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21.10.2015, 09:52 | #1 |
Registriert seit: 26.02.2009
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Küche
Hallo,
Ich habe in ca. 1 Monat unter anderem die Aufgabe eine Küche zu Fotografieren. Bei der Besichtigung ist mir gleich aufgefallen, dass die glänzende Oberfläche der Küche mit unter störende Spiegelungen erzeugt. Das Testbild zeigt auch gleich die Standard Lichtverhältnisse: → Bild in der Galerie Einen Pol-Filter werde ich auf jeden Fall mit nehmen, aber was gibt es noch für Möglichkeiten? - Ich kann das Fenster auch leicht verdunkeln und mit externen Blitzen oder Dauerlichter arbeiten. Wo am besten Platzieren? Platz ist vorhanden - Oder wie am besten überhaupt beleuchten? Es ist eine Demoküche für Kochveranstaltungen, es werden auch Bilder der Köchin bei der Arbeit gemacht, wo nur Ausschnitte zu sehen sind. Als Ausrüstung stehen 4stk Funkblitze, Reflexschirme oder Softboxen zu Verfügung! Bin für alle zusätzlichen Tipps und Ideen, vor allem wie man die Spiegelung unterdrückt dankbar! LG Boris |
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21.10.2015, 12:21 | #2 |
Registriert seit: 07.12.2006
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Beiträge: 5.920
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Zunächst einmal sollten die Scharniere der Türen korrekt eingestellt sein (OK, der Monteur ist sicher noch nicht fertig ).
Der Polfilter wird Dir wahrscheinlich wenig helfen, viel wichtiger ist es, bei den glänzenden Oberflächen die störenden und die gewünschten Lichtquellen zu planen. Man kann z.B. eine Softbox mit breitem, schwarzen Tape abkleben, so dass es in der Reflektion wie ein zwei- oder vierteiliges Fenster aussieht. Problematisch dürfte die Fensterfront werden. Der Vorhang/die Gardine wird wahrscheinlich nicht reichen, um die Elemente wie die gegenüberliegende Gebäudefront auszublenden. Richtig gut wäre eine matte, schwarze Folie oder ein sehr blickdichter, matter Stoff - aber der Aufwand ist nicht ganz ohne. Vielleicht darfst Du beim Shooting die Infoaufkleber entfernen, ansonsten musst Du entweder mit den (drei?) Aufklebern leben oder anschließend in Photoshop Glück beim Stempeln und inhaltssensitivem Füllen haben. Je nach Kamerablickrichtung und Position könnte Dir die Decke auch als Riesensoftbox dienen. Dann müsstest Du allerdings etwas gegen die dann evt. ungewünschten Schatten unter den Oberschränken arbeiten (gezielt einen Spot unter die Oberschränke richten - Fotografieren heißt malen mit Licht). Die Beleuchtung unter den Oberschränken würde ich wahrscheinlich komplett ausschalten, da sie Dir den Farbabgleich wahrscheinlich zur Höllenaufgabe machen lassen. Wird beim Shooting dekoriert? Die aktuelle "Dekoration" ist auf jeden Fall eher grenzwertig (zu viele Bretter rechts, Plastikflaschen der Reinigungsmittel, knallgelbes Tablett, ...). Oben auf dem Oberschrank links von der Dunstabzugshaube fehlt noch die seitliche Deckenblende. Gruß Ralf Edit: Was das Fotografieren bei der Arbeit der Köchin angeht, könnte ein hoher Stand gut sein: Eine gute und hohe Leiter könnte helfen. Kocht die Köchin dort öfter? Falls ja, würde ich ihr vorher schon mindestens einmal zu- und über die Schulter schauen. Vermeidung von Reflektionen: Was nicht da ist, reflektiert auch nicht: Will sagen, je mehr Du wegräumen kannst, desto weniger wird auch reflektieren. Edit II: Was mir gerade noch aufgefallen ist: Sieht so aus, als wenn beim Sockel zwei verschiedene Dichtlippen zum Einsatz gekommen sind. Falls Das stimmt, sollte man dem Monteur vielleicht noch einmal Bescheid geben.
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"Wer immer die Wahrheit sagt, kann sich ein schlechtes Gedächtnis leisten" (Theodor Heuss). "Erinnerungen, die noch nicht stattgefunden haben, sind umgehend nachzuholen" (Matthias Brodowy) "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe": Was für eine Jahreslosung! Da kann dieses Jahr nur gut werden! Geändert von Ellersiek (21.10.2015 um 16:56 Uhr) |
23.10.2015, 09:34 | #3 |
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: D-93047 Regensburg
Beiträge: 920
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Grundsätzlich würde ich vorschlagen, die Küche von der anderen Seite her zu fotografieren. Sieht so aus, als wäre das EG, also kannst Du von Außen nach innen fotografieren. Spieglungen ganz weg zu bekommen, ist wohl auch nicht Sinn und Zweck der Übung. Glänzende Küchen sollen ja auch glänzen. Faßkahle Äste und 70er Jahre Architektur im Spiegelbild ist natürlich nicht so toll.
