[Tina]

so, die nächste Runde in der ewigen Costa Rica-Bilderflut sind die Menschen und ein paar Geschichten dazu....

Wie üblich fängt wieder mal alles in San José an, wo erstaunlicherweise guteDrummer immer noch für Menschenaufläufe sorgen.

Auf der Karibikseite hat man aber eher mit profunderen Bedürfnissen zu tun. zB haben diese beiden Kinder stundenlang einen Ladenbesitzer hypnotisiert, um auch noch ein Eis für den Jungen zu bekommen - umsonst.

Diese Frau hingegen hat keine Geschichte, sondern stand einfach nur als unwiderstehliches Motiv in der Gegend herum

Tja, das Modebewusstsein in Costa Rica treibt manch seltsame Blüte. Alles, was auch nur entfernt weiblich ist, besitzt ausschliesslich Klamotten, die eng und figurbetont sitzen. Hm, manchmal sieht das dann allerdings auch etwas seltsam aus

Und jetzt kommt der Erste mit einer richtigen Geschichte : Leo, der Soziologie studiert hat, auf dem Bau arbeitet und gerade vor ein paar Wochen zum waschechten König eines Indianerstammes gekrönt wurde. Wenn sein Job beendet ist, wird er entweder im Dschungel als König leben, oder weiter studieren, sicher ist er noch nicht.

Dann ist natürlich klar, dass in einem Land, das den USA alles nachmacht, auch Halloween groß gefeiert wird.

Die klassische Rollenverteilung ist natürlich noch an der Tagesordnung, weshalb auch die Kleinsten schon kräftig für ihr Erwachsenenleben üben.

Ein paarmal waren wir auf einer typischen, kleinen Farm mitten im großen Grün, weitab jeglicher Stadt, wo die Menschen nach wie vor von der Hand in den Mund leben und die Kinder keine wirklichen Perspektiven haben - genau so verbrachte dann auch der "hoffnungsvolle" Nachwuchs seinen Tag.

gleich nebenan, auf dem nächsten Hügel, bauen sich gerade Kathrin und André aus Sachsen ein Häuschen und planen, bald auf Dauer dort zu leben - wenn der erste Skorpionstich Kathrin auch zum ersten Nachdenken gebracht hat

Die nächste, größere Stadt an der Karibikküste ist Limon, ein riesiger Containerhafen mit angebauter Wellblechstadt und riesiger Armenrate. Eine Stadt, durch die man gerade als Tourist höchstens durchfahren sollte. Das typische Straßenbild sieht so aus, oder auch so.

Der direkte Gegensatz zu Limon ist der Norden das Landes, der auch gern "Klein-Argentinien" genannt wird. Überall große Rinderfarmen und Steakhäuser und dazwischen verrückte, besoffene Gringos.

Sympathischer war mir da Madleine. Wir wollten Kaffee trinken gehen, landeten an einem wunderschönen Plätzchen und sie kam auf uns zu, lächelte freundlich und meinte "Grüezi !". Sie, die aussieht wie der Prototyp der Karibik-Tica, kommt aus Thun in der Schweiz und ist mit ihrem Mann, einem Ex-Mr.Universum, vor ein paar Jahren - wie so viele andere - nach dem Urlaub einfach in Costa Rica hängengeblieben.

Noch ein paar Worte zur schillerndsten Gestalt des Landes: Don Wolle, seines Zeichens mein Lieblingsonkel
Damals waschechter 68er Revoluzzer, dann Anwalt, der die falsche Seite vertrat. Es kam der Tag, an dem er dringend weg aus Deutschland musste und sich in Costa Rica wiederfand. Das ist 25 Jahre her. Seitdem hat er dort eine Bäckerei und eine Jeansfabrik gehabt, für die Sandinisten in Nicaragua gekänpft, viel Regenwald aufgekauft, um Chiquitaplantagen zu vermeiden, 3 irre Touri-Lodges gebaut und viel mehr. Mittlerweile ist er 60 und glücklicher, als er es hier je hätte sein können

So, any comments? Noch jemand wach?

Edit: wer lieber selbst durchblättert, hier ist die Übersicht.

Viele Grüße
Tina