der direkten Umgebung wird ein komplettes Viertel neu gebaut. Hier und da steht aber noch ein Haus der alten Bebauung. Kontrast Alt und Neu (Bibliothek im Hintergrund): ![]() Wie man sieht, war das Wetter sehr abwechselungsreich. Im 10-Minutentakt wechselten starke Schneeschauer sowie strahlender Sonnenschein. Ich hoffe es gefällt. Kritik und Anregungen sind natürlich gerne erwünscht. Gruß Stephan |
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#2 |
Registriert seit: 19.10.2003
Ort: Franken
Beiträge: 6.354
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ja die franzosen
Die Franzosen sind immer noch darbei denkmäler und große bauten, zu erstellen. Paris ist glaube ich eigentlich eine anhäufung von monumentalen und bedeutenden Gebäuden. Da klotzt der staat noch, zentralismus hat auch seine Auswirkungen.
Zu den Bildern, ja mann sieht sie leiden unter denn schlechten Lichtverhältnissen. Aber spannend fotografiert. |
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#3 |
Registriert seit: 20.10.2005
Ort: Austin, Texas
Beiträge: 282
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Stephan,
schoene Fotos. Gefallen mir alle, besonders die salles de lecture und die Ebene mit dem blauen Boden. Als alter Parisbewohner hier mal ein paar Details als Anekdote. Achtung, lang aber lustig. Die Bibliothek und die Louvre Renovierung gehen voll auf das Konto von Mitterand, der sie in megalomaner Selbstverherrlichung quasi als Monument fuer sich selbst hat errichten lasse. Die Auftragsvergabe soll auch nicht so astrein gewesen sein. Der Louvre ist klasse geworden, aber die Biblio ist ein derart schlechtes Design, dass es kaum noch auszuhalten ist. Die Buecher und Dokumente, allesamt lichtempfindlich, kommen in Vollglastuerme zur Lagerung. Waehrend die Lesesaele unterirdisch sind, teils mit Licht vom Hof. Resultat: Sie mussten die ganzen Tuerme von innen mit Holz auskleiden. Da durfte es auch nicht irgendein Holz sein sondern massive Buche (peuplier war es, ich glaube das ist BUche). Der Fehler, den sie ja zugegeben haben, hat glaube ich 13 MIl. DM gekostet. Irgendein Holz war es auch nicht bei der Hofebene und den Treppen. Was ihr da auf den Bildern seht ist ein tropisches Holz das zwar super wetterbestaendig und hart ist, aber bei Regen ein schluepfriges Harz abgibt, auf dem man sehr leicht ausrutscht. Die Unfallrate ist extrem hoch und es wurde sogar in Le Monde darueber berichtet. ZUr Benutzung: Ausgestattet ist die Bibliothek allerschoenstens. Nur irre unpraktisch. Man darf keine eigene Tasche mitnehmen und muss Maentel und Jacken an der Garderobe abgeben. Die eigenen Tascheninhalte werden dann in eine Buechereitasche umgefuellt. Das waere ja alles kein Problem, wenn alle Buecher zentral zugaenglich waeren. Sind sie aber nicht. Wenn man also ein Thema studiert (das ist keine Bibliothek zum Schoekern sondern zum wissenschaftlichen Arbeiten), was interdisziplinaer ist, hat man voll verloren. Wie Ihr seht, sind die Tuerme nach fachgebieten aufgegliedert. Z.B. ich studiere Renaissance Kunst und will was ueber Literatur aus dieser Zeit wissen. Da sitze ich nun im Turm Les Temps, habe alle meine Buecher ausgecheckt und meine Sachen abgegeben. Jetzt brauche ich ein Buch aus dem Turm Les Lettres. Also alle meine Beucher zum Bibliothekar bringen und reservieren lassen, denn man kann sie nicht einfach auf dem Tisch lassen bis man wiederkommt oder gar mitnehmen. Da ist garantiert eine Schlange. Dann die eigenen Klamotten abholen und in die eigene Tasche wechseln, denn die durchsichtige darf man auch nicht mitnehmen. Im anderen Turm komplett neu einchecken mit Mantel und Tasche und pipapo. Das gewuenschte Buch konsultieren und bei Bedarf obiges Spielchen wiederholen, bis man vor Wut schnaubt und blau anlaeuft. Ich sag's Euch, dem Architekten gehoert der Kopf abgehackt oder zumindest die Lizenz entzogen. Gut aussehen tut sie aber, finde ich. Till |
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#4 | ||
Themenersteller
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.721
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Re: ja die franzosen
Zitat:
Zitat:
Gruß Stephan |
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#5 | |
Registriert seit: 29.03.2004
Beiträge: 2.537
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Gute Fotos!