Generell ist natürlich auch der Sonnenstand/Tageszeit zu beachten. Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel ... Und ja, die Küche muß aufgeräumt werden! Und verlass Dich da nicht auf die Hausfrau. Plan da noch Zeit ein. Selbst ist der Mann. (Wenn Freundinen kommen - sieht alles aus wie aus dem Katalog - beim Fotografen sieht man das dann nicht ganz so eng. Warum das so ist, ich hab keine Ahnung?) Und dann kommt es ja noch darauf an, ob Du mit natürlichem Licht arbeitest oder mit Blitzen/Blitzanlage. Mach die Geschichte auch nicht alleine. Ein Helfer ist nie schlecht und sei es nur, um einen Neger/ Aufheller richtig zu plazieren. HH.
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Carpe diem |
23.10.2015, 18:50 | #4 |
Registriert seit: 28.03.2004
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Beiträge: 2.574
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Ist halt die Frage, wieviel Aufwand man treiben möchte/muss.
Mein Standard: - immer RAW - immer Aufhellblitz (mit Gary-Fong-Nachbau - ein Bouncer (Joghurtbecher) auf möglichst weisse Wand/Decke gerichtet tut es vermutlich auch) - Belichtung M (Belichtungswaage auf 0) - Blitzlicht um rd. 0,5 bis 1,5 Blende(n) reduziert (Einstellung im Menü) - Blitzbelichtungsmessung über TTL - Belichtungszeit (aus der Hand) bis auf 1/Brennweite runter und SS an - Blende meistens F/8 bis F/11 - zur Not (bei dem UWW aber eher ungern) auch mal bis F/4,5 runter, wenn's denn unbedingt ohne Stativ gemacht werden muss - Iso zwischen 200 und 800 Über RAW-Entwicklung (bei mir in LR4) wird Weissabgleich so angepasst, dass das Motiv (hier Küche) einigermassen korrekt rüberkommt. Farbtemperatur vom Blitz (ca. 5200° Kelvin) kommt dem "normalen" Tageslicht nahe (morgens und abends ist das eher etwas wärmer also <5000°, mittags, insbesondere wenn keine Wolken am Himmel sind, dann teilweise deutlich über 5000° und damit kühler). Der ziemlich deutliche Unterschied (draußen eher blau, drinnen fast neutral) im Beispielbild kann durch Nutzung von (warmen) Glühlampenlicht (so um die 3200° Kelvin) als Belichtung für den Innenraum entstanden sein, auf das die Kamera automatisch den Weissabgleich eingemessen hat. Je nach Brennweite und Aufnahmewinkel (ich bin häufig bei 12mm an Vollformat - da sieht man den Blitz auf spiegelnden Flächen leider fast bei jedem Aufnahmewinkel) sieht man den Blitz(aufsatz). Bei den von dir verwendeten 24mm sollte man die Speigelung bei dem verwendeten spitzen Winkel zur spiegelnden Fläche (Küche) gut verstecken können. Wenn man das zu 100% vermeiden möchte, muss man indirekt blitzen. Leider kann man nicht sehen, ob links eine (gerne weisse) Wand ist. Die Decke scheint sehr hoch und (vermutlich ähnlich wie die Wand) weiss zu sein. also Blitz (über Funk) an die der Küche abgewandten weissen Wand (wenn es die denn überhaupt gibt) und ggf. zusätzlich einen Blitz an die weisse Decke (wenn es denn eine weisse Decke gibt). Natürlich kann man den oder die Blitze auch gegen große Reflektoren (z. B. Styropurwände) richten - das wird man als Spiegelung aber vermutlich sogar dann sehen können, wenn man die Wand etwas schräg zur Küche stellt. Wenn du die Köchin bei der Arbeit am Herd fotografierst, mützt dir die indirekte Belichtung leider nicht nur - das Gesicht liegt dann im Schatten (oder kocht die mit dem Rücken zum Herd?). Da dann (vermutlich) auch etwas mehr als 24mm zum Einsatz kommen, sollte ein (ggf. zusätzlich zu den indirekten Blitzen) Blitz problemlos als Aufhellblitz dazu kommen können, ohne dass man den in der Küchenfront sieht. Und wie immer: probiere dein Setup unbedingt vorher einmal aus. Das geht zur Not auch erstmal zu Hause z. B. beim großen Badezimmerspiegel (oder wo auch immer ein großer Spiegel oder spiegelnde (Glas-)Flöchen in der Wohnung sein sollte) = wie muss ich fotografieren, damit man den Blitz / die Blitze nicht im Spiegel sehen kann. Gibt es einen Grund, weshalb man nicht erkenen könen soll, dass die Küche eine spiegelnde Oberfläche hat? vlG Manfred
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Das Leben ist hart, ungerecht.......und endet mit dem Tode. Ich persönlich bevorzuge das Leben (trotzdem). |
23.10.2015, 23:03 | #5 |
Themenersteller
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Beiträge: 1.445
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Danke einmal für die ersten Antworten!
