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#1 |
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.830
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Gipfel, Gletscher, Grate
Hallo,
wie in einem anderen Thread schon angekündigt, will ich hier einen Fotobericht über meine diesjährige Alpentour im Pitztal machen. Um einen zusammenhängenden Überblick über die Tour zu geben, sind auch einige Bilder dabei, die eher dokumentarischen Charakter haben, aber ein paar ganz gelungene sind auch dabei. Los geht's mit dem Prolog im heimischen Haus Zwischen einem Berg an Ausrüstung und einem leeren Rucksack stehend beginne ich zu zweifeln, ob das alles in den Rucksack geht... Kleidung, Essen, Schokolade und anderes hochkalorische Naschwerk, Steigeisen, Objektive, Kamera, Ladegeräte, Notfallbeutel etc. Meiner Frau scheinen ähnliche Zweifel zu kommen: "Das kriegst du nie da rein!" Mit einem entschiedenen "Ach was!" wische ich alle Zweifel weg, doziere über meine überlegene Packtechnik und lege los. Nach einer Stunde, in der ich alle Ausrüstungsgegenstände mehrmals ausgepackt, für unentbehrlich befunden und wieder eingepackt habe, bleiben nur noch zwei, drei Dinge übrig: das 17-35, das 70-400 und die A850 mit dem 24-70. Zähneknirschend gebe ich meiner Frau recht, lege die schweren Optiken beseite und packe meine gute alte NEX-5 ein - nicht ohne laut zu wehklagen über all die Steinbockfotos, die mir entgehen werden. Die Hinweise meiner Frau, wie viel leichter die kleine Kamera sei etc merke ich mir dabei genau, denn schließlich wollen Argumente für den Kauf einer A7 II gefunden werden... Tatsächlich ist irgendwann alles drin, das offizielle Wiegen ergibt mit aufgefüllten Flaschen 14 kg. Als Optik ist nun die NEX-5, das 2,8/16 SEL, das 18-55 SEL und dann noch das Minolta MD 2/85 und das MD 2,8/135 dabei. Ouvertüre Am nächsten Tag steigen mein Bergkumpan und ich im schönen Pitztal nachmittags um 16 Uhr aus dem Bus und stiefeln los. 700 Höhenmeter liegen vor uns, die aber bei strahlendem Wetter und guten Wegen problemlos zu meistern sind. Der Blick auf die Watzespitze auf der gegenüberliegenden Talseite weckt schöne Erinnerungen an die vor zwei Jahren dort verbrachten Tage: ![]() → Bild in der Galerie Nach gut 1,5 h ist die Hütte erreicht: ![]() → Bild in der Galerie Wir beziehen unser Lager und genießen hinter der Hütte das herrliche Abendlicht, während wir uns mit dem ein oder anderen Hüttenbier remineralisieren. Die Abendsonne lässt unser morgiges Ziel, den Westgrat der Hohen Geige, erstrahlen (links im ersten Bild): ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Hinter der Watzespitze verschwindet die Sonne: ![]() → Bild in der Galerie Wir verschwinden im Lager und freuen uns auf den nächsten Tag!
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#2 |
Registriert seit: 11.11.2012
Ort: Frankreich
Beiträge: 4.601
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Super, ich freu mich auf die Fortsetzung.
LG Kerstin
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Ich freue mich immer über Kritik an meinen Bildern. Wenn Euch etwas nicht gefällt, kann ich davon lernen und Lob tut der Seele gut. meine Seite |
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#3 |
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
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und ich erst! Wann wart ihr eigentlich dort?
Wenn es erlaubt ist, hier mal ein Bild von dem Weg zur Rüsselsheimer Hütte (von Gegenüber, also praktisch von dort, wo dein letztes Bild hinzeigt): ![]() → Bild in der Galerie Etwas rechts oberhalb der Bildmitte ist die Hütte. Das was dort im Zickzack den Berghang hochgeht, der Weg zur selbigen. Also auch schon nicht ganz ohne.
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
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#4 |
Themenersteller
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.830
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Wir sind am 26.8.2015 zur Rüsselsheimer Hütte aufgestiegen, am 30.8.2015 sind wir von der Braunschweiger wieder abgestiegen.