![]() Zitat:
wenn man längere Zeit in solch einer Stadt lebt. Ich bin zwar auch ein Pariser Bub, aber schon soooo laaaange von da weg, daß ich nur noch selten etwas mitbekomme. ![]() Übrigens heißt peuplier Pappel, und Buche ist hêtre. Aber das ist angesicht der Undinge in der Bibliothek Nebensache ![]() Es gibt ein tolles Buch "über" Paris: "Paris vu du ciel", mit Fotos von Yann-Arthus Betrand, wenn ich mich nicht irre, der hat auch schon für Geo viele Luftbilder gemacht. |
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#6 |
Registriert seit: 20.10.2005
Ort: Austin, Texas
Beiträge: 282
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Fracman,
Du hast natürlich recht mit den Bäumen. Ich war zu faul das nachzuschlagen und obwohl ich fließend spreche und meine Maitrise auf Frz. geschrieben habe, fehlen mir bei solchen Ausdrücken oft die Worte. YAB, kommt übrigens aus einer vornehmen und berühmten Familie. Ich glaube der Bruder hat das Schmuckgeschäft gegenüber der Eglise St. Germain. La Terre vue du Ciel kennst Du ja dann sicherlich auch. Das ist der Oberhammer! Die Fotos daraus waren einige Zeit lang rund um den jardin du luxembourg am Zaun übergroß ausgestellt. War toll, Stadtbummel mit Fotoausstellung. Das sollten sie mal in ner deutschen Stadt nachmachen. Till |
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#7 | ||
Registriert seit: 29.03.2004
Beiträge: 2.537
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Zitat:
![]() Kenn ich gut. Bei mir hat sogar ein schleichenden Verfall eingesetzt. Mit der Zeit verlernt man doch so einiges und fängt an, Wörter zu suchen, die man früher einfach so wußte. "leider" hab ich grad einen Job, wo ich Französisch kaum brauche (da sprechen die Franzosen anscheinend lieber Deutsch), und viel öfters Englisch einsetzen muß, als mir manchmal lieb ist. Aber französisch sprechende Inder hab ich noch nicht gesehen hier ;-) Gelegentlich treffe französische Bekannte, oder lese Comics (z.B. Lucky Luke, Asterix, Tintin... ), dann geht es wieder etwas besser ![]() Zitat:
Man kann da einfach so reinblättern und entdeckt jedes Mal etwas Neues :-) Ein anderer Fotograph, der dahingegend nicht unbdedingt an YAB rankommt, aber trotzdem super Bilder macht, vor allem vom Meer, Küsten und Leuchttürmen, ist Philippe Plisson. Von ihm gibt es ein Band "La Mer", mit zum Teil 4x auffaltbaren Seiten, mit (für ein Buch) gigantischen Panoramen. |
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#8 |
Registriert seit: 17.04.2005
Ort: Wien
Beiträge: 122
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Hallo Stephan!
Als Architektur-Liebhaber sprichst du mich mit den Bildern voll an. Vor allem die Darstellungen der Architektur wie sie auf dem ersten und dem letzten Foto zu sehen sind, finde ich ganz besonders reizvoll. Bravo! =) ![]()
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*~+~*~*~+~*~*~+~*~*~+~*~ So kehr zurück, tu' was dein Herz dich heißt und höre nicht die Stimmen guten Rats und des Verstands. Sei ganz ein Weib und gib dich hin dem Triebe, der dich zügellos ergreift und dahin oder dorthin reißt. (Goethe ~ Iphigenie auf Tauris) |
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#9 |
Registriert seit: 20.10.2005
Ort: Austin, Texas
Beiträge: 282
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Philippe Plisson ist ein guter Tip, kenne ich noch gar nicht. Werde ich mir diesen Sommer, wenn ich da bin mal anschauen.
Danke! Till |
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#10 |
Themenersteller
Registriert seit: 01.10.2005
Ort: Region Hannover
Beiträge: 7.721
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Vielen Dank für die interessanten Kommentare. Insbesondere habe ich jetzt zwei Holzarten auf Französisch gelernt :-)
Neben den praktischen Nachteilen dieses Bauwerks (davon war ja auch in hiesigen Zeitungen einiges zu lesen - man hat auch riesige Angst vor Hochwassern, da viele Bücher direkt an der Seine unterirdisch gelagert werden) fand ich das Ensemble für meinen laienhaften, aber architekturinteressierten Eindruck nicht wirklich stimmig. Irgendwie müsste auf der Ebene in der Mitte der Türme eine klarere Linie und mehr Ruhe herrschen. Stattdessen gibt es überall Aufbauten, Abluftrohre, irgendwelche Gitter und überall diese hässlichen Lichtmasten. Letztere sehen irgendwie aus, als wären sie von einem alten Grenzübergang an der Transitautobahn abgebaut worden. Auch nagt der Zahn der Zeit bereits an dem Gebäude. Die Oberflächen sahen teilweise bereits mitgenommen aus, Rolltreppen funktierten nicht und der berühmte Wald im Inneren sieht eher traurig als imposant aus. Ich habe noch die letzten brauchbaren Bilder aus Paris zusammen gekratzt und hier ins Forum gestellt. Viele Grüße Stephan |
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