Aufräumen und Defekte so gut wie möglich beheben, danke für den Hinweis, ist mal leicht umsetzbar. Ein Kästchen kann man wegräumen. Fenster wird mal verdunkelt aber nur mit dem Vorhanden hellen Rolllos. RAW ist selbstverständlich! Die Beleuchtung unter den Oberschränken, Lichtfarbe der Leuchtstoffröhren passt natürlich überhaupt nicht, werden natürlich abgeschaltet. Die Küche darf natürlich schon Glänzen und gewisse Lichtflecken haben aber es sollte sich halt nichts erkennbares in den Reflexionen zeigen. Ja die Decke ist sehr hoch und links ist noch eine Reihe weißer Küchen Unterkästen aber keine Wand! Ich habe auch zahlreiche Reflexschirme von 85cm 105cm und 150cm. Sowie Duschlichtschirme, da könnte ich auch noch welche anschaffen. Reflektor Weiß mit 150cmx50cm habe ich auch. Als Lichtquelle können bis zu 4 Yongnuos YN-560 eingesetzt werden. Blitzbelichtungsmesser habe ich auch! Ich habe auch ein Walimex Dauerlicht (auch für Reflexschirm od. Softbox geeignet) was mir in diesem Fall lieber wäre weil ich dann schon die Spiegelungen des Lichts vor der Aufnahme genau sehen kann. Aber habe nur eines davon, und ich fürchte für die ganze Küche kann es nicht reichen! Es hat eine Tageslicht-Energiesparlampe mit 85W / entspricht 450W. Blitze oder Dauerlicht? Was mein Ihr? LG Boris |
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24.10.2015, 00:25 | #6 |
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Ausprobieren!
Wieviel Zeit hast Du für das Shooting? Kannst Du vorher nochmal hin um zu probieren? Und, weil man die Bilder auf den Kameradisplays bzw. im EVF doch nicht so richtig beurteilen kann, solltest Du Dir überlegen ob Du nicht tethered shooten kannst, oder die Bilder per WLAN auf ein (möglichst großes) Tablet oder Notebook übertragen kannst um sie gleich vor Ort zu überprüfen. Beim Eingangsbild fiel mir noch auf dass Du die Kamera schief gehalten hast - denk daran sie waagrecht auszurichten (wenn nicht eine schräge Ansicht erwünscht ist, das gibt's ja auch ab und zu). Es hilft auch bei solchen Fotos immer etwas mehr Platz außenrum zu lassen, dann kann man wo nötig nachträglich noch drehen oder den Ausschnitt optimieren. |
24.10.2015, 09:33 | #7 |
Themenersteller
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Die Frage ist auch noch:
Mehrere habe mit indirekt blitzen gegen Decken Wand oder Reflektor empfohlen. Mit Wand und Decke sieht es schlecht aus - ist sehr weit weg. Ist es hier besser gegen einen Reflektor (120x80 vorhanden oder helle Platte aus Baumarkt) als in einen Reflexschirm 150cm Durchmesser zu Blitzen? |
25.10.2015, 20:17 | #8 |
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Ich würd trotz hoher Decke über dieselbige blitzen mit denen 4 Blitzen.
Vorher einmal ausprobieren ob du sie auf 35, 50 oder 105mm einstellst. Um das Licht des Fensters zu bändigen sollten die Fotos am späten Nachmittag gemacht werden um ein möglichst ausgeglichendes Helligkeitsverhältnis von Innen und Draußen zu erhalten. Für die Aufnahmen mit Köchin würde ich diese von schräg neben der Kamera anblitzen mit einem der Blitze in den großen Schirm, die Anderen an die Decke gerichtet lassen. |
29.10.2015, 08:19 | #9 |
Registriert seit: 03.09.2011
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Guckst du hier:
http://www.fotografen-welt.de/fototi...-blitztechnik/ Etwas runterscrollen, dann gibts auch Hinweise für Küchenfotografie.
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https:/no-brain-no-pain.de |
29.10.2015, 09:37 | #10 |
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Beiträge: 2.751
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Hallo,
klasse Link. Kreuzpolblitztechnik, das Prinzip ist klar und einleuchtend. Muss man nur drauf kommen und es dann beherrschen. Hans |
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