Warum soll das Bild denn nicht erlaubt sein? Es zeigt ja den Weg sehr schön und hat mich auf die Idee gebracht, ebenfalls ein Bild von gegenüber zu zeigen. Es zeigt in der Bildmitte die Rüsselsheimer Hütte, die links von der Hohen Geige (3395 m) überragt wird. Das war unser nächstes Ziel. ![]() → Bild in der Galerie Gruß Jan
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#5 | |
Registriert seit: 10.12.2010
Ort: In Sichtweite der Burg Teck
Beiträge: 2.792
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Hallo,
ich freue mich auch auf die Fortsetzung. Zitat:
![]() Hans |
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#6 |
Registriert seit: 30.07.2015
Beiträge: 271
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Sehr interessanter Bericht mit sehr guten Bildern. Bitte mehr davon!
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#7 |
Themenersteller
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.830
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Danke für den Hinweis, Hans. Ja, bei der Argumentation gibt es ein paar Stolperstricke, die es zu vermeiden gilt...
Gruß Jan
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#8 | |
Registriert seit: 26.07.2009
Ort: Wolfsburg
Beiträge: 3.254
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Zitat:
![]() Toller Bericht, die Nex hat sich wacker geschlagen. Mein Favorit ist bisher das letzte Bild. Gefällt mir ausgezeichnet. |
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#9 |
Themenersteller
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.830
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Weiter geht es mit dem
1. Akt: Die Hohe Geige (3395 m) Gegen 7:30 marschieren wir fröhlichen Schenkels an der Hütte los. Vor uns liegen knapp 1200 Höhenmeter, die uns über den Westgrat auf die Hohe Geige, den höchsten Berg im Geigenkamm, der das Pitztal nach Osten hin begrenzt, führen werden. Der Weg führt uns zunächst auf guten Pfaden gut 300 m in die Höhe zum Aussichtspunkt Gahwinden (2649 m). Da wir uns auf der Westseite des Geigenkammes befinden, geht der Weg meistens im Schatten, erst kurz vor Gahwinden kommen wir in die Sonne. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Die Aussicht ist grandios und wir nutzen die Sitzbank für eine kleine Rast, bei der wir uns für den vor uns liegenden Anstieg stärken. Zu unserer großen Freude zieht ein Steinbock im Sonnenschein über die Matten und bewegt sich derart gemächlich, dass ich gemütlich das 135 aus dem Rucksack kramen und anflanschen kann. Ja, das 70-400 vermisse ich dabei schmerzlich... ![]() → Bild in der Galerie Und dann wird es ernst: unmittelbar nach Gahwinden steigen wir in den Westgrat der Hohen Geige ein. 800 Höhenmeter, die uns auf dem stellenweise recht ausgesetzten Grat über Fels und Blockwerk in die Höhe führen. Fotografisch ist der Blick nach vorne sehr ungut, denn die Morgensonne scheint uns direkt in die Augen. Die meisten Bilder sind daher mit Blick nach Westen entstanden. Direkt an der Grenze von Licht und Schatten führt der "Weg" nach oben: ![]() → Bild in der Galerie Er ist zwar ausgezeichnet markiert und mit Drahtseilen etc. gesichert, aber einen Weg im eigentlichen Sinn gibt es nicht, nur Fels und Blockwerk. Mit Händen und Füßen am Fels geht es nach oben und Passagen, in denen ich wie hier zum aufrechten Gang übergehen kann, sind eher selten. ![]() → Bild in der Galerie Zuweilen geht es an der glatten Wand hoch, und dann wieder fröhlich im Blockwerk. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Wer genau hinsieht, erkennt im letzten Bild oben auch ein Steinmännchen, das den Weg markiert. Während es über Stein und Seil weitergeht und sich in der Ferne die Wildspitze langsam ins Blickfeld schiebt, ergänze ich meine Ausrüstungsliste für die nächste Tour nach und nach um einige Punkte. Der erste Punkt sind felstaugliche Handschuhe. Nach (zu) innigem Kontakt meines Knies mit dem Fels kommt dann auch noch eine strapazierfähige Tourenhose auf die Liste. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Im unteren Bild der Rifflsee, die störenden Skiverbauungen darüber blenden wir geistig aus. Schließlich ist der Grat geschafft, in etwa 3100 m Höhe erreichen wir eine Mulde, in der ein Gletscherrest liegt. Wir genießen die Sonne und die Sicht und stärken uns ausgiebig. Zum ersten Mal sehen wir links den bisher hinter dem Grat versteckten Gipfel der Hohen Geige, auf den es nun weglos weitergeht, Markierungen gibt es keine. Wir ziehen links an dem Gletscherrest vorbei in den Sattel und dann geht es auf den Schlussanstieg. Das Gelände ist teilweise extrem unangenehm zu gehen, in dem losen Geröll gilt es, jeden Schritt vorsichtig zu setzen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Dann ist es geschafft, wir stehen auf der Hohen Geige und genießen das Panorama. Uns gegenüber liegt der Kaunergrat, die Wildspitze ist nicht weit, in der Ferne sehen wir die Ortlergruppe und weit weg leuchtet der Biancograt auf der Bernina herüber. Traumhaft schön!! ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Und in der Bildmitte, in den Bergen vor der Wildspitze, zieht sich der Geigenkamm mit unserem morgigen Ziel, dem Mainzer Höhenweg, nach Süden. Nach längerer Rast wird es uns dann doch ein wenig frisch und wir steigen nach einem letzten Blick aufs Gipfelkreuz wieder ab. ![]() → Bild in der Galerie War unser Blick beim Aufstieg meist nur nach oben gerichtet, so blicken wir nun talwärts und realisieren erst wirklich, wie ausgesetzt der Grat stellenweise eigentlich ist. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Aus Gründen der Abwechselung steigen wir über den Normalweg, der in etwa 3000 m Höhe vom Grat abgeht, wieder ab. Der Weg ist fotografisch unspektakulär und geht rechts neben mir durch eine steile Rinne in die Tiefe: ![]() → Bild in der Galerie Er ist extrem unangenehm zu gehen: feines loses Geröll, das dem Fuss keinen Halt bietet und hohe Konzentration erfordert. Zum Glück ist niemand über uns, der Steinschlag lostreten könnte, dennoch ergänze ich meine Liste um einen Helm. Gegen 15 Uhr erreichen wir wohlbehalten die Wiesen am Fuß der Felswände und freuen uns, endlich wieder nur mit den Beinen gehen zu können! Nach einem ausgedehnten Nickerchen auf einem sonnigen Fels gehen wir wieder zur Hütte und widmen uns mit großem Eifer der Remineralisierung unserer Körper durch Einnahme einiger isotonischer Biere. Dabei treffen wir auf einige andere, die am nächsten Tag das gleiche Ziel wie wir haben, den Mainzer Höhenweg. Der Erfahrungsaustausch über die anstehende Tour kulminiert bei einem Glas Meisterwurz in der kurzen Wegbeschreibung: "Erst geht es irre steil hoch, dann mehr oder weniger auf einer Höhe durch Fels, dann übern Gletscher, dann wieder irre steil hoch und dann kletterst du noch 2 oder 3 Stunden über den Grat." Naja, mal sehen, was der morgige Tag bringt...
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Meine Homepage: http://www.klassischeyachten.de Geändert von Sir Donnerbold Duck (18.10.2015 um 14:08 Uhr) |
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#10 |
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
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Tolle Beschreibung, schöne Bilder! Nochmal meinen Respekt! Ein Sonntagnachmittag Spaziergang ist das sicher nicht.
Von mir vier Bilder, die den Geigenkamm von der anderen Seite und somit euren Weg, zeigen: 1. Auf dem Weg zur Kaunergrathütte. Im Hintergrund der Geigenkamm: ![]() → Bild in der Galerie 2. südlicher Teil des Geigenkamms. Leicht gezuckert (eine Woche nach eurer Tour): ![]() → Bild in der Galerie 3. Geigenkamm. Hauptteil des Kamms. Wer genau hinsieht, sieht am Anfang des rechten Drittels die Biwakschachtel: ![]() → Bild in der Galerie 4. Biwakschachtel auf dem Wassertalkogel (3.252 Meter) herangezoomt. Sie soll neun Personen Platz bieten. Vielleicht hilft dieses ins Verhältnis setzen dabei, ein Gefühl die die Länge des Weges zu bekommen. ![]() → Bild in der Galerie -> Ich freue mich schon auf deine Fortsetzung!
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) Geändert von Harry Hirsch (19.10.2015 um 21:08 Uhr) |
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